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Halte- und Stützvorrichtung für Endoskope oder andere technische Geräte
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, durch die ein beliebiges Endoskop
bzw. Fotoendoskop oder auch andere technische Geräte in jede gewünschte Lage einstellbar
sind und in dieser Lage gehalten und gestützt werden.
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Bekannte Haltevorrichtungen für Endoskope, durch die erreicht wird,
daß der Arzt bei Untersuchungen oder Operationen Endoskope nicht dauernd mit der
Hand halten und stützen muß, wodurch der Arzt in seiner Tätigkeit behindert wird,
bestehen praktisch aus einer am Untersuchungstisch oder Operationstisch festklemmbaren
senkrechten Stange, auf der eine Querstange in der Höhe verschiebbar, verdrehbar
und feststellbar ist, in deren freiem Ende ein Klemm- oder Kugelgelenk für das Endoskop
angeordnet ist. Be!i einer solchen Vorrichtung ist naturgemäß der Bewegungsbereich
des Endoskops stark begrenzt und die Bewegung selbst nur nach Lösen und erneutem
gegenseitigem Festklemmen der Gestänge möglich, abgesehen davon, daß auch der Operateur
durch die erforderliche Befestigung der Vorrichtung am Operationstisch und durch
das Gestänge in seiner Bewegungsfreiheit gehemmt ist.
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Es sind andererseits Aufhängevorrichtungen bekannt, bei denen eine
im Raum starr befestigte Führungsbahn verwendet wird und die beispielsweise zum
Aufhängen von Trockenhauben od. dgl. in Frisiersalons dienen. Die Trockenhaube wird
dabei am Unterende eines durch Teleskop rohre in der Länge einstellbaren, quer zur
starren Führungsbahn verschwenkbaren und mit einer Laufkatze auf der Bahn verschiebbaren
Armes befestigt. Obgleich die Trokkenhauhe dadurch allseitig beweglich ist, müssen
alle Bewegungen gegen die Wirkung von Federn ausgeführt werden, wobei jede Einstellung
durch besondere Betätigungsmittel vorgenommen und anschließend durch eine Klemmschraube
od. dgl. fixiert werden muß, die vorher zu lösen ist. Für die Betätigung der Aufhängevorrichtung
werden daher jeweils beide Hände des Benutzers benötigt, so daß eine gleichzeitige
Bedienung des an der Vorrichtung aufgehängten Gerätes nicht möglich ist.
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Diese bekannten Vorrichtungen sind daher zur Lösung der Aufgabenstellung,
die der Erfindung zugrunde liegt, nicht geeignet, wonach vor allem erreicht werden
soll, daß für die Bedienung des mit der Haltevorrichtung gehaltenen Instruments
od. dgl. ständig beide Hände des Benutzers frei sind, wobei die Haltevorrichtung
leichtgängig den Bewegungen des Instrumentes od. dgl. folgt und dieses in der jeweiligen
Lage, in der es sich gerade befindet, festhält, wenn es losgelassen wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß das Endoskop verschwenk-
bar und feststellbar in einem Ring gelagert ist, der
seinerseits verdrehbar in einem in der Höhe einstellbaren Lager hängt, dessen Aufhängepunkt
auf einer Schiene verschiebbar ist, die mit ihrem einen Ende waagerecht um einen
senkrechten, unter der Decke des Operationsraumes od. dgl. gelagerten Drehzapfen
verschwenkbar ist. Durch Verschwenkung der Laufschiene und Verschiebung der Aufhängung
entlang der Schiene ist jede Stellung des Ringes und des in ihm gelagerten Endoskops
in einer waagerechten Ebene möglich, und durch die Höhenverstellmöglichkeit dieses
Ringes kann eine beliebige Raumlage des Ringes erreicht werden. Durch die verdrehbare
Lagerung des Ringes selbst und die verschwenkbare Lagerung des Endoskops im Ring
kann zusätzlich jede Neigung und Winkellage des Gerätes eingestellt werden, ohne
daß dem Operateur die Halte- bzw.
