DE10220015A1 - Verfahren zum Einspritzen von Schmieröl in einen Zylinder eines Verbrennungsmotors - Google Patents
Verfahren zum Einspritzen von Schmieröl in einen Zylinder eines VerbrennungsmotorsInfo
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Abstract
Eine Pumpe (6) wird in regelmäßigen Zeitabständen zur Förderung einer dosierten Menge von Schmieröl in einen Leitungsraum (15) betätigt, welcher sich in einer Schmierleitung (4) befindet, die mit einem Düsenventil (3) verbunden ist, das bei einem Druck schließt, der niedriger ist als sein Öffnungsdruck. Das Schmieröl wird, während Schmieröl von der Pumpe in den Leitungsraum gefördert wird, vorübergehend unter fortschreitendem Druckaufbau im Leitungsraum (15) gespeichert. Das gespeicherte Schmieröl wird freigegeben durch Versprühen durch das Düsenventil (3), wenn der Schmieröldruck im Leitungsraum den Öffnungsdruck des Düsenventils übersteigt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einspritzen von
Schmieröl in einen Zylinder eines Verbrennungsmotor, insbesondere
eines Zweitakt-Kreuzkopf-Motors, wobei eine Pumpe in regelmäßigen
Zeitabständen zur Förderung einer dosierten Menge Schmieröl in eine
Schmierölleitung betätigt wird und die Schmierölleitung den Auslass
der Pumpe mit einem an einer Schmierstelle angeordneten Düsenventil
verbindet, und wobei das Düsenventil zum Einsprühen des Schmieröls
in den Zylinder öffnet, sobald der Druck in der Schmierleitung einen
vorgegebenen Öffnungsdruck übersteigt.
Ein solches Verfahren ist aus der WO 00/28194 bekannt, wobei die
Düsenventile in einer Reihe entlang der Peripherie einer
Zylinderlaufbuchse verteilt und die Düsen so gerichtet sind, dass sie
Schmieröl in ein nahe der jeweiligen Düse liegendes Segment der
Innenfläche der Zylinderlaufbuchse einsprühen. Es wird eine große
Anzahl von Düsen, z. B. zehn, benutzt, um eine Verteilung des
Schmieröls über den gesamten Umkreis der Zylinderlaufbuchse zu
erhalten.
In Bezug auf die Förderung des Schmieröls zur Düse besteht laut
WO 00/28194 ein Problem darin, dass es aufgrund der Kompressibilität des
Schmieröls in den Schmierleitungen schwierig ist, zeitbezogen eine
vorschriftsmäßige Förderung des Schmieröls zu erhalten. Es wird als
eine Bedingung zum Erhalt der beabsichtigten Versprühung des
Schmieröls festgestellt, dass zum Zeitpunkt der Austragung des Öls
dessen Druck, analog zu herkömmlichen Verfahren zur Kraftstoff
einspritzung, den Öffnungsdruck des Öffnungsventils übersteigen
muss. Bei der Kraftstoffeinspritzung wird gewöhnlich die
Kraftstoffmenge so schnell und in solcher zweckmäßig großen Menge
geliefert, dass der Druck in den Druckleitungen zwischen der Pumpe
und der Düse den Öffnungsdruck zeitgerecht zum Einspritzbeginn der
Düse übersteigt, um den Einspritzvorgang einzuleiten, wonach eine
unterbrechungslose Förderung der Kraftstoffmenge von der Pumpe in
den Zylinder während eines Zeitraums erfolgt, der 10-50mal länger sein
kann als der Zeitraum, der für den Aufbau des Öffnungsdruckes
erforderlich ist.
Das Versprühen von Schmieröl in einen Zylinder ist auch aus der
japanischen Offenlegungsschrift 7-34837 von 1995 bekannt, gemäß
der, wie bei einer Kraftstoffeinspritzung, Schmieröl durch Düsenventile
eingespritzt wird, die im Zylinderkopf angeordnet sind. Die
Schmierölpumpe ist in diesem Fall hubbezogen mit der Kurbelwelle des
Verbrennungsmotors verbunden, so dass bei jeder
Kurbelwellenumdrehung Schmieröl durch Versprühen auf die
Innenfläche der Zylinderlaufbuchse gelangt.
