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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leiterbahnen
für elektronische
Bauteile mittels gefüllter
Flüssigkeiten
und ein elektronisches Bauteil, das derartige Leiterbahnen zur Kontaktierung
aufweist.
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Ähnliche
Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die
DE 196 18 447 A1 beschreibt
lithographische Verfahren für
die Herstellung von Leiterbahnen, die bevorzugt Ausdehnungen im
Nanometerbereich besitzen. Zur Herstellung der Leiterbahnen wird
eine kolloidale Lösung
mit nanometergroßen
Metallverbindungen verwendet, welche als Film aufgetragen und dann
entsprechend dem gewünschten
Leiterbahnendesign belichtet wird.
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In
der
DE 40 08 215 A1 wird
der SIMIT-Effekt mesoskopischer Teilchen zur Herstellung von Leiterbahnen
oberhalb einer kritischen Größe ausgenutzt, bei
dem sich letztendlich nichtleitende Teilchen unter gewissen Randbedingungen
in leitende umwandeln. Zur Herstellung einer Leiterbahn werden nach
der
DE 40 08 215 A1 die
mesoskopischen, also kleinen und nichtleitenden, Teilchen mit einem
isolierenden Bindemittel verpresst und in dieser Form auf eine Oberfläche aufgebracht.
Danach werden mittel eines hochenergetischen Elektronenstrahls die
mesoskopischen Teilchen dort aufgeschmolzen, wo die Leiterbahnen
entstehen sollen.
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In
der WO 95/20820 A1 wird die Erzeugung von elektrischen anisotrop
leitenden Verbindungen zwischen Kontaktanschlussflächen von
zwei parallel angeordneten Leiterplatten beschrieben, wobei ferromagnetische
Partikel zum Ausrichten elektrisch leitender Partikel verwendet
werden. Zur Ausbildung der elektrisch anisotrop leitenden Verbindung
zwischen zwei Kontaktanschlussflächen
wird zuerst das Ferrofluid zwischen den beiden Trägerplatten
aufgebracht und eventuell durch leichten Druck verteilt. Danach
werden die im Ferrofluid durch Zuschalten eines Magnetfeldes, dessen
Feldlinien senkrecht zu den beiden Trägerplatten verlaufen, parallel
zu den Feldlinien in Form von Säulen
angeordnet. Anschließend
wird die Trägerflüssigkeit
ausgehärtet
und danach das Magnetfeld abgeschaltet.
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Die
DE 38 06 515 C1 beschäftigt sich
nur mit einem Verfahren zur Herstellung spezieller Edelmetallpulver
für die
spätere
Verwendung zur Herstellung der Leiterbahnen. Auf einen Herstellungsprozess
für Leiterbahnen
und/oder Kontaktierungen wird nicht eingegangen.
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Die
Herstellung von Leiterbahnen auf dem Schaltungsträger eines
Halbleiterbauteils mittels eines photosensitiven Films und einer
thermisch härtbaren
elektrisch leitfähigen
Paste ist aus der
US 5,049,980
A bekannt.
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Die
DE 195 39 181 A1 offenbart
die Herstellung von Leiterbahnen für ein Chipkartenmodul mittels
Siebdruckverfahrens.
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In
der Halbleitertechnologie werden zum Kontaktieren von Kontaktflächen auf
aktiven Oberseiten von Halbleiterchips mit Kontaktanschlussflächen auf
Schaltungsträgern überwiegend
Bondverbindungen unter Verwendung von Bonddrähten eingesetzt. Das Bonden
für derartige
Kontaktierungen ist zeitaufwändig und
problematisch. Ein weiteres Verfahren ermöglicht eine Kontaktierung zwischen Halbleiterchip
und Schaltungsträger über Flipchip-Kontakte.
Bei diesem Verfahren sind die Verbindungsstellen zwischen den Flipchip-Kontakten
und den Kontaktanschlußflächen durch
betrieblich bedingte Scherspannungen gefährdet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die Abrissgefahr zu vermindern und die Produktivität zu steigern.
