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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
sind die kristallinen Formen der Verbindungen (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol und
dessen Monohydrochlorid, Verfahren zu deren Herstellung, sowie deren
Verwendung als Arzneimittel.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine Reihe von Benzimidazol-Derivaten
sind im Stand der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die
Internationale Patentanmeldung
WO
00/01704 Benzimidazol-Derivate, die wertvolle pharmakologische Eigenschaften
besitzen, insbesondere eine antithrombotische Wirkung, welche vorzugsweise
auf einer Thrombin oder Faktor Xa beeinflussenden Wirkung beruht,
beispielsweise auf einer thrombinhemmenden oder Faktor Xa-hemmenden
Wirkung.
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Desweiteren können die erfindungsgemäßen Verbindungen
(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
und dessen Monohydrochlorid eingesetzt werden zur Vorbeugung und
Therapie von Venenthrombosen in verschiedenen Gefäßprovinzen,
beinhaltend tiefe und oberflächliche
Beinvenenthrombosen, Vena cava Thrombosen, Thrombosen der Nieren-
und Lebervenen einschließlich
einer „Veno-occlusive
disease", zur Vorbeugung
und Therapie der Lungenembolie, zur Behandlung von Patienten mit
allen Formen der koronaren Herzerkrankung, einschließlich der akuten
Form im Sinne einer instabilen Angina Pectoris oder eines akuten
Myokardinfarktes und der chronischen Form als stabile Angina Pectoris
oder bei Patienten mit Zustand nach Myokardinfarkt, zur Verhinderung von
akuten und chronischen Re-Occlusionen nach Bypass-Operationen aller
Gefäßareale
und nach Angioplastie (PT(C)A), sowie zur Verhinderung von Occlusion
bei Patienten mit peripheren arteriellen Erkrankungen, zur Therapie
des Schlaganfalles in seiner akuten Form, in der chronischen Form
bei Patienten mit Zustand nach Schlaganfall und zur Primärprophylaxe
bei Patienten mit Stenosen der zuführenden Hirnarterien.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung von Patienten unter Nierenersatztherapie verwendet
werden. Dies umfasst sowohl die Antikoagulation während des
Einsatzes der Nierenersatztherapie zum Zwecke des Offenhaltens des
Systems als auch die Behandlung der systemischen Aktivierung der
Gerinnung, wie sie bei Patienten an einer Nierenersatztherapie auftritt,
sowohl bei Patienten die einem Verfahren der chronischen Hämodialyse
unterzogen werden, als auch bei solchen, die einem Verfahren der
chronischen Filtration, veno-venös
oder arterio-venös
unterzogen werden. Dementsprechend sind Patienten mit chronischem
Nierenversagen und Patienten mit akutem Nierenversagen unabhängig von
der Ursache des Nierenversagens zu behandeln. Weiterhin umfasst
dies die Vorbeugung und Behandlung des Verschlusses des Dialyse-Shuntes.
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Die vorstehend genannten pharmakologisch
wertvollen Eigenschaften der im Stand der Technik offenbarten Benzimidazol-Derivate
stellen die Grundvoraussetzung für
eine wirksame Verwendung der Verbindungen als Arzneimittel dar.
Ein Wirkstoff muß allerdings
noch weiteren Anforderungen gerecht werden, um als Arzneimittel
zum Einsatz gelangen zu können.
Diese Parameter sind zu einem großen Teil mit der physikochemischen
Beschaffenheit des Wirkstoffs verbunden.
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Ohne Einschränkung darauf sind Beispiele
dieser Parameter die Wirkstabilität des Ausgangsstoffes unter
verschiedenen Umgebungsbedingungen, die Stabilität im Verlauf der Herstellung
der pharmazeutischen Formulierung sowie die Stabilität in den
Endzusammensetzungen des Arzneimittels. Der zur Herstellung der Arzneimittelzusammensetzungen
verwendete Arzneiwirkstoff sollte daher eine hohe Stabilität aufweisen,
die auch unter verschiedenen Umgebungsbedingungen gewährleistet
sein muß.
Dies ist zwingend erforderlich, um zu verhindern, dass Arzneimittelzusammensetzungen
Verwendung finden, in denen neben tatsächlichem Wirkstoff beispielsweise
Abbauprodukte desselben enthalten sind. In einem solchen Fall könnte ein
in pharmazeutischen Formulierungen vorgefundener Gehalt an Wirkstoff
niedriger sein als spezifiziert.
