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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Pfandwertgebinde mit zumindest einer Pfandmarkierung, ein Verfahren
zu seiner Herstellung und ein Verfahren zur Durchführung eines
Pfandwertkreislaufs. Diese Pfandwertgebinde sind im Allgemeinen
für einen Stoffwertkreislauf
vorgesehen, bei welchem das zu bepfandende Gebinde oder der zu bepfandende
Gegenstand wiederverwertet beziehungsweise recycelt wird.
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Es sind bereits Mehrwegsysteme bekannt. Das
Pfandwertgebinde beziehungsweise der zu bepfandende Gegenstand umfasst
ein Behältnis
oder eine Verpackung, wie beispielsweise eine Kunststoffflasche
oder eine Glasflasche, welche befüllt ist. Beim Kauf des Pfandwertgebindes
entrichtet der Kunde zusätzlich
zum Kaufpreis des Produktes ein Pfand.
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Nach dem Aufbrauchen des Produktes
kann der zu bepfandende Gegenstand zurückgegeben werden, und das Pfand
wird ausbezahlt.
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Derartige Mehrwegsysteme haben sich durch
die Wiederverwendung des zu bepfandenden Gegenstands als geeignet
erwiesen. Darüber
hinaus können
Ressourcen erheblich eingespart werden.
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Das Aufkommen an Einweg- oder Zweiwegprodukten,
die recycelbar sind, ist stark angewachsen. Die Einweg- oder Zweiwegprodukte,
welche im nachfolgenden mit Einwegprodukten bezeichnet werden, werden üblicherweise
nach ihrer Rückführung an
den Hersteller nicht als solche verwendet, sondern in den Stoffkreislauf
des Produktentstehungsprozesses zurückgeführt.
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Um dem Käufer von Pfandwertgebinden
bei Einwegprodukten einen Anreiz zu geben, diese an den Hersteller
zurückzugeben,
um somit möglicherweise
den Stoffkreislauf zu schließen,
wurde vorgeschlagen, das bei Mehrwegsystemen bekannte Pfandsystem
auch auf diese Gegenstände
anzuwenden. Bei dem Mehrwegsystem entspricht der Pfandwert üblicherweise
dem Wert des Gegenstandes. Da der Wert von Einwegprodukten jedoch
normalerweise so gering ist, dass ein Pfand, das seinem tatsächlichen
Wert entspricht, dem Konsument keinen Anreiz bieten würde, Gegenstände zurückzuführen, wird
ein wie bei Mehrwegsystemen übliches
oder sogar noch höheres
Pfand vorgeschlagen. Da die Pfandbeträge nicht mehr dem Wert des
zu bepfandenden Gegenstandes entsprechen, ist ein Anreiz zum Missbrauch
durch Abgabe nicht zu bepfandenden oder nicht zum Stoffkreislauf
zugehörigen
Verpackungen gegeben.
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Aus der
DE 199 06 255 A1 ist ein
zu bepfandender Gegenstand und ein Verfahren zu seiner Herstellung
bekannt geworden, durch die sichergestellt sein soll, dass eine
Kontrolle sowohl über
die Anzahl oder in Umlauf gebrachten, als auch die der dem System
tatsächlich
zurückgeführten Pfandgegenstände besteht.
Hierfür
ist ein Stoffkreislaufsystem vorgesehen, welches von einer Clearingstelle überwacht
wird. Die Anforderung an die Sicherheit von Pfandmarken und des
Pfandwertkreislaufs und die Gefahr von Missbrauch und Manipulation
an zu bepfandenden Gegenständen
ist weiter gestiegen, so dass weitere sicherheitsrelevante Vorkehrungen
erforderlich sind.
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Der Erfindung liegt deshalb das technische Problem
zugrunde, ein Pfandwertgebinde mit zumindest einer Pfandmarkierung
und ein Verfahren zur Herstellung von derartigen Pfandwertgebinden
sowie ein Verfahren zur Durchführung
eines Pfandwertkreislaufs zu schaffen, durch die ein hoher Grad
der Fälschungssicherheit
für die
zumindest eine Pfandmarkierung gegeben ist und die Herstellung der
zumindest einen Pfandmarkierung einfach in bestehende Fertigungstechnologien
integrierbar ist und eine Erhöhung
der Sicherheit eines Pfandkreislaufs ermöglicht.
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Dieses zugrundeliegende technische
Problem wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Pfandwertgebindes
mit zumindest einer Pfandmarkierung nach Anspruch 1 sowie durch
ein Verfahren zur Durchführung
eines Pfandwertkreislaufs gemäß Anspruch
19 gelöst
und durch ein Pfandwertgebinde gemäß dem Anspruch 38 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Pfandwertgebinde
zumindest eine Pfandmarkierung umfasst, bei der zumindest zwei Sicherheitsmerkmale
vorgesehen sind, um die Pfandmarke fälschungssicher auszubilden.
Zumindest ein erstes Sicherheitsmerkmal, welches eine erste Komponente
der Pfandmarkierung bildet, wird an oder auf dem zu bepfandenden
Gegenstand vorgesehen, der mit Verbrauchsgegenständen, konsumierbaren Gegenständen, Nahrungsmittel
oder dergleichen bestückt
wird. Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal wird vor, während und/oder
nach dem Einbringen einer Ware in den mit zumindest einem ersten
Sicherheitsmerkmal versehenen, zu bepfandenden Gegenstand aufgebracht
und bildet zumindest eine zweite oder weitere Komponente der fälschungssicheren
Pfandmarkierung.
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Durch die getrennte Zusammenführung von einem
ersten und zumindest einem weiteren Sicherheitsmerkmal für eine Pfandmarkierung
sowohl in stofflicher als auch fertigungstechnischer Hinsicht wird
ermöglicht,
dass die einzelnen Sicherheitsmerkmale für eine Pfandmarkierung, die
als solche wertlos sind, erst nach der Zusammenführung der wenigstens zwei Sicherheitsmerkmale
eine werthaltige und fälschungssichere
Pfandmarkierung geschaffen ist. Die Gefahr von Manipulationen wird
verringert. Hierfür
ist des weiteren erfindungsgemäß vorgesehen, dass
das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal, welches beim Herstellen
des Pfandwertgebindes aufgebracht und mit dem zumindest einen ersten Sicherheitsmerkmal
zusammengeführt
wird, über eine
für den
Hersteller des zu bepfandenden Gegenstandes nicht zugängliche
Steuereinheit erfolgt. Die Ausgabe des zumindest einen weiteren
Sicherheitsmerkmales wird von wenigstens einer Clearingstelle überwacht,
so dass eine weitere Sicherheitsvorkehrung zur Herstellung und Zusammenführung von
zumindest einer Pfandmarkierung gegeben ist.
