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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugleuchte nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Eine solche Fahrzeugleuchte ist aus
EP 1 110 822 A2 bekannt. Sie weist an einem als Türinnenverkleidung ausgestalteten Trägerteil zwei im Wesentlichen punktförmige LED-Leuchtmittel und einen flexiblen Lichtleiter auf. Der Lichtleiter ist als längliches flexibles Element ausgebildet, das einen kurvigen Verlauf hat. An jeder seiner beiden Stirnenden weist der Lichtleiter jeweils eine Lichteintrittsfläche auf, die im Abstrahlbereich des ihr zugeordneten Leuchtmittels angeordnet ist. Zwischen den Lichteintrittsflächen hat der Lichtleiter eine Lichtaustrittsfläche. Bei dieser Fahrzeugleuchte ist die Befestigung des Lichtleiters an dem Trägerteil noch relativ arbeitsaufwendig.
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Aus
DE 100 55 561 A1 ist eine als Innenleuchte zur Beleuchtung eines Türspiegels ausgebildete Fahrzeugleuchte bekannt. Sie weist an einem als Türinnenverkleidung ausgestalteten Trägerteil einen stabförmigen Lichtleiter auf, der eine im Abstrahlbereich eines Leuchtmittels angeordnete Lichteintrittsfläche und eine davon beabstandete Lichtaustrittsfläche hat. Der Lichtleiter ist in einem Aufnahmekanal angeordnet, der in eine an der Türinnenverkleidung angeordnete Armauflage eingelassen und mit einer lichtdurchlässigen Abdeckung versehen ist. Die Lichtaustrittsfläche des Lichtleiters weist in Umfangsrichtung zueinander versetzte Störstellenbereiche auf, die jeweils in einem sich in Längsrichtung des Lichtleiters erstreckenden streifenförmigen Bereich angeordnet sind. Die Störstellenbereiche weisen Mikroprisen auf, die bei der Herstellung des Lichtleiters mittels eines Spritzgussverfahrens an diesen angeformt werden. Die Fahrzeugleuchte hat sich in der Praxis bewährt, weil sie gleichzeitig mehrere, in unterschiedliche Richtungen weisende Lichtbündel abstrahlt und einen einfachen Aufbau ermöglicht. Ungünstig ist jedoch, dass auch hier die Montage des Lichtleiters an dem Trägerteil mit einem gewissen Aufwand verbunden ist.
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Auch aus
DE 297 21 892 U1 ist eine als Innenleuchte zur Beleuchtung eines Türspiegels ausgebildete Fahrzeugleuchte bekannt. Das Leuchtmittel dieser Fahrzeugleuchte ist hinter einem als Türinnenverkleidung für eine Fahrzeugtüre ausgebildeten Trägerteil angeordnet und mit seiner Abstrahlseite einer Lichteintrittsfläche zugewandt, die an einer Stirnseite eines vollzylindrischen Lichtleiters vorgesehen ist. Der Lichtleiter ist durch Extrusion herstellbar. Die Mantelfläche des Lichtleiters ist bereichsweise aufgeraut, so dass das an der Innenseite der aufgerauten Mantelfläche reflektierte Licht an einer auf der der Innenseite gegenüberliegenden Seite des Lichtleiters befindlichen Lichtaustrittsfläche im Form eines Lichtvorhangs aus dem Lichtleiter austritt. Der Lichtleiter verläuft am oberen Rand des Türspiegels und weist mit seiner Lichtaustrittsfläche nach unten, so dass der Lichtvorhang den Türinnenspiegel beleuchtet. Da der Lichtleiter flexibel ist, lässt er sich bei der Montage der Innenleuchte an der Türinnenverkleidung zwar leicht verlegen, jedoch ist die Befestigung des Lichtleiters an dem Trägerteil noch relativ aufwendig. Ungünstig ist außerdem, dass die Auskopplung des in dem Lichtleiter geführten Lichts durch Lichtstreuung an der aufgerauten Mantelfläche des Lichtleiters erfolgt. Bei der Fertigung des Lichtleiters ist daher nach der Extrusion des Lichtleiters für das Aufrauen ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich. Ferner ist nachteilig, dass das Aufrauen der Oberfläche bei der Fertigung des Lichtleiters Streuungen unterliegt, so dass der Lichtleiter praktisch nicht in großen Stückzahlen prozesssicher bzw. reproduzierbar herstellbar ist. Auch ermöglichte der Lichtleiter in radialer und axialer Richtung keine oder nur eine sehr begrenzte Variation der Abstrahlcharakteristik.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Fahrzeugleuchte der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine einfache Montage ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Lichtleiter ist leicht an dem Trägerteil montierbar und kann ähnlich wie ein Gummielement zwischen den Befestigungsstellen aufgespannt werden. Der Lichtleiter kann insbesondere an seinen Enden Widerlager zum Verbinden mit den Befestigungsstellen aufweisen. Die Widerlagerstellen können als vorzugsweise kugelige Verdickungen und die Befestigungsstellen des Trägerteils als dazu passende Lagerpfannen ausgebildet sein, in welche die Widerlagerstellen des Lichtleiters bei der Fertigung der Fahrzeugleuchte auf einfache Weise eingehängt werden können. Es ist aber auch denkbar, dass die Widerlagerstellen als Ösen ausgebildet sind, die in dazu passende, gegebenenfalls hakenförmige Vorsprünge des Trägerteils einhängbar sind.