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Die Absorption von Feuchtigkeit vermindert
den Gehalt an Arzneiwirkstoff wegen der durch die Wasseraufnahme
verursachten Gewichtszunahme. Zur Aufnahme von Feuchtigkeit neigende
Arzneimittel müssen während der
Lagerung vor Feuchtigkeit geschützt
werden, beispielsweise durch Zusatz von geeigneten Trockenmitteln
oder durch Lagerung des Arzneimittels in einer vor Feuchtigkeit
geschützten
Umgebung, Zudem kann die Aufnahme von Feuchtigkeit den Gehalt an
Arneiwirkstoff während
der Herstellung vermindern, wenn das Arzneimittel der Umgebung ohne
jeglichen Schutz vor Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Vorzugsweise
sollte ein Arzneimittelwirkstoff daher nur in geringem Maße hygroskopisch
sein.
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Da die Kristallmodifikation eines
Wirkstoffs für
den reproduzierbaren Wirkstoffgehalt einer Darreichungsform von
Bedeutung ist, besteht die Notwendigkeit, eventuell existierenden
Polymorphismus eines kristallin vorliegenden Wirkstoffs bestmöglich aufzuklären. Sofern
verschiedene polymorphe Modifikationen eines Wirkstoffs auftreten,
sollte gewährleistet
sein, dass sich die kristalline Modifikation der Substanz in der
späteren
Arzneimittelzubereitung nicht verändert. Andernfalls könnte dies
die reproduzierbare Wirksamkeit des Medikaments nachteilig beeinflussen.
Bevorzugt sind vor diesem Hintergrund Wirkstoffe, die nur durch
geringen Polymorphismus gekennzeichnet sind.
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Ein weiteres Kriterium, welches je
nach Wahl der Formulierung oder nach Wahl des Herstellungsverfahrens
der Formulierung von unter Umständen
herausragender Bedeutung ist, ist die Löslichkeit des Wirkstoffs. Werden
beispielsweise Arzneimittellösungen
(etwa für
Infusionen) bereitgestellt, so ist eine ausreichende Löslichkeit
des Wirkstoffs in physiologisch verträglichen Lösemitteln unverzichtbar. Auch
für oral
zu applizierende Arzneimittel ist eine ausreichende Löslichkeit
des Wirkstoffs von großer
Wichtigkeit.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, einen Arzneimittelwirkstoff bereitzustellen,
der nicht nur durch eine hohe pharmakologische Wirksamkeit gekennzeichnet
ist, sondern ferner den vorstehend genannten physikochemischen Anforderungen
bestmöglich
gerecht wird.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Es wurde überraschend gefunden, dass
die vorstehend genannte Aufgabe durch das kristalline Monohydrochlorid
der Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino}-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
der Formel (I) gelöst
wird:
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Das erfindungsgemäße Monohydrochlorid ist durch
ein hohes Maß an
Stabilität
gekennzeichnet und in physiologisch verträglichen Lösungsmitteln sehr gut löslich.
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Die kristalline Form des erfindungsgemäßen Monohydrochlorids
der Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]
ist gekennzeichnet durch einen Schmelzpunkt von TSmp.
= 222°C
+ 5°C (bestimmt über DSC
= Differential Scanning Calorimetry; Auswertung über Peak-Maximum, Heizrate: 10°C/min). Der
aufgeführte
Wert wurden mittels eines DSC 821 der Firma Mettler Toledo ermittelt.
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Ein erster Gegenstand der vorliegende
Erfindung ist daher das kristalline Monohydrochlorid der Verbindung
(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol,
gekennzeichnet durch einen Schmelzpunkt von TSmp.,
= 222°C ± 5°C (bestimmt über DSC,
Auswertung über
Peak-Maximum, Heizrate:
10°C/min).
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Die erfindungsgemäße kristalline Form des (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Mono hydrochlorids
wurde mittels Röntgenpulverbeugung
näher untersucht.
Das erhaltene Diagramm ist in 1 dargestellt.
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Die nachstehende Tabelle 1 faßt die bei
dieser Analyse erhaltenen Daten zusammen:
Tabelle
1: Röntgenpulverreflexe
und Intensitäten
(normalisiert) des (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorids.
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In der vorstehenden Tabelle 1 steht
der Wert "2 Θ [°]" für den Beugungswinkel
in Grad und der Wert "dhkl [Å]" für die bestimmten
Abstände
in Å zwischen
den Gitterebenen. Das Röntgenpulverdiagramm
wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung aufgenommen mittels eines
Bruker D8 Advanced – Diffraktometers,
ausgerüstet
mit einem ortsempfindlichen Detektor (OED) und einer Cu-Anode als
Röntgenquelle
(CuKα– Strahlung, λ = 1.5418 Å, 30 kV,
40 mA).
