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Die
Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Scheibenwischeinrichtung
umfassend einen oder mehrere auf der Scheibe mittels eines Motors
zwischen einer Einschwenkstellung und einer Ausschwenkstellung zyklisch
hin und her bewegbare Scheibenwischer sowie eine den Wischbetrieb
steuernde Steuerungseinrichtung, wobei zur Beendigung der Wischtätigkeit
der oder die Scheibenwischer während
der letzten Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung
mit einer gegenüber
der normalen Bewegungsgeschwindigkeit niedrigeren Bewegungsgeschwindigkeit
bewegbar ist oder sind.
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Über die
Scheibenwischeinrichtung, die mitunter einen, üblicherweise zwei, bei Lkws
oder Bussen mitunter auch drei Scheibenwischer aufweist, die über einen
Motor und ein Gestänge
gemeinsam bewegt werden, welcher Motor über eine Steuerungseinrichtung
gesteuert wird, wird Regen oder Scheibenwischwasser von der Scheibe
gewischt. Der oder die Scheibenwischer werden dabei über den
Motor mit relativ hoher Geschwindigkeit zwischen einer Einschwenkstellung
(in der der oder die Scheibenwischer nahe der Motorhaube, also außerhalb
des Sichtfelds sind) und einer Ausschwenkstellung (in der der oder
die Scheibenwischer nach oben im Sichtbereich auf die Windschutzscheibe
geschwenkt sind) zyklisch hin und her bewegt. Eine relativ hohe Geschwindigkeit
ist erforderlich, um auch bei etwas stärkerem Regen rasch für ausreichende
Sicht sorgen zu können.
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Es
besteht nun aber das Problem, dass beim letzten Wischvorgang, wenn
also die Scheibenwischer von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung
und dort dann in eine Parkstellung bewegt werden, aufgrund der relativ
hohen Bewegungsgeschwindigkeit an den Scheibenwischern befindliche Wassertropfen
auf die Scheibe geschleudert werden und dort verbleiben, mithin
also im Sichtfeld des Fahrers sind, was mitunter störend wirkt.
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Eine
Scheibenreinigungsanlage für
ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art ist aus
DE 102 24 504 A1 bekannt.
Dabei wird, abhängig
von der Länge
eines Schaltsignals, ein Wisch-Wasch-Vorgang gestartet, durch den
die Scheibe durch Waschflüssigkeit
gesäubert
werden soll. Dabei gibt die Länge
des Drückens
des entsprechenden Schalters die Zahl der Wisch- und Sprühzyklen
vor. Es ist jedoch fest vorgesehen, dass nach Beendigung der Sprühtätigkeit
eine feste Anzahl von Trockenwischzyklen erfolgt. Wie im Falle einer
Beendigung des Wischbetriebs gearbeitet wird, insbesondere wenn
das Beendigungssignal während
einer Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung gegeben wird,
ist dieser Schrift nicht zu entnehmen.
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Der
Erfindung liegt dabei das Problem zugrunde, ein Kraftfahrzeug anzugeben,
bei dem vom Scheibenwischbetrieb her rührende Resttropfen auf der
Windschutzscheibe vermieden werden können.
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Zur
Lösung
dieses Problems ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Steuerungseinrichtung bei Vorliegen eines während einer
Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung gegebenen
Signals zur Beendigung des Wischbetriebs noch einen weiteren Wischzyklus
veranlasst.
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Während des
letzten Bewegungsvorgangs von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung
wird die Bewegungsgeschwindigkeit reduziert, d. h., der oder die
Scheibenwischer bewegen sich langsamer über die Scheibe, so dass an
den Wischern befindliche Resttropfen nicht mehr weggeschleudert,
sondern mitabgeführt
werden. Das heißt,
die Spritzerbildung wird aufgrund der Geschwindigkeitsreduzierung
vorteilhaft vermieden. Diese Geschwindigkeitsreduzierung erfolgt
während
der gesamten Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung,
so dass also während
des gesamten Bewegungswegs der Wischer über die Scheibe mit reduzierter
Geschwindigkeit gefahren und folglich über den gesamten Bewegungsweg
die Bildung von Spritzern vermieden wird.