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Gelöst wird
diese Aufgabe mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren geschaffen, mit dem Leiterbahnen unmittelbar auf Oberflächen insbesondere
eines Schaltungsträgers mit
Halbleiterchip oder eines elektroni schen Bauteils mit Halbleiterchip
realisiert werden. Dazu wird zunächst
ein Flüssigkeitsfilm
mit einer elektrisch leitende Partikel aufweisenden Flüssigkeit
auf den Oberflächen
erzeugt. Anschließend
wird der Flüssigkeitsfilm
unter lokal begrenzter Energiezufuhr durch lokal begrenzte Einwirkung
eines Magnetfeldes und/oder elektrischen Feldes auf die leitenden
Partikel und unter Bilden einer Leiterbahnstruktur aus elektrisch
leitenden Partikeln der Flüssigkeit
auf den Oberflächen strukturiert.
Nach der Strukturierung wird der verbleibende Flüssigkeitsfilm unter Zurücklassen
der Leiterbahnstruktur von den Oberflächen entfernt. Abschließend wird
die Leiterbahnstruktur unter Verbinden der leitenden Partikel zu
Leiterbahnen getempert.
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Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass flächig strukturierte Leiterbahnen
auf Oberflächen
eines elektronischen Bauteils mit Halbleiterchip oder eines Schaltungsträgers mit
Halbleiterchip realisiert werden können, wobei elektrische Kontaktierungen
und Verbindungen entstehen, die auf den Oberflächen aufliegen und von den
Oberflächen
gestützt
werden. Beim Aufbringen einer Kunststoffgehäusemasse auf die Oberflächen sind
diese Kontaktierungen keinen Belastungen ausgesetzt. Die Gefahr
eines Abrisses der mit diesem Verfahren hergestellten Leiterbahnen von
entsprechenden Kontaktflächen
auf aktiven Oberseiten eines Halbleiterchips und von Kontaktanschlussflächen eines
Schaltungsträgers
insbesondere beim Verpacken in einer Kunststoffgehäusemasse ist
vermindert.
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Die
Flüssigkeit
kann mit ferromagnetischen Partikeln, insbesondere mit Nickelpartikeln,
Eisenpartikeln oder mit Partikeln aus Legierungen dieser ferromagnetischen
Materialien gefüllt
sein. Unter lokal begrenzter Einwirkung eines Magnet feldes agglomerieren
diese Füllstoffpartikel
zu einer Leiterbahnstruktur und können anschließend nach
Entfernen des ver bliebenen Flüssigkeitsfilms
zu Leiterbahnen unter Einwirken einer Temperatur gesintert werden.
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Die
Flüssigkeit
kann auch mit elektrisch aufladbaren metallischen Partikeln gefüllt sein,
die unter lokal begrenzter Einwirkung eines elektrischen Feldes
zu einer Leiterbahnstruktur agglomerieren. Auch in diesem Fall ist
es möglich,
dass nach Entfernen des verbliebenen Flüssigkeitsfilms die entstandenen Leiterbahnstrukturen
zu Leiterbahnen gesintert werden. Derartige Verfahren haben den
Vorteil, dass abhängig
vom Füllgrad
der Flüssigkeit,
der mittleren Korngröße der leitenden
Partikel und der Viskosität der
Flüssigkeit
die Dicke der Leiterbahnen eingestellt werden kann, so dass Leiterbahnen
unter 20 μm
Dicke bis zu einer Dicke im Submikrometerbereich realisiert werden
können.
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Durch
lokal begrenzte Strahlungsenergiezufuhr kann die Flüssigkeit
unter Zurücklassung
einer Leiterbahnstruktur aus leitenden Partikeln verdampft werden.
Nach Entfernen durch Abspülen
oder Auflösen
der verbliebenen mit leitenden Partikeln gefüllten Flüssigkeit, kann die auf den
Oberflächen
verbliebene Leiterbahnstruktur aus leitenden Partikeln zu Leiterbahnen
verbunden werden. Zur Strahlungsenergiezufuhr kann in diesem Fall
ein gescannter Laserstrahl eingesetzt werden, so dass eine frei
wählbare Leiterbahnführung auf
den Oberflächen
möglich
wird.
