DE102019213383B4

DE102019213383B4 - Griffvorrichtung für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102019213383B4
Application number: DE102019213383.5A
Authority: DE
Inventors: Thomas Bettzüge; Christian Jachmann
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2019-09-04
Filing date: 2019-09-04
Publication date: 2022-01-20
Anticipated expiration: 2039-09-05
Also published as: DE102019213383A1; US11142122B2; US20210061169A1; CN112440870A

Abstract

Griffvorrichtung (100) für ein Fahrzeug (1), aufweisend:
ein Gehäuseelement (10) mit
einer benutzerzugänglichen Berührungsfläche (11) und einer benutzerunzugänglichen Innenfläche (12),
und mindestens ein Lichtleitelement (30) zum Bereitstellen einer Ambientebeleuchtung an der Griffvorrichtung (100),
wobei das Lichtleitelement (30) am Gehäuseelement (10) befestigt ist,
wobei an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) eine Nut (N) zur Aufnahme des Lichtleitelementes (30) derart ausgeformt ist,
dass eine benutzerzugängliche Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) in einem Öffnungsbereich der Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) die Berührungsfläche (11) flächenbündig und
unterbrechungsfrei vervollständigt,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Boden (B) der Nut (N) an der Innenfläche (12) des Gehäuseelementes (10) mehrere Unterbrechungen (Ui) aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Griffvorrichtung für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des unabhängigen Vorrichtungsanspruches, ein Verkleidungsbauteil für ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Griffvorrichtung nach einem nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch sowie ein Fahrzeug mit einer solchen Griffvorrichtung nach dem weiteren nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch.
Griffvorrichtungen für Fahrzeuge sind im Allgemeinen bekannt, bspw. aus den Druckschriften DE 10 2014 117 909 A1 , DE 10 2005 055 059 A1 , DE 199 28 201 A1 , EP 1 790 528 A1 oder DE 10 2004 062 918 A1 . Moderne Griffvorrichtungen werden vermehrt mit Lichtelementen und/oder Lichtleitelementen versehen, um die Auffindbarkeit der Griffvorrichtungen zu verbessern. Die Lichtleitelemente werden oft im hinteren Bereich der Griffe eingesetzt, um eine indirekte Beleuchtung der Griffe, eine sog. Ambientebeleuchtung, zu ermöglichen. Als Lichtleitelemente werden zunehmend längliche Lichtleiter verwendet, die an einer vom Benutzer abgewandten, aber dennoch greifbaren Fläche der Griffvorrichtungen befestigt werden, um eine indirekte Beleuchtung der Griffe zu ermöglichen. Als Befestigungselemente werden dabei offenliegende Rastlaschen verwendet. Allerdings hat die Befestigung der Lichtleitelemente negative Einflüsse auf die Haptik der Griffvorrichtungen. Bei anderen bekannten Griffvorrichtungen werden die Lichtleiter unter der Berührungsfläche der Griffvorrichtungen verlegt. Das Licht wird dabei aus seitlichen, haptisch weniger störenden Öffnungen ausgelassen. Dadurch leidet jedoch das Ausleuchtungsergebnis.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Griffvorrichtung für ein Fahrzeug bereitzustellen, die die oben genannten Nachteile zumindest zum Teil überwindet. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Griffvorrichtung für ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, die eine verbesserte Haptik und ein verbessertes Ausleuchtungsergebnis erzeugt. Zudem ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verkleidungsbauteil für ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Griffvorrichtung sowie ein verbessertes Fahrzeug mit einer solchen Griffvorrichtung bereitzustellen.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Griffvorrichtung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruches, insbesondere aus dem kennzeichnenden Teil, gelöst. Zudem wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Verkleidungsbauteil für ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Griffvorrichtung nach einem nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch sowie durch ein Fahrzeug mit einer solchen Griffvorrichtung nach dem weiteren nebengeordneten unabhängigen Vorrichtungsanspruch gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung aufgeführt. Merkmale, die zu den einzelnen Erfindungsaspekten offenbart werden, können in der Weise miteinander kombiniert werden, dass bezüglich der Offenbarung zu den Erfindungsaspekten der Erfindung stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
Die Erfindung stellt eine Griffvorrichtung für ein Fahrzeug bereit, aufweisend ein Gehäuseelement mit einer benutzerzugänglichen Berührungsfläche und einer benutzerunzugänglichen Innenfläche und mindestens ein Lichtleitelement zum Bereitstellen einer Ambientebeleuchtung an der Griffvorrichtung, wobei das Lichtleitelement am Gehäuseelement befestigt ist. Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes eine Nut zur Aufnahme des Lichtleitelementes derart ausgeformt ist, dass eine benutzerzugängliche Berührungsseite des Lichtleitelementes in einem Öffnungsbereich der Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes die Berührungsfläche flächenbündig und im Wesentlichen unterbrechungsfrei vervollständigt.
