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Die
Erfindung betrifft einen Passagierraum, vorzugsweise Toilettenraum
in einem Verkehrsmittel.
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Für Verkehrsmittel,
insbesondere für
Passagierflugzeuge sind die für
die Passagiere zur Verfügung
gestellten Räumlichkeiten
sehr begrenzt. Trotzdem ist die Erhöhung des Komforts und des Wohlbefindens
der Passagiere an Bord eines Flugzeuges von hoher Bedeutung. Gerade
bei Langstreckenflügen
wird es für
viele Passagiere nötig,
sich vor Ankunft am Zielflughafen umzukleiden, was vorzugsweise
innerhalb der Flugzeugtoilette geschieht.
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Beim
Umkleiden und insbesondere beim Wechsel von Unterwäsche und
Hose werden die Schuhe und Strümpfe
ausgezogen und der Passagier kommt in Kontakt mit dem verschmutzten
Boden. Auch Kleidungsstücke,
wie z. B. die Hose können
so verunreinigt werden.
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Eine
generelle Schwierigkeit besteht darin, dass in Flugzeugtoiletten
nur sehr wenig Platz zur Verfügung
steht und in der Regel keine umfassende Zwischenreinigung erfolgt.
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Beispielsweise
offenbart die
JP
05-155 390 A eine Anordnung von Toilette, Wasch- und Ankleideraum
in einem Flugzeug. Es ist eine Standfläche gezeigt, die in Gebrauch
horizontal auf einem Fußboden
angeordnet ist und bei Nichtgebrauch in eine Verstauposition geklappt
ist.
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Aus
WO 99/27 202 A1 ist
ein Bodenmattensystem mit einer wegwerfbaren saugfähigen Matte bekannt,
die mehrere Schichten aufweist und in eine Bodenwanne eingelegt
werden kann. Die Matte dient insbesondere dazu, den Boden eines
Toilettenraums trocken und geruchsarm zu halten. Eine Hygienematte
für Feucht-
und Nassräume
ist ebenfalls aus
DE
28 38 523 A1 bekannt.
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Die
WO 96 /11 124 A1 zeigt
eine größenveränderliche
Dusche.
WO 95/24 853 A1 offenbart
eine Trockentoilette, die mit Hilfe von mehreren rollengeführten Folien
Fäkalien
transportiert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Passagierraum
mit einer hygienisch einwandfreien Umkleidefläche zu schaffen, die im Bedarfsfall
vom Passagier eigenständig
genutzt werden kann und die es dem Flugpassagier ermöglicht, sich
umzukleiden und dabei ein barfüssiges
Betreten einer Standfläche
erlaubt ohne mit dem üblicherweise
genutzten Fußboden
in Kontakt zu kommen. Im ungenutzten Zustand soll möglichst
wenig Platz für die
Vorrichtung beansprucht werden.
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Diese
Aufgabe wird bei einem erfindungsgemäßen Passagierraum durch die
im Patentanspruch 1 Merkmale gelöst.
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Dabei
ist insbesondere vorteilhaft, dass unaufwendig eine zusätzliche,
saubere und hygienisch einwandfreie Standfläche in einem flächenhaft
begrenzten Passagierraum den Passagieren angeboten werden kann,
wenn sie sich umkleiden wollen und nicht auf einem möglicherweise
verschmutzten Fußboden
stehen wollen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird eine Komfortverbesserung
für einen Passagier
erreicht, wenn er insbesondere nach einer langen Flugzeit eine bequeme
und saubere Möglichkeit
eines Umkleidens vorfindet. Im ungenutzten Zustand wird möglichst
wenig Platz für
die Vorrichtung beansprucht, was einen zusätzlichen Flächenbedarf für diese
Vorrichtung vermeidet.
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Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausgestaltungen des Passagierraumes sind in den
Ansprüchen
2 bis 7 angegeben. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden
Detailbeschreibung.
