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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verwendung von Fettsäuresalzen
zum Erzielen oder Erhöhen
der Selektivität
von kosmetischen oder dermatologischen Reinigungszubereitungen.
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Bereits bei einer Reinigung der Haut
mit Hilfe eines einfachen Wasserbads – ohne Zusatz von Tensiden – kommt
es zunächst
zu einer Quellung der Hornschicht der Haut. Der Grad dieser Quellung
hängt u.
a. von der Dauer des Bades und dessen Temperatur ab. Gleichzeitig
werden wasserlösliche
Stoffe ab- bzw. ausgewaschen, wie z. B. wasserlösliche Schmutzbestandteile,
aber auch hauteigene Stoffe, die für das Wasserbindungsvermögen der
Hornschicht verantwortlich sind. Durch hauteigene oberflächenaktive
Stoffe werden außerdem
auch Hautfette (Oberflächen-
und Barrierelipide) in gewissem Ausmaß gelöst und ausgewaschen.
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Während
die gemeinsame Entfernung von Oberflächenschmutz und Oberflächenlipiden,
welche vornehmlich aus den Talgdrüsen stammen und maßgeblich
für das
Erscheinungsbild der fettigen Haut verantwortlich sind, kosmetisch
durchaus gewünscht
ist, kann durch Auswaschen von Barrierelipiden die Funktion der Hautbarriere
gestört
werden, womit ein Feuchtigkeitsverlust der Haut verbunden ist. Dies
geht einher mit einer zeitweisen Erhöhung des transepidermalen Wasserverlusts
(TEWL) und einer zeitweisen Verringerung der Hautfeuchte. Vor allem
bei Produkten zur Reinigung der empfindlichen Gesichtshaut und hier
besonders bei Produkten für
fettige Haut ist eine möglichst
selektive Entfernung von Oberflächenschmutz,
Make-up und Hauttalg für
den Verbraucher besonders wichtig. Auf der anderen Seite bedarf
vor allem die Gesichtshaut einer besonders schonenden Reinigung.
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Bei gesunder Haut sind die durch
das Waschen verursachten Störungen
im allgemeinen zeitlich begrenzt, da die Schutzmechanismen der Haut
solche leichten Störungen
der oberen Hautschichten ohne weiteres kompensieren können. Aber
bereits im Fall nichtpathologischer Abweichungen vom Normalstatus – z. B. durch
umweltbedingte Abnutzungsschäden
bzw. Irritationen, Lichtschäden,
Altershaut usw. – ist
der Schutzmechanismus der Hautoberfläche gestört. Unter Umständen ist
er dann aus eigener Kraft nicht mehr imstande, seine Aufgabe zu
erfüllen
und muss durch externe Maßnahmen
regeneriert werden. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, geeignete
Reinigungszubereitungen zur besseren bzw. schnelleren Regeneration
der Haut zu finden, die der Haut helfen, ihre natürliche Balance
zu erhalten.
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Bekannte Mittel zur Reinigung und
gleichzeitigen Pflege der Haut sind z. B. ölhaltige Reinigungszubereitungen
oder Reinigungszubereitungen mit verschiedenen Rückfettern bzw. Hautbefeuchtern,
welche die Haut bei der Reinigung gleichzeitig rückfetten bzw. befeuchten sollen.
Der Stand der Technik kennt zu diesem Zweck beispielsweise Ölbadzubereitungen
verschiedener Art sowie Duschöle,
Reinigungscremes und dergleichen mehr.
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Der Hauptnachteil derartiger Zubereitungen
ist, daß ein
Teil der Barrierelipide zunächst
entfernt wird und eine Rückfettung
der Haut anschließend
mit Hilfe der zugesetzten Ölkomponenten
erfolgt. Außerdem
werden derartige Reinigungszubereitungen nach der Anwendung abgewaschen,
so dass nur geringe Mengen der eingesetzten Additive auf der Haut
verbleiben.
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Es war daher Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, kosmetische oder dermatologische Zubereitungen zur Verfügung zu
stellen, welche den Zustand der Haut deutlich verbessern, insbesondere
die Hautrauhigkeit vermindern und welche sich durch eine Selektivität der Reinigungsleistung
auszeichnen.
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Es war überraschend und für den Fachmann
in keiner Weise vorhersehbar, daß die Verwendung einer oder
mehrerer grenzflächenaktiver
Substanzen, gewählt
aus der Gruppe der Fettsäuresalze
zum Erzielen oder Erhöhen
der Selektivität
von kosmetischen oder dermatologischen Reinigungszubereitungen die
Nachteile des Standes der Technik beseitigen würde.
