DE10221038C1 - Umsetzvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine Umsetzvorrichtung zum Umsetzen insbesondere körperbehinderter Personen, mit einem Basisteil und einem an dem Basisteil drehbar befestigten Drehteil und wenigstens einem im wesentlichen senkrecht zu dem Drehteil angeordnetes Halteteil zum zeitweiligen Halten der Person ist gekennzeichnet durch wenigstens eine innerhalb des Rotationsbereichs des Drehteils angeordnete vertikale verschiebliche Radachse und wenigstens eine außerhalb des Rotationsbereichs des Drehteils angeordnete vertikal verschiebliche Radachse, wobei an den Radachsen eine oder mehrere Lenkrollen und eines oder mehrere Räder angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Umsetzvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Umsetzvorrichtungen zum Umsetzen insbesondere körperbe
hinderter Personen gehen beispielsweise aus der DE 100 38 861 A1
oder aus der DE 100 38 849 A1 hervor.
Diese Umsetzvorrichtungen bieten insbesondere beim Auf-
und Absteigen der umzusetzenden Person eine hohe Kipp
sicherheit. Gleichzeitig wird eine einfache und schnel
le Anpaßbarkeit an die jeweiligen baulichen Gegebenhei
ten von Rollstuhl, Toilette und Behindertenmöbel ge
währleistet. Um diese Umsetzvorrichtung zu verfahren,
muß sie gekippt werden. Hierbei ist ein nicht unerheb
licher Kraftaufwand der Pflegeperson erforderlich.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine
Umsetzvorrichtung zum Umsetzen insbesondere körperbe
hinderter Personen dahingehend weiterzubilden, daß ihre
Wendigkeit und ihr Handling erhöht sowie der Kraftauf
wand für die Pflegekraft beim Transport der Umsetzvor
richtung verringert werden.
Dieses Problem wird bei einer Umsetzvorrichtung der
eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die vertikal verschieblichen Radachsen und die an
diesen Radachsen angeordneten Lenkrollen und/oder Rä
der, wobei wenigstens eine der Radachsen innerhalb des
Rotationsbereichs des Drehteils und wenigstens eine au
ßerhalb des Rotationsbereichs des Drehteils angeordnet
ist, wird eine leichte Verschiebbarkeit mit minimalem
Kraftaufwand und damit eine hohe Wendigkeit der Umsetz
vorrichtung ermöglicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung nach Anspruch 1 sind Gegen
stand der Unteransprüche.
So steht vorteilhafterweise die wenigstens eine außer
halb des Rotationsbereichs des Drehteils angeordnete
vertikal verschiebliche Radachse unter Federvorspan
nung (Anspruch 2).
Die Federvorspannung der außerhalb des Rotationsbe
reichs des Drehteils angeordneten Radachse(n) ist dabei entsprechend Anspruch 3
so gewählt, daß die Feder(n) einen Teil der Gewichts
kraft der Umsetzvorrichtung aufnimmt/aufnehmen und da
mit ein partielles Anheben der Umsetzvorrichtung be
wirkt/en. Der restliche Anteil der Gewichtskraft wird entsprechend Anspruch 4
mittels einer über eine weiter unten näher erläuterte
Hebelübersetzung erzeugten Kraft, welche auf die inner
halb des Drehteils angeordnete Radachse nach unten
wirkt, gebildet, so daß die Umsetzvorrichtung hierdurch
die zum Verfahren notwendige vollständige Bodenfreiheit
erlangt.
Die Federvorspannung ist ferner so gewählt, daß sie
kleiner ist als die Gewichtskraft einer umzusetzenden
Person, so daß die Umsetzvorrichtung dann, wenn sie zum
Umsetzen der Person verwendet wird, auf dem Boden auf
liegt und eine Verfahrbarkeit in diesem Falle nicht
mehr möglich ist.
Die Hebelübersetzung selbst kann rein prinzipiell auf
die unterschiedlichste Art und Weise ausgestaltet sein.