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Der erfindungsgemäße Lichtleiter kann als Gussteil, insbesondere als Spritzgussteil hergestellt werden. Dabei wird eine flüssige oder fließfähige Gussmasse in ein mehrteiliges, eine Formhöhlung mit einer Negativform des herzustellenden Lichtleiters aufweisendes Formwerkzeug eingebracht und danach wird die Gussmasse verfestigt. Anschließend wird das Formwerkzeug geöffnet, um den verfestigten, aber dennoch flexiblen Lichtleiter aus dem Formwerkzeug zu entnehmen. In vorteilhafter Weise ist es dadurch im Unterschied zu bekannten, durch Extrudieren hergestellten flexiblen Lichtleitern möglich, am Außenmantel des Lichtleiters Lichteinkoppel-, Lichtauskoppel-, Lichtumlenk- und/oder Befestigungselemente einstückig an den Lichtleiter anzuformen. Die Lichteinkoppel- und/oder Lichtauskoppelelemente können Prismen oder Linsenelemente umfassen, die eine exakte Führung des von dem Leuchtmittel abgestrahlten Lichts und somit eine präzise Abstrahlcharakteristik des Lichtleiters ermöglichen. Dabei ist es sogar möglich, dass am Umfang und/oder in Erstreckungsrichtung des Lichtleiters mehrere gegebenenfalls unterschiedlich ausgebildete Lichtauskoppelelemente vorgesehen sind, um eine in axialer und/oder radialer Richtung des Lichtleiters sich ändernde Abstrahlcharakteristik zu erreichen. Die Lichtauskoppelelemente können aneinander angrenzen und/oder voneinander beabstandet sein. Die Richtung der Normalen auf die Oberfläche der Lichtauskoppelelemente kann derart relativ zur Richtung der in dem Lichtleiter geführten Lichtstrahlen orientiert sein, dass die Lichtstrahlen beim Auftreffen auf die Oberfläche durch diese hindurchtreten. Es ist aber auch denkbar, dass der Winkel zwischen der Normalen auf die Oberfläche des Lichtauskoppelelements und den in dem Lichtleiter geführten Lichtstrahlen so gewählt ist, dass diese beim Auftreffen auf die Oberfläche des Lichtauskoppelelements der Totalreflexion unterliegen und im weiteren Verlauf ihres Strahlengangs an der dem Lichtauskoppelelement gegenüberliegenden Seite des Lichtleiters aus diesem austreten.
