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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Scheibenwischvorrichtung
zum Reinigen und/oder Wischen einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs.
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Verfahren
zum Ansteuern einer Scheibenwischvorrichtung sind bekannt. Die Ansteuerung kann
mittels eines Lenkradhebels, der unterschiedliche Bedienelemente
aufweist, erfolgen. Es ist bekannt, dass der Lenkradbedienhebel
einen Taster aufweist, der bei einer Betätigung eine Funktion der Scheibenwischvorrichtung,
beispielsweise ein kurzfristiges Wischen, auch bekannt als Tippwischen
einer Scheibe des Kraftfahrzeugs auslöst. Ferner ist es bekannt,
mittels der Bedienelemente des Lenkradhebels eine Reinigungsfunktion
der Scheibe mittels der Scheibenwischvorrichtung manuell anzusteuern.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein verbessertes Ansteuern einer Scheibenwischvorrichtung
zum Reinigen und/oder Wischen einer Scheibe eines Kraftfahrzeuges
zu ermöglichen,
insbesondere mit möglichst
wenigen Bedienelementen eine umfassende Bedienmöglichkeit für die Scheibenwischvorrichtung
zu schaffen.
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Die
Aufgabe ist bei einem Verfahren zum Ansteuern von zumindest zwei
Funktionen mittels eines Tasters einer Scheibenwischvorrichtung
zum Reinigen und/oder Wischen einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs
gelöst.
Es sind die Schritte: zeitlich begrenztes Wischen der Scheibe mittels
Loslassen des Tasters aus einem betätigten Zustand heraus und Reinigen der
Scheibe, falls der Taster länger
als eine erste Zeitspanne betätigt
war, vorgesehen. Vorteilhaft kann mittels des einen Tasters das
zeitlich begrenzte Wischen bedient werden. Dabei kann die Bedienung
intuitiv wie bisher erfolgen, wobei als einziger Unterschied die
Funktion des kurzzeitigen Wischens, auch bekannt als Tippwischen,
erst nach dem Loslassen des Tasters ausgelöst wird. Dies kann vorteilhaft
für einen
Fahrer bzw. Bediener des Fahrzeugs dennoch intuitiv erfolgen, da
zum Auslösen
der Tippwisch- Funktion
der Taster üblicherweise
sehr kurz betätigt
wird, es also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Wahrnehmen
der geringfügigen
Verzögerung
zum Auslösen
der Tippwisch-Funktion kommt. Für
den Fall, dass ein Reinigen der Scheibe erfolgen soll, kann der
Fahrer bzw. Bediener den Taster länger gedrückt halten, was vorteilhaft
ebenfalls intuitiv erfolgen kann, da bei üblichen Bedienkonzepten bei
gedrückt
Halten eines sonst üblicherweise vorhandenen
weiteren Tasters zum Auslösen
einer Reinigungsfunktion diese meist solange aktiviert ist, wie
der Taster gehalten ist. Dass eine kurze Verzögerungszeit auftritt, bis es
zu einem Auslösen
der Reinigung der Scheibe kommt, kann vorteilhaft hingenommen werden,
da der Bediener üblicherweise
solange warten wird, bis die Funktion beginnt. Insgesamt ist vorteilhaft,
dass beide Funktionen, das Tippwischen und das Reinigen der Scheibe
mittels nur eines Tasters erfolgen können, wobei vorteilhaft sichergestellt ist,
dass bei einem Auslösen
der Tippwisch-Funktion, bei
der üblicherweise
die Scheibe von außen
mittels Regen und/oder Niederschlag befeuchtet ist, sofort nach
dem Loslassen ausgelöst
wird und bei gewünschter
Reinigung der Scheibe, bei der diese üblicherweise im trockenen Zustand
ist und vor dem Wischen, um einen Verschleiß der Scheibe und/oder des
Wischers herabzusetzen, zunächst
befeuchtet werden soll, erst dann gewischt wird, wenn die Scheibe
befeuchtet wurde.
