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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Rückhaltegurt
für Fahrzeuge
zu Lande, in der Luft oder auf dem Wasser zur Sicherung von Personen oder
Objekten, welcher ein mit einem Gas befülltes oder befüllbares
Gurtpolster umfaßt
und die im Oberbegriff des Patentanspruchs (1) angegebenen Merkmale
aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind Rückhaltegurte
für Fahrzeuge
bekannt, welche ein Polster aus hochflorigem Material, aus Schaumgummi
oder aus Schichten von wärmeabweisendem
Materialien umfassen.
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Diese aus dem Stand der Technik bekannten Rückhaltegurte
mit Polster sind insbesondere deswegen nachteilig, weil sie im Falle
eines Abfangens des zu sichernden Objektes das Ausmaß der von dem
Rückhaltegurt
hervorgerufenen und regelmäßig auftretenden
Verletzungen nicht vermindern.
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Ein besonders gravierender Nachteil
von bekannten Gurtpolstern besteht ferner darin, daß sie oder
der mit ihnen bestückte
Rückhaltegurt
im Falle eines Unfalles zusätzliche
Verletzungen des zu sichernden Benutzers begünstigen, beispielsweise in Form
von Abschürfungen,
Blutergüssen
oder gar Knochenbrüchen.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten
Gurtpolster ist darin zu sehen, daß sie ein Einschneiden oder
Drücken
des sie tragenden Rückhaltegurtes oder
dessen Kanten am Rumpf oder an Körperteilen des
zu sichernden Benutzers nicht vermeiden und dadurch die Sicherheit
sowie den Tragekomfort des Rückhaltegurtes
und die Bereitschaft zum Anlegen eines Rückhaltegurtes nachteilig beeinflussen.
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Nachteilig ist im Falle der bekannten
Gurtpolster ferner, daß sie
am Körper
des Benutzers häufig
zu einem örtlich
begrenzten, unerwünschten
Temperaturanstieg und damit zu einer Schweißbildung führen.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem
Stand der Technik bekannten Gurtpolster liegt ferner darin, daß sie oder
der mit ihnen bestückte
Rückhaltegurt
regelmäßig zu einem
erhöhten
Abrieb sowie zu einem ungewollten „Bügeleffekt" an der in Kontakt kommenden Kleidung
oder Krawatte führt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist daher die Bereitstellung eines Rückhaltegurtes, welcher ein
Polster umfaßt,
mit dessen Hilfe im Falle eines Abfangens des zu sichernden Objektes
das Ausmaß der
von dem Rückhaltegurt
hervorgerufenen Verletzungen deutlich reduziert ist oder diese gänzlich vermeidbar
sind, welcher zur Erhöhung
der Sicherheit beiträgt
sowie eine Verringerung eines Verletzungsrisikos bewirkt, welcher
im Falle eines Unfalles zusätzliche
Verletzungen des zu sichernden Benutzers durch den Rückhaltegurt
oder das daran angebrachte Gurtpolster weitgehendst vermeidet, das
Problem eines Einschneidens oder Drückens des Rückhaltegurtes oder dessen Kanten
an dem Rumpf oder an den Körperteilen
eines zu sichernden Benutzers nicht kennt und dadurch den Tragekomfort
des Rückhaltegurtes
sowie die Bereitschaft zum Anlegen eines Rückhaltegurtes günstig beeinflußt, welcher
in der Regel nicht am Körper
des Benutzers zu einem örtlich
begrenzten, unerwünschten
Temperaturanstieg und damit zu einer Schweißbildung führt, daß sie oder der mit ihnen bestückte Rückhaltegurt
regelmäßig zu einem
erhöhten
Abrieb sowie zu einem ungewollten „Bügeleffekt" an der in Kontakt kommenden Kleidung
oder Krawatte führt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem
gattungsgemäßen Rückhaltegurt
durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden anhand der Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische, perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes mit
zwei Polstern zur Sicherung einer Person;
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2 einen
schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Polster;
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3 einen
schematischen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Polster
entlang der Linie A-A in 2;
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4 einen
schematischen, perspektivischen Querschnitt durch einen Rückhaltegurt,
an welchen mittels einer Ummantelung ein aufblasbares Polster benutzerseitig
angebracht ist;
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5 einen
schematischen Längsschnitt entlang
der Längsachse
eines erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes,
auf dessen dem zu sichernden Objekt zugewandter Seite ein aufblasbares
Polster vorgesehen ist, welches mittels einer Ummantelung an einem
Rückhaltegurt
reversibel angebracht ist, wobei auf der dem zu sichernden Objekt
abgewandten Seite und außenseitig
auf der Ummantelung eine Einrichtung zur Fixierung von Gegenständen oder
zur Anbringung einer Tasche für
Gegenstände
vorgesehen ist.