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Die Fahrzeugleuchte ermöglicht außerdem kompakte Abmessungen. Im Unterschied zu bekannten, durch Extrudieren hergestellten flexiblen Lichtleitern, die entlang ihres Verlaufs konstante Querschnittsabmessungen aufweisen, die sich gegebenenfalls am ungünstigsten Fall des vorhandenen Einbauraums orientieren müssen, kann der Querschnitt des erfindungsgemäßen Lichtleiters an unterschiedlichen, in Erstreckungsrichtung des Lichtleiters zueinander versetzten Stellen unterschiedlich sein und jeweils an den an der betreffenden Stelle vorhandenen Einbauraum angepasst sein. Der Lichtleiter kann in seinem Verlauf wenigstens eine Knickstelle aufweisen, wenn dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten am Einbauort und/oder zur Erzielung einer gewünschten Abstrahlcharakteristik zweckmäßig ist. Da der Lichtleiter biegbar ist, kann er bei der Herstellung der Fahrzeugleuchte mit unterschiedlichen Trägerteilen kombiniert und in seinem Verlauf an die jeweilige Geometrie des Trägerteils angepasst werden. So kann beispielsweise der Lichtleiter mit einem Trägerteil für die linke und einem Trägerteil für die rechte Fahrzeugseite kombiniert werden. Außerdem können eventuelle Fertigungstoleranzen des Trägerteils und/oder von an dem Trägerteil angeordneten, mit dem Lichtleiter verbindbaren Haltemitteln durch entsprechendes Verformen des Lichtleiters auf einfache Weise ausgeglichen werden. Schließlich ist es aber auch denkbar, den Lichtleiter mit Trägerteilen für unterschiedliche Fahrzeuge zu kombinieren. Dabei kann gegebenenfalls bei einem kleinen Fahrzeug ein kurzes Lichtleiterstück und bei einem großen Fahrzeug ein entsprechend längeres Lichtleiterstück ein und desselben Lichtleiters zum Einsatz kommen. Es können aber auch unterschiedlich lange Lichtleiterstücke für unterschiedliche Beleuchtungsfunktionen verwendet werden, beispielsweise ein langes Stück zum Beleuchten eines Türspiegels und ein kürzeres Stück zum Beleuchten eines Türschlosses oder eines Türgriffs. Für die Herstellung unterschiedlicher Fahrzeugleuchten braucht also nur noch eine Sorte Lichtleiter bereitgestellt zu werden, was eine kostengünstige Herstellung der Fahrzeugleuchten ermöglicht.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Fahrzeugleuchte ist der Werkstoff des Lichtleiters derart gewählt, dass eine aus dem Werkstoff bestehende, einen Radius von vorzugsweise 10 Millimetern aufweisende vollzylindrische Probe entlang einer Kreislinie elastisch biegbar ist, deren Radius kleiner als das Vierzigfache, gegebenenfalls als das Zwanzigfache, insbesondere als das Zehnfache und vorzugsweise als das Sechsfache des Radius der vollzylindrischen Probe ist. Der Lichtleiter ist dann bei der Montage der Fahrzeugleuchte noch leichter verlegbar.
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Der Werkstoff des Lichtleiters kann Polymethylmethacrylat (PMMA) und einen Weichmacher enthalten. Bei der Fertigung des Lichtleiters kann die Biegeelastizität des Lichtleiters einerseits durch Verändern des Mischungsverhältnisses zwischen dem PMMA und dem Weichmacher und andererseits durch Verändern der Vernetzung der Moleküle des PMMA eingestellt werden.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn der Lichtleiter aus einem gummiartig biegbaren Werkstoff besteht, vorzugsweise aus Silikon. In vorteilhafter Weise kann der Lichtleiter dann gleichzeitig auch als Dichtung verwendet werden, beispielsweise wenn er an einer Stelle am Fahrzeug angebaut ist, die mit Feuchtigkeit in Kontakt geraten kann. So ist es beispielsweise denkbar, dass der Lichtleiter zur Beleuchtung eines an der Karosserieaußenseite befindlichen Türgriffs und/oder eines Türvorfelds eine Öffnung einer Griffmulde durchsetzt und die Öffnung gegen den Eintritt von Feuchtigkeit abdichtet. Das Leuchtmittel kann dabei feuchtigkeitsgeschützt hinter der Karosserieaußenhaut beispielsweise in einer Innenhöhlung einer Fahrzeugtüre angeordnet sein. Da Silikon Temperaturen bis etwa 200°C standhält, kann als Leuchtmittel eine Glühlampe vorgesehen sein, die in unmittelbarer Nähe des Lichtleiters angeordnet sein kann. Silikon hat zudem den Vorteil, dass es in hochtransparenter Form kostengünstig verfügbar ist und somit eine entsprechend verlustarme Führung des von dem Leuchtmittel abgestrahlten Lichts zu einer zu beleuchtenden Stelle ermöglicht.