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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Positionierung eines
Scheibenwischers an einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, bei dem
der Scheibenwischer zum einen in einem ausgeschalteten Zustand eine
Parkposition einnimmt und zum anderen einen Intervallbetrieb ausführen kann,
und auf ein Kraftfahrzeug dazu.
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Mit
Scheibenwischern, insbesondere Front- und Heckscheibenwischern,
werden die Scheiben eines Kraftfahrzeugs frei von Regen- und Spritzwasser,
Schmutz und sonstigen Verunreinigungen gehalten. Die Scheibenwischer
bestehen üblicherweise aus
einem Tragarm, an dem federnd eine elastische Wischlippe angeordnet
ist. Der Tragarm wird kreisbogenförmig über die Scheibe bewegt. Hierzu
dient ein elektromotorischer Antrieb. Die Winkelgeschwindigkeit
des Scheibenwischers kann entweder stufenlos oder diskret geändert werden.
Besonders an Heckscheiben ist es üblich, dass die Heckscheibenwischer
einen Intervallbetrieb ausführen.
Dabei werden die Heckscheibenwischer in größeren Zeitabständen, beispielsweise
in fünf
Sekunden, einmal von ihrer Parkposition, in der sie im ausgeschalteten
Zustand angeordnet sind, über
die Scheibe kreisbogenförmig
hin- und her bewegt. Diese Intervalle können auch vom Nutzer eingestellt
werden.
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Weiterhin
ist es bekannt, an der zu reinigenden Scheibe einen Regensensor
anzuordnen und den Scheibenwischer in einem Intervallmodus zu betreiben,
wobei dieser nur dann über
die Scheibe wischt, wenn vom Regensensor ein Mindestmaß an Feuchtigkeit
auf der Scheibe festgestellt wird.
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Zur
Bedienung der Scheibenwischer eines Kraftfahrzeugs dient häufig ein
Lenkstockhebel, der sowohl in mehreren Raumrichtungen als auch axial betätigt werden
kann, wodurch aus der Stellung des Lenkstockhebels oftmals nicht
sofort der angewählte Betriebsmodus
des Front- und/oder
Heckscheibenwischers ersichtlich ist.
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Die
DE 100 44 924 A1 beschreibt
eine Scheibenwischeranlage für
ein Kraftfahrzeug, bei der der Wischerarm in eine von der Parkposition
abweichende Servicestellung verfahrbar ist. In dieser Servicestellung
ist das Austauschen der Wischlippe gegenüber der Parkposition auf Grund
der räumlichen
Gegebenheiten wesentlich vereinfacht. Zum Verschwenken des Wischarms
ist eine manuelle Eingabe des Nutzers erforderlich.
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Die
DE 103 16 107 A1 offenbart
ein Verfahren zur Auswertung eines Regensensors, bei dem mit dem
Regensensor eine Niederschlagsmenge bestimmbar ist. Dabei wird der
Zeitpunkt des Überstreichens
des Regensensors im Zyklus des Hin- und Herbewegens des Scheibenwischers
bestimmt.
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Die
bekannten Scheibenwischer sind insofern nachteilig, als der Fahrer
des Kraftfahrzeugs nicht über
den tatsächlichen
Betriebszustand des Scheibenwischers informiert ist, insbesondere
wenn ein Intervallmodus gewählt
wurde und die Intervalle relativ lange sind. Zur Verdeutlichung
eines solchen Intervallbetriebs könnte zwar eine Kontrollleuchte
im Armaturenbrett dienen, diese erfordert aber einen zusätzlichen
Aufwand und beansprucht einen häufig nicht
vorhandenen Einbauraum.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Positionieren eines
Scheibenwischers und ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem ein gewählter
Intervallbetrieb ohne zusätzlichen
Aufwand verdeutlicht ist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei dem Verfahren dadurch gelöst, dass im Intervallbetrieb des
Scheibenwischers dieser in eine Intervallruheposition verfahren
wird.
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Im
Weiteren wird die Aufgabe bei einem Kraftfahrzeug dadurch gelöst, dass
im Intervallbetrieb der Scheibenwischer in eine Intervallruheposition
verfährt.
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Der
Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass ein an sich bekannter
Intervallbetrieb des Scheibenwischers, bei dem dieser also in größeren zeitlichen
Abständen
lediglich eine einzige Hin- und Herbewegung über die Scheibe ausführt, dies
nicht von der üblichen
Parkposition des Scheibenwischers erfolgt, in der er normalerweise
im ausgeschalteten Zustand angeordnet ist, sondern von einer Intervallruheposition.
Selbstverständlich
muss sich diese Intervallruheposition bezüglich der Ausrichtung des ruhenden
Scheibenwischers für
einen Fahrer des Kraftfahrzeugs eindeutig von der Parkposition unterscheiden,
so dass der Fahrer den unterschiedlichen Ausgangspunkt der Intervallbewegung
des Scheibenwischers, beispielsweise durch einen kurzen Blick in
den Rückspiegel,
eindeutig wahrnehmen kann. Der Intervallbetrieb läuft dann
folgendermaßen ab:
Nach dem Anwählen
des Intervallbetriebs durch den Fahrer wird der Scheibenwischer
von der Parkposition in die Intervallruheposition verfahren und nachfolgend
erfolgt ausgehend von dieser Intervallruheposition der übliche Intervallbetrieb.
Dabei kann die Bewegung des Scheibenwischers derart sein, dass dieser
nur von der Parkposition in die Intervallruheposition verfahren
wird und nachfolgend einen Intervallzyklus stillsteht oder unmittelbar
ein erster vollständiger
Intervall ausgeführt
wird.