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Wie bereits aus der Übersichts-1 ersichtlich ist, kann
der erfindungsgemäß ausgestaltete Rückhaltegurt
(1) beispielsweise bei Fahrzeugen zu Lande, in der Luft
oder zu Wasser zum Einsatz kommen.
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In der Regel umfaßt der erfindungsgemäße Rückhaltegurt
(1) ein oder mehrere mit einem Gas befüllte oder befüllbare sowie
ein- oder mehrkammrige und sich abschnittsweise oder über die
gesamte Länge
des Rückhaltegurtes
(1) erstreckende Polster (2).
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Vorzugsweise sind das oder die gasbefüllten oder
mit Gas befüllbaren
Polster (2) auf der dem zu sichernden Objekt oder der zu
sichernden Person zugewandten Seite des Rückhaltegurtes (1)
reversibel oder irreversibel vorgesehen.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu
können
das oder die Polster (2) auf der gegenüberliegenden Seite des Rückhaltegurtes
(1) reversibel oder irreversibel vorgesehen sein.
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Alternativ oder zusätzlich hierzu
können
die Polster (2) auch im Bereich einer oder beider Kanten des
Rückhaltegurtes
(1) reversibel oder irreversibel vorgesehen sein.
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Vorzugsweise umfaßt der erfindungsgemäße Rückhaltegurt
(1) das oder die mit einem Gas befüllbaren Polster (2)
an seinen quer, längs
oder horizontal verlaufenden Gurtabschnitten und/oder in dem unten
um den Körper
einer zu sichernden Person laufenden Gurtabschnitt.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) sind das oder die Polster (2) auf ihrem zugehörigen Gurtabschnitt
zum Auffinden einer bequemen Anliegeposition hin- und herschiebbar
oder frei beweglich.
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Zumal die Verschiebbarkeit der Gurtpolster (2)
während
eines einzelnen Anschnallvorganges nach dem Auffinden einer besonders
geeigneten Position in der Regel nicht mehr wünschenswert oder erforderlich
ist, kann der erfindungsgemäße Rückhaltegurt
(1) eine oder mehrere Einrichtungen zur Festlegung der
Position sowie zur Arretierung des jeweiligen Polsters (2)
gegenüber
dem Rückhaltegurt
(1) umfassen. Diese Einrichtungen zur Festlegung der Position
sowie zur Arretierung des Polsters (2) können beispielsweise
in Form von Einrastungen, Ösen, Haken,
Löchern,
Knopflöchern,
Klettstreifen, Anti-Rutsch-Pads oder Taschen ausgebildet sein.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) können
das oder die Polster (2) mittels eines oder mehrerer Klett-,
Reiß-,
Knopf-, Druckknopf-, Shrink-, Klemmleisten- oder Schiebeleisten-Verschlüsse oder mittels
einer auch den Rückhaltegurt
(1) umschließenden
Ummantelung (9) oder mittels einer oder mehrerer an dem
Rückhaltegurt
(1) zur Aufnahme des oder der Polster (2) ausgebildeter
Taschen vorzugsweise reversibel an dem Rückhaltegurt (1) vorgesehen
sein.
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Selbstverständlich ist es jedoch möglich, das oder
die Polster (2) an dem Rückhaltegurt (1) irreversibel
in einer nach objektiven Kriterien optimierten Position anzubringen,
beispielsweise durch ein Annähen,
Ankleben, Anschweißen
oder ein vollständiges
oder teilweises irreversibles Integrieren in den Rückhaltegurt
(1).
