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Stand der Technik
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Es ist bereits ein Verfahren zum Auftragen von Waschwasser auf eine Fahrzeugscheibe vorgeschlagen worden, wobei das Auftragen von Waschwasser von einer Steuerund/oder Regeleinheit gesteuert wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Auftragen von Waschwasser auf eine Fahrzeugscheibe, wobei das Auftragen von Waschwasser von einer Steuerund/oder Regeleinheit gesteuert wird.
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Es wird vorgeschlagen, dass das Waschwasser in einem Waschzyklus getaktet aufgetragen wird, wodurch eine Waschwassermenge bei gleichbleibender Benetzungsfläche vorteilhaft eingespart werden kann. Unter „Waschwasser“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine zum Waschen und/oder Reinigen einer Fahrzeugscheibe geeignete Flüssigkeit verstanden werden, wie insbesondere Wasser, Alkohole oder Gemische, die einen Wasseranteil, ein Frostschutzmittel und/oder einen Alkoholanteil aufweisen. Unter einer „Steuer- und/oder Regeleinheit" soll insbesondere eine Einheit mit zumindest einem Steuergerät verstanden werden. Unter einem „Steuergerät" soll insbesondere eine Einheit mit einer Prozessoreinheit und mit einer Speichereinheit sowie mit einem in der Speichereinheit gespeicherten Betriebsprogramm verstanden werden. Grundsätzlich kann die Steuer- und/oder Regeleinheit mehrere untereinander verbundene Steuergeräte aufweisen, die vorzugsweise dazu vorgesehen sind, über ein Bus-System, wie insbesondere ein CAN-Bus-System, miteinander zu kommunizieren. Unter einem „Waschzyklus“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Waschvorgang während genau einem Wischzyklus verstanden werden. Unter einem „Wischzyklus“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Wischvorgang verstanden werden, bei welchem ein Wischblatt zunächst aus einer Ausgangsposition heraus in eine Richtung geschwenkt wird bis es eine obere Wendelage erreicht und anschließend zurück in die Ausgangsposition geschwenkt wird. Unter „getaktet“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere mehrmals, insbesondere regelmäßig in Zeitabständen, insbesondere in regelmäßigen Zeitabständen unterbrochen verstanden werden. Insbesondere wird das Waschwasser in einem Waschzyklus in mehreren Waschtakten aufgetragen, die von Abstandsintervallen beziehungsweise von Waschtaktpausen getrennt sind. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Auftragen von Waschwasser nach zumindest einem Waschtaktparameter erfolgt, der in Abhängigkeit von zumindest einem Fahrzeugdatensatz eingestellt wird, wodurch eine Waschwassermenge vorteilhaft an äußere Gegebenheiten eingestellt werden kann. Unter einem „Waschtaktparameter“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Parameter verstanden werden, der zumindest eine Information über einen Waschtakt aufweist. Insbesondere weist der Waschtaktparameter zumindest eine Information über eine Waschtaktlänge, eine Waschtaktpause und/oder einen Waschwasserdruck auf. Unter einem „Fahrzeugdatensatz“ soll in diesem Zusammenhang ein Datensatz verstanden werden, der zumindest einen Fahrzeugparameter umfasst und dazu vorgesehen ist, Umgebungsinformationen und/oder Betriebsinformationen eines Fahrzeugs, wie insbesondere eine Außentemperatur, eine Fahrtgeschwindigkeit, ein Fahrgastzellenöffnungszustand, ein Scheibenverschmutzungsgrad und/oder eine Regeninformation verstanden werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass der Fahrzeugdatensatz eine Fahrzeuggeschwindigkeit umfasst, wodurch ein getaktetes Auftragen von Waschwasser vorteilhaft geschwindigkeitsabhängig eingestellt werden kann, wodurch ein gutes Wischergebnis auch bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten erreicht werden kann. Insbesondere vorteilhaft wird, relativ zu einer Normaleinstellung, eine Waschtaktlänge bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit größer als 100 km/h, bevorzugt bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit größer als 140 km/h, besonders bevorzugt bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit größer als 180 km/h erhöht, eine Waschtaktpause verkürzt und ein Waschwasserdruck erhöht.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Fahrzeugdatensatz einen Fahrgastzellenöffnungszustand umfasst, wodurch ein Eintreten von Waschwasser in eine Fahrgastzelle bei einem geöffneten Fenster, Schiebedach und/oder Cabriodach vermieden werden kann. Unter einem „Fahrgastzellenöffnungszustand“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Öffnungszustand einer Fahrgastzelle verstanden werden. Insbesondere beschreibt der Fahrgastzellenöffnungszustand einen Öffnungszustand zumindest eines Fensters, eines Schiebedachs und/oder eines Cabriodachs. Insbesondere vorteilhaft wird, relativ zu einer Normaleinstellung, eine Waschtaktlänge bei Regen verkürzt. Vorteilhaft ist eine Waschtaktpause größer als die Waschtaktlänge.
