DE60216617T2 - Fällbad, und Verfahren, welches dieses Fällbad verwendet - Google Patents

Fällbad, und Verfahren, welches dieses Fällbad verwendet Download PDF

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Matthias Ulrich LIBERA
Peter Christian NORHAUSEN
Wigand Ulrich WACHSMANN
Günther Ulrich HAHN
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D5/00Formation of filaments, threads, or the like
    • D01D5/06Wet spinning methods
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Fällbad zur Aufnahme einer Koagulationsflüssigkeit für das Ausfällen von aus einer Spinnlösung ausgebildeten Formkörpern mit einem Boden und mindestens einer in dem Boden angeordneten Fällbadauslaufdüse, die jeweils eine Eintrittsöffnung und eine gegenüber liegende Austrittsöffnung für die Durchführung der aus der Spinnlösung ausgebildeten Formkörper enthält, mit mindestens einer Zuführung für die Koagulationsflüssigkeit und mindestens einer Abführung für die Koagulationsflüssigkeit. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern, wobei eine Lösung von Cellulose in einem tertiären Amin-N-oxid und gegebenenfalls Wasser im warmen Zustand geformt wird und die geformte Lösung in ein gasförmiges Medium über eine vorbestimmte Gaszone (Spalt) extrudiert wird und die extrudierte geformte Lösung anschließend zur Ausfällung in eine Koagulationsflüssigkeit eingeführt wird.
  • Stand der Technik
  • Ein solches Fällbad und ein solches Verfahren sind beispielsweise aus der JP-A-61-19805 bekannt. In dieser Veröffentlichung wird eine Vorrichtung zum Hochgeschwindigkeits-Nassspinnen offenbart, bei der die Ausgangsspinnlösung aus einer Düse in einen Spinntrichter gesponnen wird. Innerhalb dieses Trichters kommt die Spinnlösung mit der Koagulationsflüssigkeit, die über die Wand des Spinntrichters geführt wird, in Berührung, wodurch sich eine Ausfällung der Formkörper ergibt. Innerhalb des Trichters erfolgt eine hohe Beschleunigung der Spinnlösung. Dadurch kann sich aber gerade am Auftreffpunkt der Spinnlösung auf die Koagulationsflüssigkeit eine Turbulenz ergeben. Diese Turbulenz hat häufig Spinnbrüche zur Folge, so dass der Einsatz des in der JP-A-61-19805 beschriebenen Fällbades und des dort beschriebenen Verfahrens nur bei sehr wenigen cellulosischen Spinnlösungen zu einem stabilen Spinnprozess führt. In den Beispielen der JP-A-61-19805 werden zwar Aufwickelgeschwindigkeiten von bis zu 1500 m/min genannt. Dies wird aber durch eine komplexe und kostenaufwendige Anordnung mehrerer solcher Beschleunigungstrichter erreicht, wodurch zum einen das Starten (Anspinnen) und zum anderen ein stabiler Spinnprozess erheblich erschwert wird.
  • Ein Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Fasern durch Extrudieren einer gelöste Cellulose enthaltenden Spinnlösung in ein gasförmiges Medium über eine vorbestimmte Gaszone (Spalt), anschließendem Eintauchen in und Führen durch ein Koagulationsbad über eine vorbestimmte Koagulationsstrecke, Verstrecken der erhaltenen Cellulosefasern und Aufwickeln ist weiterhin aus der EP-A-0 817 873 bekannt. Hierbei wird die extrudierte Spinnlösung nach der Gaszone auf eine bestimmte Geschwindigkeit beschleunigt und in ein zumindest in etwa in Richtung der extrudierten Spinnlösung laminar fließendes Koagulationsbad eingeführt. Die Koagulationsflüssigkeit wird dabei seitlich dem Pfad der Spinnlösung zugeführt und die Flussrichtung der Spinnlösung und der Koagulationsflüssigkeit über die gesamte Koagulationsstrecke in etwa parallel gehalten und die erhaltenen Cellulosefasern beim Verlassen der Koagulationsstrecke seitlich umgelenkt und danach aufgewickelt.
  • Durch das in der EP-A-0 817 873 offenbarte Verfahren werden die Nachteile der JP-A-61-19805, die durch die Turbulenz im Spinntrichter hervorgerufen werden, zwar reduziert und auch ein stabilerer Prozess gewährleistet. Außerdem ist der apparative Aufwand für die Durchführung des in der EP-A-0 817 873 beschriebenen Prozesses erheblich geringer. Bei hohen Spinngeschwindigkeiten und gleichzeitig hohem Durchsatz kann es aber auch bei dem in der EP-A-0 817 873 offenbarten Verfahren zu Instabilitäten im Prozess und damit zu Ungleichmäßigkeiten in den erhaltenen Garnen oder sogar zu Spinnbrüchen kommen. Diese Instabilitäten werden unter anderem dadurch ausgelöst, dass es bei der Ausfällung von aus einer Spinnlösung ausgebildeten Formkörpern mit den aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen und/oder Verfahren häufig zu Verklebungen dieser Formkörper kommt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es zum einen, eine Vorrichtung für das Ausfällen von aus einer Spinnlösung ausgebildeten Formkörpern zur Verfügung zu stellen, die die vorstehend beschriebenen Nachteile aus dem Stand der Technik zumindest verringert. Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dessen Hilfe auch bei hohen Durchsätzen und/oder Spinngeschwindigkeiten noch ein verklebungsfreies und stabiles Spinnen möglich ist.
