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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erniedrigung von Formaidehydemission aus Polyurethanschaumstoffen
durch Zugabe von Aminogruppen aufweisenden Polymeren zu dem Polyurethanschaumstoff,
sowie Polyurethanschaumstoffe, enthaltend Aminogruppen aufweisende
Polymere mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 und einer Aminofunktionalität von mindestens
3, wobei das Verhältnis
von Molekulargewicht zu Aminofunktionalität von 40 bis 500 beträgt, in einer
Menge von 10–4 bis
weniger als 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyurethanschaumstofts.
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Es ist aus dem Stand der Technik
bekannt, dass Polyurethanschaumstoffe Formaldehyd emittieren können, wobei
diese Formaldehydemission im allgemeinen unerwünscht ist. Nachgewiesen werden diese
Emissionen z.B. bei Messungen nach der VDA 275 (Flaschenmethode,
3 h 60°C)
oder auch nach der VDA 276 (Bauteilkammerprüfung, 65°C). Diese Formaldehydemissionen
können
bereits bei frisch hergestellten Schaumstoffen auftreten und werden durch
Alterungsprozesse, besonders Photooxidation, verstärkt.
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DE
100 03 156 und
DE 100
03 157 beschreiben Polyurethanschaumstoffe, die Ethylenimin,
Polyethylenimine und Polyvinylamine enthalten, wobei diese Stoffe
zur Adsorption von Schwermetallen und organischer Moleküle, wie
beispielsweise Formaldehyd, aus dem umgebenden Medium verwendet
werden.
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Aufgabe der Erfindung war es nun,
Polyurethanschaumstoffe herzustellen, die einen reduzierten Gehalt
an Formaldehydemission aufweisen, bevorzugt im wesentlichen frei
von Formaldehydemissionen sind. Eine Reduzierung des Formaldehydgehaltes
insbesondere von Ausstattungsgegenständen ist interessant aus gesundheitlichen
Gründen,
um die Belastung von Personen besonders in innenräumen mit
Formaldehyd zu reduzieren. Im Unterschied zum vorstehend genannten
Stand der Technik liegt die Aufgabe der Erfindung in der Reduzierung
der Formaldehydemissionen aus dem PUR-Schaumstoff als solchen, und
nicht in der Adsorption von Formaldehyd aus der Umgebungsluft.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
war es, Polyurethanschaumstoffe bereit zu stellen, die auch unter
photooxidativen Bedingungen einen reduzierten Gehalt an Formaldehydemission
aufweisen, bevorzugt im wesentlichen frei von Formaldehydemissionen
sind.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung
bestand darin, Polyurethan-Weich- und/oder Halbhartschaumstoffe
bereit zu stellen, die verbesserte mechanische Eigenschaften aufweisen,
bevor zugt bzgl. des Verhaltens beim Wet Compression Set (gemessen
in Anlehnung an Renault Norm 1637 MOD2) und bei der Rückprallelastizität von weichelastischen Schäumen (DIN
53573).
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Die Aufgabe der Erfindung, d.h. eine
Reduzierung der Formaldehydemissionen von PUR-Schaumstoffen, konnte dadurch erreicht
werden, dass Aminogruppen aufweisende Polymere zu Polyurethanschaumstoffen,
bevorzugt in geringen Mengen, gegeben wurden, wobei die Zugabe vor, während oder
nach der Herstellung des Polyurethanschaumstofts erfolgen kann.
In bevorzugten Ausführungsformen
gelang es, die Formaldehydemissionen von PUR-Schäumen unter die Nachweisgrenze
der eingesetzten Meßmethode
zu senken.
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Es zeigte sich darüber hinaus,
dass durch die Zugabe von Aminogruppen aufweisenden Polymeren zu
Polyurethanschaumstoffen, bevorzugt in geringen Mengen, auch die
durch photooxidative Bedingungen im fertigen Schaum erzeugte Menge
an emittiertem Formaldehyd reduziert werden kann.
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Die Zugabe von geringen Mengen von
Aminogruppen aufweisenden Polymeren zu Polyurethan-Weich- und/oder Halbhartschaumstoffen
kann darüber
hinaus zu einer Verbesserung des Wet Compression Sets und der Rückprallelastizität führen.
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Gegenstand der Erfindung ist daher
ein Verfahren zur Erniedrigung von Formaldehydemission aus Polyurethanschaumstoffen
durch Zugabe von Aminogruppen aufweisenden Polymeren zu dem Polyurethanschaumstoff,
wobei die Zugabe vor, während
oder nach der Herstellung des Polyurethanschaumstoffs erfolgen kann.
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Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung
ein Polyurethanschaumstoff, enthaltend Aminogruppen aufweisende
Polymere mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 und einer
Aminofunktionalität von
mindestens 3, wobei das Verhältnis
von Molekulargewicht zu Aminofunktionalität von 40 bis 500 beträgt, in einer
Menge von 10–4 bis
weniger als 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyurethanschaumstoffs.
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Schließlich ist Gegenstand der Erfindung
die Verwendung von Aminogruppen aufweisenden Polymeren zur Herstellung
von Polyurethanschaumstoffen, die emissionsarm bezüglich Formaldehyd
sind.
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Gegenstand der Erfindung ist des
weiteren die Verwendung von Aminogruppen aufweisenden Polymeren
in Polyurethanschaumstoffen, insbesondere in Polyurethan Weich-
und/oder Halbhartschaumstoffen, zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften,
besonders Wet Compression Set (gemessen in Anlehnung an Renault
Norm 1637 MOD2) und Rückprallelastizität (DIN 53573).
