DE10230496C1

DE10230496C1 - Vorrichtung und Verfahren zur Entfernung der Verdampfungsprodukte im Ziehzwiebelbereich

Info

Publication number: DE10230496C1
Application number: DE2002130496
Authority: DE
Inventors: Erhard Dick; Erich Fischer; Roland Fuchs; Markus Riedl
Original assignee: Schott Glaswerke AG
Current assignee: Schott AG
Priority date: 2002-07-06
Filing date: 2002-07-06
Publication date: 2003-09-11
Anticipated expiration: 2022-07-07

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung von Verdampfungsprodukten im Ziehzwiebelbereich der Dannerpfeife, wobei die Dannerpfeife (A) mindestens eine Bohrung (2) im Pfeifenkopf (5), eine Hohlwelle zur Führung von Blasluft (6) und mindestens eine einstellbare Drossel (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung der Bohrung (2), in Ziehrichtung gesehen, nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) liegt. Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Entfernung von Verdampfungsprodukten im Ziehzwiebelbereich der Dannerpfeife, wobei durch die Hohlwelle (6) Prozessgas in den Ziehzwiebelbereich (1) eingeblasen wird und im Ziehzwiebelbereich (1) durch Bohrungen (2) im Pfeifenkopf (5) über ein Leitungssystem (3) mit einstellbarer Drossel (4) Verdampfungsprodukte entfernt werden. Die Entfernung von Verdampfungsprodukten, in Ziehrichtung gesehen, erfolgt nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) durch die Bohrungen (2).

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ent fernung der Verdampfungsprodukte im Ziehzwiebelbereich.

Bei der Glasrohrherstellung nach dem Danner-Verfahren dient als Ziehwerk zeug ein leicht schräg gestelltes, langsam rotierendes Rohr, die Danner-Pfeife, auf die ein kontinuierlicher Strang von Glasschmelze aufläuft. Am tieferen En de der Pfeife, dem Pfeifenkopf, wird das Glas unter Bildung der Ziehzwiebel abgezogen, wobei durch Zuführung von Luft durch die Hohlwelle der Pfeife ein Hohlraum entsteht. Nach Umlenken in die Horizontale durchläuft das erstar rende Rohr eine Rollenbahn bis zur Ziehmaschine, hinter der durch Abschla gen die Trennung in Rohrabschnitte erfolgt.

Bei der Glasrohrherstellung mit Gläsern mit einem B₂O₃-Gehalt von < 5 Gew.-% und gleichzeitiger Alkalianwesenheit kommt es zu starken Verdampfungen an Alkali-Boraten. Bei der Fertigung von Glasrohren nach dem Danner-Prozess bilden sich in der sogenannten Ziehzwiebel Verdampfungsprodukte, die sich an der Rohrinnenseite niederschlagen und damit die hydrolytische Beständig keit der Glasrohre verschlechtern.

Aus dem Patent DD 263 524 A1 ist ei ne Ziehpfeife bekannt, wobei das Ziehpfeifenrohr an seinem Mündungsteil mit Bohrungen versehen ist. Über die Bohrungen strömt ein Teil der Blasluft über einen Luftkanal der Ziehpfeife ab und der Teil, der zur Formung des Rohr strangs benötigt wird, strömt zur Mündung des Ziehpfeifenrohrs. Diese Zieh pfeife hat den Vorteil des selbsttätigen Abbaues bzw. der Dämpfung der Druckströmungen der Blasluft und den weiteren Vorteil, daß wegen des nöti gen, größeren Luftmengendurchsatzes die Kühlung der Ziehpfeife intensiver erfolgt, wodurch ihre Lebensdauer verlängert wird.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein wirtschaftliches Verfahren zur Entfernung der Verdampfungsprodukte im Ziehzwiebelbereich zu finden.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung zur Entfernung von Verdampfungsprodukten im Ziehzwiebelbereich der Danner-Pfeife gelöst, wo bei die Danner-Pfeife (A) mindestens eine Bohrung (2) im Pfeifenkopf (5), eine Hohlwelle zur Führung von Blasluft (6) und mindestens eine einstellbare Dros sel (4) aufweist, und die Austrittsöffnung der Bohrung (2), in Ziehrichtung ge sehen, nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) liegt.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird die Konzentration an Verdamp fungsprodukten in der Ziehzwiebel vermindert. Dadurch vermindert sich die Menge an Niederschlag der Verdampfungsprodukte an der Rohrinnenseite. Durch die Vorrichtung wird die hydrolytische Beständigkeit des Glasrohrs verbessert.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Danner-Pfeife mit 3 bis 4 Bohrungen im Pfeifenkopf. Mit dieser Anzahl der Bohrungen werden gute Er gebnisse erzielt.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist eine Danner-Pfeife mit 3 bis 4 Drosseln im Leitungssystem. Mit dieser Anordnung und Anzahl der Drosseln werden gute Ergebnisse erzielt. Eine Drossel ist erfindungsgemäß ein Ventil mit variablem Querschnitt.