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Weist
der Flüssigkeitsfilm
eine vernetzbare Flüssigkeit
aus Makromolekülen
auf, so kann durch lokal begrenzte Strahlungsenergiezufuhr der Flüssigkeitsfilm
durch einen Vorvernetzungsvorgang mittels IR-Strahlung oder Wärmestrahlung
strukturiert werden. Anschließend
kann die nicht vernetzte Flüssigkeit
abgespült
oder aufgelöst
werden. Beim anschließenden Tempern
können
die vorvernetzten Makromoleküle
zersetzt, verascht oder verdampft werden. Die verbliebenen leitenden
Partikel werden durch Tempern zu Leiterbahnen verbunden.
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Das
Tempern der zurückgebliebenen
Leiterbahnstruktur zu Leiterbahnen kann zwischen 150°C und 350°C erfolgen,
wobei die leitenden Partikel zu Leiterbahnen zusammengeschmolzen
oder zu Leiterbahnen gesintert werden. Dabei kann der hohe Temperaturbereich
zwischen 250°C
und 350°C
für Oberflächen von
keramischen Schaltungsträgern
mit Halbleiterchips eingesetzt werden. Untere Temperaturbereiche
zwischen 150°C
und 250°C
werden insbesondere dann eingesetzt, wenn Leiterbahnen auf Oberflächen von
Kunststoffschaltungsträgern
mit eingebetteten Halbleiterchips hergestellt werden. Vorzugsweise
wird in einem Temperaturbereich zwischen 180°C und 250°C getempert, um sicherzustellen,
dass sich die leitenden Partikel zu Leiterbahnen verbinden.
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Eine
Vorrichtung zum Strukturieren eines Flüssigkeitsfilms bei der Durchführung des
obigen Verfahrens weist einen Drehteller zur Aufnahme eines Bauteils
mit einem elektrisch leitende Partikel aufweisenden Flüssigkeitsfilm.
Ferner weist die Vorrichtung einen radial gegenüber dem Drehteller verschiebbaren
Energieübertragungskopf
mit einer Kopplungsspitze auf. Diese Kopplungsspitze ist schwebend über dem
Flüssigkeitsfilm
angeordnet und mit Energiezufuhr- und Energieregelungskomponenten
verbunden. Mit einer derartigen Vorrichtung können Leiterbahnen realisiert
werden, die eine Leiterbahnstrukturierung ermöglichen, wie sie mit Bonddrahttechniken
möglich
sind.
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Eine
andere Vorrichtungsvariante weist einen X-Y-Tisch zur Aufnahme eines
Bauteils mit einem Flüssigkeitsfilm
auf. Es ermöglicht,
dass die Kopplungsspitze schwebend über dem Flüssigkeitsfilm gescannt werden
kann. Mit einer derartigen Vorrichtung werden Leiterbahnstrukturen
ermöglicht
bei denen der Verlauf der Leiterbahnen auf den Oberflächen frei
wählbar
ist. Eine derartige Vorrichtung wird insbesondere zur Strukturierung
des Flüssigkeitsfilms
eingesetzt, wenn die lokal begrenzte Energiezufuhr mit Hilfe eines
Lasers erfolgt. Bei vorvernetzbaren Flüssigkeitsfilmen kann das Strukturieren
mit Vorrichtungen erfolgen, die über
eine strukturierte Photomaske ultraviolettes Licht lokal begrenzt
auf den Flüssigkeitsfilm
durchlassen. Eine derartige Vorrichtung hat gegenüber radial
zeichnenden oder rechtwinklig scannenden Vorrichtungen den Vorteil, dass
mit einem Bestrahlungsvorgang durch eine Maske die gesamte Leiterbahnstruktur
in einem Schritt vorbereitet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird ein
elektronisches Bauteil, insbesondere ein Schaltungsträger, eine Chipkarte
oder ein Chippackage geschaffen, die Leiterbahnen durch Sintern
miteinander verbundener leitender Partikel aufweisen, wobei die
Dicke der Leiterbahnen ≤ 20 μm ist. Elektronische
Bauteil mit derartigen Leiterbahnen haben den Vorteil, dass sie
keine Bonddrahtverbindungen aufweisen keine Kontaktierungen über Flipchip-Kontakte aufweisen
und somit eine sichere Kontaktierung zwischen Kontaktflächen eines
Halbleiterchips und Kontaktanschlussflächen eines Schaltungsträgers, einer
Chipkarte oder eines Chippackages ermöglichen.