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Unter Aminogruppen aufweisenden Polymeren
werden im Rahmen dieser Erfindung alle polymeren Stoffe verstanden,
die primäre
und/oder sekundäre
Aminogruppen aufweisen. Hierbei ist es bevorzugt, dass die primären oder
sekundären
Aminogruppen als Seitengruppe im Polymer angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Aminogruppen aufweisenden Polymere ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von mindestens 500 g/mol, bevorzugt von mindestens
1.000 g/mol, mehr bevorzugt von mindestens 1.500 g/mol, besonders
bevorzugt von mindestens 2.000 g/mol, insbesondere von mindestens
2.500 g/mol auf. Die Obergrenze des zahlenmittleren Molekulargewichts
ist im allgemeinen nicht begrenzt, bevorzugt sollte sie nicht über 1.000.000
g/mol, besonders bevorzugt nicht über 750.000 g/mol liegen.
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Die Aminogruppen aufweisenden Polymere weisen
im allgemeinen eine Aminofunktionalität pro Polymermolekül von mindestens
3, bevorzugt von mindestens 5, mehr bevorzugt von mindestens 10, besonders
bevorzugt von mindestens 20 und insbesondere von mindestens 50 auf.
Die Obergrenze der Aminofunktionalität ist im allgemeinen nicht
begrenzt, bevorzugt sollte sie nicht über 20.000, besonders bevorzugt
nicht über
15.000, insbesondere nicht über 10.000
liegen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Aminogruppen aufweisenden Polymere ein Verhältnis von
Molekulargewicht zu Aminofunktionalität von 40 bis 500, mehr bevorzugt
von 50 bis 300, besonders bevorzugt von 60 bis 250, insbesondere von
70 bis 200 auf.
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Bevorzugt sind die Aminogruppen aufweisenden
Polymere ausgewählt
aus Vinylamineinheiten enthaltenden Polymeren, vernetzten Polyamidoaminen,
mit Ethylenimin gepfropften vernetzten Polyamidoaminen, Polyethyleniminen,
alkoxylierten Polyethyleniminen, vernetzten Polyethyleniminen, amidierten
Polyethyleniminen, alkylierten Polyethyleniminen, Polyaminen, Amin-Epichlorhydrin-Polykondensaten,
wasserlöslichen
Polyadditionsprodukten aus multifunktionellen Epoxiden und multifunktionellen Aminen,
alkoxylierten Polyaminen, Polyaiiylaminen, und Kondensaten von Lysin,
Ornithin oder Arginin oder Gemischen daraus.
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Zur Herstellung von Vinylamineinheiten
enthaltenden Polymerisaten geht man beispielsweise von offenkettigen
N-Vinylcarbonsäureamiden
der Formel
aus, in der R
1 und
R
2 gleich oder verschieden sein können und
für Wasserstoff
und C
1- bis C
6-Alkyl stehen. Geeignete
Monomere sind beispielsweise N-Vinylformamid (R
1=R
2=N in Formel I) N-Vinyl-N-methyiformamid,
N-Vinylacetamid, N-Vinyl-N-methylacetamid, N-Vinyl-N-ethylacetamid,
N-Vinyl-N-methylpropionamid und N-Vinylpropionamid. Zur Herstellung der
Polymerisate können
die genannten Monomeren entweder allein, in Mischung untereinander
oder zusammen mit anderen monoethylenisch ungesättigten Monomeren polymerisiert
werden. Vorzugsweise geht man von Homo- oder Copolymerisaten des N-Vinylformamids
aus. Vinylamineinheiten enthaltende Polymerisate sind beispielsweise
aus
US-A-4 421 602 ,
US-A-5 334 287 ,
EP-A-0 216 387 und
EP-A-O 251 182 bekannt.
Sie werden durch Hydrolyse von Polymerisaten, die die Monomeren
der Formel I einpolymerisiert enthalten, mit Säuren, Basen oder Enzymen erhalten.
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Als monoethylenisch ungesättigte Monomere,
die mit den N-Vinylcarbonsäureamiden
copolymerisiert werden, kommen alle damit copolymerisierbaren Verbindungen
in Betracht. Beispiele hierfür
sind Vinylester von gesättigten
Carbonsäuren
von 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie Vinylformiat, Vinylacetat, Vinylpropionat
und Vinylbutyrat und Vinylether wie C1- bis
C6-Alkylvinylether, z.B. Methyl- oder Ethylvinylether.
Weitere geeignete Comonomere sind ethylenisch ungesättigte C3- bis C6-Carbonsäuren, beispielsweise
Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäure,
Crotonsäure,
Itaconsäure
und Vinylessigsäure
sowie deren Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze, Ester, Amide
und Nitrile der genannten Carbonsäuren, beispielsweise Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylacrylat und Ethylmethacrylat.
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Weitere geeignete Carbonsäureester
leiten sich von Glykolen oder bzw. Polyalkylenglykolen ab, wobei
jeweils nur eine OH-Gruppe verestert ist, z.B. Hydroxyethylacrylat,
Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat, Hydroxybutylmethacrylat sowie Acrylsäuremonoester
von Polyalkylenglykolen einer Molmasse von 500 bis 10000. Weitere
geeignete Comonomere sind Ester von ethylenisch ungesättigien Carbonsäuren mit
Aminoalkoholen wie beispielsweise Dimethyfaminoethylacrylat, Dimethylaminoethylmethacrylat,
Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat, Dimethylaminopropylacrylat,
Dimethylaminopropylmethacrylat, Diethylaminopropylacrylat, Dimethylaminobutylacrylat
und Diethylaminobutylacrylat. Die basischen Acrylate können in Form
der freien Basen, der Salze mit Mineralsäuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder
Salpetersäure, der
Salze mit organischen Säuren
wie Ameisensäure,
Essigsäure,
Propionsäure
oder der Sulfonsäuren oder
in quaternierter Form eingesetzt werden. Geeignete Quaternierungsmittel
sind beispielsweise Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid,
Ethylchlorid oder Benrylchlorid.