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Das erfindungsgemäße Pfandwertgebinde mit zumindest
einer Pfandmarkierung sowie das Verfahren zu seiner Herstellung
weist somit den Vorteil auf, dass der Wertgenerierung der Pfandmarkierung eine
Separierung der Pfandmerkmalsbestandteile beziehungsweise der Sicherheitsmerkmale
vorausgeht, welche erst beim Herstellen oder in der Endfertigung
des zu bepfandenden Gegenstandes zusammengeführt werden, so dass bis zur
Zusammenführung
der Sicherheitsmerkmale jedes einzelne Sicherheitsmerkmal einer
Pfandmarkierung wertlos ist. Gleichzeitig wird das Aufbringen des
zumindest einen Sicherheitsmerkmales zur Generierung des Pfandwertes
kontrolliert und überwacht,
da ein missbräuchliches
Bepfanden von Einwegprodukten eine dem Einwegprodukt entsprechende
Wertgenerierung beinhaltet.
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Unter im wesentlichen nicht lösbaren Sicherheitsmerkmalen
wird im Sinne der Erfindung verstanden, dass die Pfandmarke sich
bei normalem Gebrauch und Handhabung des Pfandwertgebindes nicht
von diesem löst.
Beim Recyclingprozess ist ein Ablösen vorgesehen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, dass zumindest ein erstes und weiteres Sicherheitsmerkmal
wenigstens eine Information zur Erkennung der Echtheit beziehungsweise
zur Systemzugehörigkeit
des Pfandwertgebindes in Bezug auf das Stoffkreislaufsystem umfasst.
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Dadurch kann eine Absicherung des
Stoffkreislaufes gegeben sein, so dass nicht zum System gehörige Pfandwertgebinde
erkannt werden und bei der versuchten Rückgabe kein Pfand ausgegeben wird.
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Des weiteren ist vorteilhafterweise
die Hinterlegung der Pfandwerthöhe
durch zumindest ein Sicherheitsmerkmal vorgesehen, so dass beispielsweise
bei Abnutzung eines optisch aufgedruckten Pfandwertes der für das Pfandwertgebinde
tatsächliche
Pfandwert ausgegeben wird. Darüber
hinaus bietet die Aufbringung der Sicherheitsmerkmale als Information
zumindest zur Echtheit oder zusätzlich
mit der Pfandhöhe
auch eine Sicherung der unterschiedlichen Pfandsysteme in unterschiedlichen
Ländern. Dadurch
können
Pfandwertgebinde aus einem Staat in einem anderen Staat abgegeben
werden, wobei durch die Erkennung der Echtheit beziehungsweise der
Systemzugehörigkeit
eine erste Sicherheitsprüfung
erfolgt und durch die Erkennung der Pfandhöhe auch das tatsächlich hinterlegte
Pfand ausgezahlt wird. Die Rücknahme
der verbrauchten Pfandwertgebinde kann durch eine Vielzahl von Rücknahmestellen
erfolgen, welche beispielsweise von einer Clearingstelle überwacht
werden. Diese beispielsweise nationale Clearingstelle kann wiederum
mit einer nationalen Clearingstelle eines anderen Staates oder einer übergeordneten
länderübergreifenden
Clearingstelle verbunden sein, so dass beispielsweise beim Ausgeben
von einem Pfand für
ein Pfandwertgebinde aus einem anderen Staat ein Ausgleich der unterschiedlichen
Pfandhöhe
und ein Datenaustausch über
die entgegengenommenen Pfandwertgebinde über die Clearingstelle für die einzelnen Rücknahmestellen
erfolgen kann. Dadurch kann innerhalb eines jeden Stoffkreislaufsystems
eine vollständige Überwachung
gegeben sein, wobei gleichzeitig eine länderübergreifende und auch eine
systemübergreifende
Rücknahme
gegeben sein kann. Die Flexibilität der Stoffkreislaufsysteme
wird somit erhöht,
ohne dass die Sicherheit beeinträchtigt
ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein Sicherheitsmerkmal
als offenes Merkmal ausgebildet wird. Unter offenem Sicherheitsmerkmal
werden sichtbare oder ohne Hilfsmittel erkennbare, sogenannte Public Features
verstanden. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Barcode
als auch ein Aufdruck des Pfandwertes, eines Pfandwertlogos oder
dergleichen sowie um sensorisch erfassbare Informationen wie Erhöhungen,
Vertiefungen, Riffelungen oder dergleichen handeln.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein verborgenes
oder verdecktes Sicherheitsmerkmal vorgesehen ist, welches nur durch
Hilfsmittel ausgelesen werden kann. Diese Sicherheitsmerkmale sind
beispielsweise mit einfachen Hilfsmitteln zur Verifikation bei manueller
Rückgabe
erkennbar. Beispielsweise können
diese Sicherheitsmerkmale UV-Fluoreszenzen und/oder Phosphoreszenzen
umfassen, so dass einfache UV-Prüfgeräte einsetzbar und
durch diese das Sicherheitsmerkmal sichtbar gemacht wird.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest ein Sicherheitsmerkmal
als maschinenlesbares Sicherheitsmerkmal ausgebildet wird und ein
sogenanntes Hochsicherheitsmerkmal bildet. Derartige Sicherheitsmerkmale
können
das gesamte elektromagnetische Spektrum umfassen, wie beispielsweise
visuell, UV- und/oder IR-erfassbare Pigmente oder Materialien oder
Pigmente mit beispielsweise kurzen Abklingzeiten, welche in einem
Stoff oder einem Material zur Ausbildung des Sicherheitsmerkmales
vorgesehen sind. Ebenso können
auch Materialien vorgesehen sein, deren optischen, elektrischen
und/oder magnetischen Eigenschaften detektiert werden können. Diese
Pigmente oder Materialien können
auch in einer Wandung eines zu bepfandenden Gegenstandes vorgesehen
sein. Die maschinenlesbaren Merkmale werden bevorzugt zur Verifikation
bei maschineller Rücknahme
des Pfandwertgebindes an automatischen Rücknahmeeinrichtungen eingesetzt.
Bei diesen Rücknahmeeinrichtungen können zusätzlich offene
Informationen ausgelesen werden.