  • Die erste der gestellten Aufgaben wird überraschend dadurch gelöst, dass sich das im Eingangsabsatz beschriebene Fällbad dadurch auszeichnet, dass es ein Abdeckblech mit mindestens einem Loch zur Aufnahme der mindestens einen Fällbadauslaufdüse aufweist, welches Abdeckblech sich oberhalb der mindestens einen Zuführung für die Koagulationsflüssigkeit und unterhalb der mindestens einen Abführung der Koagulationsflüssigkeit befindet und dass die mindestens eine Fällbadauslaufdüse in dem mindestens einen Loch des Abdeckblechs so angeordnet ist, dass in dem Abdeckblech ringförmig um die mindestens eine Fällbadauslaufdüse herum eine oder mehrere Öffnungen ausgebildet sind.
  • Da im Allgemeinen innerhalb eines Fällbades mehrere, oft viele Fällbadauslaufdüsen vorhanden sein werden und demzufolge auch das Abdeckblech mehrere oder viele Löcher zur Aufnahme der Fällbadauslaufdüsen enthalten kann, soll bei der folgenden Beschreibung sinngemäß unter "Fällbadauslaufdüsen" auch "eine Fällbadauslaufdüse" verstanden werden und umgekehrt. Der Fachmann wird ohnehin erkennen, dass die Funktion des Fällbades im Rahmen der hier vorliegenden Erfindung nicht durch die Anzahl der in ihr vorhandenen Fällbadauslaufdüsen bzw. der auf diese Düsen entfallenden Löcher im Abdeckblech gekennzeichnet und/oder begrenzt ist.
  • Das erfindungsgemäße Fällbad eignet sich besonders in den Fällen, wenn es sich bei der Spinnlösung um eine Lösung von Cellulose in einem N-Oxid eines tertiären Amins, insbesondere N-Methylmorpholin-N-oxid, und gegebenenfalls Wasser handelt. Bekanntermaßen wird in solchen Fällen die Cellulose vor dem Spinnen bei erhöhter Temperatur, in der Regel bei etwa 55 bis 130°C, in einem geeigneten Lösungsmittel, wie dem tertiären Amin-N-oxid und gegebenenfalls Wasser gelöst. Die Lösung aus der Cellulose in dem tertiären Amin-N-oxid und gegebenenfalls Wasser wird im warmen Zustand mittels der Spinndüse extrudiert und dabei geformt. Die derart geformte Lösung wird in ein, in der Regel mit Cellulose nicht lösenden Substanzen, wie z.B. wässrigen Lösungen, gefülltes, Koagulationsbad geführt, wobei das tertiäre Amin-N-oxid aus der geformten Lösung extrahiert wird und die Cellulose in dem geformten Zustand ausfällt. Zwischen der Spinndüse und dem Koagulationsbad erfolgt gewöhnlich eine Abkühlung der geformten Lösung in einem sogenannten Luftspalt. Diese Abkühlung kann allein durch die Umgebungsluft erfolgen, gewöhnlich wird aber durch eine zusätzliche Anblasung, z.B. mit konditionierter Luft, abgekühlt.
  • Das Fällbad weist erfindungsgemäß ein sogenanntes Abdeckblech auf, welches so konstruiert ist, dass es mit einer oder mehreren seiner Löcher mit der einen oder den mehreren vorhandenen Fällbadauslaufdüsen zusammenfällt, wodurch ringförmig um die Fällbadauslaufdüse(n) Öffnungen ausgebildet werden. Das Abdeckblech kann aus Metallblech sein. Die Fällbadauslaufdüse ist dabei in aller Regel so angeordnet, dass nur ihr oberer Teil, also ihre Eintrittsöffnung, sich in der Nähe der durch diese Düsen und das Abdeckblech gebildeten ringförmigen Öffnungen befindet. Es ist bevorzugt, dass das Abdeckblech so positioniert ist, dass es mit dem oberen Rand der Fällbadauslaufdüse eine Ebene bildet, d.h. bündig abschließt und sich die Fällbadauslaufdüse mit keinem ihrer Bestandteile oberhalb der durch das Abdeckblech gebildeten Fläche befindet.
  • In dem Abdeckblech sind erfindungsgemäß also ringförmig um die mindestens eine Fällbadauslaufdüse herum eine oder mehrere Öffnungen ausgebildet. Dieses kann in einfacher Weise so durchgeführt werden, dass das Abdeckblech beispielsweise kreisförmige Löcher enthält, deren Durchmesser jeweils den der in ihnen angeordneten Fällbadauslaufdüsen übersteigt. Durch eine solche Konstruktion entstehen bzw. verbleiben Öffnungen, z.B. ringförmige Schlitze im Abdeckblech um die Fällbadauslaufdüse. Es ist auch möglich, wenn auch nicht bevorzugt, dass die Löcher im Abdeckblech die Fällbadauslaufdüsen fugenlos umgeben und gleichzeitig zusätzlich andere, z.B. kleinere Löcher als Öffnungen im Abdeckblech, um das Loch, das jetzt durch die Fällbadauslaufdüse verschlossen ist, ringförmig angeordnet sind, das Abdeckblech also an dieser Stelle eine Perforation aufweist.
