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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Scheibenwischanlage eines Fahrzeugs, bei welchem Waschflüssigkeit über zumindest einen bei einer Wischbewegung eines Wischblatts mit diesem mitbewegten Auslass auf die Scheibe aufgebracht wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Scheibenwaschanlage für ein Fahrzeug.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, in einem Wischblatt für eine Scheibenwischanlage eines Fahrzeugs zumindest einen mit Waschflüssigkeit beaufschlagbaren Kanal vorzusehen. Über in dem Kanal vorgesehene Auslässe kann dann während der Wischbewegung des Wischblatts die Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht werden. Dadurch kann im Vergleich zu einer Scheibenwischanlage, bei welcher die Waschflüssigkeit über karosseriefest angeordnete Düsen auf die Scheibe aufgebracht wird, der Verbrauch an Waschflüssigkeit verringert werden.
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Jedoch auch bei einem solchen wasserführenden Wischblatt ist es wünschenswert, den Verbrauch an Waschflüssigkeit so gering wie möglich halten und zugleich eine effektive Reinigung der Scheibe sicherzustellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Scheibenwischanlage zu schaffen, welches bzw. welche bei sparsamem Umgang mit der Waschflüssigkeit eine besonders gute Reinigung der Scheibe ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Scheibenwischanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Scheibenwischanlage eines Fahrzeugs wird Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht. Hierbei tritt die Waschflüssigkeit über zumindest einen Auslass auf die Scheibe aus, welcher bei einer Wischbewegung eines Wischblatts mit dem Wischblatt mitbewegt wird. In Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter wird ein erstes von wenigstens zwei Waschprogrammen aktiviert. Durch Betätigen eines Bedienelements wird ein zweites Waschprogramm aktiviert, bei welchem die Waschflüssigkeit über eine längere Zeitdauer hinweg auf die Scheibe aufgebracht wird als bei aktiviertem ersten Waschprogramm. Ein Umschalten zwischen zwei Waschprogrammen, bei welchen unterschiedlich viel Waschflüssigkeit eingesetzt wird, führt grundsätzlich dazu, dass weniger Waschflüssigkeit verbraucht wird. Jedoch kann es zu Situationen kommen, in welchen das allein parametergesteuerte Aktivieren des ersten Waschprogramms oder des zweiten Waschprogramms nicht immer zum gewünschten Reinigungsergebnis führt.
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Beispielsweise können Parameter vorliegen, welche zum automatischen Aktivieren des ersten, Waschflüssigkeit sparenden Waschprogramms führen, während die tatsächliche Verschmutzung der Scheibe das Aufbringen von mehr Waschflüssigkeit auf die Scheibe wünschenswert macht. In diesem Fall kann durch das Betätigen des Bedienelements das Umschalten zu dem zweiten Waschprogramm ausgelöst werden, bei welchem mehr Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht wird. Dieses Waschprogramm würde jedoch bei rein parametergesteuerter Aktivierung der Waschprogramme lediglich bei Vorliegen anderer Parameter aktiviert. Vorliegend hat jedoch ein Fahrzeugnutzer die Möglichkeit dieses intensivere Waschprogramm bei Bedarf zu nutzen. Er braucht dafür lediglich eine Bedienhandlung vorzunehmen. Diese ist besonders intuitiv, wenn durch das Betätigen des Bedienelements der Fahrzeugnutzer das Aufbringen von Waschflüssigkeit auf die Scheibe anfordert.
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Durch ein solches dynamisches und die Wünsche des Fahrzeugnutzers berücksichtigendes Umschalten zwischen den Waschprogrammen wird die Waschflüssigkeit besonders gezielt und an die jeweilige Verschmutzungssituation angepasst eingesetzt. Es wird so der Zielkonflikt zwischen einem gewünschten niedrigen Verbrauch an Waschflüssigkeit und einer optimalen Reinigungswirkung der Waschflüssigkeit gelöst. Dies führt zu einer besonders hohen Zufriedenheit des Fahrzeugnutzers.
