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Aus einem die Steckerstifte tragenden und in einen Mantel aus elastischem
Werkstoff eingebetteten Körper (Trägerkörper) bestehender Stecker Die Erfindung
betrifft einen Stecker, der aus einem die Steckerstifte tragenden und in einen Mantel
aus elastischem Werkstoff eingebetteten Körper (Tragkörper) besteht, wobei der Stecker
einen Mantelausläufer besitzt, durch den das Anschlußkabel den Stekker verläßt,
und wobei der Tragkörper mit einem Verlängerungs, stück versehen ist, das sich in
den bIantelausläufer erstreckt und an dem das Kabel oder dessen Adern anliegen.
Solche Stecker werden gewöhnlich dadurch hergestellt, daß der mit einem Anschlußkabel
versehene und die Steckerstifte od. dgl. enthaltende Tragkörper in einer Matrize
mit einer in flüssigen Zustand gebrachten Masse, z. B. Kunstgummi oder Kunststoff,
unter Druck umgossen wird, die beim Abkühlen zu einem elastischen Mantel erstarrt.
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Dabei ist der Mantel mit einem Ausläufer versehen, der das Anschlußkabel
umgibt und dazu dient, eine vorzeigtige Beschädigung des Kabels in der Nähe des
Steckers durch häufiges scharfes Knicken zu vermeiden. Hierbei ist es wichtig, daß
das Kabel möglichst genau in d'er Mitte des Ausläufers liegt, da sonst der Ausläufer
eine stellenweise sehr dünne Wand aufweisen kann. Diese aber würde bei mechanischer
Beans, pruchung aufreißen. und wider Ausläufer wäre dann zwecklos.
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Eine solche zentrale Lagerung des Anschlußkabels ist aber in der
Praxis schwer zu erreichen, da das beim Gießen unter hohem Druck in die Matrize
einr dringende Material Neigung hat, das Anschlußkabel seitlich wegzudrücken. Das
Kabel bleicbt also vielfach nicht mehr in der Mitte des Ausläufers, acuh ewnn es
während des Gießens gespannt gehalten wird, so daß bei diesem Herstellungsverfahren
sich verhältnismäßig viel Ausschuß ergibt.
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Es sind bereits zugentlastletelGummisteckvorrichtungen für elektrische
Leitungen bekanntgeworden, bei denen ein die Kontaktteile tragender isolierender
Kern von einer Hülle aus elastischem Isolierstoff allseitig umgeben ist. Dabei sind
die Adern des Anschlußkabels innerhalb der Weich. gummihülle auseinr andergespreizt,
bevor sie an die einzelnen Kontaktteile gelangen, und zwischen den Adern und d,
em Tragkörper für die Kontaktteile ist ein pyramidenartig geformter Kern eingelegt,
an den sich die Adern von außen anliegen. Diese bekannte Ausführungsform zeigt aber
ebenfalls den vorstehend erwähnten Nachteil, daß das Anschlußkabel bzw. dessen Adern
nicht gegen seitliches Verswchieben gesichert sind. Sie können scih nämlich einerseits
von der Oberfläche des Pyramidenr kerns abheben, andererseits zusammen mit ihm verschieben,
wenn beispielsweiseSbeim Umspritzen mit Gummi ein seitlicher Druck auf das Kabel
ausgeübt wird.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht die Erfindung darin, daß
das Verlängerungsstück mit dem Tragkörper fest verbunden ist oder mit ihm aus einem
Stück besteht und das Anschlußkabel an dem Verlängerungsstück derart befestigt ist,
daß es seitliche Bewegungen nicht ausführen kann.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 einen Stecker in Draufsicht (teilweise aufgeschnitten), Fig. 2 im
Schnitt gemäß oder Linie II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Querschnitt eines Teiles
von Fig. 1 gemäß der Linie III-III und Fig. 4 und 5 das Gießen des Steckermantels
in einer Matrize.
