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Die Erfindung betrifft eine Halterung für einen seitlich abstrahlenden Lichtleiter eines Fahrzeug-Interieurteils. Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug-Interieurteil, wobei an dem Fahrzeug-Interieurteil eine Halterung vorhanden ist und in die Halterung ein Lichtleiter eingesetzt ist. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Interieurteile oder Inneneinrichtungsgegenstände von Kraftfahrzeugen und Flugzeugen.
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DE 197 24 486 A1 offenbart eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen eines Lichtwellenleiters an beispielsweise einem Randbereich eines Kraftfahrzeugsitzes, einem Bereich einer Instrumentenkonsole oder einer Fahrzeugtür, mit einem in seiner Längserstreckungsrichtung ein zur Aufnahme des Lichtwellenleiters dienendes Hohlteil bildenden Materialstreifen, der im Querschnitt gesehen ein sich von dem Hohlteil weg erstreckendes, als Befestigungsfahne dienendes Streifenteil aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erzeugen von Lichteffekten an Gegenständen, beispielsweise an Inneneinrichtungsgegenständen eines Kraftfahrzeuges, bei dem der Lichtwellenleiter mit vernäht wird oder selbst als Dekorfaden vernäht ist. Auch offenbart die
DE 197 24 486 A1 einen Inneneinrichtungsgegenstand, bei dem der Lichtwellenleiter entsprechend angebracht und verwendet wird. Hierbei ist nachteilig, dass der Materialstreifen zu seiner Befestigung mit seinem als Befestigungsfahne dienende Streifenteil in einen Spalt des Inneneinrichtungsgegenstands eingesteckt und dort befestigt werden muss. Auch ist üblicherweise ein Graben zur Aufnahme des Hohlteils vorgesehen, damit das den Lichtwellenleiter aufnehmende Hohlteil nicht vorsteht. Beides bedingt eine aufwändige Konstruktion des Inneneinrichtungsgegenstands und Montage des Lichtwellenleiters.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zur Lichtabstrahlung von einem Interieurteil eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Halterung für einen seitlich abstrahlenden Lichtleiter eines Fahrzeug-Interieurteils oder Inneneinrichtungsgegenstands, wobei die Halterung selbsttragend ist und eine Lichtleiter-Fixieraufnahme mit einer seitlich offenen Einsatzöffnung aufweist.
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Diese Halterung weist den Vorteil auf, dass sie aufgrund der selbsttragenden Eigenschaft erheblich einfacher an einem Fahrzeug-Interieurteil befestigt werden kann als ein nichtselbsttragender textiler Materialstreifen. Insbesondere wird zur Befestigung kein Spalt in dem Fahrzeug-Interieurteil benötigt. Es können vielmehr viele einfach umsetzbare Befestigungsarten wie Kleben, Verschweißen, Verschrauben usw. verwendet werden. Zudem kann der Lichtleiter aufgrund der seitlich (und nicht nur stirnflächig) offenen Einsatzöffnung erheblich einfacher in der Halterung befestigt werden als durch Einschieben des Lichtleiters in ein Hohlteil, insbesondere bei großen Leiterlängen. Im Gegensatz zu spritzgussgefertigten Lichtleitern, in welche ein Halterung bereits integriert ist, ermöglicht die vorliegende Halterung ein Einsetzen einfacher und preiswerter Lichtleiter (Meterware) in die Lichtleiter-Fixieraufnahme. Auch kann im Vergleich zu spritzgussgefertigten Lichtleitern ein besonders geringer Bauraum erreicht werden. Ferner sind im Vergleich zu spritzgussgefertigten Lichtleitern Entwicklungskosten geringer.
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Unter einer selbsttragenden Halterung wird insbesondere eine Halterung verstanden, die – im Gegensatz beispielsweise zu Gewebe oder Textil – nicht erst durch die Verbindung mit dem Lichtleiter und/oder durch die Befestigung an dem Interieurteil ihre gewünschte Form erhält. Die selbsttragende Halterung ist für Zwecke der Inneneinrichtung insbesondere formstabil.
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Die Halterung kann z.B. ein Metallteil oder ein Kunststoffteil sein. Die Halterung kann beispielsweise ein Gussteil, insbesondere ein Spritzgussteil, sein.