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Bevorzugt wird als Parameter, dessen Berücksichtigung zum Aktivieren des ersten Waschprogramms führt, eine Temperatur erfasst. Eine aufgrund von Temperaturwerten vorgenommene Auswahl zwischen unterschiedlichen Waschprogrammen ist nämlich besonders einfach umzusetzen. Hierbei wird beim Überschreiten eines Schwellenwerts der Temperatur das erste Waschprogramm und beim Vorliegen oder Unterschreiten des Schwellenwerts das zweite Waschprogramm aktiviert. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei hoher Temperatur in der Regel kein Streusalz auf der Fahrbahn vorhanden ist, sodass schon eine vergleichsweise geringere Menge an Waschflüssigkeit ausreicht, die Scheibe zu reinigen. Bei niedriger Temperatur kann hingegen Streusalz, Schneematsch oder dergleichen Schmutz rasch zu einer starken Verschmutzung der Scheibe führen, sodass beim Wischen der Scheibe mehr Waschflüssigkeit eingesetzt wird, um diese zu reinigen.
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Insbesondere, wenn das Umschalten zwischen den beiden Waschprogrammen in Abhängigkeit von der Temperatur erfolgt, ist es sinnvoll, wenn der Fahrzeugnutzer durch Betätigen des Bedienelements ein Waschprogramm aktivieren kann, bei welchem mehr Wasser auf die Scheibe aufgebracht wird. So kann beispielsweise bei einer Föhnwetterlage im Gebirge eine hohe Außentemperatur vorliegen. Bei dieser Außentemperatur wird zunächst rein temperaturgesteuert das erste, Waschflüssigkeit in besonderem Maße sparende Waschprogramm aktiviert. Wenn jedoch der Fahrzeugnutzer auf einer mit Streusalz gestreuten Fahrbahn fährt, kann die bei diesem ersten Waschprogramm vorgesehene Menge an Waschflüssigkeit gegebenenfalls nicht ausreichen, um eine optimale Reinigungswirkung zu erzielen. Hier führt dann das Betätigen des Bedienelements durch den Fahrzeugnutzer zum Aktivieren des zweiten Waschprogramms.
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Als Schwellenwert kann ein Wert der Außentemperatur aus einem Temperaturintervall von 6 bis 10°C, insbesondere ein Wert von 8°C vorgegeben sein. Bei einer Außentemperatur von mehr als 8°C wird damit das erste Waschprogramm aktiviert.
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Ein besonders intuitives Umschalten zwischen dem ersten Waschprogramm und dem zweiten, mehr Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufbringenden Waschprogramm lässt sich erreichen, wenn bei aktiviertem ersten Waschprogramm durch dauerhaftes Betätigen des Bedienelements über eine vorbestimmte Zeitspanne hinweg das zweite Waschprogramm aktiviert wird. Eine vergleichsweise lang andauernde Anforderung des Aufbringens von Waschflüssigkeit auf die Scheibe ist nämlich ein deutliches Indiz dafür, dass der Fahrzeugnutzer durch Einsetzen von mehr Waschflüssigkeit eine verbessere Reinigungsleistung erreichen möchte. Wenn der Fahrzeugnutzer dies durch ein länger andauerndes Betätigen des Bedienelements kundtut, führt dies zum Aktivieren des zweiten Waschprogramms, bei welchem mehr Waschflüssigkeit eingesetzt wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann das zweite Waschprogramm durch wenigstens zweimaliges Betätigen des Bedienelements innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne aktiviert werden. Wenn etwa in einer Zeitspanne von zehn Sekunden zweimal nacheinander das Bedienelement betätigt wird, über welches der Fahrzeugnutzer das Aufbringen von Waschflüssigkeit auf die Scheibe anfordert, so kann dies ebenfalls als Indiz dafür gewertet werden, dass zum besseren Reinigen der Scheibe mehr Waschflüssigkeit gewünscht wird.
