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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einem Verfahren
und von einer Vorrichtung zum Starten oder Stoppen eines motorgetriebenen
Kraftfahrzeugs nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche aus.
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An moderne Motorsteuerungssysteme
von Kraftfahrzeugen werden immer höhere Ansprüche gestellt, beispielsweise
hinsichtlich einer Kraftstoffverbrauchsoptimierung bei Verwendung
eines Verbrennungsmotors. Für
eine solche Kraftstoffverbrauchsoptimierung ist dabei bereits ein
sogenannter Stopp-Start-Betrieb bekannt, bei dem in gewissen Fahrzeugsituationen
der Verbrennungsmotor durch die Motorsteuerung zum Stillstand gebracht
bzw. automatisch wieder gestartet wird. Die Entscheidung, wann der
Verbrennungsmotor abgeschaltet werden kann, hängt zum einen von motorunspezifischen
Fahrzeuginformationen, beispielsweise der Verfügbarkeit der elektrischen Energie
für einen
Wiederstart und natürlich
von motorspezifischen Informationen ab, beispielsweise, ob gerade
eine Katalysatorheizung aktiv ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Starten oder Stoppen eines motorgetrieben Kraftfahrzeugs mit
den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche
hat demgegenüber
den Vorteil, dass für
einen Startvorgang oder einen Stoppvorgang von den Fahrzeugfunktionen über eine
Schnittstelle mindestens ein Auftrag an die Motorfunktionen zum
Starten oder Stoppen des Motors des Kraftfahrzeugs erteilt wird,
und dass von den Motorfunktionen über die Schnittstelle mindestens
eine Zustandsinformation über
den Motor und/oder die Motorfunktionen an die Fahrzeugfunktionen übertragen
wird. Auf diese Weise lassen sich für einen Stopp-/Start-Betrieb des motorgetriebenen
Kraftfahrzeuges die Motorfunktionen von den Fahrzeugfunktionen entflechten,
so dass das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
unabhängig
von der Art des verwendeten Motors des Kraftfahrzeuges und auch
unabhängig
von der Art des realisierten Start- oder Stopp-Vorgangs verwendet werden kann. Durch
Verwendung der beschriebenen Schnittstelle können die Fahrzeugfunktionen
und die Motorfunktionen hinsichtlich des Stopp-/Start-Betriebes auch beliebig
auf verschiedene Steuergeräte
des Kraftfahrzeuges verteilt sein.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des Verfahrens
und der Vorrichtung zum Starten oder Stoppen eines motorgetriebenen
Kraftfahrzeugs gemäß den unabhängigen Ansprüchen möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der mindestens eine Auftrag von den Fahrzeugfunktionen in Abhängigkeit
der mindestens einen Zustandsmeldung von den Motorfunktionen erteilt
wird. Auf diese Weise ist eine definierte Koordination zwischen
den Fahrzeugfunktionen und den Motorfunktionen im Stopp-/Start-Betrieb des
Kraftfahrzeugs möglich.
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Besonders vorteilhaft ist es auch,
wenn als mindestens eine Zustandsinformation eine Information über die
Startbereitschaft oder die Stoppbereitschaft des Motors verwendet
wird. Auf diese Weise wird es den Fahrzeugfunktionen ermöglicht zu
prüfen,
ob eine Anforderung zum Starten oder zum Stoppen des Motors über die
Schnittstelle übertragen
werden kann.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass als mindestens eine Zustandsinformation eine Information über die
Motordrehzahl verwendet wird. Auf diese Weise können die Fahrzeugfunktionen
prüfen,
ob der Motor selbsttätig
läuft und
eine Anforderung zum Starten deshalb zurückgesetzt werden kann, bzw.
ob der Motor nicht mehr läuft
und deshalb eine Anforderung zum Stoppen zurückgesetzt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich,
wenn als mindestens eine Zustandsinformation eine Information darüber verwendet
wird, dass der Motor selbsttätig
läuft.