Eine Griffvorrichtung im Sinne der Erfindung kann insbesondere als eine Griffvorrichtung für einen Innenraum eines Fahrzeuges ausgebildet sein. Die Griffvorrichtung kann dabei einen feststehenden oder einen bewegbaren Griffkörper umfassen.
Die benutzerzugängliche Berührungsfläche des Gehäuseelementes wird im Rahmen der Erfindung bevorzugt im hinteren Bereich der Griffvorrichtung eingesetzt, der für einen Benutzer aus dem Innenraum des Fahrzeuges nicht sichtbar aber dennoch greifbar ist.
Unter einer flächenbündigen Vervollständigung im Sinne der Erfindung ist gemeint, dass die benutzerzugängliche Berührungsseite des Lichtleitelementes und die Berührungsfläche des Gehäuseelementes eine nahezu durchgehende, im Wesentlichen glatte Oberfläche der Griffvorrichtung bilden.
Unter einer unterbrechungsfreien Vervollständigung im Sinne der Erfindung ist gemeint, dass zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes keine offenliegenden Einkerbungen an den Seiten der Nut ausgebildet sind. Mit anderen Worten ist unter einer unterbrechungsfreien Vervollständigung im Sinne der Erfindung gemeint, dass zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes ein gleichmäßiger, möglichst schmaler (1/30 bis 1/20 der Breite der Berührungsseite des Lichtleitelementes) Spalt ausgebildet ist.
Die Erfindung erkennt dabei, dass für die Haptik beim Berühren der Griffvorrichtung eine glatte Oberfläche der Griffvorrichtung eine wesentliche Rolle spielt. Um das haptische Gefühl einer glatten Oberfläche der Griffvorrichtung zu erzielen, schlägt die Erfindung vor, das Lichtleitelement derart in einer versenkten Nut bzw. in einem Graben an der Berührungsfläche der Griffvorrichtung einzubetten, dass der Benutzer keine Einkerbungen und/oder Rastlaschen ertastet.
Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass die Nut zur Aufnahme des Lichtleitelementes mit einem glatten Umriss ausgeformt wird, der an die Form des Lichtleitelementes im Öffnungsbereich der Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes angepasst ist, ohne abstehende Einkerbungen für etwaige Befestigungselemente. Der Erfindungsgedanke liegt des Weiteren darin, dass das Lichtleitelement derart in der Nut eingebettet ist, dass keine hervorstehenden Kanten an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes gebildet werden, die die Haptik beim Berühren der Griffvorrichtung stören können. Besonders vorteilhaft ist im Rahmen der Erfindung, dass die benutzerzugängliche Berührungsseite des Lichtleitelementes die Berührungsfläche des Gehäuseelementes flächenbündig und im Wesentlichen unterbrechungsfrei vervollständigt, was mit einem haptischen Gefühl einer glatten Oberfläche der Griffvorrichtung einhergeht.
Ferner kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass die Griffvorrichtung in Form eines Zuziehgriffes oder eines Haltegriffes ausgeführt ist. Vorteilhafterweise kann die Erfindung überall dort im Innenraum des Fahrzeuges eingesetzt werden, wo eine Griffvorrichtung verwendet werden kann.
Weiterhin kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass das Lichtleitelement in Form eines Lichtleiters, insbesondere eines Lichtwellenleiters, vorzugsweise eines Glasfaserleiters, ausgebildet ist. Ein solches Lichtleitelement ist ein einfaches und kostengünstiges Bauteil, welches einfach über gebogene Strecken verlegt werden und welches eine gleichförmige Beleuchtung entlang seiner Länge bereitstellen kann. Mit Hilfe eines solchen Lichtleitelementes kann eine ansprechende, unaufdringliche sowie indirekte Ambientebeleuchtung an der Griffvorrichtung bereitgestellt werden.
Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass die Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes einen, insbesondere glatten, Umriss aufweist, wobei der Umriss an einen korrespondierenden Umriss der Berührungsseite des Lichtleitelementes im Öffnungsbereich der Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes angepasst ist. Somit kann ein haptisches Gefühl einer glatten Oberfläche der Griffvorrichtung nicht nur beim Berühren, sondern auch bei einem Streichen über die Berührungsfläche des Gehäuseelementes ermöglicht werden.
Zudem kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass im Öffnungsbereich der Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes ein umlaufender Spalt ausgebildet ist, der der Länge nach eine gleiche Breite aufweist bzw. gleichförmig ausgebildet ist. Durch einen gleichförmigen, möglichst schmalen, Spalt kann ein Ertasten von Kanten zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes vermieden werden.
Außerdem kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass der Spalt zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes weniger als 1 mm, insbesondere weniger als 0,5 mm, vorzugsweise weniger als 0,1 mm, beträgt. Dadurch kann ein möglichst unauffälliger Übergang zwischen der Berührungsseite des Lichtleitelementes und der Berührungsfläche des Gehäuseelementes ermöglicht werden.
Ferner kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass der Spalt eine Breite aufweist, die mindestens 20-mal kleiner, insbesondere mindestens 30-mal kleiner, ist als eine Breite der Berührungsseite des Lichtleitelementes im Öffnungsbereich der Nut an der Berührungsfläche des Gehäuseelementes. Somit kann ein möglichst bündiges Anordnen des Lichtleitelementes bezüglich der Berührungsfläche des Gehäuseelementes ermöglicht werden.
Weiterhin sieht die Erfindung einer Griffvorrichtung vor, dass ein Boden der Nut an der Innenfläche des Gehäuseelementes mehrere, insbesondere sich wiederholende und/oder gleich beabstandete, Unterbrechungen aufweist. Dies ermöglicht nicht nur eine vorteilhafte Befestigung des Lichtleitelementes eingebettet in der Nut, sondern auch eine einfache Herstellung der Griffvorrichtung, insbesondere des Gehäuseelementes, mit entsprechenden Rastelementen in den Unterbrechungen.
Des Weiteren kann die Erfindung einer Griffvorrichtung vorsehen, dass in den Unterbrechungen der Nut Rastelemente zur Befestigung des Lichtleitelementes ausgeformt sind. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass die Rastelemente in einem lediglich zweiteiligen Formwerkzeug in nur einem Verfahrensschritt ausgeformt werden können, ohne einen Schieber benutzen zu müssen.
Zudem ist es im Rahmen der Erfindung bei einer Griffvorrichtung denkbar, dass die Rastelemente bezüglich der Berührungsfläche des Gehäuseelementes in Richtung der Innenfläche versenkt sein können. Somit kann der Benutzer die Rastelemente nicht ertasten, was eine angenehme Haptik an der Berührungsfläche der Griffvorrichtung ermöglicht.
Außerdem kann die Erfindung einer Griffvorrichtung vorsehen, dass im Querschnitt zur Erstreckungsrichtung der Nut gesehen die Rastelemente innerhalb einer Breite der Nut angeordnet sind. Dadurch wird ermöglicht, dass sämtliche Befestigungselemente für das Lichtleitelement, umfassend die Nut sowie die Rastelemente, innerhalb der Breite der Nut liegen, ohne abstehende Einkerbungen an den Seiten der Nut zu bilden.
Ferner kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass die Rastelemente paarweise in den Unterbrechungen der Nut vorgesehen sind, um das Lichtleitelement beidseitig zu umschließen. Dies ermöglicht eine einfache und schnelle Befestigung des Lichtleitelementes in der Nut durch ein einfaches Einstecken des Lichtleitelementes zwischen den korrespondierenden Rastelementen, die paarweise entlang der Nut vorgesehen sind.
Weiterhin kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass die Rastelemente federnd ausgeführt sind. Auf diese Weise kann nicht nur eine einfache und schnelle, sondern auch eine schonende Befestigung des Lichtleitelementes in der Nut ermöglicht werden, ohne das Lichtleitelement an den Rasthaken der Rastelemente eindrücken zu müssen, was das Lichtleitelement leicht beschädigen könnte.
Des Weiteren kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass ein Abdeckelement für das Gehäuseelement vorgesehen ist, welches zusammen mit dem Gehäuseelement einen mit einem Hohlraum ausgebildeten, zweiteiligen Griffkörper bildet. Auf diese Weise kann ein leichter Griffkörper mit einer ansprechenden Form bereitgestellt werden.
