DE10232227A1

DE10232227A1 - Kamerasystem

Info

Publication number: DE10232227A1
Application number: DE2002132227
Authority: DE
Inventors: Uwe Lasebnick; Bruno Campesato
Original assignee: Valeo Auto Electric Wischer und Motoren GmbH
Current assignee: Valeo Wischersysteme GmbH
Priority date: 2002-07-17
Filing date: 2002-07-17
Publication date: 2004-01-29

Abstract

In ein Kamerasystem, insbesondere für Fahrzeuge, mit einer Kamera ist eine Reinigungseinrichtung mit wenigstens einer Düse (9) und mit zumindest einer Düsenöffnung zur Abgabe eines Reinigungstrahls integriert. Die Düse ist aus einer Nichtgebrauchsposition in eine Gebrauchs- oder Reinigungsposition bewegbar, in der die Düse mit ihrer Düsenöffnung vor der Vorderseite der Kameraoptik oder einer von dieser gebildeten Kameraöffnung angeordnet ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kamerasystem gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kamerasystem aufzuzeigen, welches für die Verwendung bei Fahrzeugen geeignet und bei welchem eine optimale Reinigung der Kameraoptik möglich ist. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Kamerasystem entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Das erfindungsgemäße Kamerasystem ist als modulare Einheit ausgebildet und umfaßt als solche die eigentliche Kamera (Videokammera) sowie eine Reinigungseinrichtung, die ihrerseits wenigstens einen Reinigungskopf mit mindestens einer Düse aufweist, und zwar zum Ausbringen wenigstens eines Strahles des Reinigungsmediums auf die Kameraoptik bzw. auf eine diese an der Außenseite abschließende oder abdeckende Schutzscheibe. Die Düse bzw. der Reinigungskopf sind aus einer Ausgangsposition in eine Reinigungsposition bewegbar, so daß die Düse in dieser Reinigungsposition eine für das Reinigen der Kameraoptik bzw. der Schutzscheibe möglichst günstige Lage einnimmt, vorzugsweise eine Position, in der der aus der Düse austretende Strahl parallel oder in etwa parallel zur Achse der Kameraoptik gerichtet ist.
Zur Reinigung eignet sich ein flüssiges Reinigungsmedium, beispielsweise Wasser, vorzugsweise mit Reinigungs- und Gefrierschutzzusätzen. Als Reinigungsmedium eignet sich aber auch ein gas- oder dampfförmiges Reinigungsmedium, beispielsweise Druckluft. Letztere wird dann beispielsweise in Kombination mit der Reinigungsflüssigkeit derart verwendet, daß das Reinigen zunächst mit der Reinigungsflüssigkeit erfolgt und anschließend durch Druckluft Tropfen oder Reste der Reinigungsflüssigkeit durch Abblasen entfernt werden.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
1: in vereinfachter schematischer Darstellung ein Kamerasystem der Erfindung mit einer Kamera und einer Reinigungseinrichtung zum Reinigen der Kameralinse oder -optik;
2: in schematischer Darstellung eine Halterung für die Kamera an einem Träger des Kamerasystems bei einer weiteren Ausführung der Erfindung.
In der 1 ist 1 ein Kamerasystem, das an einem Fahrzeug, beispielsweise Straßen- oder Schienenfahrzeug, vorgesehen ist und z.B. zur Überwachung eines vom Fahrzeugführer nicht ohne weiteres einsehbaren, an das Fahrzeug angrenzenden Raumes dient, beispielsweise im Heckbereich eines Straßenfahrzeugs.
Das Kamerasystem 1 besteht u. a. aus der eigentlichen Kamera 2 (Videokammera) mit der notwendigen Elektronik und der schematisch angedeuteten Optik 3, die durch eine Schutzscheibe 4 abgedeckt oder abgeschlossen ist, sowie aus einem Träger 5, beispielsweise in Form eines die Kamera 2 umgebenden äußeren Schutzgehäuses. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Kamera 2 an einem die Optik 3 aufnehmenden Teil ihres Gehäuses mit dem Träger 5 verbunden.
Zur Reinigung der Kameraoptik 3 bzw. der Schutzscheibe 4 ist im Kamerasystem 1 eine Reinigungseinrichtung integriert, die in der Figur allgemein mit 6 bezeichnet ist. Diese besteht im wesentlichen aus einem Tragarm 7, gegenüber der Achse AK der Kameraoptik 3 radial versetzt am Träger 5 befestigt ist, und aus einem am freien Ende des Tragarmes 7 vorgesehenen Reinigungskopf 8 mit einer Düse 9, welche wenigstens eine Düsenöffnung zum Austritt eines Strahles 10 eines Reinigungsmediums aufweist. Dieses Reinigungsmedium ist beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit, z.B. in Form von Wasser, welchem Reinigungs- und/oder Frostschutzzusätze beigemischt sind. Als Reinigungsmedium ist aber auch Druckluft verwendbar oder eine Kombination verschiedener Reinigungsmedien.