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Entsprechend den in Tabelle 1 dargestellten
Befunden betrifft die vorliegende Erfindung kristallines (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorid,
dadurch gekennzeichnet, dass es im Röntgenpulverdiagramm unter anderen
die charakteristischen Werte d = 6.31 Å, 6.07 Å, 5.14 Åund 3.72 Å aufweist.
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Das erfindungsgemäße kristalline Monohydrochlorid
der Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
liegt in Form von Hydraten vor, welche abhängig von der Luftfeuchtigkeit
etwa zwischen 3.0% und 6.5% Wasser enthalten. Aufgrund seiner Struktur
ist die Verbindung befähigt,
Kristallwasser aufzunehmen und wieder abzugeben, ohne dass sich
die Kristallstruktur grundlegend verändert.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Herstellverfahren zur Darstellung des erfindungsgemäßen kristallinen
Salzes (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorid,
umfassend die folgenden Schritte:
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Schritt (a)
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Als Ausgangsmaterial dient das bereits
in der
WO 00/01704 vorbeschriebene
(R)-2-(4-Cyanophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-amino-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
der Formel (II):
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Die Alkylierung der freien primären Aminogruppe
erfolgt beispielsweise mit 1 bis 1.5 Äquivalenten, bevorzugt mit
1.2 Äquivalenten,
einer Verbindung der allgemeinen Formel
in der R eine C
1–3-Alkylgruppe
und X eine Abgangsgruppe, beispielsweise ein Halogenatom wie das
Chlor-, Brom- oder Jodatom, die p-Toluolsulfonyl- oder Methansulfonylgruppe
bedeuten, wobei der Bromessigsäure-n-propylester
bevorzugt verwendet wird, in einem organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
in Gegenwart einer Base. Als Lösungsmittel
kommen erfindungsgemäß Essigsäureethylester,
Essigsäuren-propylester
(n-Propylacetat), N-Methylpyrrolidinon, Dimethylformamid, Dimethylacetamid
oder deren Gemische in Betracht. Erfindungsgemäß bevorzugt wird ein Lösungsmittelgemisch
bestehend aus N-Methylpyrrolidinon und n-Propylacetat im Verhältnis 1:1
(v/v) verwendet.
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Als Base kommen beispielsweise tertiäre Amine
wie Diisopropylethylamin oder Triethylamin in einer Menge von 1
bis 1.5 Äquivalenten
zum Einsatz. Erfindungsgemäß bevorzugt
verwendet werden 1.2 Äquivalente
Diisopropyethylamin.
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Die Reaktion wird bevorzugt bei Temperaturen
zwischen 0°C
und der Siedetemperatur des Lösungsmittelgemisches,
vorzugsweise bei 20°C,
durchgeführt.
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Die Aufreinigung des Reaktionsgemisches über wässrige Extraktionen
liefert nach teilweisem Eindampfen des organischen Lösungsmittels
eine konzentrierte Lösung
an rohem (R)-2-(4-Cyanophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-C
1–3-alkyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
der allgemeinen Formel
in der R eine C
1–3-Alkylgruppe
bedeutet.
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Schritt b
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Die konzentrierte Lösung der
unter Schritt (b) erhaltenen rohen Verbindung der Formel (IV) wird
in einem C1–3-Alkohol
als Lösungsmittel
gelöst
und durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas unter Kühlung intermediär zum Iminoester
umgesetzt. Als Alkohol kommen erfindungsgemäß bevorzugt Methanol, Ethanol
oder n-Propanol zum Einsatz, wobei sich die Wahl des Lösungsmittels
nach dem eingesetzten Ester der Formel (IV) richtet. Nach beendetem
Einleiten des Chlorwasserstoffgases wird das Reaktionsgemisch weitere
20 Stunden zur Vervollständigung
der Reaktion bei 20°C
gerührt.
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Die Umwandlung des Iminoesters in
ein Amidin der allgemeinen Formel
in der R eine C
1–3-Alkylgruppe
bedeutet,
erfolgt unter Kühlung
durch Einrühren
in eine Lösung
bestehend aus einer wässrigen
Ammoniak-Lösung
und einem C
1–3-Alkohol,
vorzugsweise Methanol, Ethanol oder n-Propanol. Nach beendeter Reaktion wird
ein Teil des Lösungsmittels
abdestilliert und von Ammoniumchlorid abfiltriert. Das Filtrat wird
eingedampft und der Rückstand
in der Wärme
in Aceton suspendiert. Der Feststoff wird abgenutscht und getrocknet.