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Unter einer Lichtleiter-Fixieraufnahme wird insbesondere eine Aufnahme für einen Lichtleiter verstanden, bei dem der Lichtleiter durch seitliches Einsetzen fixiert wird oder ist. Dies kann grundsätzlich durch Reibschluss, Formschluss und/oder Stoffschluss erreicht werden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Lichtleiter-Fixieraufnahme eine längliche Aufnahme ist, was sie zur Aufnahme der weit verbreiteten faserförmigen Lichtleiter (siehe unten) besonders geeignet macht.
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Der Lichtleiter ist insbesondere ein faserförmiger Lichtwellenleiter, die auch als "LWL-Faser" bezeichnet werden kann. Der Lichtleiter kann aus Glas oder Kunststoff bestehen, wobei Kunststoff aufgrund seines geringen Preises und seiner hohen Biegbarkeit besonders vorteilhaft einsetzbar ist. Besonders vorteilhaft ist ein Lichtleiter aus oder mit Polymethylmethacrylat (PMMA). Ein Durchmesser der LWL-Faser kann z.B. zwischen 0,5 und 2 mm betragen, vorteilhafterweise ca. 1 mm. Die LWL-Faser aus Kunststoff kann z.B. durch Extrusion hergestellt worden sein.
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Es ist eine Weiterbildung, dass der Lichtleiter, insbesondere faserförmige Lichtwellenleiter, zur merklichen, definierten seitlichen Lichtabstrahlung (d.h., durch die Mantelfläche) an ihrer Seiten- oder Mantelfläche zur verbesserten Lichtauskopplung ausgestaltet ist, beispielsweise zumindest bereichsweise aufgerauht ist.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Halterung zumindest teilweise aus transluzentem Material besteht. Dadurch kann die Halterung selbst als Lichtleitelement verwendet werden, das von dem darin eingesetzten seitenabstrahlenden Lichtleiter anstrahlbar ist. Licht, das von dem in der Lichtleiter-Fixieraufnahme eingesetzten Lichtleiter seitlich ausgekoppelt wird, kann dabei zumindest teilweise von der Halterung eingekoppelt und weitergeleitet werden.
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Es ist eine für eine besonders verlustarme Lichteinkopplung in die Halterung vorteilhafte Weiterbildung, dass eine Oberfläche der Lichtleiter-Fixieraufnahme zumindest bereichsweise aufgerauht ist und/oder mit einer Antireflex-Beschichtung versehen ist.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Halterung eine von der Lichtleiter-Fixieraufnahme entfernte oder beabstandete Lichtaustrittsfläche aufweist. Dadurch kann der Lichtleiter für einen Betrachter des Fahrzeug-Interieurteils versteckt verlegt sein. Auch wird so mit einfachen Mitteln die Bereitstellung einer vielfältig formbaren Lichtaustrittsfläche ermöglicht, weil die Halterung selbst als Lichtleiterelement dient und das linienförmige seitliche Lichtabstrahlmuster des faserförmigen Lichtleiters praktisch beliebig strahlformen kann. Die Lichtaustrittsfläche kann zur effektiven Lichtauskopplung speziell ausgebildet sein, z.B. indem sie zumindest bereichsweise aufgerauht ist und/oder mit einer Antireflex-Beschichtung versehen ist.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die Lichtleiter-Fixieraufnahme eine Lichtleiter-Rastaufnahme ist. Durch eine Verrastung kann der Lichtleiter besonders einfach in die Halterung eingebracht und dort fixiert werden. Dies kann z.B. durch ein einfaches Eindrücken bis zu einem Einrasten ("Einklipsen") durchgeführt werden, und zwar bei Bedarf auch ohne Werkzeug. Außerdem lässt sich der Lichtleiter so schnell beschädigungsfrei einsetzen. Ist der Lichtleiter in der Lichtleiter-Rastaufnahme aufgenommen, kann er dort formschlüssig (z.B. auch mit einem geringen Spiel) und/oder kraftschlüssig (z.B. in einer Klemmpassung) gehalten sein. Grundsätzlich kann der Lichtleiter in der Lichtleiter-Rastaufnahme auch verklebt werden, auch wenn die Lichtauskopplung dadurch negativ beeinflusst wird.
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Die Verrastung des Lichtleiters in der Lichtleiter-Rastaufnahme kann lösbar oder unlösbar sein.