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In
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, welches nachstehend anhand der 1 bis 5 näher beschrieben
wird. In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Umkleiden,
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2 eine
perspektivische Darstellung der Anwendungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einem Toilettenraum eines Verkehrsmittels in Nutzposition,
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3 die
Darstellung gemäß 2 mit
der Umkleidevorrichtung in Parkposition,
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4 die
Darstellung des Ablaufs eines Umkleidevorganges innerhalb eines
Toilettenraumes in einem Verkehrsmittel und
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5 das
Griffelement der Umkleidevorrichtung in einer vergrößerten Detaildarstellung.
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Eine
Vorrichtung zum Umkleiden 10 ist in 1 in einer
Seitenansicht gezeigt. Sie ist in der gezeigten Ausführungsform
als ein Standflächenmodul 10 ausgebildet.
Das Standflächenmodul 10 besteht prinzipiell
aus einer Standplatte 1 mit integrierten Griffschalen 2.
Die Standplatte 1 wird von einer vertikalen Parkposition,
vorzugsweise an einer Wand 12 (siehe 2 und 3)
in eine horizontale Nutzposition durch das Herunterklappen auf einen
Boden 13 positioniert. Mit dem Herunterklappen ist eine
Standfläche 11 erreicht,
die für
eine Person während
des Umkleidens genutzt werden kann und verhindert, dass die Person
auf einem eventuell verschmutzten Fußboden stehen muss. Das Herunterklappen
erfolgt mittels eines Handgriffes 2, der am freien Ende
der Standplatte 1 vorgesehen ist. Am entgegengesetzten Ende
der Standplatte 1 erfolgt eine Anlenkung an einem Verkleidungsteil 5.
Um einen Dreh punkt 14 kann dann die Standplatte 1 ausgeklappt
werden. Die Griffschalen des Handgriffes 2 weisen gleichzeitig
einen Auflagepunkt 2A auf, der bei heruntergeklappter Platte 1 den
Aufsetzpunkt auf den Boden 13 bildet.
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Ein
Hygienebezug 3, der auf zwei übereinander liegenden Rollen 4A und 4B vorgehalten
wird, ist als erneuerbare Abdeckung der Standfläche 11 vorgesehen.
Die Rollen sind zur Bevorratung vorgesehen und an der der Griffseite
gegenüberliegenden Seite
der Standplatte 1 angeordnet. Sie sind vorzugsweise von
einem Abdeck- bzw. Verkleidungsteil 5 umgeben. Vorzugsweise
kann das Verkleidungsteil 5 in eine Seitenwandverkleidung 12 (siehe 2)
integriert werden.
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Der
Hygienebezug 3 wird von der Frischrolle 4A zur
Standplatte 1 geführt
und tritt an der Oberseite der Standfläche 11 aus, überläuft die
Standfläche 11, tritt
an der Griffseite der Standfläche 11 wieder
ein und wird im Inneren der Standplatte 1 zur Schmutzrolle 4B zurückgeführt. Die
Führung
und Umlenkung erfolgt über
Rollen bzw. Walzen 6. Der Antrieb der Rollen kann beispielsweise
elektrisch oder mittels geeigneter Mechanismen auch manuell erfolgen.
Bei jedem Einklappvorgang kann beispielsweise mit einer entsprechenden
Steuerung auch eine automatische Weiterführung der Hygienebespannung über die
Standfläche 11 erfolgen,
so dass bei erneutem Ausklappen eine saubere Standflächenbespannung vorliegt.
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Die
herausklappbare Standplatte 1 bietet den Vorteil, dass
sie vom Passagier selbst bei Bedarf in die Nutzposition ausgeklappt
werden kann.
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In 2 ist
die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 in
einem Toilettenraum 100 eines Verkehrsflugzeuges gezeigt.
In der flächenmäßig begrenzten Flugzeugtoilette 100 ist
es mit dem Integrieren eines Standflächenmoduls 10 ermöglicht,
dass für
das Umkleiden eine Standplatte 1 herausklappbar ist und
damit eine Stellfläche
geschaffen wurde, die sauber und ohne Schuhe begehbar ist. Ersichtlich
ist in 2 ein Toilettenbecken 8 und ein Passagier 15,
der auf der Standfläche 11 steht,
die im ausgeklappten Zustand direkt neben dem Toilettenbecken 8 verläuft. Die Standplatte 1 wird
von dem Passagier 15 durch Eingriff in die Griffschale 2 und
Herausziehen bis zum Kabinenboden 13 des Flugzeugtoilettenraumes 100 ausgeklappt.