  • Die ringförmig im Abdeckblech um die Fällbadauslaufdüse ausgebildeten Öffnungen können durchgehend oder unterbrochen vorhanden sein. Als Beispiel für eine durchgehende Öffnung dient der bereits oben beschriebene ringförmige Schlitz rund um die Fällbadauslaufdüse. Bevorzugter ist es jedoch, wenn die Öffnungen unterbrochen ausgebildet sind. In einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Fällbad ein Abdeckblech auf, deren Loch oder deren Löcher mindestens einen von dem Rand dieses Loches oder dieser Löcher nach innen in Richtung zur jeweiligen Lochmitte hin führenden Steg enthält. Wird so ein Loch um die Fällbadauslaufdüse angeordnet, so entsteht eine Öffnung ringförmig um die Düse die durch den Steg unterbrochen ist.
  • Noch vorteilhafter ist es, wenn das Loch oder die Löcher des Abdeckblechs jeweils sechs von dem Rand dieses Loches nach innen in Richtung zur Lochmitte hin führende Stege enthält, die jeweils um 60° zueinander versetzt sind. Bei ringförmigen Löchern bilden diese Stege dann einen Kranz, der beispielsweise, wenn alle Stege die gleiche Länge aufweisen, was bevorzugt ist, wiederum ein "inneres" Loch mit einem kleineren Durchmesser bildet. Ordnet man die Fällbadauslaufdüse so innerhalb dieses Kranzes an, dass sie in der Mitte dieses Kranzes liegt, d.h. fugenlos an alle Stege angrenzt, dann entsteht rund um die Fällbadauslaufdüse durch das Abdeckblech eine Öffnung aus jeweils sechs Ringspaltschlitzen.
  • Die Abdeckplatte und die Fällbadauslaufdüse sind so angeordnet, dass sie im Betrieb des Fällbades innerhalb der Koagulationsflüssigkeit liegen. Das heißt, dass die Spinnlösung zunächst eine vorbestimmte Strecke durch die Koagulationsflüssigkeit zurücklegt, bevor sie auf die Eintrittsöffnung der Fällbadauslaufdüse trifft. Die Abführung für die Koagulationsflüssigkeit befindet sich oberhalb des Abdeckbleches. Die Koagulationsflüssigkeit verlässt also das Fällbad im Wesentlichen oberhalb des Abdeckblechs. Selbstverständlich wird auch ein Teil des Koagulationsmittels durch die Fällbadauslaufdüse ausgetragen. Der Flüssigkeitsstand des Koagulationsmittels wird bei dem erfindungsgemäßen Fällbad bevorzugt an der Abführung mit mindestens einem Überlaufwehr (Entlastungswehr) zur Kontrolle der Füllhöhe der Koagulationsflüssigkeit eingestellt. In einer geeigneten Ausführungsform hat das Fällbad beispielsweise eine rechteckige Grundform mit vier Seitenwänden, wovon zwei einander gegenüberliegende Seitenwände, nachfolgend die Längsseiten genannt, länger sind als die anderen beiden einander gegenüberliegenden Seiten. Sind beispielsweise die beiden Seitenwände der Längsseiten etwas niedriger als die beiden anderen Seitenwände, dann erfolgt die Abführung über die niedrigeren Seitenwände und die Höhe der Wände der Längsseiten bestimmt den Pegel der Koagulationsflüssigkeit, d.h. die Längsseiten fungieren als Überlaufwehre. Selbstverständlich können die übertretenden Mengen an Koagulationsflüssigkeit aufgefangen und wiederverwendet werden. Dies geschieht beispielsweise durch geeignete Überlaufkanäle und eine Zirkulation der Koagulationsflüssigkeit zurück in das Fällbad. Dabei ist natürlich darauf zu achten, dass die eingestellte Zusammensetzung der Koagulationsflüssigkeit, oft ein Gemisch aus Wasser und N-Methyl-Morpholin-N-oxid (NMMO), eingehalten wird. Gegebenenfalls müssen eine oder mehrere Komponenten des rezirkulierten Materials vor der Rückführung wieder an- bzw. abgereichert werden.
  • Es ist bevorzugt, wenn die Höhe der Überlaufwehre einstellbar ist. Dies kann z.B. durch Auswechseln der entsprechenden Seitenwände durchgeführt werden. Die Höhe der Überlaufwehre und damit des Flüssigkeitsstandes des Koagulationsmittels hängt in erster Linie von den zu formenden cellulosischen Formkörpern und den Spinnbedingungen ab. So haben bei der Produktion von Garnen bzw. Multifilamenten z.B. massenbezogene Länge (Titer) und Spinngeschwindigkeit einen Einfluss.
  • In einer weiteren besonderen Ausführungsform des Fällbades weisen die Überlaufwehre ein Sägezahnprofil auf. Dadurch wird eine noch gleichmäßigere Abführung des Koagulationsmittels über die gesamte Länge des Fällbades erreicht.
