DE10246297A1 - Niederhaltereinrichtung in der Bogenanlage - Google Patents

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Abstract

Zur Verbesserung der Bogenführung in einer Bogenanlage einer Bogen verarbeitenden Maschine ist eine Niederhaltestange 8 vorgesehen. Diese ist synchron zum Takt der Zufuhr von Bogen 4 heb- und senkbar vor Vorder- bzw. Deckmarken 2 oberhalb eines Anlagetisches 1 vorgesehen. Die Bewegung der Niederhaltestange 8 erfolgt mittels eines pneumatischen Antriebes. Die Niederhaltestange 8 ist gegen eine Bürstenleiste 22 austauschbar.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Leitvorrichtung zur Bogenzufuhr an einer Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Druckmaschine, im Bereich einer Bogenanlage.
  • Derartige Leitvorrichtungen sind seit längerem bekannt. Sie kommen im Bereich einer Bogenanlage einer Bogen verarbeitenden Maschine zum Einsatz, wobei der Bogen im Bereich eines Anlagetisches beispielsweise von Bogenrotationsdruckmaschinen in Anschläge zur Vorausrichtung vor der Überführung in die Bogenrotationsdruckmaschinen selbst eingeführt werden muss. Hierfür sind beispielsweise stangenartige Elemente vorgesehen, die oberhalb der Bogenanlage dem Anlagetisch zugeordnet angeordnet werden. Damit können ankommende Bögen so flach gehalten werden, dass sie gegen Vordermarken und unter Deckmarken zur sachgerechten Anlage gebracht werden können.
  • [Stand der Technik]
  • Aus der DE 296 15 996 U1 ist hierzu beispielsweise eine Leitvorrichtung zur Bogenzufuhr an eine Druckmaschine bekannt geworden. Mittels dieser Leitvorrichtung soll vermieden werden, dass in einer unterschuppten Bogenzufuhr Nachfolgebogen von den in die Druckmaschine ablaufenden Bogen beeinflusst werden. Insbesondere soll vermieden werden, dass der gerade abgeförderte Bogen den auf den Anlagetisch einlaufenden Nachfolgebogen mitreißt und so dessen Ausrichtung stört oder verhindert. Es kann auch verhindert werden, dass seine Hinterkante hochschlägt, was zu Beschädigungen des Bogens bei Berührung von Förderelementen führen kann.
  • Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass sie zwar einerseits gegenüber der den Bogen tragenden Oberfläche, bei spielsweise dem Anlagetisch oder einem diesem vorgelagerten Bändertisch, einstellbar ist, dass sie aber in dieser Position während des Betriebes verharrt. Damit kann bei empfindlichen Bedruckstoffen der Fehler verursacht werden, dass der Bogen zu stark über die rückkehrenden Vordermarken bzw. Deckmarken gezogen wird. Dabei ergeben sich häufig Beschädigungen in der Oberfläche der Bogen, die diese unbrauchbar machen können.
  • [Aufgabe der Erfindung]
  • Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Nachteile der bekannten Vorrichtung zu vermeiden.
  • Die Lösung dieser Aufgabe gestaltet sich nach den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass die Leiteinrichtung durch ihre Einstellbarkeit und Eigenbewegung im Bereich der Bogenanlage im Bogentakt von der Oberfläche der zu fördernden Bogen entfernt werden kann. Damit wird sicher gestellt, dass die Bogen einerseits noch geführt werden, andererseits aber nicht zu stark über die Deckmarken bzw. Vordermarken gezogen werden.
  • In vorteilhafter Weise ermöglicht die Vorrichtung auch eine Vermeidung von Relativbewegungen zwischen der Vorrichtung und dem ablaufenden Bogen.
  • [Beispiele]
  • Im Folgenden wird anhand von zeichnerischen Darstellungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher dargestellt.
  • Darin zeigen
  • 1 eine Übersicht über den Anlagebereich, 2 eine Darstellung einer ersten Variante des Leitelementes und
  • 3 eine Darstellung einer zweiten Variante des Leitelementes.
  • In 1 ist der Bereich einer Bogenanlage mit einem Anlagetisch 1 gezeigt. Dem Anlagetisch 1 ist gewöhnlich eine Fördereinrichtung in Form eines sogenannte Bändertisches zur Zufuhr eines unterschuppt liegenden Stroms von Bogen 4 vorgeordnet. Hierbei liegt das vorauslaufende Ende eines Bogens 4 jeweils unter dem nachlaufenden Ende des vorauslaufenden Bogens 4.
  • Der Anlagetisch 1 ist hier in prinzipieller Form gezeigt. Am Anlagetisch 1 sind Vorder- bzw. Deckmarken 2 zur Ausrichtung der Bogen 4 an deren Vorderkante angeordnet. Den Vorder- bzw. Deckmarken 2 in Förderrichtung 13 vorgeordnet ist eine Niederhaltevorrichtung 6 mit einem Gehäuse 10 gezeigt. Innerhalb der Niederhaltevorrichtung 6 ist im Gehäuse 10 eine sogenannte Niederhaltestange 8 vorgesehen. Die Niederhaltestange 8 ist nahe den Vorder- bzw. Deckmarken 10 angeordnet und kann mittels des Gehäuses 10 gegenüber den Vorder- bzw. Deckmarken 2 und der Oberfläche des Anlagetisches 1 einstellbar sein.
