DE1023896B

DE1023896B - Navigationseinrichtung

Info

Publication number: DE1023896B
Application number: DEW15869A
Authority: DE
Inventors: Dr Maximilian Waechtler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-02-01
Filing date: 1955-02-01
Publication date: 1958-02-06

Description

Navigationseinrichtung Die Erfindung betrifft eine Navigationseinrichtung, die eine Radar- und eine Funkpeilanlage mit einer gemeinsamen, von der einen auf die andere dieser Anlagen umschaltbaren Indikatoreinheit umfaßt. Das NVesen der Erfindung besteht darin, daß eine weitere, beiden Anlagen gemeinsame Indikatoreinheit zu der vorhandenen Indikatoreinheit parallel geschaltet, aber unabhängig von ihr von der einen auf die andere der Anlagen umschaltbar ist.
Die früher ausschließlich auf dem Einsatz des Bordpeilers beruhende Funkuavigation hat in den letzten Jahren durch die Radartechnik eine wichtige Ergänzung erhalten. Die Einführung des Radargerätes an ßord von Schiffen führte anfänglich sogar zu einer tberschätzung der durch das Radargerät sich bietenden Möglichkeiten, so daß man teilweise glaubte, auf den Funkpeiler praktisch verzichten zu können. Im Zuge der erweiterten Ausrüstung von Schiffen mit Radaranlagen wurden jedoch die Grenzen dieses Gerätes deutlich, so daß das Interesse für den Funkpeiler wieder zunahm, zumal durch die Einführung des Funkpeilers mit optischer Anzeige sich erheblich erweiterte Einsatzmöglichkeiten gegenüber den bisher ausschließlich benutzten Minimumpeilern ergeben. Zu einer vollständigen Funknavigationseinrichtung gehören demzufolge nach heutiger Auffassung sowohl eine Radar- als auch eine Funkpeilanlage.
Entsprechend den betrieblichen Erfordernissen an Bord von Schiffen ist es üblich, das Radargerät auf der Brücke und den Sichtfunkpeiler im Kartenhaus unterzubringen. Da nun für die richtige Beurteilung der jeweils vorhandenen navigatorischen Situation ein Vergleich der Informationen des Radargerätes mit denen des Sichtfunkpeilers häufig von besonderem Nutzen ist, muß bei dieser Anordnung der Geräte entweder der Bedienende des Funkpeilers sein Gerät verlassen und vom Kartenhaus zur Brücke gehen, um sich am Radargerät die dort vorhandenen Informationen zu holen, oder der Bedienende des Radargerätes muß sich ins Kartenhaus zum Funkpeiler begeben.
Diese Beeinträchtigung in der Auswertung beider Geräte kann zwar dadurch vermieden werden, daß sowohl das Radargerät als auch der Sichtfunkpeiler in bekannter Weise mit einer Tochteranzeige ausgerüstet werden, wobei das Tochtergerät des Sichtfunkpeilers neben der Indikatoreinheit des Radargerätes und das Tochtergerät des Radargerätes neben dem Sichtfunkpeiler unterzubringen ist. Diese Lösung bedingt aber einen zusätzlichen technischen und wirtschaftlichen Aufwand, durch den die navigatorische Ausrüstung der Schiffe beachtlich verteuert wird.
Ausgehend davon, daß die Indikatoreinheit eines Sichtfunkpeilers in ihrem technischen Aufbau mit der Indikatoreinheit einer Radaranlage viele gemeinsame Merkmale besitzt, sieht daher ein anderer bekannter Vorschlag vor, für beide Geräte eine gemeinsame Indikatoreinheit zu verwenden und diese wahlweise an die Radaranlage oder an den Sichtfunkpeiler zu schalten. Durch diese Lösung wird wohl der technische und wirtschaftliche Aufwand für die Ausrüstung eines Schiffes mit den beiden für die Funknavigation wichtigen Geräten, der Radaranlage und dem Sichtfunkpeiler, beachtlich verringert; den Bedürfnissen der Praxis wird aber durch diese Lösung nicht voll entsprochen, da die Bedienung und Auswertung des Radargerätes und die Funkpeilung notgedrungen an derselben Stelle, also entweder auf der Brücke ode im Kartenhaus, erfolgen müssen und die durch den Schifisbetrieb bedingte Teilung dieser Operationen zwischen Brücke und Kartenhaus nicht möglich ist.
