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Das Gen DD3, auch als PCA3 bekannt,
ist bei 9p21-22 lokalisiert und seine Sequenz ist öffentlich
in der GenBank (Zugangs-Nummer AF103907) zugänglich. Die Struktur dieses
Gens wurde früher
beschrieben (Bussemakers MJ, van Bokhoven A, Verhaegh GW, Smit FP,
Karthaus HF, Schalken, JA, Debruyne FM, Ru N, Isaacs WB. DD3: a
new prostate-specific gene, highly overexpressed in prostate cancer.
Cancer Res 1999 Dec 1; 59(23): 5975–9). Die mRNA-Expressionsanalyse
des Gens zeigt eine starke Korrelation zwischen erhöhten Spiegeln
von DD3 und dem Auftreten von Krebs. Die biologische Aktivität des Gens
ist bis jetzt noch nicht geklärt,
es wurde spekuliert, daß es
vielleicht eine nicht-kodierende RNA ist. Nichts desto trotz weist
die Analyse des Gens ein Potential auf, ein ausgezeichneter Krebsmarker
zu sein. Jedoch ist die mRNA-Analyse keine Technik, die zur Anwendung
in einem klinischen und/oder mittleren/großen Durchsatz-Laboransatz geeignet ist.
Ihre Brauchbarkeit als ein diagnostisches Routine-Werkzeug wird
durch die extreme Instabilität
von mRNA, schnell auftretenden Expressionsveränderungen im Anschluß an bestimmte
auslösende
Faktoren (z. B. die Probensammlung) begrenzt. Weiterhin, und am
meisten bemerkenswert, werden große Menge von mRNA für die Analyse
benötigt
(Lipschutz, R.J. et al., Nature Genetics 21: 20–24, 1999; Bowtell, D. D. L.
Nature genetics suppl. 21: 25–32,
1999), die oftmals nicht aus einer Routine-Biopsie erhalten werden
können.
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Weiterhin, falls es bestätigt werden
sollte, daß DD3
in der Tat eine nicht-kodierende RNA ist, dann würden Protein- und/oder Antikörper-Tests
keine brauchbaren diagnostischen Tests sein. Daraus folgt, daß ein Bedarf
an der weiteren Untersuchung an der Regulation von DD3 erforderlich
ist, um einen brauchbaren genomischen Marker zu identifizieren,
der in einem klinischen und/oder Labor-Aufbau verwendet werden kann.
Jedoch sind bis heute keine Ein zel-Nukleotidpolymorphismen oder
andere genetische Mutationen von dem Typ bekannt, der als Marker
für die
Entwicklung von DNA-basierten Tests verwendet werden kann.
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Es wird vorgesehen, daß die Entwicklung
von solch einem Test von besonderem Wert bei dem verbesserten Nachweis
und dem Management von Prostatakrebs wäre. Prostatakrebs ist ein signifikantes
Gesundheitsproblem in westlichen Ländern, das 1999 in 180 pro
100.000 in den USA auftrat (Cancer J Clin 1999; 49: 8). Verschiedene
Screening Strategien werden aufgewendet, um den frühen Nachweis
zu verbessern, einschließlich
des Nachweis von Spiegeln von Prostata-spezifischem Antigen (PSA)
und digitaler rektaler Untersuchung. Falls ein Prostata-Karzinom
in einem Patienten vermutet wird, wird die Krebsdiagnose bestätigt oder ausgeschlossen
durch histologische und zytologische Analyse von Biopsie-Proben
auf Merkmale, die mit maligner Transformation assoziiert sind. Insbesondere
frühe Phasen
von Prostatakarzinomen sind oftmals schwer von benigner Hyperplasmie
der Prostata durch Routinehistologische Untersuchung zu unterscheiden, auch
wenn eine geeignete Biopsie erhalten wird (McNeal JE et al., Hum
Pathol 2001, 32: 441–6).
Weiterhin behindern kleine oder anders unzureichende Biopsie-Proben
manchmal die Routine-Analyse.
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Der im Augenblick am meisten informative
Test zum Nachweis von Prostatakarzinomen ist die Analyse von Prostata-spezifischem
Antigen-Spiegeln. Jedoch ist die Brauchbarkeit des Tests von begrenztem
Wert, weil die Antigene als ein Ergebnis einer generellen Prostata-Immunantwort induziert
werden. Insbesondere wenn ein gering abnormaler PSA-Wert (4–10 ng/ml)
im Kontext einer negativen digitalen rektalen Untersuchung (DRE)
ermittelt wird, werden nur 20-30% der Individuen mit solchen Ergebnissen
ein Karzinom in der Biopsie zeigen (Kantoff and Talcott, 8(3) Hematoll
Oncol Clinics N Amer 555 (1994)). Innerhalb des letzten Jahrzehnts
wurde von zahlreichen Genen gezeigt, daß sie zwischen Prostata-Tumoren
benigner Hyperplasie und verschiedenen Graden von Prostatakrebs
verschieden exprimiert werden. Jedoch wurde bis jetzt kein einzelner
Marker als ausreichend für
die Unterscheidung zwischen den zwei Läsionen gezeigt.
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5-Methylcytosin ist die häufigste
kovalente Basenmodifikation in der DNA eukaryontischer Zellen. Sie spielt
beispielsweise eine Rolle in der Regulation der Transkription, beim
genetischem Imprinting und in der Tumorgenese. Die Identifizierung
von 5-Methylcytosin als Bestandteil genetischer Information ist
daher von erheblichem Interesse. 5-Methylcytosin- Positionen können jedoch nicht durch Sequenzierung
identifiziert werden, da 5-Methylcytosin das gleiche Basenpaarungsverhalten
aufweist wie Cytosin. Darüber
hinaus geht bei einer PCR-Amplifikation die vom 5-Methylcytosin
getragene epigenetische Information vollständig verloren.
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Eine relativ neue und die mittlerweile
am häufigsten
angewandte Methode zur Untersuchung von DNA auf 5-Methylcytosin
beruht auf der spezifischen Reaktion von Bisulfit mit Cytosin, das
nach anschließender
alkalischer Hydrolyse in Uracil umgewandelt wird, welches in seinem
Basenpaarungsverhalten dem Thymidin entspricht. 5-Methylcytosin
wird dagegen unter diesen Bedingungen nicht modifiziert. Damit wird
die ursprüngliche
DNA so umgewandelt, daß Methylcytosin,
welches ursprünglich
durch sein Hybridisierungsverhalten vom Cytosin nicht unterschieden
werden konnte, jetzt durch „normale"
molekularbiologische Techniken als einzig verbliebenes Cytosin,
beispielsweise durch Amplifikation und Hybridisierung oder Sequenzierung,
nachgewiesen werden kann. Alle diese Techniken beruhen auf Basenpaarung,
welche jetzt voll ausgenutzt werden kann. Der Stand der Technik,
was die Empfindlichkeit betrifft, wird durch ein Verfahren definiert,
welches die zu untersuchende DNA in einer Agarose-Matrix einschließt, dadurch
die Diffusion und Renaturierung der DNA (Bisulfit reagiert nur mit
einzelsträngiger
DNA) verhindert und alle Fällungs-
und Reinigungsschritte durch schnelle Dialyse ersetzt (Olek A, Oswald
J, Walter J. A modified and improved method for bisulphite based
cytosine methylation analysis. Nucleic Acids Res. 1996 Dec 15; 24(24):
50646). Mit dieser Methode können
einzelne Zellen untersucht werden, was das Potential der Methode
veranschaulicht. Allerdings werden gegenwärtig nur einzelne Regionen
bis etwa 3000 Basenpaare Länge
untersucht, eine globale Untersuchung von Zellen auf Tausende von
möglichen
Methylierungsereignisse ist nicht möglich. Allerdings kann auch
dieses Verfahren keine sehr kleinen Fragmente aus geringen Probenmengen
zuverlässig
analysieren. Diese gehen trotz Diffusionsschutz durch die Matrix
verloren.