Das dänische Patent 81275 von 1954 des Anmelders beschreibt ein
Schmierölsystem, bei welchem die Schmierölförderung intermittierend
im Verhältnis zur Drehzahl des Motors zu den Schmierstellen auf der
Innenfläche der Zylinderlaufbuchse zum Beispiel bei jeder, jeder zweiten
oder jeder dritten Kurbelwellenumdrehung stattfindet. Um eine Zufuhr
von Schmieröl zu den Schmierstellen zu erhalten, die zeitlich exakt im
Verhältnis zu den Kolbenhüben stattfindet, ist ein gesteuertes
Absperrventil in jeder Schmierleitung in unmittelbarer Nähe jeder
einzelnen Schmierstelle angeordnet. Jedesmal, wenn ein
Schmiervorgang an der Schmierstelle stattfinden soll, liefert die
Schmierölpumpe eine genau dosierte Menge Schmieröl, welches bei
niedrigem Druck von dem Absperrventil zurückgehalten wird, bis der
Kolben der Schmierstelle gegenüberliegt. Danach wird im exakt
richtigen Augenblick das Absperrventil betätigt und das Schmieröl wird
freigegeben und tritt an der Schmierstelle aus, wo die Kolbenringe das
Öl in Umfangsrichtung der Zylinderlaufbuchse verteilen können. Um
einen Druckabfall im Schmieröl im Augenblick der Betätigung des
Absperrventils zu vermeiden, kann eine geringe Speichermenge Öl in
der Schmierleitung zurückgehalten werden, das mit Hilfe eines
federbelasteten Kolbens mit Druck beaufschlagt wird. Bei bekannten
Schmiersystemen dieser Art wird das Schmieröl auf einem Druck von
einigen wenigen bar gehalten.
Im Gegensatz hierzu wird das Schmieröl in den vorher genannten
Schmierölsystemen mit einem höheren Druck gefördert, welcher ein
Versprühen des Schmieröls gestattet. Dieser höhere Druck führt auf der
Förderseite eine Reihe von Nachteilen für das Schmieröl mit sich, unter
anderem die Gefahr von leckbedingten Schwankungen bei der ge
lieferten Schmierölmenge. Diese Nachteile verstärken sich, wenn eine
größere Anzahl von Düsenventilen je Zylinder angeordnet ist, da der
Inhalt in den Schmierleitungen dann im Verhältnis zu der Menge des
ausgetragenen Schmieröls proportional größer ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
beizustellen, welches eine zuverlässige Zufuhr einer relativ geringen
Menge Schmieröl bei einem hohen Druck gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das
Düsenventil bei einem Druck schließt, der niedriger ist als sein
Öffnungsdruck, dass das Schmieröl von der Pumpe über ein
Rückschlagventil in einen Raum zwischen dem Rückschlagventil und
dem Düsenventil gefördert und hierin während der Förderung der
Pumpe in diesen Raum unter schrittweisem Druckaufbau vor
übergehend gespeichert wird, und dass die gespeicherte Menge
Schmieröl durch Versprühen durch das Düsenventil freigegeben wird,
sobald der Schmieröldruck in dem Raum den Öffnungsdruck des
Düsenventils übersteigt.
Das Düsenventil ist für einen hohen Öffnungsdruck ausgelegt, und das
von der Pumpe beigestellte Schmieröl kann in dem Raum zwischen dem
Rückschlagventil und dem Düsenventil bis auf diesen hohen
Öffnungsdruck gebracht werden. Die Speicherung des Schmieröls in
diesem Raum ist dadurch möglich, dass das Schmieröl eine gewisse
Menge Luft enthält, welche komprimiert wird und einen Druckanstieg
im Schmieröl bewirkt, während weiteres Schmieröl von dem Raum
aufgenommen wird. Wenn die gespeicherte Menge Schmieröl so groß ist,
dass der Druck im Öl den Öffnungsdruck des Düsenventil übersteigt,
öffnet das Düsenventil und gestattet ein Versprühen des Schmieröls im
Zylinder. Die Menge des während des Versprühvorgangs geförderten
Schmieröls ist abhängig vom Schließdruck des Düsenventils, wobei ein
niedrigerer Schließdruck eine größere Austragung von Schmieröl aus