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Das zumindest eine Sicherheitselement, welches
verdeckte Merkmale umfasst, ist bevorzugt transparent, transluzent,
phosphoreiszierend, fluoreszierend, lumineszierend, UV- und/oder
IR-emittierend ausgebildet. Weitere geeignete Materialien zur Ausgestaltung
des zumindest einen Sicherheitsmerkmals sind möglich.
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Beispielsweise umfasst ein geeignetes
Sicherheitsmerkmal Stoffe in Form von Stokes-Pigmenten, also Lumineszenzpigmenten
mit einer Emissionswellenlänge,
welche größer als
die Anregungswellenlänge
ist. Des weiteren können
die Sicherheitsmerkmale Anti-Stokes-Pigmente umfassen. Es kann ebenso
auch eine Kombination hiervon vorgesehen sein.
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Derartige anorganische und/oder organische Sicherheitspigmente
sind bevorzugt vorgesehen, da diese eine hervorragende Lichtbeständigkeit,
Chemikalienbeständigkeit,
Wärmebeständigkeit,
Feuchtigkeitsbeständigkeit
aufweisen und bei einer entsprechenden Wahl der Pigmente extrem
schwer oder nur mit einem sehr hohen und entsprechenden Know-how
darstellbar sind. Darüber
hinaus weisen derartige Sicherheitspigmente eine gute Integrationsmöglichkeit
in verschiedentlichen Applikationsverfahren in der Konzentration
und mit kontrollierter Menge beziehungsweise kontrolliertem Volumen
auf, so dass eine schnelle und sichere Detektion beziehungsweise
Verifikation inklusive einer Mengenkontrolle möglich ist.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest eine
Sicherheitsmerkmal Fluoreszenzsicherheitspigmente mit einer Abklingkonstanten
aufweist, welche sehr klein ist, so dass bei der Echtheitsverifikation
nur sehr kurzzeitig ein Antwortsignal erhalten werden kann.
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Die Pfandmarkierung wird vorteilhafterweise durch
zumindest ein Sicherheitsmerkmal mit wenigstens einer offenen und/oder
wenigstens einer verdeckten Information ausgebildet. Eine erste Grundabsicherung
der Pfandmarkierung bildet die Verwendung von beispielsweise wenigstens
zwei offenen Informationen der Sicherheitsmerkmale. Dadurch kann
die Pfandmarkierung zumindest bei einer manuellen Rückgabe verifiziert
werden. Zur Erhöhung
der Sicherheit der Pfandmarkierung wird vorteilhafterweise zumindest
eine offene und zumindest eine verdeckte Information aufgebracht.
Durch den Einsatz von sehr einfachen Hilfsmitteln ist eine Verifikation
zumindest bei der manuellen Rückgabe
zu ermöglichen.
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Eine weitere Erhöhung der Fälschungssicherheit einer Pfandmarkierung
ist durch die Verwendung von einem offenen und zumindest einem als maschinenlesbare
Information ausgebildete verdeckte Information gegeben. Derartige
verdeckte Informationen sind sehr aufwendig in der Herstellung und
deren Manipulation bei der Verifikation sehr schwierig. In Abhängigkeit
der gewünschten
Fälschungssicherheit
können
auch eine Überlagerung
von einen oder mehreren offenen und/oder verdeckten Informationen
vorgesehen sein. Die offenen Informationen können gleichzeitig weitere Informationen
enthalten, wie beispielsweise Art des zu bepfandenden Materials, Pfandhöhe, Datum
der Bepfandung, Datum der Herstellung, Best-before-Informationen
oder dergleichen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zumindest zwei
Sicherheitsmerkmale in Abhängigkeit
zueinander ausgegeben werden. Beispielsweise beim Herstellen von
Getränken
wird zumindest ein Sicherheitsmerkmal unmittelbar beim Abfüller aufgebracht. Sowohl
die hohen Produktionsgeschwindigkeiten als auch die Produktionsbedingungen
erfordern eine spezielle Anpassung der Sicherheitsmerkmale, so dass
deren Aufbringung sichergestellt wird. Insoweit können unterschiedliche
Techniken für
die Aufbringung der Sicherheitsmerkmale in Abhängigkeit des Herstellungs-
oder Abfüllungsprozesses
des zu bepfandenden Gegenstandes aufeinander erforderlich abgestimmt
werden. Somit können
unterschiedliche Techniken für
die Sicherheitsmerkmals miteinander kombiniert werden.
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Vorteilhafterweise kann vorgesehen
sein, dass das erste Sicherheitsmerkmal und das zumindest eine weitere
Sicherheitsmerkmal zumindest teilweise übereinstimmende Informationen
aufweist. Durch diese Redundanz kann bei der Rücknahme eine einfache und schnelle
Verifikation der beiden Sicherheitsmerkmale gegeben sein. Des weiteren
kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass sich die Informationen
oder Informationen des ersten Sicherheitsmerkmales und des zumindest
einen weiteren Sicherheitsmerkmal ergänzen und/oder überlagern, so
dass eine zusätzliche
Erhöhung
der Fälschungssicherheit
beziehungsweise eine Erhöhung
des Aufwandes für
einen Missbrauch gegeben ist.
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Zumindest ein Sicherheitsmerkmal
ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
unmittelbar an dem zu bepfandenden Gegenstand vorgesehen. Beispielsweise
bei Behältnissen
wie Kunststoffflaschen oder Glasflaschen oder dergleichen kann eine
Direktbedruckung erfolgen. Das zumindest eine erste Sicherheitsmerkmal
kann unmittelbar oder mittelbar an dem zu bepfandenden Gegenstand
aufgebracht werden. Beispielsweise können auf Etiketten, Verschlüsse von
Behältern,
Dosendeckel, Dekordrucke oder dergleichen Sicherheitsmerkmale vorgesehen
sein, welche darüber
mittelbar auf zu bepfandenden Gegenständen aufgebracht werden.
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Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal
wird bevorzugt nach dem Beenden der Herstellung des zu bepfandenden
Gegenstandes, insbesondere durch eine Direktmarkierung aufgebracht. Der
zu veräußernde Inhalt
ist in dem zu bepfandenden Gegenstand vorgesehen, und nach vollständigem Verschließen des
zu bepfandenden Gegenstandes wird bevorzugt das zumindest eine weitere
Sicherheitsmerkmal direkt oder unmittelbar aufgebracht. Dadurch
kann zusätzlich
erzielt werden, dass eine Pfandwertgenerierung nur nach erfolgreicher Beendigung
des Herstellungsprozesses durchgeführt wird.