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Selektive Reinigungszubereitungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung waschen deutlich mehr Oberflächen- bzw.
Sebumlipide als Barrierelipide aus. Bestimmt man also das Verhältnis von
ausgewaschenen Oberflächen-
bzw. Sebumlipiden zu ausgewaschenen Barrierelipiden, so ist dies
für Zubereitungen
enthaltend erfindungsgemäß verwendete
Fettsäuresalze
(die auch als „Seifen" bezeichnet werden)
deutlich größer als
1. Die Steigerung der Selektivität
einer Reinigungszubereitung läßt sich
erfindungsgemäß z. B.
im Vergleich zu Wasser bestimmen. Gemäß der vorliegenden Erfindung
lassen sich Produkte formulieren, die mit hoher Selektivität Schmutz
und überschüssiges Sebum
(bzw. allgemein den „Oberflächenschmutz" auf der Haut) entfernen
und dabei die hauteigenen Lipide schonen, welche für die Verhinderung
der Austrocknung der Haut essentiell sind.
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Bei der erfindungsgemäß vorteilhaften
Verwendung der Fettsäuresalze
beträgt
der Gehalt an einem oder mehreren Fettsäuresalzen vorteilhaft 1,0 bis
50 Gew.-% und bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht der Formulierung.
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Die erfindungsgemäßen Seifen werden aus den entsprechenden
Fettsäuren
durch Umsetzung mit Basen gebildet. Erfindungsgemäß vorteilhaft
sind dabei die Fettsäuren
Laurinsäure
(Dodecancarbonsäure),
Myristinsäure
(Tetradecancarbonsäure),
Palmitinsäure
(Hexadecancarbonsäure),
Stearinsäure
(Octadecancarbonsäure).
Erfindungsgemäß bevorzugt
werden ein oder mehrere Fettsäuresalze
gewählt
aus der Gruppe der Laurin-, Myristin- und/oder Stearinsäuresalze.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Basen sind beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und/oder
Triethanolamin.
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Auch ist es erfindungsgemäß bevorzugt
die Natrium-, Kalium- und/oder Triethanolammoniumsalze der erfindungsgemäßen Fettsäuren einzusetzen.
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Erfindungsgemäß können vorteilhafte Zubereitungen,
in denen Fettsäuresalze
eine erfindungsgemäße Verwendung
finden, ein oder mehrere weitere grenzflächenaktive Verbindungen, insbesondere
Tenside enthalten.
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Die Reinigungszubereitungen im Sinne
der vorliegenden Erfindung enthalten dabei vorteilhaft eines oder
mehrere waschaktive Tenside der folgenden vier Gruppen A bis D:
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A. Anionische Tenside
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Vorteilhaft zu verwendende anionische
Tenside sind Acylaminosäuren
(und deren Salze), wie
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- 1. Acylglutamate, beispielsweise Natriumacylglutamat,
Di-TEA-palmitoylaspartat und Natrium Caprylic/Capric Glutamat,
- 2. Acylpeptide, beispielsweise Palmitoyl hydrolysiertes Milchprotein,
Natrium Cocoyl hydrolysiertes Soja Protein und Natrium-/Kalium Cocoyl
hydrolysiertes Kollagen,
- 3. Sarcosinate, beispielsweise Myristoyl Sarcosin, TEA-lauroyl
Sarcosinat, Natriumlauroylsarcosinat und Natriumcocoylsarkosinat,
- 4. Taurate, beispielsweise Natriumlauroyltaurat und Natriummethylcocoyltaurat,
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Carbonsäuren und Derivate, wie
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- 1. Carbonsäuren,
beispielsweise Laurinsäure,
Aluminiumstearat, Magnesiumalkanolat und Zinkundecylenat,
- 2. Ester-Carbonsäuren,
beispielsweise Calciumstearoyllactylat, Laureth-6 Citrat und Natrium
PEG-4 Lauramidcarboxylat,
- 3. Ether-Carbonsäuren,
beispielsweise Natriumlaureth-13 Carboxylat und Natrium PEG-6 Cocamide
Carboxylat,
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Phosphorsäureester und Salze, wie beispielsweise
DEA-Oleth-10 Phosphat und Dilaureth-4 Phosphat, Sulfonsäuren und
Salze, wie
- 1. Acyl-isethionate, z.B. Natrium-/Ammoniumcocoyl-isethionat,
- 2. Alkylarylsulfonate,
- 3. Alkylsulfonate, beispielsweise Natriumcocosmonoglyceridsulfat,
Natrium C12–14 Olefinsulfonat,
Natriumlaurylsulfoacetat und Magnesium PEG-3 Cocamidsulfat,
- 4. Sulfosuccinate, beispielsweise Dioctylnatriumsulfosuccinat,
Dinatriumlaurethsulfosuccinat, Dinatriumlaurylsulfosuccinat und
Dinatriumundecylenamido MEA-Sulfosuccinat
sowie
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Schwefelsäureester, wie
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- 1. Alkylethersulfat, beispielsweise Natrium-,
Ammonium-, Magnesium-, MIPA-, TIPA-Laurethsulfat, Natriummyrethsulfat und
Natrium C12–13 Parethsulfat,
- 2. Alkylsulfate, beispielsweise Natrium-, Ammonium- und TEA-
Laurylsulfat.