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein Bereich des Lichtleiters vorzugsweise schrauben- oder spiralförmig um ein Zentrum umlaufend ausgebildet, wobei der Lichtleiter derart an dem Trägerteil fixiert ist, dass in Erstreckungsrichtung dieses Bereichs voneinander beabstandete Lichtleiterstellen aus einer Ruhelage gegen die Rückstellkraft des Werkstoffs des Lichtleiters ausgelenkt sind, insbesondere derart, dass diese Stellen einen größeren Abstand voneinander aufweisen als in der Ruhelage. Der Lichtleiter oder ein Abschnitt des Lichtleiters kann dabei als Schrauben- oder Spiralfeder ausgebildet sein, die, wenn sie an dem Trägerteil montiert ist, eine größere Längserstreckung aufweist als in ihrer unausgelenkten Ruhelage. Bei der Herstellung des Lichtleiters als Spritzgussteil verkürzt sich dann die Länge des Formwerkzeugs entsprechend, was ein kompaktes und vergleichsweise kostengünstiges Formwerkzeug ermöglicht. Bei einem die Form einer dreidimensionalen Spirale oder einer Wendel aufweisenden Lichtleiter ist es sogar möglich, diesen als ebene zweidimensionale Spirale zu spritzen und bei der Montage der Spirale an dem Trägerteil die Spirale zu einer dreidimensionalen Spirale auseinander zu ziehen. Das Formwerkzeug zur Herstellung des Lichtleiters kann in diesem Fall zwei plattenförmige Werkzeugteile aufweisen, zwischen denen eine spiralförmige, in der Trennebene der Werkzeugteile verlaufende Innenhöhlung gebildet ist.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist der Lichtleiter seitlich wenigstens einen Haltevorsprung auf, der vorzugsweise eine dazu passende Aufnahme des Trägerteils formschlüssig hintergreift. Der Lichtleiter ist dann noch einfacher und schneller an dem Trägerteil montierbar.
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Vorteilhaft ist, wenn der Haltevorsprung wenigstens eine Erweiterungsstelle hat, an der sich, ausgehend vom Fuß zum freien Ende des Haltevorsprungs, der Querschnitt des Haltevorsprungs erweitert, wenn die Aufnahme des Trägerteils als Öffnung ausgebildet ist, in die der Haltevorsprung derart eingesetzt ist, dass die Erweiterungsstelle wenigstens einen Randbereich der Öffnung hintergreift, wenn die lichte Weite der Öffnung kleiner ist als die entsprechende Querschnittsabmessung der Erweiterungsstelle, und wenn der Werkstoff des Haltevorsprungs derart elastisch verformbar ist, dass sich die Querschnittsabmessung der Erweiterungsstelle zumindest bis auf die lichte Weite der Öffnung reduzieren lässt. Dabei ist es sogar möglich, dass der Haltevorsprung an seinem freien Ende wenigstens eine Einführschräge aufweist, an der sich der Querschnitt des Haltevorsprungs von der Erweiterungsstelle zum freien Ende des Haltevorsprungs hin reduziert, so dass der Haltevorsprung bei der Montage des Lichtleiters an dem Trägerteil auf einfache Weise mit seinem freien Ende unter Reduzierung wenigstens einer Querschnittsabmessung der Erweiterungsstelle in die Öffnung des Trägerteils eingedrückt werden kann, bis die Erweiterungsstelle den Rand der Öffnung formschlüssig hintergreift. In entsprechender Weise kann an dem die Öffnung umgrenzenden Rand des Trägerteils eine Einführschräge vorgesehen sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Aufnahme des Trägerteils schlitz- und/oder nutenförmig und der Lichtleiter als Lichtleiterleiste ausgebildet, die sich zumindest mit einem Teilbereich in der schlitz- und/oder nutenförmigen Aufnahme entlang dieser erstreckt und an den Seitenbegrenzungsrändern der Aufnahme vorzugsweise dichtend anliegt. Der Lichtleiter braucht dann bei der Montage nur in die schlitz- und/oder nutenförmige Aufnahme eingesetzt werden und ist zwischen den Seitenbegrenzungsränder der Aufnahme lagerichtig an dem Trägerteil positioniert. Die Lichtleiterleiste kann beispielsweise als Zierleiste ausgebildet sein, die in Gebrauchsstellung an der Außenhaut des Fahrzeugs anstelle einer herkömmlichen Zierleiste und/oder in Verlängerung einer solchen angeordnet sein kann. Dabei kann die Lichtleiterleiste gleichzeitig als Dichtung dienen, die elastisch an den Seitenbegrenzungsrändern der Aufnahme anliegt.