Zudem kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass das Gehäuseelement aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (kurz ABS), einem Polycarbonat (kurz PC) oder aus einem Duroplast, ausgebildet ist. Somit kann ein leichtes Bauteil mit einer glatten Oberfläche bereitgestellt werden, die mit einer Beschichtung, bspw. aus Metall, wie z. B. Chrom, versehen werden kann.
Außerdem ist es im Rahmen der Erfindung bei einer Griffvorrichtung denkbar, dass das Gehäuseelement mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens hergestellt sein kann. Somit kann die Griffvorrichtung einfach, schnell, kostengünstig und in großen Stückzahlen hergestellt werden.
Ferner kann die Erfindung in einem Ende der Nut eine Lichtquelle zum Einleiten von Licht in das Lichtleitelement vorsehen. Die Lichtquelle kann dazu dienen, Licht in das Lichtleitelement einzuleiten, welches gleichmäßig über die Oberfläche des Lichtelementes an die Umgebung abgegeben werden kann. Somit kann eine ansprechende und angenehme Ambientebeleuchtung an der Griffvorrichtung ermöglicht werden.
Weiterhin kann die Erfindung bei einer Griffvorrichtung vorsehen, dass die Nut an mindestens einem Ende eine schalenförmige Aufnahme für die Lichtquelle aufweist. Somit kann ermöglicht werden, dass die Lichtquelle ebenfalls haptisch unauffällig, möglichst flächenbündig mit der Berührungsfläche des Gehäuseelementes am Gehäuseelement befestigt werden kann. Innerhalb der Aufnahme können ebenfalls versenkte, unauffällige Befestigungselemente vorgesehen werden, um eine form- und/oder kraftschlüssige Befestigung der Lichtquelle in der Aufnahme, bspw. durch ein einfaches Einstecken, zu ermöglichen.
Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar, dass die Lichtquelle in Form einer Lampe, einer LED oder einer Laserdiode ausgebildet sein kann. Somit kann eine kostengünstige Lichtquelle bereitgestellt werden. Mit Hilfe einer LED oder insbesondere mit Hilfe einer Laserdiode kann ein bündiges Licht ausgesendet werden, welches möglichst verlustfrei in das Lichtleitelement eingeleitet werden kann.
Ferner stellt die Erfindung ein Verkleidungsbauteil für ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Griffvorrichtung sowie ein Fahrzeug mit einer entsprechenden Griffvorrichtung bereit. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verkleidungsbauteils sowie des erfindungsgemäßen Fahrzeuges werden die gleichen Vorteile erreicht, die oben im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung beschrieben wurden. Auf diese Vorteile wird vorliegend vollumfänglich Bezug genommen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:

1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung mit einer vergrößerten Draufsicht auf die Griffvorrichtung von einer Außenseite der Griffvorrichtung im Bereich einer Nut für ein Lichtleitelement,
2 eine schematische Darstellung einer bekannten Griffvorrichtung mit einer vergrößerten Draufsicht auf die Griffvorrichtung von einer Außenseite der Griffvorrichtung im Bereich einer Nut für ein Lichtleitelement,
3 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung mit einem Querschnitt durch die Griffvorrichtung im Bereich einer Nut für ein Lichtleitelement,
4 eine schematische Darstellung einer bekannten Griffvorrichtung mit einem Querschnitt durch die Griffvorrichtung im Bereich einer Nut für ein Lichtleitelement, und
5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung mit einer vergrößerten Draufsicht auf die Griffvorrichtung von einer Innenseite der Griffvorrichtung sowie mit einem Querschnitt durch die Griffvorrichtung im Bereich einer Nut für ein Lichtleitelement.

Die 1, 3 und 5 zeigen eine erfindungsgemäße Griffvorrichtung 100 für ein Fahrzeug 1, welche ein Gehäuseelement 10 mit einer benutzerzugänglichen Berührungsfläche 11 und einer benutzerunzugänglichen Innenfläche 12 aufweist. Die 1 und 3 zeigen dabei die benutzerzugängliche Berührungsfläche 11 und die 5 die benutzerunzugängliche Innenfläche 12 des Gehäuseelementes 10. Die benutzerzugängliche Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 wird im hinteren Bereich der Griffvorrichtung 100 abgewandt von einem Innenraum des Fahrzeuges 1 eingesetzt, wie dies die 1 und 3 im oberen Teil andeuten.