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Insbesondere
können
die miteinander verbundenen leitenden Partikel Agglomerate von Nanopartikeln
aufweisen, die Leiterbahnen von einer Dicke im Submikrometerbereich
auf Oberflächen
eines Schaltungsträgers,
einer Chipkarte oder eines Chippackages aufweisen. Ein elektronisches
Bauteil mit derart dünnen
Leiterbahnen kann eine hohe Packungsdichte für die integrierten Schaltungselemente aufweisen.
Vorzugsweise werden jedoch leitende Partikel mit einer mittleren
Korngröße von 0,3
bis 2 μm
eingesetzt, so dass elektronische Bauteile mit Leiterbahnen einer
Dicke zwischen 1 μm
und 10 μm realisierbar
sind.
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Das
elektronische Bauteil kann einen Schaltungsträger mit eingebettetem Halbleiterchip
aufweisen, wobei der Schaltungsträger eine gemeinsame Oberfläche mit
der aktiven Oberseite des Halbleiterchips bildet und wobei die aus
dem Flüssigkeitsfilm erzeugten
Leiterbahnen Kontaktflächen
des Halbleiterchips mit Kontaktanschlussflächen des Schaltungsträgers verbinden.
In diesem Fall verlaufen die erzeugten Leiterbahnen in einer Ebene
und müssen keine
Höhenunterschiede überwinden.
Deshalb lassen sich für
derartige elektronische Bauteile äußerst dünne Leiterbahnen im Bereich
einer Leiterbahndicke von ca. 0,2 μm bis ca. 2 μm realisieren, besonders wenn
dünnviskose
Flüssigkeiten
einsetzbar sind.
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Die
Chipkarte kann einen aufgeklebten Halbleiterchip aufweisen, wobei
sich die aus dem Flüssigkeitsfilm
erzeugten Leiterbahnen über
den Rand des Halbleiterchips und über einen Klebstoffmeniskus
erstrecken. Die Leiterbahnen verbinden dabei Kontaktflächen des
Halbleiterchips mit Kontaktanschlussflächen auf der Chipkarte unter Überwindung
einer Höhendifferenz.
Für derartige über Höhenstufen
sich erstreckende Leiterbahnen werden Flüssigkeitsfilme mit leitenden
Partikeln eingesetzt, die zähviskos
sind und somit Leiterbahndicken zwischen ca. 1 μm und ca. 20 μm aufweisen.
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Die
miteinander verbundenen Partikel können ein ferromagnetisches
Metall und/oder ein elektrisch leitendes Material auf weisen. Vorzugsweise weisen
sie Cu, Au, Ni, Ag, Al oder Legierungen derselben auf. Derartige
Metallpartikel können
als Füllstoff
von Flüssigkeiten
besonders vorteilhaft durch lokal begrenzte Einwirkung von magnetischen
oder elektrischen Feldern zu Leiterbahnen strukturiert werden. Es
ergeben sich dadurch elektronische Bauteile mit sehr zuverlässigen elektrischen
Kontaktierungen, die auch bei größter Belastung
der Bauteile nicht von den zu verbindenden Elektroden der Halbleiterchips
mit Kontaktanschlussflächen
von Schaltungsträgern,
Chipkarten oder Chippackages abreißen.
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass die in elektronischen Bauteilen und auf
Chipkarten angesiedelten Chips durch die erfindungsgemäße neue Verdrahtungsart
wesentlich zuverlässiger
in elektronischen Bauteilen kontaktiert werden können. Dazu erfolgt die Verdrahtung
mittels einer Flüssigkeit,
die mit sehr feinen, elektrisch leitfähigen Partikeln gefüllt ist.
Diese Flüssigkeit
wird flächig
auf den Träger
aufgebracht. Die Partikel in der Flüssigkeit werden mittels eines
elektrischen und/oder magnetischen Feldes derart strukturiert, dass
die Verbindung von den Kontaktflächen
des Halbleiterchips zu den Kontaktanschlussflächen des Chipträgers erfolgt.
Derartige Chipträger
können
auch Chipkarten sein, bei denen Höhenunterschiede von den Leiterbahnen
in Z-Richtung überwunden
werden müssen.