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Vorzugsweise besitzen das oder die
Polster (2) einschließlich
deren Wandung (3) und der gegebenenfalls vorhandenen Schweißnähte (4)
oder Klebenähte
eine Tragfähigkeit,
welche beispielsweise im Bereich von 0,05 bar bis 15 bar, vorzugsweise
im Bereich von 0,25 bar. bis 10 bar, insbesondere im Bereich von
0,5 bar bis 5,0 bar, liegt.
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Durch diese oder eine gegebenenfalls
noch höhere,
ausgeprägte
Tragfähigkeit
des oder der Polster (2) ist sichergestellt, daß sich bei
einem Unfall beziehungsweise in einem Funktionsfall des Rückhaltegurtes
(1) die abfangende Druckverteilungsfläche des Rückhaltegurtes (1)
deutlich vergrößert und dadurch
das Verletzungsrisiko durch den Rückhaltegurt (1) erheblich
verringert.
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Selbst wenn die Druckbelastung der
Polster (2) bei einem Unfall größer als deren Tragfähigkeit werden
sollte, ist dies unproblematisch, da dann bei dem erfindungsgemäßen Rückhaltegurt
(1) lediglich Luft oder das zu Befüllungszwecken eingesetzte Gas austritt,
während
bei den Gurtpolstern des Standes der Technik Geele oder andere Flüssigkeiten
dann mit hoher Geschwindigkeit austreten, welche häufig ein
zusätzliches
Gefährdungspotential
darstellen.
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Die Dicke des gasbefüllten Polsters
(2) liegt beispielsweise im Bereich von 0,5 mm bis 30,0
mm, vorzugsweise im Bereich von 3,0 mm bis 22,0 mm, insbesondere
im Bereich von 6, 0 mm bis 19, 0 mm.
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Die Länge des gasbefüllten Polsters
(2) kann beispielsweise im Bereich von 5 cm bis 120 cm,
vorzugsweise im Bereich von 7 cm bis 100 cm, insbesondere im Bereich
von 10 cm bis 70 cm, liegen.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) besteht die Wandung (3) des Polsters (2)
aus einem im wesentlichen gasdichten Gewebe oder aus einer Kunststofffolie,
welche eine Dicke beispielsweise im Bereich von 0,1 mm bis 2,0 mm,
vorzugsweise im Bereich von 0,2 mm bis 1,5 mm, insbesondere im Bereich
von 0,4 mm bis 0,8 mm, aufweist.
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Die Wandung (3) des Polsters
(2) kann beispielsweise aus einer Polyvinylchlorid-, Polypropylen-
oder Polyethylen-Folie
bestehen.
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Gegebenenfalls sind die Wandungen
(3) des Polsters (2) miteinander oder mit den
Versteifungselementen (5) über Verschweißungen beliebiger
Art -beispielsweise über
eine Heißsiegel-Verschweißung- oder über Verklebungen
verbunden.
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Die Dicke der Wandung (3)
ist zur Vermeidung einer unbequemen, den Tragekomfort schmälernden
Steifigkeit der Wandung (3) vorzugsweise nicht zu groß zu wählen, jedoch
ausreichend stark zu bemessen, um im Funktionsfall des Rückhaltegurtes (1)
eine ausreichende Tragkraft sicherzustellen.
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Wie insbesondere den 2 und 3 zu
entnehmen ist, kann das Polster (2) in bevorzugten Ausführungsformen
entlang seiner Längsachse
und/oder entlang seiner Querachse ein oder mehrere punktförmige, leistenförmige, doppelleistenförmige, segmentartige
oder holmartige sowie abschnittsweise oder durchgängige Versteifungselemente
(5) aufweisen.
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Diese gegebenenfalls vorhandenen
Versteifungselemente (5) des Polsters (2) dienen
unter anderem zur Verbesserung der Handhabbarkeit eines separaten
Polsters (2) beispielsweise während des Ausrichtens des Polsters
(2) vor der reversiblen oder irreversiblen Anbringung an
einem Rückhaltegurt
(1) .
