DE10258384A1 - Vorrichtung zum Umkleiden, insbesondere für einen Passagierraum eines Verkehrsmittels - Google Patents
Vorrichtung zum Umkleiden, insbesondere für einen Passagierraum eines Verkehrsmittels Download PDFInfo
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Abstract
Bei einem Passagierraum eines Verkehrsmittels besteht das Problem, dass Passagiere sich umkleiden möchten, ohne mit dem Kabinenboden in Kontakt zu kommen. Es sollen den Passagieren ohne zusätzliche Reinigungsmaßnahmen hygienisch einwandfreie Umkleideflächen zur Verfügung gestellt werden, die im Bedarfsfall vom Passagier eigenständig genutzt werden können. Im ungenutzten Zustand soll möglichst wenig Platz für die Vorrichtung beansprucht werden. DOLLAR A Die Erfindung besteht darin, dass ein Standflächenmodul eine Standplatte aufweist, auf deren Standfläche eine erneuerbare Hygienebespannung vorgesehen ist und die Standplatte im Gebrauchszustand horizontal auf einem Fußboden angeordent ist sowie im Nichtgebrauchszustand in einem Staubereich verstaubar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umkleiden, insbesondere für einen Passagierraum eines Verkehrsmittels.
- Für Verkehrsmittel, insbesondere für Passagierflugzeuge sind die für die Passagiere zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten sehr begrenzt. Trotzdem ist die Erhöhung des Komforts und des Wohlbefindens der Passagiere an Bord eines Flugzeuges von hoher Bedeutung. Gerade bei Langstreckenflügen wird es für viele Passagiere nötig, sich vor Ankunft am Zielflughafen umzukleiden, was vorzugsweise innerhalb der Flugzeugtoilette geschieht.
- Beim Umkleiden und insbesondere beim Wechsel von Unterwäsche und Hose werden die Schuhe und Strümpfe ausgezogen und der Passagier kommt in Kontakt mit dem verschmutzten Boden. Auch Kleidungsstücke, wie z.B. die Hose können so verunreinigt werden.
- Eine generelle Schwierigkeit besteht darin, dass in Flugzeugtoiletten nur sehr wenig Platz zur Verfügung steht und in der Regel keine umfassende Zwischenreinigung erfolgt.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine bei jeder Nutzung ohne zusätzliche Reinigung hygienisch einwandfreie Umkleidefläche zu schaffen, die im Bedarfsfall vom Passagier eigenständig genutzt werden kann und die es dem Flugpassagier ermöglicht, sich umzukleiden ohne mit dem Kabinenboden in Kontakt zu kommen. Im ungenutzten Zustand soll möglichst wenig Platz für die Vorrichtung beansprucht werden.
- Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung durch die im Patentanspruch 1 genannten Maßnahmen gelöst.
- Dabei ist insbesondere vorteilhaft, dass unaufwendig eine zusätzliche, saubere Standfläche in einem flächenhaft begrenzten Passagierraum den Passagieren angeboten werden kann, wenn sie sich umkleiden wollen und nicht auf einem möglicherweise verschmutzten Fußboden stehen wollen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine Komfortverbesserung für einen Passagier erreicht, wenn er insbesondere nach einer langen Flugzeit eine bequeme und saubere Möglichkeit eines Umkleidens vorfindet. Im ungenutzten Zustand wird möglichst wenig Platz für die Vorrichtung beansprucht, was einen zusätzlichen Flächenbedarf für diese Vorrichtung vermeidet.
- Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
- Der Patentanspruch 9 ist auf einen Passagierraum in einem Verkehrsflugzeug gerichtet, der mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Umkleiden ausgestattet ist. Die Unteransprüche
10 und11 zeigen Weiterbildungen des Passagierraumes gemäß Anspruch 9. - In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches nachstehend anhand der
1 bis5 näher beschrieben wird. In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen. - Es zeigen:
-
1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Umkleiden, -
2 eine perspektivische Darstellung der Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Toilettenraum eines Verkehrsmittels in Nutzposition, -
3 die Darstellung gemäß2 mit der Umkleidevorrichtung in Parkposition, -
4 die Darstellung des Ablaufs eines Umkleidevorganges innerhalb eines Toilettenraumes in einem Verkehrsmittel und5 das Griffelement der Umkleidevorrichtung in einer vergrößerten Detaildarstellung. - Eine Vorrichtung zum Umkleiden
10 ist in1 in einer Seitenansicht gezeigt. Sie ist in der gezeigten Ausführungsform als ein Standflächenmodul10 ausgebildet. Das Standflächenmodul10 besteht prinzipiell aus einer Standplatte1 mit integrierten Griffschalen2 . Die Standplatte1 wird von einer vertikalen Parkposition, vorzugsweise an einer Wand12 (siehe2 und3 ) in eine horizontale Nutzposition durch das Herunterklappen auf einen Boden13 positioniert. Mit dem Herunterklappen ist eine Standfläche11 erreicht, die für eine Person während des Umkleidens genutzt werden kann und verhindert, dass die Person auf einem eventuell verschmutzten Fußboden stehen muss. Das Herunterklappen erfolgt mittels eines Handgriffes2 , der am freien Ende der Standplatte1 vorgesehen ist. Am entgegengesetzten Ende der Standplatte1 erfolgt eine Anlenkung an einem Verkleidungsteil5 . Um einen Dreh punkt14 kann dann die Standplatte1 ausgeklappt werden. Die Griffschalen des Handgriffes2 weisen gleichzeitig einen Auflagepunkt2A auf, der bei heruntergeklappter Platte1 den Aufsetzpunkt auf den Boden13 bildet. - Ein Hygienebezug
3 , der auf zwei übereinander liegenden Rollen4A und4B vorgehalten wird, ist als erneuerbare Abdeckung der Standfläche11 vorgesehen. Die Rollen sind zur Bevorratung vorgesehen und an der der Griffseite gegenüberliegenden Seite der Standplatte1 angeordnet. Sie sind vorzugsweise von einem Abdeckbzw. Verkleidungsteil5 umgeben. Vorzugsweise kann das Verkleidungsteil5 in eine Seitenwandverkleidung12 (siehe2 ) integriert werden. - Der Hygienebezug
3 wird von der Frischrolle4A zur Standplatte1 geführt und tritt an der Oberseite der Standfläche11 aus, überläuft die Standfläche11 , tritt an der Griffseite der Standfläche11 wieder ein und wird im Inneren der Standplatte1 zur Schmutzrolle4B zurückgeführt. Die Führung und Umlenkung erfolgt über Rollen bzw. Walzen6 . Der Antrieb der Rollen kann beispielsweise elektrisch oder mittels geeigneter Mechanismen auch manuell erfolgen. Bei jedem Einklappvorgang kann beispielsweise mit einer entsprechenden Steuerung auch eine automatische Weiterführung der Hygienebespannung über die Standfläche11 erfolgen, so dass bei erneutem Ausklappen eine saubere Standflächenbespannung vorliegt. - Neben der Hygienebespannung
3 , die in Rollenform vorliegt, ist es alternativ auch möglich Hygienetücher zu verwenden, die in einem Vorratsbehälter zur Verfügung gestellt werden. Vorteilhaft ist auch hier eine Anordnung eines derartigen Vorratsbehälters hinter einem Verkleidungsteil5 . - Die herausklappbare Standplatte
1 bietet den Vorteil, dass sie vom Passagier selbst bei Bedarf in die Nutzposition ausgeklappt werden kann. - In
2 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung10 in einem Toilettenraum100 eines Verkehrsflugzeuges gezeigt. In der flächenmäßig begrenzten Flugzeugtoilette100 ist es mit dem Integrieren eines Standflächenmoduls10 ermöglicht, dass für das Umkleiden eine Standplatte1 herausklappbar ist und damit eine Stellfläche geschaffen wurde, die sauber und ohne Schuhe begehbar ist. Ersichtlich ist in2 ein Toilettenbecken8 und ein Passagier15 , der auf der Standfläche11 steht, die im ausgeklappten Zustand direkt neben dem Toilettenbecken8 verläuft. Die Standplatte1 wird von dem Passagier15 durch Eingriff in die Griffschale2 und Herausziehen bis zum Kabinenboden13 des Flugzeugtoilettenraumes100 ausgeklappt. Die Standplatte1 ist von einem beleuchteten Profil7 umrahmt. Im ausgeklappten Zustand warnt das Leuchtprofil7 vor dem Höhenunterschied der Platte1 zum Boden13 , um Stoßverletzungen im Fußbereich vorzubeugen. Der Ein- und Ausklappvorgang kann elektrisch oder mechanisch zur Entlastung des Passagiers unterstützt werden. - In