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Eine Übersicht über die weiteren bekannten
Verfahren zum Nachweis von 5-Methylcytosin kann dem folgenden Übersichtsartikel
entnommen werden: Rein, T., DePamphilis, M. L., Zorbas, H., Nucleic
Acids Res. 1998, 26, 2255.
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Die Bisulfit-Technik wird bisher
bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Zeschnigk M, Lich C, Buiting K, Doerfler
W, Horsthemke B. A single-tube PCR test for the diagnosis of Angelman
and Prader-Willi syndrome based on allelic methylation differences
at the SNRPN locus. Eur J Hum Genet. 1997 Mar-Apr; 5(2): 94–8) nur in
der Forschung angewendet. Immer aber werden kurze, spezifische Stücke eines
bekannten Gens nach einer Bisulfit-Behandlung amplifiziert und entweder
komplett sequenziert (Olek A, Walter J. The pre-implantation ontogeny
of the H 19 methylation imprint. 1997 Nov; 17(3): 275–6) oder
einzelne Cytosin-Positionen durch eine „Primer-Extension-Reaktion"
(Gonzalgo ML, Jones PA. Rapid quantitation of methylation differences
at specific sites using methylation-sensitive single nucleotide
primer extension (Ms-SNuPE) Nucleic Acids Res. 1997 Jun 15;25(12):
2529–31,
WO 95/00669) oder durch enzymatischen Verdau (Xiong Z, Laird PW.
COBRA: a sensitive and quantitative DNA methylation assay. Nucleic
Acids Res. 1997 Jun 15;25(12): 2532–4) nachgewiesen. Zudem ist
auch der Nachweis durch Hybridisierung beschrieben worden (Olek
et al., WO 99/28498).
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Weitere Publikationen, die sich mit
der Anwendung der Bisulfit-Technik zum Methylierungsnachweis bei
einzelnen Genen befassen, sind: Grigg G, Clark S. Sequencing 5-methylcytosine
residues in genomic DNA. Bioessays. 1994 Jun; 16(6): 431–6, 431;
Zeschnigk M, Schmitz B, Dittrich B, Buiting K, Horsthemke B, Doerfler
W. Imprinted segments in the human genome: different DNA methylation
patterns in the Prader-Willi/Angeluran syndrome region as determined
by the genomic sequencing method. Hum Mol Genet. 1997 Mar;6(3):387-95;
Feil R, Charlton J, Bird AP, Walter J, Reik W. Methylation analysis
on individual chromosomes: improved protocol for bisulphite genomic
sequencing. Nucleic Acids Res. 1994 Feb 25; 22(4): 695–6; Martin
V, Ribieras S, Song-Wang X, Rio MC, Dante R. Genomic sequencing
indicates a correlation between DNA hypomethylation in the 5' region
of the pS2 gene and its expression in human breast cancer cell lines. Gene.
1995 May 19; 157(1-2): 261–4;
WO 97/46705 und WO 95/15373.
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Eine Übersicht über den Stand der Technik in
der Oligomer Array Herstellung 1äßt sich
aus einer im Januar 1999 erschienenen Sonderausgabe von Nature Genetics
(Nature Genetics Supplement, Volume 21, January 1999) und der dort
zitierten Literatur entnehmen.
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Für
die Abtastung immobilisierter DNA-Arrays werden vielfach fluoreszenzmarkierte
Sonden verwendet. Besonders geeignet für Fluoreszenzmarkierungen ist
das einfache Anbringen von Cy3 und Cy5 Farbstoffen am 5'-OH der
jeweiligen Sonde. Die Detektion der Fluoreszenz der hybridisierten
Sonden kann beispielsweise über
ein Konfokalmikroskop erfolgen. Die Farbstoffe Cy3 und Cy5 sind,
neben vielen anderen, kommerziell erhältlich.
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Matrix-unterstützte Laser Desorptions/Ionisations-Massenspektrometrie
(MALDI-TOF) ist eine sehr leistungsfähige Entwicklung für die Analyse
von Biomolekülen
(Karas M, Hillenkamp F. Laser desorption ionization of proteins
with molecular masses exceeding 10,000 daltons. Anal Chem. 1988
Oct 15; 60(20): 2299–301).
Ein Analyt wird in eine lichtabsorbierende Matrix eingebettet. Durch
einen kurzen Laserpuls wird die Matrix verdampft und das Analytmolekül so unfragmentiert
in die Gasphase befördert.
Durch Stöße mit Matrixmolekülen wird
die Ionisation des Analyten erreicht. Eine angelegte Spannung beschleunigt
die Ionen in ein feldfreies Flugrohr. Auf Grund ihrer verschiedenen
Massen werden die Ionen unterschiedlich stark beschleunigt. Kleinere
Ionen erreichen den Detektor früher
als größere.
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MALDI-TOF Spektrometrie eignet sich
ausgezeichnet zur Analyse von Peptiden und Proteinen. Die Analyse
von Nukleinsäuren
ist etwas schwieriger (Gut I G, Beck S. DNA and Matrix Assisted
Laser Desorption Ionization Mass Spectrometry. Current Innovations
and Future Trends. 1995, 1; 147–57).
Für Nukleinsäuren ist
die Empfindlichkeit etwa 100 mal schlechter als für Peptide
und nimmt mit zunehmender Fragmentgröße überproportional ab. Für Nukleinsäuren, die
ein vielfach negativ geladenes Rückgrat
haben, ist der Ionisationsprozeß durch
die Matrix wesentlich ineffizienter. In der MALDI-TOF Spektrometrie
spielt die Wahl der Matrix eine eminent wichtige Rolle. Für die Desorption
von Peptiden sind einige sehr leistungsfähige Matrizes gefunden worden,
die eine sehr feine Kristallisation ergeben. Mittlerweile gibt es
einige ansprechende Matrizes für DNA,
der Empfindlichkeitsunterschied wurde jedoch nicht verringert. Der
Empfindlichkeitsunterschied kann verringert werden, indem die DNA
chemisch so modifiziert wird, daß sie einem Peptid ähnlicher
wird. Phosphorothioatnukleinsäuren,
bei denen die gewöhnlichen
Phosphate des Rückgrats
durch Thiophosphate substituiert sind, lassen sich durch einfache
Alkylierungschemie in eine ladungsneutrale DNA umwandeln (Gut IG, Beck
S. A procedure for selective DNA alkylation and detection by mass
spectrometry. Nucleic Acids Res. 1995 Apr 25;23(8):1367-73). Die
Kopplung eines „charge
tags" an diese modifizierte DNA resultiert in der Steigerung der
Empfindlichkeit auf das gleiche Niveau, wie es für Peptide gefunden wird. Ein
weiterer Vorteil von „charge tagging"
ist die erhöhte
Stabilität
der Analyse gegen Verunreinigungen, die den Nachweis unmodifizierter
Substrate stark erschweren.