  • Erfindungsgemäß befindet sich die Zuführung der Koagulationsflüssigkeit unterhalb des Abdeckbleches. Durch die unterhalb des Abdeckblechs befindliche Zuführung von Koagulationsflüssigkeit und der oberhalb des Abdeckbleches positionierten Abführung, deren Lage durch die Überlaufwehre einstellbar ist, entsteht also eine Strömung der Koagulationsflüssigkeit innerhalb des Fällbades von unten nach oben. Dabei tritt der Strom der Koagulationsflüssigkeit durch die sich ringförmig um die Fällbaddüse befindlichen Öffnungen im Abdeckblech, z.B. durch die entstandenen Ringspaltschlitze aus. Da die zu fällenden Formkörper von oben auf die Koagulationsflüssigkeit treffen, anschließend eine vorbestimmte Strecke innerhalb der Koagulationsflüssigkeit zurücklegen, bevor sie auf die Eintrittsöffnung der Fällbaddüse treffen, strömt die Koagulationsflüssigkeit also über eine bestimmte Strecke den zu fällenden Formkörpern entgegen. Es handelt sich bei dem erfindungsgemäßen Fällbad also um ein Gegenstromfällbad, wobei die Koagulationsflüssigkeit eine Strömungsrichtung entgegen der Laufrichtung der eintretenden Formkörper, beispielsweise um 180° bezogen auf diese Laufrichtung gedreht, wenigstens an bzw. in der Nähe des Eintritts der Formkörper in die Fällbadauslaufdüse, einnimmt. Durch den Gegenstrom kommt es zu einer deutlichen Verbesserung bei der Fällung und der Qualität der gefällten Formkörper. Es wird angenommen, dass durch diese Gegenstromrichtung die Bildung eines Wirbels (Strahls) in der Koagulationsflüssigkeit beim Eintritt der zu fällenden Formkörper in das Fällbad vermieden oder reduziert wird, was die Verklebung innerhalb der Formkörper, beispielsweise der Einzelfilamente eines Fadens miteinander, verhindert. Dieser positive Effekt macht sich insbesondere beim Spinnen von Filamenten, bevorzugt Multifilament-Fäden mit hohen massenbezogenen Längen (Titern), bei hohen Geschwindigkeiten, wie 100 bis 1500 m/min, insbesondere bei 500 bis 1000 m/min, noch bevorzugter bei Geschwindigkeiten von 800 bis 1200 m/min, bemerkbar. Das Fällbad gemäß der vorliegenden Erfindung ist daher auch besonders für eine Verwendung zum Filamentspinnen bei hohen Geschwindigkeiten geeignet.
  • Die Zuführung der Koagulationsflüssigkeit zum Fällbad erfolgt bevorzugt durch Verteilerrohre, die sich unterhalb des Abdeckblechs befinden, und beispielsweise parallel zu den Längswänden des Fällbades verlaufen. Die Verteilerrohre sind mit mehreren kleinen Austrittslöchern über die komplette Länge der Rohre ausgestattet, aus denen die Koagulationsflüssigkeit austritt. Dadurch kommt es zu einem gleichmäßigen Austritt der Koagulationsflüssigkeit. Vorteilhaft ist es, wenn sich die Verteilerrohre über die gesamte Länge des Fällbades erstrecken und die Austrittslöcher gleichmäßig über die Länge der Rohre verteilt sind.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Verteilerrohre so angeordnet, dass die Austrittslöcher schräg nach unten, beispielsweise in einem Winkel von 45°, in Richtung Boden des Fällbades gerichtet sind. Dadurch kommt es zu einer noch effektiveren Strömungsbewegung in dem erfindungsgemäßen Fällbad. Die indirekte Zufuhr der Koagulationsflüssigkeit zum Fällbad durch die Verteilerrohre über die komplette Länge des Fällbades sorgt darüber hinaus für eine gleichmäßige Verteilung der Koagulationslösung hinsichtlich Temperatur und Zusatzstoffen, wie beispielsweise NMMO, über die komplette Länge des Fällbades. Außerdem wird möglichen Verwirbelungen an den Fäden entgegengewirkt. Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Koagulationsflüssigkeit von zwei Seiten, beispielsweise symmetrisch, auf die' Fällbadauslaufdüsen zugeführt wird. Dieses kann beispielsweise dadurch realisiert werden, das zwei Verteilerrohre jeweils parallel zu den Längsseiten des Fällbades und parallel zu einer Reihe von Fällbadauslaufdüsen verlaufen. Dadurch kommt es zu einer noch besseren Vergleichmäßigung der Zuführung von Koagulationsflüssigkeit und Vermeidung von Turbulenzen.
  • Die Fällbadauslaufdüsen des Fällbades gemäß der vorliegenden Erfindung können mit dem Boden des Fällbades, bevorzugt herausnehmbar, verbunden sein. Die Eintrittsöffnung befindet sich innerhalb der Koagulationsflüssigkeit, die Austrittsöffnungen sind in den Boden eingelassen und ermöglichen somit den Austritt der gefällten Formkörper, beispielsweise der Filamente, aus dem Fällbad und deren anschließende Aufnahme, z.B. durch eine Aufwicklung. Naturgemäß wird mit dem Austritt der gefällten Formkörper aus dem Fällbad auch Koagulationsflüssigkeit mit ausgeschleppt, beispielsweise durch Anhaftung an den austretenden Filamenten. Zur Regeneration dieses Koagulationsmittels und/oder zur Erleichterung des Trocknungsvorgangs kann es wünschenswert sein, die Formkörper von anhaftender Koagulationsflüssigkeit zu trennen. Dies kann beispielsweise durch ein schräges Abziehen der Form körper aus der Fällbadauslaufdüse durchgeführt werden. Durch diesen Abzug wird anhaftende Flüssigkeit abgestreift und kann wieder dem Fällbad zugeführt werden.