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Weitere geeignete Comonomere sind
Amide ethylenisch ungesättigter
Carbonsäuren
wie Acrylamid, Methacrylamid sowie N-Alkylmono- und Diamide von
monoethylenisch ungesättigten
Carbonsäuren
mit Alkylresten von 1 bis 6 C-Atomen, z.B. N-Methylacrylamid, N,N-Dimethylacrylamid,
N-Methylmethacrylamid, N-Ethylacrylamid, N-Propylacrylamid und tert.
Butylacrylamid sowie basische (Meth)acrylamide, wie z.B. Dimethylaminoethylacrylamid,
Dimethylaminoethylmethacrylamid, Diethylaminoethylacrylamid, Diethylaminoethylmethacrylamid,
Dimethylaminopropylacrylamid, Diethylaminopropylacrylamid, Dimethylaminopropyimethacrylamid
und Diethylaminopropylmethacrylamid.
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Weiterhin sind als Comonomere geeignet N-Vinylpyrrolidon,
N-Vinylcaprolactam, Acrylnitril, Methacrylnitril, N-Vinylimidazol
sowie substituierte N-Vinylimidazole wie z.B. N-Vinyl-2-methylimidazol, N-Vinyl-4-methylimidazol,
N-Vinyl-5-methylimidazol, N-Vinyl-2-ethylimidazol und N-Vinylimidazoline
wie N-Vinylimidazolin, N-Vinyl-2-methylimidazolin und N-Vinyl-2-ethylimidazolin.
N-Vinylimidazole und N-Vinylimidazoline werden außer in Form
der freien Basen auch in mit Mineralsäuren oder organischen Säuren neutralisierter
oder in quaternisierter Form eingesetzt, wobei die Quaternisierung
vorzugsweise mit Dimethylsulfat, Diethylsulfat, Methylchlorid oder
Benrylchlorid vorgenommen wird. In Frage kommen auch Diallyldialkylammoniumhalogenide
wie z.B. Diallyldimethylammoniumchloride.
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Weiterhin sind als Comonomere einsetzbar Alkene,
wie z.B. Ethen, Propen, Buten, Isobuten, Hexen und Butadien.
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Außerdem kommen als Comonomere
Sulfogruppen enthaltende Monomere wie beispielsweise Vinylsulfonsäure, Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, die
Alkalimetall- oder
Ammoniumsalze dieser Säuren
oder Acrylsäure-3-sulfopropylester
in Frage, wobei der Gehalt der amphoteren Copolymerisate an kationischen
Einheiten den Gehalt an anionischen Einheiten übertrifft, so daß die Polymeren
insgesamt eine kationische Ladung haben.
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Die Copolymerisate enthalten beispielsweise
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- – 99,99
bis 1 mol-%, vorzugsweise 99,9 bis 5 mol-% N-Vinylcarbonsäureamide
der Formel I und
- – 0,01
bis 99 mol-%, vorzugsweise 0,1 bis 95 mol-% andere, damit copolymerisierbare
monoethylenisch ungesättigte
Monomere in einpolymerisierter Form.
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Um Vinylamineinheiten enthaltende
Polymerisate herzustellen, geht man vorzugsweise von Homopolymerisaten
des N-Vinylformamids oder von Copolymerisaten aus, die durch Copolymerisieren von
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- – N-Vinylformamid
mit
- – Vinylformiat,
Vinylacetat, Vinylpropionat, Acrylnitril, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylharnstoff,
Acrylsäure,
N-Vinylpyrrolidon oder C1- bis C6-Alkylvinylethern
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und anschließende Hydrolyse der Homo- oder
der Copolymerisate unter Bildung von Vinylamineinheiten aus den
einpolymerisierten N-Vinylformamideinheiten erhältlich sind, wobei der Hydrolysegrad
z. B. 0,1 bis 100 mol-% beträgt.
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Die Hydrolyse der oben beschriebenen
Polymerisate erfolgt nach bekannten Verfahren durch Einwirkung von
Säuren,
Basen oder Enzymen. Hierbei entstehen aus den einpolymerisierten
Monomeren der oben angegebenen Formel I durch Abspaltung der Gruppierung
wobei R
2 die
dafür in
Formel I angegebene Bedeutung hat, Polymerisate, die Vinylamineinheiten
der Formel
enthalten, in der R
1 die in Formel I angegebene Bedeutung hat.
Bei Verwendung von Säuren
als Hydrolysemittel liegen die Einheiten III als Ammoniumsalz vor.
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Die Homopolymerisate der N-Vinylcarbonsäureamide
der Formel I und ihre Copolymerisate können zu 0,1 bis 100, vorzugsweise
70 bis 100 mol-% hydrolysiert sein. In den meisten Fällen beträgt der Hydrolysegrad
der Homo- und Copolymerisate 5 bis 95 mol-%. Der Hydroiysegrad der
Homopolymerisate ist gleichbedeutend mit dem Gehalt der Polymerisate
an Vinylamineinheiten. Bei Copolymerisaten, die Vinylester einpolymerisiert
enthalten, kann neben der Hydrolyse der N-Vinylformamideinheiten eine
Hydrolyse der Estergruppen unter Bildung von Vinylalkoholeinheiten
eintreten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn man die Hydrolyse
der Copolymerisate in Gegenwart von Natronlauge durchführt. Einpolymerisiertes
Acrylnitril wird ebenfalls bei der Hydrolyse chemisch verändert. Hierbei
entstehen beispielsweise Amidgruppen oder Carboxylgruppen. Die Vinylamineinheiten
enthaltenden Homo- und Copolymeren können gegebenenfalls bis zu
20 mol-% an Amidineinheiten enthalten, die z.B. durch Reaktion von
Ameisensäure
mit zwei benachbarten Aminogruppen oder durch intramolekulare Reaktion
einer Aminogruppe mit einer benachbarten Amidgruppe z.B. von einpolymerisiertem
N-Vinylformamid entsteht. Die Molmassen der Vinylamineinheiten enthaltenden
Polymerisate betragen z.B. 500 bis 10 Millionen, vorzugsweise 1000
bis 5 Millionen (bestimmt durch Lichtstreuung). Dieser Molmassenbereich
entspricht beispielsweise K-Werten von 5 bis 300, vorzugsweise 10
bis 250 (bestimmt nach H. Fikentscher in 5 %iger wässriger
Kochsalzlösung
bei 25°C
und einer Polymerkonzentration von 0,5 Gew.-%.
