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Die Erfindung betrifft ein Messer,
insbesondere Verlegemesser, mit einem Griff aus zwei miteinander
verbindbaren Griffschalen und einer zwischen den Griffschalen gehaltenen,
auswechselbaren Klinge, wobei die Griffschalen in ihrer Schließstellung durch
ein Arretiermittel arretierbar sind.
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Ein solches Messer ist beispielsweise
aus
DE 35 11 091 A1 oder
aus
DE 198 19 915
A1 bekannt. Derartige Messer sind als Verlegemesser (Teppichmesser)
sowohl im Profi- als auch im Hobbybereich weit verbreitet. Eine
auswechselbare Klinge wird zwischen zwei Griffschalen gehalten.
Oft befindet sich im Griff selbst ein Magazin für Reserveklingen.
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Die Griffschalen werden durch ein
Arretiermittel in ihrer Schließstellung,
in der die Klinge zwischen den Griffschalen gehalten wird, arretiert.
Bei dem Messer nach
DE
35 11 091 A1 dient hierzu eine Schraube, die durch eine
Griffschale hindurchgesteckt und in einem Gewinde an der anderen
Griffschale verschraubt wird. Diese Variante ist in der Handhabung
aufwendig. Außerdem
erstreckt sich die Schraube mitten durch das Innere des Griffes,
so daß sich
Messer mit verschieblicher Klinge so nicht realisieren lassen.
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Bei dem Messer nach
DE 198 19 915 A1 ist hierfür ein Arretierhaken
vorgesehen, der an der einen Griffschale gelenkig gelagert ist und
in eine Öse auf
der Innenseite der anderen Griffschale eingreift. Bei dieser Variante
ist zwar das Handling vereinfacht. Der Arretierhaken erstreckt sich
aber immer noch im Inneren des Griffes.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung
das Problem zugrunde, ein Messer zu schaffen, welches bei leichtem
Handling auch die Aufnahme einer verschieblichen Klinge erlaubt.
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Zur Lösung dieses Problems ist das
erfindungsgemäße Messer
dadurch gekennzeichnet, daß das
Arretiermittel ein Bügelverschluß ist, der
den Griff von außen
umgreift.
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Der Bügelverschluß ist also nicht mehr im Inneren
des Griffes angeordnet, sondern liegt außen am Griff an. Hierdurch
bleibt das Innere des Griffes frei für die Aufnahme verschieblicher
Klingen. Dabei bietet der Bügelverschluß ein genauso
einfaches Handling wie die Variante mit dem Arretierhaken.
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Nach einer ersten Ausführungsform
weist der Bügelverschluß einen
Schließbügel auf,
der mit einem Ende der einen Griffschale zugeordnet ist und mit
einer Schließnase
in eine Ausnehmung an der anderen Griffschale eingreift. Diese Ausführungsform
stellt eine konstruktiv sehr einfache Lösung dar, die sich insbesondere
für Messergriffe
aus Kunststoff eignet. Der Schließbügel ist dabei vorzugsweise
gelenkig an der einen Griffschale angebracht, insbesondere mittels
eines Filmscharniers. Zum leichten Betätigen des Schließbügels kann
am Schließbügel benachbart
zur Schließnase
eine Betätigungsnase
angeordnet sein.
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Der Bügelverschluß ist nach einer konstruktiv
günstigen,
alternativen Ausgestaltungsform aus einem Betätigungsbügel und einem gelenkig mit
diesem verbundenen Schließbügel gebildet.
Der Betätigungsbügel kann
seinerseits durch ein Gelenk an einer der Griffschalen gelagert
sein. Der Schließbügel greift
nach einer Weiterbildung der Erfindung mit einer Schließnase in
eine Ausnehmung an der anderen Griffschale ein. Das Gelenk für den Betätigungsbügel und
die Ausnehmung für
die Schließnase
sind vorzugsweise etwa symmetrisch zur Teilungsebene zwischen den
Griffschalen angeordnet. Hierdurch werden Kippmomente auf die Griffschalen
und dadurch bedingte Schiefstellungen der Griffschalen vermieden.
Der Bügelverschluß selbst
sollte aus einem federelastischen Material, beispielsweise einem
Federstahl, hergestellt sein. Der Griff wird so gut verschlossen
und der Bügelverschluß läßt sich
leicht betätigen.
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Die Klinge ist vorzugsweise verschieblich zwischen
den Griffschalen gelagert und durch einen Betätigungsschlitten betätigbar.
Dieses ist an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Neu ist allerdings,
daß der
Betätigungsschlitten
mittels Federkraft senkrecht zur Verschieberichtung gegen die Klinge
vorgespannt ist. Hierdurch liegt zum einen die Klinge gut gegen
Führungen
in den Griffschale an. Zum anderen ist auch der Betätigungsschlitten
stets gegen die Griffschale vorgespannt.