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Es ist eine besonders einfach umsetzbare Ausgestaltung davon, dass die Lichtleiter-Rastaufnahme eine längliche Aufnahme ist, an der in Längsrichtung beabstandet lokale Vorsprünge oder Nasen vorhanden sind. Durch die Nasen lässt sich der Lichtleiter besonders einfach in die Lichtleiter-Rastaufnahme formschlüssig einrasten und ggf. auch wieder in Ausgriff bringen.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Halterung eine einstückige Halterung ist. Dadurch kann der Lichtleiter besonders präzise an dem Fahrzeug-Interieurteil verlegt werden, da seine Position durch die Halterung fest vorgegeben ist. Zudem ergibt sich der Vorteil, dass die Halterung mit dem eingesetzten Lichtleiter vorfertigbar und als eine Komponente an dem Fahrzeug-Interieurteil befestigt werden kann. Insbesondere in dieser Ausgestaltung kann die Halterung auch als eine Positionierungshilfe bei einer Montage dienen.
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Alternativ kann die Halterung eine mehrstückige Halterung sein, welche insbesondere als Einzelteile hergestellte Teile aufweist, die dann beispielsweise an unterschiedlichen Stellen an dem Fahrzeug-Interieurteil montiert werden können und z.B. durch den Lichtleiter miteinander verbunden sein können.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Halterung eine umlaufend geschlossene Halterung ist. So kann sie besonders stabil ausgebildet werden, da sie steifer gegenüber einer Torsion und einer Biegung wirkt als eine endseitig freie oder offene Halterung.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Halterung mindestens ein Befestigungsmittel zum Befestigen mindestens einer Lichtquelle aufweist. So kann eine besonders einfache und präzise Fixierung der mindestens einen Lichtquelle in Bezug auf den Lichtleiter erreicht werden. Beispielsweise kann so auch eine stärkere Integrationstiefe des Fahrzeug-Interieurteils erreicht werden, was eine Montage noch weiter erleichtert.
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Die mindestens eine Lichtquelle kann beispielsweise mindestens eine Leuchtdiode und/oder mindestens eine Laserdiode aufweisen oder sein.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass die Halterung mindestens ein Befestigungsmittel zum Befestigen mindestens eines Lichteinkopplungselements aufweist. Das Lichteinkopplungselement dient dazu, von mindestens einer Lichtquelle ausgekoppeltes oder abgestrahltes Licht effizient in mindestens einen Lichtleiter einzukoppeln. Das Lichteinkopplungselement kann z.B. mindestens eine Optik aufweisen.
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Die Halterung kann allgemein genau eine Lichtleiter-Fixieraufnahme oder mehrere Lichtleiter-Fixieraufnahmen mit jeweils einer seitlich offenen Einsatzöffnung aufweisen. Dies kann umfassen, dass ein Lichtleiter abschnittsweise in unterschiedliche Lichtleiter-Fixieraufnahmen eingesteckt werden kann. Auch können an einer Halterung mehrere Lichtleiter-Fixieraufnahmen zur Aufnahme mehrerer Lichtleiter vorhanden sein.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug-Interieurteil oder durch einen Inneneinrichtungsgegenstand eines Fahrzeugs, wobei an dem Fahrzeug-Interieurteil mindestens eine Halterung wie oben beschrieben vorhanden ist und in mindestens eine Lichtleiter-Fixieraufnahme der Halterung mindestens ein seitenabstrahlender Lichtleiter eingesetzt ist. Das Fahrzeug-Interieurteil ergibt die gleichen Vorteile wie die oben beschriebene Halterung und kann analog ausgestaltet sein.
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Das Fahrzeug kann ein Kraftfahrzeug (z.B. ein Kraftwagen wie ein Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Bus usw. oder ein Motorrad), eine Eisenbahn, ein Wasserfahrzeug (z.B. ein Boot oder ein Schiff) oder ein Luftfahrzeug (z.B. ein Flugzeug oder ein Hubschrauber) sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass der Lichtleiter ein flexibler oder biegsamer Lichtleiter ist. Dieser lässt sich besonders einfach in die Lichtleiter-Fixieraufnahme einsetzen, insbesondere einklipsen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Lichtaustrittsfläche der Halterung zumindest einen Teil eines Sichtbereichs oder einer Sichtfläche des Fahrzeug-Interieurteils darstellt. So kann eine Effekt-Beleuchtung und/oder eine Innenraum-Beleuchtung mit vielfältiger Formgebung auf eine einfache Weise bereitgestellt werden.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die Halterung mit zumindest einem (funktional) anderen Teil des Fahrzeug-Interieurteils einstückig hergestellt worden ist. So kann eine separate Montage der Halterung an dem Fahrzeug-Interieurteil vermieden werden. Die einstückige Herstellung kann beispielsweise durch einen Mehrkomponenten-Spritzguss erreicht werden. Das andere Teil des Fahrzeug-Interieurteils kann beispielsweise ein undurchsichtiges Teil wie eine Blende oder ein Zierteil sein.