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Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal
wird beispielsweise in einem Inline-Prozess auf das Pfandwertgebinde
aufgebracht. Dadurch kann eine kostengünstige Integration zur Anbringung der
Pfandmarkierung als auch eine Pfandabsicherung in dem Herstellungsprozess
gegeben sein. Bei einem Inline-Prozess werden zum Beispiel bei einem Abfüller direkt
aufeinanderfolgende Arbeitsschritte, wie Flaschenreinigen, Bedrucken
oder Etikettieren, Befüllen,
Verschließen
und Verpacken, durchgeführt, wobei
die Flaschen auf einem Förderband
im wesentlichen durchgehend transportiert werden.
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Des weiteren ist erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Durchführung
eines Pfandwertkreislaufs vorgeschlagen, in dem insbesondere ein
Verfahren zur Herstellung von zumindest einem Pfandwertgebinde mit
zumindest einer Pfandmarkierung vorgesehen ist, welche zumindest
ein erstes und ein weiteres Sicherheitsmerkmal aufweist, deren Pfandwert
durch die Kombination der Sicherheitsmerkmale generiert wird.
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Zum Aufbringen des zumindest einen
weiteren Sicherheitsmerkmals ist eine Markierungseinheit vorgesehen.
Diese Markierungseinheit ist für
einen Hersteller oder Abfüller
von Pfandwertgebinden nicht zugänglich.
Die Ausgabe erfolgt vorteilhafterweise nach Erkennung eines Pfandwertgebindes
durch einen Sensor. Durch diese Maßnahme ist bereits ein Missbrauch
erschwert.
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Vorteilhafterweise wird das zumindest
eine weitere Sicherheitsmerkmal durch eine Markierungseinheit aufgetragen,
welche einen Taktimpuls von einer Steuereinheit empfängt, der
aus der Fördergeschwindigkeit
des Pfandwertgegenstandes und/oder deren Abstand abgeleitet wird.
Dadurch wird jeder zu bepfandende Gegenstand mit einem weiteren
Sicherheitsmerkmal versehen, wodurch die Wertgenerierung der Pfandmarkierung
erfolgt.
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Zur Überwachung der Wertgenerierung
ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass jede Ausgabe eines Sicherheitsmerkmales
durch eine Steuereinheit überwacht
und an eine Datenverarbeitungsanlage weitergeleitet und zumindest
teilweise abgespeichert wird. Der Markierungseinheit ist eine Leseeinheit
nachgeschaltet, durch welche die aufgebrachten, zumindest weiteren
Sicherheitsmerkmale erfasst werden. Diese Daten werden ebenfalls
an eine Datenverarbeitungsanlage; welche vorzugsweise beim Hersteller
oder Abfüller
steht, weitergeleitet und zumindest teilweise gespeichert. Gleichzeitig
kann eine Überwachung über die
tatsächlich
und ordnungsgemäß aufgebrachten
Sicherheitsmerkmale gegeben sein.
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Zumindest die Markierungseinheit
und Leseeinheit eines Sicherheitssystems sind bevorzugt in einem
kurzem Abstand zueinander angeordnet, beispielsweise sind bei einer
Flaschen- oder Dosenabfüllanlage
weniger als drei Meter vorgesehen. Dadurch kann ein sicheres Lesen
der aufgebrachten Markierung gegeben sein, selbst für den Fall,
dass aufgrund der Transportförderrichtung
ein zumindest teilweises Drehen der Flasche, der Dose oder dergleichen
erfolgt sein sollte.
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Nach einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest eine
weitere Sicherheitsmerkmal durch die Markierungseinheit berührungslos
auf den zu bepfandenden Gegenstand aufgetragen wird. Dadurch kann auch
bei sehr hohen Fördergeschwindigkeiten
ein Sicherheitsmerkmal auf das Pfandwertgebinde aufgebracht werden.
Alternativ kann auch eine Direktmarkierung durch Farbauftrag mittels
Walzendruck, Tampondruck oder dergleichen erfolgen.
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In der Markierungseinheit werden
vorzugsweise die Anzahl der ausgegebenen Sicherheitsmerkmale, die
Masse und/oder die Menge des ausgegebenen Markierungsmediums ausgewertet
und abgespeichert. Diese Abspeicherung erfolgt vorteilhafterweise
sowohl in einem an einem Behältnis
des Markierungsmediums angeordneten Speicherelement als auch in
der Markierungseinheit oder der zugehörigen Datenverarbeitungsanlage.
Die mit den Daten versehenen Behältnisse
werden nach dem Entleeren nachweislich ausgetauscht und zum Befüllen einem
Sicherheitsdienstleister gesichert übermittelt. Auch der Austausch
der Behältnisse
mit Markierungsmedium, der Walzen oder dergleichen für einen unmittelbaren
Auftrag wird registriert, so dass die Transportwege als auch die
Anzahl der im Umlauf befindlichen Behältnisse bekannt und überprüfbar sind. Vorteilhafterweise
werden die von dem Hersteller beziehungsweise dem Abfüller in
der Datenverarbeitungsanlage erfassten Daten, welche für den Hersteller
nicht zugänglich
sind, einer den gesamten Pfandkreislauf überwachenden neutralen Stelle
(Clearingstelle) übermittelt.
Parallel hierzu ist es gegebenenfalls erforderlich, dass der Sicherheitsdienstleister die
aus den Behältnissen
ausgelesenen produktionsrelevanten Daten ebenfalls der Clearingstelle
zum Abgleich übermittelt
oder dass der Sicherheitshersteller die Informationen und Daten
vom Hersteller oder Abfüllen
und der Clearingstelle auf ihre Plausibilität hin prüft.
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Die vorteilhafterweise vom Sicherheitsdienstleister
durchgeführte
Plausibilitätsprüfung berücksichtigt
eine Mindestmenge an Daten, um die Sicherungen des Pfandkreislaufs
zu ermöglichen
oder zu erhöhen.
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Zumindest wird die Anzahl der ausgegebenen
Sicherheitsmerkmale überwacht.
In Abhängigkeit
der Ausgestaltung der Sicherheitsmerkmale können weitere Daten überwacht
werden. Beispielsweise bei der Verwendung von einem Markierungsmedium
können
neben der Anzahl der aufgetragenen und aufgebrachten Sicherheitsmerkmale
alternativ oder zusätzlich
die Menge und/oder die Masse des Markierungsmediums überwacht
werden. Darüber
hinaus ist vorteilhafterweise vorgesehen, um den Pfandwertkreislauf
zu sichern, dass bereits bei der Herstellung des Sicherheitsmerkmales,
insbesondere bei der Herstellung des Markierungsmediums eine Überwachung
hinsichtlich der Menge erfolgt. Eine weitere Überwachung ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die produzierte Menge in vorgesehene Behältnisse
abgefüllt
oder abgepackt wird. Auch diese Behältnisse werden wiederum bezüglich deren
Anzahl und Vollständigkeit überprüft und überwacht.