Eine vorteilhafte Ausführungsform entsprechend Anspruch 5 sieht vor, daß die
Hebelübersetzung einen Exzenter aufweist, der an einer
Stützsäule mittels einer Exzenteraufhängung drehbar be
festigt und über einen an dieser angelenkten Transport
hebel betätigbar ist. Durch den Transporthebel und den
Exzenter wird die wenigstens eine innerhalb des Rotati
onsbereichs des Drehteils angeordnete vertikal ver
schiebliche Radachse verschoben. Dabei kann die Umsetz
vorrichtung je nach Stellung des Transporthebels von
einer Manövrierposition, in der der Transporthebel
gleichzeitig auch als Manövrierhilfe verwendet werden
kann, in eine Betriebsposition, in der eine Person um
gesetzt werden kann und in der die Umsetzvorrichtung
nicht mehr manövrierbar, ist gewissermaßen "umgeschal
tet" werden. Durch diesen gewissermaßen Umschaltvorgang
wird sichergestellt, daß die Umsetzvorrichtung nicht
unbeabsichtigterweise in der Manövrierposition zum Um
setzen der Person verwendbar ist.
Die Umschaltung von der Betriebsposition in die Manö
vrierposition geschieht vorteilhafterweise dadurch, daß
das wenigstens eine an wenigstens einer Radachse ange
ordnete Rad durch Betätigen des Transporthebels mittels
des Exzenters von einem Zustand über dem Niveau des Ba
sisteils (Betriebsposition) in einen Zustand unter das
Niveau des Basisteils (Manövrierposition) und umgekehrt
verschieblich ist (Anspruch 6).
Dabei ist ferner vorteilhafterweise vorgesehen, daß das
wenigstens eine an wenigstens einer Radachse angeordne
te Rad unter einer in Richtung des Exzenters wirkenden
Federvorspannung steht (Anspruch 7). Auch hierdurch wird sicherge
stellt, daß das Rad in der Betriebsposition nicht irr
tümlicherweise ausgefahren ist, d. h. sich unter dem Ni
veau der Basisplatte befindet und so eventuell ein Ver
fahren der Umsetzvorrichtung möglich ist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß das
wenigstens eine an wenigstens einer Radachse angeordne
te Rad an einem in Richtung des Exzenters federvorge
spannten Bolzen angeordnet ist, dessen Kopf an einer
Steuerkante des Exzenters anliegt (Anspruch 8). Hierdurch wird eine
sehr optimale Verschiebung der innerhalb des Rotations
bereichs des Drehteils angeordneten Radachse möglich.
Die Erfindung wird anhand
der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichne
rischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine teilweise geschnittene Seiten
ansicht einer von der Erfindung Gebrauch machen
den Umsetzvorrichtung in Betriebsposition;
Fig. 2 schematisch eine teilweise geschnittene Seiten
ansicht der Umsetzvorrichtung in Manövrierposi
tion;
Fig. 3 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellte
Umsetzvorrichtung und
Fig. 4 eine Unteransicht der Umsetzvorrichtung.
Eine Umsetzvorrichtung, dargestellt in Fig. 1 bis 4,
umfaßt ein Basisteil 2, ein an dem Basisteil 2 befe
stigtes Drehteil 1 und wenigstens ein im wesentlichen
senkrecht zu dem Drehteil 1 angeordnetes Halteteil 16
zum zeitweiligen Halten einer (nicht dargestellten)
Person.
Innerhalb des Rotationsbereichs des mittels eines Zen
tral-Lagerbolzens 12 und einem Zentral-Lagergehäuse 13
sowie Lagerrollen 14 drehbar an dem Basisteil 2 gela
gerten Drehteils 1 ist eine Radachse 7' angeordnet, an
der beispielsweise ein Rad 7 drehbar befestigt ist (das
um seine Achse drehbar gelagerte Rad 7 ist in Fig. 1
und Fig. 2 in zwei verschiedenen Positionen - in durch
gezogener und in gestrichelter Linie - dargestellt. Die
Drehachse des Rads 7 ist in Fig. 4 mit A bezeichnet,
die Drehrichtung mit Pfeilen A'). Die Radachse 7' und
mit ihr das Rad 7 ist an einem vertikal verschieblichen
Führungsbolzen 5 angeordnet.