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Der
Scheibenwischer kann nicht nur in einem Intervallbetrieb, der üblicherweise
feste Intervallzyklen, wie zum Beispiel fünf Sekunden, aufweist, in die Intervallruheposition
verfahren werden, sondern auch in einem Regensensor-Modus. Bei diesem
Betriebszustand ist der Scheibenwischer zwar aktiviert, er bewegt
sich jedoch nur dann über
die Scheibe, wenn vom Regensensor eine ausreichende Feuchtigkeitsmenge
auf der Scheibe festgestellt wird, d. h. der Scheibenwischer verbleibt
in diesem Betriebszustand auch über
einen längeren
Zeitraum bzw. bei trockenem Sommerwetter praktisch immer in dieser Intervallruheposition.
Somit ist der Fahrer stets über den
Betriebszustand des Scheibenwischers informiert.
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Der
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass ein Steuergerät des Scheibenwischers,
das auch in ein zentrales Steuergeräts des Kraftfahrzeugs integriert sein
kann, vom Fachmann praktisch ohne zusätzlichen Aufwand hard- und/oder softwaremäßig ausgelegt
werden kann, damit der Scheibenwischer im Intervallbetrieb in die
Intervallruheposition verfährt.
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Bevorzugt
ist die Intervallruheposition die der Parkposition gegenüberliegende
Position. Bei einem Scheibenwischer, der im Wesentlichen einen waagerecht
liegenden Halbkreis überstreicht,
ist dies dementsprechend die Anordnung des Scheibenwischers in Richtung
horizontal nach links oder rechts. Dieser Unterschied in der jeweiligen
ruhenden Position des Scheibenwischers kann vom Fahrer eindeutig
unterschieden werden. Wird ein kleineres Kreisbogensegment überstrichen,
so werden vorzugsweise ebenfalls die am weitesten voneinander entfernt
möglichen
Positionen des Scheibenwischers als Parkposition und Intervallruheposition
gewählt.
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Der
Scheibewischer kann sowohl ein Front- als auch ein Heckscheibenwischer
an einem Kraftfahrzeug sein, wobei besonders bei einem Frontscheibenwischer
auch zwei oder mehr Scheibenwischer der Frontscheibe zugeordnet
sein können,
die dann jeweils gemeinsam in ihre Intervallruhepositionen verfahren
werden. Weiterhin kann dieses Verfahren auch auf alle anderen Scheibenwischer,
die nicht an einem Kraftfahrzeug angeordnet sind, angewendet werden,
beispielsweise an Schiffen oder Flugzeugen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung
ist nur durch die Ansprüche
definiert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die zugehörige
Zeichnung näher
erläutert.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung
einer Scheibe mit einem zugeordneten Scheibenwischer eines Kraftfahrzeugs
zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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An
der Scheibe 2 des Kraftfahrzeugs, z.B. einer Front- oder
Heckscheibe, ist der Scheibenwischer 1 angeordnet, der,
wie durch den Doppelpfeil 3 angedeutet, im Wesentlichen
kreisbogenförmig über die
Scheibe 2 streicht. Der Scheibenwischer 1 wird von
einem zentralen Steuergerät
des Kraftfahrzeugs derart angesteuert, dass er in ausgeschaltetem
Zustand bzw. bei ausgeschalteter Zündung in eine Parkposition
P, wie durch die strichpunktierte Linie angedeutet, verfahren wird.
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Der
Scheibenwischer 1 kann mit stufenlos oder diskret veränderbaren
Winkelgeschwindigkeiten über
die Scheibe 2 hin- und her bewegt werden. Weiterhin kann
der Scheibenwischer 1 einen Intervallbetrieb ausführen, in
dem er entweder in festen oder vom Fahrer des Kraftfahrzeugs wählbaren
größeren zeitlichen
Abständen,
beispielsweise fünf
Sekunden, jeweils nur einmal, ausgehend von der Parkposition P,
hin- und her bewegt wird. In gleicher Weise kann der Scheibenwischer 1 auch
in einem Regensensor-Modus betrieben werden, wobei der Scheibenwischer 1 nur
dann hin- und her bewegt wird, wenn von einem zur Vereinfachung
der Darstellung nicht abgebildeten Regensensor eine ausreichende
Feuchtigkeitsmenge auf der Scheibe 2 festgestellt wird.
Dies kann zur Folge haben, dass der Scheibenwischer 1 über einen
längeren
Zeitraum, im Extremfall während der
ganzen Fahrt, überhaupt
nicht bewegt wird. Demzufolge kann der aktuelle Betriebszustand
des Scheibenwischers 1 vom Fahrer aus Unachtsamkeit vergessen
werden.
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Um
dies zu vermeiden kann der Scheibenwischer 1 in einem solchen
Intervallbetrieb in eine Intervallruheposition I, wie durch die
gestrichelte Linie angedeutet, verfahren werden. Die Intervallruheposition I
unterscheidet sich optisch eindeutig von der Parkposition P, wodurch
der Betriebszustand des Scheibenwischers 1 von dem Fahrer
durch einen kurzen Blick überprüft werden
kann. Insbesondere ist die Intervallruheposition I diejenige Position,
die bei der Hin- und Herbewegung des Scheibenwischers 1 der Parkposition
P am Weitesten entfernt gegenüberliegt,
d. h. der Scheibenwischer 1 weist in der Parkposition P
im Wesentlichen horizontal nach links und in der Intervallruheposition
I im Wesentlichen horizontal nach rechts.
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- 1
- Scheibenwischer
- 2
- Scheibe
- 3
- Doppelpfeil
- P
- Parkposition
- I
- Intervallruheposition