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Nach einer Weiterbildung ist die
Klinge in einem etwa U-förmig
ausgebildeten Klingenbett gelagert, welches zu der von dem Betätigungsschlitten abgewandten
Seite hin offen ist. Durch das Klingenbett ergibt sich eine gute
Führung
für das
verschieblich gelagerte Messer. Das Klingenbett ist dabei vorzugsweise
zwischen Betätigungsschlitten
und Klinge angeordnet. Der Betätigungsschlitten
selbst kann aus einem federelastischen Material hergestellt sein oder
eine gesonderte Feder aufweisen.
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Nach einer an sich auch unabhängig denkbaren
Weiterbildung der Erfindung ist im Griff ein Klingenmagazin vorgesehen,
daß schwenkbar
an einer der Griffschalen gelagert ist. In diesem können Reserveklingen
vorteilhaft gelagert werden. Durch die schwenkbare Anordnung läßt sich
das Klingenmagazin bei geöffnetem
Griff aus der zugehörigen Griffschalen
hochklappen. Die Reserveklingen sind nun leicht zugänglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Messer mit den Erfindungsmerkmalen in einem schematischen Vertikalschnitt,
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2 das
Messer gemäß 1 im Horizontalschnitt,
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3 eine
Variante des Messers gemäß 1 und 2 im Vertikalschnitt,
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4 eine
weitere Variante des Messers gemäß 1 und 2 im Vertikalschnitt,
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5 einen
Betätigungsschlitten
für das Messer
gemäß 1 und 2 in Seitenansicht,
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6 einen
Betätigungsschlitten
für das Messer
gemäß 3 im Vertikalschnitt und
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7 eine
weitere Ausführungsform
eines Messers mit den Erfindungsmerkmalen.
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Das in 1 gezeigte
Messer weist einen Griff 10 aus zwei Griffschalen 11 und 12 auf.
Die Griffschalen 11, 12 sind in der Darstellung
gemäß 1 vertikal etwa mittig getrennt
(Teilungsebene 13) und gelenkig miteinander verbunden.
Um die Griffschalen 11, 12 in ihrer Schließstellung
zu halten, ist ein Bügelverschluß 14 vorgesehen.
Der Bügelverschluß 14 weist
einen Schließbügel 15 und
einen Betätigungsbügel 16 auf.
Der Betätigungsbügel 16 ist
durch ein Gelenk 17 an der Griffschale 11 befestigt.
An seinem anderen Ende weist der Betätigungsbügel 16 einen Arretierhaken 18 auf,
der in Schließstellung
entsprechend der Darstellung in 1 in
eine Ausnehmung 19 an der Griffschale 11 greift.
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Der Schließbügel 15 ist durch ein
Gelenk 20 an dem Betätigungsbügel 16 angebracht.
Das Gelenk 20 ist benachbart zum Gelenk 17 angeordnet und
liegt auf der dem Gelenk 17 abgewandten Seite von der Teilungsebene 13.
Der Schließbügel 15 umgreift
die gesamte obere Hälfte
des Griffes 10 und weist an seinem anderen Ende eine Schließnase 21 auf,
die in eine Ausnehmung 22 an der Griffschale 12 eingreift.
Die Schließnase 21 und
damit die Ausnehmung 22 einerseits sowie das Gelenk 17 andererseits
sind etwa symmetrisch zur Teilungsebene 13 angeordnet.
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Der Betätigungsbügel 16 und der Schließbügel 15 sind
aus einem federelastischen Material, vorzugsweise einem Federstahl,
hergestellt.
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Im Griff 10 ist eine Klinge 23 verschieblich gelagert,
die in der Teilungsebene 13 angeordnet ist. Die Klinge 23 kann
in an sich bekannter Weise durch einen Schlitz 24 in der
Spitze zwischen den Griffschalen 11, 12 aus dem
Griff 10 heraus- und
wieder hereingeschoben werden. Hierzu dient ein Betätigungsschlitten 25,
der verschieblich in einer Nut 26 an der Griffschale 12 gelagert
ist. Auf der Innenseite der Griffschale 12 sind Rasten 27 angeordnet,
in denen der Betätigungsschlitten 25 in
an sich bekannter Weise formschlüssig
eingerastet werden kann.