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Die Vinylamineinheiten enthaltenden
Polymeren werden vorzugsweise in salzfreier Form eingesetzt. Salzfreie
wäßrige Lösungen von
Vinylamineinheiten enthaltenden Polymerisaten können beispielsweise aus den
oben beschriebenen salzhaltigen Polymerlösungen mit Hilfe einer Ultrafiltration
an geeigneten Membranen bei Trenngrenzen von beispielsweise 1000
bis 500 000 Dalton, vorzugsweise 10 000 bis 300 000 Dalton hergestellt
werden. Auch die unten beschriebenen wäßrigen Lösungen von Amino- und/oder
Ammoniumgruppen enthaltenden anderen Polymeren können mit Hilfe einer Ultrafiltration
in salzfreier Form gewonnen werden.
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Polyethylenimine werden beispielsweise durch
Polymerisation von Ethylenimin in wässriger Lösung in Gegenwart von säureabspaltenden
Verbindungen, Säuren
oder Lewis-Säuren
als Katalysator hergestellt. Polyethylenimine haben beispielsweise
Molmassen bis zu 2 Millionen, vorzugsweise von 200 bis 1.000 000.
Besonders bevorzugt werden Polyethylenimine mit Molmassen von 500
bis 750 000 eingesetzt. Außerdem
eignen sich wasserlösliche vernetzte
Polyethylenimine, die durch Reaktion von Polyethyleniminen mit Vernetzern
wie Epichlorhydrin oder Bischlorhydrinethern von Polyalkylenglykolen mit
2 bis 100 Ethyienoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten erhältlich sind und noch über freie
primäre
und/oder sekundäre
Aminogruppen verfügen. Auch
amidische Polyethylenimine sind geeignet, die beispielsweise durch
Amidierung von Polyethyleniminen mit C1-
bis C22-Monocarbonsäuren erhältlich sind. Weitere geeignete
kationische Polymere sind alkylierte Polyethylenimine und alkoxylierte
Polyethylenimine. Bei der Alkoxylierung verwendet man z.B. pro NH-Einheit
in Polyethylenimin 1 bis 5 Ethylenoxid- bzw. Propylenoxideinheiten.
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Geeignete primäre und/oder sekundäre Amino-
und/oder Ammoniumgruppen enthaltende Polymere sind außerdem Polyamidoamine,
die beispielsweise durch Kondensieren von Dicarbonsäuren mit Polyaminen
erhältlich
sind. Geeignete Polyamidoamine erhält man beispielsweise dadurch,
daß man Dicarbonsäuren mit
4 bis 10 Kohlenstoffatomen mit Polyalkylenpolyaminen umsetzt, die
3 bis 10 basische Stickstoffatome im Molekül enthalten. Geeignete Dicarbonsäuren sind
beispielsweise Bernsteinsäure,
Maleinsäure,
Adipinsäure,
Glutarsäure,
Korksäure,
Sebacinsäure
oder Terephthalsäure.
Bei der Herstellung der Polyamidoamine kann man auch Mischungen
von Dicarbonsäuren
einsetzen, ebenso Mischungen aus mehreren Polyalkylenpolyaminen. Geeignete
Polyalkylenpolyamine sind beispielsweise Diethylentriamin, Triethylentetramin,
Tetraethylenpentamin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin, Dihexamethylentriamin,
Aminopropylethylendiamin und Bis-aminopropylethylendiamin. Die Dicarbonsäuren und
Polyalkylenpolyamine werden zur Herstellung der Polyamidoamine auf
höhere
Temperaturen erhitzt, z.B. auf Temperaturen in dem Bereich von 120
bis 220, vorzugsweise 130 bis 180°C.
Das bei der Kondensation entstehende Wasser wird aus dem System
entfernt. Bei der Kondensation kann man gegebenenfalls auch Lactone
oder Lactame von Carbonsäuren
mit 4 bis 8 C-Atomen einsetzen. Pro Mol einer Dicarbonsäure verwendet
man beispielsweise 0,8 bis 1,4 Mol eines Polyalkylenpolyamins.
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Weitere Aminogruppen enthaltende
Polymere sind mit Ethylenimin gepfropfte Polyamidoamine. Sie sind
aus den oben beschriebenen Polyamidoaminen durch Umsetzung mit Ethylenimin
in Gegenwart von Säuren
oder Lewis-Säuren
wie Schwefelsäure oder
Bortrifluoridetheraten bei Temperaturen von beispielsweise 80 bis
100°C erhältlich.
Verbindungen dieser Art werden beispielsweise in der
DE-B-24 34 816 beschrieben.
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Auch die gegebenenfalls vernetzten
Polyamidoamine, die gegebenenfalls noch zusätzlich vor der Vernetzung mit
Ethylenimin gepfropft sind, kommen als kationische Polymere in Betracht.