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Um
sicherzustellen, dass der geschwindigkeitsreduzierte Wischschritt
auch dann durchgeführt wird,
wenn das Ausschaltsignal vom Fahrer oder von einer den Wischbetrieb
automatisch steuernden Einrichtung (z. B. Regensensor etc.) während einer
Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung gegeben wird,
sieht die Erfindung vor, dass die Steuerungseinrichtung bei Vorliegen
eines während dieser
Bewegung gegebenen Signals zur Beendigung des Wischbetriebs noch
einen kompletten weiteren Wischzyklus veranlasst. Das heißt, die
Steuerungseinrichtung veranlasst, dass die Scheibenwischer in die
Einschwenkstellung bewegt werden, woran sich nochmals ein kompletter
Wischzyklus anschließt,
in dem dann während
der letzten Bewegung die erfindungsgemäße Geschwindigkeitsreduzierung vorgenommen
wird.
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Dabei
kann der oder können
die Scheibenwischer während
der letzten Bewegung mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegbar
sein. Diese konstante Geschwindigkeit kann beispielsweise 2/3 oder die
Hälfte
der normalen Bewegungsgeschwindigkeit des vorher gefahrenen Wischbetriebs
sein. Alternativ ist es auch denkbar, mit einer vorzugsweise rampenartigen
Geschwindigkeitsreduzierung zu arbeiten, d. h., die Geschwindigkeit
reduziert sich mit Beginn der letzten Wischphase kontinuierlich,
beispielsweise ausgehend von der Normalgeschwindigkeit auf eine Endgeschwindigkeit
beim Einlaufen in die Einschwenkstellung, die dann beispielsweise
nur der Hälfte
oder nur 1/3 der Normalgeschwindigkeit entspricht. Denkbar ist es
auch, nicht von der normalen Geschwindigkeit auszugehen, sondern
die rampenartige Reduzierung ausgehend von einer bereits reduzierten
Geschwindigkeit zu Beginn des letzten Wischschritts vorzunehmen.
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Für gewöhnlich kann
der oder können
die Scheibenwischer im normalen Betrieb in zwei verschiedenen Betriebsmodi
bewegt werden, d. h., der Fahrer kann zwei verschiedene Betriebsweisen
mit unterschiedlichen Bewegungsgeschwindigkeiten wählen. Die
Stufe I wird gewählt,
wenn beispielsweise nicht allzu starker Regen niedergeht, während die Stufe
II mit einer deutlich höheren
Bewegungsgeschwindigkeit bei starkem Regen gewählt wird. Eine Ausgestaltung
der Erfindung sieht nun vor, dass unabhängig vom gewählten Betriebsmodus
die niedrigere Bewegungsgeschwindigkeit stets die gleiche ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der
Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
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2 ein
die Bewegungsgeschwindigkeit der Scheibenwischer über die
Zeit darstellendes Diagramm.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 mit
einer Windschutzscheibe 2 und zugeordneter Scheibenwischeinrichtung 3 umfassend zwei
Scheibenwischer 4, die über
ein Gestänge 5 miteinander
gekoppelt sind und über
dieses mittels eines Motors 6, der über eine Steuerungseinrichtung 7 angesteuert
wird, bewegt werden können.
Sie können
dabei zwischen einer Einschwenkstellung, in der sie nahe der Motorhaube 8 liegen
und die in 1 ausgezogen dargestellt ist,
und einer Ausschwenkstellung, die in 1 gestrichelt
dargestellt ist, zyklisch hin und her bewegt werden. Während dieser Bewegung
wischen sie abschnittsweise über
die Windschutzscheibe 2, um diese zu säubern. Der Wischbetrieb wird
vom Fahrer über
einen Wählhebel 9 angesteuert,
der zwischen einer 0-Stellung und einer ersten Stellung, in der
die Wischstufe I mit einer ersten Bewegungsgeschwindigkeit angewählt werden
kann, und einer zweiten Stellung, in der die Wischstufe II mit einer
gegenüber
der ersten Bewegungsgeschwindigkeit höheren Bewegungsgeschwindigkeit
angewählt
werden kann. Im gezeigten Beispiel wurde der Wischbetrieb mit Stufe
I angewählt.