Auch auf diese Weise können
die Fahrzeugfunktionen prüfen,
ob eine Anforderung zum Starten des Motors zurückgesetzt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass als mindestens eine Zustandsinformation eine Information darüber verwendet
wird, ob der Motor selbständig
starten kann. Auf diese Weise können
die Fahrzeugfunktionen prüfen,
ob es überhaupt
Sinn macht, einen Auftrag zum Starten des Motors über die
Schnittstelle an die Motorfunktionen zu übertragen oder ob die Fahrzeugfunktionen
nicht selbst einen ihnen zugeordneten Starter zum Starten des Motors
aktivieren müssen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass der mindestens eine Auftrag und die mindestens eine Zustandsinformation
unabhängig
von der Art des Motors des Kraftfahrzeugs und der Art des realisierten
Start- oder Stopp-Vorgangs verwendet wird. Auf diese Weise lässt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
und die endungsgemäße Vorrichtung
besonders breit und flexibel einsetzen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert.
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Es zeigen
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1 ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Starten
oder Stoppen eines motorgetriebenen Kraftfahrzeugs,
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2 einen
Ablaufplan zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Starten
oder Stoppen eines motorgetrieben Kraftfahrzeugs,
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3 einen
ersten beispielhaften zeitlichen Verlauf von Signalen, die bei einem
Startvorgang zwischen den Fahrzeugfunktionen und den Motorfunktionen über eine
Schnittstelle übertragen
werden, wobei eine erste Hardwarekonfiguration vorausgesetzt ist,
und
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4 einen
zweiten beispielhaften zeitlichen Verlauf eines solchen Signalaustausches
bei einem Startvorgang, wobei eine zweite Hardwarekonfiguration
vorausgesetzt wird.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 kennzeichnet
20 eine Vorrichtung zum Starten oder Stoppen eines motorgetriebenen
Kraftfahrzeuges mit Motorfunktionen 1 und motorunabhängigen Fahrzeugfunktionen 5.
Die Vorrichtung 20 kann hardware- und/oder softwaremäßig in ein
einziges Steuergerät,
beispielsweise ein Motorsteuergerät des Kraftfahrzeugs integriert,
oder auf mehrere Steuergeräte
des Kraftfahrzeugs verteilt angeordnet sein. Dabei ist in 1 lediglich der funktionale
Zusammenhang zwischen den Motorfunktionen 1 und den Fahrzeugfunktionen 5 dargestellt
und im Nachfolgenden beschrieben, wobei dieser funktionale Zusammenhang
in dem Fachmann bekannter Weise hardware- und/oder softwaremäßig örtlich nicht
festgelegt umgesetzt werden kann. Die Vorrichtung 20 kann
somit hardware- und/oder softwaremäßig realisiert sein und wird
im Folgenden als funktionale Einheit betrachtet und beschrieben.
Bei den Motorfunktionen handelt es sich um motorspezifische Funktionen, wie
beispielsweise bei einer Katalysatorheizung oder einer Leerlaufregelung.
Bei den motorunabhängigen bzw.
motorunspezifischen Fahrzeugfunktionen handelt es sich um Funktionen,
die Eigenschaften des Fahrzeugs betreffen, beispielsweise eine Fahrdynamikregelung,
eine Fahrgeschwindigkeitsregelung, eine Antriebsschlupfregelung,
ein Antiblockiersystem, u.s.w.. Hinsichtlich eines Stopp-/Start-Betriebes
des motorgetriebenen Kraftfahrzeuges prüfen beispielsweise die Motorfunktionen 1,
ob die Katalysatorheizung aktiv ist. In diesem Fall sollte der Motor
nicht gestoppt werden, um die Katalysatorheizung nicht zu unterbrechen,
und ist daher nicht stoppbereit. Im Falle des Stopp-/Start-Betriebes
prüfen
andererseits die Fahrzeugfunktionen 5 beispielsweise, ob
die elektrische Energie des Bordnetzes des Kraftfahrzeuges für einen
Wiederstart verfügbar ist.
Ist dies nicht der Fall, so sollte der Motor nicht gestoppt werden,
da ein Wiederstart dann nicht möglich
ist.
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Die Fahrzeugfunktionen des Bordnetzes
signalisieren in diesem Fall „nicht
stoppbereit".
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Über
eine Schnittstelle 10 sind die Motorfunktionen 1 und
die Fahrzeugfunktionen 5 für eine Datenkommunikation miteinander
verbunden. Die Schnittstelle 10 ist dabei ebenfalls Bestandteil
der Vorrichtung 20. Über
die Schnittstelle 10 senden die Fahrzeugfunktionen 5 mindestens
einen Auftrag an die Motorfunktionen 1 zum Starten oder
Stoppen des Motors des Kraftfahrzeuges, der in 1 mit dem Bezugszeichen 15 gekennzeichnet
ist. Umgekehrt wird von den Motorfunktionen 1 und der Schnittstelle 10 mindestens
eine Zustandsinformation über
den Motor 15 oder die Motorfunktionen 1 an die
Fahrzeugfunktionen 5 übertragen.