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Der Betätigungsschlitten 25,
der in 5 im Detail gezeigt
ist, weist einen Griffteil 28, einen Verbindungsteil 29 sowie
eine Mitnehmernase 30 auf. Bei geschlossenem Griff 10 rastet
die Mitnehmernase 30 in eine korrespondierende Bohrung
an der Klinge 23 ein. Dieses geschieht aufgrund der gezeigten Anordnung
beim Schließen
des Griffes 10 automatisch, so daß hier keine besonderen Maßnahmen vom
Benutzer zu ergreifen sind.
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Der Betätigungsschlitten 25 ist
wieder gegen die Klinge 23 vorgespannt. Bei dem in 2 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zu diesem
Zweck der Verbindungsteil 29 bügelartig ausgebildet und selbst
aus einem federnden Material hergestellt. Bei den in 3, 4 und 6 gezeigten
Ausführungsbeispielen
ist hierfür
jeweils eine gesonderte Druckfeder 31 vorgesehen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 und 6 ist der Betätigungsschlitten 25 einteilig
ausgebildet. Dieser liegt von innen an der Griffschale 12 an und
weist seitliche Rastschultern 32 auf, die mit den Rasten 27 zusammenwirken.
Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 4 ist der Betätigungsschlitten 25 zweiteilig
ausgebildet, nämlich
der Griffteil 28 mit dem Verbindungsteil 29 verschraubt.
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Die Klinge 23 ist in einem
in der Griffschale 12 unverschieblich gelagerten Klingenbett 33 geführt. Das
Klingenbett 33 ist U-förmig
ausgebildet und zwischen der Klinge 23 und dem Betätigungsschlitten 25 angeordnet.
Das U-förmige
Klingenbett 33 ist dabei zu der von dem Betätigungsschlitten 25 abgewandten
Seite der Klinge 23 offen. An der dem Klingenbett 33 gegenüberliegenden
Seite der Klinge 23 liegt die Klinge 23 an Führungsstegen 34 an.
Ein Langloch (nicht dargestellt) im Klingenbett 33 wird von
der Mitnehmernase 30 des Betätigungsschlittens 25 durchgriffen,
so daß sich
die Klinge 23 gegenüber dem
Klingenbett 33 und damit gegenüber den Griffschalen 11, 12 verschieben
läßt.
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Innerhalb des Griffes 10,
nämlich
im Bereich der Griffschale 11, ist noch ein Klingenmagazin 35 für Reserveklingen 36 vorgesehen.
Das Klingenmagazin 35 ist über ein Gelenk 37 schwenkbar
an der Griffschale 11 gelagert und zwischen den Führungsstegen 34 angeordnet.
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Eine alternative Ausführungsform
des Messers ist in 7 gezeigt.
Gleiche Bauteile sind hier mit den selben Bezugsziffern bezeichnet,
wie in den 1 bis 6. Bei der Ausführung gemäß 7 ist ein Schließbügel 38 direkt über ein
Gelenk 39 an der Außenoberfläche der
Griffschale 11 angelenkt. Das Gelenk 39 kann dabei
an beliebiger Stelle an der Außenoberfläche der
Griffschale 11 angelenkt sein. Wie schon bei den Ausführungsbeispielen
gemäß 1 bis 6 greift der Schließbügel 38 mit einer Schließnase 21 in
eine Ausnehmung 22 an der anderen Griffschale 12 ein
und verschließt
so den Griff 10. Zum Öffnen des
Schließbügels 38 dient
eine Betätigungsnase 40, die
benachbart zur Schließnase 21 angeordnet
ist und an welcher der Schließbügel 38 durch
den Bediener per Hand erfaßbar
ist.
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Die Ausführung gemäß 7 eignet sich besonders für Griffe 10 aus
Kunststoff, wären
die Ausführungen
gemäß 1 bis 6 vor allem für Metall-, insbesondere Aluminiumgriffe 10 geeignet
sind. Als Gelenk 39 für
den Schließbügel 38 gemäß 7 kann vorteilhaft ein Filmscharnier
dienen.
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- 10
- Griff
- 11
- Griffschale
- 12
- Griffschale
- 13
- Teilungsebene
- 14
- Bügelverschluß
- 15
- Schließbügel
- 16
- Betätigungsbügel
- 17
- Gelenk
- 18
- Arretiernase
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Gelenk
- 21
- Schließnase
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Klinge
- 24
- Schlitz
- 25
- Betätigungsschlitten
- 26
- Nut
- 27
- Raste
- 28
- Griffteil
- 29
- Verbindungsteil
- 30
- Mitnehmernase
- 31
- Feder
- 32
- Rastschulter
- 33
- Klingenbett
- 34
- Führungssteg
- 35
- Klingenmagazin
- 36
- Reserveklinge
- 37
- Gelenk
- 38
- Schließbügel
- 39
- Gelenk
(Filmscharnier)
- 40
- Betätigungsnase