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Vorteilhaft ist, wenn an dem Trägerteil mehrere Lichtleiter oder Lichtleiterabschnitte in einer ebenen oder gekrümmten Fläche vorzugsweise etwa parallel nebeneinander angeordnet sind, und wenn die Lichtaustrittsflächen dieser Lichtleiter zur flächigen Lichtabstrahlung jeweils an einem Umfangsbereich der Lichtleiter angeordnet sind. Dabei können diese Lichtleiter dieselben Abmessungen aufweisen, so dass für die Fertigung der Lichtleiter nur ein Formwerkzeug benötigt wird. Mit einer derartigen Innenleuchte können flächige Interieurteile eines Fahrzeuginnenraumes, wie zum Beispiel ein lichtdurchlässiger Stoff, durchleuchtet werden.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen zum Teil stärker schematisiert:
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1 eine Seitenansicht eines aus einem flexiblen Werkstoff bestehenden, etwa L-förmigen Lichtleiters,
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2 eine Seitenansicht einer aus dem Werkstoff des Lichtleiters bestehenden vollzylindrischen Probe, die entlang einer Kreisbahn gebogen ist,
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3 einen Teillängsschnitt durch ein Trägerteil und einen Lichtleiter einer Fahrzeugleuchte,
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4 und 5 einen Teilquerschnitt durch eine Fahrzeugleuchte, die einen als Zierleiste ausgebildeten Lichtleiter aufweist,
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6 einen Teillängsschnitt durch den Lichtleiter der in 5 gezeigten Fahrzeugleuchte,
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7 eine perspektivische Ansicht der Fahrzeugtüre mit der daran angeordneten Armlehne, und
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8 einen Teilquerschnitt durch eine Fahrzeugtüre mit einer daran angeordneten Armlehne, in die Lichtleiter integriert sind.
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Eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Fahrzeugleuchte weist ein Trägerteil 2 auf, an dem ein Leuchtmittel 3 angeordnet ist, das mit seiner Abstrahlseite einer Lichteintrittsfläche 4 eines Lichtleiters 5 zugewandt ist. Bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 ist das Leuchtmittel 3 eine auf einer mit dem in 1 nicht näher dargestellten Trägerteil 2 verbundenen Leiterplatte angeordnete Leuchtdiode. Die Lichteintrittsfläche 4 des Lichtleiters 5 ist bei diesem Ausführungsbeispiel an einer Stirnseite des Lichtleiters 5 angeordnet und als konvex gewölbte Fläche ausgebildet, an der das von dem Leuchtmittel 3 abgestrahlte Licht derart in den Lichtleiter 5 eingekoppelt wird, das es im weiteren Verlauf des Lichtleiters 5 an dessen Mantelfläche 6 der Totalreflexion unterliegt. In 1 ist dies beispielhaft anhand von zwei strichliniert angedeuteten Lichtstrahlen 7 dargestellt.
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An seinem Außenumfang hat der Lichtleiter 5 eine Lichtaustrittsfläche 8, die an einem von der Lichteintrittsfläche 4 entfernten Endbereich des Lichtleiters 5 angeordnet ist. An der der Lichtaustrittsfläche 8 gegenüberliegenden Seite weist der Lichtleiter 5 ein als Schrägfläche 9 ausgebildetes Lichtauskoppelelement auf, an dem die in dem Lichtleiter 5 geführten Lichtstrahlen 7 derart reflektiert werden, dass sie an der Lichtaustrittsfläche 8 quer zur Längserstreckung des Lichtleiters 5 oder quer zu dessen Lichttransportrichtung aus dem Lichtleiter 5 austreten. Dadurch ergibt sich eine definierte Lichtabstrahlcharakteristik, die bei der Herstellung des Lichtleiter 5 als Serienbauteil mit großer Wiederholgenauigkeit und Präzision darstellbar ist.