Die vernetzten, mit Ethylenimin gepfropften Polyamidoamine sind
wasserlöslich
und haben z.B. ein mittleres Molgewicht von 3000 bis 2 Million Dalton. Übliche Vernetzen
sind z.B. Epichlorhydrin oder Bischlorhydrinether von Alkylenglykolen
und Polyalkylenglykolen.
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Als Polymere, die primäre und/oder
sekundäre
Amino- und/oder Ammoniumgruppen aufweisen, kommen auch Polyallylamine
in Betracht. Polymerisate dieser Art werden erhalten durch Homopolymerisation
von Allylamin, vorzugsweise in mit Säuren neutralisierter Form oder
durch Copolymerisieren von Allylamin mit anderen monoethylenisch
ungesättigten
Monomeren, die oben als Comonomere für N-Vinylcarbonsäureamide
beschrieben sind.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird als Aminogruppen aufweisendes Polymer Polyvinylamin verwendet.
Bevorzugt weist das verwendete Polyvinylamin ein zahlenmittle res
Molekulargewicht von 500 bis 1.000.000 g/mol auf und ein Verhältnis von
zahlenmittlerem Molekulargewicht zu Aminofunktionalität von 40
bis 500.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren werden im allgemeinen
die Aminogruppen aufweisenden Polymere in einer Menge zu dem Polyurethanschaumstoft
gegeben, die ausreichend ist, um die Formaldehydemission um das
gewünschte
Maß zu
reduzieren. Im allgemeinen ist eine geringe Menge an Aminogruppen
aufweisenden Polymer nötig.
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In einer bevorzugten Ausführungsfarm
wird das Aminogruppen aufweisende Polymer in einer Menge von 10–4 bis
5 Gew.-%, bevorzugt von 10–4 bis 1 Gew.-%, mehr
bevorzugt von 0,001 bis weniger als 0,1 Gew.-%, insbesondere von
0,005 bis 0,05, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyurethanschaumstoffs,
zu dem Polyurethanschaumstoff gegeben.
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Polyurethanschaumstoffe sind im allgemeinen
erhältlich
durch Umsetzung von
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- a) Polyisocyanaten mit
- b) Verbindungen mit gegenüber
Isocyanaten reaktiven Wasserstoffatomen, gegebenenfalls in Gegenwart
von c) Katalysatoren, d) Treibmitteln und/oder e) Zusatzstoffen.
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Als Isocyanate (a) können allgemein
bekannte (cyclo)aliphatische und/oder insbesondere aromatische Polyisocyanate
eingesetzt werden. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundelemente
eignen sich besonders aromatische Diisocyanate, vorzugsweise Diphenylmethandiisocyanat (MDI)
und Toluylendüsocyanat
(TDI). Die Isocyanate können
in Form der reinen Verbindung oder in modifizierter Form, beispielsweise
in Form von Uretdionen, Isocyanuraten, Allophanaten oder Biureten,
vorzugsweise in Form von Urethan- und Isocyanatgruppen enthaltenden
Umsetzungsprodukten, sogenannten Isocyanat-Prepolymeren, eingesetzt
werden.
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Als Verbindungen mit gegenüber Isocyanaten
reaktiven Wasserstoffatomen (b) kommen Verbindungen in Frage, die
zwei oder mehr reaktive Gruppen, ausgewählt aus OH-Gruppen, SH-Gruppen, NH-Gruppen,
NH2-Gruppen und CH-aciden Gruppen, wie z.B. β-Diketo-Gruppen,
im Molekül
tragen. Je nach Wahl der Komponente (b) umfasst im Rahmen dieser
Erfindung der Begriff allgemein Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte,
beispielsweise auch Polyharnstoffe.
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Zweckmäßigerweise werden als Komponente
(b) Verbindungen mit einer Funktionalität von 1,8 bis 8, vorzugsweise
2 bis 6, und einem Molekulargewicht von 300 bis 8000, vorzugsweise
von 400 bis 6000 verwendet. Bewährt
haben sich z.B. Polyether-polyamine und/oder vorzugsweise Polyole,
ausgewählt
aus der Gruppe der Polyether-polyole, Polyester-polyole, Polythioether polyole,
Polyesteramide, hydroxylgruppenhaltigen Polyacetale und hydroxylgruppenhaltigen
aliphatischen Polycarbonate oder Mischungen aus mindestens zwei
der genannten Polyole.
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Vorzugsweise Anwendung finden Polyester-polyole
und/oder Polyether-polyole. Besonders bevorzugt werden Polyetherpolyole
eingesetzt, insbesondere solche, die mindestens 10 % primäre Hydroxylgruppen
aufweisen. Die Hydroxylzahl der Polyhydroxylverbindungen beträgt dabei
in aller Regel 50 bis 1000. Des weiteren können die Verbindungen (b) in
Mischung mit üblichen
Kettenverlängerungs- und/oder
Vernetzungsmitteln verwendet werden.
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Als Polyetherole (b) können sogenannte niedrig
ungesättigte
Polyetherole verwendet werden. Unter niedrig ungesättigten
Polyolen werden im Rahmen dieser Erfindung insbesondere Polyetheralkohole
mit einem Gehalt an ungesättigten
Verbindungen von kleiner als 0,02 meq/g, bevorzugt kleiner als 0,01
meq/g, verstanden. Derartige Polyetheralkohole werden zumeist durch
Anlagerung von Alkylenoxiden, insbesondere Ethylenoxid, Propylenoxid
und Mischungen daraus, an mindestens difunktionelle Alkohole in
Gegenwart von sogenannten Doppelmetallcyanidkatalysatoren hergestellt.
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Als Katalysatoren (c) können übliche Verbindungen
eingesetzt werden, die beispielsweise die Reaktion der Komponente
(a) mit der Komponente (b) stark beschleunigen. In Frage kommen
beispielsweise tertiäre
Amine und/oder organische Metallverbindungen, insbesondere Zinnverbindungen.