Die Schnittstelle 10, der mindestens eine über die
Schnittstelle 10 übertragene
Auftrag der Fahrzeugfunktionen 5 und die mindestens eine über die
Schnittstelle 10 übertragene
Zustandsinformation der Motorfunktionen 1 sind in vorteilhafter
Weise unabhängig
von der Art des Motors 15 des Kraftfahrzeugs und der Art
des realisierten Start- oder Stoppvorgangs des Motors 15.
Die Schnittstelle 10 und die über die Schnittstelle 10 übertragenen
Daten sind somit unabhängig
davon, ob der Motor 15 beispielsweise als Otto-Motor mit
Saugrohreinspritzung, als Otto-Motor mit Direkteinspritzung, als
Dieselmotor, als Elektromotor oder auf einem sonstigen alternativen
Antriebskonzept beruhenden Motor realisiert ist. Ferner sind die
Schnittstelle 10 und die über die Schnittstelle 10 übertragenen
Informationen auch unabhängig
von der Art des realisierten Start- oder Stoppvorgangs und damit
beispielsweise unabhängig
davon, ob der Startvorgang mittels eines Elektromotors, beispielsweise
eines herkömmlichen
Vorgelegestarters, eines riemengetriebenen Starters oder Generators,
eines Kurbelwellen-Starters oder -Generators oder ob der Startvorgang
durch einen Direktstart, beispielsweise im Falles eines Otto-Motors
mit Direkteinspritzung, realisiert wird. Dadurch ergibt sich der
Vorteil, dass die Vorrichtung 20 und damit die Schnittstelle 10 sowie
die über
die Schnittstelle 10 übertragenen
Daten in Form des mindestens einen Auftrags der Fahrzeugfunktionen 5 und
der mindestens einen Zustandsinformation der Motorfunktionen 1 unabhängig vom
verwendeten Antriebskonzept und vom verwendeten Stopp-/Start-Konzept
des Kraftfahrzeugs und damit besonders flexibel eingesetzt werden
können.
Die Entflechtung der Motorfunktionen 1 einerseits und der
motorunspezifischen Fahrzeugfunktionen 5 andererseits über die
Schnittstelle 10 ermöglicht
dabei insbesondere auch eine Verteilung der Fahrzeug- und der Motorsteuerung
zur Realisierung der Fahrzeugfunktionen 5 und der Motorfunktionen 1 auf
verschiedene Steuergeräte
des Kraftfahrzeugs.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin,
dass bei der Verwendung der beschriebenen Schnittstelle 10 und der über diese
Schnittstelle 10 übertragenen
Daten ein flexibler Einsatz der Vorrichtung 20 und des
erfindungsgemäßen Verfahrens
für verschiedene,
zur Realisierung des Stopp-/Start-Betriebes mögliche Hardwarekonfigurationen
ermöglicht
wird. Dabei ist es nicht erforderlich, die Schnittstelle 10 und
den Datenaustausch über die
Schnittstelle 10 an diese verschiedenen Hardwarekonfigurationen
anzupassen. Die Schnittstelle 10 und die über die
Schnittstelle 10 auszutauschenden Aufträge bzw. Zustandsinformationen
können
vielmehr unabhängig
von den verschiedenen Hardwarekonfigurationen unverändert beibehalten
werden. Auch dies wirkt sich bei der Verteilung der Fahrzeugsteuerung
und der Motorsteuerung zur Realisierung der Fahrzeugfunktionen 5 und der
Motorfunktionen 1 auf verschiedene Steuergeräte besonders
vorteilhaft aus. im Folgenden werden die verschiedenen Hardwarekonfigurationen
in zwei Kategorien eingeteilt. Dabei ist in beiden Fällen ein
Starter 25 vorgesehen, der beispielsweise mittels eines
Elektromotors angetrieben sein kann und beispielsweise als herkömmlicher
Vorgelegestarter, als riemengetriebener Starter oder Generator oder
als Kurbelwellenstarter oder -Generator oder dergleichen ausgebildet
sein kann. In einer ersten Kategorie von Hardwarekonfigurationen wird
der Starter 25 von den Motorfunktionen 1 kontrolliert
und in einer zweiten Kategorie der betrachteten Hardwarekonfigurationen
wird der Starter 25, wie in 1 gestrichelt
dargestellt ist, von den Fahrzeugfunktionen 5 kontrolliert.