3 ist gezeigt, dass die Standplatte1 bündig in ein Wandpaneel12 eingeklappt werden kann. Das Verkleidungsteil5 mit den Hygienerollen4 ist hierbei so mit in die Seitenwand integriert, dass im eingeklappten Zustand des Standflächenmoduls10 kein zusätzlicher Raumbedarf in der Flugzeugtoilette100 auftritt. - Im eingeklappten Zustand wird die Standplatte
1 durch das umrahmende Leuchtprofil7 optisch aus der Wandfläche12 hervorgehoben. - In
4 ist in einer Draufsicht der Flugzeugtoilettenraum100 gezeigt. In zwei Ansichten ist die Vorrichtung zum Umkleiden10 ersichtlich. Der Passagier15 kann nach dem Herunterklappen der Standplatte1 auf einem vorzugsweise gepolsterten Toilettendeckel8 sitzen, die Schuhe ausziehen und sich dann zur Standplatte1 drehen und dort aufrichten. - Von der Standplatte
1 aus ist ein Waschtisch9 sowie ein Ablagetisch16 für Bekleidungsstücke oder ähnliches erreichbar. Der Ablagetisch16 kann ebenfalls klappbar gestaltet sein, so ist in der oberen Abbildung der an die Wand12 geklappte Ablagetisch16 gezeigt; in der unteren Abbildung ist er in herausgeklappter Position ersichtlich. Der Ablagetisch16 kann vorzugsweise auch in Doppelfunktion als Wickeltisch dienen. - In
5 sind in einer Einzelheitsdarstellung die Griffschalen2 gezeigt. Sie dienen gleichzeitig als Auflagepunkt der Standplatte1 auf dem Boden und sind so ausgeführt, dass eine Handbetätigung für ein Ausklappen und Einklappen der Standplatte1 durch verschiedene Eingrifföffnungen2B bzw.2C ermöglicht wird. - Das Standflächenmodul
10 ist symmetrisch aufgebaut und kann deshalb variabel installiert werden. Eine Anordnung innerhalb eines Flugzeugtoilettenraumes100 kann wegen der begrenzten Platzverhältnisse wie in der gezeigten Ausführungsvari ante erfolgen. Eine weitere Anwendung kann jedoch auch in öffentlichen Duschräumen bzw. in öffentlichen Umkleideräumen vorgesehen sein, wobei der besondere Vorteil des Standflächenmoduls10 in kleinen Räumen auftritt. - Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform ist es möglich, ein Standflächenmodul
10 auch aus einem Stauraum, beispielsweise unterhalb eines Waschtisches9 oder der Toilette9 herausziehbar zu gestalten. Eine derartige Ausführungsform benötigt keinen Klappmechanismus für die Standplatte. - Die Wartung des Standflächenmoduls, wie beispielsweise ein Rollenwechsel der Hygienerolle oder eine Reparatur, kann durch die Bauweise als separates Modul extern erfolgen und hat so keinen negativen Einfluss auf die Onboard-Wartungszeiten eines Flugzeuges.
Claims (11)
- Vorrichtung zum Umkleiden, insbesondere für einen Passagierraum eines Verkehrsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass ein Standflächenmodul (
10 ) eine Standplatte (1 ) aufweist, auf deren Standfläche (11 ) eine erneuerbare Hygienebespannung (3 ) vorgesehen ist und die Standplatte (1 ) im Gebrauchszustand horizontal auf einem Fußboden (13 ) angeordnet ist sowie im Nichtgebrauchszustand in einem Staubereich verstaubar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Standplatte (
1 ) im Nichtgebrauchszustand in vertikaler Ausrichtung an einer Seitenwand (12 ) eines Passagierraumes (100 ) angeordnet ist, die den Staubereich bildet, und einen Ausklappmechanismus aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Standplatte (
1 ) in einen Stauraum, vorzugsweise unterhalb des Waschtisches (9 ) bzw. der Toilette (8 ) bei Nichtgebrauch einschiebbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hygienebespannung (
3 ) über ein Rollensystem (4 ,5 ,6 ) zur Standfläche (11 ) hinund von der Standfläche (11 ) weg transportiert wird. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hygienebespannung (
3 ) als ein Hygienetuch ausgebildet ist, das einem Vorratsbehälter entnommen sowie auf die Standfläche (11 ) auflegbar ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Standplatte (
1 ) Griffschalen (2 ) integriert sind, die gleichzeitig Auflagepunkte (2A ) der Standplatte (1 ) auf dem Boden (13 ) bilden. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffschalen (
2 ) Eingriffsöffnungen (2B ,2C ) benutzbar von der Standflächenseite sowie benutzbar von der Unterseite aufweisen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Standplatte (
1 ) am Außenumfang Leuchtprofile (7 ) angeordnet sind. - Passagierraum, vorzugsweise Toilettenraum in einem Verkehrsmittel, der an einer Seitenwand (
12 ) eine abklappbare Vorrichtung zum Umkleiden (10 ) aufweist, wobei die Vorrichtung als Standplatte (1 ) ausgebildet ist, die in Zugangsnähe eines Toilettensitzes (8 ) angeordnet ist und ein Passagier auf dem Sitz (8 ) Bekleidungsteile ausziehen, sich zur Standplatte (1 ) drehen und dort aufrichten kann. - Passagierraum nach Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass die Standplatte (
1 ) in Zugangsnähe zu einem Waschtisch (9 ) und/oder einer Ablage (16 ) angeordnet ist. - Passagierraum nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Passagierraum als ein Flugzeugtoilettenraum (
100 ) ausgebildet ist.
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