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Der Lichtleiter 5 ist einstückig ausgebildet und besteht aus einem gummielastischen Werkstoff, vorzugsweise aus hochtransparentem Silikon. Dadurch ist es möglich, den Lichtleiter 5 elastisch zu verformen und insbesondere die Enden des Lichtleiters 5 durch Biege-, Zug- und/oder Druckverformung des Lichtleiters 5 aufeinander zu- oder voneinander wegzubewegen. Bei der Montage des Lichtleiters 5 an dem Trägerteil 2 können dadurch eventuelle vorhandene Fertigungstoleranzen des Trägerteils 2 und/oder des Lichtleiters 5 auf einfache Weise ausgeglichen werden.
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Wie in 1 besonders gut erkennbar ist, weist der Lichtleiter 5 Flächen auf, die durch Extrusion nicht herstellbar sind, nämlich die gewölbte Lichteintritts- oder Lichteinkoppelfläche 4, die schräg zur Lichttransportrichtung verlaufende Lichtaustrittsfläche 8 und eine Umlenkfläche 10, die an einer zwischen der Lichteinkoppelfläche 4 und der Lichtaustrittsfläche 8 vorgesehenen und von diesen beabstandeten Abwinklungsstelle des Lichtleiters 5 angeordnet ist. Deutlich ist erkennbar, dass der Lichtleiter bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 etwa L-förmig ausgebildet ist und zwei einstückig miteinander verbundene Schenkelteile aufweist. Die Umlenkfläche 10 ist im Bereich der Verbindungsstelle der beiden Schenkelteile angeordnet. Der Lichtleiter 5 weist also entlang des Lichttransportweges sich ändernde Querschnittsabmessungen auf.
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Die Herstellung des Lichtleiters 5 erfolgt unter Einwirkung von Druck und Wärme durch Spritzgießen eines flüssigen oder fließfähigen Werkstoffs. Dieser verfestigt sich nach dem Spritzgießen zu einem gummielastischen Lichtleitkörper. Dadurch ist es möglich, die durch Extrusion nicht herstellbaren Flächen 4, 8 und 10 zu formen.
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In 2 ist erkennbar, dass der Werkstoff des Lichtleiters 5 derart gewählt ist, dass eine aus dem Werkstoff bestehende, einen Radius (R1) von 10 Millimetern aufweisende vollzylindrische Probe 11 entlang einer Kreislinie 12 elastisch biegbar ist, deren Radius (R2) kleiner als das Vierzigfache des Radius (R1) der vollzylindrischen Probe ist.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Lichtleiter seitlich Haltevorsprünge 13 auf, die dazu passende Aufnahmen 14 des Trägerteils 2 formschlüssig hintergreifen. Die Haltevorsprünge 13 sind im Längsschnitt etwa pfeilförmig ausgebildet und haben eine Erweiterungsstelle 15, an der sich der Querschnitt des Haltevorsprungs 13, ausgehend vom Fuß zum freien Ende des Haltevorsprungs 13 sprungartig bis über das Maß der lichten Weite der Durchtritts-Öffnung erweitert. Die Aufnahme 14 des Trägerteils 2 ist als Durchtritts-Öffnung ausgebildet, die der Haltevorsprung 13 durchsetzt. Deutlich ist erkennbar, dass die Erweiterungsstelle 15 an der dem lichtführenden Teil des Lichtleiters 5 abgewandten Rückseite des Trägerteils 2 über die Durchtritts-Öffnung übersteht und dort mit seinem Umfangsrand den Rand der Durchtritts-Öffnung hintergreift. An seinem freien Ende weist der Haltevorsprung 13 Einführschrägen 16 auf. Der Haltevorsprung 13 ist derart elastisch verformbar, dass sich die Querschnittsabmessung der Erweiterungsstelle 13 zumindest bis auf die lichte Weite der Öffnung reduzieren lässt. Bei der Montage des Lichtleiters 5 an dem Trägerteil 2 kann dies dadurch erreicht werden, dass der Haltevorsprung 13 mit den Einführschrägen 16 an der Durchtritts-Öffnung des Trägerteils 2 in einer Vormontagestellung positioniert und der Haltevorsprung 13 dann durch Druckbeaufschlagung an der ihm diametral gegenüberliegenden Seite des Lichtleiters 5 mit der Erweiterungsstelle 15 durch die Durchtritts-Öffnung hindurchgedrückt wird.