Über eine an dem Halteteil 16 angeordnete, als Hebel
übersetzung wirkende Exzenteraufhängung 17 umfassend
einen drehbar gelagerten Exzenter 8, an dem der Kopf 5'
des Führungsbolzens 5 anliegt, und einen Transporthebel
15, durch den der Exzenter 8 betätigbar ist, ist der
mittels einer Druckfeder 9 vorgespannte Führungsbolzen
5 und mit ihm die Radachse 7' sowie das oder die Räder
7 durch Herausschwenken des Transporthebels 15 mittels
des Exzenters 8 so in Vertikalrichtung verschieblich,
daß das an der Radachse 7' angeordnete Rad 7 über das
Niveau des Basisteils 2 einziehbar ist (dargestellt in
Fig. 1), so daß die Umsetzvorrichtung nicht mehr ver
fahrbar ist. In diesem Betriebszustand der Umsetzvor
richtung wird eine insbesondere körperbehinderte Person
umgesetzt. An einem exzentrisch angeordneten Träger 11,
an dem vorzugsweise zwei Stützstöcke 18, angeordnet
sind, die dem Festhalten der umzusetzenden Person beim
Umsetzen dienen, ist außerhalb des Rotationsbereichs
des Drehteils 1 ebenfalls eine Radachse 6' und eine an
dieser angeordnete Lenkrolle 6 vorgesehen, die über
Führungsbolzen 4 und Druckfedern 10 in Richtung des
Fußbodens vorgespannt ist. Die Lenkrolle 6 ist senk
recht zur Radachse 6' drehbar gelagert (ihre Drehachse
ist in Fig. 4 schematisch mit B, ihre Drehbewegung mit
Pfeilen B' bezeichnet).
Zum Verfahren der Umsetzvorrichtung wird nun der Trans
porthebel 15 ausgeklappt, so daß die Lenkrolle 7 mit
tels des Exzenters 8 in Richtung des Fußbodens verscho
ben wird. In dieser in Fig. 2 dargestellten Manövrier
position ist die Umsetzvorrichtung leicht von einer Po
sition in eine andere Position zu verfahren und kann so
von der Pflegekraft innerhalb kurzer Zeit für verschie
dene Patienten an unterschiedlichen Orten eingesetzt
werden.
Nachfolgend wird der Gebrauch der Umsetzvorrichtung am
Beispiel der Umsetzung einer Person kurz erläutert.
Ausgehend von einer in Fig. 2 dargestellten Fahrstel
lung lenkt eine Pflegekraft über den Transporthebel 15
die Umsetzhilfe an einen gewünschten Ort, z. B. eine
Toilette, wobei die beiden Träger 11 (siehe insbesonde
re Fig. 3 und 4) die mit dem Transporthebel 15 fluch
ten, in Fahrtrichtung zeigen.
Sobald sich die Toilettenschüssel zwischen den beiden
Trägern 11 befindet, kippt die Pflegekraft den Trans
porthebel 15 nach oben, wie es schematisch in Fig. 1
dargestellt ist, so daß das Rad 7 über das Niveau der
Basisplatte 2 eingezogen ist. Die Umsetzvorrichtung
liegt damit über eine Auflageronde 20 (vergl. Fig. 2
und Fig. 4) auf dem Boden auf.
Nun dreht die Pflegekraft die Drehscheibe 1 bis zur ge
wünschten Position beispielsweise in Richtung eines
Rollstuhls, wobei der Transporthebel 15 dann in die dem
Rollstuhl abgewandte Richtung zeigt. Ein Patient stellt
nun zunächst seine Füße auf eine Trittfläche 19 der
Drehscheibe 1 der Umsetzvorrichtung, um sich dann durch
Festhalten an dem Halteteil 16 aufzurichten, bis er auf
der Umsetzvorrichtung steht. Die Pflegekraft dreht nun
die Drehscheibe 1 mit dem darauf stehenden Patienten
langsam, bis sich dieser unmittelbar vor der Toiletten
schüssel befindet. Unter Zuhilfenahme der beiden Stütz
stöcke 18 läßt sich der Patient sodann auf die Toilet
tenschüssel nieder.