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B. Kationische Tenside
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Vorteilhaft zu verwendende kationische
Tenside sind
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- 1. Alkylamine,
- 2. Alkylimidazole,
- 3. Ethoxylierte Amine und
- 4. Quarternäre
Tenside.
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Quaternäre Tenside enthalten mindestens
ein N-Atom, das mit 4 Alkyl- oder Arylgruppen kovalent verbunden
ist. Dies führt,
unabhängig
vom pH Wert, zu einer positiven Ladung. Vorteilhaft sind Benzalkoniumchlorid,
Alkylbetain, Alkylamidopropylbetain und Alkyl-amidopropylhydroxysultain.
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C. Amphotere Tenside
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Vorteilhaft zu verwendende amphotere
Tenside sind
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- 1. Acyl-/dialkylethylendiamin, beispielsweise
Natriumacylamphoacetat, Dinatriumacylamphodipropionat, Dinatriumalkylamphodiacetat,
Natriumacylamphohydroxypropylsulfonat, Dinatriumacylamphodiacetat
und Natriumacylamphopropionat,
- 2. N-Alkylaminosäuren,
beispielsweise Aminopropylalkylglutamid, Alkylaminopropionsäure, Natriumalkylimidodipropionat
und Lauroamphocarboxyglycinat.
- 3. N-Alkyl- oder N-Alkenylbetaine mit mindestens 12 C-Atomen,
wie z. B. Laurylamidopropylbetain und Oleylamidopropylbetain
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D. Nicht-ionische Tenside
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Vorteilhaft zu verwendende nicht-ionische
Tenside sind
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- 1. Alkohole,
- 2. Alkanolamide, wie Cocamide MEA/DEA/MIPA,
- 3. Aminoxide, wie Cocoamidopropylaminoxid,
- 4. Ester, die durch Veresterung von Carbonsäuren mit Ethylenoxid, Glycerin,
Sorbitan oder anderen Alkoholen entstehen,
- 5. Ether, beispielsweise ethoxylierte/propoxylierte Alkohole,
ethoxylierte/propoxylierte Ester, ethoxylierte/propoxylierte Glycerinester,
ethoxylierte/propoxylierte Cholesterine, ethoxylierte/propoxylierte
Triglyceridester, ethoxyliertes propoxyliertes Lanolin, ethoxylierte/propoxylierte
Polysiloxane, propoxylierte POE-Ether und Alkylpolyglycoside wie
Laurylglucosid, Decylglycosid und Cocoglycosid.
- 6. Sucroseester, -Ether
- 7. Polyglycerinester, Diglycerinester, Monoglycerinester
- 8. Methylglucosester, Ester von Hydroxysäuren
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Die Reinigungszubereitungen im Sinne
der vorliegenden Erfindung enthalten besonders vorteilhaft eines
oder mehrere erfindungsgemäße waschaktive
Tenside aus den Gruppe der Tenside, welchen einen HLB-Wert von mehr
als 25 haben, ganz besonders solche, welchen einen HLB-Wert von
mehr als 35 haben.
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Es ist vorteilhaft im Sinn der vorliegenden
Erfindung, wenn der Gehalt an einem oder mehreren waschaktiven Tensiden
in der kosmetischen oder dermatologischen Reinigungszubereitung
aus dem Bereich von 2,0 bis 25 Gew.-%, ganz besonders vorteilhaft
von 2,5 bis 15 Gew.-% gewählt
wird, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn als weitere grenzflächenaktive
Verbindungen ein Alkylethersulfat oder ein Monoalkylphosphat eingesetzt
werden.