Vorteilhafterweise ist des weiteren vorgesehen, dass diese Behältnisse
codiert werden, so dass auch der Transportweg vom Sicherheitsdienstleister
zum Abfüller bzw.
Hersteller überwacht
und kontrolliert werden kann. Vorteilhafterweise werden beim Sicherheitsdienstleister
die aufzubringenden Sicherheitsmerkmale oder der Komponenten zur
Bildung von Sicherheitselementen hergestellt oder aufbereitet oder
zusammengestellt, so dass bereits beim ersten Schritt für die Herstellung
von Komponenten der Sicherheitsmerkmale eine Überwachung ermöglicht ist.
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Die Pfandmarkierung kann durch eine
beliebige Auswahl der zuvor beschriebenen und nachfolgend aufgeführten Sicherheitsmerkmalen
gebildet werden. Die Pfandmarkierung umfasst wenigstens zwei Sicherheitsmerkmale
und kann eine anwendungsspezifische höhere Anzahl von Sicherheitsmerkmalen
aufweisen. Des weiteren kann vorgesehen sein, dass zusätzlich zur
zumindest einen Pfandmarkierung weitere einzelne Sicherheitsmerkmale angebracht
sind. Hierbei kann es sich um zusätzliche Kontrollstellen oder
Verifikationsmerkmale handeln. Ebenfalls können weitere Informationen
hinterlegt sein.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand dem in
der Zeichnung dargestellten Beispiel näher beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pfandwertgebindes mit einer Pfandmarkierung,
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2 eine
schematische Darstellung eines Pfandwertgebindes mit einer Vielzahl
von verschiedenen möglichen
Ausführungsformen
der Pfandmarkierung,
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3 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Pfandwertgebindes mit alternativen
Aufbringungsmöglichkeiten
einer Pfandmarkierung,
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4 eine
schematische Darstellung einer Generierung der Pfandmarke bei einem
Inline-Prozess und der Sicherung der Aufbringung des Sicherheitsmerkmales
und
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5 eine
schematische Darstellung eines Teils eines Pfandwertkreislaufsystems
zur Pfandmarkierung von Pfandwertgebinden.
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In den 1 bis 3 ist schematisch ein Pfandwertgebinde 11 mit
einer Pfandmarkierung 12 dargestellt. Das Pfandwertgebinde 11 kann
ein Behältnis oder
eine Verpackung umfassen, insbesondere eine Dose aus Kunststoff
oder Weißblech,
eine Flasche aus Kunststoff oder Glas, ein Glas- oder Kunststoffbehältnis, eine
Kartonverpackung oder eine mehrschichtige Verpackung aus Papier,
Karton, Pappe, Holz, Kunststoff, Aluminium, Weißblech, Textilfasern, Textilgeweben
und/oder weiteren Verbundmaterialien, in denen Flüssigkeiten,
Nahrungsmittel, Verbrauchsstoffe oder Waren allgemeiner Art vorgesehen
sind.
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Das Pfandwertgebinde 11 ist
als Einwegprodukt aus recycelbarem Material hergestellt. Die auf dem
Pfandwertgebinde 11 aufgebrachte Pfandmarkierung 12 umfasst
ein erstes Sicherheitsmerkmal 14 und zumindest ein weiteres
Sicherheitsmerkmal 16. Das erste Sicherheitsmerkmal 14 ist
als offene Information oder Codierung beispielsweise als Barcode ausgebildet.
Das weitere Sicherheitsmerkmal 16 ist als verborgene Information
oder Codierung ausgebildet, welche durch Hilfsmittel verifizierbar
ist. Zusätzlich
kann die Pfandmarkierung 12 eine Angabe über den
Pfandwert 17 aufweisen, der visuell erkennbar ist. Des
weiteren kann ein Pfandlogo 18 vorgesehen sein. Das erste
und weitere Sicherheitsmerkmal 14, 16 ist nicht
auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt
sondern kann des weiteren auch Informationen über den Pfandwert, das Pfandlogo
oder weitere Details enthalten.
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In 2 ist
ein Pfandwertgebinde 11 mit verschiedenen Möglichkeiten
zur Ausgestaltung von Pfandwertmarkierungen 12a bis e mit
Sicherheitsmerkmalen 14a bis e, 16a bis e dargestellt.
Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 14, 16 kann
in Form von zumindest einem Punkt, einem Rechteck als auch einem
Barcode, vorzugsweise direkt auf das Pfandwertgebinde 11 aufgebracht
sein. Ebenso kann ein umlaufender Ring oder ein umlaufendes Band
vorgesehen sein. Darüber
hinaus können
unterschiedliche geometrische Formen als Codierung für das Pfandwertgebinde 11 verwendet
werden, die in verschiedensten Arten einender zugeordnet sind und
mit einem offenen Sicherheitsmerkmal zur Codierung, beispielsweise
einem Barcode kombinierbar sind.
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In 3 ist
beispielsweise die Anordnung von Pfandwertmarken 12f bis k dargestellt,
welche Sicherheitsmerkmale 14 und 16 mit einem
oder mehreren Punkten in unterschiedlichem Abstand und mit unterschiedlicher
Anzahl zueinander aufweisen. Jede Gruppierung für sich, beziehungsweise die
einzelnen Punkte zueinander können
zumindest ein erstes und/oder zumindest ein weiteres Sicherheitsmerkmal 14, 16 darstellen,
wobei eine beliebige Kombination von offenen und verdeckten Sicherheitsmerkmalen 14, 16 möglich ist.
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Das Material für die Sicherheitsmerkmale 16 umfasst
im allgemeinen eine Polymermatrix, deren konkrete Ausgestaltung
in unterschiedlichsten Formen vorgesehen sein können. Die für die Sicherheitsmerkmale verwendete
Sicherheitsmarkierungsmatrix wird bevorzugt transparent oder teiltransparent
beziehungsweise transluzent beziehungsweise transparent für die Auslesewellenlänge ausgebildet und
auf das jeweilige Markierungsverfahren mit oder ohne Berührung des
zu bepfandenden Gegenstandes abgestimmt, so dass eine hinreichende
Abriebbeständigkeit,
Beständigkeit
gegen Wärme,
Licht, Feuchtigkeit, Chemikalien und weiteren Umweltfaktoren gegeben
ist. Es können
alle Arten von anorganischen und organischen Pigmenten eingesetzt
werden, um das Sicherheitsmerkmal auszugestalten.