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Die aberrante DNA Methylierung innerhalb
der CpG-Positionen („Inseln")
ist die früheste
und am meisten verbreitete Veränderung
bei menschlichen malignen Erkrankungen, die zu einem Stummschalten
oder der Überexpression
eines breiten Spektrums von Genen führt. Zusätzlich wurde von abnormaler
Methylierung gezeigt, daß sie
in CpG-reichen regulatorischen Elementen in intronischen und kodierenden
Teilen von Genen für
bestimmte Tumore auftritt. Im Unterschied zu der spezifischen Hypermethylierung
von Tumor-Suppressor-Genen
kann eine gesamte Hypomethylierung von DNA in Tumorzellen beobachtet
werden. Diese Abnahme in der globalen Methylierung kann früh nachgewiesen
werden, weit vor der Entwicklung von deutlicher Tumorbildung. Auch
wurde ein Zusammenhang zwischen Hypomethylierung und erhöhter Genexpression
für viele
Onkogene berichtet. Bei Darmkrebs stellt aberrante DNA-Methylierung
eine der am meisten vorherrschenden Veränderungen dar und inaktiviert
viele Tumor-Supressor-Gene, wie zum Beispiel p14ARF, p16INK4a, THBS1,
MINT2, und MINT31 und "DNA Mismatch-Repair-Gene", wie zum Beispiel
hMLHl.
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Beschreibung
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Die vorliegende Erfindung stellt
Verfahren zur Analyse des Methylierungsstatus des Promotors und der
5'-Region des Gens DD3 zur Verfügung.
Weiterhin beschreibt die Erfindung genomische und chemisch modifizierte
Nukleinsäuresequenzen,
die von dem Gen DD3 abgeleitet sind, sowie Oligonukleotide und/oder PNA-Oligomere
für die
Analyse von Cytosin-Methylierungsmustern
innerhalb des Gens. Die vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung,
daß genetische
und epigenetische Parameter, insbesondere die Cytosin-Methylierungsmuster
des Gens DD3 besonders für
die Diagnose und/oder Therapie von Zellteilungs-Erkrankungen geeignet
sind.
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Die vorliegende Erfindung stellt
Verfahren zur Analyse von Zellteilungs-Erkrankungen mittels der
Analyse der Methylierung von CpG-Dinukleotidpositionen, die bis
jetzt nicht mit der Entwicklung von Krebs assoziiert waren, zur
Verfügung.
Weiterhin beschreibt die Erfindung genomische und chemisch modifizierte
Nukleinsäuresequenzen,
sowie Oligonukleotide und/oder PNA-Oligomere für die Analyse von Cytosin-Methylierungsmustern
innerhalb dieser Region.
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Die Aufgabe der folgenden Erfindung
kann durch die Analyse des Methylierungszustands der CpG-Dinukleotide
innerhalb der genomischen Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 und dazu komplementären Sequenzen gelöst werden.
SEQ ID Nr. 1 offenbart ein Fragment des Promotors und die 5'-Region
des Gens DD3, wobei diese Region CpG-Dinukleotide enthält, die
ein Erkrankungsspezifisches Methylierungsmuster zeigen. Das Methylierungsmuster
des Fragments des Gens DD3 wurde bis jetzt nicht im Hinblick auf
Zellteilungs-Erkrankungen analysiert. Aufgrund der Degeneration
des genetischen Codes sollte die Sequenz, wie sie in SEQ ID Nr.
1 angegeben ist, so ausgelegt werden, daß diese auch alle im wesentlichen ähnlichen
und äquivalenten Sequenzen
stromaufwärts
der Promoter-Region eines Gens einschließt, das für ein Molekül mit der biologischen Aktivität und den
Charakteristika von DD3 kodiert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird die Aufgabe durch die Analyse einer chemisch
modifizierten Nukleinsäure
gelöst,
die eine Sequenz von einer Länge
von mindestens 18 Basen gemäß einer
der SEQ ID Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementären Sequenzen
enthält.
SEQ ID Nr. 2 bis 5 stellen eine modifizierte Version der Nukleinsäure gemäß SEQ ID
Nr. 1 zur Verfügung,
wobei die Modifikation der Sequenz aus der Synthese einer Sequenz
resultiert, die einmalig und unterschiedlich ist von SEQ ID Nr. 1.
Die Nukleinsäuremoleküle von SEQ
ID Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 5 konnten bis jetzt nicht mit der Ermittlung
von genetischen und epigenetischen Parametern in Zusammenhang gebracht
werden, die für
Zellteilungs-Erkrankungen relevant sind.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
kann weiterhin durch ein Oligonukleotid oder Oligomer zum Nachweis
des Cytosin-Methylierungszustands innerhalb von vorbehandelter DNA
oder genomischer DNA gemäß SEQ ID
Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 5 gelöst
werden. Dies Oligonukleotid oder Oligomer enthält mindestens eine Basensequenz,
die eine Länge
von mindestens 9 Nukleotiden aufweist, die an eine vorbehandelte
Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementärer Sequenzen oder an eine
genomische Sequenz umfassend SEQ ID Nr. 1 und dazu komplementärer Sequenzen
hybridisiert. Die Oligonukleotide oder Oligomere gemäß der vorliegenden
Erfindung stellen wichtige und effektive Werkzeuge dar, die es zum
ersten Mal möglich
machen, genetische und epigenetische Parameter der neuen Region,
wie durch Erfindung beschrieben, zu ermitteln. Die Basensequenz
der Oligomere enthält
bevorzugterweise mindestens ein CG-, TG- oder CA-Dinukleotid. Die
Sonden können
auch in der Form einer PNA (Peptidnukleinsäure) vorliegen, die besonders bevorzugte
Paarungseigenschaften aufweist. Insbesondere bevorzugt sind Oligonukleotide
gemäß der vorliegenden
Erfindung, in denen das Cytosin des CpG-Dinukleotids innerhalb des
mittleren Drittels des Oligonukleotids liegt, z. B. worin das Oligonukleotid
13 Base lang ist und das CG-, TG- oder CA-Dinukleotid innerhalb
des 5. – 9.
Nukleotids vom 5'-Ende positioniert ist.
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In einer besonderen Ausführungsform
ist die Sequenz des Oligonukleotids ausgewählt aus der Gruppe umfassend
SEQ ID Nr. 6 bis SEQ ID Nr. 92.