Für beide
Kategorien ist der Starter 25 mit dem Motor 15 verbunden,
um ihn zu starten. Ferner wird für
beide Kategorien der Motor 15 auch direkt von den Motorfunktionen 1 kontrolliert,
um einerseits Zustandsinformationen des Motors 15 abzufragen
und andererseits einen Direktstart des Motors 15 zu veranlassen,
beispielsweise im Falle eines Otto-Motors mit Benzindirekteinspritzung.
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In der ersten Kategorie der betrachteten
Hardwarekonfigurationen wird der Startvorgang ohne Mitwirken der
Fahrzeugfunktionen 5 lediglich von den Motorfunktionen 1 kontrolliert,
entweder durch Direktstart oder mit Hilfe des Starters 25.
Im Falle des Direktstartes ist dabei der Motor 15 in dem
Fachmann bekannter Weise selbständig
in der Lage, sich zu starten, beispielsweise durch den erwähnten Direktstart
bei Benzindirekteinspritzung.
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In der zweiten Kategorie der betrachteten
Hardwarekonfigurationen kann der Elektromotor des Starters 25 auch
ein Vortriebsmoment zur Fortbewegung des Kraftfahrzeugs außerhalb
des Startvorgangs liefern. In diesem Fall wird der Starter 25 von
den Fahrzeugfunktionen 5 angesteuert, um die Abgabe des
Vortriebsmomentes kontrollieren zu können. Für einen Startvorgang mit Hilfe
des Starters 25 müssen
daher die Fahrzeugfunktionen 5 den Starter 25 betätigen, um
den Motor 15 des Kraftfahrzeuges zu starten. Falls der
Motor 15 des Kraftfahrzeuges auch selbsttätig, beispielsweise
mittels Direktstart bei einem Verbrennungsmotor mit Benzindirekteinspritzung
starten kann, so müssen
die Motorfunktionen 1 entscheiden, ob sie dennoch die Hilfe des
Starters 25 benötigen
und diese dann von den Fahrzeugfunktionen 5 über die
Schnittstelle 10 mit Hilfe einer geeigneten Zustandsinformation
anfordern.
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Anhand der folgenden Tabellen wird
nun die erfindungsgemäße Schnittstelle 10 zwischen
den Fahrzeugfunktionen 5 und den Motorfunktionen 1 beispielhaft
näher beschrieben.
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In Tabelle 1 sind die Aufträge aufgeführt, die
die Fahrzeugfunktionen 5 über die Schnittstelle 10 an
die Motorfunktionen 1 übertragen
können.
Dabei soll in diesem Beispiel angenommen werden, dass standardmäßig die
Aufträge
PTC_bEngStartOrd für
den Motorstart und PTC_bEngStoppOrd für den Motorstopp vorgesehen
sind. Alternativ könnte
auch nur der Auftrag PTC_bEngStartOrd für den Motorstart oder nur der
Auftrag PTC_bEngStoppOrd für
den Motorstopp vorgesehen sein. Zusätzlich und optional ist gemäß Tabelle
1 der Auftrag PTC_bEngPowSaveOrd vorgesehen, der einen Energiesparmodus
ermöglichen
soll, in dem die Endstufen (z.B. Zündungs-, Einspritzventil-Endstufen)
von den Motorfunktionen 1 abgeschaltet werden sollen.
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In Tabelle 2 sind beispielhaft Zustandsinformationen
abgelegt, die in Form von Rückmeldungen
von den Motorfunktionen 1 über die Schnittstelle 10 an
die Fahrzeugfunktionen 5 übertragen werden. Dabei sind in
diesem Beispiel standardmäßig folgende
Zustandsinformationen vorgesehen:
Die Zustandsinformation Eng_bStartEna
gibt an, ob die Motorfunktionen 1 bzw. die entsprechende
Motor-Software (Motor-SW) der Vorrichtung 20 startbereit
ist und somit auch der Motor 15 selbst startbereit ist.
Die Zustandsinformation Eng_bStopEna gibt an, ob die Motor-SW und
damit auch der Motor 15 stoppbereit ist. Die Zustandsinformation
Eng_bRunEna gibt an, ob der Motor 15 selbständig läuft und
ein Ausgangsmoment liefern kann, d.h. also der Startvorgang abgeschlossen
ist. Die Zustandsinformation Eng_n gibt die Motordrehzal des Motors 15 an.
