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Die Erfindung betrifft einen Podest
mit einer Hörsaalbestuhlung
für einen
Raum, wobei wenigstens zwei hintereinander angeordnete, in Stufen
ansteigende Reihen gebildet werden, die jeweils eine Tischplatte,
hochklappbare Sitzflächen
und Rückenlehnen
aufweisen.
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In Schulräumen, in welchen Vorführungen beispielsweise
für den
naturwissenschaftlichen Unterricht durchgeführt werden, wird üblicherweise
ein Podest mit einer Hörsaalbestuhlung
vorgesehen. Die hintereinander in Stufen ansteigenden Reihen mit
einer Tischplatte, hochklappbaren Sitzflächen und Rückenlehnen sind auf festeingebauten,
stufenförmigen Podesten
angeordnet, die als Beton-, Stahl- oder Holzkonstruktion ausgeführt werden.
Aufgrund dieser festeingebauten Podeste ergibt sich nur eine einzige
Form der Nutzung des Schulraumes, nämlich als „Hörsaal" oder Demonstrations-
oder Vorführsaal. Eine
kurzfristige und kostengünstige
Umwidmung des Raumes, beispielsweise in einen Übungsraum oder einen Klassenraum
oder Mehrzweckraum ist nicht möglich,
da hierzu in den Baukörper
eingegriffen werden müsste.
Eine Renovierung oder Neueinrichtung des Raumes erfordert ebenfalls
erhebliche Eingriffe in den Baukörper
und gegebenenfalls einen Abriss und einen Neuaufbau des Podestes
mitsamt Boden und Hörsaalgestühl. Das
Hörsaalgestühl muss
dann in Einzelteilen zum Bau geliefert werden und vor Ort auf dem
Podest aufgebaut und montiert werden. Das ist ein kostenintensiver
Aufwand, der auch häufig
maßliche
Anpassungsschwierigkeiten beinhaltet. Der Fußbodenbelag kann auf dem Podest erst
angebracht werden, wenn die Anbindungspunkte des Hörsaalgestühls bekannt
sind. Damit ergibt sich eine zu koordinierende Tätigkeitsfolge von Bodenleger,
Podestbauer, Bodenleger am Podest und auch Möbelbauer für das Hörsaalgestühl. Das Podest und das Hörsaalgestühl werden üblicherweise von
unterschiedlichen Herstellern errichtet, so dass in vielen Fällen eine
Koordination erschwert ist. Häufig
bleibt unter dem Podest Bauschutt liegen, der einen unhygienischen
Bereich bildet, der üblicherweise dann
auch nicht mehr gereinigt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Podest mit einer Hörsaalbestuhlung
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass die meisten der geschilderten
Probleme wenn nicht beseitigt, so doch verringert sind.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
jeweils eine Stufe eines Podestes als eine transportable Baueinheit
aus einem Sockel mit einer Tischplatte, hochklappbaren Sitzflächen und
Rückenlehnen
gestaltet ist, die mit wenigstens einer weiteren Baueinheit zu einem
Podest mit Hörsaalbestuhlung
zusammenfügbar
ist.
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Aufgrund der Verwendung von transportablen
Baueinheiten, die zu einem Podest mit Hörsaalbestuhlung zusammenfügbar sind,
ist es möglich,
jeden Klassenraum innerhalb von etwa einer Stunde in einen Vorführsaal zu
verwandeln oder jeden Vorführsaal
innerhalb von etwa einer Stunde zu einem Klassenraum oder Mehrzweckraum
umzuwandeln. Die Baueinheiten können
industriell vorgefertigt werden, so dass vor Ort nur noch wenige
Arbeiten erforderlich sind, um die Baueinheiten zusammenzufügen. Die Baueinheiten
haben ihren eigenen Bodenbelag, so dass der Fußbodenbelag des Raumes, in
welchem das Podest mit Hörsaalbestuhlung
errichtet werden soll, normal in dem gesamten Raum verlegt worden sein
kann. Bei Herausnahme des Podestes mit der Hörsaalbestuhlung wird der vorhandene
Fußbodenbelag
wieder benutzt, so dass auch dann keine Bodenarbeiten notwendig
sind.
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Die einzelnen Baueinheiten können beliebig in
andere Räume
transportiert und dort verwendet werden. Wenn ein Hörsaal nicht
mehr als Hörsaal
genutzt werden soll, so müssen
keine Podeste und Hörsaalgestühle abgerissen
werden. Die Zweckgebundenheit eines Raumes entfällt, vielmehr kann jeder Raum
schnell und einfach umgewandelt werden. Auch eine Reinigung des
Raumes unterhalb des Podestes ist in einfacher Weise möglich, in
dem die transportablen Baueinheiten verfahren oder verschoben werden.