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Schritt c
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Die Fällung der Zwischenverbindungen (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-C
1–3-alkyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
der allgemeinen Formel (V) erfolgt erfindungsgemäß in Form der p-Toluolsulfonsäure-Salze der allgemeinen
Formel (VIA und ermöglicht
die einfache Isolierung der Verbindung aus wässrigem Medium. Im Überschuß vorhandenes
Ammoniumchlorid verbleibt in der Mutterlauge:
in der R eine C
1–3-Alkylgruppe
bedeutet.
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Bei der vorgehend beschriebenen Alkylierung
entsteht als Hauptverunreinigung die an der Aminogruppe bisalkylierte
Verbindung. Zur Entfernung der bisalkylierten Verbindung wird die
geringere Basizität
der bisalkylierten Verbindung im Vergleich zur gewünschten
monoalkylierten Verbindung ausgenutzt. Nach dem Auflösen des
rohen p-Toluolsulfonsäure-Salzes
in saurem Medium (pH ~ 1 bis 1.5) wird mit Ammoniak-Lösung ein pH-Wert
von pH ~ = 4 eingestellt. Bei diesem pH-Wert zeigt die bisalkylierte
Verunreinigung eine geringere Löslichkeit,
fällt aus
und wird durch Filtration abgetrennt. Weiteres Erhöhen des
pH-Wertes auf pH = 7 bis 8 führt
anschließend
zur Fällung
des gewünschten
Produktes in hoher Reinheit.
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Schritt d
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Zur Darstellung der freien Base (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
der Formel
wird das entsprechende p-Toluolsulfonat
der allgemeinen Formel (VI) in einem geeigneten polaren organischen
Lösungsmittel
gelöst.
Als Lösungsmittel
kommen beispielsweise Alkohole wie Methanol, Ethanol, i-Propanol
oder polare Lösungsmittel
wie N-Methylpyrrolidinon oder Dimethylformamid, bevorzugt Methanol
und Ethanol, in Betracht. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist das
Lösungsmittel
Methanol.
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Pro Gramm p-Toluolsulfonsäure-Salz
gelangen bevorzugt zwischen 2 mL und 20 mL, besonders bevorzugt
zwischen 4 mL und 6 mL, des vorstehend genannten Lösungsmittels
zur Anwendung.
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Zu dieser Lösung werden anschließend 1.5
bis 3 Äquivalente,
bevorzugt 2 bis 2.2 Äquivalente,
einer geeigneten Base gegeben. Als geeignete Basen kommen im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Lithiumhydroxid
in Betracht. Erfindungsgemäß von herausragender
Bedeutung ist Natriumhydroxid.
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Anschließend kann die Reaktionsmischung
erwärmt
und damit das Fortschreiten der Reaktion beschleunigt werden. Bevorzugt
wird die Reaktionsmischung unter guter Durchmischung auf eine Temperatur oberhalb
von 30°C
erhitzt, wobei sich die maximal wählbare Temperatur nach der
Siedetemperatur des eingesetzten Lösungsmittels richtet.
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Anschließend werden 0.5 bis 2 Äquivalente,
bevorzugt 1 bis 1.2 Äquivalente,
einer Säure,
vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure-Hydrat,
zugegeben und unter Rückfluß erhitzt.
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Nach Abkühlen wird die erhaltene Lösung klarfiltriert
und weiteres Lösungsmittel
zugegeben. Nach Animpfen erhält
man eine Suspension, die über
Nacht bei 20°C
gerührt
wird. Die Suspension wird filtriert und anschließend getrocknet.
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Im Allgemeinen wird zur Verseifung
von Estern unter alkalischen oder basischen Bedingungen Wasser als
Lösungsmittel,
in vielen Fällen
auch im Gemisch mit geeigneten Cosolventien, eingesetzt. Aufgrund
der außerordentlich
guten Wasserlöslichkeit
der Base (VII) bei verschiedenen pH-Werten ist es nicht gelungen,
die Verbindungen aus wäßrigem Medium
z.B. durch Zugabe eines geeigneten Cosolvenz zu fällen. Das
vorgehend beschriebene Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass
nur sehr geringe Mengen an Wasser in der Reaktionslösung vorhanden
sind. Der geringe Wassergehalt ermöglicht die direkte Kristallisation
der Base aus dem Reaktionsmedium. Bedingt durch die bessere Löslichkeit
des Natrium-Salzes der p-Toluolsulfonsäure im Reaktionsmedium bleibt
letzteres in Lösung.