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Es ist erfindungsgemäß von Vorteil,
wenn die Zubereitungen, in denen die Fettsäuresalze erfindungsgemäß verwendet
werden, ein oder mehrere Gelbildner enthalten. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind dabei Gelbildner aus der Gruppe der Polyacrylate und/oder Acrylat
Copolymere.
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Es ist bei erfindungsgemäßen Zubereitungen
vorteilhaft, ein oder mehrere Polyacrylate in einer Gesamtkonzentration
von 0,3 bis 5,0 Gewichts-%, bevorzugt in einer Konzentration von
1,0 bis 2,0 Gewichts-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung einzusetzen.
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Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyacrylate
sind Polymere der Acrylsäure,
insbesondere solche, die aus der Gruppe der sogenannten Carbomere
oder Carbopole (Carbopol
® ist eigentlich eine eingetragene
Marke der B. F. Goodrich Company) gewählt werden. Polyacrylate sind
Verbindungen der allgemeinen Strukturformel
deren Molgewicht zwischen
ca. 400 000 und mehr als 4 000 000 betragen kann. In die Gruppe
der Polyacrylate gehören
ferner Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, beispielsweise solche, die
sich durch die folgende Struktur auszeichnen:
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Darin stellen R' einen langkettigen Alkylrest und x
und y Zahlen dar, welche den jeweiligen stöchiometrischen Anteil der jeweiligen
Comonomere symbolisieren. Auch diese Polyacrylate sind vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung.
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Vorteilhafte Carbopole sind beispielsweise
die Typen 907, 910, 934, 940, 941, 951, 954, 980, 981, 1342, 1382,
2984 und 5984 oder auch die Typen ETD (Easy-to-disperse) 2001, 2020,
2050, wobei diese Verbindungen einzeln oder in beliebigen Kombinationen
untereinander vorliegen können.
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Besonders bevorzugt sind Carbopol
981, 1382 und ETD 2020 (sowohl einzeln als auch in Kombination).
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Ferner vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind die den Acrylat-Alkylacrylat-Copolymeren vergleichbaren Copolymere
aus C10-30-Alkylacrylaten und einem oder
mehreren Monomeren der Acrylsäure, der
Methacrylsäure
oder deren Ester. Die INCI-Bezeichnung für solche Verbindungen sind
beispielsweise „Acryates/C
10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer" oder „Acrylates Copolymer". Insbesondere vorteilhaft
sind die unter den Handelsbezeichnungen Pemulen TR1 und Pemulen
TR2 sowie Carbopol Aqua-SF 1 Polymer bei der NOVEON erhältlichen.
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Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft
ein oder mehrere Polyacrylate aus der Gruppe der Acrylat-Alkylacrylat-Copolymeren
zu wählen.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt
als polymere Verdickungsmittel eine Kombination aus Polyacrylaten
und Cellulosederivaten einzusetzen.
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Dabei enthält die erfindungsgemäße Zubereitung
die Cellulosederivate vorteilhaft in einer Gesamtkonzentration von
0,1 bis 1,0 Gewichts-%, bevorzugt in einer Gesamtkonzentration von
0,2 bis 0,5 Gewichts-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zubereitung.
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Bevorzugte Cellulosederivate im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind Hydroxyalkylcellulosen. Dabei ist
es besonders bevorzugt, wenn ein oder mehrere Hydroxyalkylcellulosen
gewählt
werden, wie z. B. Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether,
Hydroxyethyl- und -propylcellulose sowie Hydroxypropyl Methylcellulose.
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Bevorzugt im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist ferner Xanthan (CAS-Nr. 11138-66-2), auch Xanthan
Gummi genannt, welches ein anionisches Heteropolysaccharid ist,
das in der Regel durch Fermentation aus Maiszucker gebildet und
als Kaliumsalz isoliert wird. Es wird von Xanthomonas campestris
und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen mit einem
Molekulargewicht von 2×106
bis 24×106
produziert.
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Die Zusammensetzungen im Sinne der
vorliegenden Erfindung enthalten ferner vorteilhaft Wasser und gegebenenfalls
die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe, z. B. Konservierungsmittel, Konservierungshelfer, Bakterizide,
Parfüme,
Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende
Wirkung haben, Lösungsvermittler,
anfeuchtende und/oder feuchhaltende Substanzen, Füllstoffe,
die das Hautgefühl
verbessern, Fette, Öle,
Wach se oder andere übliche
Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung.