  • Im Anlagetisch 1 können weiterhin pneumatische Leitvorrichtungen in Form von Blas-Sog-Düsen 5 angeordnet sein. Außerdem können an den Vorder- bzw. Deckmarken 2 Leitrollen 9 vorgesehen sein.
  • Weiterhin ist der Niederhalteeinrichtung 6 vorgeordnet am Anlagetisch 1 eine Seitenmarke 7 zur seitlichen Ausrichtung der Bogen 4 quer zur Förderrichtung 13 vorgesehen.
  • Die Bogen 4 werden von der Bogen verarbeitenden Maschine in Förderrichtung 13 nach Ausrichtung in seitlicher Richtung an der Seitenmarke 7 und der Ausrichtung in Bezug auf ihre Vorderkante an den Vorder- bzw. Deckmarken 2 übernommen und vom Anlagetisch 1 abgezogen. Hierbei übt die Niederhalteeinrichtung 6 über die Niederhaltestange 8 zunächst eine Führungsfunktion für den unten liegenden Bogen 4 in der Weise aus, dass dieser sicher unter die Deckmarken 2 geleitet wird. Dies ist besonders bei welligen Bögen wichtig. Weiterhin wirkt die Niederhaltestange 8 beim Abziehen des oberen Bogens 4 als Führungseinrichtung auf das Ende des mit hoher Geschwindigkeit vom Anlagetisch 1 ablaufenden oberen Bogens 4.
  • In den 2 und 3 ist die erfindungsgemäße Ausführungsform der Niederhaltestange 8 gezeigt.
  • Die Niederhaltestange 8 in 3 ist drehbar auf einer Achse 20 gelagert. Hierbei können auch auf der Achse 20 drehbare Abschnitte in Form von Rollen 26 vorgesehen sein. Die Niederhaltestange 8 ist auf beiden Seiten des Anlagetisches 1 an Halterungen 21 vertikal in Führungen 25 verschiebbar geführt. Oberhalb der vertikalen Führung 25 der Halterungen 21 ist ein oder jeweils ein oszillierender Antrieb vorgesehen. Die oszillierenden Antriebe erlauben es, die Niederhaltestange 8 über ihre gesamte Länge im Takt der ablaufenden und der Bogen verarbeitenden Maschine zuzuführenden Bogen 4 parallel auf- und ab zu bewegen. Hierzu werden die Antriebe vollkommen synchron betrieben. Die Zeit für jeden Arbeitstakt ist dabei grundsätzlich von der Maschinengeschwindigkeit abhängig und kann mittels einer Steuerung der oszillierenden Antriebe frei gesteuert werden.
  • Die Niederhaltestange 8 ist zur Abstimmung auf die jeweiligen Betriebsverhältnisse in ihrer Lage gegenüber den Vorder- bzw. Deckmarken 2 und in ihrer Wirkhöhe über dem Anlagetisch 1 einstellbar. Hierzu können die Halterungen 21 parallel zum Anlagetisch 1 verschiebbar in Trageinrichtungen 27 angeordnet sein. Es ist so möglich, die Halterungen 21 mitsamt der an ihnen angreifenden Antriebe mittels der Trageinrichtungen 27 zu verschieben. Die Höheneinstellung kann mittels Anschlägen oder ebenfalls durch gemeinsame Verschiebung von der Halterungen 21 mit den Antrieben in den Trageinrichtungen 27 erfolgen.
  • In 2 ist gezeigt, dass an jeder Halterung 21, an der, wie oben gezeigt, die Niederhaltestange 8 angebracht ist, kann in gleicher Weise eine Bürstenleiste 22 angebracht werden kann. Die Bürstenleiste 22 kann in gleicher Weise wie die Niederhaltestange 8 gegen einen ablaufenden Bogen 4 angestellt werden und übt die gleiche Leitfunktion wie die Niederhaltestange 8 aus. Weiterhin kann die Bürstenleiste 22 auch in der Weise gesteuert sein, dass sie lediglich gegen den ersten Bogen eines unterschuppt liegend angeförderten Bogenstromes angestellt wird. Damit kann sichergestellt werden, dass dessen Vorderkante sicher unter die Deckmarken und gegen die -Vordermarken geleitet wird.
  • Die Bürstenleiste 22 ist infolge der Anbringung an den Halterungen 21 in gleicher Weise wie die Niederhaltestange 8 beispielsweise mittels der Trageinrichtung 27 gegenüber den Vorder- bzw. Deckmarken 2 und in der Höhe über dem Anlagetisch 1 einstellbar. Darüber hinaus kann die Anbringung der Bürstenleiste 22 auch in ihrem Winkel gegenüber der Oberfläche des Anlagetisches 1 einstellbar vorgesehen werden.