Durch das lokal begrenzte elektrische und/oder magnetische Feld, das
auf den Flüssigkeitsfilm
einwirkt, kann die gesamte Struktur bereits in einer Strukturierungsvorrichtung
hinterlegt werden. Anschließend
wird die Flüssigkeit
beispielsweise verdampft und es bleiben die Leiterbahnstrukturen
zurück.
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Durch
Tempern des Bauteils sintern die leitfähigen Partikel zusammen und
es entsteht eine elektrische Verbindung zwischen Kontaktflächen des Halbleiterchips
und den Kontaktanschlussflächen des
Schaltungsträgers.
Dabei können
die elektrischen Eigenschaften der Leiterbahnen durch unterschiedliche
Partikelarten in Bezug auf mittlere Korngröße und Materialart eingestellt
werden.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren
näher erläutert.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung vor einem Verpacken in eine Kunststoffgehäusemasse,
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2 zeigt
eine Draufsicht auf eine Hälfte des
elektronischen Bauteils gemäß 1,
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung vor dem Verpacken in ein Kunststoffgehäuse,
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4 zeigt
eine Prinzipskizze eines Teils einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
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5 zeigt
eine schematische Draufsicht auf einen Flüssigkeitsfilm mit Aktivierungsspuren
für eine
Leiterbahnstruktur.
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6 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil
gemäß einer dritten
Ausführungsform
der Erfindung mit einer prinzipiellen Struktur und Anordnung einer
Strukturierungseinheit.
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7 zeigt
eine schematische Draufsicht auf einen Flüssigkeitsfilm mit Aktivierungsspuren,
die von der in 6 gezeigten Strukturierungseinheit
erzeugt werden.
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1 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil 2 gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung vor einem Verpacken in eine Kunststoffgehäusemasse.
Das elektronische Bauteil 2 hat einen Schaltungsträger 5 mit
einer Oberseite 4 und einer Unterseite 16, die gleichzeitig
die Unterseite des elektronischen Bauteils 2 ist. Auf der
Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 sind Außenkontakte 17 des
elektronischen Bauteils 2 angeordnet. Die Außenkontakte 17 sind über nicht
gezeigte Umverdrahtungsleitungen und nicht gezeigte Durchkontakte
mit Kontaktanschlussflächen 12 auf
der Oberseite 4 verbunden. In dem Schaltungsträger 5 ist
ein Halbleiterchip 10 derart eingebettet, dass seine aktive
Oberseite 18 bündig mit
der Oberseite 4 des Schaltungsträgers 5 ist, so daß dieser
Verbundkörper
aus Halbleiterchip 10 und Schaltungsträger 5 eine gemeinsame
Oberfläche aus
den Oberseiten 4 und 18 aufweist.
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Auf
der aktiven Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 sind
Kontaktflächen 11 angeordnet,
die über nicht
gezeigte Leiterbahnen des Halbleiterchips mit Elektroden nicht gezeigter
integrierter Schaltungen der aktiven Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 verbunden
sind. Die Kontaktflächen 11 sind
mit den Kontaktanschlussflächen 12 über Leiterbahnen 1 einer Dicke
d von ca. 1,5 μm
verbunden. Diese Leiterbahnen 1 weisen durch Sintern miteinander
verbundene leitende Partikel aus ferro magnetischem Nickel auf. Diese
Partikel wurden zuvor in einem nicht gezeigten Flüssigkeitsfilm,
der mit den Nickelpartikeln gefüllt war,
mit Hilfe eines magnetischen Feldes zu der im Querschnitt gezeigten
Leiterbahnstruktur agglomeriert, bevor die Leiterbahnstruktur aus
agglomerierten Nickelpartikeln bei einer Temperatur von 230°C zu den
in 1 gezeigten Leiterbahnen 1 verdichtet wurde.
Somit ersetzen die Leiterbahnen 1 zwischen den Kontaktflächen 11 des
Halbleiterchips 10 und den Kontaktanschlussflächen 12 des
Schaltungsträgers 5 die üblicherweise
vor dem Verpacken in einer Kunststoffgehäusemasse erforderlichen Bondverbindungen über Bonddrähte.