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Die Wasserphase der Zubereitungen
im Sinne der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft übliche kosmetische
Hilfsstoffe enthalten, wie beispielsweise Alkohole, insbesondere
solche niedriger C-Zahl, vorzugsweise Ethanol und/oder Isopropanol,
Diole oder Polyole niedriger C-Zahl sowie deren Ether, vorzugsweise Propylenglykol,
Glycerin, Ethylenglykol, Ethylenglykolmonoethyl- oder -monobutylether,
Propylenglykolmonomethyl, -monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl-
oder - monoethylether und analoge Produkte, Polymere, Schaumstabilisatoren,
Elektrolyte, Dihydroxyaceton sowie insbesondere ein oder mehrere
Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden
können
aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide
bzw. deren Derivate, z. B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose,
besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt
ein Polyacrylat aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise
Carbopole der Typen 980, 981, 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln
oder in Kombination. Auch Moisturizer können bevorzugt verwendet werden.
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Als Moisturizer werden Stoffe oder
Stoffgemische bezeichnet, welche kosmetischen oder dermatologischen
Zubereitungen die Eigenschaft verleihen, nach dem Auftragen bzw.
Verteilen auf der Hautoberfläche die
Feuchtigkeitsabgabe der Hornschicht (auch transepidermal water loss
(TEWL) genannt) zu reduzieren und/oder die Hydratation der Hornschicht
positiv zu beeinflussen.
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Vorteilhafte Moisturizer im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Glycerin, Milchsäure und/oder
Lactate, insbesondere Natriumlactat, Butylenglykol, Propylenglykol,
Biosaccaride Gum-1, Glycine Soja, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure und
Harnstoff. Ferner ist es insbesondere von Vorteil, polymere Moisturizer
aus der Gruppe der wasserlöslichen
und/oder in Wasser quellbaren und/oder mit Hilfe von Wasser gelierbaren
Polysaccharide zu verwenden. Insbesondere vorteilhaft sind beispielsweise
Hyaluronsäure,
Chitosan und/oder ein fucosereiches Polysaccharid, welches in den
Chemical Abstracts unter der Registraturnummer 178463-23-5 abgelegt
und z. B. unter der Bezeichnung Fucogel®1000
von der Gesellschaft SOLABIA S.A. erhältlich ist.
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Besonders vorteilhafte Zubereitungen
werden ferner erhalten, wenn als Zusatz- oder Wirkstoffe Antioxidantien
eingesetzt werden. Erfindungsgemäß enthalten
die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxidantien.
Als günstige,
aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können alle
für kosmetische
und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen
Antioxidantien verwendet werden.
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Besonders vorteilhaft im Sinne der
vorliegenden Erfindung können
wasserlösliche
Antioxidantien eingesetzt werden, wie beispielsweise Vitamine, z.
B. Ascorbinsäure
und deren Derivate.
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Bevorzugte Antioxidantien sind ferner
Vitamin E und dessen Derivate sowie Vitamin A und dessen Derivate.
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Die Menge der Antioxidantien (eine
oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise
0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20 Gew.-%, insbesondere
0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
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Sofern Vitamin E und/oder dessen
Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft,
deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
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Sofern Vitamin A bzw. Vitamin-A-Derivate,
bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen,
ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich
von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung,
zu wählen.
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Es ist insbesondere vorteilhaft,
wenn die kosmetischen Zubereitungen gemäß der vorliegenden Erfindung
kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe enthalten, wobei bevorzugte
Wirkstoffe Antioxidantien sind, welche die Haut und/oder die Haare
vor oxidativer Beanspruchung schützen
können.
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Weitere vorteilhafte Wirkstoffe im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind natürliche Wirkstoffe und/oder
deren Derivate, wie z. B. alpha-Liponsäure, Phytoen, D-Biotin, Coenzym
Q10, alpha-Glucosylrutin, Carnitin, Carnosin, natürliche und/oder
synthetische Isoflavonoide, Kreatin, Taurin und/oder β-Alanin.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung enthält vorteilhafter
Weise einen oder mehrere Konditionierer. Erfindungsgemäß bevorzugte
Konditionierer sind beispielsweise alle Verbindungen, welche im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook (Volume
4, Herausgeber: R. C. Pepe, J.A. Wenninger, G. N. McEwen, The Cosmetic,
Toiletry, and Fragrance Association, 9. Auflage, 2002) unter Section
4 unter den Stichworten Hair Conditioning Agents, Humectants, Skin-Conditioning
Agents, Skin-Conditioning
Agents-Emollient, Skin-Conditioning Agents-Humactant, Skin-Conditioning
Agents-Miscellaneous, Skin-Conditioning Agents-Occlusive und Skin
Protectans aufgeführt
sind sowie alle in der
EP 0934956 (S.
