DE3603814A1

DE3603814A1 - Anlage fuer die herstellung eines fadenvlieses und verfahren zum betrieb einer solchen anlage

Info

Publication number: DE3603814A1
Application number: DE19863603814
Authority: DE
Inventors: Hermann Balk
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1986-02-07
Filing date: 1986-02-07
Publication date: 1987-08-13
Also published as: IT1206754B; DE3603814C2; JPH028065B2; DE3645330C2; JPS62268863A; IT8719264A0

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Anlage für die Herstellung eines Fadenvlieses aus verstreckten Filamenten aus einem synthetischen Polymer, - mit Düsenkopf mit einer Mehrzahl von ge reihten Filamentdüsen, aus denen ein Vorhang von Filamenten schmelz flüssig austritt, Abzugsschacht, Vliesbildungseinrichtung mit zumin dest einem Diffusor und Vliesablegeförderband mit Saugeinrichtung, wobei in den Abzugsschacht Kühlluft einführbar ist. Die Erfindung bezieht sich fernerhin auf besondere Verfahren zum Betrieb einer solchen Anlage. - Es mag sich insbes. um Filamente aus Polyamid oder aus Polyester handeln.

Bei der bekannten gattungsgemäßen Anlage schließt die Vliesbildungs einrichtung an den Abzugsschacht unmittelbar an. Die strömende Luft bewirkt in dem Abzugsschacht zwar zunächst eine Kühlung, im An schluß daran jedoch, zumeist im Bereich einer im Querschnitt ven turiartigen Einschnürung, auch die Verstreckung. Die Verstreckung wird, anders ausgedrückt, durch an den Filamenten angreifende Luft kräfte bewirkt und unterliegt damit in starkem Maße statistischen Gesetzen. Der erreichte Verstreckungsgrad schwenkt mit beachtlicher Bandbreite. Die verstreckten Filamente erreichen eine Festigkeit von max. 2,5 g/d_tex.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anlage so weiter auszubilden, daß der Verstreckungsgrad mit geringer Band breite sehr genau eingestellt werden kann, und zwar im Rahmen be sonderer Verfahren zum Betrieb der Anlage auch so hoch, daß die ver streckten Filamente eine Festigkeit von 3 bis 4 g/d_tex oder sogar bis etwa 6 g/d_tex erhalten.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zwischen dem Ab zugsschacht und der Vliesbildungseinrichtung ein Abzugswalzenaggregat aus einer Mehrzahl von in zwei Ebenen angeordneten Abzugswalzen an geordnet ist, über dessen Abzugswalzen der Vorhang der Filamente wel lenförmig geführt ist, daß der Abzugsschacht lediglich als Kühlschacht ausgebildet ist und daß die Verstreckung der Filamente mit dem und/oder in dem Abzugswalzenaggregat bewirkt ist. - Erfindungsgemäß wird die Verstreckung durch das Abzugswalzenaggregat bestimmt. Sie kann durch Ausbildung und Steuerung des Abzugswalzenaggregates sehr genau und mit geringer Bandbreite in bezug auf statistische Schwankungen einge stellt werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich durch Ein fachheit auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verstreckung durch eine Differenz zwischen der Austrittsgeschwindigkeit der Filamente aus den Filamentdüsen und der demgegenüber höheren Abzugsgeschwindig keit der Abzugswalzen einstellbar ist. Ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Differenz so eingestellt wird, daß vororientierte Filamente einer Festigkeit von 3 bis 4 g/d_tex erhalten werden. Eine andere Ausführungsform der Erfin dung, die sehr hohe Verstreckungsgrade zuläßt, ist dadurch gekenn zeichnet, daß das Abzugswalzenaggregat einlaufseitig Abzugswalzen sowie auslaufseitig Verstreckungswalzen aufweist und daß die Verstreckung durch eine Differenz zwischen der Geschwindigkeit der Abzugswalzen und der demgegenüber höheren Geschwindigkeit der Verstreckungswalzen ein stellbar ist. Ein Verfahren zum Betrieb dieser Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage ist dadurch gekennzeichnet, daß die beschrie bene Differenz zwischen den Walzen so eingestellt wird, daß verstreckte Filamente einer Festigkeit von 3,5 bis 6 g/d_tex erhalten werden. - Es versteht sich, daß der Ausdruck Abzugsgeschwindigkeit der Abzugswalzen bzw. Verstreckungsgeschwindigkeit der Verstreckungswalzen stets die Ge schwindigkeit meint, mit der die Walzen an dem Vorhang der Filamente angreifen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungs beispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anlage,

Fig. 2 eine andere Ausführungsform des Gegenstandes der Fig. 1.

Die in den Figuren dargestellte Anlage ist für die Herstellung eines Fadenvlieses aus mit vorgegebenem Verstreckungsgrad verstreckten Filamenten aus synthetischen Polymeren eingerichtet. Bei den syntheti schen Polymeren mag es sich beispielsweise um Polyamid oder um Polyester handeln. Zum grundsätzlichen Aufbau der Anlage gehören ein Düsenkopf 1 mit einer Mehrzahl von gereihten Filamentdüsen, aus denen ein Vorhang von Filamenten 2 schmelzflüssig austritt, ein Abzugsschacht 3 und eine Vliesbildungseinrichtung 4 mit zu mindest einem Diffusor und ein Vliesablegeförderband 5 mit Saug einrichtung 6.