Die Zustandsinformation Eng_errN gibt an, ob ein Drehzahlfehler
für den
Motor 15 vorliegt. Die genannten Zustandsinformationen
sind dabei in diesem Beispiel standardmäßig vorgesehen. In alternativen
Ausführungsformen
kann auch eine beliebige Kombination dieser Zustandsinformationen
standardmäßig vorgesehen
sein. Es kann auch nur eine der beschriebenen Zustandsinformationen
standardmäßig vorgesehen
sein.
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Zusätzlich und optional kann die
Zustandsinformation Eng_bStartElf vorgesehen sein, die angibt, ob die
Motor-SW den Motor 15 selbständig starten kann, ob also
ein Direktstart des Motors 15, beispielsweise bei einem
Otto-Motor mit Benzindirekteinspritzung möglich ist.
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In 3 ist
nun beispielhaft ein Verlauf des Auftragssignals PTC_bEngStartOrd
sowie der Zustandsinformationen Eng_bStartSelf, Eng_bStartEna, Eng_bStopEna,
Eng_bRun, Eng_n und Eng_errN über
der Zeit t für
einen Startvorgang in der ersten beschriebenen Kategorie der betrachteten
Hardwarekonfigurationen dargestellt. Bis auf die Zustandsinformation
Eng_n, die die Motordrehzahl angibt, sind die übrigen Zustandsinformationen
und der Auftrag PTC_bEngStartOrd zum Starten des Motors 15 als
binäre
Signale dargestellt, die entweder auf die logische 1 gesetzt oder
auf die logische 0 zurückgesetzt
sind. Vor einem Start des Motors 15 ist dabei die Zustandsinformation
Eng_bStartSelf gesetzt, wohingegen die übrigen Zustandsinformationen
und der Auftrag PTC_bEngStartOrd zurückgesetzt sind. Die Zustandsinformation
Eng_n für
die Motordrehzahl ist ebenfalls gleich Null. Dabei kann es vorgesehen
sein, dass die Zustandsinformationen der Motorfunktionen 1 und
die Aufträge
der Fahrzeugfunktionen 5 permanent über die Schnittstelle 10 übertragen
werden. Zu einem ersten Zeitpunkt t0 sind
der Motor 15 und die Motorfunktionen 1 startbereit
und die Zustandsinformation Eng_bStartEna wird gesetzt. Die Information
wird also, wie beschrieben vom ersten Zeitpunkt t0 an über die Schnittstelle 10 zu
den Fahrzeugfunktionen hin übertragen.
Somit ist vom ersten Zeitpunkt t0 an in
den Fahrzeugfunktionen 5 bekannt, dass der Motor 15 und
die Motorfunktionen 1 startbereit sind. Zu einem dem ersten Zeitpunkt
t0 nachfolgenden zweiten Zeitpunkt t1 geben die Fahrzeugfunktionen 5 daher
den Auftrag zum Starten des Motors 15 über die Schnittstelle 10 an
die Motorfunktionen 1 weiter, d.h. dass zum zweiten Zeitpunkt t1 der Auftrag PTC_bEngStartOrd gesetzt wird.
Somit steuern vom zweiten Zeitpunkt t1 an
die Motorfunktionen 1 auftragsgemäß den Starter 25,
beispielsweise einen herkömmlichen
Vorgelegestarter, direkt an, um den Motor 15 zu starten.
Zu einem dem zweiten Zeitpunkt t1 nachfolgenden
dritten Zeitpunkt t2 hat die Motordrehzahl gemäß der Zustandsinformation
Eng_n die vorgegebene Leerlaufdrehzahl überschritten, mindestens jedoch eine
Selbstlaufgrenzdrehzahl überschritten,
so dass die Motorfunktionen 1 den Starter 25 wieder
ausschalten und der Motor 15 sich nachfolgend bis zu einem
vierten Zeitpunkt t3 auf die Leerlaufdrehzahl
einschwingt. Somit detektieren die Motorfunktionen 1 zum
vierten Zeitpunkt t3, dass der Motor 15 eingeschwungen
ist, beispielsweise dadurch, dass die Motordrehzahl innerhalb eines
vorgegebenen Toleranzbereiches um die Leerlaufdrehzahl liegt und
die Schwankungen der Motordrehzahl unterhalb einer vorgegebenen
Schwankungsbereite liegen, oder mindestens die Selbstlaufgrenzdrehzahl überschritten
ist. Wenn dies zum vierten Zeitpunkt t3 gemäß 3 detektiert wird, so wird
zu diesem Zeitpunkt von den Motorfunktionen festgestellt, dass der
Motor 15 selbsttätig
läuft und
die Zustandsinformation Eng_bRun wird gesetzt. Gleichzeitig wird
zum vierten Zeitpunkt t3 die Zustandsinformation
Eng_bStoppEna gesetzt, um anzugeben, dass der Motor 15 und
die Motorfunktionen 1 nun stoppbereit sind. Weiterhin wird
zum vierten Zeitpunkt t3 die Zustandsinformation Eng_bStartEna
zurückgesetzt,
da der Motor 15 und die Motorfunktionen 1 nun
nicht mehr startbereit sind, weil der Motor 15 ja inzwischen
läuft.