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Schritt e
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Zur Darstellung des erfindungsgemäßen kristallinen
Monohydrochlorids der allgemeinen Formel (I) wird die unter Schritt
(d) erhaltene Base (VII) in einem geeigneten polaren organischen
Lösungsmittel
suspendiert. Als polare Lösungsmittel
kommen erfindungsgemäß besonders
bevorzugt Methanol, Ethanol, Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidinon
in Betracht, wobei Methanol erfindungsgemäß besonders bevorzugt verwendet
wird. Pro Gramm eingesetzte Base gelangen bevorzugt zwischen 3 mL
und 30 mL, bevorzugt zwischen 5 mL und 10 mL des vorstehend genannten
Lösungsmittels
zur Anwendung.
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Anschließend kann die Reaktionsmischung
auf eine Temperatur zwischen 20°C
und der Rückflußtemperatur
des Lösungsmittels
erwärmt
werden. Zu der Lösung
oder Suspension wird erfindungsgemäß Chlorwasserstoff gelöst in einem
organischen Lösungsmittel
zugegeben. Beispielsweise kann erfindungsgemäß besonders bevorzugt eine
Lösung
aus Chlorwasserstoff in Essigsäureethylester
verwendet werden, die eine Molarität von 0.5 bis 3 Mol/L aufweist.
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Erfindungsgemäß werden pro Mol eingesetzter
Base 0.8 bis 1.2 Mol, bevorzugt etwa 1 Mol, Chlorwasserstoff zugesetzt.-Nach Zugabe der Säure wird
kurzfristig eine fast vollständige
Auflösung
des Ausgangsmaterials (Base) erreicht, woraufhin die Kristallisation
des Hydrochlorids einsetzt. Die so erhaltene Suspension wird auf
20°C abgekühlt und
abgenutscht. Gegebenfalls wird der Filterkuchen mit wenig Lösungsmittel,
vorzugsweise mit Methanol gewaschen und anschließend getrocknet.
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Zur Entfernung von Spuren an Methanol
wird das so erhaltene Monohydrochlorid der Formel (I) in einem organischen
Lösungsmittel,
vorzugsweise Ethanol, suspendiert. Pro Gramm eingesetztes Monohydrochlorid
gelangen dabei vorzugsweise 3 mL bis 30 mL, besonders bevorzugt
9 mL bis 11 mL, des vorstehend genannten Lösungsmittels zur Anwendung.
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Die Suspension wird anschließend unter
guter Durchmischung erwärmt,
wobei bevorzugt eine Temperatur > 40°C, besonders
bevorzugt zwischen 45°C
und 55°C,
gewählt
wird.
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Anschließend wird die erhaltene Suspension
auf 20°C
abgekühlt
und der Feststoff abgenutscht. Der erhaltene Feststoff wird gegebenenfalls
mit einem vorstehend genannten Lösungsmittel
gewaschen und getrocknet.
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Ein dritter Gegenstand der vorliegenden
Erfindung betrifft kristallines (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-(1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbo nyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorid,
erhältlich
gemäß vorstehend
beschriebenem Verfahren.
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Ein vierter Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist aufgrund der pharmazeutischen Wirksamkeit des erfindungsgemäßen kristallinen
Monohydrochlorids der Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)ethyl]-benzimidazol
dessen Verwendung als Arzneimittel.
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Die bei dem vorstehend beschriebenen
Verfahren als Zwischenstufe anfallenden p-Toluolsulfonsäure-Salze der allgemeinen Formel
(VI) stellen wertvolle Zwischenprodukte zur Darstellung des kristallinen (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorids
der Formel (I) dar.
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Ein fünfter Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind somit die p-Toluolsulfonsäure-Salze der allgemeinen Formel (VI):
- (1) (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(methyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol,
- (2) (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(ethyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
und
- (3) (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-propyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol.
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Die kristalline Form der freien Base
(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
stellt die direkte Vorstufe zur Darstellung des Monohydrochlorids
der Formel (I) dar und besitzt ebenfalls die eingangs beschriebene
pharmakologische Aktivität.
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Ein sechster Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist daher die kristalline Form der freien Base (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol,
gekennzeichnet durch einen Schmelzpunkt von TSmp. =
249°C ± 5°C (bestimmt über DSC
= Differential Scanning Calorimetry; Auswertung über Peak-Maximum, Heizrate:
10°C/min).
Der aufgeführte
Wert wurden mittels eines DSC 821 der Firma Mettler Toledo ermittelt.