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Die Oligomere der vorliegenden Erfindung
werden normalerweise in sogenannten „Sets" verwendet, die mindestens
ein Oligomer für
die Analyse von jedem der CpG-Dinukleotide einer genomischen Sequenz, die
SEQ ID Nr. 1 und dazu komplementärer
Sequenzen umfaßt,
oder zu dem korrespondierenden CG-, TG- oder CA-Dinukleotid innerhalb
der vorbehandelten Nukleinsäuren
gemäß SEQ ID
Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementärer Sequenzen enthält. Bevorzugt
ist ein Set, das mindestens ein Oligomer für jedes der CpG-Dinukleotide innerhalb
des Gens DD3 in sowohl den vorbehandelten und genomischen Versionen
des Gens, jeweils SEQ ID Nrn. 2 bis 5 und SEQ ID Nr. 1, enthält. Jedoch
ist es vorgesehen, daß es
aus ökonomischen
oder anderen Faktoren bevorzugt sein kann, eine begrenzte Auswahl
an CpG-Dinukleotiden innerhalb der Sequenzen zu analysieren und
der Umgebung des Sets von Oligonukleotiden sollte entsprechend verändert werden.
Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung darüber hinaus ein Set von mindestens
3 n (Oligonukleotide und/oder PNA-Oligomere), die für den Nachweis
des Cytosin-Methylierungszustands in vorbehandelter genomischer
DNA (SEQ ID Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementärer Sequenzen)
und genomischer DNA (SEQ ID Nr. 1 und dazu komplementärer Sequenzen)
verwendet werden. Diese Sonden ermöglichen die Diagnose und/oder
Therapie von genetischen und epigenetischen Parametern von Zellteilungs-Erkrankungen. Das
Set von Oligomeren kann auch dazu verwendet werden, um Einzel-Nukleotidpolymorphismen
(SNPs) in vorbehandelter genomischer DNA (SEQ ID Nr. 2 bis SEQ ID
Nr. 5 und Sequenzen komplementär
dazu) und genomischer DNA (SEQ ID Nr. 1 und dazu komplementärer Sequenzen)
nachzuweisen.
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Darüber hinaus stellt die vorliegende
Erfindung ein Set von mindestens zwei Oligonukleotiden zur Verfügung, die
als sogenannte „Primer-Oligonukleotide"
zur Amplifizierung von DNA-Sequenzen einer der SEQ ID Nr. 1 bis
SEQ ID Nr. 5 und Sequenzen kömplementär dazu oder
Abschnitten davon verwendet werden können.
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Im Fall der Sets von Oligonukleotiden
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es bevorzugt, daß mindestens
ein und am meisten bevorzugt alle Mitglieder des Sets der Oligonukleotide
an eine feste Phase gebunden sind.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
ist es bevorzugt, daß eine
Anordnung von verschiedenen Oligonukleotiden und/oder PNA-Oligomeren
(ein sogenannter „Array")
durch die vorliegende Erfindung zur Verfügung gestellt wird und auf
eine Weise vorhanden ist, daß diese
ebenfalls an eine feste Phase gebunden ist. Dieses Array aus verschiedenen
Oligonukleotid- und/oder
PNA-Oligomer-Sequenzen kann dadurch gekennzeichnet sein, daß es auf
der festen Phase in Form eines rechtwinkligen oder hexagonalen Gitters
angeordnet ist. Die Oberfläche
der festen Phase ist bevorzugterweise zusammengesetzt aus Silicium,
Glas, Polystyrol, Aluminium, Stahl, Eisen, Kupfer, Nickel, Silber
oder Gold. Jedoch können
ebenfalls Nitrozellulose sowie Plastik, wie zum Beispiel Nylon,
die in Form von Pellets oder auch als Harz-Matrices vorhanden sein können, verwendet
werden.
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Daher ist ein weiterer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines auf einem
Trägermaterial
angebrachten Arrays zur Analyse im Zusammenhang mit Zellteilungs-Erkrankungen, wobei
in dem Verfahren zumindest ein Oligomer gemäß der vorliegenden Erfindung
an eine feste Phase gekoppelt wird. Verfahren zur Herstellung von
solchen Arrays sind zum Beispiel aus U.S.-Patent 5,744,305 mittels
Festphasenchemie und photolabilen Schutzgruppen bekannt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft einen DNA-Chip zur Analyse von Zellteilungs-Erkrankungen.
DNA-Chips sind zum Beispiel aus U.S.-Patent 5,837,832 bekannt.
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Darüber hinaus ist ein Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ein Kit, das zum Beispiel aus einem Bisulfit-enthaltenden
Reagenz, einem Set von Primer-Oligonukleotiden, das mindestens zwei
Oligonukleotide enthält
deren Sequenzen in jedem Fall einem 18 Basen langen Segment der
im Appendix angegebenen Sequenzen (SEQ ID Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 5
und dazu komplementärer
Sequenzen) entsprechen oder komplementär dazu sind, Oligonukleotide
und/oder PNA-Oligomere, sowie Anweisungen zur Durchführung und
Evaluierung des beschriebenen Verfahrens besteht. Jedoch kann ein
Kit gemäß den Richtlinien
der vorliegenden Erfindung auch nur einen Teil der vorgenannten
Komponenten enthalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch Verfahren zur Ermittlung von genetischen und/oder epigenetischen
Parametern des Gens DD3 innerhalb eines Subjekts, durch Analysieren
von Cytosin-Methylierung und einzelnen Nukleotidpolymorphismen zur
Verfügung.
Das Verfahren umfaßt
in Kontakt bringen einer Nukleinsäure umfassend eine oder mehrere
Sequenzen aus der Gruppe umfassend SEQ ID Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 5
in einer biologischen Probe, die von dem Subjekt erhalten wurde,
mit mindestens einem Reagenz oder einer Serie von Reagenzien, wobei
das Reagenz oder die Serie von Reagenzien zwischen methylierten
und nichtmethylierten CpG-Dinukleotiden innerhalb der Zielnukleinsäure unterscheidet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren die folgenden Schritte: Im ersten Schritt des Verfahrens
wird eine Probe des zu analysierenden Gewebes erhalten, dies kann
aus jeder geeigneter Quelle erfolgen, wie zum Beispiel Zellen oder
Zellbestandteile, zum Beispiel Zellinien, Biopsien, Blut, Sputum, Stuhl,
Urin, cerebrospinale Flüssigkeit,
in Paraffin eingebettetes Gewebe, wie zum Beispiel Gewebe von Augen,
Innereien, Niere, Hirn, Herz, Prostata, Lunge, Colon, Brust oder
Leber, histologische Objektträger
oder Kombinationen davon.
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In einem zweiten Schritt wird die
DNA aus der Probe isoliert. Die Extraktion kann durch für den Fachmann übliche Mittel
erfolgen, diese schließen
die Verwendung von Detergens-Lysaten,
Beschallung mit Ultraschall und Vortexen mit Glasperlen ein. Sobald
die Nukleinsäuren
extrahiert worden sind, wird die genomische Doppelstrang-DNA bei
der Untersuchung verwendet.
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In einem dritten Schritt des Verfahrens
wird die genomische DNA-Probe dann derart behandelt, daß an der
5'-Position unmethylierte Cytosinbasen in Uracil, Thymin oder eine
andere vom Hybridisierungsverhalten her dem Cytosin unähnliche
Base umgewandelt werden. Dies wird im folgenden unter „Vorbehandlung" verstanden.
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Die oben beschriebene Behandlung
genomischer DNA erfolgt bevorzugt mit Bisulfit (Sulfat, Disulfit) und
anschließender
alkalischer Hydrolyse, was zur Umwandlung nicht methylierter Cytosin-Nukleobasen
in Uracil oder eine andere vom Basenpaarungsverhalten her dem Cytosin
unähnliche
Base führt.
