DE1022186B - Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem Aussehen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem AussehenInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N—WALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N3/00—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
- D06N3/007—Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by mechanical or physical treatments
- D06N3/0075—Napping, teasing, raising or abrading of the resin coating
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour-oder textilartigem Aussehen Es ist an sich bekannt, Lacküberzüge oder sonstige mittels Anstrichmassen erzeugte Überzüge auf Gegenständen und Stoffen aller Art daurch zu mattieren, daß man zunächst in bekannter Weise lackiert und nach erfolgtem Anstrich in die oberste Schicht des noch feuchten Überzeuges leicht zu verflüchtigende oder lösliche Stoffe in Mehl- oder Pulverform aufträgt und diese nach dem Trocknen entweder in der Hitze verflüchtigt oder mittels eines Lösungsmittels herauslöst.
- Dieses Verfahren wurde auch für die Fabrikation von durch Aufstreichen eines geeigneten Lackes hergestelltem Kunstleder oder Ledertuch verwendet, mußte aber versagen bei der Herstellung von Kunstleder aus thermoplastischen oder polymerisierenden Kunststoffen mit oder ohne Textilrückwand. Diese Kunstlederfolien verlassen die Kalander- oder Prägewerke in einem mehr oder minder festen Zustande, so daß auch dann, wenn derartige, sich durch Wärmezufuhr verflüchtigende Pulver unmittelbar nach Verlassen der letzten Walze aufgestreut werden, bestenfalls ein Haften dieser Partikelchen infolge der vielleicht noch vorhandenen, leicht klebrigen Beschaffenheit der Oberfläche eintritt. Ein Einbeziehen dieser Partikelchen in. die Oberfläche der mehr oder minder plastischen Kunststoffmasse unter Einwirkung der Oberflächenspannung, wie dies bei flüssigen Lackschichten möglich ist, tritt hierbei jedoch nicht ein.
- Die noch vor einigen Jahrzehnten geübte Herstellung von Kunstleder und ähnlichen Produkten durch Aufbringen von mehr oder minder flüssigen Lacküberzügen, wobei sich nur eine dünne Überzugschicht ergab, entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Qualität von Kunstleder, von dem man heute verlangt, daß es einen ausgesprochen lederartigen Griff und dementsprechend eine verhältnismäßig dicke, aus weichgestelltem Kunstharz bestehende Auflage auf einem textilen Träger besitzt. NMlan stand also vor der Aufgabe, eine Anwendungsmöglichkeit des eingangs genannten, vor Jahrzehnten geübten Verfahrens bei den heute in der Kunstlederfabrikation verwendeten, vorzugsweise in Pastenform aufgetragenen Werkstoffen zu schaffen.
- Man hat daher zwecks Herstellung von Kunstleder mit matter Oberfläche unter Verwendung der seit einigen Jahren zur Herstellung von Kunstleder verwendeten thermoplastischen oder polymerisierenden Kunststoffmassen ein an die Herstellung von Moosgummi oder Schaumgummi erinnerndes Verfahren verwendet.
- Die auf die Trägerunterlage des herzustellenden Kunstleders aufzubringende Masse wird aus pulverförmigem Polyviny lchlorid und erst in der `'Wärme gelierenden Weichmachern hergestellt und mit anorganischen Füllstoffen versetzt, die eine in den Weichmachern unlösliche Flüssigkeit - insbesondere Wasser - in mechanisch gebundener Form enthalten. Als besonders geeignet haben sich hierbei pulverförmiges Bentonit oder Kieselgur erwiesen, die mit Wasser verrührt wurden.
- Die auf diese Weise: hergestellten Kunstleder besitzen zwar eine matte Oberfläche, haben jedoch den Nachteil, daß sie in ihrer Gesamtstruktur eine schwammige Beschaffenheit besitzen, was ihre Festigkeit und Strapazierfähigkeit wesentlich herabsetzt.
- Es wurde nun gefunden, daß es auch bei den im Kalanderverfahren hergestellten Kunstharzfolien aus thermoplastischen oder polymerisierenden Kunststoffen möglich ist, eine Aufrauhung der Oberfläche zu erzielen. Zu diesem Zwecke werden die aufzurauhenden Oberflächen vor oder nach dem Bestreuen mit den verflüchtigenden Partikelchen einer solchen Erwärmung ausgesetzt, daß zunächst die obersten Schichten der mehr oder minder plastischen Kunststoffmasse beispielsweise bei dem dabei stattfindenden Gelatinierungsprozeß in einen mehr oder minder flüssigen Zustand übergehen, wobei die aufgestäubten Partikelchen zunächst mehr oder minder tief in. die Oberfläche einsinken und sich bei dem nunmehr unter erhöhter Temperatur sich vollendenden Gelierprozeß verflüchtigen mit dem Ergebnis, daß eine ebenso rauhe Oberfläche entsteht, wie dies bei dem bekannten Verfahren der Aufrauhung von flüssig aufgetragenen Lackschichten geschieht.