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Die erfindungsgemäße kristalline Form der freien
Base (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
wurde mittels Röntgenpulverbeugung
näher untersucht.
Das erhaltene Diagramm ist in 2 dargestellt.
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Die nachstehende Tabelle 2 faßt die bei
dieser Analyse erhaltenen Daten zusammen: Tabelle
2:
Röntgenpulverreflexe
und Intensitäten
(normalisiert) von (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol.
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In der vorstehenden Tabelle 1 steht
der Wert "2 Θ [°]" für den Beugungswinkel
in Grad und der Wert "dhkl [Å]" für die bestimmten
Abstände
in Å zwischen
den Gitterebenen.
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Das Röntgenpulverdiagramm wurde im
Rahmen der vorliegenden Erfindung aufgenommen mittels eines Bruker
D8 Advanced-Diffraktometers, ausgerüstet mit einem ortsempfindlichen
Detektor (OED) und einer Cu-Anode als Röntgenquelle (CuKα-Strahlung, λ = 1.5418 Å, 30 kV,
40 mA).
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Entsprechend den in Tabelle 2 dargestellten
Befunden betrifft die vorliegende Erfindung kristallines (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol,
dadurch gekennzeichnet, dass es im Röntgenpulverdiagramm unter anderen
die charakteristischen Werte d = 6.19 Å, 6.01 Å, 5.16 Å, 4.13 Å und 3.81 Å aufweist.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung
ist aufgrund der pharmazeutischen Wirksamkeit der erfindungsgemäßen kristallinen
Base (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
deren Verwendung als Arzneimittel.
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Feststoff-Streßstabilitätsdaten
der freien Base sowie des entsprechenden Monohydrochlorids
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Experimenteller
Teil
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Die im folgenden angegebenen HPLC-Daten
wurden unter den folgenden Parametern gemessen:
Säule: Prontosil
120-5-C18AQ, 5 μm,
125 × 4
mm; Lösungsmittel
A: 0.2% wäßrige KH2PO4-Lösung, mit
1 M NaOH auf pH = 5.5 gestellt; Lösungsmittel B: Acetonitril;
Säulen-Temperatur:
45°C; Fluß: 1 mL/min;
Gradientensystem: bis 2 min 10% Lösungsmittel B; innerhalb 14
min Gradient auf 60% Lösungsmittel
B, innerhalb von 4 min Gradient auf 80% Lösungsmittel B; Konzentration
der Probelösung:
2 mg/mL in Acetonitril/Wasser = 7:3; Injektionsvolumen: 1 μL; Detektion
bei 220 nm.
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Beispiel 1:
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(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-propyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-p-Toluolsulfonsäure-Salz
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Zu einer Lösung von 700g (1.74 mol) (R)-2-(4-Cyanophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-amino-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
und 700 mL Diisopropylethylamin in 1.4 L N-Methylpyrrolidinon und
1.4 L n-Propylacetat gießt
man 442 g (2.09 mol) Bromessigsäure-n-propylester
innerhalb von 15 Minuten bei 20°C. Das
Reaktionsgemisch wird 14 Stunden bei 20°C gerührt. 2.1 L n-Propylacetat und
5.6 L Wasser werden zugegeben. Das Gemisch wird auf 20°C gekühlt und
die wäßrige Phase
abgetrennt. Zur organischen Phase gibt man 3.5 L Wasser und stellt
durch Zugabe von 30%iger Salzsäure
den pH-Wert auf pH = 5.8. Die wässrige Phase
wird abgetrennt. Zur organischen Phase gibt man unter Rühren 3.5
L Wasser und 105 g Natriumchlorid. Die wässrige Phase wird abgetrennt.
Die organische Phase wird unter vermindertem Druck am Rotationsverdampfer
eingedampft. Zum erhaltenen Öl
gibt man 0.9 L n-Propylacetat und 3.5 L n-Propanol. Unter vermindertem
Druck werden 3 L Lösungsmittel
wieder abdestilliert.
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Zum Rückstand gibt man 3.5 L n-Propanol
und kühlt
auf –15°C. Über diese
Lösung
leitet man 1.92 kg Chlorwasserstoff-Gas, so dass die Temperatur
8°C nicht übersteigt.
Nach beendeter Einleitung wird das Reaktionsgemisch 20 Stunden bei
20°C gerührt. Anschließend wird
die Reaktionslösung
auf 10°C
gekühlt.
