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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen einer Waschflüssigkeit
auf eine Scheibe eines Fahrzeugs, bei welchem die Waschflüssigkeit mittels
einer Pumpeinrichtung gefördert
wird, wenn ein Waschvorgang angefordert wird. Des Weiteren betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Waschflüssigkeit
auf eine Scheibe eines Fahrzeugs.
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Aus
dem Kraftfahrzeugbau ist es bekannt, zum Reinigen einer Scheibe
eines Fahrzeugs einen Waschvorgang anzufordern. Eine Pumpe fördert daraufhin
Waschflüssigkeit,
welche auf die Scheibe aufgebracht wird. Ein Wischblatt einer Wischeinrichtung sorgt
dann für
das Reinigen der Scheibe mittels der auf diese aufgebrachten Waschflüssigkeit.
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Als
nachteilig bei einem solchen Verfahren ist der Umstand anzusehen,
dass ein Fahrzeugnutzer häufig
vergleichsweise viel Waschflüssigkeit
auf die Scheibe des Fahrzeugs aufbringt, wenn er diese reinigen
möchte.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bzw.
welche ein besonders sparsames Aufbringen der Waschflüssigkeit
auf die Scheibe ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Aufbringen einer Waschflüssigkeit
auf eine Scheibe eines Fahrzeugs wird die Waschflüssigkeit
mittels einer Pumpeinrichtung gefördert, wenn ein Waschvorgang
angefordert wird. Hierbei wird wenigstens ein Umgebungsparameter
von einer Erfassungseinrichtung erfasst und eine Menge der auf die
Scheibe aufgebrachten Waschflüssigkeit
in Abhängigkeit
von dem wenigstens einen Umgebungsparameter eingestellt. Das Berücksichtigen
von Umgebungsparametern beim Einstellen der auf die Scheibe aufgebrachten
Menge an Waschflüssigkeit
ermöglicht
einen automatischen Waschbetrieb. Bei diesem automatischen Waschbetrieb
braucht eine Bedienperson, insbesondere ein Fahrer des Fahrzeugs,
bloß noch
den Waschvorgang anzufordern, muss jedoch nicht die Menge der auf
die Scheibe aufgebrachten Waschflüssigkeit einstellen.
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Hierdurch
kann ein besonders geringer Verbrauch an Waschflüssigkeit erreicht werden, wobei dennoch
eine ausreichend gute Reinigungsleistung sichergestellt ist. Eine
Fehlbedienung, insbesondere ein Aufbringen von unnötig viel
Waschflüssigkeit
auf die Scheibe, kann so zuverlässig
unterbunden werden. Die Bedienperson des Fahrzeugs kann ihre Aufmerksamkeit
dem Fahren widmen, und braucht sich nicht während des Fahrens um das Aufbringen
der benötigten
Menge an Waschflüssigkeit
auf die Scheibe zu kümmern.
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Dadurch,
dass im automatischen Waschbetrieb keine überflüssig große Menge an Waschflüssigkeit
auf die Scheibe aufgebracht wird, kann es auch zu keiner Sichtbehinderung
durch unnötig
viel Waschflüssigkeit
auf der Scheibe kommen. Das sparsame Umgehen mit der Waschflüssigkeit
bringt Kostenvorteile mit sich, auch im Hinblick auf in der Waschflüssigkeit
verwendete Zusätze
an Reinigungsmitteln. Ein für
eine bestimmte Anzahl an Waschzyklen ausgelegter Waschflüssigkeitsbehälter kann
sogar kleiner dimensioniert sein als ein aus dem Stand der Technik
bekannter, so dass sich Vorteile im Hinblick auf das Gewicht des
Fahrzeugs und im Hinblick auf den Bauraum ergeben.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Menge der
auf die Scheibe aufgebrachten Waschflüssigkeit in Abhängigkeit
von dem wenigstens einen Umgebungsparameter in Form von einer Geschwindigkeit
des Fahrzeugs und/oder einer Temperatur und/oder einem Niederschlag
und/oder einem Geöffnetsein
eines Innenraums des Fahrzeugs und/oder einem Verschmutzungsgrad
der Windschutzscheibe eingestellt. Das Berücksichtigen der Geschwindigkeit
des Fahrzeugs trägt
dem Umstand Rechnung, dass bei einer vergleichsweise hohen Fahrzeuggeschwindigkeit
mehr Waschflüssigkeit
notwendig ist, um die gleiche Reinigungsleistung zu erzielen wie
bei einer geringeren Fahrzeuggeschwindigkeit. Ein ähnlicher
Zusammenhang ist für die Umgebungstemperatur
gegeben, da nämlich
bei hoher Umgebungstemperatur mehr Waschflüssigkeit notwendig ist als
bei niedriger Umgebungstemperatur, bei welcher weniger Waschflüssigkeit
verdunstet. Umgekehrt kann weniger Waschflüssigkeit auf die Scheibe aufgebracht
werden, wenn die Scheibe bereits durch Niederschlag benetzt ist.