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Gut handliche Baueinheiten ergeben
sich dann, wenn jede Baueinheit für maximal vier Sitzplätze ausgelegt
ist. Derartige Baueinheiten lassen sich in einer Größe fertigen,
die gut transportierbar ist und die insbesondere auch durch bestehende
Türöffnungen
in einen Raum gebracht und wieder aus dem Raum herausgebracht werden
können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
werden Podestelemente vorgesehen, die miteinander und / oder mit
einer Baueinheit zu einem entsprechend den Stufen des Podestes abgestuften
Aufgang verbindbar sind. Dadurch können Baueinheiten mit vier
Sitzplätzen
nebeneinander aufgestellt und mit einem Aufgang miteinander verbunden
werden, so dass dann in einer Reihe acht Sitzplätze zur Verfügung stehen,
ohne dass die Baueinheiten ihre für eine Handhabung geeignete
Größe verlieren.
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Um die Baueinheiten zu transportieren,
wird bei einer ersten Ausführungsform
vorgesehen, das die Baueinheit mit Aufnahmen für eine Hub- und Verfahreinrichtung versehen ist.
Als Hub- und Verfahreinrichtung können handelsübliche Hubwagen
vorgesehen werden. Es ist jedoch auch möglich, speziell konstruierte
Hub- und Verfahreinrichtungen vorzusehen, insbesondere wenn mit
beengten Raumverhältnissen
gerechnet werden muss.
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Bei einer anderen Ausführungsform
wird vorgesehen, dass die Baueinheit mit einem nach unten ausfahrbaren
Fahrwerk versehen ist. Damit wird jede Baueinheit als eine selbständig verfahrbare
Einheit gestaltet, die nicht das Bereithalten einer Hub- und Verfahreinrichtung
erfordert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
wird vorgesehen, dass die Baueinheit ein vorderes Rahmenteil mit
der Tischplatte und ein hinteres Rahmenteil mit den klappbaren Sitzflächen und
den Rückenlehnen
aufweist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Rahmenteile innerhalb
des Sockels miteinander verbunden sind. Diese Baueinheiten sind
sehr kompakt und enthalten jeweils die einander zugeordneten Tischplatten,
Sitzflächen
und Rückenlehnen.
Damit ist es auch möglich,
eine einzelne Baueinheit zu benutzen, um beispielsweise ein Podium
für eine
Podiumsdiskussion odgl. zu bilden.
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Bei einer anderen Ausführungsform
wird vorgesehen, dass die Baueinheit aus dem Sockel und einem Rahmenteil
mit einer Tischplatte gebildet ist, wobei auf der Vorderseite des
Rahmenteils Sitzflächen
und Rückenlehen
angeordnet sind. Wenn in weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform
vorgesehen wird, dass das Rahmenteil mit einem nach hinten gerichteten,
seiner Tischplatte zugeordneten Sockel eine Baueinheit bildet, ist
es möglich,
die Sockel so zu gestalten, dass die hintereinander angeordneten
Baueinheiten im Bereich ihrer Sockel teleskopartig ineinander schiebbar
sind. In diesem Fall müsste
bei einer Umwandlung noch nicht einmal vorgesehen werden, dass die
Baueinheiten aus dem Schulraum herausbewegt werden. Um die Baueinheiten
auf möglichst
engen Raum teleskopartig ineinander zu schieben, wird in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Tischplatte wegklappbar
oder abnehmbar an dem Rahmenteil gehalten ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
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1 zeigt
in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Podestes
mit Hörsaalbestuhlung,
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2 eine
abgewandelte Ausführungsform mit
noch nicht fertig montierten Baueinheiten,
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3 eine
nochmals abgewandelte Variante,
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4 eine
Draufsicht auf ein Podest mit einer zweireihigen Hörsaalbestuhlung
und
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5 in
vergrößertem Maßstab eine
Seitenansicht eines Podestes mit einer Hörsaalbestuhlung entsprechend 1.