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Waschwasser kann vorteilhaft eingespart werden, wenn der Fahrzeugdatensatz eine Regensensorinformation umfasst. Unter einer „Regensensorinformation“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Regeninformation eines Regensensors verstanden werden. Insbesondere vorteilhaft wird, relativ zu einer Normaleinstellung, eine Waschtaktlänge bei Regen verkürzt. Vorteilhaft ist eine Waschtaktpause größer als die Waschtaktlänge.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Fahrzeugdatensatz eine Scheibenverschmutzungsinformation umfasst, wodurch bei einer hohen Verschmutzung der Fahrzeugscheibe automatisch eine erhöhte Menge Waschwasser aufgetragen werden kann. Unter einer „Scheibenverschmutzungsinformation“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Information über einen Verschmutzungszustand einer Fahrzeugscheibe, beispielsweise durch Staub-, Schmutz- und/oder Insektenverschmutzung, verstanden werden. Die Scheibenverschmutzungsinformation kann beispielsweise von einem Kamerasystem erfasst werden. Insbesondere vorteilhaft wird bei einer großen Scheibenverschmutzung, jeweils relativ zu einer Normaleinstellung, eine Waschtaktlänge erhöht, eine Waschtaktpause verkürzt und ein Waschwasserdruck erhöht.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der Fahrzeugdatensatz eine Umgebungstemperatur umfasst, wodurch eine Waschwassermenge vorteilhaft an Frostbedingungen eingestellt werden kann. Unter einer „Umgebungstemperatur“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Temperatur außerhalb eines Kraftfahrzeugs verstanden werden. Insbesondere vorteilhaft wird, relativ zu einer Normaleinstellung, eine Waschtaktlänge bei einer niedrigen Temperatur, insbesondere einer Temperatur kleiner als 0°, bevorzugt einer Temperatur kleiner als 4° verkürzt, eine Waschtaktpause verkürzt und ein Waschwasserdruck erhöht.
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Wird zum getakteten Auftragen von Waschwasser eine Waschwasserpumpe getaktet angesteuert, kann die Erfindung besonders einfach und kostengünstig ausgeführt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass zum getakteten Auftragen von Waschwasser ein Waschwasserventil getaktet angesteuert wird, wodurch die Erfindung besonders haltbar ausgeführt werden kann.