Im oberen Teil zeigen die 1 und 3 ein Verkleidungsbauteil 101 im Sinne der Erfindung in Form einer Fahrzeug-Türinnenverkleidung. Das Verkleidungsbauteil 101 ist dabei mit einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 100 in Form eines Zuziehgriffes ausgeführt. Ferner ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass ein Verkleidungsbauteil 101 im Sinne der Erfindung in Form einer Fahrzeug-Dachinnenverkleidung mit einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 100 in Form eines Haltegriffes für den Benutzer ausgeführt sein kann. Grundsätzlich ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass ein Verkleidungsbauteil 101 im Sinne der Erfindung ein beliebiges Teil einer Innenraumverkleidung eines Fahrzeuges darstellen kann, welches mit einer erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 100 mit einem feststehenden oder bewegbaren Griffkörper ausgeführt sein kann.
Weiterhin weist die erfindungsgemäße Griffvorrichtung 100 mindestens ein Lichtleitelement 30 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel der 1, 3 und 5 sind beispielhaft zwei Lichtleitelemente 30 dargestellt. Im Rahmen der Erfindung ist es aber auch ebenfalls denkbar, dass nur ein oder mehr als zwei Lichtleitelemente 30 zum Bereitstellen einer Ambientebeleuchtung im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein können. Das mindestens eine oder jedes von den mehreren Lichtleitelementen 30 (ferner wird aus Einfachheitsgründen auf das Lichtleitelement 30 im Allgemeinen Bezug genommen) wird an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 im hinteren Bereich der Griffvorrichtung 100 angeordnet, der verdeckt aber dennoch greifbar für den Benutzer positioniert wird.
Die Erfindung sieht vor, dass an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 eine Nut N bzw. ein Graben zur Aufnahme des Lichtleitelementes 30 derart ausgeformt ist, dass eine benutzerzugängliche Berührungsseite 31 des Lichtleitelementes 30 in einem Öffnungsbereich der Nut N an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 die Berührungsfläche 11 flächenbündig und im Wesentlichen unterbrechungsfrei vervollständigt (s. hierzu die Querschnittdarstellungen der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 100 in den 3 und 5).
Mit Hilfe der Erfindung erwachsen wesentliche Vorteile bei der Haptik der erfindungsgemäßen Griffvorrichtung 100 im Vergleich zu einer bekannten Griffvorrichtung 100*, die beispielhaft in den 2 und 4 dargestellt ist. Als Befestigungselemente werden bei der bekannten Griffvorrichtung 100* offenliegende Rastlaschen K1 verwendet. Eine solche Befestigung der Lichtleitelemente 30 hat jedoch negative Einflüsse auf die Haptik der bekannten Griffvorrichtung 100*. Zum einen sind die offenliegenden Rastlaschen K1 als Einkerbungen ertastbar, wie dies die 2 in der vergrößerten Querschnittdarstellung der bekannten Griffvorrichtung 100* im Bereich der Nut N* verdeutlicht. Zum anderen steht dabei das Lichtleitelement 30 aus der Berührungsfläche 11* des Gehäuseelementes 10* (zumindest bereichsweise an den offenliegenden Rastlaschen K1) hervor, sodass die Kanten K2 des Lichtleitelementes 30 ertastbar sind.
Vorteilhafterweise wird mit Hilfe der Erfindung eine glatte Oberfläche der Griffvorrichtung 100 bereitgestellt. Erfindungsgemäß wird das Lichtleitelement 30 derart in der Nut N an der Berührungsfläche 11 der Griffvorrichtung 100 eingebettet, dass der Benutzer keine Rastlaschen K1 und somit keine Einkerbungen und/oder keine Kanten K2 ertasten kann.
Wie es die 1 und 3 zeigen, weist die Nut N zur Aufnahme des Lichtleitelementes 30 einen glatten Umriss U1 auf, der an einen korrespondierenden Umriss U2 der Berührungsseite 31 des Lichtleitelementes 30 im Öffnungsbereich der Nut N an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 angepasst ist.
Im Rahmen der Erfindung kann das Lichtleitelement 30 in Form eines Lichtleiters, bspw. eines Lichtwellenleiters, vorzugsweise eines Glasfaserleiters, ausgebildet sein.