Nachdem die Fahrzeugfunktionen 5 vom vierten Zeitpunkt
t3 an über
die Schnittstelle 10 und insbesondere die Zustandsinformationen
Eng_bStartEna, Eng_bStoppEna und Eng_bRun über den nun selbsttätig laufenden
Motor 15 informiert wurden, setzen sie zu einem dem vierten Zeitpunkt
t3 nachfolgenden fünften Zeitpunkt t4 den
Auftrag PTC_bEngStartOrd zum Starten des Motors 15 zurück und nehmen
diesen Auftrag somit zurück.
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Da die Fahrzeugfunktionen anhand
der Zustandsfunktion Eng_bStoppEna vom vierten Zeitpunkt t3 an darüber
informiert sind, dass der Motor 15 und die Motorfunktionen 1 stoppbereit
sind, könnten
die Fahrzeugfunktionen 5 nachfolgend den in 3 nicht dargestellten Auftrag
PTC_bEngStoppOrd zum Stoppen des Motors 15 setzen und damit
die Motorfunktion 1 zum Stoppen des Motors 15 auffordern.
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Die Zustandsinformation Eng_bStartSelf
ist während
der in 3 dargestellten
Zeit ständig
gesetzt, so dass der Motor 15 alternativ auch selbständig mittels
Direktstart von den Motorfunktionen 1 hätte gestartet werden können. Die
zurückgesetzte
Zustandsinformation Eng_ErrN gibt an, dass kein Drehzahlfehler bei
der Erfassung der Motordrehzahl des Motors 15 und deren
Anzeige durch die Zustandsinformation Eng_n vorliegt. In dem beschriebenen
Beispiel nach 3 und
auch in dem nachfolgend beschriebenen Beispiel nach 4 werden der Einfachheit halber Laufzeiten
bei der Übertragung
der Zustandsinformationen und der Aufträge über die Schnittstelle 10 nicht
berücksichtigt.
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In 4 wird
nachfolgend am Beispiel für
den zeitlichen Verlauf der bereits in 3 dargestellten
Zustandsinformationen, so wie des in 3 dargestellten
Auftrages PTC_bEngStartOrd für
die zweite Kategorie der betrachteten Hardwarekonfigurationen dargestellt.