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Das oder die gegebenenfalls vorhandenen Versteifungselemente
(5) erlauben ferner eine besonders unproblematische und
vollständige
Einführung
des Polsters (2) in eine Tasche des Rückhaltegurtes (1)
oder in den von einer den Rückhaltegurt
(1) umschließenden
Umhüllung
(9) zwischen ihr und dem Rückhaltegurt (1) gebildeten
Polsteraufnahmeraum.
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Wie insbesondere 3 zeigt, liegt ein weiterer Vorteil von
gegebenenfalls vorgesehenen, vorzugsweise segmentartig ausgestalteten
Versteifungselementen (5) darin, daß eine Ausbildung des Polsters
(2) mit zwei oder mehreren voneinander getrennten und separat
mit einem Gas befüllbaren
oder zusammenhängenden
Luftkammern (6) möglich
ist.
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Insbesondere der 2 ist zu entnehmen, daß das Polster
(2) des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) in einer besonders bevorzugten Ausführungsform zum Zwecke der Gaszufuhr
einen oder mehrere, beispielsweise mundaufblasbare oder mittels
einer Luftpumpe oder mittels eines Blasebalges aufblasbare Schnorchel
(7) aufweisen kann.
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Alternativ oder zusätzlich zu
einem solchen Schnorchel (7) kann das Polster (2)
des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) einen oder mehrere permanente Gaszufuhranschlüsse aufweisen.
Diese Gaszufuhranschlüsse
oder Schnorchel (7) können beispielsweise
mit einer permanent angebrachten oder abnehmbaren Elastomer-Ballon-Pumpe
oder einem Kompressor oder einem airbag-artigen Gasgenerator in
Verbindung stehen.
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Durch die vorzugsweise variable Einstellbarkeit
des Gasdruckes innerhalb des Polsters (2) kann eine individuelle
und exakte Anpassung der Form des Polsters (2) an die jeweiligen
Gegebenheiten der korrespondierenden Auflagestel le des Benutzerkörpers bewerkstelligt
und damit ein besonders bequemes Anliegen des Rückhaltegurtes (1)
an einer zu sichernden Person erreicht werden, wodurch die Bereitschaft
zum Anlegen eines Rückhaltegurtes
günstig
beeinflußt
wird.
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In der Regel sind der oder die Schnorchel
(7) oder Gaszufuhranschlüsse außerhalb desjenigen Bereichs
des Polsters (2) vorgesehen, welcher in der Gebrauchsstellung
beziehungsweise im Funktionsfalle des Rückhaltegurtes (1)
mit dem zu sichernden Objekt oder Benutzer in Kontakt kommt.
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Aufgrund dieser Maßnahme wird
im Falle eines Auffangens des zu sichernden Objektes eine Verletzungsgefahr
durch den Schnorchel (7) oder den Gaszufuhranschluß ausgeschlossen
und der Tragekomfort des erfindungsgemäß ausgestalteten Rückhaltegurtes
(1) zusätzlich
erhöht.
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Vorzugsweise ist der Schnorchel (7)
vollständig
oder teilweise sowie reversibel oder irreversibel in dem Polster
(2) versenkbar.
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In der Regel ist innerhalb des Schnorchels (7)
oder des Gaszufuhranschlusses oder polsterseitig hiervon ein Ventil
oder ein mechanisches Quetschventil (8) vorgesehen, welches
ein Ausströmen
des Gases durch den Schnorchel (7) oder den Gaszufuhranschluß erst nach
einem Zusammendrücken
erlaubt.
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In der Regel wird der Schnorchel
(7) nach dem Befüllen
mit einem gasförmigen
Medium beispielsweise mittels einer Verschlußkappe oder eines Verschlußstöpsels luftdicht
verschlossen.
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Wie insbesondere der 4 zu entnehmen ist, können in einer besonders bevorzugten
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) das oder die Polster (2) mittels einer auch
den Rückhaltegurt
(1) umschließenden
Ummantelung (9) reversibel oder irreversibel an dem Rückhaltegurt
(1) angebracht sein.
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Die Ummantelung (9) kann
beispielsweise aus einem textilen Werkstoff, Gewebe, Leder oder aus
einem Polymerwerkstoff bestehen.
