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Röntgengerät. Die Erfindung betrifft ein Röntgengerät, bei dem an
einer Hohlsäule der Ausleger für die Röntgenröhre verstellbar angeordnet und durch
ein innerhalb der Röhre geführtes Gegengewicht ausbalanciert ist. Bei bekannten
Einrichtungen dieser Art ist der Röhrenhalter mittels Rollen an der Außenseite der
feststehenden Säule geführt. Es besteht hierbei der Nachteil, daß die Säule als
Präzisionsrohr ausgeführt sein muß, damit die Führungsrollen gleichmäßig anliegen.
Es werden
vier bis sechs Rollen benötigt, die nur klein sein können,
eine verhältnismäßig genaue und umständliche Lagerung erfordern und eine teure Bearbeitung
der Säule voraussetzen. Die vielen vorstehenden Teile sind Schmutz- und Staubfänger,
die einer erheblichen Wartung bedürfen.
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Gemäß der Erfindung wird eine einfachere und dabei vorteilhaftere
Ausbildung des Röntgengerätes und gleichzeitig die :Möglichkeit einer Höhenverstellung
des Auslegers über die ganze Länge der Säule dadurch geschaffen, daß die Tragsäule
mit einem Längsschlitz versehen ist, durch den der Ausleger für die Röntgenröhre
in das Innere der Säule ragt, wo er mittels zweier Rollen, deren Durchmesser ungefähr
dem Innendurchmesser der Säule entspricht, geführt ist. Zwei Gegengewichte sind
ebenfalls innerhalb der Säule angeordnet, derart, daß sie sich seitlich von dem
den Röhrenhalter tragenden Wagen an diesem vorbeibewegen können. Feststellvorrichtungen
sind sowohl für die Säule als auch für den Röhrenwagen und den die Röhre enthaltenden
Kasten vorgesehen. Die Säule selbst ist um ihre Längsachse drehbar und wird zweckmäßig
an einem ungefähr in der Mitte vorgesehenen Bund getragen, während am unteren Ende
nur ein an sich bekanntes Führungslager vorgesehen ist.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt eine Seitenansicht mit der Säule im Schnitt, Abb. 2 ist
ein wagerechter Schnitt nach der Linie A -A in Abb. i. Abb. 3 ist eine Rückansicht
des Röhrenhalterwagens, Abb. q. ein Grundriß der Klemmvorrichtung für diesen.
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Das Röntgengerät ist auf einer kräftigen Grundplatte i angeordnet,
die auf Drehrollen gelagert ist. Die Grundplatte trägt das Schaltpult 3, das aus
kräftigem Holz aufgebaut ist und im Innern den Transformator 4. enthält. An der
abgeschrägten Oberseite ist einerseits die Schalttafel 5 angeordnet, anderseits
ragen daraus die beiden Hochspannungsdurchführungen 6, auf denen Instrumente 17
zum Messen des Röhren-und Heizstromes angebracht sind, und deren eine gleichzeitig
als Heiztransformator ausgebildet ist, hervor. Die Tragsäule für die Röntgenröhre
ist hinter dem Schaltpult angeordnet und wird von einem an diesem Pult befestigten
Traglager 7, 1q. gehalten und in einem an der Grundplatte befestigten Halslager
8 geführt. Die Tragsäule besteht aus einem Stahlrohr g, das mit einem Längsschlitz
i o versehen ist. Das Rohr wird am oberen Ende durch eine daran festgeschraubte
Kappe ii zusammengefaßt und abgeschlossen. Dem Schlitz gegenüber ist an seiner Innenseite
eine Metalleiste i2 befestigt. Das Rohr kann an der Außenseite einfach lackiert
sein.
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Der ebenfalls geschlitzte Säulentragring 1q. ist an der Unterseite
als Doppelkonusring 15 ausgestattet, der sich in eine entsprechend gestaltete Nut
16 eines Lagerkörpers 7 einlegt, der an der Rückseite des Schaltpultes 3 befestigt
ist. Der Lagerkörper 7 erstreckt sich nur bis zur Mitte der Säule, um die Säule
leicht einsetzen und sie um go° schwenken zu können, ohne die senkrechte Bewegung
des Tragarmes zu behindern. Der Ringkörper 1q. ist in der Mitte mit einer Ringnut
18 versehen, in die sich ein an dem Lagerkörper 7 angeordneter Riegel ig einlegt.
Dieser Riegel kann mittels eines Hebels 21 und eines Exzenters 2o derart abwärts
gedrückt werden, daß er sich mit großer Kraft gegen die, Unterseite der Nut 18 anlegt
und damit die Säule in der jeweils eingestellten Winkelstellung festklemmt.