Abhängig von der Gewichtskraft Fg werden die Vorspann
kräfte der beiden Druckfedern 10 entweder schon während
des Aufstehvorgangs des Patienten, d. h. bevor die Dreh
scheibe 1 überhaupt gedreht wird, überwunden, oder aber
spätestens in dem Moment, in dem der Patient auf der
Umsetzvorrichtung steht und seine Position den beiden
Trägern 11 am nächsten ist. In diesem Falle senkt sich
auch dieser Teil der Umsetzvorrichtung derart, daß
sämtliche Gewichtskräfte, d. h. die Gewichtskraft der
Umsetzvorrichtung und die des Patienten auch von weite
ren Auflageronden 21, 22 übernommen werden, indem zu
sätzlich zur Auflageronde 20 nun auch die Auflageronden
21, 22 den Boden berühren.
Der Aufstehvorgang von der Toilette bis zum Niederlas
sen auf dem Rollstuhl erfolgt in umgekehrter Weise ent
sprechend.
Claims (8)
1. Umsetzvorrichtung zum Umsetzen insbesondere körper
behinderter Personen, mit einem Basisteil (2) und
einem an dem Basisteil (2) drehbar befestigten Dreh
teil (1) und wenigstens einem im wesentlichen senk
recht zu dem Drehteil (1) angeordnetes Halteteil zum
zeitweiligen Halten der Person, gekennzeichnet durch
wenigstens eine innerhalb des Rotationsbereichs des
Drehteils (1) angeordnete vertikal verschiebliche
Radachse (7') und wenigstens eine außerhalb des Ro
tationsbereichs des Drehteils (1) angeordnete vertikal
verschiebliche Radachse (6'), wobei an den Radachsen
(7'; 6') eine oder mehrere Lenkrollen (6) und eines
oder mehrere Räder (7) angeordnet sind.
2. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wenigstens eine außerhalb des Ro
tationsbereichs des Drehteils (1) angeordnete vertikal
verschiebliche Radachse (6') unter Federvorspannung
steht.
3. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Federvorspannung auf das Gewicht
der Umsetzvorrichtung und das Gewicht der umzuset
zenden Person angepaßt sind.
4. Umsetzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine in
nerhalb des Rotationsbereichs des Drehteils (1) angeord
nete vertikal verschiebliche Radachse (7') durch ei
ne Hebelübersetzung vertikal verschieblich ist.
5. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hebelübersetzung einen Exzenter
(8) aufweist, der an einer Stützsäule mittels einer
Exzenteraufhängung (17) drehbar befestigt und über
einen an dieser angelenkten Transporthebel (15) be
tätigbar ist.
6. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine an wenigstens ei
ner Radachse (7') angeordnete Rad (7) durch Betäti
gen des Transporthebels (15) mittels des Exzenters
(8) von einem Zustand über dem Niveau des Basisteils
(2) (Betriebsposition) in einen Zustand unter das
Niveau des Basisteils (2) (Manövrierposition) und
umgekehrt verschieblich ist.
7. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine an wenigstens ei
ner Radachse (7') angeordnete Rad (7) unter einer in
Richtung des Exzenters (8) wirkenden Federvorspan
nung steht.
8. Umsetzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das wenigstens eine an wenigstens ei
ner Radachse (7') angeordnete Rad (7) an einem in
Richtung des Exzenters (8) federvorgespannten Bolzen
angeordnet ist, dessen Kopf an einer Steuerkante des
Exzenters (8) anliegt.
Priority Applications (2)
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WO2008022634A1 (de) * | 2006-08-24 | 2008-02-28 | Leonair Gmbh | Vorrichtung zum umsetzen einer person |
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2002
- 2002-05-10 DE DE10221038A patent/DE10221038C1/de not_active Expired - Fee Related
- 2002-05-10 DE DE20207374U patent/DE20207374U1/de not_active Expired - Lifetime
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WO2008022634A1 (de) * | 2006-08-24 | 2008-02-28 | Leonair Gmbh | Vorrichtung zum umsetzen einer person |
DE102006039602A1 (de) * | 2006-08-24 | 2008-03-13 | Leonair Gmbh | Vorrichtung zum Umsetzen einer Person |
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---|---|
DE20207374U1 (de) | 2002-08-01 |
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