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Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die Halterung separat hergestellt ist und an dem Fahrzeug-Interieurteil befestigt worden ist. Dabei kann der mindestens eine Lichtleiter bei der Montage bereits in der Halterung fixiert sein. Auch können die zugehörige mindestens eine Lichtquelle und ggf. mindestens ein Lichteinkopplungselement an der Halterung fixiert sein. Eine solche Halterung kann z.B. an dem Fahrzeug-Interieurteil angeklebt, angeschweißt oder verschraubt usw. sein.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass eine Einsatzöffnung der Lichtleiter-Fixieraufnahme einer transluzenten Wand eines Sichtbereichs oder einer Sichtseite des Fahrzeug-Interieurteils zugewandt ist. Dann kann das Licht des Lichtleiters aus der Lichtleiter-Fixieraufnahme auf die transluzente Wand gestrahlt werden, was besonders effektiv sein kann. Die transluzente Wand kann auf der Sichtseite Licht abgeben und als Beleuchtungselement dienen. Auf eine Lichtleitung durch die Halterung kann verzichtet werden, so dass die Halterung in diesem Fall auch lichtundurchlässig ausgebildet sein kann. Sie kann insbesondere zumindest im Bereich der Lichtleiter-Fixieraufnahme reflektierend ausgebildet sein, um Lichtverluste besonders gering zu halten.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in Frontansicht ein Fahrzeug-Interieurteil gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 zeigt das Fahrzeug-Interieurteil aus 1 mit einer Halterung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel als Schnittdarstellung in Seitenansicht;
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3 zeigt einen Ausschnitt aus dem Fahrzeug-Interieurteil aus 2 im Bereich der Halterung;
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4 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil mit einer Halterung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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5 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil mit einer Halterung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel; und
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6 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil mit einer Halterung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt in Frontansicht einen Sichtbereich oder eine Sichtseite eines Fahrzeug-Interieurteils 1, das ein Zierteil 2 aufweist. Die Sichtseite ist nach einem Einbau in einem Fahrzeug für einen Fahrzeuginsassen oder Passagier sichtbar.
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An dem Zierteil 2 ist umlaufend ein umlaufender lichtabstrahlender Leuchtrand 3 vorhanden.
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2 zeigt das Fahrzeug-Interieurteil 1 als Schnittdarstellung in Sicht auf eine Schnittebene A-A. 3 zeigt einen Ausschnitt aus 2 im Bereich einer randseitigen Halterung 4 eines Lichtleiters F.
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Die Halterung 4 sitzt randseitig auf dem Zierteil 2 auf, und beide sind sichtseitig von einer Dekorschicht 5 abgedeckt. Die Dekorschicht 5 kann z.B. eine hinterspritzte Folie sein oder einen integralen Teil des Zierteils 2 darstellen. Die Dekorschicht 5 besteht hier aus einem transluzenten oder opaken Kunststoff.
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Bei einer einstückigen Ausführung von Zierteil 2 und Dekorschicht 5 kann das Zierteil 2 mit seiner Dekorschicht 5 beispielsweise mittels eines Zweikomponenten-Spritzgusses hergestellt worden sein. Die Dekorschicht 5 kann beispielsweise eine Dicke zwischen 0,5 mm und 2,5 mm aufweisen.
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Die Halterung 4 besteht aus Kunststoff und ist von dem Zierteil 2 und der Dekorschicht 5 separat hergestellt worden, z.B. als ein Spritzgussteil. Die Halterung 4 weist eine Lichtleiter-Rastaufnahme 7 mit einer der Dekorschicht 5 zugewandten, seitlich offenen Einsatzöffnung 8 auf. Die Lichtleiter-Rastaufnahme 7 weist eine längliche Form auf. In die Einsatzöffnung 8 ist vor Befestigung der Halterung 4 an dem Zierteil 2 ein Lichtleiter in Form einer biegsamen LWL-Faser F mit einem Durchmesser von ca. 1 mm aus Kunststoff eingeklipst worden.
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Um durch die zugehörige Verrastung eine formschlüssige Fixierung der LWL-Faser F in der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 zu erreichen, sind an der Einsatzöffnung 8 oberseitig und unterseitig lokale Nasen 9 vorhanden. Die Nasen 9 sind in Längsrichtung (hier entsprechend einer Richtung senkrecht zu der Bildebene) beabstandet angeordnet.