Die Standplatte 1 ist von einem beleuchteten Profil 7 umrahmt.
Im ausgeklappten Zustand warnt das Leuchtprofil 7 vor dem
Höhenunterschied
der Platte 1 zum Boden 13, um Stoßverletzungen
im Fußbereich
vorzubeugen. Der Ein- und Ausklappvorgang kann elektrisch oder mechanisch
zur Entlastung des Passagiers unterstützt werden.
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In 3 ist
gezeigt, dass die Standplatte 1 bündig in ein Wandpaneel 12 eingeklappt
werden kann. Das Verkleidungsteil 5 mit den Hygienerollen 4 ist
hierbei so mit in die Seitenwand integriert, dass im eingeklappten
Zustand des Standflächenmoduls 10 kein
zusätzlicher
Raumbedarf in der Flugzeugtoilette 100 auftritt.
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Im
eingeklappten Zustand wird die Standplatte 1 durch das
umrahmende Leuchtprofil 7 optisch aus der Wandfläche 12 hervorgehoben.
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In 4 ist
in einer Draufsicht der Flugzeugtoilettenraum 100 gezeigt.
In zwei Ansichten ist die Vorrichtung zum Umkleiden 10 ersichtlich.
Der Passagier 15 kann nach dem Herunterklappen der Standplatte 1 auf
einem vorzugsweise gepolsterten Toilettendeckel 8 sitzen,
die Schuhe ausziehen und sich dann zur Standplatte 1 drehen
und dort aufrichten.
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Von
der Standplatte 1 aus ist ein Waschtisch 9 sowie
ein Ablagetisch 16 für
Bekleidungsstücke oder ähnliches
erreichbar. Der Ablagetisch 16 kann ebenfalls klappbar
gestaltet sein, so ist in der oberen Abbildung der an die Wand 12 geklappte
Ablagetisch 16 gezeigt; in der unteren Abbildung ist er
in herausgeklappter Position ersichtlich. Der Ablagetisch 16 kann
vorzugsweise auch in Doppelfunktion als Wickeltisch dienen.
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In 5 sind
in einer Einzelheitsdarstellung die Griffschalen 2 gezeigt.
Sie dienen gleichzeitig als Auflagepunkt der Standplatte 1 auf
dem Boden und sind so ausgeführt,
dass eine Handbetätigung
für ein Ausklappen
und Einklappen der Standplatte 1 durch verschiedene Eingrifföffnungen 2B bzw. 2C ermöglicht wird.
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Das
Standflächenmodul 10 ist
symmetrisch aufgebaut und kann deshalb variabel installiert werden.
Eine Anordnung innerhalb eines Flugzeugtoilettenraumes 100 kann
wegen der begrenzten Platzverhältnisse
wie in der gezeigten Ausführungsvari ante erfolgen.
Eine weitere Anwendung kann jedoch auch in öffentlichen Duschräumen bzw.
in öffentlichen
Umkleideräumen
vorgesehen sein, wobei der besondere Vorteil des Standflächenmoduls 10 in
kleinen Räumen
auftritt. Alternativ zu der gezeigten Ausführungsform ist es möglich, ein
Standflächenmodul 10 auch aus
einem Stauraum, beispielsweise unterhalb eines Waschtisches 9 oder
der Toilette 9 herausziehbar zu gestalten. Eine derartige
Ausführungsform
benötigt keinen
Klappmechanismus für
die Standplatte. Die Wartung des Standflächenmoduls, wie beispielsweise
ein Rollenwechsel der Hygienerolle oder eine Reparatur, kann durch
die Bauweise als separates Modul extern erfolgen und hat so keinen
negativen Einfluss auf die Onboard-Wartungszeiten eines Flugzeuges.