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Das in 1 dargestellte
Podest besitzt drei hintereinander angeordnete, ansteigende Sitzreihen. Jede
Sitzreihe ist als eine Baueinheit 10, 11, 12 ausgebildet,
die für
sich transportabel ist. Jede dieser Baureihen bildet einen Sockel 13, 14, 15,
die jeweils eine um 12 cm bis 15 cm unterschiedliche Höhe aufweisen,
so dass sie die Stufen des Podestes bilden. Jeder Sockel 13, 14, 15 bildet
mit einem vorderen Rahmenteil 16, 17, 18 und
einem hinteren Rahmenteil 19, 20, 21 eine
Baueinheit. Das vordere Rahmenteil 16, 17, 18 trägt jeweils
eine Tischplatte 22. An dem hinteren Rahmenteil 19, 20, 21 sind
jeweils hochklappbare Sitze 23 und Rückenlehnen 24 abgebracht.
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Die Sockel 13, 14, 15 besitzen
jeweils etwa eine Tiefe von etwa 85 cm. Die Tiefe der Sitzfläche 23 beträgt etwa
40 bis 43 cm. Bei einer Tiefe der Tischplatten 22 von 30
bis 35 cm ergibt sich ein ausreichend großer Sitzraum. Das hintere Rahmenteil
besitzt zwischen den Sitzflächen
angeordnete, vertikale Standrohre, an denen die Halterungen der
Sitzflächen 23 angebracht
sind. Wenn die Abstände
der Standrohre auf etwa 55 bis 60 cm beschränkt werden, und wenn dann insgesamt
nur viersitzige Baueinheiten 10, 11, 12 vorgesehen
werden, so ergeben sich Baueinheiten die etwa 2,20 m lang und weniger als
1 m tief sind, so dass sie ohne weiteres durch eine normale Tür eines
Klassenraums hindurch transportiert werden können.
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Bei der Ausführungsform nach 2 bilden Sockel 25, 26, 27,
die jeweils eine Stufe eines Podestes sind, jeweils mit nur einem
Rahmenteil 28, 29, 30 eine Baueinheit 31, 32, 33.
Die Rahmenteile 28, 29, 30 tragen jeweils
eine Tischplatte 22, die über den zugehörigen Sockel 25, 26, 27 ragt.
Die Rahmenteile 29, 30 sind auf ihrer Vorderseite,
die vor den Tischplatten 22 liegt, mit Halterungen für hochklappbare Sitzflächen 23 sowie
mit nicht dargestellten Rückenlehen
versehen. Um der letzten Sitzreihe der Baueinheit 33 Sitzflächen und
Rückenlehnen
zuzuordnen, ist ein einzelnes Rahmenteil vorgesehen, das mit der Baueinheit 33 kombiniert
wird.
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Wenn die Sockel 25, 26, 27 so
gestaltet werden, dass sie mit zunehmender Stufenhöhe auch
jeweils etwas breiter sind, so können
die Sockel 25, 26, 27 teleskopartig ineinander
geschoben werden, d.h. der Sockel 25 in den Sockel 26 und
die Sockel 25, 26 in den Sockel 27. Es
ist bei dieser Ausführungsform möglich, die
Baueinheiten 31, 32, 33 bei einem Umbau
eines Hörsaal
in ein Klassenzimmer oder Mehrzweckzim mer die Baueinheiten 31, 32, 33 in
dem Raum zu belassen und nur zusammenzuschieben. Zur 2 ist anzumerken, dass die
Sockel 25, 26, 27 üblicherweise so aufgestellt
werden, dass sie aneinander stoßen.
Lediglich aus Darstellungsgründen sind
die Sockel 25, 26, 27 in gegenseitigem
Abstand zueinander gezeichnet. Wenn die Tischplatten gemäß einer
abgewandelten Ausführungsform
abnehmbar oder abklappbar angebracht sind, so lassen sich die Baueinheiten
sehr eng zusammenschieben.
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Bei der Ausführungsform nach 3 bildet ebenfalls ein Sockel 34, 35, 36 mit
einem Rahmenteil 37, 38, 39 eine Baueinheit 40, 41, 42.
In diesem Fall ragen die Sockel 34, 35, 36 von
dem Rahmenteil 37, 38, 39 nach vorne
ab, so dass sie sich unter den zu dieser Baueinheit gehörenden Sitzflächen 23 befinden.
Die Rahmenteile 37, 38, 39 tragen in
nicht näher dargestellter
Weise auch die zugehörigen
Rückenlehen.
Ferner sind sie mit Tischplatte 22 versehen, die jedoch
jeweils der nächsten,
höherliegenden
Sitzreihe zugeordnet sind. Das letzte Rahmenteil 39 kann so
ausgebildet sein, dass es keine Tischplatte trägt. Dafür wird ein zusätzliches
Rahmenteil 43 vorgesehen, dass mit dem Sockel 34 verbunden
wird und eine Tischplatte 22 trägt.
