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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Steuerung der Bewegung eines Wischerarmes einer Wischanlage
für ein
Fahrzeug, wobei sich der Wischerarm zwischen einer ersten und einer
zweiten Endposition bewegt. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Steuerung der Bewegung des
Wischerarms.
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Üblicherweise
umfassen Wischanlagen für ein
Fahrzeug sogenannte Intervallschaltungen, bei welchen ein Wischermotor
der Wischanlage derart automatisch angesteuert wird, dass je nach
eingestellter Intervallstufe der Wischerarm mit entsprechender Geschwindigkeit über eine
zu trocknende Scheibe gleitet. Dabei wird die Intervallstufe individuell
durch den Fahrer des Fahrzeugs selbst eingestellt. Somit kommt es
zu einer Streuung der individuellen Intervalleinstellung, bei welcher
der eine Fahrer schon sehr früh
und somit mit einem höheren
Intervall die Scheibe gewischt haben möchte. Währenddessen ein anderer Fahrer
sich später
in der Sicht beeinträchtigt
fühlt und
entsprechend ein größeres Intervall
zum Wischen der Scheibe einstellt.
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Alternativ zu der individuellen,
durch den Fahrer selbst eingestellten Intervallschaltung ist es bei spielsweise
aus der
DE 199 63
460 A1 bekannt, in Abhängigkeit
von einer mittels eines Regensensors erfassten Regenmenge eine entsprechende
Intervallstufe einzustellen. Beispielsweise wird bei einer erhöhten Niederschlagsmenge
die Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarmes automatisch eingestellt,
insbesondere erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Anordnung zur Steuerung und Bewegung eines Wischerarms
einer Wischanlage für ein
Fahrzeug anzugeben, wobei eine verbesserte Einstellung des Wischvorgangs
ermöglicht
werden soll.
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Die Aufgabe wird bezüglich des
Verfahrens zur Steuerung der Bewegung des Wischerarmes erfindungsgemäß durch
die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
Bezüglich
der Anordnung wird die Aufgabe gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
11. Vorteilhafte Ausführungen
der Erfindung sind Bestandteil der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, bei welchem die
Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarms in Abhängigkeit
von fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eingestellt wird, hat den Vorteil,
dass bei Regen und eingeschaltetem Wischer durch Reduzierung der
Geschwindigkeit der Wischerbewegung anhand von vorgegebenen Betriebsbedingungen
kein Spritzwasser in Richtung einer offenen Tür oder eines Fahrzeuginsassens
in der Fahrzeugumgebung gelangt. Darüber hinaus ist durch die an
Betriebsbedingungen angepasste Einstellung der Geschwindigkeit,
insbesondere durch die Reduzierung der Geschwindigkeit, auch weiterhin
ein Säubern
der Scheibe möglich.
Hierdurch ist eine weitgehend klare Sicht auch bei größeren Niederschlagsmengen
möglich,
indem die Scheibe mit einem vorgebbaren großen Intervall gesäubert wird.
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Bevorzugt wird bei einer einen Regensensor umfassenden
Wischanlage in Abhängigkeit
von den fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eine vorgebbare Intervallstufe
eingestellt. Insbesondere bei einer derartigen mit einem Regensensor
kombinierten Wischanlage kann in Abhängigkeit von den Betriebsdaten eine
niedrigere oder höhere
Intervall- oder Wischerstufe eingestellt werden. Beispielsweise
wird bei geöffneter
Fahrzeugtür
eine niedrige Intervallstufe und somit eine niedrige Geschwindigkeit
eingestellt. Mit anderen Worten: Adaptiv zur Einstellung der Geschwindigkeit
anhand der mittels des Regensensors erfassten Regenmenge wird anhand
der erfassten Betriebsdaten die Geschwindigkeit verändert und ggf.
eine entsprechende Intervallstufe eingestellt. Das heißt: Wird
mittels des Regensensors aufgrund einer hohen Regenmenge oder Niederschlagsmenge eine
erhöhte
Geschwindigkeit des Wischerarmes vorgegeben und gleichzeitig aufgrund
von fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eine niedrigere Geschwindigkeit
für die
Bewegung des Wischerarmes identifiziert, so wird die Geschwindigkeit
der Bewegung des Wischerarmes an die fahrzeugrelevanten Betriebsdaten
angepasst oder umgekehrt.