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Des Weiteren wird eine Wischvorrichtung mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit vorgeschlagen, wobei die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen ist, zumindest ein Waschprogramm in Abhängigkeit von zumindest einem Fahrzeugdatensatz einzustellen, wodurch eine Waschwassermenge vorteilhaft eingespart werden kann.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Wischvorrichtung sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere können das erfindungsgemäße Verfahren und die Wischvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugscheibenbereichs mit getaktet aufgetragenen Benetzungsflächen,
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2 eine weitere schematische Darstellung des Fahrzeugscheibenbereichs mit getaktet aufgetragenen Benetzungsflächen,
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3 eine weitere schematische Darstellung des Fahrzeugscheibenbereichs mit getaktet aufgetragenen Benetzungsflächen und
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4 eine weitere schematische Darstellung des Fahrzeugscheibenbereichs mit getaktet aufgetragenen Benetzungsflächen.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In den 1 bis 4 ist ein Teilbereich einer Fahrzeugscheibe 10 dargestellt, der von einem Wischblatt 12 in einem Wischzyklus überstrichen wird. Die Fahrzeugscheibe 10 ist an einem nicht dargestellten Kraftfahrzeug angeordnet und bildet eine Frontscheibe. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Fahrzeugscheibe 10 eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs bildet. Das Wischblatt 12 ist lösbar an einem Wischarm 14 angeordnet. Der Wischarm 14 wird bei einem Wischzyklus um eine Schwenkachse 16 geschwenkt. Das Wischblatt 12 wird dabei über die Fahrzeugscheibe 10 geführt und überstreicht dabei mit einer nicht näher gezeigten Wischlippe einen Wischbereich 18.
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Bei einem Waschwasserbedarf wird bei zumindest einem Wischzyklus ein Waschzyklus durchgeführt. Am Wischblatt 12 ist zumindest eine nicht näher dargestellte Waschwasserdüse einer Waschwasserdüseneinheit 32 angeordnet, die dazu vorgesehen ist, Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 10 aufzutragen. Das Waschwasser ist dabei von Wasser, gegebenenfalls mit einem Frostschutzmittelzusatz, gebildet. Das Auftragen von Waschwasser wird von einer Steuer- und/oder Regeleinheit 20 gesteuert. Durch die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 wird das Waschwasser in einem Waschzyklus getaktet aufgetragen. Das Waschwasser trifft dabei, je nach Position und Bewegung des Wischblatts 12 voneinander getrennte Benetzungsflächen 22, 24, 26, 28, 30.
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Die 1 beschreibt ein Auftragen von Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 10. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 steuert das Auftragen von Waschwasser nach Vorgabe eines Waschtaktparameters. Bei einem Waschzyklus bewegt sich das Wischblatt 12 zunächst aus einer Ausgangsposition heraus. Gleichzeitig wird ein erster Waschtakt gestartet, bei dem Waschwasser aufgetragen wird. Das Waschwasser benetzt eine erste Benetzungsfläche 22. Nach einer vom Waschtaktparameter bestimmten Waschtaktlänge, wie insbesondere nach 200 Millisekunden oder bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14, wie insbesondere 25°, wird das Auftragen von Waschwasser durch die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 gestoppt. Der Wischarm 14 wird weiter geschwenkt, während die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 eine vom Waschtaktparameter bestimmte erste Waschtaktpause startet. Die erste Waschtaktpause weist in diesem Fall eine gleiche Länge auf wie der erste Waschtakt. Während der ersten Waschtaktpause wird kein Waschwasser aufgetragen. Nach der Waschtaktpause wird ein zweiter Waschtakt gestartet, wobei wieder Waschwasser aufgetragen wird, welches eine zweite Benetzungsfläche 24 benetzt. Der zweite Waschtakt weist hierbei eine gleiche Waschtaktlänge auf wie der erste Waschtakt. Nach dem zweiten Waschtakt wird das Auftragen von Waschwasser gestoppt und der Waschzyklus ist beendet. Der Wischarm 14 wird weiter in eine obere Wendelage bewegt, dann gestoppt und zurück in die Ausgangsposition bewegt.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt das Auftragen von Waschwasser nach einem Waschtaktparameter. Der Waschtaktparameter wird in Abhängigkeit von einem Fahrzeugdatensatz eingestellt. Der in der 1 gezeigte Waschzyklus erfolgt nach einer Normaleinstellung des Waschtaktparameters. Der Waschtaktparameter ist von der Steuerund/oder Regeleinheit 20 einstellbar.