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Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Stecker enthält einen Tragkörper
1 aus einem thermoplastischen Kunstharz mit hohem Erweichungspunkt von etwa drei,
eckiger Gestalt, in dem zwei parallele Steckerstifte 3 auf die übliche Weise befestigt
sind. Der Tragkörper 1 ist völlig in einem Mantel 5 aus elastischem Kunststoff,
z. B. Polyvinylchlorid, eingebettet. Die Steckerstifte 3 ragen größtenteils aus
dem Mantel 5
hervor; die Steckerstifte befinden sich aber mit einem
ihrer Enden innerhabl des Mantels, und an diesen Enden sind die Enden der Adern
eines zweiadrigen Anschlußkabels 7 festgelötet. Das anschlußkabel 7 ist. wenn man
vom Anschluß an die Steckerstifte 3 ausgeht, zunächst durch eine öffnung des Körpers
1 durchgeführt, darauf um einen im Körper 1 befestigten Isolierstab 9 herumgelegt
und in entgegengesetzter Richtung wieder durch den Körper 1 dlurchgeführt ; das
Kabel 7 läuft darauf nach einer Umehiegung von 900 durch ein rinnenförmiges (s.
Fig. 3) Verlängerungsstück 11 des Körpers 1 und verläßt schließlich den Stecker
nach dem Durchlaufen eines Ausläufers 13 des Mantels 5. Infolge der wiederholten
Hin- und Herleitung des Kabels 7 im Tragkörper 1 wird erreicht, daß eine etwa auf
den außeilialb des Steckers liegenden Teil des Kabels ausgeübte Zugkraft an dem
Körper 1 und nicht an den Steckerstiften 3 angreift. so daß ein Losziehen der Lötverbindungen
vermieden wird (Zugentlastung).
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In der Fig. 3 ist veranschaulicht, wei das kabel 7 im rinnen, förmigen
Verlängerungsstück 11 des Tragkörpers 1 befestigt ist. An den Rändern der Rinne
sind nämlich vier Zungen 15, 17, 19 und 21 gebildet. die ursprünglich die in der
Fig. 3 gestrichelt dargestellte Lage einnehmen (nur die Zungen 19 und 21 sind hier
ersichtlich). Nach dem Einlegen des Kabels in die Rinne - deren Profil der Gestalt
des Kabels angepaßt ist - werden die Zungen (15 und 17 in Fig. 3) mittels eines
heißen Bolzens umgebogen und in die dargestellte Lage geführt. Das Kabel ist dann
im Verlängerungsstück 11 und insbesondere an dessen freiem Ende in solcher Weise
befestigt, daß eine seitliche Bewegung des Kabels gegenüber dem Verlängerungsstück
verhindert wird.
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Fig. 4 zeigt im Axialschnitt eine Matrize. in der der Tragkörper
1 von dem Mantel 5 umgeben wird. Der vorher angefertigte und mit dem Kabel 7 verbundene
Tragkörper 1 wird mit den Stiften 3 in passende Löcher des unteren Teiles 25 der
Matrize eingeftihrt. und darauf werden auf diesen Unterteil 25 noch ein Zwischenteil
27 (der mehrteilig sein kann; und ein Oberteil 29 aufgelegt. Die Matrizenteile 25.
27, 29 bilden um den Tragkörper 1 eine Gußhöhlung, die der Gestalt des Mantels 5
in den Fig. 1 und 2 entspricht außerdem ist in der Oberfläche des Matrizenoberteiles
29 eine schalenförmige Höhlung 33 vorgesehen. die mit einem senkrechten Gußkanal
35 in Verbindung steht, der seinerseits durch eine enge Öffnung 37 mit der Gußhöhlung
verbunden ist.
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Zur Herstellung des Mantels 5 wird das Gußmundstück (die sogenannte
Düse) einer (nicht daergestellten) Spritzgußmaschine in die schalenförmige Höhlung
33 eingebracht. und flüssige Isoliermasse wird unter hohem Druck durch die Öffnung
37 in die Gußhöhlung gepreßt, bis sie gefüllt ist. Dies ist in einem Bruchteil einer
Sekunde erfolgt infolge der Ihohen Geschwindigkeit des Eindringens des Materials
in die Gußhöhlung.