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In einem vierten Schritt des Verfahrens
werden Fragmente aus der chemisch vorbehandelten DNA unter Verwendung
von Sets von Primer-Oligonukleotiden gemäß der vorliegenden Erfindung
und einer bevorzugterweise hitzestabilen Polymerase amplifiziert.
Aus statistischen und praktischen Erwägungen werden bevorzugterweise
mehr als zehn unterschiedliche Fragmente amplifiziert, die 100 – 2000 Basenpaare
lang sind. Die Amplifikation von mehreren DNA-Abschnitten kann simultan
in ein- und demselben Reaktionsgefäß durchgeführt werden. Üblicherweise
wird die Amplifikation mittels einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
durchgeführt.
Das Set der Primer-Oligonukleotide enthält mindestens zwei Oligonukleotide,
deren Sequenzen jeweils revers komplementär oder identisch zu einem mindestens
18 Basenpaare langen Abschnitt der im Anhang (SEQ. ID Nr. 1 bis
SEQ. ID Nr. 5) aufgelisteten Basensequenzen sind.
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In einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann der Methylierungszustand von ausgewählten CpG-Positionen
innerhalb der Nukleinsäuren
umfassend SEQ ID Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 durch die Verwendung von
Methylierungs-spezifischen Primeroligonukleotide nachgewiesen werden.
Diese Technik wurde im US Patent 6,265,171 von Herman beschrieben.
Die Verwendung von Methylierungsstatus-spezifischen Primeroligonukleotiden
zur Amplifikation von Bisulfit-behandelter DNA erlaubt die Differenzierung
zwischen methylierten und nichtmethylierten Nukleinsäuren. MSP-Primer
Paare enthalten mindestens einen Primer, der an ein Bisulfit-behandeltes
CpG-Dinukleotid hybridisiert. Daher umfaßt die Sequenz der Primer mindestens
ein CG-, TG- oder CA-Dinukleotid. Für nicht methylierte DNA spezifische
MSP-Primer enthalten
ein „T"
an der 3'-Position von der C-Position im CpG. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es daher bevorzugt, daß die Basensequenz dieser Primer
erforderlicherweise, eine Basensequenz umfaßt, die eine Länge von
mindestens 9 Nukleotiden aufweist, die an eine vorbehandelte Nukleinsäuresequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 2 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementärer Sequenzen hybridisiert,
wobei die Basensequenz mindestens ein CG-, TG- oder CA-Dinukleotid umfaßt.
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Die mittels der Amplifikation erhaltenen
Fragmente können
eine direkt oder indirekt nachweisbare Markierung tragen. Bevorzugt
sind Markierungen in Form von Fluoreszenzmarkierungen, Radionukliden
oder ablösbaren
Molekülfragmenten
mit typischer Masse, die in einem Massenspektrometer nachgewiesen
werden können.
Wenn die Markierungen Masse-Markierungen
sind, ist es bevorzugt, daß die
markierten Fragmente zur besseren Detektierbarkeit im Massenspektrometer
eine einzelne positive oder negative Nettoladung aufweisen. Der
Nachweis kann mittels Matrix unterstützter Laser Desorptions/Ionisations
Massenspektrometrie (MALDI) oder mittels Elektronenspray-Massenspektrometrie
(ESI) durchgeführt
und visualisiert werden.
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In einem fünften Schritt des Verfahrens
werden die während
des vierten Schritts des Verfahrens erhaltenen Amplifikate analysiert,
um den Methylierungsstatus der CpG-Dinukleotide vor der Behandlung
zu ermitteln.
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Wenn die Amplifikate mittels einer
MSP-Amplifikation erhalten wurden, zeigt die Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Amplifikats in sich selber den Methylierungszustand der durch
den Primer abgedeckten CpG-Positionen an, gemäß den Basensequenzen des Primers.
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Amplifikate, die mittels sowohl Standard-
oder Methylierungs-spezifischer PCR erhalten wurden, können weiter
mittels Hybridisierungs-basierten Verfahren weiter analysiert werden,
wie zum Beispiel, jedoch nicht begrenzt auf, Array-Technologie und
Sonden-basierten Technologien sowie mittels Techniken, wie zum Beispiel
Sequenzierung und Templat-gesteuerter Verlängerung.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens werden
die in Schritt 4 synthetisierten Amplifikate anschließen an ein
Array oder ein Set von Oligonukleotiden und/oder PNA-Sonden hybridisiert.
In diesem Zusammenhang findet die Hybridisierung auf die im folgenden
beschriebene Weise statt. Das Set von während der Hybridisierung verwendeten
Sonden setzt sich bevorzugterweise aus mindestens zwei Oligonukleotiden
oder PNA-Oligomeren zusammen. In dem Verfahren dienen die Amplifikate
als Sonden, die an vorher an eine feste Phase gebundene Oligonukleotide
hybridisieren. Die nicht-hybridisierten Fragmente werden anschließend entfernt.
Die Oligonukleotide enthalten mindestens eine Basensequenz, die
mindestens eine Länge
von 9 Nukleotiden aufweist, die revers komplementär oder identisch
zu einem Abschnitt Appendix angegebenen Basensequenzen ist, wobei
der Abschnitt ein CG-, CT- oder CA-Dinukleotid umfaßt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist dieses Dinukleotid im mittleren Drittel des Oligomers vorhanden.
Zum Beispiel, wenn das Oligomer ein CG-Dinukleotid umfaßt, ist
dieses Dinukleotid bevorzugterweise das 5. bis 9. Nukleotid vom
5'-Ende eines 13-Mers.
Ein Oligonukleotid existiert für
die Analyse von jedem CpG-Dinukleotid innerhalb der Sequenz gemäß SEQ ID
Nr. 1 und den äquivalenten
Positionen innerhalb von SEQ ID Nr. 2 bis 5. Die Oligonukleotide können auch
in Form von Peptidnukleinsäuren
vorliegen. Die nicht-hybridisierten Amplifikate werden dann entfernt.
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In einem finalen Schritt des Verfahrens
werden die hybridisierten Amplifikate nachgewiesen. In diesem Zusammenhang
ist es bevorzugt, daß die
an die Amplifikate angebrachten Marker an jeder Position der festen Phase
nachweisbar sind, an der eine Oligonukleotidsequenz lokalisiert
ist.
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In einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens kann der Methylierungszustand der CpG-Positionen (vor der
Behandlung) mittels Oligonukleotidsonden ermittelt werden, die an
die Bisulfit-behandelte DNA zusammen mit den PCR-Amplifikationsprimern
hybridisiert werden (wobei diese Primer entweder Methylierungs-spezifisch
oder Standard sein können).