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Bei Einklipsen der LWL-Faser F wird die Einsatzöffnung 8 der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 leicht geöffnet, so dass die LWL-Faser F in die Lichtleiter-Rastaufnahme 7 eingebracht werden kann. Nach dem Einbringen federt die Einsatzöffnung 8 zurück, so dass die Nasen 9 die LWL-Faser F formschlüssig in der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 halten.
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Die Halterung 4 mit der LWL-Faser F (die zusammen auch als "Lichtsystem" 4, F bezeichnet werden können), werden dann zusammen durch Befestigen der Halterung 4 an dem Zierteil 2 an das Fahrzeug-Interieurteil 1 anmontiert. Im speziellen ist die Halterung 4 hier mit dem Zierteil 2 verschweißt. Das Zierteil 2 weist dazu Schweißlaschen 6 auf, auf welche die Halterung 4 aufgesteckt wird (auch, um für eine präzise Positionierung der Halterung 4 sorgen) und die noch in ihrer Form vor dem Verschweißen gezeigt sein. Da die Halterung 4 einstückig und insbesondere umlaufend geschlossen ausgebildet ist, kann sie bzw. das "Lichtsystem" 4, F einfach gehandhabt werden, wobei zudem eine präzise Positionierung der Halterung 4 und ein effektiver Schutz der LWL-Faser F bei der Montage erreicht werden.
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Die Halterung 4 weist ferner Befestigungsmittel (o. Abb.) zum Befestigen mindestens einer Lichtquelle (o. Abb., z.B. einer LED) auf. Die Halterung 4 weist ferner Befestigungsmittel (o. Abb.) zum Befestigen mindestens eines Lichteinkopplungselements (o. Abb.) auf.
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Ist die mindestens eine Lichtquelle aktiviert, strahlt sie – ggf. über das Lichteinkopplungselement – Licht auf eine Stirnseite der LWL-Faser F ein, wo das Licht eingekoppelt wird. Die LWL-Faser F leitet das Licht entlang ihrer Längserstreckung, ist aber seitlich abstrahlend ausgebildet, so dass Licht über ihre Länge auch seitlich durch die Seiten- oder Mantelfläche das Licht in merklichem Maße abstrahlt. Insbesondere kann die LWL-Faser F Licht L seitlich praktisch mit konstanter Helligkeit abstrahlen. Um Lichtverluste gering zu halten, kann die Halterung 4 lichtundurchlässig ausgebildet sein, insbesondere zumindest in der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 für das Licht L reflektierend ausgebildet sein.
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Das seitlich abgestrahlte Licht L strahlt zumindest teilweise aus der Einsatzöffnung 8 der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 auf eine Rückseite der Dekorschicht 5. Das Licht L breitet sich von dort in der Dekorschicht 5, ggf. unter Strahlaufweitung, zu einer Vorderseite 10 der Dekorschicht 5 aus, die zu der Sichtseite bzw. zu dem Sichtbereich des Fahrzeug-Interieurteils 1 gehört. Dabei treten aufgrund der transluzenten Eigenschaft der Dekorschicht 5 eine Strahlaufweitung und eine Homogenisierung der Helligkeit auf. Die Dekorschicht 5 dient folglich als eine transluzente Wand des Sichtbereichs des Fahrzeug-Interieurteils 1. Folglich strahlt die Dekorschicht 5 im Bereich des Leuchtrands 3 für einen Betrachter sichtbares Licht L mit einer umlaufenden Linienform ab.
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4 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil 11 mit einer Halterung 12 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Das Fahrzeug-Interieurteil 11 kann eine zu dem Fahrzeug-Interieurteil 1 ähnlichen Aufbau und Anordnung der Halterung 12 aufweisen, nämlich an einem transluzent lichtdurchlässigen Zierteil 2. Jedoch ist die Halterung nun an einer Rückseite 13 des Zierteils 2 angebracht, z.B. daran angeklebt. Die LWL-Faser F kann ihr Licht L weiterhin durch die Einsatzöffnung 8 der Lichtleiter-Rastaufnahme 7 auf die Rückseite 13 des Zierteils 2 strahlen. Das Licht L läuft unter Strahlaufweitung und -homogenisierung zu einer als Sichtseite dienenden Vorderseite 14 des Zierteils 2.