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Der zur Aufnahme der Röntgenröhre dienende Kasten.22 ist in einer
Gabel 13 an Achsen 23 dreh- und feststellbar an einer Achse 24 gelagert,
die drehbar und längsverschiebbar an einer rohrförmigen Klemmvorrichtung 25 des
Auslegers angeordnet ist. Diese Klemmvorrichtung ist an einem konsolartigen Träger
26 vorgesehen. Dieser greift durch den Schlitz io in das Innere der Rohrsäule g
und ist an zwei Schienen 28 angenietet, die, wie Abb. 3 zeigt, am oberen und unteren
Ende miteinander vereinigt sind. Nahe den Enden dieser Schienen ist zwischen diesen
je eine Führungsrolle 29 gelagert, deren Durchmesser ungefähr dem Innendurchmesser
der Rohrsäule entspricht. Diese Rollen umfassen einerseits mit Flanschen die Leiste
12 und stützen sich anderseits neben dem Schlitz io gegen die innere Röhrenwand.
Die Rollen bestehen aus Metall mit einem Rand aus Fiber o. dgl. Stoff oder können
auch ganz daraus gefertigt sein.
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Dieser den Röhrenausleger tragende Wagen ist mittels zweier Gegengewichte
3o ausbalanciert. Diese Gewichte haben segmentförmigen Querschnitt und sind derart
bemessen, daß sie sich seitlich des Wagens zwischen diesem und der Röhrenwand hindurchbewegen
können. Sie sind an je einem Drahtseil 31: aufgehängt, das über eine Rolle 32 läuft
und mit dem oberen Ende des Wagens verbunden ist. Diese Rollen 32 sind auf einer
Achse 33 gelagert, die in der Kappe ii befestigt ist. Die Achse steht im Grundriß
in einem Winkel von q.5° zu dem Ausleger 26, und die Seile 31 sind in verschiedener
Richtung darübergeführt, so daß die die Gewichte tragenden Enden in der Mitte der
freien Räume des Rohrinnern verlaufen.
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Zur Feststellung des Auslegers 26 in der jeweilig eingestellten Höhenlage
dient folgende Einrichtung: Innerhalb des Rohres g an seiner Innenseite ist, den
Schlitz io überdeckend, eine Platte 34 vorgesehen, die an dem oberen Tragarm 26
angeordnet ist (Abb. i und q.). In dieser Platte ist drehbar, aber unverschiebbar
der Kopf 35 eines Gewindebolzens 36 geführt, der
sich durch den
Schlitz io hindurch erstreckt und mittels eines Handrädchens 37 gedreht werden kann.
Auf dem Gewindeteil dieses Bolzens ist eine zweite Platte 38 mit Muttergewinde gelagert,
die sich an dem Träger 26 unverdrehbar führt. Mittels des Bolzens 36 kann die Platte
38 der Platte 34 genähert und dabei der Tragarm 26 an der betreffenden Stelle der
Säule festgeklemmt werden. Es wird hierbei nicht nur eine Längsverschiebung verhindert,
sondern auch der Tragarm gegen jedes Spiel in wagerechter Richtung gesichert.
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Die von den Durchführungsklemmen 6 nach der Röntgenröhre zu führenden
Leitungen werden mittels besonderer Halter qo aus hochisoliertem Material geleitet,
die an der Kappe ii sich beiderseits schräg nach außen erstrecken.
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Die ganzeTragv orrichtung für die Röhre zeichnet sich durch große
Einfachheit sowohl für den Betrieb des Röntgengerätes als auch bezüglich seines
Auf- oder Abbaues aus. Die Einstellung der Röhre erfolgt nach Lösung der Klemmvorrichtungen
23, 25, 37 und 21. Nach der Einstellung werden diese mit wenigen Griffen festgezogen,
und die gesamte Tragvorrichtung stellt ein verhältnismäßig starres Gebilde dar.
Da der ganze den Ausleger tragende Wagen innerhalb der Säule angeordnet ist, ist
die Zahl der der Verstaubung und Verschmutzung ausgesetzten Teile sehr gering, und
das Röntgengerät kann in einfacher Weise schnell gereinigt werden.
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Zum Auseinandernehmen des Gerätes ist es zunächst nur erforderlich,
die Säule so weit zu drehen, daß der Schlitz 13 des Tragringes über den Riegel ig
gelangt. Es kann dann die ganze Säule 9 aus dem Führungslager 8 und dem nach außen
offenen Traglager 7 mit einem Griff ausgehoben werden. Um den Wagen aus der Säule
zu entfernen, braucht man nur die Kappe ii abzunehmen, worauf sämtliche Teile aus
dem Rohr 9 und dem Schlitz io nach oben ausgefahren werden können.