  • Die Fällbadauslaufdüsen können aus einem inerten Material, wie Metall oder Keramik, bestehen. Es hat sich gezeigt, dass dieses Abstreifen von anhaftender Flüssigkeit von den Formkörpern dann besonders vorteilhaft und schonend für die entstandenen gefällten Formkörper durchgeführt werden kann, wenn die Fällbadauslaufdüse des erfindungsgemäßen Fällbades aus Edelstahl (rostfreiem Stahl) gefertigt ist, der anschließend einer Mattverchromung unterzogen ist, wodurch eine sogenannte "orange-peel"-Struktur entsteht.
  • Der Boden des Fällbades gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein unebenes Profil aufweisen. So kann es z.B. von Vorteil sein, wenn die Fällbadauslaufdüsen in einer Reihe in Bodenmitte des Fällbades so angeordnet sind, dass sie parallel zu den Längsseiten des Fällbades verlaufen, dass dieser mittlere Bereich des Bodens höher liegt, also näher am Abdeckblech als die beiden sich jeweils seitlich davon befindlichen Bodenbereiche. In den zuletzt genannten zwei Bereichen sind dann zweckmäßigerweise die Verteilerrohre angeordnet. Eine solche Anordnung ist besonders bevorzugt, da dadurch die Badtiefe, also der Pegel der Koagulationsflüssigkeit, durch den die aus der Spinnlösung gebildeten Formkörper hindurchgeführt werden, niedrig gehalten werden kann. Besonders bevorzugt beträgt die Tiefe der Koagulationsflüssigkeit an der Stellen unterhalb der Fällbadauslaufdüse nur etwa 10 bis 40 mm, noch mehr bevorzugt etwa 10 bis 20 mm. Es hat sich überraschend gezeigt, dass diese geringe Tiefe des Fällbades die Ausbildung von Wirbeln bei Durchführen der Formkörper durch die Koagulationsflüssigkeit zumindest signifikant verringert. Dadurch werden die Formkörper aber deutlich besser mit der Koagulationsflüssigkeit in Kontakt gebracht, was zu einer erheblichen Verbesserung der Füllung führt. Durch die geringere Fällbadtiefe treten ebenfalls geringere Reibungsverluste bei hohen Spinngeschwindigkeiten auf.
  • Es ist weiterhin bevorzugt, wenn das Abdeckblech des erfindungemäßen Fällbades noch weitere Löcher (mindestens eines) enthält, die mittels eines (Kapillar-)Röhrchens mit geringem Durchmesser mit dem Boden des Fällbades verbunden sind. Diese weiteren Löcher in dem Abdeckblech dienen als sogenannte "Notausgänge". Diese Notausgangslöcher im Abdeckblech sind mit Kapillarröhrchen verbunden, welche in das Fällbad eingepasst sind und mit der Oberkante bündig mit dem Abdeckblech abschließen, ohne dass dabei weitere Öffnungen entstehen. Diese Kapillarröhrchen ermöglichen einen freien Durchgang bis durch die Unter seite des Fällbades ins Freie. Die zusätzlichen Löcher im Abdeckblech zusammen mit den mit ihnen verbundenen Kapillarröhrchen werden zum Beginn der Fällung, beispielsweise beim Anspinnen, benötigt, um die einzelnen Fäden in einem ersten Schritt möglichst zügig und schonend durch das gesamte Fällbad durchziehen zu können. Danach werden die Fäden vereinzelt und in die jeweiligen Fällbadauslaufdüsen eingefädelt. Falls beim Betrieb der Spinndüse eine oder auch mehrere Spinnstellen nicht stabil laufen, so können der entsprechende Faden oder auch einzelne Filamente eines Fadens über diese Notausgänge ausgetragen werden. Dadurch wird ein Verstopfen der Fällbadauslaufdüsen vermieden. Nach dem Anspinnen bzw. bei Nichtgebrauch werden die Kapillarröhrchen z.B. von unten mit konischen Gummistöpseln verschlossen.
  • Die vorliegende Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern gerichtet, bei dem eine Lösung von Cellulose in einem tertiären Amin-N-oxid und gegebenenfalls Wasser im warmen Zustand geformt wird und die geformte Lösung in ein gasförmiges Medium über eine vorbestimmte Gaszone (Spalt) extrudiert wird, die extrudierte geformte Lösung anschließend zur Ausfällung in eine Koagulationsflüssigkeit eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Ausfällung die Koagulationsflüssigkeit zumindest im Bereich des Eintritts der geformten Lösung in die Koagulationsflüssigkeit entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der geformten Lösung strömt.
  • Durch die Strömungsrichtung der Koagulationsflüssigkeit beim Ausfällen entgegen der Bewegungsrichtung der auszufällenden geformten Celluloselösung kommt es zu einer gleichmäßigen und effektiven Ausfällung, die sich günstig auf die Eigenschaften der erhaltenen Formkörper auswirkt. Dies gilt im besonderen Maße für die Fadeneigenschaften (Fasereigenschaften) bei der Spinnung von cellulosischen Fasern und Filamenten mittels dieses Gegenstromverfahrens.