Die Reaktionslösung
wird in eine auf –20°C gekühlte Lösung von
4.53 L einer 25%igen wäßrigen Ammoniak-Lösung in
7 L n-Propanol eingerührt,
wobei die Temperatur unter 20°C
gehalten wird. Die Reaktionsmischung wird 16 Stunden bei 24°C gerührt. Unter
vermindertem Druck werden 5.8 L Lösungsmittel abdestilliert.
Das Reaktionsgemisch wird auf 45°C
gekühlt
und über
eine Drucknutsche filtriert. Die Drucknutsche wird mit 3.5 L heißem n-Propanol
nachgewaschen. Vom Filtrat werden in einem Rotationsverdampfer unter
vermindertem Druck 8.8 L Lösungsmittel
abdestilliert. Der verbleibende Rückstand wird mit 7 L Aceton
unter Erwärmen
zum Rückfluß suspendiert.
Die Suspension wird auf 0°C
gekühlt
und eine Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Die Suspension wird abgenutscht
und mit 2.8 L Aceton gewaschen. Der Filterkuchen wird im Umlufttrockenschrank
bei 50°C
getrocknet. Man erhält
1.23 kg (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-propyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Hydrochlorid
HPLC:
Rf= 9.9 min (Produkt)
Rf =
12.9 min (bisalkyliertes Nebenprodukt)
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Fällung als p-Toluolsulfonsäure-Salz:
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1.22 kg des vorgehend beschriebenen
rohen Hydrochlorids werden unter Rühren in 1.05 L n-Propanol und
5.6 L Wasser durch Erwärmen
auf 55°C
gelöst.
Zu dieser Lösung
gibt man eine Lösung
von 530 g p-Toluolsulfonsäure
Monohydrat und 146 mL einer 50%igen Natronlauge in 4.2 L Wasser.
Man kühlt
auf 0°C
und rührt
30 Minuten bei dieser Temperatur. Die Suspension wird abgenutscht
und mit 3.5 L Wasser gewaschen. Der Filterkuchen wird im Umlufttrockenschrank
bei 50°C
getrocknet. Man erhält
0.70 kg des p-Toluolsulfonsäure-Salzes
der Titelverbindung als Rohprodukt.
HPLC: Rf =
3.6 min (p-Toluolsulfonsäure)
Rf = 9.9 min (Produkt)
Rf =
12.9 min (bisalkyliertes Nebenprodukt)
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Aus der Mutterlauge werden durch
Einstellen des pH-Wertes auf pH = 7.5 mit 25%iger Ammoniak-Lösung weitere
0.19 kg Produkt isoliert.
Gesamtausbeute: 0.89 kg (73% der
Theorie)
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Weitere Aufreinigung des
p-Toluolsulfonsäure-Salzes:
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1.1 kg des Rohprodukts des vorgehend
beschriebenen p-Toluolsulfonsäure-Salzes
werden bei 20°C in
13.2 L Wasser suspendiert. Man gibt 151 g p-Toluolsulfonsäure und
328 mL 30%ige Salzsäure
zu, wobei der Feststoff in Lösung
geht und ein pH-Wert von pH = 1 bis 1.5 erhalten wird. Durch Zugabe
von 25%iger Ammoniak-Lösung
(ca. 170 mL) wird ein pH-Wert von pH = 4 eingestellt. Die entstehende
Suspension wird 19 Stunden bei 20°C
gerührt.
Der Niederschlag (bisalkyliertes Nebenprodukt) wird abfiltriert.
Der Filterkuchen wird mit 2.2 L Wasser gewaschen. Zum Filtrat gibt
man 1.54 L n-Propanol und nachfolgend 130 mL 25%ige Ammoniak-Lösung. Die
Suspension wird über
Nacht bei 20°C
gerührt.
Der Niederschlag wird abgenutscht und mit 3,3 L Wasser gewaschen.
Der Filterkuchen wird im Umlufttrockenschrank bei 50°C getrocknet.
Man erhält
0.83 kg (76% der Theorie) der Titelverbindung.
HPLC: Rf = 3.6 min (p-Toluolsulfonsäure)
Rf= 9.9 min (Produkt)
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Beispiel 2:
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Vorschrift zur Herstellung
der freien Base über
die Esterspaltung ausgehend vom p-Toluolsulfonsäure-Salz des Esters
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(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
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Zu einer Lösung von 27.7 g (40 mmol) (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-propyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-p-Toluolsulfonat in
134 mL Methanol gibt man 3.36 g (84 mmol) festes Natriumhydroxid und
erwärmt
3 Stunden zum Rückfluß. Man gibt
8.37 g (44 mmol) p-Toluolsulfonsäure
Hydrat zu und erwärmt weitere
1.5 Stunden zum Rückfluß. Man läßt die Lösung auf
40°C abkühlen und
filtriert (Klarfiltration). Zum Filtrat gibt man 170 mL Methanol
und impft an. Die entstehende Suspension wird über Nacht bei 20°C gerührt. Die
Suspension wird abgenutscht und der Filterkuchen mit 60 mL Methanol
abgewaschen. Das Produkt wird im Umlufttrockenschrank bei 40°C getrocknet.