Ist ein Verdeck eines Cabrios oder ein Schiebedach und/oder eine sonstige
Verglasung des Innenraums des Fahrzeugs geöffnet, so ist es, insbesondere
in Abhängigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeit, ebenfalls sinnvoll, weniger Waschflüssigkeit
auf die Scheibe aufzubringen, um ein Eindringen von Waschflüssigkeit
in den geöffneten
Innenraum des Fahrzeugs zu vermeiden. Die Menge der Waschflüssigkeit
kann gerade in den Wintermonaten vorteilhaft auch nach dem Verschmutzungsgrad
der Windschutzscheibe bemessen werden, indem beispielsweise Regensensoren
eingesetzt werden, die den Salzgehalt des auf die Scheibe treffenden
Wassers ermitteln können.
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Besonders
vorteilhaft ist das Verfahren, wenn die Waschflüssigkeit über wenigstens eine mit dem
Wischarm mitbewegte, insbesondere in einem Wischblatt angeordnete,
Auslasseinrichtung auf die Scheibe aufgebracht wird. Insbesondere
bei aus dem Wischblatt austretender Waschflüssigkeit ist es nämlich für die Bedienperson
bisweilen nur sehr schwer möglich
zu erfassen, wie viel Waschflüssigkeit
tatsächlich
auf die Scheibe aufgebracht wird. Da die Waschflüssigkeit ist nämlich auf
der Scheibe kaum sichtbar, da sie unmittelbar nach dem Aufbringen
mittels des Wischblatts von der Scheibe abgezogen wird. Dies kann
die Bedienperson dazu verleiten, besonders viel Waschflüssigkeit
auf die Scheibe aufzubringen, ohne dass dies zum Erreichen der gewünschten
Reinigungsleistung eigentlich notwendig ist. Gerade beim Aufbringen
der Waschflüssigkeit über mit
dem Wischarm mitbewegte Auslasseinrichtungen, welche für einen
sparsamen Umgang mit der Waschflüssigkeit
sorgen sollen, ist es somit sinnvoll, den automatischen Waschbetrieb
zu realisieren, bei welchem die Menge der tatsächlich auf die Scheibe aufgebrachten
Waschflüssigkeit
Umgebungsparameter berücksichtigt
und nicht auf die Steuerung durch die Bedienperson angewiesen ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ermöglicht eine Vorrichtung ein
besonders sparsames Aufbringen von Waschflüssigkeit auf eine Scheibe eines
Fahrzeugs, welche eine Pumpeinrichtung zum Fördern der Waschflüssigkeit
in Abhängigkeit
vom Anfordern eines Waschvorgangs umfasst. Die Vorrichtung umfasst
hiebei eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen wenigstens eines
Umgebungsparameters und eine Ansteuereinrichtung zum Einstellen
einer Menge der auf die Scheibe aufgebrachten Waschflüssigkeit
in Abhängigkeit
von dem wenigstens einen Umgebungsparameter.
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Die
für das
erfindungsgemäße Verfahren
beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die
vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen
sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder
in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen
sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne
den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen,
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der
Zeichnung.
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Diese
zeigt stark schematisiert eine Vorrichtung zum Aufbringen einer
Waschflüssigkeit
auf eine Frontscheibe eines Kraftwagens.