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Auch diese Bedienhandlung des Fahrzeugnutzers erfolgt intuitiv, also ohne dass der Fahrzeugnutzer gezielt diese Bedienhandlung vorzunehmen braucht, um das Umschalten zu bewirken. Vielmehr wird durch die Bedienhandlung der Wunsch nach mehr Waschflüssigkeit zum Ausdruck gebracht, und eine die Waschprogramme aktivierende Steuerungseinrichtung wertet diese Bedienhandlung des Fahrzeugnutzers aus, indem das zweite Waschprogramm aktiviert wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bleibt das zweite Waschprogramm aktiviert, solange eine Temperatur geringer ist als ein Schwellenwert der Temperatur. So wird beim Überschreiten eines ersten Schwellenwerts der Temperatur zunächst das erste Waschprogramm aktiviert. Anschließend führt die Bedienhandlung des Fahrzeugnutzers dazu, dass auf das zweite Waschprogramm umgeschaltet wird. Erst wenn dann die Temperatur anschließend noch höher ansteigt, also ein zweiter Schwellenwert der Temperatur überschritten ist, wird vom zweiten Waschprogramm wieder auf das erste, Waschflüssigkeit in besonderem Maße sparende Waschprogramm umgeschaltet. Solange jedoch eine Temperatur zwischen dem ersten Schwellenwert, welcher das Aktivieren des ersten Waschprogramms zur Folge hatte, und dem zweiten, größeren Schellenwert vorliegt, bleibt das zweite Waschprogramm aktiv. Dadurch ist sichergestellt, dass auch bei einer nächsten Betätigung des Bedienelements die größere Menge an Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht wird. Dann braucht der Fahrzeugnutzer nicht wiederholt die lang andauernde oder mehrmalige Betätigung des Bedienelements vorzunehmen, um die gewünschte größere Menge an Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufzubringen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das zweite Waschprogramm aktiviert bleibt, wenn das Betätigen des Bedienelements, welches das Aktivieren des zweiten Waschprogramms ausgelöst hat, innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne eine vorbestimmte Anzahl von Malen vorgenommen wird. Es kann also das dauerhafte Aktivieren des zweiten Waschprogramms dadurch bewirkt werden, dass der Fahrzeugnutzer innerhalb kurzer Zeit mehrmals nacheinander durch lang andauerndes – oder in einer kürzeren Zeitspanne mehrmaliges – Betätigen des Bedienelements kundtut, dass er das Aufbringen einer größeren Menge an Waschflüssigkeit für die Scheibe wünscht.
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Wenn das einmalige Umschalten vom ersten Waschprogramm zum zweiten Waschprogramm beispielsweise durch Betätigen des Bedienelements über mehr als zwei Sekunden hinweg bewirkt wird, so kann das zweite Waschprogramm dauerhaft aktiviert bleiben, wenn der Fahrzeugnutzer innerhalb von drei Minuten dreimal das Bedienelement für jeweils mehr als zwei Sekunden betätigt. Dann ist nämlich davon auszugehen, dass der Fahrzeugnutzer ein dauerhaftes Problem hat, die Scheibe zu reinigen, da er vergleichsweise häufig eine größere Menge an Waschflüssigkeit anfordert.
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Das zweite Waschprogramm kann insbesondere solange aktiviert bleiben, bis ein Antriebsaggregat des Fahrzeugs außer Betrieb genommen wird. Dann ist für den Rest der Fahrt das zweite, mit einer größeren Reinigungsleistung einhergehende Waschprogramm aktiviert, ohne dass der Fahrzeugnutzer weitere Bedienhandlungen vorzunehmen braucht.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn bei aktiviertem zweiten Waschprogramm das erste Waschprogramm aktiviert wird, wenn über eine vorbestimmte Zeitspanne hinweg das Betätigen des Bedienelements unterbleibt. Dann kann nämlich davon ausgegangen werden, dass die Scheibe nicht rasch wieder verschmutzt und somit auch bei der nächsten Anforderung des Aufbringens von Waschflüssigkeit auf die Scheibe keine große Menge an Waschflüssigkeit benötigt wird. Dies trägt zu einem besonders geringen Verbrauch an Waschflüssigkeit bei.
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Die erfindungsgemäße Scheibenwaschanlage für ein Fahrzeug umfasst ein Wischblatt, wobei über zumindest einen bei einer Wischbewegung des Wischblatts mit diesem mitbewegten Auslass Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufbringbar ist. Die Scheibenwischanlage umfasst des Weiteren eine Steuerungseinrichtung, mittels welcher in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter ein erstes von wenigstens zwei Waschprogrammen aktivierbar ist. Mittels der Steuereinrichtung ist das Betätigtwerden eines Bedienelements erfassbar, wobei durch das Betätigen des Bedienelements ein zweites Waschprogramm aktivierbar ist, bei welchem die Waschflüssigkeit über eine längere Zeitdauer hinweg auf die Scheibe aufgebracht wird als bei aktiviertem ersten Waschprogramm.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Scheibenwischanlage.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt ein Logikschema zum Veranschaulichen der Auswahl von Waschprogrammen einer Scheibenwischanlage eines Fahrzeugs.