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform
des Verfahrens ist die Verwendung von Fluoreszenz-basierter Echtzeit-quantitativer
PCR (Heid et al., Genome Res. 6:986-994, 1996), die eine dual-markierte
Fluoreszenz-Oligonukleotidsonde verwendet (TaqMan
TM PCR,
unter Verwendung eines ABI Prism 7700 Sequenz-Nachweis-System, Perkin
Elmer Applied Biosystems, Foster City, California). Die TaqMan
TM PCR-Reaktion nutzt die Verwendung eines
nicht-verlängerbaren
Untersuchungsoligonukleotids, genannt TaqMan
TM-Sonde,
die so aufgebaut ist, um an eine CpG-reiche Sequenz zu hybridisieren,
die zwischen den Vorwärts-
und Rückwärts-Amplifikationsprimern
lokalisiert ist. Die TaqMan
TM-Sonde umfaßt weiterhin
eine fluoreszente „Reportergruppe"
und eine „Quenchergruppe",
die kovalent an Linkergruppen (z. B. Phosphoramidite) gebunden sind,
die an die Nukleotide des TaqMan
TM-Oligonukleotids
angebracht sind. Zur Analyse von Methylierung innerhalb von Nukleinsäuren im
Anschluß an
die Bisulfidbehandlung ist es erforderlich, daß die Sonde Methylierungs-spezifisch
ist, wie beschrieben in
U.S.
6,331,393 (hier durch Bezugnahme aufgenommen), auch als
der Methy-Light-Test
bekannt. Variantionen der TaqMan
TM-Nachweismethodologie
sind ebenfalls zur Verwendung mit der beschriebenen Erfindung geeignet,
und schließen
die Verwendung von dualer Sondentechnologie (Lightcycler
TM) oder fluoreszenten Amplifikationsprimern
(Sunrise
TM-Technologie) ein. Beide diese Techniken
können
auf eine Weise angepasst werden, die zur Verwendung mit Bisulfit-behandelter
DNA geeignet ist und darüber
hinaus zur Methylierungsanalyse innerhalb von CpG-Dinukleotiden.
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Ein weiter geeignetes Verfahren zur
Verwendung von Sonden-Oligonukleotiden zur Ermittlung von Methylierung
durch Analyse von Bislulfid-behandelten Nukleinsäuren ist die Verwendung von „Blocking"-Oligonukleotiden
(auch bekannt als der „Heavy
Methyl"-Test). Die Verwendung von solchen Oligonukleotiden wurde
in BioTechniques 23(4), 1997, 714–720 D. Yu, M.Mukai, Q. Liu,
C. Steinman beschrieben. Blocking-Sonden-Oligonukleotide werden
an die Bisulfit-behandelte Nukleinsäure zusammen mit den PCR-Primern
hybridisiert. Die PCR-Amplifikation
der Nukleinsäure
wird an der 5'-Position der Blocking-Sonde beendet, wodurch die
Amplifikation einer Nukleinsäure
unterdrückt
wird, wenn die komplementäre
Sequenz zu der Blocking-Sonde vorhanden ist. Diese Sonden können so
gestaltet werden, um an die Bisulfit-behandelte Nukleinsäure auf
eine Methylierungsstatus-spezifische Weise zu hybridisieren. Zum
Beispiel würde
für den
Nachweis von methylierten Nukleinsäuren innerhalb einer Population
von nicht-methylierten Nukleinsäuren
die Unterdrückung
der Amplifikation von Nukleinsäuren,
die an der fraglichen Position nicht methyliert sind durch die Verwendung
von Blocking-Sonden, die ein „CG"
an der fraglichen Position enthalten, im Gegensatz zu „CA" enthalten,
durchgeführt
werden.
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In einer weiter bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird der fünfte
Schritt des Verfahrens durch die Verwendung von Templat-vermittelter
Oligonukleotid-Verlängerung
durchgeführt,
wie zum Beispiel MsSNuPE, wie durch Gonzalgo und Jones (Nucleic
Acids Res. 25: 2529–2531)
beschrieben.
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In einer weiteren Ausführungsform
des Verfahrens wird der fünfte
Schritt des Verfahrens durch Sequenzieren und anschließende Sequenzanalyse
des im dritten Schritt des Verfahrens erzeugten Amplifikats durchgeführt (Sanger
F., et a1., 1977 PNAS USA 74: 5463–5467).
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Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Analyse des Methylierungsstatus
von genomischer DNA gemäß der Erfindung
(SEQ ID Nr. 1) ohne den Bedarf an Vorbehandlung.
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Im ersten Schritt des Verfahrens
muß die
genomische DNA-Probe aus Gewebe oder zellulären Quellen isoliert werden.
Solche Quellen können
Zellinien, histologische Schnitte, Körperflüssigkeiten oder in Paraffin
eingebettete Gewebe einschließen.
Die Extraktion kann durch Mittel erfolgen, die Standard für einen
Durchschnittsfachmann sind, diese schließen die Verwendung von Detergens-Lysaten,
Beschallung und Vortexen mit Glasperlen ein. Sobald die Nukleinsäuren extrahiert
wurden, wird die genomische Doppelstrang-DNA in der Analyse verwendet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die DNA vor der Behandlung gespalten werden, dies kann durch
jedes Standard im Stand der Technik erfolgen, insbesondere mittels
Restriktionsendonukleasen. Im zweiten Schritt wird die DNA dann
mit einem oder mehreren Methylierungs-sensitiven Restriktionsenzymen verdaut.
Der Verdau wird so durchgeführt,
daß die
Hydrolyse der DNA an der Restriktionsstelle für den Methylierungsstatus eines
spezifischen CpG-Dinukleotids informativ ist.
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Im dritten Schritt, der optional
ist, jedoch eine bevorzugte Ausführungsform
darstellt, werden die Restriktionsfragmente amplifiziert. Dies wird
bevorzugterweise unter der Verwendung einer Polymerase-Kettenreaktion
durchgeführt.
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Im finalen Schritt werden die Amplifikate
nachgewiesen. Der Nachweis kann durch jedes Standardmittel im Stand
der Technik, wie zum Beispiel, jedoch nicht begrenzt auf, Gelelektrophorese-Analyse,
Hybridisierungsanalyse, Einbau von nachweisbaren Markern innerhalb
des PCR-Produkts, DNA-Array-Analyse, MALDI- oder ESI-Analyse erfolgen.
Geeignete Marker zur Verwendung bei dem Nachweis der verdauten Nukleinsäurefragmente
schließen
fluorophore Marker, Radionuklide und Masse-Marker, wie oben beschrieben,
ein.
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Die Oligomere gemäß der vorliegenden Erfindung
oder Arrays davon sowie ein Kit gemäß der vorliegenden Erfindung
sind zur Verwendung für
die Diagnose und/oder Therapie von Zellteilungs-Erkrankungen vorgesehen.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Verfah ren bevorzugterweise zur Diagnose und/oder Therapie
von Zellteilungs-Erkrankungen durch Analyse von wichtigen genetischen
und/oder epigenetischen Parametern innerhalb der offenbarten 5'
und Promotor-Region des Gens DD3 verwendet.
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Die Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
werden zum Beispiel für
die Diagnose und/oder Therapie von Zellteilungs-Erkrankungen verwendet.