Die 1 zeigt den Reinigungskopf 8 in einer Reinigungsposition, in der sich die Düse 9 mit ihrer Düsenöffnung unmittelbar vor der Kameraoptik 3 bzw. der Schutzscheibe 4 befindet, und zwar derart, daß der Strahl 10 in der Achse AK der Kameraoptik 3 öder annähernd in dieser Achse liegend auf die Schutzscheibe 4 auftrifft. Dies ist u. a. durch Einstellung des Düsenkörpers 9 relativ zum Reinigungskopf 8 erreichbar. Der Düsenkörpers 9 ist hierfür bei der dargestellten Ausführungsform kugelförmig ausgebildet und kugelgelenkartig am Reinigungskopf 8 gelagert. In der 1 ist mit L die Längsachse des Tragarmes 7 angedeutet, die mit der Achse AK einen spitzen Winkel einschließt.
Der Reinigungskopf 8 ist mit dem Tragarm 7 in Richtung der Längsachse L aus der in der Figur dargestellten Reinigungsposition in eine Nichtgebrauchsposition bewegbar, wie dies mit dem Pfeil A angedeutet ist, und zwar bei der dargestellten Ausführungsform durch eine teleskopierbare Ausbildung des Tragarms 7. In der Nichtgebrauchsposition ist der Reinigungskopf 8 außerhalb des Sichtfeldes der Kamera 2 angeordnet, und zwar beispielsweise in einer Öffnung des Trägers 5 oder in einer dort vorgesehenen Aufnahme. In der Gebrauchsstellung steht der Tragarm 7 schräg von dem Träger 5 weg, so daß sich die Düse 9 vor der Optik 3 bzw. der Schutzscheibe 4 befindet.
Das beschriebene Kamerasystem hat den Vorteil, daß bei der Reinigung der Optik 3 der aus der Düse 9 austretende Reinigungsstrahl parallel oder in etwa parallel zur Achse AK auf die Optik 3 bzw. die Schutzscheibe 4 auftrifft und hierdurch eine optimale Reinigungswirkung erreicht wird. Weiterhin bilden die Kamera 2 und die Reinigungseinrichtung 6 eine einzige Baugruppe, was u. a. in vorteilhafter Weise zu einer Reduzierung der Anzahl der benötigten Bauteile und des Platzbedarfs sowie zu einer wesentlichen Vereinfachung der Montage des Kamerasystems am jeweiligen Fahrzeug oder an einer anderen, mit dem Kamerasystem zu versehenden Konstruktion führt.
Der Reinigungskopf 8 mit der Düse 9 ist im wesentlichen nur während der Reinigung sichtbar, ansonsten geschützt in dem Träger 5 untergebracht.
Durch eine entsprechende Anordnung, insbesondere auch der Kamera 2 und des Tragarms 7 am Träger 5 kann der Bewegungshub für den Reinigungskopf 8 zwischen der Nichtgebrauchsposition und der Reinigungsposition auf ein Minimum begrenzt werden.
Sofern im Fahrzeug ein Waschsystem beispielsweise für die Frontscheibe vorgesehen ist, kann die Reinigungseinrichtung 6 von diesem System mit versorgt werden, so daß eine zusätzliche Pumpe für die Reinigung der Kameraoptik 3 und damit verbundene zusätzliche Kosten entfallen.
Mit der Düse 9 bzw. deren Düsenöffnung lassen sich alle gewünschten Strahlarten für den Strahl 10 realisieren, beispielsweise punktförmiger, flacher oder linienförmiger, kegelförmiger Strahl usw.
Bei der kombinierten Anwendung von mehreren unterschiedlichen Reinigungsmedien, beispielsweise von Reinigungsflüssigkeit und Druckluft ist es z. B. möglich, den Reinigungsvorgang so zu gestalten, daß zunächst mit dem flüssigen Reinigungsmedium die eigentliche Reinigung der Optik 3 erfolgt, und daß dann zur Vermeidung einer Tropfenbildung oder zur Vermeidung von Ablagerungen durch Tropfenbildung eine Nachbehandlung mit Druckluft erfolgt, die dann ebenfalls aus der Düse 9 austritt.
Das Reinigungsmedium wird der Düse 9 mit einem bestimmten Druck über den rohrartigen Tragarm 7 zugeführt. Dieser ist dann vorzugsweise so ausgebildet, daß er durch den Druck des Reinigungsmediums und durch Teleskopieren aus der zurückgezogenen Nichtgebrauchsposition in die vollständig ausgefahrene Reinigungsposition bewegt wird.
Die 2 zeigt nochmals im Detail die Verbindung der Kamera 2 bzw. des Kameragehäuses mit dem Träger 5. Bei dieser Ausführung des Kamerasystems 1a ist eine Justierung der Kamera 2 bzw. der Achse AK relativ zu dem Träger 5 möglich, und zwar dadurch, daß der die Kameraoptik 3 aufweisende Teil 11 des Kameragehäuses außen als Teil einer Kugelfläche ausgeführt ist, gegen den die Kugelschalen 12 anliegen, über welche die Kamera 2 mit dem Träger 5 verbunden ist. Die jeweilige Einstellung der Lage der Kamera 2 ist durch Anpressen der Kugelschalen 12 gegen das Gehäuseteil 11 mit nicht dargestellten Halteschrauben erreicht, sowie beispielsweise zusätzlich auch durch zusammenwirkende Rasten am Gehäuseteil 11 und an den Kugelschalen 12.
Durch diese Verbindung können unterschiedliche Fahrzeuggeometrien, an denen das Kamerasystem 1a befestigt wird, berücksichtigt werden, so daß die Kamera 2 bzw, deren Achse AK die jeweils gewünschte Richtung aufweisen. Bei diesem System 1a ist weiterhin durch eine Justierung der Reinigungsposition des Reinigungskopfes 8, beispielsweise in Richtung der Längsachse L sowie durch die Justierung der Düse 9 relativ zum Reinigungskopf 8 eine Einstellung derart möglich, daß der Reinigungsstrahl 10 wiederum in Richtung der Achse AK auf die Kameraoptik 3 bzw. deren Schutzscheiben 4 auftrifft.
Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.