dem Raum zwischen dem Rückschlagventil und dem Düsenventil
bewirkt als ein höherer Schließdruck. Das Rückschlagventil hält den
Raum am Ende des Fördervorgangs zuverlässig geschlossen, so dass
das erforderliche Schmieröl zwangsläufig über das Düsenventil
ausgebracht wird.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird das Schmieröl von der
Pumpe in mehreren dosierten Teilmengen durch das Rückschlagventil
in den Raum gefördert, indem der Druck im selben Maße nach und
nach ansteigt wie die Schmierölteilmengen in den Raum gefördert
werden, und wobei das Schmieröl durch das Düsenventil versprüht
wird, wenn die zuletzt dem Raum zugeführte Teilmenge Schmieröl
bewirkt, dass der Schmieröldruck in dem Raum den Öffnungsdruck des
Düsenventils übersteigt. Durch den Aufbau des erforderlichen Druckes
mit Hilfe mehrerer Betätigungen der Schmierölpumpe ist es möglich, die
Pumpe mit kleineren Abmessungen auszuführen und trotzdem die
Gesamtmenge Schmieröl zu erhalten, die für einen vollständigen
Versprühvorgang erforderlich ist. Die Pumpe weist somit kleinere Leck-
Querschnittsflächen auf und ist demzufolge weniger empfindlich gegen
leckbedingte Druckschwankungen. Das Rückschlagventil am
Zufuhrende des Schmierölraumes in der Schmierleitung, in welchem
sich das Schmieröl ansammelt, ist weitgehend leckfrei, und die
vorübergehende Unterbrechung der Schmierölförderung zwischen zwei
Betätigungen der Pumpe verursacht keine Probleme, da der Druck
während langer Zeit bei hohem Überdruck im Inneren der
Schmierleitung aufrecht erhalten werden kann. Der schrittweise
Druckaufbau kann zum Beispiel während mehrerer oder vieler
Umdrehungen der Motorkurbelwelle stattfinden, bevor das Düsenventil
öffnet und die sich durch mehrere oder viele Pumpenhübe
angesammelte Schmierölmenge durch Versprühen in den Zylinder
freigibt.
Es ist möglich, eine Pumpe zu benutzen, die im Verhältnis zum
Motorzyklus frei steuerbar arbeitet, zum Beispiel auf die Weise, dass die
Pumpe während einer einzelnen Umdrehung der Motorkurbelwelle
unmittelbar ein oder mehrere Male in schneller Folge betätigt wird,
bevor ein Versprühen stattfindet, dem dann eine Pause folgt, aber
vorzugsweise wird die Pumpe proportional der Umdrehung der
Motorkurbelwelle betätigt, d. h. es erfolgt eine vorgegebene Anzahl von
Betätigungen während einer vorgegebenen Anzahl von Umdrehungen
der Motorkurbelwelle. Bei einer derart proportionalen Betätigung wird
die durchschnittliche Schmierölmenge je Zeiteinheit reduziert, wenn die
Motorbelastung abfällt.
Die Pumpe wird zweckmäßigerweise 2 bis 30 mal und vorzugsweise
höchstens 10 mal betätigt, bevor ein Sprühvorgang stattfindet. Die
Pumpe muss dann nämlich nur einen geringen Teil der gesamten
Schmierölmenge liefern. Bei mehr als 30 Betätigungen für die
Förderung der erforderlichen Schmierölmenge wird keine Verbesserung
der Leckverhältnisse mehr erzielt, und in der Regel ist es
wünschenswert, die Anzahl der Betätigungen bei höchstens 10 mal zu
halten.
Um die Anwendung einer relativ einfachen Pumpe zu gestatten, bewirkt
jede einzelne von der Pumpe geförderte Teilmenge des Schmieröls einen
Druckanstieg im Raum zwischen dem Rückschlagventil und dem
Düsenventil von zwischen 1 und 10 bar und vorzugsweise zwischen 2
und 5 bar. Da es sich um eine Förderung einer begrenzten Menge von
Schmieröl in einen auf der Düsenseite geschlossenen Leitungsraum
handelt, kann eine einfache Kolbenpumpe für die Förderung des
Schmieröls auch dann eingesetzt werden, wenn der Druck im Raum
recht hoch, zum Beispiel 60 bar oder höher, ist.