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Die 2 beschreibt ein Auftragen von Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 10 bei einer Umgebungstemperatur kleiner als 4°C. Der Fahrzeugdatensatz umfasst eine Umgebungstemperatur. Die Umgebungstemperatur wird beispielsweise von einem nicht dargestellten Temperatursensor erfasst. Bei einer Umgebungstemperatur kleiner als 4°C wird der Waschtaktparameter relativ zur Normaleinstellung verändert. Dabei wird ein erster Waschtakt mit einer ersten Waschtaktlänge durchgeführt. Die erste Waschtaktlänge ist einerseits zeitlich auf 100 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14, wie insbesondere 8°, begrenzt. Eine erste Waschtaktpause weist eine gleiche Länge auf wie der erste Waschtakt.
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Der erste Waschtakt und die erste Waschtaktpause werden viermal wiederholt. Im Waschzyklus werden bei einer Umgebungstemperatur kleiner als 4°C mehr Waschtakte und Waschpausen durchgeführt als bei einer Normaleinstellung. Wie in der 2 weiter gezeigt, wird eine erste Benetzungsfläche 22, eine zweite Benetzungsfläche 24, eine dritte Benetzungsfläche 26, eine vierte Benetzungsfläche 28 und eine fünfte Benetzungsfläche 30 benetzt, wobei alle Benetzungsflächen 22, 24, 26, 28, 30 voneinander getrennt sind.
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Die 3 beschreibt ein Auftragen von Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 10 bei einer geöffneten Fahrgastzelle und/oder bei Regen. Der Fahrzeugdatensatz umfasst ferner einen Fahrgastzellenöffnungszustand. Der Fahrgastzellenöffnungszustand ergibt sich aus Informationen eines an einem CAN-Bus-System angeschlossenen Steuergeräts, welches einen Öffnungszustand von Fenstern, eines Schiebedachs und/oder eines Cabriodachs erfasst. Ferner umfasst der Fahrzeugdatensatz eine Regensensorinformation. Die Regensensorinformation wird von einem Regensensor erfasst. Zeigt der Fahrgastzellenöffnungszustand eine geöffnete Fahrgastzelle oder die Regensensorinformation Regen an, wird, relativ zur Normaleinstellung, die erste Waschtaktlänge des ersten Waschtakts verkürzt, die erste Waschtaktpause ist jedoch länger als die Waschtaktlänge.
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Die erste Waschtaktlänge ist einerseits zeitlich auf 50 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14 von 8°, begrenzt. Die anschließende erste Waschtaktpause ist einerseits zeitlich auf 150 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14, wie insbesondere 17°, begrenzt. Eine Waschwassermenge ist dadurch insgesamt im Waschzyklus relativ zur Normaleinstellung reduziert. Durch das getaktete Auftragen wird eine erste Benetzungsfläche 22, eine zweite Benetzungsfläche 24, eine dritte Benetzungsfläche 26 und eine vierte Benetzungsfläche 28 benetzt, wobei alle Benetzungsflächen 22, 24, 26, 28 voneinander getrennt sind.
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Der Fahrzeugdatensatz umfasst ferner einen Fahrgastzellenöffnungszustand. Der Fahrgastzellenöffnungszustand ergibt sich aus Informationen eines an einem CAN-Bus-System angeschlossenen Steuergeräts, welches einen Öffnungszustand von Fenstern, eines Schiebedachs und/oder eines Cabriodachs erfasst. Ferner umfasst der Fahrzeugdatensatz eine Regensensorinformation. Die Regensensorinformation wird von einem Regensensor erfasst. Zeigt der Fahrgastzellenöffnungszustand eine geöffnete Fahrgastzelle oder die Regensensorinformation Regen an, wird, relativ zur Normaleinstellung, die erste Waschtaktlänge des ersten Waschtakts verkürzt, die erste Waschtaktpause ist jedoch länger als die Waschtaktlänge. Die erste Waschtaktlänge ist einerseits zeitlich auf 50 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14 von 8°, begrenzt. Die anschließende erste Waschtaktpause ist einerseits zeitlich auf 150 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14, wie insbesondere 17°, begrenzt. Eine Waschwassermenge ist dadurch insgesamt im Waschzyklus relativ zur Normaleinstellung reduziert.