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Ebenso kann im einzelnen oder in
Kombination eine Buchstaben-Zahlenanordnung
oder eine Codierung in Form von 1-D oder 2-D oder 3-D-Codes vorgesehen
sein, welche als weitere Sicherheitselemente 16 ausgebildet
sind.
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Die zumindest zwei Sicherheitsmerkmale 14, 14 oder 14, 16 oder 16, 16 oder
eine beliebige Mehrfachkombination, welche eine Pfandmarkierung 12 bilden,
umfassen zumindest eine Informationen über die Echtheit des Pfandwertgebindes 11.
Zusätzlich kann
eine Information über
die Pfandhöhe
vorgegeben sein. Vorzugsweise sind beide fälschungssicher zur Bildung
einer Pfandmarkierung 12 vorgesehen. Es können auch
weitere nützliche
Daten in den Sicherheitsmerkmalen hinterlegt werden, sofern dies erforderlich
oder gewünscht
ist. Üblicherweise
werden in offenen Codierungen notwendige oder nützliche Daten, wie Systembetreiber,
die Materialart, der Hersteller, Chargenkennziffern, das Datum der
Inverkehrbringung der Verpackung, Best-before-Daten, Preise des
Pfandwertgebindes vorgesehen. Die verborgenen Informationen bilden
vorteilhafterweise die Sicherheits- oder Hochsicherheitsmerkmale.
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In 4 ist
ein Teil eines Sicherheitssystems für die Aufbringung des zumindest
einen weiteren Sicherheitsmerkmal 16 dargestellt, welches
ein Teil eines gesamten, beispielsweise in 5 dargestellten Pfandabsicherungssystems
beziehungsweise eines Pfandgesamtsystem ist.
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In 4 ist
beispielsweise das Zusammenführen
eines zumindest weiteren Sicherheitsmerkmal 16 in einem
Herstellungsprozess mit einem zumindest ersten Sicherheitsmerkmal 14 dargestellt,
welches auf einem Pfandwertgebinde 11 bereits aufgebracht
ist.
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Im nachfolgenden wird die Pfandwertgenerierung
am Beispiel eines Abfüllprozesses
von Flüssigkeiten
gemäß 4 näher erläutert, wobei die nachfolgende
Beschreibung hierauf nicht beschränkt ist.
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Das zumindest eine erste Sicherheitsmerkmal 14 kann
nach der Herstellung der Flasche oder Dose durch Direktbedruckung
eines Barcodes in das Dekor der Dose oder Flasche gedruckt werden.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass anstelle der Direktbedruckung
das zumindest erste Sicherheitsmerkmal 14 auf Etiketten
oder Dekorumhüllungen
eingebracht ist, welche auf die Dose oder Flasche aufgebracht werden.
Bei der Dosenherstellung kann des weiteren alternativ vorgesehen
sein, dass auf jeden Deckel der Dosen das zumindest eine erste Sicherheitsmerkmal 14 aufgebracht
wird. Ebenso können
anstelle der Deckel der Dosen auch Kronkorken, Flaschenverschlüsse oder
dergleichen zum Aufbringen des ersten Sicherheitsmerkmals 14 vorgesehen
sein.
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Nachdem die Dose oder Flasche mit
Flüssigkeit
gefüllt
und verschlossen wurde, erfolgt die Anbringung des zumindest einen
weiteren Sicherheitsmerkmals 16 zur Wertgenerierung der
Pfandmarkierung 12. Diese Wertgenerierung umfasst mehrere
sicherheitsrelevante Schritte und Vorgänge, um Manipulationen zu unterbinden,
wie nachfolgend beispielhaft aufgeführt ist.
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Das auf einem Förderband 19 in Transportrichtung 20 transportierte
Pfandwertgebinde 11, wie die zu markierende Flasche oder
Dose wird durch ein Sensor 21 erfasst. Der Sensor 21 kann
als Fotozelle und Inkrementalgeber zur Erfassung ausgebildet sein.
Dieser Sensor 21 gibt ein Signal an eine Steuereinheit 22 weiter,
in der ein Taktimpuls für
einen Markierungsbefehl an eine Markierungseinheit 23 ausgegeben
wird. Der Taktimpuls ist abhängig
von der Fördergeschwindigkeit
(beispielsweise 0,1 – 10 m/s)
und dem Durchmesser beziehungsweise der Größe der hintereinander gereihten
zu bepfandenden Gegenstände.
Daraufhin erfolgt eine vorzugsweise berührungslose Anbringung von zumindest
einem weiteren Sicherheitsmerkmal 16 auf dem Pfandwertgebinde 11.
Die Markierungseinheit 23 wiederum gibt ein Signal über eine
erfolgte Ausgabe eines Sicherheitsmerkmals an die Steuereinheit 22,
welche die Daten des Sensor 21 und der Markierungseinheit 23 an
eine Datenverarbeitungsanlage 24 weiterleitet.
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Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 16 wird
als Direktmarkierung auf den zu bepfandenden Gegenstand aufgebracht.
Dieses zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 16 umfasst verdeckte
Informationen. Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 16 kann
an beliebigen Stellen des zu bepfandenden Gegenstandes aufgebracht werden.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass nach dem vollständigen Abfüllen beziehungsweise Befüllen einer
Dose oder Flasche das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 16 an
einer Außenseite
im Bauch- oder Halsbereich der Dose oder Flasche aufgebracht wird.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass das zumindest eine erste Sicherheitsmerkmal 14 unmittelbar
auf der Flasche oder Dose sowie mittelbar auf der Flasche oder Dose
aufgebracht ist und dass nach dem Befüllen der Flasche oder der Dose
ein Verschluss für
die Flasche oder Dose zugeführt
wird, welche mit zumindest einem weiteren Sicherheitsmerkmal 16 versehen
sind. Beim Verschließen
der Dose oder Flasche wird gleichzeitig eine Zusammenführung der
Sicherheitsmerkmale 14, 16 zur Pfandgenerierung
ermöglicht.
Das zumindest eine weitere Sicherheitsmerkmal 16 wird in
einem sicherheitstechnisch überwachten
Prozess auf den Verschluss oder Deckel des zu bepfandenden Gegenstandes aufgebracht.