Die Förderbedingungen für das Schmieröl können abhängig von der
Motorbelastung unterschiedlich sein. Zur Überwindung des
Öffnungsdrucks muss die Pumpe bei Teillastbetrieb des Motors
vorzugsweise öfter betätigt werden als bei Volllastbetrieb. Dadurch
können bei Teillastbetrieb größere Leckmengen akzeptiert werden, und
demzufolge kann die Pumpe mit größeren Toleranzen konstruiert
werden und damit eine längere Lebensdauer erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft so weitergebildet
werden, dass bei einer Teillast von P Prozent der Vollast des
Verbrennungsmotors eine größere Menge Schmieröl je kWh gefördert
wird als P Prozent × Schmierölmenge je kWh bei Volllastbetrieb. Das
Schmierölsystem kann auf diese Weise für automatische Veränderung
der Schmierölmenge konstruiert werden, indem ein Düsenventil zur
Anwendung kommt, dessen Öffnungsdruck mit sinkendem
Zylinderdruck abfällt; dies geschieht unter Ausnutzung des Umstands,
dass in jedem Augenblick des Verdichtungshubes der Motortaktfolge
der Zylinderdruck bei Teillast niedriger ist als bei Vollast.
In der Absicht, die Anzahl Düsenventile in jedem einzelnen Zylinder zu
begrenzen, öffnet jedes Düsenventil vorzugsweise bei einem Druck, der
auf einen Bereich von 15 bis 40 bar über dem Zylinderdruck in der
Phase der Motortaktfolge, wenn das Schmieröl im Zylinder versprüht
wird, voreingestellt wird. Dieser Überdruck kann ein wirksames
Versprühen des Schmieröls ergeben, und insbesondere, wenn der
Druck im Bereich 30 bis 40 bar liegt, ist die Versprühung so effizient,
dass das Schmieröl angemessen weit in den Zylinderraum eingespritzt
werden kann, wodurch Schmieröl angemessen gleichmäßig über ein
vorzugsweise großes Segment der inneren Fläche der
Zylinderlaufbuchse verteilt werden kann.
Während der Öffnungsdruck des Düsenventils die Intensität des
Versprühens des Schmieröls steuert, können die Häufigkeit des
Versprühvorgangs und damit auch die Schmierölmenge je
Versprühvorgang durch den Schließdruck des Düsenventils gesteuert
werden.
Obwohl der der Versprühung entgegenwirkende Druck mit
zunehmendem Zylinderdruck ansteigt, öffnet das Düsenventil
vorzugsweise zu einem Zeitpunkt, wenn der Zylinderdruck höher als 40
Prozent des höchsten Kompressionsdrucks im Verbrennungsmotor ist.
Das Schmieröl kann vorzugsweise auf den oberen Teil der Lauffläche
der Kolbenringe in der Zylinderlaufbuchse gesprüht werden, da hier der
Werkstoff der Zylinderlaufbuchse der größten Beanspruchung
ausgesetzt ist. Eine Durchführung des Versprühens von Schmieröl auf
der Lauffläche relativ spät während des Aufwärtshubs des Kolbens
verkürzt den Zeitraum zwischen dem Versprühen des Schmieröls und
der Bewegung der Kolbenringe über die soeben geschmierte Lauffläche.
Dies trägt dazu bei, das Schmieröl im oberen Bereich der
Zylinderlaufbuchse zu halten, wo der größte Schmierbedarf besteht.
Um eine geeignete Schmierung bei Teillastbetrieb zu erhalten und einen
Ausgleich für Leckverluste beim Pumpen des Schmieröls zu erzielen,
kann die zu fördernde Teilmenge der Pumpe einstellbar sein. Die zu
fördernde Teilmenge kann zweckmäßigerweise erhöht werden, wenn der
Motor im Teillastbetrieb arbeitet, wodurch es bei einem Motor mit
niedrigerer Drehzahl bei Teillast möglich wird, in den Raum zwischen
dem Rückschlagventil und dem Düsenventil die gleiche Menge
Schmieröl bei Teillast wie bei Vollast zu fördern, unabhängig davon,
dass bei Teillast und der bedingt durch die längere Förderdauer für die
Teilmenge die Leckmenge größer wird.
Bei einer anderen Ausführungsform wird bei einer Teillast von P Prozent
der Vollast des Verbrennungsmotors im Durchschnitt je Umdrehung
der Motorkurbelwelle eine kleinere Menge Schmieröl in den Zylinder
eingesprüht als P Prozent der im Zylinder versprühten Menge Schmieröl
bei Vollast im Durchschnitt je Umdrehung der Motorkurbelwelle.