11–13)
unter water soluble conditioning agent und oil soluble conditioning
agent aufgeführten
Verbindungen. Weitere erfindungsgemäß vorteilhafte Konditionierer
stellen beispielsweise die nach der internationalen Nomenklatur
für kosmetische
Inhaltsstoffe (INCI) als Polyquaternium benannten Verbindungen dar.
So sind beispielsweise Polyquaternium-1 bis Polyquaternium-56 aber
auch die Polyethylenglycole und Polyproylenglycole erfindungsgemäß vorteilhafte
Konditionierungsmittel.
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Erindungegemäß vorteilhaft weisen die Zubereitungen,
in denen die Fettsäuresalze
erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendet werden, einen pH-Wert von größer als 7 und bevorzugt einen
pH-Wert von größer als
8 auf.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft werden die Reinigungszubereitungen,
in denen die Fettsäuresalze
erfindungsgemäß verwendet
werden, in flüssiger
oder halbflüssiger
Form eingesetzt. Dabei wird unter „flüssig" erfindungsgemäß Zubereitungen, die eine Viskosität von 1500
bis 5000 mPas aufweisen. Unter „halbflüssig" werden erfindungsgemäß Zubereitungen
verstanden, die eine Viskosität
von größer 5000
mPas aufweisen. Die im Rahmen der vorliegenden Schrift aufgeführten Viskositätswerte
der Zubereitungen und Einzelsubstanzen wurden dabei mit Hilfe eines
Viskosimeters des Typs Viskotester VT 02 der Gesellschaft Haake
ermittelt.
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Die Reinigungszusammensetzungen enthaltend
erfindungsgemäß verwendete
Fettsäuresalze
können
wie üblich
zusammengesetzt sein und der kosmetischen und/oder dermatologischen
Körperreinigung
wie der Reinigung der Haut und/oder der Haare, als Abschminkprodukt
für dekorative
Kosmetik und zur Gesichtsreinigung dienen.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft werden die Reinigungszubereitungen,
in denen die Fettsäuresalze
erfindungsgemäß verwendet
werden, zur Reinigung fettiger und/oder unreiner Haut/Kopfhaut eingesetzt.
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Zur Anwendung werden die Zusammensetzungen
enthaltend erfindungsgemäß verwendete
Fettsäuresalze
in der für
Kosmetika üblichen
Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft können die
Zubereitungen, in denen die Fettsäuresalze erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendet werden, als Tränkmedium
für ein
unlösliches
Substrat, beispielsweise ein Vlies oder Tuch, eingesetzt werden,
wobei das Substrat auch in Form eines trocken anmutenden Substrates
oder als feucht anmutendes Substrat vorliegen kann.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft können die
Zubereitungen, in denen die Fettsäuresalze erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendet werden, als Shampoo, Duschgel, Schaum- oder Wannenbad
sowie als Handwaschlotion oder Rasierschaum eingesetzt werden. Sie
können
erfindungsgemäß vorteilhaft
in Doppelkammerverpackungen oder Schaumspendern (mechanischen Pumpspendern
(Pumpfoamer) oder Aerosoldosen) aufbewahrt werden.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft können die
Zubereitungen, in denen die Fettsäuresalze erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendet werden, zur Reinigung und Wäsche von Kleidungsstücken und
Textilien („Waschmittel") und zur Reinigung
von Gegenständen
des täglichen
Lebens (z.B. Geschirr, Tisch- und Schrankflächen, Autos) eingesetzt werden.
In derartigen Fällen
besteht die Selektivität
darin, dass mit hoher Selektivität Schmutz
und Verunreinigungen von den Textilien und Gegenständen des
täglichen
Lebens entfernt und dabei die hauteigenen Lipide, welche für die Verhinderung
der Austrocknung der Haut essentiell sind, geschont werden.
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Die nachfolgenden Beispiele sollen
die vorliegende Erfindung verdeutlichen. Die Zahlenwerte in den Beispielen
bedeuten Gewichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen
Zubereitungen.
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