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Die
in der Figur gezeigte Vorrichtung 10 umfasst ein Waschflüssigkeit
führendes
Wischblatt 12, welches mittels eines Wischarms 14 über eine
Frontscheibe 16 eines Kraftwagens bewegt wird, um diese zu
reinigen. Die Vorrichtung 10 ist auch für das Reinigen anderer Scheiben
des Kraftwagens als der beispielhaft gezeigten Frontscheibe 16 einsetzbar.
Eine Pumpe 18 fördert
Waschflüssigkeit
aus einem (nicht gezeigten) Waschflüssigkeitsbehälter zu
dem Wischblatt 12. Das Wischblatt 12 weist eine
Mehrzahl von Auslasseinrichtungen auf, über welche die Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 austritt.
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Eine
Ansteuereinrichtung 20 steuert die Pumpe 18 an,
wenn diese für
ein Aufbringen der Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 sorgen soll. Hierbei berücksichtigt
die Ansteuereinrichtung 20 ein Signal einer Erfassungseinrichtung 22,
welche unterschiedliche Umgebungsparameter erfasst. Beispielsweise
wird eine längere
Förderdauer
der Pumpe 18 eingestellt, und somit eine größere Menge
an Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 aufgebracht, wenn die Erfassungseinrichtung 22 Trockenheit,
also die Abwesenheit von Niederschlag erfasst.
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Ebenso
wird mehr Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 aufgebracht, wenn die Erfassungseinrichtung 22 eine
vergleichsweise hohe Außentemperatur
und/oder eine vergleichsweise hohe Fahrgeschwindigkeit und/oder
einen hohen Verschmutzungsgrad der Windschutzscheibe erfasst. Im
Gegenzug wird die auf die Frontscheibe 16 aufgebrachte
Menge der Waschflüssigkeit
verringert, wenn die Erfassungseinrichtung 22 erfasst,
dass bei einem als Cabrio ausgebildeten Kraftwagen das Verdeck oder bei
einem geschlossenen Kraftwagen ein Dachfenster geöffnet ist.
Vorliegend ist schematisch lediglich eine Erfassungseinrichtung 22 gezeigt,
jedoch können
je Umgebungsparameter separate Erfassungseinrichtungen vorgesehen
sein, oder eine Erfassungseinrichtung 22 kann unterschiedliche
Umgebungsparameter erfassen. Insbesondere können eine oder mehrere Erfassungseinrichtungen 22 anderen
Funktionseinheiten des Kraftwagens zugeordnet sein, so dass der
Ansteuereinrichtung 20 lediglich die ohnehin bereits zu
einem anderen Zweck erfasste Information dieser Erfassungseinrichtungen 22 zur Verfügung gestellt
zu werden braucht. Bei einer solchen Erfassungseinrichtung kann
es sich beispielsweise um einen Regensensor handeln, der einerseits ermittelt,
ob die Scheibe bereits nass ist, und andererseits in der Lage ist,
den Salzgehalt des auf der Scheibe befindlichen Wassers zu bestimmen,
wodurch wiederum auf den Grad der Verschmutzung der Windschutzscheibe
geschlossen werden kann.
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Das
Auslösen
des automatischen Waschbetriebs, bei welchem die Menge der auf die
Frontscheibe 16 aufgebrachten Waschflüssigkeit in Abhängigkeit
von wenigstens einem Umgebungsparameter eingestellt wird, erfolgt
dann, wenn eine Bedienperson ein Bedienelement für eine vorbestimmte Dauer betätigt. Hierbei
kann bevorzugt ein kurzes Antippen des Bedienelements den automatischen
Waschbetrieb auslösen,
während
ein längeres
Betätigen
des Bedienelements ein manuelles Einstellen der auf die Frontscheibe 16 aufgebrachten
Menge an Waschflüssigkeit
ermöglicht.
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Als
Schwellenwert, ab welchem die Betätigung des Bedienelements anstelle
des automatischen Waschbetriebs den manuellen Waschbetrieb, also
das manuelle Einstellen der Förderdauer
der Pumpe 18, ermöglicht,
können
200 ms vorgesehen sein. Auf diese Weise kann die Bedienperson den
automatischen Waschbetrieb jederzeit unterbrechen, oder gar nicht
erst zum Einsatz kommen lassen, indem die Förderdauer der Pumpe 18 durch
länger
andauerndes Betätigen
des Bedienelements manuell eingestellt wird.