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Da
diese Leiterbahnen 1 auf einer vollkommen ebenen Oberfläche erzeugt
werden, ist es möglich,
eine dünnflüssige, niederviskose,
mit leitenden Partikeln gefüllte
Flüssigkeit
einzusetzen. Deshalb ist es möglich,
Leiterbahnen 1 mit einer derart geringen Dicke d von 1,5 μm, wie in
diesem ersten Ausführungsbeispiel
dargestellt, zu verwirklichen.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf eine Hälfte des
elektronischen Bauteils 2 gemäß 1. Die Leiterbahnen 1 erstrecken
sich von Kontaktanschlussflächen 12 auf
der Oberseite 4 des Schaltungsträgers 5 bis zu Kontaktflächen 11 auf
der aktiven Oberseite 18 des Halbleiterchips 10,
der in den Schaltungsträger 5 derart
eingebettet ist, dass die Oberseite 4 und die Oberseite 18 eine
gemeinsame Oberfläche
bilden. Dabei sind die Leiterbahnen 1 wie Bonddrähte angeordnet,
jedoch liegen sie flach auf der Oberseite 4 beziehungsweise
der Oberseite 18. Diese Verbindungen können beim anschließenden Verpacken
des elektronischen Bauteils 2 in eine Kunststoffgehäusemasse
nicht verschoben werden, so dass die Gefahr des Abrisses der Leiterbahnen 1 von
den Kontaktflächen 11 beziehungsweise
den Kontaktanschlussflächen 12 vermindert
ist.
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3 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil 22 gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung vor dem Verpacken des Bauteils 22 in eine
Kunststoffgehäusemasse.
Komponenten mit gleichen Funktionen wie in den 1 und 2 werden
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert. Ein Unterschied
zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform der Erfindung besteht
darin, dass der Halbleiterchip 10 nicht in den Schaltungsträger 5 eingebettet
ist, sondern vielmehr auf die Oberfläche 4 des Schaltungsträgers 5 aufgeklebt
ist. An den Rändern 14 des
Halbleiterchips 10 hat sich ein Klebstoffmeniskus 15 ausgebildet.
Die aus elektrisch leitenden Partikeln gesinterten Leiterbahnen 1 erstrecken
sich von den Kontaktanschlussflächen 12 über die
Oberseite 4 und den Meniskus 15 und auf die aktive
Oberseite 18 zu den Kontaktflächen 11 des Halbleiterchips 10.
Dabei wird eine Höhenunterschied zwischen
den Oberseiten 4 und 18 überwunden.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
gemäß 3 wird
gezeigt, dass bei ausreichender zähflüssiger oder hochviskoser Flüssigkeit,
die mit geladenen Partikeln gefüllt
ist, auch Leiterbahnen realisiert werden, die sich über Höhenunterschiede
erstrecken. Entsprechend ist die Leiterbahndicke d aufgrund der
hohen Viskosität
der Ausgangsflüssigkeit zur
Bildung derartige Leiterbahnen 1 größer als bei der ersten Ausführungsform
der Erfindung und liegt wie in 3 gezeigt
im Bereich von ca. 3 bis ca. 8 μm.
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4 zeigt
eine Prinzipskizze eines Teils einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses Teil der Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Tragarm 19,
der in den Pfeilrichtungen E und F verschiebbar ist und der einen
Energieübertragungskopf 8 mit
einer Kopplungsspitze 9 trägt. In dieser Ausführungsform
der Erfindung besteht der Energieübertragungskopf 8 aus einem
Permanentmagneten 20, der zur Kopplungsspitze 9 hin
verjüngt
ist. Der Tragarm 19 kann mit dem Energieübertragungskopf 8 in
Pfeilrichtung C abgesenkt werden und in Pfeilrichtung B abgehoben werden,
so dass eine genaue Einstellung über
einem Flüssigkeitsfilm,
der mit ferromagnetischen Partikeln gefüllt ist, möglich ist.