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Um eine variable Oberflächengestaltung der Vorderseite 14 des Zierteils 2 zu ermöglichen, kann die Vorderseite 14 wie gezeigt mit einer Dekorschicht 15 bedeckt sein, z.B. mit einer Lackschicht, einer Folie oder einer Chromschicht usw. Um weiterhin eine Lichtabstrahlung von der Vorderseite 14 zu ermöglichen, besonders eine scharf begrenzte Lichtabstrahlung, weist die Dekorschicht 15 eine Öffnung oder Unterbrechung 16 auf, durch die das Licht L hindurchtreten kann. Das Zierteil 2 dient also auch hier als transluzente, ggf. vorderseitig beschichtete, Wand.
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5 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil 21 mit einer Halterung 22 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel. Die Halterung 22 ist ein separat hergestelltes Teil, das randseitig an einem Zierteil 23 aufliegt und sich bis auf dessen Rückseite 24 zieht. Die Halterung 22 kann – ähnlich zu der Halterung 4 – auf eine Schweißlasche 6 des Zierteils 23 aufgesteckt und dann dort mit dem Zierteil 23 verschweißt werden.
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Die Halterung 22 besteht nun aus transluzentem Kunststoff, so dass von der LWL-Faser F Licht L in die Halterung 22 einstrahlbar ist. Das in die Halterung 22 eingestrahlte Licht gelangt zumindest teilweise zu einer von der Lichtleiter-Fixieraufnahme 7 entfernten Lichtaustrittsfläche 26, die einen Teil einer Sichtfläche des Fahrzeug-Interieurteils 21 darstellt. Die Halterung 22 kann also selbst auch als Lichtleitelement, insbesondere Lichtumlenkelement, wirken.
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In einer Weiterbildung ist der Lichtleiter F bei Blick von außen auf die Sichtseite sichtbar. In einer anderen Weiterbildung ist der Lichtleiter F bei Blick von außen auf die Sichtseite nicht sichtbar.
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Die Halterung 22 ermöglicht eine gezielte Lichtabstrahlung von der Sichtseite des Fahrzeug-Interieurteils 21 auch dann, wenn das Zierteil 23 nicht lichtdurchlässig ist, z.B. aus lichtundurchlässigem Kunststoff besteht.
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Die Halterung 22 kann ansonsten analog zu der Halterung 4 oder der Halterung 12 ausgebildet sein, z.B. indem an mindestens einem Befestigungsmittel (o. Abb.) der Halterung 22 zum Befestigen einer Lichtquelle mindestens eine Lichtquelle (o. Abb.) befestigt ist und ggf. an mindestens einem Befestigungsmittel (o. Abb.) der Halterung 22 zum Befestigen eines Lichteinkopplungselements mindestens ein Lichteinkopplungselement (o. Abb.) befestigt ist, usw.
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6 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug-Interieurteil 31 mit einer Halterung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
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Das Fahrzeug-Interieurteil 31 ist ähnlich zu dem Fahrzeug-Interieurteil 21 ausgebildet, wobei jedoch nun die Halterung und das Zierteil einstückig als kombiniertes Halterungs-/Zierteil 32 ausgebildet sind. Das Halterungs-/Zierteil 32 weist einen Halterungsbereich 32a und einen Zierbereich 32b auf. Das Halterungs-/Zierteil 32 kann beispielsweise mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens hergestellt werden, so dass der Zierbereich 32b auch lichtundurchlässig sein kann.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So können Merkmale der gezeigten Ausführungsbeispiele auch geeignet kombiniert oder alternativ verwendet werden. So kann beispielsweise die Dekorschicht 5 mit einer Aussparung 16 versehen sein usw.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug-Interieurteil
- 2
- Zierteil
- 3
- Leuchtrand
- 4
- Randseitige Halterung
- 5
- Dekorschicht (Lichtleiter)
- 6
- Schweißlasche
- 7
- Lichtleiter-Rastaufnahme
- 8
- Einsatzöffnung
- 9
- Nase
- 10
- Vorderseite
- 11
- Fahrzeug-Interieurteil
- 12
- Halterung
- 13
- Rückseite des Zierteils
- 14
- Vorderseite des Zierteils
- 15
- Dekorschicht
- 16
- Aussparung
- 21
- Fahrzeug-Interieurteil
- 22
- Halterung
- 23
- Zierteil
- 24
- Rückseite des Zierteils
- 26
- Lichtaustrittsfläche
- 31
- Fahrzeug-Interieurteil
- 32
- Halterungs-/Zierteil
- 32a
- Halterungsbereich
- 32b
- Zierbereich
- F
- LWL-Faser
- L
- Licht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19724486 A1 [0002, 0002]