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Stützvorrichtung irgendwie hinderlich ist. Bei der Handhabung des
Endoskops braucht der Operateur praktisch nur den Ring zu erfassen, um die erforderliche
Raumlage des Ringes herzustellen, und kann dann den Ring verdrehen und das Endoskop
im Ring verschwenken, so daß er in äußerst bequemer Weise arbeiten kann, ohne daß
er mit der Hand irgendwelche Gewichte aufzunehmen braucht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Halter und Stützvorrichtung für Endoskope oder andere technische Geräte dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Halte- und Stützvorrichtung mit Schnitt
durch verschiedene Teile, Fig. 2 eine Aufsicht auf den verschiebbaren Aufhängepunkt,
gesehen von der Linie II - II der Fig. l, Fig. 3 eine Aufsicht auf den Befestigungslsockel
des Endoskops, gesehen von der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4
einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 1.
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Die nachstehend näher zu erläuternde Halte- und Stützvorrichtung
für Endoskope wird vorteilhaft komplett zusammengebaut geliefert, so daß der Abnehmer
diese Vorrichtung lediglich unter der Decke eines Operationsraumes od. dgl. im Bereich
eines Operailonstisches oder Uatersuchungstisches zu befestigen braucht.
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Die Halte- und Stützvorrichtung fiir Endoskope besteht aus einem
unter der Decke 1 mit Schrauben 2 od. dgl. befestigten Lagergehäuse 3, in dem eine
senkrechte Welle 4 mit Kugel- 5 und Rollenlagern 5' drehbar gelagert ist. Mit dem
freien, mit dem Gehäuse 3 nach unten ragenden Ende der Welle 4 ist eine waagerechte
Schiene 6, z. B. durch Verschraubung, fest verbunden, so daß die Schiene 6 um den
senkrechten Zapfen 4 in einer waagerechten Ebene unterhalb der Decke 1 verschwenkbar
ist. Die Schiene 6 kann aus einem Rohr oder einem beliebigen Profil, z. B. T- oder
U-Profil, bestehen und ist am freien Ende mit einer Anschlagplatte7 für einen in
Längsrichtung auf der Schiene 6 verschiebbaren Wagen 8 versehen. Die Verschiebung
des Wagens 8,- der mit Rollen 9 auf der Schiene läuft, wird andererseits durch ein
das untere Lager der Welle 4 umschließendes Gehäuse 10 begrenzt.
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Der Wagen 8 läuft beispielsweise mit vier Rollen 9 auf der Rohrschiene
6, und die Verbindungsgestänge 11 der Wagenachsen sind mit den beiden die Schiene
6 einfassenden Schenkeln einer U-förmigen Gabel 12 verbunden. In das Unterende 12
ci der Gabel 12 wird das eine Ende eines Seiles 13, welches vorteilhaft ein Seil
aus Polyamid oder t Polyurethan ist, befestigt.
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Dieses Seil 13 läuft über einen oder mehrere übliche Lampenzüge 14
und 15 und endet in einem hängenden Lager 16. In diesem Lager 16 ist ein Ring 17
aus Kunststoff oder Metall verdrehbar gelagert. Zu diesem Zweck sind im Lager 16
mehrere Laufrollen 18 verdrehbar befestigt, die den Ring 17 am inneren und äußeren
Umfang einfassen. Vorteilhaft ruht der Ring 17 mit dem inneren Umfang auf zwei Laufrollen
18 und liegt mit dem äußeren Umfang gegen eine dritte Laufrolle 18, die mittig zwischen
den beiden unteren Laufrollen, jedoch in der Höhe versetzt, gelagert ist.
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In dem Ring 17 ist ein Stuhl 19 befestigt, der das Lager einer in
der Ebene des Ringes 17 liegenden Welle 20 bildet. Diese Welle 20 ist in dem Stuhl
verdrehbar und kann in jeder Winkellage durch Anziehen eines Klemmstückes 21 mittels
einer Klemmschraube 22 fixiert werden. Auf der Welle 20 sitzt ein Schlitten 23,
auf den ein Schuh eines Endoskops oder einer mit dem Endoskop kombinierten Kamera
aufgeschoben und durch eine Klemmschraube 24 auf dem Schlitten oder Sockel 23 befestigt
wird. Das Endoskop oder das Fotoendoskop erstreckt sich somit mit seiner Längsrichtung
durch den Ring 17 hindurch und kann in einer senkrechten Ebene durch Verschwenken
der Welle 20 verschwenkt werden, worauf durch die Klemmschraube 22 die gewünschte
Schwenklage des Endoskops fixiert wird. Will der Operateur das Endoskop in eine
Winkel lage bringen, so braucht er nur den Ring 17 am Unterende zu erfassen und
durch das Hängelage 16 laufen zu lassen, so daß damit das Endoskop durch eine sehr
einfache Handhabung in jede beliebige Neigung und Winkellage eingestellt werden
kann. Bei der Einstellung des Endoskops verschiebt sich durch Erfassen des Ringes
17 der Aufhängepunkt bzw. der Wagen 8 in gewünschter Richtung ohne weiteres auf
der Laufschiene 6, die sich
dabei gleichzeitig in die erforderliche Winkellage verschwenkt.