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Alternativ oder zusätzlich wird
bei einer eine Intervallschaltung umfassenden Wischanlage in Abhängigkeit
von fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eine vorgebbare Intervallstufe
eingestellt. Hierbei wird analog zur Einstellung der Intervallstufe
bei einer einen Regensensor umfassenden Wischanlage in Abhängigkeit
vom Zustand der fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eine manuell eingestellte
Intervallstufe automatisch verändert,
indem die Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarmes an die fahrzeugrelevanten
Betriebsdaten entsprechend eingestellt wird.
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Bevorzugt wird die Geschwindigkeit
der Bewegung des Wischerarmes in Abhängigkeit von der Stellung einer
Fahrzeugtür
eingestellt. Beispielsweise wird bei einer geöffneten Fahrzeugtür eine besonders
niedrige Geschwindigkeit für
die Bewegung des Wischerarmes vorgegeben. Somit wird sicher verhindert,
dass bei Regen und eingeschaltetem Wischer durch den Wischer kein
zusätzliches
Wasser in Richtung des Fahrers oder in Richtung der Innenverkleidung
der Tür
spritzt bzw. diese benetzt. Durch eine derartige bedingte Reduzierung
der Geschwindigkeit gegenüber
einer gänzlichen
aus dem Stand der Technik bekannten Abschaltung der Wischanlage
ist weiterhin eine weitgehend gute Sicht durch die gereinigte Scheibe
ermöglicht.
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Alternativ oder zusätzlich wird
die Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarmes in Abhängigkeit
vom Betriebszustand des Fahrzeugs eingestellt. Beispielsweise wird
die Wischergeschwindigkeit insbesondere dann reduziert, wenn als
Betriebssignal das Signal „Zündung aus" identifiziert wird.
Bei einer alternativen Ausführungsform
wird beispielsweise die Geschwindigkeit reduziert, wenn der Motor läuft und
das Fahrzeug steht. Durch eine derartige Berücksichtigung von fahrzeugrelevanten
Betriebsdaten, insbesondere vom Betriebszustand des Fahrzeugs, z.B.
Stillstand oder Fahren, wird somit zusätzlich unabhängig von
der Niederschlagsmenge, welche auf die Scheibe schlägt, die
Wischertätigkeit
entsprechend angepasst. Insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten
des Fahrzeugs kommt es selbst bei geringem Niederschlag zu einer
starken Beeinträchtigung
der Sicht des Fahrers, wodurch eine entsprechende Geschwindigkeit
für die
Wischerbewegung einzustellen ist, welche dann zusätzlich anhand
der fahrzeugrelevanten Betriebsdaten veränderbar ist.
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Zweckmäßigerweise werden zwei Wischerarme
gleichlaufend bewegt. Alternativ werden zwei Wischerarme gegenläufig bewegt.