Zusätzlich zu einer fein verteilten und effizienten Versprühung des
Schmieröls infolge des Druckaufbaus im Raum zwischen dem
Rückschlagventil und dem Düsenventil ergibt sich durch diese
lastabhängige Einstellung der Schmierölmenge ein Kostenvorteil durch
die Reduzierung des spezifischen Schmierölverbrauchs. Dank der
effizienten Versprühung, die dadurch erhalten wird, dass vor dem
Versprühen ein Druckaufbau stattfindet, und der geeignet großen
Menge Schmieröl, die jeder Düse zugeführt wird, wird eine so gute
Verteilung des Schmieröls auf der Innenfläche der Zylinderlaufbuchse
erhalten, dass das niedrigere Temperaturniveau auf der Innenfläche der
Laufbuchse bei Teillast insofern ausgenutzt werden kann, als weniger
Schmieröl aufgetragen wird. In dieser Hinsicht ist es nicht von
ausschlaggebender Bedeutung, ob der Druckaufbau schrittweise durch
mehrere Betätigungen einer relativ kleinen Pumpe oder durch konti
nuierliche Arbeit einer größeren Pumpe erfolgt.
Bei einer weiteren Ausführungsform liefert die Pumpe eine größere
Menge Schmieröl je kWh bei einer Teillast von P Prozent der Vollast des
Verbrennungsmotors als P Prozent der Schmierölmenge bei Vollast. Wie
vorstehend bereits gesagt, ist die Versprühung vorzugsweise in Bezug
auf die lastabhängige Dosierung des Schmieröls selbsteinstellend
ausgeführt. Auch in dieser Hinsicht ist es nicht von ausschlaggebender
Bedeutung, ob der Druckaufbau schrittweise durch mehrere
Betätigungen einer relativ kleinen Pumpe oder durch kontinuierliche
Arbeit einer größeren Pumpe erfolgt.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung, die sehr
schematische Darstellungen enthält, näher beschrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Zylinder in Seitenansicht,
Fig. 2 einen einzelnen Zylinder mit vier Düsenventilen,
Fig. 3 in schematischer Darstellung ein Zufuhrsystem für
Zylinderschmieröl und
Fig. 4 bis 7 in Form von Diagrammen verschiedene Ablauffolgen
von Schmiervorgängen.
Der Einfachheit halber werden in nachstehender Beschreibung bei den
verschiedenen Ausführungsformen die gleichen Bezugszeichen für Teile
vom gleichen Typ benutzt.
Ein Verbrennungsmotor, z. B. ein Zweitakt-Kreuzkopfmotor vom Typ MC
oder ein großer Viertaktmotor, mit einer Bohrung von mehr als 22 cm
ist mit einem Zylinderschmiersystem ausgerüstet. Der Motor kann z. B.
eine Anzahl von Zylindern im Bereich von vier bis zu 28 Zylindern
aufweisen. Die Bohrung kann z. B. im Bereich von 22 bis 120 cm liegen
und vorzugsweise von 60 bis 100 cm betragen. Jeder Zylinder 1
umfasst eine Zylinderlaufbuchse 2 mit einem Zylinderkopf und einen
Kolben 8, welcher in der Laufbuchse läuft und mit den Kolbenringen 9
versehen ist, die entlang der Innenfläche der Zylinderlaufbuchse auf
ihrer Lauffläche 10 gleiten.
Zur Reduzierung des Verschleißes sowohl am Kolben als auch an den
Kolbenringen als auch an der Zylinderlaufbuchse muss die Lauffläche
mit Schmieröl geschmiert werden, was durch eine Anzahl von
Düsenventilen 3 erfolgt, die entlang der Peripherie der Zylin
derlaufbuchse angeordnet sind, und wobei jedes Düsenventil eine
Ventilnadel 11 aufweist, welche durch Federbelastung an einen
Ventilsitz 12 anstellbar ist. Ausgangsseitig ("stromabwärts") sind ein
oder mehrere Sprühbohrungen 13 in den Richtungen gebohrt, in denen
das Schmieröl während des Sprühvorgangs eingespritzt wird. Wenn das
Düsenventil geschlossen ist, ist die Spitze 14 der Ventilnadel, welche
radial im Ventilsitz angeordnet ist, durch den Druck im Zylinder am
Düsenventil 3 beaufschlagt, der durch die Sprühbohrungen hindurch
wirkt. Wenn das Düsenventil geöffnet ist, wird die größere Fläche der
gesamten Spitze der Ventilnadel vom Druck im Zylinder beaufschlagt,
was bedeutet, dass der Öffnungsdruck des Ventils höher ist als der
Schließdruck.