1, 1a: Kamerasystem
2: Kamera (Videokamera)
2': Kameragehäuse
3: Kameraoptik
4: Schutzscheibe der Kameraoptik
5: Träger
6: Reinigungseinheit
7: Träger
8: Reinigungskopf
9: Düse
10: Reinigungsstrahl
11: Teil des Kameragehäuses
12: Kugelschale

Claims

Kamerasystem, insbesondere für Fahrzeuge, mit einer eine Optik (3) aufweisenden Kamera (2), gekennzeichnet durch wenigstens eine mit der Kamera (2) verbundenen Reinigungseinrichtung (6) mit wenigstens einer Düse (9) mit zumindest einer Düsenöffnung zur Abgabe eines Reinigungsstrahles (10), wobei die Düse (9) aus einer Nichtgebrauchsposition in eine Gebrauchs- oder Reinigungsposition bewegbar ist, in der die Düse (9) mit ihrer Düsenöffnung vor der Vorderseite der Kameraoptik (3) oder einer von dieser gebildeten Kameraöffnung angeordnet ist.
Kamerasystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Düse mit ihrer Düsenöffnung in der Reinigungsposition parallel oder annähernd parallel zur Achse (AK) der Kameraoptik (3) angeordnet ist.
Kamerasystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Düse (9) in der Reinigungsposition in der Achse (AK) oder annähernd in der Achse der Kameraoptik (3) angeordnet ist.
Kamerasystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Düse (9) vorzugsweise einstellbar an einem Reinigungskopf (8) vorgesehen ist.
Kamerasystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Düse (9) kugelgelenkartig einstellbar am Reinigungskopf (8) gehalten ist.
Kamerasystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (2) und ein die Düse (3) oder den Reinigungskopf (8) tragendes Tragelement (7) an einem gemeinsamen Träger (5), beispielsweise an einem Schutzgehäuse vorgesehen sind.
Kamerasystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Düse (9) oder den Reinigungskopf (8) aufweisende Tragelement (7) zur Bewegung des Reinigungskopfes (8) oder der Düse (9) aus der Nichtgebrauchsposition in die Reinigungsposition in einer Längsachse teleskopierbar ist.
Kamerasystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das die Düse (9) oder den Reinigungskopf (8) aufweisende Tragelement (7) gegenüber der Achse (AK) der Kameraoptik radial versetzt am Träger (5) gehalten ist.
Kamerasystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera (2) an dem gemeinsamen Träger (5) einstellbar befestigt ist.