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Die Nukleinsäuren gemäß der vorliegenden Erfindung,
SEQ ID Nr. 1 bis SEQ ID Nr. 5 und dazu komplementäre Sequenzen
können
für die
Diagnose und/oder Therapie von genetischen und/oder epigenetischen Parametern,
die mit dem Gen DD3 assoziiert sind, verwendet werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
darüber
hinaus ein Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Mittels
und/oder therapeutischen Mittels für die Diagnose und/oder Therapie
von Erkrankungen, die mit dem Gen DD3 assoziiert sind, durch Analysieren
von Methylierungsmustern des Gens, wobei das diagnostische Mittel
und/oder therapeutische Mittel dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens
eine Nukleinsäure
gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Herstellung desselben verwendet wird, möglicherweise
mit geeigneten Zusatzstoffen und Hilfsstoffen.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft ein diagnostisches Mittel und/oder therapeutisches
Mittel für
Erkrankungen, die mit dem Gen DD3 assoziiert sind, durch Analysieren
von Methylierungsmustern des Gens, wobei das diagnostische Mittel
und/oder therapeutische Mittel mindestens eine Nukleinsäure gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
möglicherweise
zusammen mit geeigneten Zusatzstoffen und Hilfsstoffen.
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Eine demgemäß bevorzugte Ausführungsform
der beschriebenen Verfahren für
die Analyse von Methylierung innerhalb der genomischen und behandelten
Nukleinsäuren,
die in Seq ID Nr. 1 bis 5 offenbart werden, ist die Anwendung der
Verfahren in einem klinischen Aufbau. Ein Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der offenbarten Verfahren und Nukleinsäuren für den verbesserten
Nachweis und das Management von Prostatatumoren. Daher wird in einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens eine Analyse von Patienten-Methylierungsmustern in
Kombination mit der Analyse von Prostata-Serum-Antigen- Spiegeln durchgeführt. PSA
diagnostische Kits sind käuflich
erhältlich,
z.B. PROS-CHECK PSA, von Yan Laboratories, Inc. Bellevue, Wash.;
Hybritech Tandem-E und Hybritech Tandem-R, von Hybritech, Inc.,
La Jolla, Calif.; Abbott Imx PSA Assay, von Abbott Laboratories,
Abbott Park, Ill,; und ACS PSA Assay, von Ciba-Corning Diagnostics
Corporation, East Walpole, Mass.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
darüber
hinaus die Diagnose und/oder Prognose von Ereignissen, die für Patienten
oder Individuen nachteilig sind, in denen wichtige genetische und/oder
epigenetische Parameter innerhalb des Gens DD3 als Marker verwendet
werden können.
Diese mittels der vorliegenden Erfindung erhaltenen Parameter können mit
einem anderen Set von genetischen und/oder epigenetischen Parametern
verglichen werden, wobei die Unterschiede als eine Basis für eine Diagnose
und/oder Prognose von Ereignissen dienen, die für Patienten oder Individuen
nachteilig sind.
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Darüber hinaus ist ein Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ein Kit, das z.B. aus einem Bisulfit-enthaltenden
Reagenz, einem Set von Primer-Oligonukleotiden, das mindestens zwei
Oligonukleotide enthält,
deren Sequenzen in jedem Fall entsprechen oder komplementär zu einem
18 Basen langen Segment der Basensequenzen sind, die im Appendix
angegeben sind (Seq ID Nr. 1 bis Seq ID Nr. 5), Oligonukleotide
und/oder PNA-Oligomere, sowie Anweisungen zur Durchführung und
Evaluierung des beschriebenen Verfahrens, besteht. In einer weiter
bevorzugten Ausführungsform
kann das Kit weiterhin Standardreagenzien zur Durchführung Bitter
CpG-positionsspezifischen Methylierungsanalyse umfassen, wobei diese
Analyse eine oder mehrere der folgenden Techniken umfaßt; MS-SnuPE,
MSP, Methyl light, Heavy Methyl und Nukleinsäure-Sequenzierung. Jedoch kann
ein Kit gemäß den Richtlinien
der vorliegenden Erfindung auch nur einen Teil der vorgenannten
Komponenten enthalten.
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Unter dem Begriff "Hybridisierung"
im Sinne der vorliegenden Erfindung soll eine Bindung eines Oligonukleotids
unter Ausbildung einer Duplex-Struktur an eine vollständig komplementäre Sequenz
im Sinne der Watson-Crick Basenpaarungen in der Proben-DNA verstanden
werden. Unter „stringenten
Hybridisierungsbedingungen" sollen diejenigen Bedingungen verstanden
werden, bei denen eine Hybridisierung bei 60°C in 2,5 × SSC-Puffer, gefolgt von mehreren
Waschschritten bei 37°C
in einer geringen Pufferkonzentration, durchgeführt wird, und stabil bleibt.
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"Genetische Parameter" im Sinne der
vorliegenden Erfindung sind Mutationen und Polymorphismen von genomischer
DNA und zu ihrer Regulation weiterhin erforderliche Sequenzen. Insbesondere
werden als Mutationen Insertionen, Deletionen, Punktmutationen,
Inversionen und Polymorphismen und besonders bevorzugt SNPs (Single
Nucleotide Polymorphisms) zu bezeichnet.
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"Epigenetische Parameter" im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Cytosin-Methylierungen. Weitere
epigenetische Parameter schließen
beispielsweise die Acetylierung von Histonen ein, die jedoch mit
dem beschriebenen Verfahren nicht direkt analysiert werden kann,
sondern wiederum mit der DNA-Methylierung korreliert.
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Obwohl die vorliegende Erfindung
hier vollständig
beschrieben wurde, ist zu bemerken, daß verschiedene Veränderungen
und Modifikationen dem Fachmann im Stand der Technik ersichtlich
sind. Solche Veränderungen
und Modifikationen sollen als innerhalb des Bereichs der vorliegenden
Erfindung eingeschlossen verstanden werden, wie durch die beigefügten Ansprüche definiert.
Die Erfindung wird nun folgenden Beispiele weiter verdeutlicht werden,
ohne auf diese begrenzt zu sein.
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Beispiel 1:
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Beispiel 1: Methylierungsanalyse
der DD3 Gen-Promotorregion.
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Das folgende Beispiel betrifft ein
Fragment der Promotorregion des Gens DD3, worin der Methylierungsstatus
einer spezifischen CG-Position unter der Verwendung von zwei verschiedenen
Verfahren Bisulfit-behandelt und analysiert wird.
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DNA-Isolierung und Bisulfit-Behandlung.
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Kurz gesagt, wurde genomische DNA
von menschlichen Prostatazellen durch Standardverfahren unter der
Verwendung des Qiagen-Extraktions-Kits isoliert. Die DNA von jeder
Probe wurde unter der Verwendung einer Bisulfit-Lösung (Hydrogensulfit,
Disulfit) gemäß dem Agarose-Bead-Verfahren
(Olek et al 1996) behandelt. Die Behandlung findet so statt, daß alle nicht
methylierten Cytosine innerhalb der Probe in Thymin konvertiert
werden, wobei umgekehrt 5-methylierte Cytosine innerhalb der Probe
unmodifiziert bleiben. Nach Bisulfit- Behandlung wurde die DNA dann entweder
mittels MS SNuPE, wie durch Gonzalgo und Jones (Nucleic Acids Res.
25: 2529–2531)
beschrieben, analysiert oder mittels Fluoreszenz-Oligonukleotid-Hybridisierungs-Analyse.
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MsSNuPE-Reaktionen.
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Die PCR-Amplifizierung der Bisulfit-konvertierten
DNA wurde unter der Verwendung von für die CpG-Inseln von Interesse
spezifischen Primer durchgeführt,
und der Nachweis wurde unter der Verwendung von weiteren spezifischen
Primern (Verlängerungssonden)
durchge-führt.