Jedes Düsenventil 3 ist an eine Schmierleitung 4 angeschlossen, die
über ein Rückschlagventil 5 mit einer Pumpe 6 verbunden ist, welche
bei Betätigung eine dosierte Menge Schmieröl in einen zwischen dem
Rückschlagventil 5 und dem Nadelventil 3 vorhandenen Leitungsraum
15 fördert. Das Schmieröl wird durch Leitungen 7 mit Vorpumpdruck
an die einzelnen Pumpen 6 gefördert. Die Arbeitsweise des Schmier
systems ist allgemein vorstehend beschrieben.
Ein Zweitaktmotor kann für Gleichstromspülung konstruiert sein, und
dann wird die Spülluft durch Spülluftkanäle 16 am unteren Ende des
Zylinders 1 eingeleitet, wobei sie auf bekannte Weise im Zylinder
kreisförmig aufwärts strömt (Pfeil A in Fig. 2), während ein
Auslassventil 17 im oberen Ende des Zylinders geöffnet ist sowie
während des anschließenden Füllens des Zylinders.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind mehrere, in diesem Fall vier
Düsenventile in Umfangsrichtung des Zylinders angeordnet. Eine
gleichmäßige Verteilung der Düsenventile 3 in der Umfangsrichtung
bietet den Vorteil, dass die Düsen von gleicher Konstruktion sein
können, wobei jede das für die Schmierung des Zylinders vorgesehene
Öl auf einen ähnlichen Bereich der Lauffläche verteilt. Die Düsenventile
können auf zueinander unterschiedlicher Höhe im Zylinder oder
wahlweise, auch im Zylinderkopf angeordnet sein. Die Anzahl der
Düsenventile 3 im Zylinder richtet sich nach dem Zylinderdurchmesser,
d. h. der Bohrung (B), wobei in der Regel eine Anzahl von B/ 10 ± 2
Ventile zweckmäßig ist, wobei B den Durchmesser der Bohrung in cm
bezeichnet.
Vorzugsweise ist jedem Düsenventil eine Pumpe 6 zugeordnet. Typisch
sind mehrere Pumpen in einem Schmiergerät zusammengefasst, welche
bei einem kleinen Motor mehrere oder sämtliche Zylinder des Motors
und bei einem großen Motor die Schmierstellen eines einzelnen
Zylinders versorgen kann. Die Pumpenkolben können durch eine
Nockenwelle betätigt werden, wobei die Nockenwelle entweder
mechanischen Antrieb . hat oder von einem Elektromotor angetrieben
wird. Die mechanisch angetriebene Nockenwelle kann über einen
Kettenantrieb oder eine ähnliche Kraftübertragung zwischen der
Nockenwelle und einer Antriebswelle des Motors angetrieben werden;
bei Elektromotor-Antrieb der Nockenwelle kann eine elektronische
Steuerung anhand einer drehzahlbezogenen Information vom Motor
erfolgen. Vorzugsweise werden jedoch die Pumpenkolben von einer
hydraulischen Vorrichtung betätigt, die ihre Steuersignale von einer
Elektronik bezieht, z. B. einem sogenannten Alpha Lubricator aus der
Herstellung des Anmelders. Es kann ein einzelner Pumpenkolben je
Vorrichtung vorgesehen sein, vorzugsweise werden jedoch mehrere
Pumpenkolben, die dem gleichen Zylinder zugeordnet sind, von einer
einzelnen Vorrichtung gemeinsam betätigt.
Ein Beispiel eines solchen Schmiersystems zeigt Fig. 3, worin ein
Behälter 18 Zylinder-Schmieröl enthält, welches mit Hilfe einer, hier
nicht ausführlicher beschriebenen Heizvorrichtung 19 vorgewärmt
werden kann. Anders als das übrige, in großen Verbrennungsmotoren
verwendete Schmieröl wird das für die Zylinderschmierung verwendete
Schmieröl nicht vor der Verwendung in einer Schmierölzentrifuge
gereinigt. Als Zylinder-Schmieröl wird in der Regel ein hochdotiertes,
säureneutralisierendes Öl mit einem Gehalt an Kalziumkarbonat
verwendet, wobei letzteres in einer komplexen Bindung so in einem
Partikel gekapselt ist, dass es im Öl schwebend gehalten wird. Beim
Zentrifugieren würden diese Partikel aus dem Öl abgeschieden. Da kein
Zentrifugiervorgang stattfindet, enthält das Zylinder-Schmieröl
zwangsläufig feine Luftblasen.