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Im Ausführungsbeispiel nimmt die Markierungseinheit 23 wenigstens
ein austauschbares Behältnis
auf, welches das Markierungsmedium enthält. Das Markierungsmedium kann
flüssig,
hoch oder niedrig viskos ausgebildet sein.
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Die Markierungseinheit 23 kann
alternativ auch zur Aufnahme von wenigstens zwei Behältnissen
ausgebildet sein, wobei das Markierungsmedium der Behältnisse
durch eine Aufbringeinheit ausgetragen wird. Des weiteren können an
jedem Behältnis jeweils
eine Aufbringeinheit zum Ausgeben von Sicherheitsmerkmalen vorgegeben
sein. Des weiteren kann die Markierungseinheit wenigstens zwei Aufbringeinheiten
aufweisen, denen jeweils ein oder mehrere Behältnisse zugeordnet werden können. Um
die Sicherheit zur Anbringung des zumindest einen weiteren Sicherheitsmerkmals 16 zu
erhöhen, kann
auch vorgesehen sein, dass zwei Markierungseinheiten 23 eingesetzt
werden. Eine beliebige Kombination der zuvor beschriebenen Ausführungsformen
zum Aufbringen des zumindest einen weiteren Sicherheitsmerkmals 16 ist
möglich.
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Alternativ kann auch eine Einrichtung
wie eine Walze oder dergleichen für einen Direktauftrag vorgesehen
sein. Das Behältnis
gemäß dem Ausführungsbeispiel
weist wiederum ein Speicherelement auf, in dem Daten abgespeichert
werden, wie beispielsweise individuelle Codierung des Behältnisses, Zeitpunkt
des Einsetzens des Behältnisses
in die Markierungseinheit, Identifizierung der Markierungseinheit
und Beginn des Verbrauchs sowie Anzahl der ausgegebenen Markierungen.
Alle diese Daten werden ebenfalls an die Datenverarbeitungsanlage 24 weitergeleitet
und von dieser zumindest teilweise abgespeichert.
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Die berührungslose Markierung der Markierungseinheit 23 weist
den Vorteil auf, dass diese universell einsetzbar ist, insbesondere
in einem Inline-Prozess. Darüber
hinaus können
hohe Auftraggeschwindigkeiten möglich
sein, die insbesondere bei der Dosenherstellung erforderlich sind.
Durch den berührungslosen
Auftrag ist ein vernachlässigbarer Verschleiß gegeben,
da sehr wenig bewegliche Teile in der Markierungseinheit 23 vorhanden
sind. Durch die berührungslose
Markierung lassen sich unterschiedliche Formen und Muster sowie
Anordnungen von Markierungen bei hohen Fördergeschwindigkeiten auf Pfandwertgebinde 11 auftragen.
Darüber
hinaus ist eine geringe Menge an Flüssigkeit möglich, um eine Markierung zu
schaffen. Derartige Markierungssysteme haben darüber hinaus des Vorteil, dass
es sich um geschlossene und manipulationssichere Behälteraustauschsysteme
handelt, die kontrollier- und überwachbar
sind.
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Der Markierungseinheit 23 nachgeordnet
ist eine Leseeinheit 26 beziehungsweise ein Scanner vorgesehen,
der das aufgebrachte zumindest eine weitere Sicherheitselement 16 kontrolliert
und protokolliert und diese Information an die Datenverarbeitungsanlage 24 weiterleitet.
Bevorzugt ist die Leseeinheit 26 in einem sehr kurzen Abstand,
beispielsweise weniger als 3 m zur Markierungseinheit 23 beabstandet,
um die Kontrollfunktion zu ermöglichen,
damit im allgemeinen die Verifikation der aufgebrachten Kodierungen
beziehungsweise Sicherheitsmerkmale, ohne dass sich das Pfandwertgebinde 11 wegdreht,
ermöglicht
ist. Gleichzeitig werden auch Fehler oder die Nichtmarkierung erkannt.
Diese führen
dazu, dass über
eine Sortiereinheit 31 nicht oder nicht vollständig markierte
Flaschen oder Dosen aussortiert werden. Zwischen der Leseeinheit 26 und
Sortiereinheit 31 ist bevorzugt eine Füllstandskontrolle 28 vorgesehen,
um zu prüfen,
ob Qualitätsmängel, beziehungsweise
ein Nichterfüllen
von wenigstens einem Qualitätsmangel
der Ware vorliegt. Diese Füllstandskontrolle 28 kann
ebenso vor dem Sensor 21 vorgesehen sein, wobei vorzugsweise
in dieser Anordnung an die Datenverarbeitungsanlage 24 beziehungsweise
der Steuereinheit 22 über
die Füllstandkontrolle 28 ein
Signal gegeben wird, das bei Qualitätsmängeln die Ausgabe eines weiteren
Sicherheitsmerkmales 16 unterbunden wird.
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Der Abstand zwischen dem Sensor 21,
der Markierungseinheit 23, der Leseeinheit 26,
der Sortiereinheit 31 und gegebenenfalls der Füllstandkontrolle 28 ist
bevorzugt gering ausgebildet. Dadurch kann ein sicheres Aufbringen
der Pfandwerte und eine Kontrolle gegeben sein. Des weiteren kann
auf kleinem Raum die Integration ein Teil des Pfandsicherungssystems
einem Inlineprozess erfolgen und zugeordnet werden. Die Abstände zwischen
jeweils zwei aufeinanderfolgende Komponenten 21, 23, 26, 31 und
gegebenenfalls 28 sind vorzugsweise kleiner als 3m betragen.
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Die einzelnen Komponenten wie beispielsweise
der Sensor 21, die Markierungseinheit 23, die Steuereinheit 22 und
die Leseeinheit 26, können
in ihrer Gesamtheit oder in einer beliebigen Kombination in einer
Station oder in einer Einheit beziehungsweise einem Gehäuse vorgesehen
sein, welches an einer geeigneten Stelle zum Förderband 19 positionierbar
ist.
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Sowohl die Abspeicherung der Daten
in der Datenverarbeitungsanlage 24 als auch die Abspeicherung
der Daten an einem Speicher des Behältnisses für das flüssige Markierungsmedium ermöglicht eine
Sicherung des Prozessablaufes, bei der Befüllung und Herstellung der Behältnisse
und deren Konfektionierung als auch beim Austausch der Behältnisse
für die
Markierungseinheit 23 sowie dessen Transport wie nachfolgend
näher erläutert wird.