Dabei sind zunächst
ebenfalls sämtliche
der dargestellten Zustandsinformationen mit Ausnahme der. Zustandsinformation
Eng_bStartSelf zurückgesetzt,
genauso wie der-Auftrag PTC_bEngStartOrd. Zu einem ersten Zeitpunkt
t0' wird
wiederum die Zustandsinformation Eng_bStartEna gesetzt und damit
den Fahrzeugfunktionen 5 die Startbereitschaft des Motors 15 und
der Motorfunktionen 1 mitgeteilt. Zu einem dem ersten Zeitpunkt
t0' nachfolgenden
zweiten Zeitpunkt t1' wird dann von den Fahrzeugfunktionen 5 der
Auftrag PTC_bEngStartOrd zum Starten des Motors 15 gesetzt
und die Motorfunktionen 1 über die Schnittstelle 10 zum
Starten des Motors 15 veranlasst. Da die Zustandsinformation Eng_bStartSelf
zum zweiten Zeitpunkt t1' gesetzt ist, versuchen die Motorfunktionen 1 einen
Direktstart des Motors 15. Nach einer vorgegebenen Zeit
vom zweiten Zeitpunkt t1' an stellen die Motorfunktionen 1 zu
einem nachfolgenden dritten Zeitpunkt t2' fest, dass die Motordrehzahl
gemäß der Zustandsinformation
Eng_n, wie auch schon vor dem ersten Zeitpunkt t0' etwa Null beträgt. Die
Motorfunktionen 1 detektierten somit zum dritten Zeitpunkt
t2',
dass der versuchte Direktstart des Motors 15 gescheitert
ist. Deshalb wird zum dritten Zeitpunkt t2' die Zustandsinformation
Eng_bStartSelf zurückgesetzt
und die Fahrzeugfunktionen 5 informiert, dass der Motor 15 nicht
von den Motorfunktionen 1 gestartet werden kann. Daraufhin
veranlassen die Fahrzeugfunktionen 5 zu einem nachfolgenden
vierten Zeitpunkt t3' den Starter 25, der beispielsweise
als Kurbelwellen-Starter oder -Generator ausgebildet ist, zum Starten
des Motors 15. Zu einem dem vierten Zeitpunkt t3' nachfolgenden
fünften
Zeitpunkt t4' ist die Motordrehzahl des Motors 15 gemäß der Zustandsinformation
Eng_n auf die Leerlaufdrehzahl eingeschwungen, so dass die Zustandsinformationen
Eng_bRun und Eng_bStoppEna gesetzt und die Zustandsinformation Eng_bStartEna
zurückgesetzt
wird, wie dies auch beim Beispiel nach 3 zum dortigen vierten Zeitpunkt t3 bei der Detektion des selbständig laufenden
Motors 15 der Fall war. Somit wird analog zum Beispiel
nach 3 bei einem dem
fünften
Zeitpunkt t4 ' nachfolgenden sechsten Zeitpunkt t5' der
Auftrag PTC_bEngStartOrd von den Fahrzeugfunktionen 1 zurückgesetzt.
Zum Stoppen des nun eingelaufenen Motors könnte anschließend von
den Fahrzeugfunktionen 1 der in Figur 4 nicht
dargestellte Auftrag PTC_bEngStoppOrd zum Stoppen des Motors 15 gesetzt
werden. Zum fünften
Zeitpunkt t4' können
beim Beispiel nach 4 die
Fahrzeugfunktionen 5 den Starter 25 auch wieder
ausschalten, da der Motor 15 ja dann selbständig läuft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun beispielhaft
nochmals anhand eines Ablaufplans gemäß 2 verdeutlicht. Dieser Ablaufplan, kann
unabhängig
von der verwendeten Hardwarekonfiguration verwendet werden. Dabei
soll der Ablaufplan nach 2 beispielhaft
für einen
Motorstart vorgesehen sein. Nach dem Start des Programms wird bei
einem Programmpunkt 100 von einer der Fahrzeugfunktionen 5 ein
Startwunsch detektiert. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 105 verzweigt.
Bei Programmpunkt 105 prüfen die Fahrzeugfunktionen,
ob die über
die Schnittstelle 10 übertragene
Zustandsinformation Eng_bStartEna gesetzt ist, also, ob der Motor 15 und
die Motorfunktionen 1 startbereit sind. Ist dies der Fall,
so wird zu einem Programmpunkt. 110 verzweigt, andernfalls wird
zu Programmpunkt 105 zurück verzweigt.
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Bei Programmpunkt 110 setzen
die Fahrzeugfunktionen 5 den Auftrag PTC_bEngStartOrd zum
Starten des Motors 15, der über die Schnittstelle 10 zu
den Motorfunktionen 1 übertragen
wird. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 115 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 115 prüfen die
Fahrzeugfunktionen 5, ob die über die Schnittstelle 10 von
den Motorfunktionen 1 übertragene
Zustandsinformation Eng_bRun gesetzt ist, d.h. ob der Motor 15 selbständig läuft und
ein Ausgangsmoment liefern kann. Ist dies der Fall, so wird zu einem
Programmpunkt 120 verzweigt, andernfalls wird zu einem
Programmpunkt 125 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 120 setzen
die Fahrzeugfunktionen 5 den Auftrag PTC_bEngStartOrd zum
Starten des Motors 15 zurück, so dass von den Fahrzeugfunktionen 5 kein
Auftrag mehr zum Starten des Motors 15 über die Schnittstelle 10 an
die Motorfunktionen 1 übertragen
wird. Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Bei Programmpunkt 125 prüfen die
Fahrzeugfunktionen 5, ob die über die Schnittstelle 10 von
den Motorfunktionen 1 übertragene
Zustandsinformation Eng_bStartSelf zurückgesetzt wurde, d.h. ein Direktstart
des Motors 15 nicht möglich
war, und der Motor 15 von den Motorfunktionen 1 nicht
gestartet werden kann. Ist dies der Fall, so wird zu einem Programmpunkt 130 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 115 zurückverzweigt.