Die Saugluft ist über einen Umluftkanal 7 zum Abzugsschacht 3 geführt und in diesen, ggf. neben Frischluft, als Kühlluft einführbar. Die Tem peratur dieser Kühlluft liegt z. B. im Bereich zwischen 5 und 30°C. Vorgeschaltet ist ein Extruder 8, dem die synthetischen Polymere auf gegeben werden und der an den Düsenkopf 1 angeschlossen ist. Nachge schaltet ist eine Einrichtung 9 zum Aufwickeln des fertigen Fadenvlie ses 10.

Zwischen dem Abzugsschacht 3 und der Vliesbildungseinrichtung 4 ist ein Abzugswalzenaggregat 11 aus einer Mehrzahl von in zwei Ebenen ange ordneten Abzugswalzen 12 vorgesehen. Über diese Abzugswalzen 12 wird der Vorhang von Filamenten wellenförmig geführt. Der Abzugsschacht 3 ist lediglich als Kühlschacht ausgebildet. Die Verstreckung der Fila mente 2 ist mit dem oder in dem Abzugswalzenaggregat 11 bewirkt.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 erfolgt die Verstreckung mit Hilfe des Abzugswalzenaggregates 11 durch eine Differenz zwischen der Aus trittsgeschwindigkeit der Filamente 2 aus den Filamentdüsen des Düsen kopfes 1 und der demgegenüber höheren Abzugsgeschwindigkeit der Ab zugswalzen 12. Diese Differenz ist einstellbar. Sie kann so eingestellt werden, daß z. B. vororientierte Filamente einer Festigkeit von 3 bis 4 g/d_tex erhalten werden.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die Abzugswalzen 12 des Ab zugswalzenaggregates 11 funktionell differenziert. Sie arbeiten einlauf seitig bei a als reine Abzugswalzen sowie auslaufseitig bei b als Ver streckungswalzen. Die Verstreckung ist durch eine Differenz zwischen der Geschwindigkeit der Abzugswalzen bei a und der demgegenüber höheren Geschwindigkeit der Verstreckungswalzen bei b einstellbar. Diese Differenz kann so eingestellt werden, daß verstreckte Filamente eine Festigkeit von 3,5 bis 6 g/d_tex erhalten.

Sowohl bei der Ausführungsform nach Fig. 1 als auch bei der Ausfüh rungsform nach Fig. 2 können die Abzugswalzen 12 geheizt und/oder gekühlt sein.

Claims

1. Anlage für die Herstellung eines Fadenvlieses aus verstreckten Filamen ten aus einem synthetischen Polymer, - mit

Düsenkopf mit einer Mehrzahl von gereihten Filamentdüsen, aus denen ein Vorhang von Filamenten schmelzflüssig austritt,
Abzugsschacht,
Vliesbildungseinrichtung mit zumindest einem Diffusor und Vliesablegeförderband mit Saugeinrichtung,

wobei in den Abzugsschacht Kühlluft einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abzugsschacht (3) und der Vliesbildungseinrichtung (4) ein Abzugswalzenaggregat (11) aus einer Mehrzahl von in zwei Ebenen angeordneten Abzugswalzen (12) angeordnet ist, über dessen Abzugswalzen (12) der Vorhang von Filamenten (2) wellenförmig geführt ist, daß der Abzugsschacht (3) lediglich als Kühlschacht ausgebildet ist und daß die Verstreckung der Filamente (2) mit dem und/oder in dem Abzugswalzenaggregat (11) bewirkt ist.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver streckung durch eine Differenz zwischen Austrittsgeschwindigkeit der Filamente (2) aus den Filamentdüsen des Düsenkopfes (1) und der demgegenüber höheren Abzugsgeschwindigkeit der Abzugswalzen (12) einstellbar ist.

3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abzugs walzenaggregat (11) einlaufseitig Abzugswalzen (bei a) sowie auslauf seitig Verstreckungswalzen (bei b) aufweist und daß die Verstreckung durch eine Differenz zwischen der Geschwindigkeit der Abzugswalzen (bei a) und der demgegenüber erhöhten Geschwindigkeit der Verstrek kungswalzen (bei b) einstellbar ist.

4. Verfahren zum Betrieb einer Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen der Austrittsge schwindigkeit der Filamente aus den Filamentdüsen und der Abzugsge schwindigkeit der Abzugswalzen so eingestellt wird, daß vororientierte Filamente einer Festigkeit von 3 bis 4 g/d_tex erhalten werden.

5. Verfahren zum Betrieb einer Anlage nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen der Geschwindigkeit der Abzugswalzen und der Geschwindigkeit der Verstreckungswalzen so eingestellt wird, daß orientierte Filamente einer Festigkeit von 3,5 bis 6 g/d_tex erhalten werden.