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Dabei können das oder die Polster (2)
vorzugsweise auf der dem zu sichernden Objekt zugewandten Seite
des Rückhaltegurtes
(1) mittels einer Ummantelung (9) -beispielsweise
durch Einschieben der Polster (2) in den Raum zwischen
der Ummantelung (9) und dem Rückhaltegurt (1) – reversibel
oder irreversibel angebracht sein, wobei die freien Enden der Ummantelung
(9) den Rückhaltegurt
(1) umschließen
können- und gegebenenfalls
auf der dem zu sichernden Objekt gegenüberliegenden Seite des Rückhaltegurtes
(1) reversibel oder irreversibel sowie überlappend oder stoßartig und
mittelbar oder unmittelbar miteinander in Verbindung stehen können.
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Vorzugsweise sind auf der dem zu
sichernden Objekt abgewandten Seite des Rückhaltegurtes (1)
ein oder mehrere Einrichtungen (10) zur reversiblen oder
irreversiblen Anbringung von Gegenständen (11) oder von
Taschen (12) für
Gegenstände
(11) unmittelbar oder mittelbar beispielsweise über eine
Ummantelung (9) angebracht (siehe 4 und 5).
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Das Vorsehen der Einrichtung (10)
zur Anbringung von Gegenständen
auf der dem zu sichernden Objekt abgewandten Seite des Rückhaltegurtes (1)
führt einerseits
zu dem Vorteil einer hervorragenden Zugänglichkeit des angebrachten
Gegenstandes (11) seitens des Benutzers und andererseits
zu dem Vorteil, daß im
Falle eines Abfangens des Benutzers dieser nicht auf den am Rückhaltegurt
(1) angebrachten Gegenstand (11) fällt und
hierdurch verletzt wird.
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Als Gegenstände zur reversiblen Anbringung an
der oder den Einrichtungen (10) kommen beispielsweise Brillen,
Spielzeug, Trinkflaschen, Trinkflaschenhalter, Schreib- oder Malutensilien,
Tabletts, Schreibunterlagen, mobile Telefone, Freisprecheinrichtungen
oder nach außen
gepolsterte oder ungepolsterte Taschen beziehungsweise Etuis in
Betracht.
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Zur Vermeidung einer Verletzungsgefahr
bei Unfällen
sind die an den Einrichtungen (10) reversibel anbringbaren
Gegenstände
vorzugsweise weich oder weich ummantelt oder leicht zusammenstauchbar
oder zusammenfaltbar und weisen vorzugsweise keine scharfen Kanten
auf.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) ist im übrigen
darin zu sehen, daß seine
gasbefüllbaren
oder gasbefüllten Polster
(2) jederzeit nachrüstbar
oder werkseitig mitlieferbar beziehungsweise anbringbar sind.
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Alternativ oder zusätzlich zu
einer Ausgestaltung mit außenseitigen,
gasbefüllten
oder gasbefüllbaren
Polstern (2) kann der erfindungsgemäße Rückhaltegurt (1) derart
ausgebildet sein, daß das Polster
(2) vollständig
sowie abschnittsweise oder über
die gesamte Länge
des Rückhaltegurtes
(1) in den Rückhaltegurt
(1) integriert ist.
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Zu diesem Zwecke kann der Rückhaltegurt (1)
abschnittsweise oder über
seine gesamte Länge beispielsweise
doppelwandig und schlauchförmig aufgebaut
sein. Vorzugsweise werden die Wände des
in den Rückhaltegurt
(1) integrierten Polsters (2) dann durch die schlauchförmigen Innenwände des Rückhaltegurtes
(1) selbst gebildet, welche vorzugsweise im wesentlichen
gasdicht beschichtet oder im wesentlichen gasdicht sind.
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In der Regel sind das oder die in
einen schlauchartigen Rückhaltegurt
(1) integrierten Polster (2) über eine Gasbefüllungseinrichtung
vollständig
oder teilweise befüllbar.
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Im Allgemeinen entspricht die Dicke
eines derartigen Rückhaltegurtes
(1) mit schlauchartigem Aufbau in etwa der Dicke eines
Rückhaltegurtes
(1) mit einlagigem Aufbau, um nicht mehr Platz auf der Aufrolltrommel
der Gurtaufrollautomatik zu benötigen und
um damit herkömmliche
Gurtaufrollautomatiken verwenden zu können.