Katalysatoren werden im allgemeinen in einer Menge von 0,1 bis 5
Gew.% bezogen auf das Gewicht der Komponente b) eingesetzt.
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Als Treibmittel (d) können zur
Herstellung von geschäumten
Produkten allgemein bekannte chemisch oder physikalisch wirkende
Verbindungen eingesetzt werden. Als chemisch wirkendes Treibmittel
kann bevorzugt Wasser eingesetzt werden. Beispiele für physikalische
Treibmittel sind inerte (cyclo)aliphatische Kohlenwasserstoffe mit
4 bis 8 Kohlenstoffatomen, die unter den Bedingungen der Polyurethanbildung
verdampfen. Die Menge der eingesetzten Treibmittel richtet sich
nach der angestrebten Dichte der Schaumstoffe.
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Die Umsetzung erfolgt gegebenenfalls
in Anwesenheit von (e) Hilfs- und/oder Zusatzstoffen, wie z.B. Zellreglern,
Trennmitteln, Pigmenten, Verstärkungsstoffen
wie Glasfasern, oberflächenaktiven Verbindungen
und/oder Stabilisatoren gegen oxidativen, thermischen, hydrolytischen
oder mikrobiellen Abbau oder Alterung.
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Im allgemeinen wird die Komponente
(a) als Isocyanatkomponente und die Komponente (b), gegebenenfalls
im Gemisch mit den Komponenten (c) bis (e) als Polyolkomponente
bezeichnet.
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Zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
werden im allgemeinen die Komponenten (a), (b) und gegebenenfalls
(c) und (e) in solchen Mengen zur Umsetzung gebracht, dass das Äquivalenzverhältnis von
NCO-Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome 1:0.8 bis 1:1.25,
vorzugsweise 1:0.9 bis 1:1.15 beträgt. Ein Verhältnis von
1:1 entspricht hierbei einem NCO-Index von 100.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren es kann die Zugabe
der Aminogruppen aufweisenden Polymere zu dem Polyurethanschaumstoft
durch verschiedene Vorgehensweisen erfolgen.
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Zum einen kann die Zugabe des Aminogruppen
aufweisenden Polymers vor und/oder während der Herstellung des Polyurethanschaumstoffes
erfolgen.
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Hierzu wird entweder der Isocyanatkomponente
oder der Polyolkomponente, bevorzugt der Polyolkomponente, das Aminogruppen
aufweisende Polymer zugesetzt und anschließend mit der anderen Komponente
zur Reaktion gebracht. Die Zugabe kann dabei sowohl vor dem Mischen
von Polyolkomponente und Isocyanatkomponente erfolgen als auch direkt
beim Vermischen der Komponenten selber. Die Zugabe erfolgt in den
vorstehend beschriebenen Mengen. Dabei kann das Aminogruppen aufweisende
Polymer in Beinform zugegeben werden oder es wird vorher in einem
Lösungsmittel
aufgenommen und dann zur Isocyanatkomponente oder der Polyolkomponente
gegeben. Ein bevorzugtes Lösungsmittel
für das
Aminogruppen aufweisende Polymer ist Wasser.
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Eine andere Möglichkeit im erfindungsgemäßen Verfahren
stellt die Zugabe des Aminogruppen aufweisenden Polymers zu dem
fertigen Polyurethanschaumstoff, der durch Umsetzung der vorstehend
beschriebenen Komponenten (a) und (b) und gegebenenfalls (c) bis
(e) hergestellt wurde, dar. Diese Zugabe erfolgt im allgemeinen
durch Aufbringen einer Lösung
oder Dispersion, welche das Polymer enthält. Das Aufbringen kann beispielsweise
durch Eintauchen eines Polyurethanschaumstoftes in eine Flüssigkeit
erfolgen, die ein primäre
und/oder sekundäre
Aminogruppen enthaltendes Polymer in gelöster oder in dispergierter
Form enthält.
Alternativ kann die Flüssigkeit
mit dem gelösten
oder dem dispergierten polymeren Behandlungsmittel auch durch Aufsprühen auf
die Schaumstoffoberfläche
appliziert werden. Danach wird das Lösemittel aus dem so behandelten
Schaumstoftkörper
entfernt, z.B. durch Trocknen des Schaumstoffs.
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Die Formaldehyd-Emission der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Polyurethanschaumstofte beträgt nach der Norm VDA 275 weniger
als 0,8, bevorzugt weniger als 0,5, besonders bevorzugt weniger
als 0,1 mg Formaldehyd pro kg Polyurethanschaumstoft. Übliche,
aus dem Stand der Technik bekannte Polyurethanschaumstofte weisen
unter oben genannten Messbedingungen etwa eine Formaldehydemission
von cira 1 mg Formaldehyd pro kg Polyurethanschaumstoff auf.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist auch zur Erniedrigung
von Formaldehydemissionen aus Polyurethanschaumstoffen unter photooxidativen Bedingungen
geeignet.
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Nach photooxidativer Alterung beträgt die Formaldehyd-Emission
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Polyurethanschaumstoffe nach der Norm VDA 275 weniger
als 2,5, bevorzugt weniger als 1,5, besonders bevorzugt weniger
als 0,5 mg Formaldehyd pro kg Polyurethanschaumstoff. Übliche,
aus dem Stand der Technik bekannte Polyurethanschaumstoffe weisen
unter oben genannten photooxidativen Messbedingungen etwa eine Formaldehydemission
von cira 3,5 mg Formaldehyd pro kg Polyurethanschaumstoff auf.