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Bei Programmpunkt 130 veranlassen
die Fahrzeugfunktionen 5 den Starter 25 zum Starten
des Motors 15, wobei der Starter 25 wie beschrieben
beispielsweise als Kurbelwellen-Starter oder -Generator ausgebildet
sein kann. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 135 verzweigt.
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Bei Programmpunkt 135 prüfen die
Fahrzeugfunktionen 5, ob die über die Schnittstelle 5 von
den Motorfunktionen 1 übertragene
Zustandsinformation Eng_bRun gesetzt wurde, d.h. ob der Motor 15 selbständig läuft und
ein Ausgangsmoment liefern kann. Ist dies der Fall, so wird zu Programmpunkt 120 verzweigt,
andernfalls wird zu Programmpunkt 135 zurück verzweigt.
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Das Programm nach 2 kann beliebig oft durchlaufen werden.
Es ist, wie beschrieben, unabhängig von
der verwendeten Hardwarekonfguration bzw. auch unabhängig von
der Kategorie der verwendeten Hardwarekonfiguration. Für den Ablauf
des Programms nach 2 ist
es unerheblich, ob die Motorfunktionen 1 einen Direktstart
des Motors 15 versuchen oder ob sie den Motor 15 mittels
des Starters 25 starten. Lediglich für den Fall, dass die Fahrzeugfunktionen 5 detektierten,
dass die Zustandsinformation Eng bStartSelf zurückgesetzt wird, erkennen die
Fahrzeugfunktionen 5, dass die Motorfunktionen 1 den
Motor 15 nicht selbst starten können, weder direkt noch über den
Starter 25. In diesem Fall wird gemäß der zweiten Kategorie für die beschriebenen
Hardwarekonfigurationen der Motor 15 von den Fahrzeugfunktionen 5 über den
Starter 25 gestartet.
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Gemäß den beschriebenen Ausführungsbeispielen
kann es vorgesehen sein, dass der Auftrag PTC_bEngStartOrd nur gesetzt
wird, wenn zuvor anhand der Zustandsinformation Eng_bStartEna detektiert wurde,
dass der Motor 15 und die Motorfunktionen 1 startbereit
sind.
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Die Vorgehensweise für einen
Motorstopp ist verhältnismäßig einfacher.
Wenn die Fahrzeugfunktionen 5 anhand der über die
Schnittstelle 10 von den Motorfunktionen 1 übertragenen
Zustandsinformationen Eng_bStopEna detektiert haben, dass die Motorfunktionen 1 und
der Motor 15 stoppbereit sind, dann können die Fahrzeugfunktionen 5 den
Auftrag PTC_bEngStoppOrd setzen, um die Motorfunktionen 1 über die
Schnittstelle 10 zu beauftragen, den Motor 15 zu
stoppen. Daraufhin veranlassen die Motorfunktionen 1 den
Motor 15 direkt, beispielsweise durch Abschalten der Kraftstoffzufuhr
zum Stoppen des Motors. Anschließend wird von den Motorfunktionen
geprüft,
ob die Motordrehzahl Eng_n auf Null zurückgegangen ist. Ist dies der
Fall, dann wird die Zustandsinformation Eng_bStopEna zurückgesetzt
und die Zustandsinformation Eng_bStartEna wieder gesetzt, um den
Fahrzeugfunktionen über
die Schnittstelle 10 mitzuteilen, dass die Motorfunktionen 1 und
der Motor 15 wieder startbereit sind. Wenn nach dem Motorstopp
der Motorstillstand detektiert wurde, also die Drehzahl Eng_n auf
Null zurück
gegangen ist, kann die Zustandsinformation Eng_bRun wieder zurückgesetzt
werden, um den Fahrzeugfunktionen 5 über die Schnittstelle 10 mitzuteilen,
dass der Motor 15 nicht mehr läuft. Ferner kann nach Detektion
des Stillstandes des Motors 15 nach dem Motorstopp auch
die Zustandsinformation Eng_bStartSelf wieder gesetzt werden, um
bei einem erneuten Motorstart wieder die Möglichkeit eines Direktstarts
zuzulassen.