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Vorzugsweise wird die Gasbefüllungseinrichtung
erst nach dem Schließen
des Gurtschlosses des Rückhaltegurtes
(1) und damit in der Endstellung des Rückhaltegurtes (1)
aktiviert und das Polster (2) mit einem Gas oder Gasgemisch
befällt.
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Beim Lösen des Gurtschlosses kann
der Kontakt zu dem Kompressor beispielsweise unterbrochen werden
und das Gas aus dem integrierten Polster (2) entweichen,
so daß sich
der Rückhaltegurt
(1) wieder einrollen beziehungsweise aufrollen kann.
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In der Regel handelt es sich bei
der Gasbefüllungseinrichtung
um einen oder mehrere Kompressoren, Zündsätze, Patro nen, airbag-artige
Gasgeneratoren, Preßluftflaschen
oder Elastomer-Ballon-Pumpen, welche gegebenenfalls über einen Schalter
und/oder eine Zeitmeßeinrichtung
und/oder einen Beschleunigungssensor aktivierbar sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
mit schlauchförmigem
Rückhaltegurt
wird das in diesen integrierte Polster (2) beim Abrollen
von der Wickeltrommel einer Gurtaufrolleinrichtung mit einem gasförmigen Medium,
beispielsweise mit Luft, befüllt.
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Beim Aufrollen des schlauchförmigen Rückhaltegurtes
(1) mit integriertem Polster (2) auf die Wickeltrommel
einer Gurtaufrolleinrichtung kann das zuvor in das integrierte Polster
(2) eingebrachte Gas vorzugsweise wieder entweichen, wodurch
der schlauchförmige
Rückhaltegurt
(1) wieder dünner wird
und auf die Wickeltrommel ohne Längeneinschränkung insbesondere
durch die Säulenverkleidung
des Fahrzeuges wickelbar ist.
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Vorzugsweise wird bei diesem Rückhaltegurt (1)
mit integriertem Gaspolster (2) hauptsächlich derjenige Teil des Rückhaltegurtes
(1) mit einem Gas befüllt,
welcher sich von der oberen Gurtbefestigung oder Gurtumlenkung bis
zum tieferliegenden Gurtschloß erstreckt.
Erforderlichenfalls kann auch der den Bauch eines Benutzers umfassende
Teil des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) mit integriertem Gaspolster (2) mit einem
Gas befüllbar
sein.
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Die Dicke des gasbefüllten, in
den Rückhaltegurt
(1) integrierten Polsters (2) liegt beispielsweise im
Bereich von 0,2 mm bis 20,0 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,5
mm bis 12,0 mm, insbesondere im Bereich von 0,5 mm bis 10,0 mm.
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Sofern der erfindungsgemäße Rückhaltegurt (1)
mit integriertem Polster (2) beispielsweise bei Flugzeugen
zum Einsatz kommt, besteht keine Notwendigkeit einer geringen Raumforderung
des Rückhaltegurtes
(1) auf der Wickeltrommel einer Gurtaufrollautomatik. In
diesem oder ähnlichen
Fällen
kann das in den erfindungsgemäße Rückhaltegurt
(1) integrierte Polster (2) selbstverständlich permanent
mit einem Gas befüllt
sein.
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Allgemein gilt, daß es sich
bei den mit dem erfindungsgemäßen Rückhaltegurt
(1) mit einem gasbefüllbaren
Polster (2) sicherbaren und abfangbaren Objekten um Personen,
Tiere oder Gegenstände
beliebiger Art handeln kann, wobei die im Falle eines Unfalles auftretenden
Beschleunigungskräfte nicht über das
schmale Rückhaltegurtsystem
aufgefangen werden, sondern über
das oder die gasbefüllten,
breiteren Polster (2) mittels einer Vergrößerung der
Auflagefläche
besser verteilt werden.