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Die 4 beschreibt ein Auftragen von Waschwasser auf die Fahrzeugscheibe 10 bei einer geöffneten Fahrgastzelle und/oder bei Regen. Der Fahrzeugdatensatz umfasst eine Fahrzeuggeschwindigkeit. Bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit von mehr als 180 km/h wird die Waschtaktlänge relativ zur Normaleinstellung erhöht, eine Waschtaktpause verkürzt. Darüber hinaus umfasst der Fahrzeugdatensatz eine Scheibenverschmutzungsinformation. Die Scheibenverschmutzungsinformation weist dabei eine Information über einen Verschmutzungszustand der Fahrzeugscheibe 10 auf, beispielsweise durch Staub-, Schmutz- und/oder Insektenverschmutzung. Die Scheibenverschmutzungsinformation wird von einem Kamerasystem erfasst. Ab einer vordefinierten Scheibenverschmutzung von mehr als 2 % einer Gesamtscheibenbedeckung wird, relativ zu einer Normaleinstellung, die Waschtaktlänge erhöht und die Waschtaktpause verkürzt. Die erste Waschtaktlänge ist einerseits zeitlich auf 220 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14 von 28°, begrenzt. Die anschließende erste Waschtaktpause ist einerseits zeitlich auf 40 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14, wie insbesondere 6°, begrenzt. Eine zweite und dritte Waschtaktlänge ist einerseits zeitlich auf 180 Millisekunden, andererseits bei Erreichen eines definierten Stellwinkels des Wischarms 14 von 20°, begrenzt. Somit wird Waschwasser in unterschiedlich langen Waschtakten während eines Waschzyklus aufgetragen. Eine Waschwassermenge ist dadurch insgesamt im Waschzyklus relativ zur Normaleinstellung reduziert. Durch das getaktete Auftragen wird eine erste Benetzungsfläche 22, eine zweite Benetzungsfläche 24 und eine dritte Benetzungsfläche 26 benetzt, wobei alle Benetzungsflächen 22, 24, 26, 28 voneinander getrennt sind. Die erste Benetzungsfläche 22 weist eine größere Fläche auf als die zweite und dritte Benetzungsfläche 24, 26.
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Ein erfindungsgemäßer Aufbau einer Wischvorrichtung mit der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist in der 5 schematisch gezeigt. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 weist ein nicht näher dargestelltes Steuergerät auf. Das Steuergerät umfasst eine Prozessoreinheit und eine Speichereinheit. Ferner ist das Steuergerät dazu vorgesehen, mit anderen Steuergeräten über ein CAN-Bus-System zu kommunizieren. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 ist dazu vorgesehen, das getaktete Auftragen von Waschwasser in einem Waschzyklus zu steuern. Dazu wird von der Steuer- und/oder Regeleinheit 20 eine Waschwasserpumpe 34 angesteuert.
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Die Waschwasserpumpe 34 pumpt Waschwasser aus einem Waschwassertank 38 zu einem Waschwasserventil 36. Das Waschwasserventil 36 leitet das Waschwasser während einem Waschtakt an die Waschwasserdüseneinheit 32. Die Steuer- und/oder Regeleinheit 20 steuert die Waschwasserpumpe 34 getaktet an. Alternativ oder zusätzlich wird das Waschwasserventil 36 getaktet angesteuert. Das Waschwasserventil 36 ist von einem Dreiwegeventil gebildet. Während einer Waschtaktpause leitet das Waschwasserventil 36 das Waschwasser zurück in den Waschwassertank 38. Somit ist es prinzipiell auch denkbar, dass die Waschwasserpumpe 34 durchgehend läuft und lediglich das Waschwasserventil 36 getaktet angesteuert wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Wischvorrichtung sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere können das erfindungsgemäße Verfahren und die Wischvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.