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Dies
geschieht, bezogen auf 2, im Zeitpunkt t1.
Die Geschwindigkeit der Scheibenwischer wird ausgehend von der Ruhestellung
durch Betrieb des Motors 6 auf die Geschwindigkeit V1 angehoben. Diese wird bis zum Zeitpunkt
t2 beibehalten. Im Zeitintervall von t1–t2 werden die Scheibenwischer 4 von der
Einschwenkstellung in die Ausschwenkstellung bewegt. In der Ausschwenkstellung
kehren sie um, die Geschwindigkeit reduziert sich für einen
sehr kurzen Moment auf 0, wonach die Rückwärtsbewegung von der Ausschwenk-
in die Einschwenkstellung mit der Geschwindigkeit V1 erfolgt.
Dies geschieht im Zeitintervall zwischen t2–t3. Dieser Betrieb setzt sich solange fort,
wie dies entweder vom Fahrer oder über eine entsprechende Regensensoreinrichtung
manuell oder automatisch gesteuert wird. Im Zeitintervall tn-3–tn-2 werden die Scheibenwischer 4 von
der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung bewegt. Im nächsten Wischzyklus
werden zwischen tn-2–tn-1 die Scheibenwischer
wieder in die Ausschwenkstellung bewegt. Während dieses Zeitintervalls
wird, wie durch den Pfeil „Aus" in 2 dargestellt
ist, entweder durch Bewegen des Wählhebels 9 in die
0-Stellung oder über
den Regensensor etc. das Signal an die Steuerungseinrichtung 7 gegeben,
dass der Wischbetrieb zu beenden ist. Diese steuert nun den Motor
derart, dass zunächst
die Bewegung in die Ausschwenkstellung mit gleichbleibender Geschwindigkeit
V1 fortgesetzt wird. Die Rückwärtsbewegung in
die Einschwenkstellung, die im Zeitintervall tn-1–tn erfolgt, wird mit einer niedrigeren, im
gezeigten Beispiel der halben Geschwindigkeit V0,5 vorgenommen. Ersichtlich
dauert aufgrund der geringeren Geschwindigkeit dieses Zeitintervall
annähernd
doppelt so lang. Zum Zeitpunkt tn wird die
Einschwenkstellung eingenommen, die beispielsweise der Ruhe- oder
Parkstellung entspricht. Nachdem während der gesamten letzten
Bewegung von der Ausschwenk- in die Einschwenkstellung mit reduzierter
Geschwindigkeit gefahren wird, wird das Wegschleudern von Spritzern,
die auf der Windschutzscheibe verbleiben, vermieden.
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Wäre ausgehen
vom Beispiel gemäß 1 die
Stufe II gewählt
worden, so würde
die Bewegungsgeschwindigkeit im Normalbetrieb beispielweise doppelt
so hoch sein. Die reduzierte Geschwindigkeit während des letzten Bewegungswegs
aber wäre vorzugsweise
gleich der reduzierten Geschwindigkeit, wie sie bei Beendigung der
Wischstufe I gefahren wird.
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Für den Fall,
dass das Aus-Signal während einer
Bewegung in die Einschwenkstellung gegeben wird, wie in 2 durch
den gestrichelten „Aus"- Pfeil angegeben ist, würde die
Steuerungseinrichtung 7 zunächst nochmals einen kompletten
Wischzyklus veranlassen, d. h., es würde am Ende des Zeitintervalls
tn-3–tn-2, in dem das Aus-Signal gegeben wird, nicht
der Wischzyklus beendet. Denn dann wäre die Durchführung der
letzten Wischbewegung mit der reduzierten Geschwindigkeit nicht
möglich.
Vielmehr wird über
die Steuerungseinrichtung nochmals ein vollständiger Zyklus initiiert, bei
dessen letzter Wischbewegung dann die erfindungsgemäße reduzierte Geschwindigkeit
gefahren wird.
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Schließlich ist
in 2 noch dargestellt, dass anstelle mit einer konstanten
Geschwindigkeit V0,5 während des letzten Bewegungswegs
auch mit einer rampenartig reduzierten oder abnehmenden Geschwindigkeit
in die Einschwenkstellung gefahren werden kann.