DE1023894B

DE1023894B - Messvorrichtung zur Ermittlung von Laengenmassen an Ober- und Unterschenkeln

Info

Publication number: DE1023894B
Application number: DEJ13205A
Authority: DE
Inventors: Wilfred John
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-05-13
Filing date: 1957-05-13
Publication date: 1958-02-06

Description

Meßvorrichtung zur Ermittlung von Längenmaßen an Ober- und Unterschenkeln Vorrichtungen zum Ermitteln von Längenmaßen bei der Herstellung von Ober- und Unterschenkelkunstbeinen zählen gegenwärtig noch nicht zum Stand der Technik. Das Ermitteln solcher Maße an orthopädischen Beinapparaten sowie Ober- und Unterschenkelkunstbeinen geschieht gegenwärtig in primitiver Weise mittels althergebrachter Hilfsmittel, wie beispielsweise Zcllstock, Stahl- oder Bandmaßen.
Will man diesen Hilfsmitteln, die Anhaltspunkte für die Herstellung eines Ersatzstückes am menschlichen Körper, z. B. eines Oberschenkellkunstbeines, ermitteln, mißt man Fuß länge, Gelenkhölie des Knies (Knie bis Boden) und Tublerhöhe in der Weise, daß man entweder den Zollstock oder das Bandmaß an die zu ermittelnden Körperteile anlegt, von dem Meßwerkzeug die entsprechenden Werte abliest, dieselben; markiert und zeichnerisch überträgt.
Die bekannten Meßmittel und Verfahren haben in der Praxis erhebliche Nachteile gezeigt, die eine weitere Anwendung im modernen Prothesenbau nicht mehr zulassen bzw. befürworten.
Die Nachteile ergeben sich infolge der unvermeidlichen WIeßungçenauigkeiten in Form von entweder zu kurzen Prothesen, wodurch sich beim Amputierten krasse Beckens enkungen in Verbind,ung mit Wirbel säulenschäden verschiedener Art ergeben, oder zu langen Prothesen, wodurch sich schlechte Laufverhältnisse ergeben, d. h., daß die Prothesen beim Gehen schlecht durchpendeln können.
Die Kenntnis dieser Nachteile führte zur ertindungsgemäßlen Aufgabe, die vorsieht, eine mechanische der Ober- und Unterschenkelform angepaßte Vorrichtung zum Ermitteln von Längenmaßen speziell für Ober- und Unterschenkelkunstbeine zu entwickeln, durch deren einfache Handhabung es möglich wird, die Meßfehler völlig auszuschalten bzw. auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Vorrichtung besteht aus mehreren allseitig verstellbarenl Schienen, die den natürlichen Maßen von Ober- und Unterschenkeln angepaßt sind. Die Schienen sind im Ober- und Unterteil mit Meßskalen versehen, die in jeder Stellung die Ermittlung der zu bestimmenden Werte ermöglichen. Der zu messende Ober- oder Unterschenkel ruht beim Messen in dem beschriebenen Schienensystem und wird durch Riemen befestigt. Ein nach dem Kugelprinzip bewegliches, jedoch feststellbeares Kniegelenk läßt jede gewünschte Beugestellung zu und gewährleistet eine Verwendung der Vorrichtung zum rechts- bzw. linksseitigen Maßnehmen.
Zur Führung bzw. Einrichtung der Fußanlage dient eine allseitig bewegliche Fuß schiene auf der sich ebenfalls eine Meßskala zur Ermittlung der Fuß länge befindet.
An Hand der Abbildung wird nachstehend ein erfindungsgemäß es Ausführu,ngsbeispiel beschrieben.
Abb. I zeigt die Meßvorrichtung in Rückenansicht; Abb. II zeigt die Seitenansicht.
Abb. I zeigt die seitlich wahlweise verschiebbaren Fußbügel 1 mit der Fußaufnahmesdiiene 2, auf der gleichzeitig die Fuß 1 änge abgelesen werden kann, 3 sind die in Höhe und Tiefe verstellbar angeordneten Kugelgelenke. 4 sind die Wadenschienen, in denen die Führungsbügel 5 und die allseitig beweglich, jedoch feststellbaren Kniegelenke! 6 angeordnet sind. Die Wadenschienen 4 mit den Kniegelenken 6 sind in Höhe und Tiefe verstellbar und werden durch die Führungslaschen 7 entsprechend der ermittelten Lage arretiert.
8 sind die in der Länge verstellbaren Oberschienen mit den Halteriemen 9. 10 ist der horizontal sowie vertikal verstellbare Tubersitz. 11 ist die Feststellungs- bzw. Führungslasche für den Tubersitz 10. 12, 13 und 14 sind die Meßskalen, an welchen die jeweils ermittelten Werte abgelesen werden können.
Zum Ermitteln der Meßwerte für beispielsweise eine Unterschenkeiprothese legt man die Vorrichtung an das gesunde Bein an, schnallt den Fuß mittels Riemen fest, löst die Schraube in der Führung lasche 7 und rückt die Oberschiene in gebeugter Stellung in die Mitte des Oberschenkels. Nachdem man die Oberschiene 8 mittels der Riemen 9 am Oberschenkel befestigt baut, zeigt sich durch leichtes Pendeln des Unterschenkels die genaue Höhe vom Knie bis Boden von selbst an.
Wird die Prothese mit Tubersitz gearbeitet, läßt man den Patienten aufstehen, schiebt den Tubersitzteil 10, indem man die Schraube 9 löst, bis an den Tuber und zieht die Schraube 9 wieder fest. An der Skala 12 liest man dann die Höhe Kniemitte bis Tuber ab. Zum Maßnahmen für einen orthopädisdlc-n Apparat verfährt man in ähnlich geschilderter Weise.
Es ist nur speziell bei orthopädischen Apparaten erforderlich, beim Verstellen des Kugelgelenkes 3 die an der Skala 14 abgelesene Höhe zu der in der Skala 12 ermittelten Höhe hinzuzuzählen, um die Höhe Knie bis Boden zu erhalten.
Als besonderer Vorteil der Erfindung ist zu betrachten, daß die Vorrichtung außerdem noch jede X- und O-Bein-Stellu,ng durch die Feststellmöglichkeit der Kniegelenke 6 automatisch mit anzeigt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man die erforderlichen Maße an Ober- und Unterschenkeln sicher und schnell ohne Maß differenzen ermitteln und ebenso jede Abweichung solcher Körperteile vom normalen Körperbau feststellen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Ermitteln von Längenmaßen für orthopädische Beinapparate, vorzugsweise für Ober und Unterschenkelprothesen, dadurch gekennzeichnet, daß an einer in ihrer Länge einstellbaren Oberschenkelschiene (8) ein vertikal und horizontal verstellbarer Tnbersitz (10) angeordnet ist, während an der anderen Seite der Schiene (8) ein allseitig verstellbares und feststellbares Kniegelenk (6) sich befindet, das die Schiene (8) mit einer in ihrer Länge einstellbaren Unterschenkelschiene (4) verbindet, an deren freiem Ende ein weiteres, in seiner vertikalen Lage verstellbares und feststellbares Gelenk (3) angeordnet ist, das eine seitlich verstellbare Führung (1) trägt, in der eine im wesentlichen rechtwinklig zur Unterschenkelschiene (4) verlaufende Fuß schiene (2) verschiebbar und feststellbar ist, während die Einstellung der Einzelglieder (1, 2, 4, 8) auf Skalen (12, 13, 14) ablesbar ist.