- Beispielsweise wird auf ein Kunstleder aus weichgestelltem Polyvinylchlorid eine sich besonders für die Durchführung des Verfahrens eignende Kunststoffschicht aufgebracht, die aus 30 Teilen Dioctylphthalat, 20 Teilen Dibutylphthalat, 50 Teilen Polyvinylchlorid, 5 Teilen Pigment besteht. Nach dem Aufsieben des sich verflüchtigenden Ammoniurncarbonatpulvers wird die so behandelte Folie im Gelierkanäl bei 130° C geliert, wobei das Anmoniumkarlionat verdampft und eine wildlederähnliche Oberflächenstruktur entsteht. An Stelle von Ammonlumkarbonat können als vergashare Substanzen auch andere, z. B. organische Stickstoffverbindungen und solche Verbindungen benutzt werden, die bei der Herstellung von Schaumgummi oder Gummibällen Anwendung finden. Die Oberfläche des Kunstleders gemäß der Erfindung kann durch Färbung und Narbung oder Eingravierung von Mustern in bekannter Weise ausgestaltet werden.
- Schichtstoffe, insbesondere Kunstleder, bestehend aus mit Kunst- oder Naturstoffen beschichteten faserigen Materialien oder Kunststoff-Folen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß die Schichtstoffe mindestens eine poröse Schicht enthalten, sind bekannt. Die direkt auf der Unterlage oder zwischen zwei nichtporösen Schichten liegende poröse Schicht kann man durch Zusatz von Treibmitteln herstellen, die beim Erhitzen Gas abspalten, wie z. B. Ammoniumkarbonat. Man verwendet hierbei nur solche Treibmittel, die während der erforderlichen Zwischentrocknung auf 40 bis 70° das Gas noch nicht abspalten, sondern erst bei höheren Temperaturen, denen man die fertigen Schichtstoffe aussetzt, z. B. bei Temperaturen zwischen 100 und 180°. Beim Aufbringen des Schlußstriches kann diese oberste Schicht durch Einlagerung von wasserlöslichen Salzen USW., die nach der Fertigstellung des Schichtstoffes herausgelöst werden, wasserdampfdurchlässig gemacht werden. Dieses bekannte Verfahren hat den Zweck, die dickbeschichteten Schichtstoffe leicht und elastisch zu machen und ihnen. einen lederartigen Griff und lederähnliche Eigenschaften zu geben.
- Demgegenüber handelt es sich bei dem Verfahren gemäß der Erfindung um die Ausgestaltung der oberen Schicht des Kunstleders, die dem Kunstleder das Aussehen von Wildleder oder ein velour- oder textilartiges Aussehen geben soll. Demgemäß wird die vergasbare Substanz auf die noch nicht verfestigte oberste Schicht aufgestreut und gleichzeitig mit der Vergasung der Subtanz bei höheren Temperaturen die oberste Schicht verfestigt.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. -erfahren zum Herstellen von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem Aussehen aus Kunststoffen. wie z. B. weichgestelltem Polyvinylchlorid, unter Verwendung von s-ergasbaren Substanzen, dadurch gekennzeichnet, (iaß auf die Kunstlederbahn, d.li. einen mit einer auch noch teeichen Kunstharzlösung, -di,pei-sion oder -gaste beschichteten Träger, wie z. 13.
- Gewebe, oder auch einen bereit, finit einer Kunstharzschicht versehenen Träger, eine vergasbare Substanz in Pulverform aufgesiebt wird und daß sie alsdann einer solchen Erhitzung der Oberfläche ausgesetzt wird, daß letztere -,ich mehr oder minder verflüssigt oder plastifiziert, wobei die körnigen Partikelchen mehr oder minder in die Oberfläche einsinken und schließlich im Verlaufe des weiteren Gelier- oder Polymerisation,l)roze"es sich verflüchtigen. ? Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein Kunstleder aus weichniacherhaItigem Polyvinylchlorid eine phthalathaltige Oberflächenschicht aufgebracht wird, die dem Aufrauhungsproze-ß unterworfen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzurauliende Oberflächenschicht - abgesehen von etwaigen Farbstoffzusätzen -aus etwa 30 Teilen Dioctylphthalat, 20 Teilen Dibutylphthalat, 50 Teilen Polyvinylchlorid bebesteht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Erweichung der Oberflächenschicht in einem Gelierkanal, beispielsweise bei einer Temperatur von etwa 130° C erfolgt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als vergasbare Substanz neben Ammoniumkarbonat organische Stickstoffverbindungen und solche Verbindungen benutzt werden, die bei der Herstellung von Schaumgummi oder Gummibällen Verwendung finden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 250 833, 862 508, 897 399; französische Patentschrift N r. 1044 057.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH19212A DE1022186B (de) | 1954-02-04 | 1954-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem Aussehen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEH19212A DE1022186B (de) | 1954-02-04 | 1954-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem Aussehen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1022186B true DE1022186B (de) | 1958-01-09 |
Family
ID=7148578
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEH19212A Pending DE1022186B (de) | 1954-02-04 | 1954-02-04 | Verfahren zur Herstellung von Kunstleder mit wildleder-, velour- oder textilartigem Aussehen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1022186B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1159898B (de) * | 1961-06-02 | 1963-12-27 | Freudenberg Carl Fa | Verfahren zur Herstellung eines Polyurethan als Bindemittel enthaltendes Faserkunstleder mit dem Leder aehnlichen Eigenschaften |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE250833C (de) * | ||||
DE862508C (de) * | 1950-10-25 | 1953-01-12 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von Folien und UEberzeugen mit matter und nicht klebender Oberflaeche |
DE897399C (de) * | 1951-02-17 | 1953-11-19 | Bayer Ag | Schichtstoffe |
-
1954
- 1954-02-04 DE DEH19212A patent/DE1022186B/de active Pending
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE897399C (de) * | 1951-02-17 | 1953-11-19 | Bayer Ag | Schichtstoffe |
Cited By (1)
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