Vorzugsweise liegt die Austrittsöffnung der Bohrungen (2) 20 bis 50 mm nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6).

Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Entfernung von Verdampfungsproduk ten im Ziehzwiebelbereich der Danner-Pfeife vorgesehen, wobei durch die Hohlwelle (6) Prozessgas in den Ziehzwiebelbereich (1) eingeblasen wird und im Ziehzwiebelbereich (1) durch Bohrungen (2) im Pfeifenkopf (5) über ein Lei tungssystem (3) mit einstellbarer Drossel (4) Verdampfungsprodukte entfernt werden. Die Entfernung der Verdampfungsprodukte, in Ziehrichtung gesehen, erfolgt nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) durch die Bohrungen (2).

Verdampfungsprodukte können vorteilhaft den Ziehzwiebelbereich über Boh rungen im Pfeifenkopf über ein Leitungssystem mit einstellbarer Drossel ver lassen. Zur Vermeidung von Produktschwankungen, wie Änderungen des Durchmessers des Glasrohrs, wird ein zum Innendruck der Ziehzwiebel pro portionaler Volumenstrom durch die Drossel bewirkt.

Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher, aber nicht abschließend er läutert.

Die Zeichnung besteht aus Fig. 1.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Danner-Pfeife. Die Danner-Pfeife ent hält den Ziehzwiebelbereich (1), Bohrungen (2), Leitungssystem (3) und eine einstellbare Drossel (4).

Durch die Entfernung der Boratdämpfe aus dem Ziehzwiebelbereich (1) wird der Niederschlag auf der Rohrinnenseite vermindert. Durch Bohrungen (2) im Pfeifenkopf wird über ein Leitungssystem (3) mit einstellbarer Drossel (4) der Ziehzwiebelbereich (1) gespült. Zur Vermeidung von Produktschwankungen (Durchmesser des Glasrohrs) muss ein zum Innendruck der Ziehzwiebel pro portionaler Volumenstrom gewährleistet werden. Diese Aufgabe übernimmt die vorgenannte Drossel (4). Die Entfernung der Verdampfungsprodukte er folgt, in Ziehrichtung gesehen (Ziehrichtung von links nach rechts), nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) durch die Bohrungen (2).

Claims

1. Vorrichtung zur Entfernung der Verdampfungsprodukte im Ziehzwiebelbe reich der Danner-Pfeife, wobei die Danner-Pfeife (A) eine Hohlwelle zur Führung von Blasluft (6), mindestens eine Bohrung (2) im Pfeifenkopf (5) und min destens eine einstellbare Drossel (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung der Bohrung (2), in Ziehrichtung gesehen, nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) liegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Danner-Pfeife (A) 3 bis 4 Bohrun gen (2) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Danner-Pfeife (A) 3 bis 4 Drosseln (4) aufweist.

4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung der Bohrung (2) 20 bis 50 mm nach der Austritts öffnung der Hohlwelle (6) liegt.

5. Verfahren zur Absaugung und/oder Spülung der Verdampfungsprodukte im Ziehzwiebelbereich der Danner-Pfeife, wobei durch die Hohlwelle (6) Pro zessgas in den Ziehzwiebelbereich (1) eingeblasen wird und im Ziehzwie belbereich (1) durch Bohrungen (2) im Pfeifenkopf (5) über ein Leitungs system (3) mit einstellbarer Drossel (4) Verdampfungsprodukte entfernt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung und/oder Spülung der Verdampfungsprodukte, in Zieh richtung gesehen, nach der Austrittsöffnung der Hohlwelle (6) durch die Bohrungen (2) erfolgt.