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Eine
nicht gezeigte Oberfläche,
die den Flüssigkeitsfilm
trägt,
kann auf einem nicht gezeigten Drehteller unter der Kopplungsspitze 9 von
einer Position zu einer nächsten
Position gedreht werden. Somit sind durch Verschieben des Tragarms 19 in
Pfeilrichtung E und F radial verlaufende Aktivierungsspuren in einer
mit ferromagnetischen Partikeln gefüllten Flüssigkeit möglich. Beim gleichzeitigen
Verschieben in E- oder F-Richtung des Tragarmes 19 und
unter Drehen des nicht gezeigten Drehtellers entstehen spiralförmige Leiterbahnen,
wie sie für
Induktionsspulen verwendbar sind.
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5 zeigt
eine schematische Draufsicht auf einen Flüssigkeitsfilm 3 mit
Aktivierungsspuren 21 für
eine Leiterbahnstruktur 6. Diese Aktivierungsspuren 21 wurden
in einem Flüssigkeitsfilm 3 mit
einer Vorrichtung, wie sie teilweise in 4 gezeigt wird,
verwirklicht, wobei der Drehteller schrittweise gedreht wurde, und
der in 4 gezeigte Tragarm in Richtung E und F verschoben
wurde. Beim Verdrehen des in 4 nicht
gezeigten Drehtellers wurde der in 4 gezeigte
Tragarm 19 in Pfeilrichtung B abgehoben und bei stehendem
Drehteller in Pfeilrichtung C abgesenkt und in Pfeilrichtung E oder
F verschoben. Nach dem Aufbringen und Aktivieren des Flüssigkeitsfilms 3 wird
der nicht aktivierte und verbleibende Flüssigkeitsfilm 7 von
der Oberseite 4 in diesem Fall durch Verdampfen entfernt,
so dass lediglich die Leiterbahnstrukturen auf der Oberseite 4 verbleiben.
Diese Leiterbahnstrukturen wird bei Temperaturen zwischen 150°C und 350°C zu Leiterbahnen 1 gesintert.
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6 zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein elektronisches Bauteil 33 gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung. Diese dritte Ausführungsform
der Erfindung gemäß 6 unterscheidet
sich von den ersten beiden Ausführungsformen
gemäß den 1 und 3,
dadurch, dass die durch Aktivierung von Partikeln in einem Flüssigkeitsfilm
erzeugten Aktivierungsspuren 21 nicht nur auf der Oberseite 4 des
Schaltungsträgers 5 angeordnet
sind, sondern sich auch über
die Randseiten 25 des Schaltungsträgers 5 und auf der
Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 erstrecken.
Nach einer derartigen Aktivierung und einer anschließenden Sinterung
werden somit Leiterbahnen 1 realisiert, die sich von der
aktiven Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 über die
Oberseite 4 des Schaltungsträgers 5 sowie über die
Randseite 25 und die Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 erstrecken.
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Eine
derartige Leiterbahnstruktur wird dadurch vorbereitet, dass der
Schaltungsträger 5 mit seinen
Randseiten 25 in eine Flüssigkeit mit entsprechenden
Partikeln unter Beschichten mindestens eines Teils der Unterseite 16 und
der gesamten Oberseite 4 eingetaucht wird. Nach dem Tauchvorgang
ist der Schaltungsträger 5 mit
seinem eingebetteten Halbleiterchip 10 zunächst auf
den jeweils in die Flüssigkeit
eingetauchten Rändern
von der Flüssigkeit vollständig abgedeckt.
Nach Aktivierung der Aktivierungsspuren 21 durch die in 6 schematisch
gezeigte Strukturierungseinheit 23 kann der Flüssig keitsfilm,
soweit er nicht der Herstellung von Leiterbahnen 1 dient,
entfernt werden.
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Mit
einer derartigen Strukturierungseinheit 23 ist es praktisch
möglich
Leiterbahnen zu realisieren, die den Schaltungsträger 5 in
den Randbereichen 25 umgeben, womit Kontaktflächen 11 auf
der aktiven Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 mit
Außenkontakten 17 des
Bauelements 33 auf der Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 ohne
Bereitstellen in dem Schaltungsträger 5 von Durchkontakten
verbunden werden können.