Außerdem wird sich durch Erfassen des Ringes 17 die gewünschte Höhenstellung des
Ringes 17 durch Ausübung eines Zuges oder einer Hubwirkung am Ring in die richtige
Höhenlage einstellen und in dieser Höhenlage durch die Lampenzüge 14 und 15 gehalten,
die dem jeweiligen Gewicht des Ringes 17 mit Stuhl 19 und dem von ihm getragenen
Endoskop angepaßt sind. Es ist somit möglich, das Endoskop durch einfaches Erfassen
des Ringes 17 und Lösen der Klemmschraube 22 in jede beliebige Raumlage zu bringen,
und nach Anziehen der Klemmschraube 22 wird diese Raumlage durch die beschriebene
Halte- und Stützvorrichtung aufrechterhalten.
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Dabei tritt keinerlei Behinderung des Operateurs durch irgendwelche
Gestänge in Nähe des Operationstisches od. dgl. auf, so daß der Operateur nunmehr
frei arbeiten kann.
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Elektrische Kabelleitungen für die Beleuchtung des Endoskops, für
Kaustikbrenner od. dgl. können über ein besonderes hängendes Kabel an das Endoskop
angeschlossen werden, oder es kann das Hängeseil 13 als Mehrfachkabel für verschiedene
Stromarten, z. B.
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Endoskopie-, Diathermie-, Kaustikstrom od. dgl., ausgebildet sein.
Dabei ist es auch möglich, die Auschlußdose des Kabels an die Netzleitung an beliebiger
Stelle unter der Decke anzuordnen oder auch innerhalb des Lagergehäuses 3 der senkrechten
Welle 4 unterzubringen und dann das Kabel über eine hängende Rolle zum Aufhängepunkt
bzw. verschiebbaren Wagen 7 zu leiten. In diesem Fall kann in das Lagergehäuse 16
des Ringes 17 eine Strombrücke eingebaut sein, und es können im Ring 17 Leitungen
isoliert montiert werden, die dann über den Stuhl 19 über Anschlüsse mit dem Endoskop
verbunden werden. Es ist dabei jedoch darauf zu achten, daß die elektrischen Leitungen
weder für den Patienten noch für den Arzt irgendeine Gefahr bilden. Schließlich
ist es auch möglich, im Ring 17 in der Stromzuleitung einen Abgreif-oder Schiebewiderstand
anzuordnen, durch den es möglich ist, dem Endoskop die gewünschte Spannung zuzuführen.
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Für besondere Zwecke, z. B. für Fotoendoskope, die eine ruhige Hängelage
erfordern, ist es vorteilhaft, das Kunststoffseil 13 durch zwei oder mehr teleskopartig
ineinanderschiebbare Rohre oder Stäbe zu ersetzen, die zueinander feststellbar sind,
um die genaue gewünschte Höhenlage des Hängelagers 16 fixieren zu können. Dabei
ist das Hängelager 16 starr oder gelenkig mit dem freien Unterende der Tel eskop
rohre verbunden, deren Oberende starr oder gelenkig am Wagen 8 befestigt ist.
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Um weiter beim Verschwenken der Laufschiene 6 und Verschieben des
Wagens 8 auf der Schiene durch Erfassen des Ringes 17 ein Längen des Seiles 13 zu
verhindern bzw. das Verschwenken und Verschieben zu erleichtern, kann es vorteilhaft
sein, am Wagen 8 ein sogenanntes Wurf- oder Schleuderteil oder eine Schleuder- bzw.
Wurfstange, wie sie z. B. bei Vorhängen oder Gardinen verwendet werden, zu befestigen,
durch das bzw. die die Verschwenkung und Verschiebung durchgeführt wird. Die Schleuderstange
kann ebenfalls aus teleskopartig ineinander verschiebbaren Teilen bestehen, die
zueinander feststellbar sind, so daß sie nach Gebrauch der Haltevorrichtung durch
Ineinanderschieben im Raum nicht hinderlich ist.