Hierzu werden die beiden Wischerarme bevorzugt unabhängig voneinander
mittels eines zugehörigen
Motors angetrieben. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Steuerung
der beiden Wischerarme unabhängig
voneinander ausgeführt
wird. So ist je nach Lage oder Position der einzelnen Wischerarme
ein Gleichlauf oder ein Gegenlauf ermöglicht. Darüber hinaus können die
einzelnen Wischerarme in Abhängigkeit
von der jeweiligen zugehörigen
Fahrzeugseite, insbesondere Fahrer- oder Beifahrerseite unterschiedlich
angesteuert werden. Bei der Erfassung des Anhaltens des Fahrzeugs
und gleichzeitiges Öffnen
der Tür
und einer daraus resultierenden Anpassung der hohen Geschwindigkeit
beider oder eines der beiden Wischerarme ist ein Benässen der
betreffenden Fahrzeugumgebung, z. B. des aussteigenden Insassen
oder Fahrers, sicher vermieden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
ist in Abhängigkeit
von den fahrzeugrelevanten Betriebsdaten eine Waschfunktion der
Wischanlage einstellbar. Insbesondere soll bei geöffneter
Fahrzeugtür
oder bei einer geöffneten
Heckklappe ein Waschen der angrenzenden Scheiben bzw. ein Waschen
der Heckscheibe sicher vermieden sein. Hierzu ist in Abhängigkeit
von der Stellung der Fahrzeugtür
bzw. der Stellung der Heckklappe, insbesondere geöffnete Fahrzeugtür bzw. geöffnete Heckklappe, die
Waschfunktion deaktivierbar. Dazu ist beispielsweise mittels einer
Taste oder eines Menüpunktes
im Einstellungsmenü eines
Bordrechners die Waschfunktion aktivierbar bzw. deaktivierbar.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile
bestehen insbesondere darin, dass neben der Berücksichtigung der Niederschlagsmenge
und/oder der eingestellten Inter vallstufe bei einer Wischanlage diese
im Hinblick auf die Geschwindigkeit der Bewegung eines Wischerarmes
dahingehend einstellbar ist, dass fahrzeugrelevante Betriebsdaten
berücksichtigt
werden. Hierdurch ist sichergestellt, dass bei Regen und eingeschalteter
Wischanlage sowie identifizierter geöffneter Tür durch Reduzierung der Wischergeschwindigkeit
kein Wasser in Richtung des Fahrers oder der geöffneten Tür spritzt. Je nach Art und
vorgegebener Geschwindigkeit wird dabei in Abhängigkeit von den erfassten
fahrzeugrelevanten Betriebsdaten die Geschwindigkeit nur derart
reduziert und nicht gänzlich
abgeschaltet, dass weiterhin eine weitgehend gute Sicht durch hinreichende
Intervallschaltung des Wischerarmes sichergestellt ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Darin zeigen:
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1 Schematisch
eine Anordnung zur Steuerung der Bewegung eines Wischerarmes einer Wischanlage,
und
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2 Schematisch
die Signalverarbeitung zur Erzeugung des Steuersignals zur Einstellung
der Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarmes.
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Einander entsprechende Teile sind
in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
eine Anordnung 1 zur Steuerung der Bewegung eines Wischerarmes 2 einer
Wischanlage 4. Die Anordnung 1 zur Steuerung (kurz
genannt Steuereinheit 1) ist beispielsweise ein Steuergerät oder Steuerschaltkreis.
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Je nach Ausstattungsgrad der Wischanlage 4 für ein Fahrzeug
umfasst die Steuereinheit 1 mindestens eine Intervallschaltung 6.
Der Intervallschaltung 6 ist zur Einstellung einer Intervallstufe
I des Wischerarmes 2 ein Intervallschalter 8 zugeordnet.
Der Intervallschalter 8 ist als Drehschalter zur Einstellung einer
Intervallstufe I durch den Fahrer oder einen Insassen ausgebildet.
Dazu ist der Intervallschalter 8 üblicherweise in einem Cockpit
oder in einer Konsole eines Fahrzeugs.
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Alternativ oder zusätzlich kann
die Steuereinheit 1 eine weitere Intervallschaltung 10 umfassen,
welche in Abhängigkeit
von einem mittels eines Regensensors 12 erfassten Benetzungsgrad
R der zu reinigenden Scheibe eines Fahrzeugs, z. B. einer Heck-
oder Frontscheibe, eine Intervallstufe I zur Betätigung des betreffenden Wischerarmes 2 einstellt.
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Je nach Art und Ausführung der
Wischanlage 4 kann des Weiteren eine Waschanlage 14 zur Reinigung
W durch Benetzung einer Scheibe, z. B. der Frantscheibe mit einem
Reinigungsmittel vorgesehen sein. Dazu umfasst die Wischanlage 4 einen weiteren
Schaltkontakt 16, welcher ebenfalls in einer Konsole angeordnet
ist, so dass der Fahrer oder ein Insasse die Waschanlage 14 betätigen kann.