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In einem ersten Schritt erfolgt eine Anforderung 10 des Aufbringens von Waschflüssigkeit auf eine Scheibe eines Fahrzeugs, etwa durch Betätigen eines Lenkstockschalters oder eines derartigen Bedienelements. Die Waschflüssigkeit wird dann über ein wasserführendes Wischblatt auf die Scheibe aufgebracht, also über Auslässe, welche bei der Wischbewegung des Wischblatts mit diesem mitbewegt werden. Bevorzugt sind hierbei in dem Wischblatt zwei Kanäle vorhanden, welche in die jeweilige Wischrichtung weisende Düsen aufweisen. So kann sowohl bei der Wischbewegung des Wischblatts hin zu einer oberen Endlage als auch hin zu einer unteren Endlage der sich jeweils vor dem Wischblatt befindenden Bereich der Scheibe mit Waschflüssigkeit beaufschlagt werden.
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In einem nächsten Schritt werden Parameter überprüft, etwa ein Unterschreiten 12 eines Schwellenwerts der Außentemperatur. So kann beispielsweise bei einer Temperatur von weniger als 5°C ein Winter-Waschprogramm 14 aktiviert werden, bei welchem über eine vergleichsweise lange Zeitdauer hinweg während der Wischbewegung des Wischblatts die Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht wird. Entsprechend wird bei dem Winter-Waschprogramm 14 etwas mehr Waschflüssigkeit verbraucht als bei einem Sommer-Waschprogramm 16. Dies Liegt daran, dass im Winter bei sich auf der Fahrbahn befindendem Streusalz und sonstigen Verschmutzungen die Scheibe stärker und schneller verschmutzt und somit eine größere Menge an Waschflüssigkeit zum Erzielen einer optimalen Reinigungswirkung vorteilhaft ist.
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Das Sommer-Waschprogramm 16 wird vorliegend dann aktiviert, wenn das Überprüfen des Parameters Außentemperatur ergibt, dass diese sich in einem bestimmten Temperaturintervall, beispielsweise in dem Intervall 18 von 5°C bis 10°C befindet. Ein in der Figur angegebener Doppelpfeil 20 veranschaulicht, dass in dem Sommer-Waschprogramm 16 weniger Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht wird als bei aktiviertem Winter-Waschprogramm 14.
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Es kann jedoch auch bei Vorliegen einer Außentemperatur aus dem Intervall 18 dazu kommen, dass die Scheibe aufgrund von Salz und sonstigem Schmutz rasch verschmutzt, etwa bei winterlichen Straßenverhältnissen und zugleich einer Föhnwetterlage. Um in einer solchen Fahrsituation das Winter-Waschprogramm 14 aktivieren zu können, nimmt der Fahrzeugnutzer eine Bedienhandlung 22 vor.
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Die Bedienhandlung 22, welche auch als Boost-Wash-Funktion bezeichnet werden kann, bewirkt ein Aktivieren des Winter-Waschprogramms 14, selbst wenn die Berücksichtigung des Parameters Außentemperatur zu einer Aktivierung des Sommer-Waschprogramms 16 geführt hat.
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Die Bedienhandlung 22 kann im Betätigen des zum Anfordern des Waschvorgangs ausgebildeten Bedienelements über eine vorbestimmte Zeitdauer hinweg bestehen. Beispielsweise kann dann vom Sommer-Waschprogramm 16 zum Winter-Waschprogramm 14 umgeschaltet werden, wenn der Fahrzeugnutzer das Bedienelement über zwei Wischzyklen hinweg betätigt. Zusätzlich oder alternativ kann das Winter-Waschprogramm 14 durch die Bedienhandlung 22 aktiviert werden, wenn der Fahrzeugnutzer innerhalb von beispielsweise 10 Sekunden zweimal das Aufbringen von Waschflüssigkeit auf die Scheibe anfordert. Es kann auch ein Betätigen des Bedienelements über eine Zeitdauer von mehr als 2,5 Sekunden hinweg als Indiz dafür gewertet werden, dass der Fahrzeugnutzer ein Beaufschlagen der Scheibe mit mehr Waschflüssigkeit wünscht und dies durch die Bedienhandlung 22 zum Ausdruck bringt.