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Bei dem zum Zwecke der Befüllung des
oder der Polster (2) eingesetzten Gas kann es sich beispielsweise
um ein Schutzgas wie Stickstoff, um Luft oder um andere Gasgemische
handeln, welche gegebenenfalls zu Kühl- oder Heizzwecken temperiert sind.
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Grundsätzlich ist es möglich, anstelle
eines Gases eine Flüssigkeit
oder ein Gas-Flüssigkeits-Gemisch
zur Befüllung
der Polster (2) einzusetzen.
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Der erfindungsgemäße Rückhaltegurt (1) kann
beispielsweise in Form eines Kreuzgurtes oder Hosenträgergurtes
ausgebildet sein.
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Zusammenfassend ist festzustellen,
daß der erfindungsgemäß ausgestaltete
Rückhaltegurt
(1) dank seiner gasbefüllten
Polster (2) im Falle eines Abfangens des zu sichernden
Objektes das Ausmaß der
von dem Rückhaltegurt
ansonsten hervorgerufenen und regelmäßig auftretenden Verletzungen
deutlich vermindert, indem die breiten und breiterwerdenden Polster
(2) eine sehr gute Druckverteilung sowie eine Vergrößerung der
gurtseitigen Druckauffangfläche
bewirken, welche mit einer Verminderung der Druckbelastung des zu
sichernden Objektes einhergehen.
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Ein besonders gravierender Vorteil
des erfindungsgemäß ausgestalteten
Rückhaltegurtes
(1) mit gasbefüllten
Polstern (2) besteht ferner darin, daß er im Falle eines Unfalles
ansonsten auftretenden zusätzlichen,
den Abfangvorgang begleitenden Verletzungen des zu sichernden Benutzers
deutlich entgegenwirkt, beispielsweise Abschürfungen, Blutergüssen, Schleudertraumen
oder gar Knochenbrüchen wie
Rippenbrüchen
oder Schlüsselbeinbrüchen.
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Der erfindungsgemäße Rückhaltegurt (1) mit gasbefüllten Polstern
(2) stellt also ein Sicherheitselement zur Reduktion der
von einem Rückhaltegurt im
Falle eines Unfalles bedingten Verletzungsschwere und damit zur
Insassen-Sicherheit
innerhalb eines Fahrzeuges zu Lande, zu Wasser oder in der Luft
dar.
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Zugleich verkörpert er jedoch auch ein Komfortelement:
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß ausgestalteten
Rückhaltegurtes
(1) mit gasbefüllten Polstern
(2) ist darin zu sehen, daß er das Problem eines Einschneidens
oder Drückens
insbesondere seiner Kanten am Rumpf oder an Körperteilen des zu sichernden
Benutzers dank der Polster (2) nicht kennt, wodurch der
Tragekomfort des erfindungsgemä ßen Rückhaltegurtes
(1) sowie die Bereitschaft zum Anlegen des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) äußerst positiv
beeinflußt
wird.
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Der erfindungsgemäße Rückhaltegurt (1) mit gasbefüllten Polstern
(2) stellt insbesondere für Körperteilprothesen- oder Brustprothesenträger oder
gegebenenfalls frischoperierte Herzschrittmacher-Patienten eine
bemerkenswerte Komfortverbesserung dar, da dieser Personenkreis
den herkömmlichen
Sicherheitsgurt-Druck als besonders störend empfindet.
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Vorteilhaft ist im Falle des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
mit gasbefüllten
Polstern (2) ferner, daß er aufgrund seiner in gasbefülltem Gebrauchszustand
meist sehr geringen, gewölbten Kontaktfläche am Körper des
Benutzers gerade nicht zu einem örtlich
begrenzten, unerwünschten
Temperaturanstieg und damit zu einer ungewollten Schweißbildung
führt.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Rückhaltegurtes
(1) mit gasbefüllten
Polstern (2) liegt ferner darin, daß er auch aufgrund der meist
abgerundeten Formen seiner Polster (2) sowie aufgrund der
Abdeckung seiner Kanten durch die gasbefüllten Polster (2)
nicht das Problem eines erhöhten
Abriebs sowie eines ungewollten „Bügeleffektes" an der in Kontakt kommenden Kleidung
wie Anzügen
oder Kostümen
oder Krawatten kennt.