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Zur Sicherung vor Missbrauch und
der Einführung
von nicht zum System gehörigen
Pfandwertgebinden 11 ist ein Sicherheitssystem für einen Pfandwertkreislauf
vorgesehen, welches gemäß dem Ausführungsbeispiel
in 5 aus einem Abfüller 36, einer
Clearingstelle 37 und einem Sicherheitsdienstleister 38 besteht.
Unter Abfüller 36 kann
auch jeder weitere Hersteller verstanden werden, der Einwegprodukte
herstellt, die in den Stoffkreislauf aufgenommen und mit einem Pfandwert
bzw. einer Pfandmarkierung 12 zu versehen sind. Die Clearingstelle 37 ist eine Überwachungsstelle
des Pfandkreislaufes und kann durch ein Verband, durch den Bund,
das Land oder einer sonstigen Zentralstelle oder Behörde als auch
von einem Unternehmen eingerichtet sein. Ein Sicherheitsdienstleister 38 überwacht
und koordiniert die Herstellung von zumindest einem Sicherheitsmerkmal 16,
bevorzugt einem Hochsicherheitsmerkmal, weiches beim Abfüller 36 zur
Wertgenerierung der Pfandmarkierung 12 eingesetzt wird.
Gleichzeitig werden die Daten aufbereitet und verglichen und mit der
Clearingstelle 37 abgeglichen und zu gewährleisten,
dass die Anzahl an hergestellten und ausgegebenen Pfandmarkierungen 12 auch
einem sich im Umlauf befindlichen Pfandwert entspricht.
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Der Sicherheitsdienstleister 38 stellt
die Behältnisse
mit Markierungsmedium zum Aufbringen der Markierung her (Bezugsziffer 42).
Sowohl die Farbherstellung 43 als auch die Herstellung
der Behältnisse
wird überwacht,
erfasst und parallel einem EDV-basierten Managementsystem 44 gemeldet. Die
Produktion der Farben, Behältnisse
oder weiterer Materialien für
die Aufbringung des Sicherheitsmerkmals kann durch Sicherheitsdienstleister
erfolgen oder extern überwacht
werden. Für
jedes Behältnis wird
ein spezieller Code zur Individualisierung vergeben (Bezugs ziffer 46).
Ein EDV-basiertes Managementsystem 44 steuert und dokumentiert
hierzu jeden Arbeitsschritt. Sofern eine Anforderung von Abfüller 36 für Behältnisse
zur Aufbringung der Markierung angefordert werden, erhält der Abfüller 36 die
individualisierte Behältnisse über einen
sicheren Transportweg 47. Im Managementsystem 44 wird
die Anzahl der ausgegebenen Behältnisse
vermerkt. Ebenso werden die Anforderungen bzw. die Anzahl der angeforderten
Behältnisse
in der Datenverarbeitungsanlage 24 des Abfüllers 36 gespeichert.
Der Abfüller 36 nimmt
die Behältnisse
nachweislich entgegen und lagert diese in einem zugriffsicheren
Bereich 41. In Abhängigkeit
der Produktion werden die Behältnisse
nachweislich aus dem zugriffsicheren Bereich 41 entnommen
und in der Markierungseinheit 23 der Produktionslinie installiert.
Durch den Einsatz von beispielsweise zwei Behältnissen, die gleichzeitig
in die Markierungseinheit 23 installiert sind, ist ein redundantes
System geschaffen, welches ermöglicht,
dass bei einem etwaigen Ausfall eines Behältnisses sofort auf das andere
Behältnis
umgeschaltet werden kann.
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Diese Umschaltung wird ebenfalls
abgespeichert. Sobald ein Behältnis
leer ist, erfolgt eine entsprechende Meldung an die Datenverarbeitungsanlage 24,
die zum Auswechseln des verbrauchten Behältnisses führt. Das entleerte Behältnis wird
nachweislich in einen zugriffssicheren Bereich 41 gebracht.
Bei Bedarf werden die leeren Behältnisse
von dem Sicherheitsdienstleister 38 gegen volle Behältnisse
nachweislich ausgetauscht. Während
des Produktionsprozesses werden produktionsrelevante Daten, wie
beispielsweise Anzahl der ausgegebenen Sicherheitsmerkmale, die
Menge und/oder Masse bei einem Markierungsmedium, die Anzahl der
nicht vollständig
aufgetragenen Sicherheitsmerkmale, nicht erkannte oder nicht aufgetragene
Sicherheitsmerkmale, Störungen
beim Wechsel der Behältnisse,
Anzahl der gewechselten Behältnisse,
Anzahl der ausgegebenen Sicherheitsmerkmale je Behältnis und/oder
Steuerimpulse der erkannten zu bepfandenden Gegenstände, direkt
auf ein an dem Behältnis
integriertes Speichersystem gesichert. Dieselben Daten sind auch
beim Abfüller 36 in
der Datenverarbeitungsanlage 24 hinterlegt. Per Datenübertragung 48 gehen
diese Produktionsdaten an den Sicherheitsdienstleister 38 und
fließen
in das EDV-basierte Managementsystem 44 ein. Sobald das
Behältnis
mit demselben Datensatz beim Si cherheitsdienstleister 38 eingetroffen
ist, wird auch dieser Datensatz dem EDV-basierten Managementsystem 44 dem
entsprechenden Behältnis
zugeordnet. Anschließend
erfolgt eine Plausibilitätsprüfung 49,
anhand derer die Daten miteinander verglichen werden. Es wird eine
Plausibilitätsprüfung durchgeführt, um
die Anzahl der ausgegebenen Sicherheitsmerkmale zu prüfen, wie
beispielsweise vorzeitige Abschaltung und vollständige Anbringung der Markierung
sowie Störungen
im Betrieb.
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Die in der Datenverarbeitungsanlage 24 abgespeicherten
und protokollierten Daten werden an die Clearingstelle 37 geschickt
(Bezugsziffer 51). Der Sicherheitsdienstleister gleicht
seine Daten mit der Clearingstelle 37 ab (Bezugsziffer 52).
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Behältnisse mit Markierungsmedium
sich in einem stetigen abgesicherten Kreislauf befinden. Dadurch
kann durch einen Fremdeingriff kein Markierungsmedium entnommen werden
beziehungsweise eine Entnahme simuliert werden, ohne dass tatsächlich eine
Markierung erfolgt ist. Durch das EDV-basierte Managementsystem 44 ist
eine Rückverfolgbarkeit
der Behältnisse gesichert,
welche ebenfalls die Plausibilitätsprüfung 49 ermöglicht,
wobei hierzu die Daten aus zwei Datenquellen einbezogen werden und über bestimmte Algorithmen
ausgewertet werden.