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Auch zu 3 ist anzumerken, dass die Sockel 34, 35, 36 in
der zusammengefügten
Stellung aneinander stoßen.
Die Darstellung nach 3 nur aus
Gründen
der Klarheit gewählt
worden, um zu zeigen, welche Elemente jeweils eine Baueinheit 40, 41, 42 bilden.
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Wie schon erwähnt wurde, werden die Baueinheiten 10, 11, 12 oder 31, 32, 33 oder 40, 41, 42 so
ausgebildet, dass sie jeweils eine vierreihige Sitzreihe bilden.
Wie in 4 dargestellt
ist, lassen sich dann jeweils zwei derartiger Baueinheiten gleicher Größe in einer
Reihe nebeneinander aufstellen, so dass sich eine insgesamt achtsitzige
Reihe ergibt. Da die Baueinheiten etwa eine Länge von 2,20 m haben, bleibt
bei einem Schulraum üblicher
Größe noch
ein ausreichender Platz zwischen den Baueinheiten einer Reihe übrig, um
einen stufenförmigen
Aufgang 44 zu bilden. Dieser Aufgang 44 wird aus
einzelnen Podestelementen 45, 46 zusammengefügt, die
in der Höhe
den Sockeln der benachbarten Baueinheiten entsprechen, d.h. den
Sockeln 13 der Baueinheiten 10 und den Sockeln 14 der
Baueinheiten. Diese Podestelemente werden miteinander und mit den
Baueinheiten lösbar
verbunden, so dass sie auch ohne weiteres wieder demontiert werden
können.
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Wie in 4 ferner
dargestellt ist, ist jede Baueinheit 10, 11 an
einem Ende mit einem Geländer 47, 48 versehen.
Auf der einen Seite befindet sich noch ein Durchgang zu einer Tür odgl.
des Schulraumes, während
auf der anderen Seite sich eine Fensterfront befindet. In beiden
Fällen
ist deshalb ein Geländer
zweckmäßig.
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In 5 ist
am Beispiel der Baueinheit 10 der 1 der Aufbau dieser Baueinheit näher erläutert. Die
Rahmenteile 16, 19 sind geschweißte Rohrkonstruktionen
aus Rundrohr, Ovalrohr oder vorzugsweise Rechteckrohr. Das Rahmenteil 19 ist
jeweils zwischen den Sitzflächen 23 mit
vertikalen Standrohren versehen, an denen die Halterungen 49 für die Sitzflächen 23 angebracht
sind und an denen auch die Rückenlehnen 24 befestigt
sind. Innerhalb des Sockels 13 sind die Rahmenteile 16, 19 mittels
mehrerer Querträger 50 miteinander
verbunden, die als Auflage für
einen Boden 51 dienen, der den Sockel 13 nach
oben abschließt.
Die beiden Seiten des Sockels 13 und die Vorderseite sind
mittels Blenden 52, 53 verkleidet. Die Blende 53 ist
dabei zweckmäßigerweise
so gestaltet, dass sie nicht über
die Frontfläche des
Rahmenteils 16 hinausragt, so dass die Rahmenteile 17, 19; 18, 20 direkt
aneinander angrenzen. Um einen dichten Abschluss gegenüber dem
Raumboden zu erhalten, sind bei einer Ausführungsform in die Unterkanten
der Blenden 52, 53 Dichtungsleisten eingelegt.
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Um die Baueinheiten 10, 11, 12 sowie
auch die Baueinheiten 31, 32, 33 oder 40, 41, 42 verfahren zu
können,
können
Hubwagen bekannter Bauart verwendet werden, mit ihren Gabeln in
Aufnahmen 54 der jeweiligen Sockel 13, 14, 15, 25, 26, 27, 34, 35, 36 eingefahren
werden können.
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Um die Baueinheiten miteinander verbinden zu
können,
sind bei dem Ausführungsbeispiel
nach 5 an dem hinteren
Rahmenteil 19 hakenförmige Verriegelungselemente 55 angebracht,
die mit an dem vorderen Rahmenteil 17 der nächstfolgenden Baueinheit 11 in
Eingriff bringbar sind.
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Bei abgewandelten Ausführungsformen
wird vorgesehen, dass anstelle der hakenartigen Verriegelungselemente 55 Verschraubungen
vorgesehen werden, beispielsweise auch Verschraubungen, die nur
mit Spezialschlüsseln
gelöst
werden können.