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Neben der Verringerung von Emissionen
betrifft die Erfindung des weiteren die Verwendung von Aminogruppen
aufweisenden Polymeren in Pofyurethanschaumstoffen, insbesondere
in Polyurethan Weich- und/oder Halbhartschaumstoften, zur Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften, besonders Wet Compression Set (gemessen
in Anlehnung an Renault Norm 1637 MOD2) und Rückprallelastizität (DIN 53573).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den Polyurethanschaumstoffen mit verbessertem
Wet Compression Set um Polyurethanschaumstoffe mit einem Wet Compression
Set von 1 bis 32 %.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den Polyurethanschaumstoffen mit verbesserter
Rückprallelastizität um Polyurethanschaumstoffe
mit einer Rückprallelastizität 62 bis
70 %.
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Besonders bevorzugt sind Polyurethanschaumstoffe,
wobei beide der vorstehend genannten Werte für Wet Compression Set und Rückprallelastizität erfüllt sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erniedrigung
von Formaldehydemission aus Polyurethanschaumstoffen und die erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe
mit geringer Formaldehydemission finden im allgemeinen bei Ausstattungsgegenständen in
Innenräumen
Verwendung, da es aus gesundheitlichen Gründen vorteilhaft ist, die Belastung
von Personen besonders in Innenräumen
mit Formaldehyd zu reduzieren. Bevorzugt erfolgt daher eine Verwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe
bei der Herstellung von Verkehrsmittel-Inneneinrichtungen, beispielsweise
bei der Inneneinrichtung von Automobilen, Flugzeugen oder Zügen, oder
bei der Herstellung von Weichschaumstoffen, beispielsweise von Blockweichschäumen oder Formweichschäumen, beispielsweise
zur Herstellung von Matratzen.
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Die Erfindung umfasst somit Ausstattungsgegenstände, enthaltend
die erfindungsgemäßen Polyurethanschaumstoffe.
Beispiele für
Ausstattungsgegenstände
sind unter anderem Verkehrsmittelinneneinrichtungen wie Armaturentafeln,
Seitenverkleidungen, Dachhimmel, Hutablagen, Autoteppichhinterschäumungen,
Autositze, Lenkräder und/oder
Armauflagen und Weichschaumstoffe wie Matratzen, Kissen oder Polster.
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Die entsprechenden Bauteile sind
bevorzugt aus folgenden PUR-Schaumstoffen aufgebaut: Armaturentafeln,
Seitenverkleidungen, Armauflagen auf Basis eines halbharten Polyurethanschaumstoffes
mit einer Druckfestigkeit von mehr als 15 bis weniger als 80 kPa
gemäß DIN 53421.
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Autositze, Autoteppichhinterschäumungen und
Matzratzen auf Basis eines Polyurethanweichschaumstoffes mit einer
Druckfestigkeit von 15 kPa oder weniger gemäß DIN 53421. Lenkräder, auf
Basis von Polyurethanweichintegralschaumstoffen.
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Die vorliegende Erfindung soll durch
nachfolgende Beispiele veranschaulicht werden.
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Ausgangsmaterialien:
Lupranol® 2047:
Zellöffner-Polyetherol
mit OH-Zahl 42
Lupranol® 2090: Reaktives Polyetherol
mit OH-Zahl 28
Lupranol® 2046: Polyetherol mit
OH-Zahl 30 für
Kalttormschaumstoffe
Lupranol® 2095:
Reaktives Polyetherol mit OH-Zahl 35
Lupranol® 4895:
Polymerpolyol mit OH-Zahl 20 und einem Feststoffgehalt von 45%
Lupranat® M
10R: Polymer-MDI mit NCO-Gehalt 31,4
Lupranat® M
20W: Polymer-MDI mit NCO-Gehalt 31,2
Lupranat® ME:
4,4'-MDI
Lupranat® MI:
Gemisch aus 2,4'-
und 4,4'-MDI mit NCO-Gehalt
von 33,2
Lupragen®API: N(3-Aminopropyl)imidazol
Lupragen® VP9600/2:
Vernetzer mit OH-Zahl 650
DABCO® 33LV:
33% Triethylendiamin in Dipropylenglykol
DABCO® BL
11: 70% Bis(dimethylaminoethyl)ether in Dipropylenglykol
Kosmos® 29:
Zinndioktoat
Tegostab® B 8631: Stabilisator
Tegostab® B
4380: Stabilisator
Jeffcat® ZF10:
N,N,N'-Trimethyl-N'-hydroxyethyl-bisaminoethylether
Jeffcat® ZR50:
N,N-Bis-(3-dimethylaminopropyl-)N-isopropanolamin
Jeffcat® ZR70:
N,N-Dimethylaminoethoxyethanol
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Vergleichsbeispiel 1:
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Zur Herstellung eines Polyurethan-Weichschaums
wurden eine Polyolkomponente aus 97 Gew.-Teilen Lupranol® 2090,
3 Gew.-Teilen Lupranol® 2047 (Elastogran GmbH),
3,31 Gew.-Teilen Wasser, 0,8 Gew.-Teilen Lupragen® APi
(BASF AG), 0,6 Gew.-Teilen Jeffcat® ZR
70 (Fa. Huntsman) und 0,5 Gew.-Teilen Tegostab® B
8631 (Fa. Goldschmidt) mit einer Isocyanatkomponente bestehend aus
42 Gew.-Teilen Lupranat® M 20 W, 47 Gew.-Teilen
Lupranat® MI
und 11 Gew.-Teilen Lupranat® ME (Elastogran GmbH)
bei einem Index von 0,9 vermischt und das aufschäumende Gemisch in eine auf
53°C temperierte
Aluminiumform mit den Maßen
40 cm × 40 cm × 10 cm
gegeben und ein Kissen der Dichte 55 kg/m3 erhalten.