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In dem ersten Schritt wurde ein 560
bp langes Fragment des DD3-Gens in einer Polymerase-Kettenreaktion mittels
der Primer: tggttttaattttattgaatgg (Seq. ID Nr. 93) und aaacaaatacaccaccaactta
(Seq. ID Nr. 94) amplifiziert.
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Das Amplifikat wird dann mittels
MsSNuPE Verlängerungssonden
analysiert, die unmittelbar 5' des zu analysierenden CpG lokalisiert
sind, wobei die Sequenzen waren: attggtgttatagagtta (Seq ID Nr.
95).
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Ein Paar von Reaktionen wurden für jede Probe
unter der Verwendung von entweder 2',3'-Didesoxycytidintriphosphat (ddCTP) oder
2',3'-Didesoxythymidintriphosphat (ddTTP) für einzelne Nukleotidverlängerung
angesetzt. Die terminierenden Triphosphate können markiert werden, z.B.
mit zwei verschiedenen Farbstoffen.
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Dies macht die Velängerungsprodukte
voneinander unterscheidbar. Diese verschiedenen Marker können z.B.
absorbierende Farbstoffe, wie z.B. MegaprimeTM für ddTTP
oder Rediprime IITM für ddCTP sein.
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Die MsSNuPE-Verlängerungssonden wurden an das
Amplifikat hybridisiert. Die Verlängerung der Primer wurde dann
mittels eines Polymerase-Enzyms durchgeführt. Wenn ein methyliertes
Cytosin vorhanden war, wird das Verlängerungsprodukt attggtgttatagagttac
produziert, wohingegen das Verlängerungsprodukt attggtgttatagagttat
produziert wird, falls ein nicht-methyliertes Cytosin an der Stelle,
die analysiert werden soll, vorhanden ist. Daher ent stehen verschiedene
Verlängerungsprodukte,
in Abhängigkeit
von dem Methylierungszustand des spezifischen Cytosins.
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Die verlängerten MsSNuPE-Primer (Sonden)
wurden dann mittels Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese analysiert.
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Hybridisierungsanalyse.
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Im Anschluß an die Bisulfit-Behandlung
wird die behandelte DNA-Probe mit Wasser oder einer wäßrigen Lösung verdünnt. Bevorzugterweise
wird die DNA anschließend
desulfoniert. Die DNA-Probe wird dann in einer Polymerase-Kettenreaktion
amplifiziert, bevorzugterweise unter der Verwendung einer Hitze-resistenten
DNA-Polymerase. Im vorliegenden Fall wurden Cytosine des Gens DD3
analysiert. Zu diesem Zweck wurde ein definiertes Fragment, das
eine Länge
von 560 bp aufweist, mit den spezifischen Primer-Oligonukleotiden
tggttttaattttattgaatgg (Seq. ID Nr. 93) und aaacaaatacaccaccaactta
(Seq. ID Nr. 94) amplifiziert.
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Das Amplifikat diente als eine Probe,
die an ein vorher an die feste Phase gebundenes Oligonukleotid hybridisiert,
wobei eine Duplexstruktur gebildet wurde, z.B. tgtgttaaacgatgtgaa
(Seq. ID Nr. 32), wobei das nachzuweisende Cytosin an Position 139
des Amplifikats lokalisiert ist. Der Nachweis des Hybridisierungsprodukts
basiert auf Cy3 und Cy5 Fluoreszenz markierten Primer-Oligonukleotiden,
die für
die Amplifikation verwendet wurden. Eine Hybridisierungsreaktion
der amplifizierten DNA mit dem Oligonukleotid findet nur statt, wenn
methyliertes Cytosin an dieser Stelle in der Bisulfit-behandelteri
DNA vorhanden war. Daher kann der Methylierungszustand des spezifischen
Cytosins, das analysiert werden soll, von dem Hybridisierungsprodukt abgeleitet
werden.
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Um den Methylisierungsstatus der
Position zu überprüfen, wird
eine Probe des Amplifikats weiterhin an ein anderes Oligonukleotid
hybridisiert, das vorher an eine feste Phase gebunden wurde. Das
Oligonukleotid ist identisch zu dem Oligonukleotid, das vorher dazu
benutzt wurde, den Methylierungszustand der Probe zu analysieren,
mit Ausnahme der fraglichen Position. An der Position, die analysiert
werden soll, umfaßt
das Oligonukleotid eine Thymin-Base im Gegensatz zu einer Cytosin-Base,
d.h. tgtgttaaatgatgtgaa (SEQ ID Nr. 33). Daher findet die Hybridisierungsreaktion
nur dann statt, falls ein nicht-methyliertes Cytosin an der zu analysierenden
Position vorhanden war.
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Beispiel 2: Identifizierung
des Methylierungszustands einer CpG-Stelle innerhalb SEQ ID Nr.
1.
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Ein Fragment der Stromaufwärts-Region
des Gens DD3 (SEQ ID Nr. 1) wurde unter der Verwendung von Primern
aagtgagccataacaagcat (SEQ ID Nr. 96) und CTTTTGTGTCATCCCAGTTC (SEQ
ID Nr. 97) PCR-amplifiziert. Das erhaltenen Amplifikat (170 bp Länge) enthielt
ein informatives CpG an Position 62. Die amplifizierte DNA wurde
mit der Restriktionsendonuklease HgaI, Erkennungsstelle GACGC, verdaut.
Die Hydrolyse durch diese Endunuklease wird durch die Methylierung
des CpG an Position 62 des Amplifikats blockiert. Der Verdau wurde
als eine Kontrolle verwendet.
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Genomische DNA wurde dann aus Proben
unter der Verwendung des DNA-Wizard DNA-Isolierungskit (Promega) isoliert. Jede
Probe wurde HgaI gemäß den Empfehlungen
des Herstellers verdaut (New England Biolabs).
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10 ng eines jeden genomischen Verdaus
wurden dann unter der Verwendung von PCR-Primern aagtgagccataacaagcat (SEQ ID
Nr. 96) und cttttgtgtcatcccagttc (SEQ ID Nr. 97) amplifiziert. Die
PCR-Reaktionen wurden unter der Verwendung eines Thermocyclers (Eppendorf
GmbH) durchgeführt,
unter der Verwendung von 10 ng DNA, 6 pMol eines jeden Primers,
200 μM jedes
dNTP, 1,5 mM MgCl
2 und 1 U von HotstartTaq
(Quiagen AG). Die anderen Bedingungen waren wie durch den Taq-Polymerase-Hersteller
empfohlen. Unter der Verwendung der oben genannten Primer wurden
Genfragmente durch PCR amplifiziert, durch Durchführen eines
ersten Denaturierungsschritts für
14 Min bei 96°C,
gefolgt von 30– 45
Zyklen (Schritt 2: 60 Sek bei 96°C, Schritt
3: 45 Sek bei 52°C,
Schritt 4: 75 Sek bei 72°C)
und einer anschließenden
finalen Verlängerung
von 10 Min bei 72°C.
Die Anwesenheit von PCR-Produkten wurde durch Agarose-Gelelektrophorese
analysiert. Wenn die fragliche Position methyliert war, waren PCR-Produkte
nach 30 Zyklen nachweisbar. Sequenzprotokoll