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Ein Zurückschalten vom Winter-Waschprogramm 14 zum Sommer-Waschprogramm 16 kann temperaturgesteuert erfolgen, etwa indem das Winter-Waschprogramm 14 aktiviert bleibt, solange ein Schwellenwert der Temperatur unterschritten ist, welcher größer ist als ein oberer Grenzwert des Intervalls 18.
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Zusätzlich oder alternativ kann von dem Winter-Waschprogramm 14 zu dem Sommer-Waschprogramm 16 umgeschaltet werden, wenn eine Bedingung 24 erfüllt ist, gemäß welcher über eine vorbestimmte Zeitspanne hinweg keine erneute Anforderung des Aufbringens von Waschflüssigkeit auf die Scheibe erfolgt. Beispielsweise kann dann das Sommer-Waschprogramm 16 erneut automatisch aktiviert werden, wenn der Fahrzeugnutzer über fünf Minuten hinweg keine erneute Waschanforderung vornimmt.
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Ausgehend von der Anforderung 10 wird das Sommer-Waschprogramm 16 ebenfalls aktiviert, wenn das Überprüfen der Parameter ergibt, dass die Außentemperatur größer ist als ein oberer Grenzwert 26 des Intervalls 18. Vorliegend kann beispielsweise das Sommer-Waschprogramm 16 aktiviert werden, wenn eine Außentemperatur von mehr als 10°C vorliegt. Auch in diesem Fall kann der Fahrzeugnutzer die Bedienhandlung 22 vornehmen und so das Umschalten von dem Sommer-Waschprogramm 16 auf das Winter-Waschprogramm 14 bewirken.
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Zusätzlich kann jedoch auch wenn der Grenzwert 26 überschritten ist das Winter-Waschprogramm 14 dauerhaft, also bis zum nächsten Außer-Betrieb-Nehmen eines Antriebsaggregats des Fahrzeugs, aktiviert bleiben. Das dauerhafte Aktivieren des Winter-Waschprogramms 14 erfolgt vorliegend dann, wenn der Fahrzeugnutzer die Bedienhandlung 22 innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls mehrmals vornimmt.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einem dreimaligen Vornehmen der Bedienhandlung 22 innerhalb von drei Minuten das Winter-Waschprogramm 14 für alle folgenden Waschzyklen der Scheibenwischanlage zum Einsatz kommen soll. Auch in diesem Fall kann vorgesehen sein, dass vom Winter-Waschprogramm 14 erneut auf das Sommer-Waschprogramm 16 umgeschaltet wird, wenn eine Bedingung 28 vorliegt. Diese Bedingung 28 kann etwa dann erfüllt sein, wenn über eine vorbestimmte Zeitdauer hinweg keine erneute Anforderung eines Waschvorgangs erfolgt. Dies kann nämlich als Indiz dafür gewertet werden, dass keine die Scheibe übermäßig rasch und übermäßig stark verschmutzenden Straßenverhältnisse mehr vorliegen. Es kann jedoch auch durch ein Ausschalten 30 von dem Winter-Waschprogramm 14 auf das Sommer-Wachprogramm 16 umgeschaltet werden.
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Wenn es sich bei dem Fahrzeug um ein Fahrzeug mit zu öffnendem Verdeck oder mit zu öffnendem Schiebedach handelt, kann als weiterer Parameter 32 eine Verdeckstellung bzw. eine Öffnungsstellung des Schiebedachs berücksichtigt werden. Bei geöffnetem Verdeck wird demgemäß ein weiteres Waschprogramm 34 aktiviert, bei welchem während einer Abwärtsbewegung des Wischblatts über eine längere Zeitdauer hinweg Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht wird als bei einer Aufwärtsbewegung des Wischblatts. Somit wird die Hauptmenge der Waschflüssigkeit bei der Abwärtsbewegung auf die Scheibe aufgebracht und dadurch verhindert, dass Waschflüssigkeit in den offenen Fahrgastraum gelangt.
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Ein Steuergerät 36 sorgt für das Aktivieren der Waschprogramme 14, 16, 34 in Abhängigkeit von den Parametern 12, 18, 26, 32 bzw. den Bedienhandlungen 22 des Fahrzeugnutzers.