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach 4 bis 6 ist der Lichtleiter 5 als Lichtleiterleiste ausgebildet, die mit ihrer Lichtaustrittsfläche 8 an der Außenseite des Fahrzeugs angeordnet ist, um bei Dunkelheit die Fahrzeugkontur sichtbar zu machen und/oder den Boden vor dem Fahrzeug zu beleuchten (Vorfeldbeleuchtung). Das Trägerteil 2 ist durch einen Wandungsbereich eines Fahrzeugkarosserieteils, insbesondere durch ein Karosserieblech gebildet. Die Aufnahme 14 des Trägerteils 2 ist schlitzförmig ausgestaltet. Der Lichtleiter 5 ist in die Aufnahme 14 eingesetzt und durchsetzt diese quer zu seiner Längserstreckung derart, dass Teilbereiche des Lichtleiters 5 die Seitenbegrenzungsränder der Aufnahme 14 jeweils beidseits formschlüssig hintergreifen. Dabei liegt der Lichtleiter 5 elastisch an den Seitenbegrenzungsrändern der Aufnahme 14 an und dichtet gegen diese gegen das Eindringen von Feuchtigkeit ab.
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Bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Lichtleiter 5 als Prismen ausgebildete optische Auskoppelelemente 17 auf, die an der der Lichtaustrittsfläche diametral gegenüberliegenden Seite des Lichtleiter 5 in einem streifenförmigen, in Erstreckungsrichtung des Lichtleiters 5 verlaufenden Bereich der Mantelfläche des Lichtleiters 5 angeordnet sind. Die Auskoppelelemente 17 weisen Schrägflächen auf, deren gerade Verlängerung jeweils die Längsmittelachse des Lichtleiters 5 schneidet. Zueinander benachbarte Auskoppelelemente 17 können je nach gewünschter Abstrahlcharakteristik der Fahrzeugleuchte direkt aneinander angrenzen oder in Erstreckungsrichtung des Lichtleiters 5 voneinander beabstandet sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach 7 und 8 ist die Fahrzeugleuchte 1 als ambiente Innenleuchte zur flächigen Beleuchtung einer Armauflage 18 oder Armlehne ausgebildet. Die Innenleuchte weist mehrere nebeneinander angeordnete stabförmige Lichtleiter 5 auf, denen jeweils mindestens eine, in der Zeichnung nicht näher dargestellte, Leuchtdiode als Leuchtmittel 3 zugeordnet ist. Das Trägerteil 2 hat nutenförmige Aufnahmen, in denen die Lichtleiter 5 liegen. Wie in 8 erkennbar ist, sind das Trägerteil 2 und die Lichtleiter 5 hinter einer lichtdurchlässigen Abdeckung 19 angeordnet. Die Lichtabstrahlung erfolgt quer zur Erstreckungsrichtung der Lichtleiter 5 und quer zu der durch die Lichtleiter 5 aufgespannte Fläche in Richtung auf die Abdeckung 19, um diese zu durchleuchten. Das Trägerteil 2 kann einstückig an ein Tür-Innenverkleidungselement angeformt sein.
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Die Lichtleiter 5 weisen jeweils an ihren Enden Widerlagerstellen auf, die an dazu passenden Befestigungsstellen des Trägerteils 2 angreifen. Zwischen diesen Befestigungsstellen sind die Lichtleiter 5 gegen die Rückstellkraft ihres Werkstoffs aufgespannt. Der Abstand der den einzelnen Lichtleitern 5 jeweils zugeordneten Befestigungsstellen ist größer als der Abstand, den die Widerlager des betreffenden Lichtleiters in der unausgelenkten Ruhelage des Lichtleiters 5 aufweisen. Bei der Fertigung der Innenleuchte können die Lichtleiter 5 auf einfache Weise an dem Trägerteil montiert werden.