  • Es ist dabei bevorzugt, wenn das beanspruchte Verfahren zur Ausfällung der cellulosischen Formkörper unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Fällbades durchgeführt wird.
  • Handelt es sich bei den gemäß des erfinderischen Verfahrens hergestellten cellulosischen Formkörpern um cellulosische Fasern oder Filamente, dann werden diese vorteilhaft nach dem Verlassen des Fällbades in an sich üblicher Weise, beispielsweise durch Waschen, Auftragen von Avivage, Trocknung und Aufwicklung, weiterbehandelt.
  • Es ist dabei besonders bevorzugt, wenn die cellulosischen Fasern oder Filamente beim Verlassen des Fällbades, wie des erfindungsgemäßen Fällbades, zunächst in Kontakt mit einer Kante der Austrittsöffnung der mindestens einen Fällbadauslaufdüse seitlich umgelenkt und dann weiterbehandelt werden. Noch mehr bevorzugt wird es, wenn die seitliche Umlenkung der cellulosischen Fasern oder Filamente so durchgeführt wird, dass diese über eine Kante der Austrittsöffnung der einen oder der mehreren Fällbadauslaufdüsen verlaufen. Auf diese Weise kommt es zu einer guten Abtrennung der anhaftenden und mitgerissenen Koagulationsflüssigkeit.
  • Insgesamt ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren einen gleichmäßigen Fällprozess (Koagulation) für alle Fäden. Die erzeugten Fäden weisen eine hohe Gleichmäßigkeit bezüglich ihrer physikalischen, optischen und textilen Eigenschaften auf. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt insbesondere das Spinnen von Filamenten, bevorzugt Multifilament-Fäden mit hoher massenbezogener Länge bei hohen Geschwindigkeiten zwischen 100 bis 1500 m/min, insbesondere zwischen 500 bis 1000 m/min, noch bevorzugter bei 800 bis 1200 m/min.
  • Ein besonderer Verdienst des erfindungsgemäßen Fällbades und des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung liegt in der Tatsache, dass beim Spinnen von Filamenten Produkte erhalten werden können, die sich durch eine ausgezeichnete Gleichmäßigkeit bei der Farbstoffaufnahme (Absorption) auszeichnen. In den Stoffen, insbesondere Geweben, die aus derartigen Filamenten hergestellt werden, macht sich dieser Effekt in einer signifikanten Verringerung von Streifigkeit und Streifigkeitsneigung bemerkbar. Dieses positive Ergebnis wird auf die besondere Geometrie des Fällbades zurückgeführt, wobei insbesondere die geringe Fällbadhöhe an der Stelle der Fällbadauslaufdüse zu erwähnen ist. Es hat sich als völlig überraschend herausgestellt, dass diese niedrige Fällbadhöhe offenbar maßgeblich zu den geschilderten Vorteilen führt, ein Effekt, der überhaupt nicht vorhersehbar war.
  • Beschreibung der Zeichnungen
  • Die Erfindung soll im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft näher erläutert werden. In den Zeichnungen ist 1 eine schematische Zeichnung, die den Quer schnitt einer geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fällbades zeigt, 2 ist eine schematische Zeichnung, die ein Überlaufwehr mit Sägezahnprofil in der Seitenansicht zeigt, und
  • 3 ist eine schematische Zeichnung, die ein Abdeckblech in der Draufsicht zeigt.
  • Das Fällbad befindet sich unterhalb der Spinndüse 1 und einem Luftspalt 2. Das Fällbad kann in der Höhe, d.h. in der Länge des Abstands zwischen der Spinndüse 1 und dem Fällbad, über eine Stellschraube angepasst werden. Dadurch wird letztendlich die Länge des Luftspaltes 2, also der Abstand zwischen der Spinndüse 1 und dem Fällbad, eingestellt.
  • Das in der 1 beispielhaft dargestellte Fällbad hat eine Länge von etwa 1000 mm und eine Breite von etwa 250 mm. An beiden langen Seiten des Bades befindet sich jeweils ein auswechselbares Überlaufwehr 5 mit einem Sägezahnprofil und ein Überlaufkanal 12. An einer schmalen Seite des Bades sitzt der Anschluss der Versorgungsleitung für die Koagulationsflüssigkeit 4. Die Versorgungsleitung sitzt mittig und wird über ein T-Stück und zwei eingesteckte und über einen O-Ring abgedichtete Verteilerrohre 8 auf beide langen Seiten des Fällbades verteilt. Die beiden Verteilerrohre 8 haben einen Außendurchmesser von 20 mm und verlaufen parallel zu den langen Seiten des Fällbades. Sie weisen jeweils 40 Austrittslöcher auf, um die Koagulationsflüssigkeit 4 gleichmäßig über die gesamte Länge des Fällbades zu verteilen. Die Verteilerrohre 8 werden so eingesteckt, dass die Austrittslöcher unter einem Winkel von 45° bezogen auf die Horizontale nach unten zeigen. Die hinteren Enden, also gegenüber der Einsteckseite beim T-Stück, der Verteilerrohre 8 werden mit Blindstopfen verschlossen, die Abdichtung erfolgt durch Polytetrafluorethylenband. In der Mitte des Fällbades sitzen die Fällbadauslaufdüsen 10, welche parallel zur langen Seite des Bades angeordnet sind. Jede Faser (Faden) 11, bestehend aus mehreren Einzelfilamenten 3 der Spinndüse 1 geht durch eine Fällbadauslaufdüse 10. Die Fällbadauslaufdüsen 10 sind herausnehmbar und werden beim Einsetzen in das Bad über O-Ringe gehalten und gleichzeitig zum Bad hin abgedichtet. Die Fällbadauslaufdüsen 10 sind aus rostfreiem Stahl gefertigt, wurden aber anschließend matt verchromt. Die Mattverchromung ergibt eine "orange peel"-Struktur an der Oberfläche.