Man könnte zwar daran denken, diesem Mangel ähnlich wie bei den bekannten Radar- und Sichtfunkpeilgeräten mit Tochteranzeige durch Anschluß einer Tochteranzeigeröhre an die Anzeigeröhre der zwischen der Radar- und der Funkpeilanlage umschaltbaren Indikatoreineit abzuhelfen, so daß sowohl auf der Brücke als auch im Kartenhaus eine Anzeigeröhre vorhanden wäre. In diesem Falle könnte aber die Auswahl zwischen Radar- und Sichtfunkpeilanzeige nur gemeinsam für beide Anzeigestellen getroffen werden.
Da jedoch auf der Brücke vorzugsweise die Radaranzeige und nur gelegentlich die Sichtfunkpeilanzeige, im Kartenhaus dagegen umgekehrt vorzugsweise die Sichtfunkpeilanzeige und nur gelegentlich die Radaranzeige benötigt wird, würde auch eine solche Anordnung den Erfordernissen des Schiffsbetriebes nicht genügen.
Die Erfindung geht ebenfalls von einer Navigationseinrichtung aus, die eine Radar- und eine Funkpeilanlage mit einer gemeinsamen, von der einen auf die andere dieser Anlagen umschaltbaren Indikatoreinheit umfaßt. Im Gegensatz zu der vorstehend beschriebenen Anordnung wird jedoch erfindungsgemäß die zweite Indikatoreinheit parallel zu der vorhandenen Indikatoreinheit an die beiden Anlagen angeschlossen, und zwar derart, daß sie selbständig wahlweise von der einen auf die andere der Anlagen umschaltbar ist.
Dadurch wird die Umschaltung jeder Indikatorröhre von der Radar- auf die Sichtfunkpeilanzeige und umgekehrt unabhängig von der jeweiligen Schaltstellung der anderen Röhre ermöglicht und ohne wesentlichen technischen Mehraufwand allen vorstehend aufgeführten Anforderungen entsprochen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und rein schematisch dargestellt.
Der Betätigung der beispielsweise als Parabolspiegel ausgebildeten Radarantenne l dient das Gerät 2, welches in bekannter, nicht näher dargestellter Weise aus Kippgerät, Verstärker und Drehvorrichtung besteht. Andererseits ist der für Peilzwecke vorgesehene Kreuzrahmen 3 an den Doppelkanal 4 angeschlossen. Die Ableitungen 5 des Gerätes 2 und die Ableitungen 6 des Doppelkanals 4 sind an die beiden gleichartig ausgebildeten Umschalter 7' und 7" geführt. Mit dem Umschalter 7' ist die Indikatoreinheizt8', 9', 10' und mit dem Umschalter 7" die Indikatoreinbeit 8", 9", 10" in der Weise verbunden, daß für jede Indikatoreinheit bei Stellung des Umschalters 7' bzw. 7" nach links (Position R' bzw. R") die Radaranzeige und bei Stellung des Umschalters 7' bzw. 7" nach rechts (Position P' bzw. P") die Peilanzeige auf dem Bildschirm erscheint. Beispielsweise ist in der Abbildung für die Indikatoreinheit 8', 9', 10' das Radarhild R und für die Indikatoreinheit 8", 9", 10" die Sichtpeilanzeige P eingeschaltet.
Bei den Indikatoreinheiten veranschaulichen 9', 9" schematisch die Netzgeräte und 8', 8" die Braunschen Röhren mit der üblichen konzentrischen Skala 10', 10".

Claims

PATENTANSPRUCH Navigationseinrichtung, bestehend aus einer Radar- und einer Funkpeilanlage mit einer gemeinsamen, von der einen auf die andere dieser Anlagen umschaltbaren Indikatoreinheit, gekennzeichnet durch eine weitere, beiden Anlagen gemeinsame Indikatoreinheit, die zu der vorhandenen Indikatoreinheit parallel geschaltet, aber unabhängig von ihr von der einen auf die andere der Anlagen umschaltbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 951 390, 972 582, 1047379; Journal of the Franklin Institute, 253 (1952), S. 120, 121.