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Diese hohe Geschwindigkeit ist nicht nur von NVichtigkeit mit Rücksicht
auf eine schnelle Produktion. sondern ist auch erforderlich. um eine Erhärtung des
Materials zu vermeiden. bevor der Gußvorgang völlig beendet ist. Die hohe Geschwindigkeit
hat aber auch zur Folge. daß das eindringende Material mit großer Kraft und auf
unkontrollierliare Weise gegen den Tragkörper 1 und gegen das Kabel geschleudert
wird.
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Der Tragkörper 1. der aus einem verhältnismäßig hochschmelzenden Kunstharz
besteht und während des Gußvorgangs fest bleibt, kann diese Kräfte aushalten. jedoch
diejenigen Teile des Kabels in der Gußhöhlung.
die nicht vom Körper 1 abgestützt
sind, sind während des Guß vorgangs Kräften ausgesetzt, die eine Verbiegung dieser
Teile des Kabels bewirken können.
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Würde der betreffende Teil des Kabels (zwischen den Linien A und B
in Fig. 4) diesen Kräften nachgeben. so könnte die \N'andung des Ausläufers 13 an
einigen Stellen sehr dünn werden mit den bereits geschilderten Folgen.
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Dies wird bei dem beschriebenen Aufbau des Stekkers dadurch verhütet,
daß ein Teil des Kabels an dem vorzugsweise bis in den Ausläufer 13 reichenden Verlängerungsstück
11 befestigt ist, wobei das Verlängerunfgsstücli eine Seitwärtsverschiebung des
lietreffenden Teiles des Kabels während des Gußvorgangs verhütet. Das Verlängerungsstück
11 reicht weniger weit als der Ausläufer 13, da am Ende des Ausläufer 13 ein Teil,
4-E verbleiben muß, der biegsam und in hekannter Weise ein vorzeitiges Reißen des
Kabels an der Austrittsstelle aus dem Stecker verhütet. Es wurde festgestellt, daß
ein hinreichend langer biegsamer Teil. 4-E verbleiben kann und infolge der Abstützung
des Kabels 7 durch das # nicht elastische - Verlängerungsstück 11 der ungestützte
Teil A-B des Kabels während des Gieß vorgangs trotzdem praktisch keine Verbiegung
erfährt und immer mit hinreichender Genauigkeit durch die Mitte des Ausläufers 13
läuft. Der rechts von der Linie B liegende Teil des Kabels in der Fig. 4 ist gleichfallxs
abgestützt. da er in einer passenden Aussparung der Matrize liegt. und eine Klemmbaclie
39 (s. auch die Fig. 5) hält das Kabel während des Gießvorganges etwas gespannt.
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Bei den in der Praxis vorkommenden Kabel sorten werden befriedigende
Ergebnisse erhalten. wemi der Abstand A ... B etwa 5 bis 15 mm beträgt.
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Statt von den Zungen 15. 17. 19 und 21 kann das Kabel iIn rinnenförmigen
Verlängerungsstück 11 durch Umwickeln des Verlängerungsstücks mit einem Klebeband
od. dgl. befestigt sein. Dies kann auch verwirklicht werden. wenn das Verlängerungsstück
nicht rinnenförmig, sondern flach ist. Auch kann das Verlängerungsstück wenigstens
am freien Eadee rohrförmig sein oder wenigstens mit einer Öffnung versehen sein
und das Kabel eng umschließen; in diesem Falle sind weitere Befestigungsmittel entbehrlich.
jedoch ist die Gestalt des Tragkörpers dann im allgemeinen weniger einfach.
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P A T E N T S N R Ü C H E : 1. Aus einem die Steckerstifte tragenden
und in einen Mantel aus elastischem Werkstoff eingebetteten Körper (Tragkörper)
bestehender Stecker. der einen Ausläufer besitzt. durch den das Anschlußkabel den
Stecker verläßt, und hei dem der Tragkörper mit einem Verlängerungsstück versehen
ist. das sich in den Mantelauäufer erstreckt und an dem das Kabel oder dessen Adern
anliegen. dadurch gekennzeichnet. daß das Verlängerungsstück (11) mit dem Tragkörper
(1) fest verbunden ist oder mit ibm aus einem Stück besteht und das Anschlußkabel
(7) an dem Verlängerungsstück derart befestigt ist. daß es seitliche Bewegungen
nicht ausführen kann.