Man erhält
die Titelverbindung als kristallinen Feststoff.
Ausbeute: 13.8
g (72% der Theorie)
Schmelzpunkt: TSmp.=
249°C ± 5°C (Zersetzung,
DSC, Auswertung über
Peak-Maximum, Heizrate:
10°C/min)
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Beispiel 3:
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Vorschrift zur Herstellung
der freien Base über
die Esterspaltung ausgehend vom Hydrochlorid-Salz des Esters
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(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
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Zu einer Lösung von 93.9 g (0.15 mol) (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(n-propyloxycarbonylmethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Hydrochlorid × 1 Äquivalent
n-Propanol in 470 mL Methanol gibt man 13.3 g (0.33 mol) festes
Natriumhydroxid und erwärmt
1.5 Stunden zum Rückfluß unter
Inertgas-Atmosphäre. Man
läßt auf 50°C abkühlen und
tropft innerhalb von 10 Minuten 22.8 mL (0.18 mmol) Chlortrimethylsilan
zu. Man verdünnt
mit 470 mL Dimethylsulfoxid und destilliert bei 300 mbar/80°C 370 mL
Methanol ab. Zur Entfernung von Natriumchlorid wird die Suspension
heiß filtriert.
Das Filtrat wird auf 20°C
gekühlt
und 3 Stunden bei 20°C
gerührt.
Die entstandene Suspension wird abgenutscht und der Filterkuchen
mit 50 mL Dimethylsulfoxid und 100 mL Aceton gewaschen. Der Filterkuchen
wird bei 50°C
im Umlufttrockenschrank getrocknet. Man erhält die Titelverbindung als
farblosen Feststoff.
Ausbeute: 58.8 g (81% der Theorie)
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Zur weiteren Aufreinigung kann das
so erhaltene Produkt aus Methanol kristallisiert werden.
Schmelzpunkt:
TSmp.= 241°C ± 5°C (Zersetzung, DSC, Auswertung über Peak-Maximum, Heizrate:
10°C/min)
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Beispiel 4:
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Vorschrift zur Fällung des
Monohydrochlorids aus der freien Base
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(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol-Monohydrochlorid
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Eine Suspension von 11 g (23 mmol)
(R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol
in 88 mL Methanol wird auf 35°C
bis 40°C
erwärmt. Zu
dieser Suspension gibt man 8.4 mL einer 2.75 molaren Lösung von
Chlorwasserstoff (23 mmol) in Essigsäureethylester. Man erhält kurzfristig
eine fast vollständige
Auflösung
des Ausgangsmaterials. Die Kristallisation des Hydrochlorids setzt
sofort ein. Die Suspension wird auf 20°C abgekühlt und abgenutscht. Der Filterkuchen
wird im Vakuumtrockenschrank bei 35°C getrocknet. Man erhält 9.2 g
(78% der Theorie) der Titelverbindung als kristallinen Feststoff.
Zur Entfernung von Spuren an Methanol werden 8 g der vorgehend erhaltenen
Titelverbindung in 80 mL Ethanol suspendiert und 30 Minuten bei
50°C gerührt. Man
kühlt die
Suspension auf 20°C
und nutscht ab. Der Filterkuchen wird mit Ethanol gewaschen und
im Vakuumtrockenschrank bei 35°C
getrocknet.
Ausbeute: 7.3 g (91 % der Theorie bezogen auf eingesetztes
Hydrochlorid)
Schmelzpunkt: TSmp. =
222°C ± 5°C (Zersetzung,
DSC, Auswertung über
Peak-Maximum, Heizrate:
10°C/min)
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Kurzbeschreibung
der Abbildungen
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1 zeigt
das Röntgenpulverdiffraktogramm
des kristallinen Monohydrochlorids der Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol.
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2 zeigt
das Röntgenpulverdiffraktogramm
der kristallinen Verbindung (R)-2-(4-Amidinophenylaminomethyl)-1-methyl-5-[1-(carboxymethylamino)-1-(pyrrolidinocarbonyl)-ethyl]-benzimidazol.