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Bei
einer Ausführungsform
des Verfahren ist ein Wischen der Scheibe nach dem Loslassen für einen
Wischzyklus vorgesehen. Vorteilhaft kann die Scheibe nur kurzzeitig
für einen
Wischzyklus gewischt werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist ein Aufbringen einer Reinigungsflüssigkeit auf
die Scheibe sobald die erste Zeitspanne verstrichen ist, solange
bis der Taster wieder losgelassen wird, vorgesehen. Vorteilhaft
kann der Bediener der Scheibenwischvorrichtung selbst bestimmen,
wie viel Reinigungsflüssigkeit
auf die Scheibe aufgebracht werden soll, bevor er mittels Loslassen
des Tasters das kurzzeitige Wischen der Scheibe auslöst.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens sind ein zeitlich begrenztes Wischen der Scheibe
nur wenn das Loslassen vor Ablauf der ersten Zeitspanne erfolgt
und ein automatisches Reinigen der Scheibe falls der Taster länger als
die erste Zeitspanne betätigt
war, insbesondere direkt nach Ablauf der ersten Zeitspanne, vorgesehen.
Vorteilhaft können
die zwei Funktionen Tippwischen und automatisches Reinigen der Scheibe
mittels des einen Tasters bedient bzw. angesteuert werden. Dabei kommt
es zu dem Tippwischen, falls der Bediener den Taster vor Ablauf
der ersten Zeitspanne wieder loslässt. Falls der Bediener die
erste Zeitspanne überschreitet,
kann gesichert darauf geschlossen werden, dass er die Scheibe reinigen
möchte,
wobei vorzugsweise sofort nach Ablauf der ersten Zeitspanne ein
automatischer Reinigungsablauf beginnen kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist das automatische Reinigen der Scheibe mit den
Schritten: Aufbringen einer Reinigungsflüssigkeit nach Ablauf der ersten
Zeitspanne für
eine zweite Zeitspanne und Wischen der Scheibe nach Ablauf einer
dritten Zeitspanne für
die Dauer einer vierten Zeitspanne vorgesehen. Vorteilhaft kann nach
dem Betätigen
des Tasters zunächst
die erste Zeitspanne abgewartet werden und unmittelbar nach Ablauf
der ersten Zeitspanne das Aufbringen der Reinigungsflüssigkeit
erfolgen, wobei zunächst
noch nicht gewischt wird. Die dritte Zeitspanne ist sinnvoller Weise
größer als
die erste Zeitspanne, so dass das Wischen der Scheibe erst nach
einer gewissen Befeuchtung erfolgt. Die vierte Zeitspanne kann so gewählt werden,
dass die Summe der dritten und der vierten Zeitspanne länger dauert
als die Summe der ersten und der zweiten Zeitspanne, so dass also nach
einem Ende der Befeuchtung der Scheibe noch ein Nachwischen bzw.
Trockenwischen der Scheibe zum Abschluss des automatischen Reinigungsvorgangs
erfolgen kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens ist ein Wischen der Scheibe während der vierten Zeitspanne
für zumindest
zwei Wischerzyklen vorgesehen. Vorteilhaft kann die Scheibe solange gewischt
werden, bis keine Waschflüssigkeit
mehr aufgebracht wird und diese danach auch tatsächlich wieder trocken gewischt
ist.
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Die
Aufgabe ist außerdem
bei einem Kraftfahrzeug mit einer Scheibenwischvorrichtung mit zumindest
zwei Funktionen, Tippwischen und Reinigen, die mittels eines einzigen
Tasters bedienbar sind, gelöst,
wobei das Kraftfahrzeug eingerichtet, ausgelegt und/oder konstruiert
ist zum Durchführen
eines vorab beschriebenen Verfahrens. Es ergeben sich die vorab
beschriebenen Vorteile.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der – gegebenenfalls
unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest
ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte
Merkmale bilden für
sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der
Erfindung, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und
können
insbesondere zusätzlich auch
Gegenstand einer oder mehrerer separaten Erfindung/en sein. Gleiche, ähnliche
und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Dabei zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Lenkradbedienhebels zum Betätigen einer Scheibenwischvorrichtung,
der einen Taster aufweist, der in zwei Bedienstellungen dargestellt
ist;
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2 ein
schematisierter zeitlicher Ablauf einer manuellen Ansteuerung einer
Funktion Tippwischen mittels des in 1 gezeigten
Tasters;
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3 ein
schematisierter zeitlicher Ablauf einer manuellen Ansteuerung einer
Funktion Reinigen der Scheibe mittels des in 1 gezeigten
Tasters; und
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4 einen
schematisierten zeitlichen Ablauf einer mittels des in 1 dargestellten
Tasters bedienbaren automatischen Reinigungsfunktion.