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Bei Messung des Formaidehydgehalts
nach der Flaschenmethode (VDA 275) ergibt sich am frischen Schaum
ein Formaldehydgehalt von 1,3 ppm.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
2:
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Vorgehen wie im Vergleichsbeispiel
1 beschrieben. Zusätzlich
werden zur Polyolkomponente 0,5 Teile einer 8,5 %igen wässrigen
Polyvinylaminlösung
gegeben.
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Bei Messung des Formaldehydgehalts
nach der Flaschenmethode (VDA 275) ergibt sich am frischen Schaum
ein Formaldehydgehalt von kleiner 0,1 ppm (Nachweisgrenze der Messung).
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Vergleichsbeispiel 3:
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Zur Herstellung eines Polyurethan-Halbhartschaums
wurden eine Polyolkomponente aus 46 Gew.-Teilen Lupranol® 2090
(Elastogran GmbH), 45 Gew.-Teilen Lupranol® 2095
(Elastogran GmbH), 2 Gew.-Teilen 1,4-Butandiol, 0,5 Gew.-Teilen
Triethanolamin, 3 Teilen eines linearen Polyesters (auf Basis Adipinsäure, Ethylenglykol,
Butandiol und Lupranat® M10R, OH-Zahl: 34), 0,3
Teilen eines Dimethylaminpropylamin gestarteten Polyproyplenglykols (OH-Zahl:
250), 0,5 Teilen eines Emulgators (auf Basis eines mit Lupranol® 2046
und einem Polyethylenoxid-Derivat modifizierten Blockpolymeren aus
Maleinsäureanhydrid
und einem α-Olefin),
0,7 Gew.-Teilen Jeffcat® ZR50 (Fa. Huntsman),
0,05 Teilen Tegostab® B 8680 (Fa. Goldschmidt)
und 2 Teilen Wasser mit einer Isocyanatkomponente bestehend aus
einem Prepolymer (NCO-Gehalt: 28%) aus Lupranat® MI,
Lupranat® ME,
Lupranat® M
20 W und Lupranol® 2047 (Elastrogan GmbH) bei
einem Index von 0,96 vermischt und das aufschäumende Gemisch in eine auf
44°C temperierte
Aluminiumform mit den Maßen 20
cm × 20
cm × 4
cm gegeben und ein Kissen mit der Dichte 100 kg/m3 erhalten.
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Bei Messung des Formaldehydgehalts
nach der Flaschenmethode (VDA 275) ergibt sich am frischen Schaum
ein Formaldehydgehalt von 1,7 ppm. Lagerung des Schaums im Tageslicht
in einer geschlossenen Flasche für
26 Tage führt
zu einem Formaldehydgehalt von 14,4 ppm.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
4:
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Vorgehen wie im Vergleichsbeispiel
3 beschrieben. Zusätzlich
werden zur Polyolkomponente 0,5 Teile einer 8,5 %igen wässrigen
Polyvinylaminlösung
gegeben.
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Bei Messung des Formaldehydgehalts
nach der Flaschenmethode (VDA 275) ergibt sich am frischen Schaum
ein Formaldehydgehalt von kleiner 0,1 ppm (Nachweisgrenze der Messung).
Lagerung des Schaums im Tageslicht in einer geschlossenen Flasche
für 26
Tage führt
zu einem Formaldehydgehalt von 2,0 ppm.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
5:
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Vorgehen wie im Vergleichsbeispiel
3 beschrieben. Zusätzlich
werden zur Polyolkomponente 0,3 Teile einer 50 %igen wässrigen
Polyethyleniminlösung
gegeben.
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Bei der Messung des Formaldehydgehalts nach
der Flaschenmethode (VDA 275) ergibt sich am frischen Schaum ein
Formaldehydgehalt von kleiner 0,1 ppm {Nachweisgrenze der Messung).
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Vergleichsbeispiel 6:
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Zur Herstellung eines Polyurethan-Weichschaums
wurden eine Polyolkomponente aus 22 Gew.-Teilen Lupranol® 4895(Elastogran
GmbH), 78 Gew.-Teilen Lupranol® 2090, 1,4 Gew.-Teilen
Diethanolamin (80%ig in Wasser), 1,5 Gew.-Teilen Lupragen® VP
9600/2(Elastogran GmbH), 2,1 Gew.-Teilen Wasser, 0,18 Gew.-Teilen
DABCO® 33LV
(Air Products), 0,06 Gew.-Teilen DABCO® BL
11 (Air Products), 1 Gew.-Teil Tegostab B 4380 (Fa. Goldschmidt)
und 0,16 Gew.-Teilen
Kosmos° 29
(Fa. Goldschmidt) mit einer Isocyanatkomponente bestehend aus 100
Gew.-Teilen Lupranat® T80
{Elastogran GmbH) bei einem Index von 1,05 vermischt und das aufschäumende Gemisch
in eine offene, mit Kunststofffolie ausgekleidete Metallform mit
einem Volumen von 40 Litern gegeben und ein Kissen der Dichte 34
kg/m3 erhalten.
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Das Kissen wies einen Wet Compression
Set (gemessen in Anlehnung an Renault Norm 1637 MOD2) von 47,4 %
und eine Rückprallelastizität (nach
DIN 53573) von 61 % auf.
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Erfindungsgemäßes Beispiel
7:
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Vorgehen wie im Vergleichsbeispiel
6 beschrieben. Zusätzlich
wurden zu der Polyolkomponente 0,3 Gew.-Teile einer 12%igen wässrigen
Polyvinylaminlösung
gegeben.
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Das Kissen wies einen Wet Compression
Set (gemessen in Anlehnung an Renault Norm 1637 MOD2) von 29,5 %
und eine Rückprallelastizität (nach
DIN 53573) von 67 % auf.