  • Als Antriebseinrichtung für die oszillierende Bewegung der Niederhaltestange 8 ist vorzugsweise an beiden Halterungen 21 je ein pneumatischer Antrieb vorgesehen. Pneumatikenergie ist an vielen Bogen verarbeitenden Maschinen verfügbar. Außerdem ist diese Energieform einfach dosier- und steuerbar. Ein pneumatischer Antrieb kann unabhängig vom Maschinentakt und von der Maschinengeschwindigkeit gesteuert werden. Damit kann die oszillierende Bewegung der Niederhaltestange 8 bzw. der Bürstenleiste 22 in Bezug auf die Bewegung eines jeden Bogens 4 und für unterschiedliche Betriebszustände variiert werden.
  • Insbesondere der Einsatz kleiner, einfacher Pneumatikzylinder 23 erlaubt eine kostengünstige Konstruktion. Hierbei können die Halterungen 21 für die Niederhaltestange 8 oder die Bürstenleiste 22 direkt an Kolbenstangen 24 der Pneumatikzylinder 23 angebracht werden. Für die Halterungen 21 können zusätzlich einfache, kurze Führungen 25 vorgesehen werden.
  • Die Anwendung der unterschiedlichen Leitelemente erfolgt in unterschiedlicher Weise.
  • So wird bei der Verarbeitung von Papier vorzugsweise eine Bürstenleiste 22 verwendet werden, da dieses flexible Material leichter beeinflussbar ist. Die getaktete Niederhaltestange 8 hingegen kann für Karton verwendet werden, um dieses steifere Material sicher führen zu können. Die Niederhaltestange 8 kann aber auch für empfindliche Bedruckstoffe eingesetzt werden, um ein Markieren der Bedruckstoffe an den Vorder- bzw. Deckmarken zu vermeiden.
  • 1
    Anlagetisch
    2
    Vorder- bzw. Deckmarken
    4
    Bogen
    5
    Blas-Sog-Düsen
    6
    Niederhalteeinrichtung
    7
    Seitenmarke
    8
    Niederhaltestange
    9
    Leitrollen
    10
    Gehäuse
    13
    Förderrichtung
    20
    Achse
    21
    Halterung
    22
    Bürstenleiste
    23
    Pneumatikzylinder
    24
    Kolbenstangen
    25
    Führungen
    26
    Rolle
    27
    Trageinrichtung

Claims (10)

  1. Leitvorrichtung zur Bogenzufuhr an einer Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Druckmaschine, im Bereich einer Bogenanlage mit einem Anlagetisch, mit dem Anlagetisch zugeordneten Vorder- und/oder Deckmarken zur Ausrichtung eines Bogens an seiner Vorderkante, wobei oberhalb des Anlagetisches im Bereich vor den Vorder- und/oder Deckmarken eine Niederhalteeinrichtung vorgesehen ist, die parallel zur Oberfläche des Anlagetisches angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteeinrichtung (6) ein die Bogen (4) vor den Vorder- bzw. Deckmarken (2) auf dem Anlagetisch (1) führendes Leitelement (8; 22) aufweist, und dass die Niederhalteeinrichtung ((6) einen senkrecht zur Oberfläche des Anlagetisches (1) oszillierenden Antrieb aufweist, derart, dass das Leitelement (8; 22) der Niederhalteeinrichtung (6) eine im Maschinentakt vertikal zum Anlagetisch (1) auf- und abgehende Hubbewegung ausführt.
  2. Leitvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltevorrichtung (6) auf beiden Seiten des Anlagetisches (1) jeweils eine vertikal zum Anlagetisch (1) bewegbare Halterung (21) aufweist, die mittels des oder der Antriebe bewegbar ist und an denen das Leitelement (8; 22) anbringbar ist.
  3. Leitvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltevorrichtung (6) als Leitelement eine Niederhaltestange (8) aufweist, deren Oberfläche um ihre parallel zum Anlagetisch (1) angeordnete Achse (20) rotierbar ist.
  4. Leitvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltestange (8), eine starre Achse (20) und um die Achse (20) frei rotierbare Rollen (26) aufweist.
  5. Leitvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltevorrichtung (6) als Leitelement eine Bürstenleiste (22) aufweist, die in der Förderrichtung (13) zum Anlagetisch (1) geneigt ist.
  6. Leitvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenleiste (22) aufweist, die in ihrer Winkellage zum Anlagetisch (1) einstellbar geneigt ist.
  7. Leitvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb für die Niederhaltevorrichtung (6) ein pneumatischer Antrieb vorgesehen ist.
  8. Leitvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb der Niederhaltevorrichtung (6) zu jeder Halterung (21) ein Pneumatikzylinder (23) vorgesehen ist.
  9. Leitvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass jede Halterung (21) an einer Kolbenstange (24) eines Pneumatikzylinders (23) anbringbar vorgesehen ist.
  10. Leitvorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede Halterung (21) in einer Führung (25) vertikal zum Anlagetisch (1) geführt ist.
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