  • In dem Fällbad liegt ein Abdeckblech 6 mit Löchern, in das die Fällbadauslaufdüsen 10 eingepasst werden. Dabei schließt das Blech bündig mit der Oberkante der Fällbadauslaufdüsen 10 ab. Zusätzlich befinden sich in dem Abdeckblech 6 weitere Löcher, die sogenannten Notausgangslöcher.
  • Die Notausgangslöcher im Abdeckblech 6 sind mit Kapillarröhrchen 7 verbunden, welche in das Fällbad eingepasst sind und mit der Oberkante bündig mit dem Abdeckblech 6 abschließen. Die Kapillarröhrchen 7 verlaufen parallel zu den Fällbadauslaufdüsen. Von unten, d.h. an der Unterseite des Fällbades, sind Löcher in dem Bad, wodurch eine freie Durchgängigkeit der Kapillarröhrchen 7 ermöglicht wird. Bei Nichtbedarf können diese Notausgangsröhrchen 7 mit konischen Gummistöpseln 9 verschlossen werden. Die Notausgangsröhrchen 7 sind an ihrer Unterseite in das Fällbad eingeschweißt.
  • 2 stellt das Überlaufwehr 5 der 1 in einer schematischen Seitenansicht dar. Deutlich ist das Sägezahnprofil erkennbar, durch das ein sehr gleichmäßiger Überlauf des Koagulationsmittels einstellbar ist.
  • 3 schließlich stellt das Abdeckblech 6 der 1 in der Draufsicht dar. Erkennbar sind in dieser Ansicht zum einen die Löcher 13 für die Fällbadauslaufdüsen 10. Jedes Loch 13 weist zusätzlich sechs um jeweils 60° zueinander versetzte Stege 14 auf. Diese Stege gehen nach innen, wodurch sich ein bestimmter Innendurchmesser der Löcher 13 ergibt. Die Fällbadauslaufdüsen 10 passen exakt in diesen Innendurchmesser der Löcher 13. Weiterhin zeigt die 3 die Notausgangslöcher 15 für die in der 1 dargestellten Notausgangsröhrchen 7.
  • Die Oberkante dieser Notausgangslöcher 15 ist unter einem Winkel von 45° angesenkt, um eine scharfe Kante zu vermeiden. Die Aufteilung der beiden unterschiedlichen Lochtypen 13 und 15 auf dem Abdeckblech 6 erfolgt so, dass jeweils ein Notausgangsloch 15 mittig zwischen zwei Löchern 13 für die Fällbadauslaufdüsen 10 sitzt, d.h. für zwei Fäden 11 ist immer ein Notausgang vorgesehen.
  • Das in der 1 dargestellte Fällbad ist ein Gegenstromfällbad, d.h. die Koagulationsflüssigkeit 4 hat eine um 180° gedrehte Strömungsrichtung, in der 1 durch Richtungspfeile angedeutet, bezogen auf die in diese Koagulationsflüssigkeit eintretenden Fäden bzw. Einzelfilamente.
  • Die Koagulationsflüssigkeit wird über einen Behälter (Becken) im Kreis gefahren (Zirkulation). Dieser Kreislauf besteht aus einem Behälter, einer Konzentrationsregelung für die Bestandteile der Koagulationsflüssigkeit 4, einer Pumpe, einem Wärmetauscher mit Temperaturregelung, einer Filtration, einem Rotameter zum Einstellen des gewünschten Volumenstroms und des Fällbades. Die überschüssige Koagulationsflüssigkeit, bestehend aus dem Koagulationsflüssigkeits-Überlauf 12 des Fällbades und der abgestreiften Koagulationsflüssigkeit 4 der Fasern 11, läuft wieder in den Behälter zurück. Der Fällbadkreislauf wird mit konstanter Temperatur gefahren, wobei Temperaturen von 5 bis 30 °C eingestellt werden. Da die nassen Fasern 11 beim Verlassen des Fällbades auch ständig Koagulationsflüssigkeit 4 ausschleppen, die nicht abgestreift wird, muss dieser Verlust im Fällbadkreislauf ergänzt werden. Darüber hinaus kommt es durch Diffusion von beispielsweise NMMO aus den Filamenten in die Koagulationsflüssigkeit zu einer Anreicherung von NMMO darin. Das Nachspeisen der Fällbadkomponenten, wie Wasser, zum Ergänzen der Ausschleppverluste und zum Einhalten der gewünschten NMMO-Konzentration erfolgt über die NMMO-Konzentrationsregelung. Selbstverständlich ist auf diese Weise auch die Zudosierung von weiteren Zusatzstoffen, beispielsweise zur Vermeidung von An- oder Ablagerungen oder zur Eigenschaftsveränderung der Formkörper, möglich.