Eine Vorfüllpumpe 20 fördert das Schmieröl durch einen Filter 21 in
eine Zulaufleitung 22, von der eine Leitung 7 zur
Betätigungsvorrichtung 25 abzweigt, wobei von den einem einzelnen
Zylinder 1 zugeordneten Pumpen in der Zeichnung nur eine dargestellt
ist. Ein Druckspeicher 23 ist an die Betätigungsvorrichtung mit den
Pumpen angeschlossen um Druckschwankungen beim Füllen der
Pumpen auszugleichen. Ein anderer Druckspeicher 24 dient zum
Ausgleichen von Druckschwankungen in der Leitung 7. Die Pumpen 6
werden über ein Magnetventil 26 gesteuert, welches Steuersignale über
ein Kabel von einer (nicht abgebildeten) Steuerelektronik bezieht. Ein
Rückkopplungsgeber 27 liefert Informationen über den momentanen
Betätigungszustand des Betätigungskolbens an die Steuerelektronik.
Durch den Rücklaufabzweig 28 strömt überschüssiges Schmieröl zu
einer Rücklaufleitung 29 und von dort weiter in den Ölbehälter 18. Ein
Druckregler 30 regelt den Druck in der Zulaufleitung auf einen
vorgegebenen Wert ein, der z. B. im Bereich von 1 bis 60 bar und
typischerweise zwischen 7 und 20 bar liegt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann die Pumpe 6 als Kolbenpumpe
ausgeführt sein, was den Vorteil mit sich bringt, dass die gelieferte
Menge Schmieröl volumetrisch bei jedem Pumpenhub gemessen wird,
und dies wird bei relativ niedrigem Druck der Vorfüllpumpe erzielt, bei
dem jegliche geringfügige, in der Praxis auftretende Schwankungen
beim Luftgehalt keinen nennenswerten Einfluss auf die Menge
Schmieröl in dem in Rede stehenden Raum hat.
Bei jeder Betätigung dosiert die Pumpe 6 Zylinder-Schmieröl über das
Rückschlagventil 5 in den Leitungsraum 15, welcher direkte
Verbindung mit einer Druckkammer 31 im Düsenventil 3 hat. Wenn
das Düsenventil geschlossen ist, wird die Druckkammer durch das
Düsengehäuse, den Ventilsitz 12 und die durch eine Druckfeder 32 bis
zum Anliegen gegen den Ventilsitz gedrückte Ventilnadel 11 begrenzt.
Der Druck in der Druckkammer wirkt auf die exponierte Fläche der
Ventilnadel in der Druckkammer mit einer entgegen der Federkraft
wirkenden Öffnungskraft. Wenn durch eine oder mehrere von der
Pumpe 6 geförderte Teilmengen eine so große Menge Schmieröl in die
Druckkammer gelangt ist, dass der darin anstehende Druck auf die
Ventilnadel mit einer Kraft wirkt, die größer ist als die Federkraft, wird
die Ventilnadel vom Ventilsitz abgehoben, und im gleichen Augenblick
strömt unter Druck stehendes Schmieröl vorwärts zur Sprühbohrung
bzw. zu den Sprühbohrungen und wird in den Zylinder eingesprüht.
Wenn das Düsenventil geöffnet ist, wirkt der Druck in der
Druckkammer 31 auf die Querschnittsfläche der gesamten Ventilnadel,
in Schließstellung des Düsenventils dagegen wirkt der Druck nicht auf
den mittleren Bereich, der durch den Ventilsitz abgesperrt ist. Bedingt
durch die größere Querschnittsfläche bei der Öffnungsstellung kann ein
Druck, der kleiner ist als der Öffnungsdruck in der Druckkammer 31
die von der Feder 32 bewirkte Druckkraft überwinden und die
Ventilnadel in geöffneter Stellung halten. Die Ventilnadel geht nur dann
in Schließstellung, also bis zum Anliegen am Ventilsitz 12, wenn der
Druck in der Druckkammer unter den Schließdruck abgesunken ist,
und dieser Schließdruck ist der Druck, bei dem die von der Feder 32
erzeugte Kraft den auf die volle Querschnittsfläche der Ventilnadel 11
wirkenden Druck des Schmieröls übersteigt.