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Als
Voraussetzung für
den manuellen oder automatischen Waschbetrieb kann vorgesehen sein, dass
die Zündung
eingeschaltet und das Aufbringen der Waschflüssigkeit auf die Frontscheibe 16 über das
Wischblatt 12 generell freigegeben ist und dass eine Betriebsspannung
in einem vorbestimmten Wertebereich liegt. Des Weiteren kann ein
Fördern
der Pumpe 18 davon abhängig
gemacht werden, ob sich das Wischblatt 12 in einem Bereich
auf der Frontscheibe 16 befindet, in welchem das Aufbringen
von Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 ermöglicht werden soll. So kann
das Aufbringen von Waschflüssigkeit
auf die Frontscheibe 16 dann unterbunden werden, wenn das
Wischblatt 16 sich außerhalb
des zulässigen
Bereichs befindet, etwa wenn es in die Nähe eines oberen Wendepunkts
auf der Frontscheibe 16 gelangt.
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Sowohl
im automatischen Waschbetrieb als auch im manuellen Waschbetrieb
wird die Wischrichtung des Wischarms 14 berücksichtigt.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Waschflüssigkeit
immer unmittelbar vor dem Wischblatt 12 auf die Frontscheibe 16 aufgebracht
wird. Beispielsweise fördern nach
oben weisende Auslasseinrichtungen des Wischblatts 12 die
Waschflüssigkeit,
wenn sich der Wischarm 14 nach oben bewegt, und nach unten weisende
Auslasseinrichtungen, wenn sich der Wischarm 14 nach unten
bewegt. Während
der Bewegung des Wischarms 14 nach oben oder nach unten
wird die Pumpe 18 für
eine vorgegebene Zeitspanne, etwa für eine Zeitspanne von 250 ms
angesteuert. Diese Zeitdauer kann verlängert werden, wenn die Umgebungstemperatur
einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. So kann ab einer Umgebungstemperatur
von 20°C
je vorgegebenem Temperaturintervall, etwa je 2 K die Einschaltdauer der
Pumpe 18 um eine vorgegebene Zeitspanne, etwa um eine Zeitspanne
von 30 ms, verlängert
werden um trotz hoher Umgebungstemperatur eine gleichbleibend gute
Reinigungsleistung zu erzielen.
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Bei
geöffnetem
Verdeck oder Dachfenster kann je nach Gestalt des Kraftwagens die
gewöhnliche
Einschaltdauer um einen vorbestimmten Wert verkürzt oder verlängert werden.
Auch kann je nach Wischrichtung des Wischarms 14 die Einschaltdauer verlängert werden,
beispielsweise wenn sich der Wischarm 14 nach unten bewegt,
oder verkürzt,
beispielsweise wenn sich bei geöffnetem
Dach der Wischarm 14 nach oben bewegt.
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Für das Berücksichtigen
der Geschwindigkeit des Kraftwagens beim Einstellen der auf die Frontscheibe 16 aufgebrachten
Menge an Waschflüssigkeit
kann eine Geschwindigkeitsschwelle vorgesehen sein, etwa eine Geschwindigkeitsschwelle von
80 km/h. Beim Überschreiten
dieser Geschwindigkeitsschwelle kann je Geschwindigkeitsintervall, beispielsweise
je Geschwindigkeitsintervall von 10 km/h, ein Verlängern oder
auch ein Verkürzen
der Einschaltdauer der Pumpe 18, etwa um 10 ms, vorgesehen
sein.
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Erfasst
die Erfassungseinrichtung 22 Regen, so kann die Einschaltdauer
der Pumpe 18 entsprechend verkürzt werden, beispielsweise
um 50 ms, wenn bei Niederschlagsfreiheit eine gewöhnliche Einschaltdauer
von 250 ms vorgesehen ist. Es kann auch die Regenintensität beim Verkürzen der
Förderdauer
der Pumpe 18 berücksichtigt
werden.