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1 zeigt
als Teil eines Kraftfahrzeuges 1 einen Lenkradbedienhebel 3 zur
Betätigung
einer Scheibenwischvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1. Der Lenkradbedienhebel 3 weist
einen Taster 5 auf, der in 1 oben in
einem nicht betätigten
Zustand und in 1 unten in einem in Richtung
eines Pfeils 7 betätigten
Zustand gezeigt ist. Der Taster 5 kann manuell von einem
Fahrer des Fahrzeugs 1 in Richtung des Pfeils 7 zum
Auslösen
einer Tippwisch-Funktion und zum Reinigen der nicht näher dargestellten
Scheibe des Kraftfahrzeugs 1 betätigt werden.
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2 zeigt
einen schematischen zeitlichen Ablauf zum Betätigen der Tippwisch-Funktion der Scheibe
des Kraftfahrzeugs 1. Aus dem in 1 oben dargestellten
Zustand wird der Taster 5 während einer Betätigungszeit 9 betätigt. Die
Betätigungszeit 9 ist
kürzer
als eine erste Zeitspanne 11. Nach dem Loslassen des Tasters 5,
so dass dieser wieder den in 1 oben gezeigten
Zustand einnimmt, wird eine erste Funktion Tippwischen 13 ausgelöst, wobei
die nicht näher
dargestellte Scheibe mittels der nicht näher dargestellten Scheibenwischvorrichtung
des Kraftfahrzeugs 1 für
eine bestimmte Wischdauer, beispielsweise von einem Wischzyklus betrieben
wird.
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3 zeigt
einen schematisierten zeitlichen Ablauf zum Ansteuern einer Reinigungsfunktion
mittels des in 1 gezeigten Tasters 5.
Im Unterschied zur Darstellung der 2, wird
der Taster 5 für
die Betätigungszeit 9 betätigt, wobei
die Betätigungszeit 9 größer ist
als die erste Zeitspanne 11. Es ist zu erkennen, dass nach
Ablauf der ersten Zeitspanne 11 ein Befeuchten 15 der
nicht näher
dargestellten Scheibe erfolgt. Während
des Befeuchtens 15 der Scheibe, kann beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit
auf diese aufgebracht werden, insbesondere mittels geeigneter Pump-
und Düsenvorrichtungen des
Kraftfahrzeugs 1. Nach Ablauf der Betätigungszeit 9, also
nach dem Loslassen des Tasters 5 wird, analog wie in 2 dargestellt,
das Tippwischen 13 ausgelöst, so dass die Scheibe nach
dem Befeuchten 15 wieder trocken gewischt werden kann.
Alternativ und/oder zusätzlich
ist es denkbar, dass das Tippwischen 13 für die in 3 gezeigte
Betätigung des
Tasters 5 länger
als die erste Zeitspanne 11, länger dauert, so dass gesichert
werden kann, dass die Scheibe nach dem Befeuchten auch trocken gewischt
wird, beispielsweise mittels Wischen für mehrere Wischzyklen. Vorteilhaft
ist jedoch in einer einfachsten Ausgestaltung die Funktion Tippwischen 13 in
den Darstellungen der 2 und 3 identisch, was
vorteilhaft einen besonders geringen Speicher-, Rechenzeit- und/oder
Applikationsaufwand erfordert.
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4 zeigt
einen schematischen, zeitlichen Ablauf einer zur 3 alternativen
Möglichkeit
einer automatischen Reinigungsfunktion für die Scheibe des Kraftfahrzeugs 1.
Es ist zu erkennen, dass, analog zur Darstellung der 3,
die Betätigungszeit 9 länger ist
als die erste Zeitspanne 11. Im Unterschied zur Darstellung
der 3, löst
jedoch das Loslassen des Tasters 5, also nach Ablauf der
Betätigungszeit 9,
keine Funktion der Scheibenwischvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1 aus.