Wie die 3 und 5 weiterhin zeigen, kann im Öffnungsbereich der Nut N an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 zwischen der Berührungsseite 31 des Lichtleitelementes 30 und der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 ein umlaufender, insbesondere gleichförmiger, Spalt S ausgebildet sein, der der Länge nach eine gleiche Breite Bs aufweist.
Bei einem Spalt S im Rahmen der Erfindung ist es denkbar, dass er weniger als 1 mm, insbesondere weniger als 0,5 mm, vorzugsweise weniger als 0,1 mm, beträgt. Ferner ist es bei einem Spalt S im Sinne der Erfindung denkbar, dass der Spalt S eine Breite Bs aufweist, die mindestens 20-mal kleiner, insbesondere mindestens 30-mal kleiner, ist als eine Breite BI der Berührungsseite 31 des Lichtleitelementes 30 im Öffnungsbereich der Nut N an der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10.
Wie die 3 in der Querschnittdarstellung durch die Nut N sowie die 5 in der Draufsicht auf die Innenfläche 12 des Gehäuseelementes 10 zeigen, kann ein Boden B der Nut N an der Innenfläche 12 des Gehäuseelementes 10 mehrere, insbesondere sich wiederholende, Unterbrechungen Ui aufweisen.
In den Unterbrechungen Ui der Nut N können vorteilhafterweise Rastelemente Ri zur Befestigung des Lichtleitelementes 30 ausgeformt sein. Durch die Unterbrechungen Ui wird ermöglicht, dass die Rastelemente Ri in einem zweiteiligen Formwerkzeug in nur einem Verfahrensschritt ausgeformt werden können, ohne einen Schieber benutzen zu müssen. Die beiden Werkzeughälften können dabei an der in der 3 schematisch angedeuteten Trennlinie T geöffnet werden.
Aus den 3 und 5 ist es des Weiteren erkennbar, dass die Rastelemente Ri bezüglich der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 in Richtung der Innenfläche 12 versenkt sein können.
Wie es zudem die 3 in der Querschnittdarstellung durch die Nut N zeigt, können die Rastelemente Ri im Querschnitt zur Erstreckungsrichtung der Nut N gesehen innerhalb einer Breite der Nut N angeordnet sein. Dadurch wird ermöglicht, abstehende Einkerbungen an den Seiten der Nut N zu vermeiden.
Außerdem zeigt die 3 in der Querschnittdarstellung durch die Nut N, dass die Rastelemente Ri paarweise in den Unterbrechungen Ui der Nut N vorgesehen sein können, um das Lichtleitelement 30 beidseitig zu umschließen. Ferner ist es denkbar, dass die Rastelemente Ri federnd ausgeführt sein können, um Beschädigungen des Lichtleitelementes 30 an den Rastelementen Ri bei Befestigung des Lichtleitelementes 30 in der Nut N zu vermeiden.
Wie es die 3 durch die strichpunktierte Linie andeutet, kann ein Abdeckelement 20 für das Gehäuseelement 10 vorgesehen sein, welches zusammen mit dem Gehäuseelement 10 einen mit einem Hohlraum ausgebildeten, zweiteiligen Griffkörper bilden kann.
Denkbar ist im Rahmen der Erfindung, dass das Gehäuseelement 10 zusammen mit der Nut N aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (kurz ABS), einem Polycarbonat (kurz PC) oder aus einem Duroplast hergestellt sein kann. Hierzu kann ein Spritzgussverfahren verwendet werden.
Ferner kann eine Lichtquelle L für das Lichtleitelement 30 (bzw. jeweils eine Lichtquelle L für jedes Lichtleitelement 30) vorgesehen sein, um Licht in das Lichtleitelement 30 einzuleiten. Zur Befestigung der Lichtquelle L kann die Nut N an mindestens einem Ende eine schalenförmige Aufnahme Ua für die Lichtquelle L aufweisen. Die Lichtquelle L kann dabei vorteilhafterweise ebenfalls haptisch unauffällig, möglichst flächenbündig mit der Berührungsfläche 11 des Gehäuseelementes 10 am Gehäuseelement 10 befestigt werden. Die Lichtquelle L kann dabei in Form einer Lampe, einer LED oder einer Laserdiode ausgebildet sein.
Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste

100*: bekannte Griffvorrichtung
10*: Gehäuseelement der bekannten Griffvorrichtung
11*: Berührungsfläche des Gehäuseelementes der bekannten Griffvorrichtung
K1: offenliegende Rastlasche
K2: Kanten
N*: Nut der bekannten Griffvorrichtung
100: Griffvorrichtung
101: Verkleidungsbauteil
1: Fahrzeug
10: Gehäuseelement
11: Berührungsfläche
12: Innenfläche
20: Abdeckelement
30: Lichtleitelement
31: Berührungsseite
B: Boden der Nut
Bs: Breite des Spalts
BI: Breite der Berührungsseite des Lichtleitelementes
L: Lichtquelle
N: Nut
Ri: Rastelemente
S: Spalt
T: Trennlinie
Ua: Aufnahme für die Lichtquelle
Ui: Unterbrechungen
U1: Umriss der Nut
U2: Umriss der Berührungsseite des Lichtleitelementes

Claims

Griffvorrichtung (100) für ein Fahrzeug (1), aufweisend: ein Gehäuseelement (10) mit einer benutzerzugänglichen Berührungsfläche (11) und einer benutzerunzugänglichen Innenfläche (12), und mindestens ein Lichtleitelement (30) zum Bereitstellen einer Ambientebeleuchtung an der Griffvorrichtung (100), wobei das Lichtleitelement (30) am Gehäuseelement (10) befestigt ist, wobei an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) eine Nut (N) zur Aufnahme des Lichtleitelementes (30) derart ausgeformt ist, dass eine benutzerzugängliche Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) in einem Öffnungsbereich der Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) die Berührungsfläche (11) flächenbündig und unterbrechungsfrei vervollständigt, dadurch gekennzeichnet, dass ein Boden (B) der Nut (N) an der Innenfläche (12) des Gehäuseelementes (10) mehrere Unterbrechungen (Ui) aufweist.
Griffvorrichtung (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffvorrichtung (100) in Form eines Zuziehgriffes oder eines Haltegriffes ausgeführt ist, und/oder dass das Lichtleitelement (30) in Form eines Lichtleiters ausgebildet ist.
Griffvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) einen Umriss (U1) aufweist, wobei der Umriss (U1) an einen korrespondierenden Umriss (U2) der Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) im Öffnungsbereich der Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) angepasst ist.
Griffvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Öffnungsbereich der Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) zwischen der Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) und der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) ein umlaufender Spalt (S) ausgebildet ist, der der Länge nach eine gleiche Breite (Bs) aufweist.
Griffvorrichtung (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (S) zwischen der Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) und der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) weniger als 1 mm beträgt, und/oder dass der Spalt (S) eine Breite (Bs) aufweist, die mindestens 20-mal kleiner ist als eine Breite (Bl) der Berührungsseite (31) des Lichtleitelementes (30) im Öffnungsbereich der Nut (N) an der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10).
Griffvorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Unterbrechungen (Ui) der Nut (N) Rastelemente (Ri) zur Befestigung des Lichtleitelementes (30) ausgeformt sind.
Griffvorrichtung (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastelemente (Ri) bezüglich der Berührungsfläche (11) des Gehäuseelementes (10) in Richtung der Innenfläche (12) versenkt sind, und/oder dass im Querschnitt zur Erstreckungsrichtung der Nut (N) gesehen die Rastelemente (Ri) innerhalb einer Breite der Nut (N) angeordnet sind.
Griffvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastelemente (Ri) paarweise in den Unterbrechungen (Ui) der Nut (N) vorgesehen sind, um das Lichtleitelement (30) beidseitig zu umschließen, und/oder dass die Rastelemente (Ri) federnd ausgeführt sind.
Griffvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abdeckelement (20) für das Gehäuseelement (10) vorgesehen ist, welches zusammen mit dem Gehäuseelement (10) einen mit einem Hohlraum ausgebildeten, zweiteiligen Griffkörper bildet.
Griffvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseelement (10) aus einem Kunststoff ausgebildet ist, und/oder dass das Gehäuseelement (10) mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens hergestellt ist.
Griffvorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende der Nut (N) eine Lichtquelle (L) zum Einleiten von Licht in das Lichtleitelement (30) angeordnet ist.
Griffvorrichtung (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (N) an mindestens einem Ende eine schalenförmige Aufnahme (Ua) für die Lichtquelle (L) aufweist, und/oder dass die Lichtquelle (L) in Form einer Lampe, einer LED oder einer Laserdiode ausgebildet ist.
Verkleidungsbauteil (101) für ein Fahrzeug (1) mit einer Griffvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
Fahrzeug (1) mit einer Griffvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.