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Dazu
hat die Strukturierungseinheit 23 einen Oberschenkel 26,
welcher der Oberseite 4 des Schaltungsträgers 5 gegenübersteht,
einen Unterschenkel 27 der Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 gegenübersteht
und einen Randschenkel 28 der dem Rand 25 des
Schaltungsträgers
gegenüber
angeordnet ist. Im Querschnitt weist die Strukturierungseinheit 23 eine
U-Form aus, wobei
der Abstand der Strukturierungseinheit zu Oberseite 4,
Unterseite 16 und Randseite 25 des Schaltungsträgers 5 nahezu
gleich groß ist.
Jeder Schenkel 26, 27 und 28 weist eine
Energieübertragungskante 24 auf,
die in Richtung auf den Schaltungsträger 5 eine Spitze
bildet. Nach dem Aktivieren einer ersten Leiterbahn 1 wird
die Strukturierungseinheit 23 in Pfeilrichtung E bewegt
und anschließend
in Pfeilrichtung G oder H zur nächsten Position
einer Leiterbahn verschoben. Danach wird die Strukturierungseinheit 23 in
Pfeilrichtung F in die nächste
Position eingebracht. Somit entstehen rechtwinklig zum Rand 25 auf
der Oberseite 4 und der Unterseite 16 des Schaltungsträgers 5 Aktivierungsspuren 21.
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7 zeigt
eine schematische Draufsicht auf einen Flüssigkeitsfilm 3 mit
Aktivierungsspuren 21, die von der in 6 gezeigten
Strukturierungseinheit 23 erzeugt wurden. Der Flüssigkeitsfilm 3 ist dabei
durch Eintauchen des Halbleiterchips 10 zusammen mit dem
Schaltungsträger 5 in
eine mit Partikeln gefüllte
Flüssigkeit
entstanden. Dabei wird nicht nur die Oberseite 4 des Schaltungsträgers 5 und
die Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 mit Flüssigkeit
benetzt, sondern auch die Randseiten 25 und Teile der Unterseite
sind durch das Eintauchen in eine Flüssigkeit mit einem entsprechenden
Flüssigkeitsfilm
bedeckt. Somit können
sich nach der Aktivierung durch die Strukturierungseinheit 23 Aktivierungsspuren 21 in
dem Flüssigkeitsfilm 3 bilden,
die den Schaltungsträger 5 von
der Oberseite 4 zu der hier nicht gezeigten Unterseite
umgeben, so dass beim Sintern im Bereich der Aktivierungsspuren 21 Leiterbahnen
gebildet werden, die die Kontaktflächen 11 auf der aktiven
Oberseite 18 des Halbleiterchips 10 mit entsprechenden
hier nicht zu sehenden Außenkontakten
auf der Unterseite des Schaltungsträgers 5 verbinden.
Die hier gezeigten Aktivierungsspuren 21 sind gradlinig
und verlaufen rechtwinklig zur Randseite 25 des Schaltungsträgers 5,
was durch eine Bewegung der Strukturierungseinheit 25 die
in 6 gezeigt wird in den Pfeilrichtungen E und F
ermöglicht
wird.
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- 1
- Leiterbahnen
- 2
- elektronisches
Bauteil
- 3
- Flüssigkeitsfilm
- 4
- Oberseite
- 5
- Schaltungsträger
- 6
- Leiterbahnstruktur
- 7
- verbleibender
Flüssigkeitsfilm
- 8
- Energieübertragungskopf
- 9
- Kopplungsspitze
- 10
- Halbleiterchip
- 11
- Kontaktfläche des
Halbleiterchips
- 12
- Kontaktanschlussfläche
- 13
- Chipkarte
- 14
- Rand
des Halbleiterchips
- 15
- Klebstoffmeniskus
- 16
- Unterseite
- 17
- Außenkontakte
des Bauelements
- 18
- aktive
Oberseite
- 19
- Tragarm
- 20
- Permanentmagnet
- 21
- Aktivierungsspuren
- 22
- elektronisches
Bauteil
- 23
- Strukturierungseinheit
- 24
- Energieübertragungskante
- 25
- Randseite
des Schaltungsträgers
- 26
- Oberschenkel
der Strukturierungseinheit
- 27
- Unterschenkel
der Strukturierungseinheit
- 28
- Randschenkel
der Strukturierungseinheit
- 33
- elektronisches
Bauteil
- a
- Abstand
- d
- Dicke
der Leiterbahnen
- A-H
- Pfeilrichtungen