Vielmehr wird die automatische Reinigungsfunktion direkt nach Ablauf
der ersten Zeitspanne 11 ausgelöst, wenn zu diesem Zeitpunkt der
Taster 5 noch in Richtung des Pfeils 7 betätigt ist. Dabei
wird, wie in der Darstellung der 3, das Befeuchten 15 für eine vorgegebene
oder vorgebbare zweite Zeitspanne ausgelöst. Nach Ablauf einer dritten
Zeitspanne 19, die gerechnet vom Beginn des Betätigen des
Tasters 5 größer ist
als die erste Zeitspanne 11 wird für die Dauer eines vierten Zeitintervalls
ein Reinigungswischen 21 ausgelöst. Das Befeuchten 15,
das während
des zweiten Zeitintervalls durchgeführt wird, dauert noch eine
gewisse Zeit an, nachdem das Reinigungswischen 21 begonnen
wurde. Danach findet nur noch das Reinigungswischen 21 statt,
bis die Scheibe wieder trocken gewischt ist. Der automatische Reinigungsvorgang
dauert insgesamt eine Reinigungszeit 17, die sich an die
Betätigungszeit 9 anschließt. Während der
Reinigungszeit 17 findet zunächst das Befeuchten 15 ohne
das Reinigungswischen 21, für eine Übergangszeit das Befeuchten 15 zusammen
mit dem Reinigungswischen 21 und anschließend nur
das Reinigungswischen 21 statt. Alternativ und/oder zusätzlich ist
es denkbar, das Befeuchten 15 bzw. das zugehörige zweite
Zeitintervall zu variieren, beispielsweise so, dass zunächst nur
das Befeuchten 15 und anschließend nur das Reinigungswischen 21 stattfindet.
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Zusammenfassend
erfolgt bei einer Betätigung
des Tasters 5 zunächst
keine funktionelle Reaktion. Diese erfolgt erst, wenn der Taster 5 wieder
losgelassen wird, beispielsweise wie in den 2 und 3 gezeigt
und/oder nach Ablaufen der ersten Zeitspanne 11, wie beispielsweise
in den 3 und 4 gezeigt. Wenn der Taster 5 länger als
die erste Zeitspanne 11 während der Betätigungszeit 9 betätigt ist,
wird zunächst
eine Pumpe zum Auslösen
des Befeuchtens 15 eingeschaltet und erst nach Ablauf einer
weiteren Verzögerung
schließlich
das Reinigungswischen 21 ausgelöst, wie in 4 dargestellt.
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Vorteilhaft
kann ein Wischerverschleiß verringert
werden. Dies kann vorteilhaft dadurch erreicht werden, dass keine
Drückbetätigung bzw.
Druckaktivierung der Scheibenwischvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1 erfolgt,
diese vielmehr erst auf ein Loslassen und/oder eine längere Betätigung als
die erste Zeitspanne 11 reagiert. Dabei erfolgt beim Loslassen
des Tasters 5 das Tippwischen 13, wie in den 2 und 3 dargestellt.
Wie in 2 dargestellt, kann der Wischer ohne zusätzliche
Funktionen aktiviert werden, falls die Betätigungszeit 9 kleiner
ist als die erste Zeitspanne 11. Bei einem Drücken und
gedrückt
Halten des Tasters 5 länger
als die erste Zeitspanne 11 erfolgt eine Aktivierung der
Waschpumpe, also das Befeuchten 15, wie in den 3 und 4 dargestellt.
Wie in 3 dargestellt, erfolgt im Anschluss daran das
Tippwischen 13. Alternativ dazu kann, gemäß der Darstellung
der 4 auch bei betätigt
Halten des Tasters 5 länger
als die erste Zeitspanne 11 eine automatische Reinigungsfunktion
ausgelöst werden.
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Es
ist denkbar, anstelle des Tasters 5 eine beliebige Drückbetätigung vorzusehen,
beispielsweise eine Rückstellmoment
beaufschlagte Drehbewegung des Lenkradbedienhebels um einen Betätigungswinkel.
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 3
- Lenkradbedienhebel
- 5
- Taster
- 7
- Pfeil
- 9
- Betätigungszeit
- 11
- erste
Zeitspanne
- 13
- Tippwischen
- 15
- das
Befeuchten
- 17
- Reinigungszeit
- 19
- dritte
Zeitspanne
- 21
- Reinigungswischen