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In Abhängigkeit vom Ausstattungsgrad
des Fahrzeugs können
die einzelnen Komponenten der Steuereinheit 1 der Wischanlage 4 – Intervallschaltung 6, 10 mit
oder ohne Regensensor 12, die Waschanlage 14 – separat
oder als Teil eines integrierten Moduls ausgeführt sein.
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In Betrieb der Wischanlage 4 wird,
wie in 2 dargestellt,
mittels der Intervallschaltung 6 oder 10 bzw.
der Waschanlage 14 anhand der eingestellten Intervallstufe
I, des erfaßten
Benetzungsgrades R bzw. der aktivierten Reinigung W ein Steuersignal
S zur Ansteuerung eines Wischermotors 18 für den Wischerarm 2 generiert.
Je nach Art und Ausführung
der Wischanlage 4 umfasst diese ein oder mehrere, insbesondere
zwei Wischerarme z. Beispielsweise werden zwei Wischerarme 2 dabei
gegenläufig oder
gleichlaufend bewegt. Hierzu werden die beiden Wischerarme 2 bevorzugt
unabhängig
voneinander mittels eines zugehörigen
Motors 18 angetrieben.
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Um neben der Einstellung der Geschwindigkeit
für die
Bewegung des Wischerarmes 2 in Abhängigkeit vom eingestellten
Wischintervall oder der eingestellten Intervallstufe I, des erfaßten Benetzungsgrades
R bzw. der Reinigung W weitere Betriebsdaten B, insbesondere fahrzeugsspezifische
bzw. fahrzeugrelevante Betriebsdaten B zu berücksichtigen, werden diese der
Steuereinheit 1 zugeführt.
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Als Betriebsdaten B wird beispielsweise
die Stellung einer nicht näher
dargestellten Fahrzeugtür erfasst.
Dabei wird anhand der Detektion einer offenen Fahrzeugtür durch
das Betriebssignal B mittels eines Stellungsgebers oder Sensors 20 an
der Fahrzeugtür
und bei gleichzeitig eingestellter Intervallstufe I diese dahingehend
verändert,
dass die Geschwindigkeit der Bewegung des Wischerarmes 2 in Abhängigkeit
von der erfassten Stellung der Fahrzeugtür und somit des Betriebssignals
B angepasst, insbesondere reduziert wird. Alternativ oder zusätzlich wird
anhand eines weiteren Sensors 20, z. B. die Stellung des
Anlassers oder des Zünders
als Betriebssignal B „Zündung Ein" und „stehendes
Fahrzeug", identifiziert,
wodurch in Abhängigkeit
von diesen erfassten fahrzeugrelevanten Betriebsdaten B die Geschwindigkeit
der Bewegung des Wischerarmes 2 durch Einstellung einer
betreffenden Intervallstufe I ebenfalls angepasst wird.
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Alternativ oder zusätzlich zur
Berücksichtigung
eines von einem Sensor 20 erfaßten Betriebssignals B kann
dieses auch von einer anderen Steuereinheit der Steuereinheit 1 der
Wischanlage 4 zugeführt
werden. Dazu ist die Steuereinheit 1 über einen nicht näher dargestellten
Datenbus, z. B. einen CAN-Bus, mit den anderen Steuereinheiten,
z. B. für die
Motorsteuerung verbunden.
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- 1.
- Anordnung
- 2.
- Wischerarm
- 4.
- Wischanlage
- 6.
- Intervallschaltung
- 8.
- Intervallschalter
- 10.
- Intervallschaltung
- 12.
- Regensensor
- 14.
- Waschanlage
- 16.
- Schaltkontakt
- 18.
- Wischermotor
- 20.
- Sensor
- B.
- Betriebssignal
- I.
- Intervallschaltung
- R.
- Benetzungsgrad
- W.
- Reinigung