  • Wie bereits beschrieben, treten im Betrieb die einzelnen Filamente 3 einer jeden Faser 11 von oben nach unten in die Koagulationsflüssigkeit 4 ein und werden durch die Fällbadauslaufdüse 10 – wegen der Abtrennung der Koagulationsflüssigkeit 4 vom Faden 11 – schräg nach unten abgezogen. Durch das in das Fällbad eingelegte Abdeckblech 6 wird zusätzlich die Fällbadoberfläche beruhigt, d.h. eine einheitliche, konstante Fällbadhöhe über die gesamte Fällbadoberfläche wird somit gewährleistet, und es ergeben sich keine turbulenten Strömungen.

Claims (15)

  1. Fällbad zur Aufnahme einer Koagulationsflüssigkeit für das Ausfällen von aus einer Spinnlösung ausgebildeten Formkörpern – mit einem Boden und mindestens einer in dem Boden angeordneten Fällbadauslaufdüse, die jeweils eine Eintrittsöffnung und eine gegenüber liegende Austrittsöffnung für die Durchführung der aus der Spinnlösung ausgebildeten Formkörper enthält, – mit mindestens einer Zuführung für die Koagulationsflüssigkeit und – mit mindestens einer Abführung für die Koagulationsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, – dass das Fällbad ein Abdeckblech mit mindestens einem Loch zur Aufnahme der mindestens einen Fällbadauslaufdüse aufweist, – wobei das Abdeckblech sich oberhalb der mindestens einen Zuführung für die Koagulationsflüssigkeit und unterhalb der mindestens einen Abführung für die Koagulationsflüssigkeit befindet, und – dass die mindestens eine Fällbadauslaufdüse in dem mindestens einen Loch des Abdeckblechs so angeordnet ist, dass in dem Abdeckblech ringförmig um die mindestens eine Fällbadauslaufdüse herum eine oder mehrere Öffnungen ausgebildet sind.
  2. Fällbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Spinnlösung um eine Lösung von Cellulose in einem N-Oxid eines tertiären Amins, insbesondere N-Methylmorpholin-N-oxid, und gegebenenfalls Wasser handelt.
  3. Fällbad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Fällbadauslaufdüse in dem mindestens einem Loch des Abdeckblechs so angeordnet ist, dass sich die Eintrittsöffnung der mindestens einen Fällbadauslaufdüse bündig innerhalb der Ebene des Abdeckblechs befindet.
  4. Fällbad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Loch des Abdeckblechs mindestens einen von dem Rand dieses Loches nach innen in Richtung zur Lochmitte hin führenden Steg enthält.
  5. Fällbad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Loch des Abdeckblechs sechs von dem Rand dieses Loches nach innen in Richtung zur Lochmitte hin führende Stege enthält, die jeweils um 60° zueinander versetzt sind.
  6. Fällbad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abführung für die Koagulationsflüssigkeit des Fällbades mindestens ein Überlaufwehr zur Kontrolle der Füllhöhe der Koagulationsflüssigkeit enthält.
  7. Fällbad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Überlaufwehr ein Sägezahnprofil aufweist.
  8. Fällbad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Fällbadauslaufdüse aus rostfreiem Stahl gefertigt und anschließend einer Mattverchromung unterzogen ist.
  9. Fällbad nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckblech mindestens ein weiteres Loch enthält, welches mittels eines Kapillarröhrchens mit dem Boden des Fällbades verbunden ist.
  10. Verwendung des Fällbades nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Spinnen von Multifilament-Fasern bei Geschwindigkeiten zwischen 100 bis 1500 m/min, bevorzugt zwischen 800 bis 1200 m/min.
  11. Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern, bei welchem – eine Lösung von Cellulose in einem tertiären Amin-N-oxid und gegebenenfalls Wasser im warmen Zustand geformt wird, – die geformte Lösung in ein gasförmiges Medium über eine vorbestimmte Gaszone extrudiert wird und – die extrudierte geformte Lösung anschließend zur Ausfällung in eine Koagulationsflüssigkeit eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, – dass bei der Ausfällung die Koagulationsflüssigkeit zumindest im Bereich des Eintritts der geformten Lösung in die Koagulationsflüssigkeit entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der geformten Lösung strömt.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausfällung der cellulosischen Formkörper in einem Fällbad nach einem der Ansprüche 1 bis 9 durchgeführt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den cellulosischen Formkörpern um cellulosische Fasern oder Filamente handelt, die nach dem Verlassen des Fällbades weiterbehandelt werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die cellulosischen Fasern oder Filamente beim Verlassen des Fällbades zunächst in Kontakt mit einer Kante der Austrittsöffnung der mindestens einen Fällbadauslaufdüse seitlich umgelenkt und dann weiterbehandelt werden.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Multifilament-Fäden bei Geschwindigkeiten zwischen 100 bis 1500 m/min, bevorzugt zwischen 800 bis 1200 m/min gesponnen werden.
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