Die Druckfeder 32 oder eine andere, eine auf die Ventilnadel 11
wirkende Schließkraft erzeugende Kraftquelle, wie z. B. der
Hydraulikdruck in der Kammer 33 ist maßgeblich für den
Öffnungsdruck des Düsenventils. Die Federkraft oder der
Hydraulikdruck in der Kammer 33 kann einstellbar sein und eine
Veränderung des Öffnungsdrucks entsprechend den jeweiligen
Betriebsbedingungen des Motors gestatten.
Die Länge der Schmierleitung 4 richtet sich nach dem Abstand
zwischen der Pumpe 6 und dem Düsenventil 3. Typischerweise beträgt
die Länge der Leitung zwischen 0,5 und 8 m, z. B. zwischen 3 und 5 m,
und der Leitungsdurchmesser wird vorzugsweise so gewählt, dass der
Raum im Inneren der Leitung ausreichend groß ist, um ein Verdichten
des Zylinder-Schmieröls bis auf das Volumen zu gestatten, das für eine
einzelne Betätigung des Düsenventil erforderlich ist. Die Schmierleitung
4 kann z. B. einen Innendurchmesser von 5 mm und eine Länge von
4 m zwischen dem Rückschlagventil 5 und dem Düsenventil 3 aufweisen,
wobei sich dann ein Rohrvolumen von 31,4 cm3 ergibt. Versuche haben
gezeigt, dass eine Fördermenge von rund 0,1 cm3 Zylinder-Schmieröl bei
diesem Volumen zu einer Drucksteigerung um ca. 5 bar führt.
Wenn der Verbrennungsmotor gestartet wird, wird der Druck im
Leitungsraum 15 zuerst durch eine Folge von Pumpenbetätigungen bis
zu einem Druckniveau erhöht, das dem Schließdruck Pc des
Düsenventils entspricht, der beispielsweise im Bereich zwischen 40 und
150 bar und typischerweise zwischen 50 und 130 bar liegt. Diese große
Anzahl von Pumpenbetätigungen kann vor dem Starten oder während
des Hochfahrens des Motors durchgeführt werden. Bei fortgesetzter
Förderung von Zylinder-Schmieröl durch die Pumpe 6 wird der Druck
im Leitungsraum 15 zu einem Zeitpunkt den Öffnungsdruck Po des
Düsenventils 3 überschreiten, wobei das Schmieröl eingespritzt wird,
bis der Druck im Leitungsraum 15 unter den Schließdruck Pc abfällt.
Die eingespritzte Menge Schmieröl ist somit abhängig von der Differenz
zwischen den Öffnungs- und Schließdrücken des Düsenventils und der
Größe des Leitungsraums 15. Gleichzeitig ist erkennbar, dass die
eingespritzte Menge Schmieröl der Gesamtmenge Schmieröl entspricht,
die von der Pumpe 6 zwischen zwei Betätigungen des Düsenventils 3
gefördert wird.
Aufgrund des hohen Preises für Zylinder-Schmieröl ist es von Vorteil,
die Menge verbrauchten Schmieröls je vom Zylinder erzeugter kWh zu
reduzieren. Um eine effiziente Schmierung im Verhältnis zur
verbrauchten Menge Schmieröl zu erhalten, ist es wünschenswert, bei
jeder Betätigung des Düsenventils eine geeignet große Menge Schmieröl
einzuspritzen, so dass das Öl auf die optimale Weise auf die Lauffläche
gelangt. Dies bedeutet, dass es erwünscht sein kann, dass nicht bei
jeder Umdrehung der Motorkurbelwelle ein Schmiervorgang stattfindet,
sondern eher nur einmal je einer Anzahl von Umdrehung der
Motorkurbelwelle, wie bei jeder zweiten, dritten, vierten, fünften,
sechsten, siebten oder achten etc. Umdrehung der Motorkurbelwelle.
In Fig. 4 ist eine Folge von Fördervorgängen dargestellt, bei denen die
Pumpe 6 zum Beispiel einmal bei jeder Umdrehung der
Motorkurbelwelle betätigt wird, da die Pumpe durch Nocken auf einer
Nockenwelle betätigt wird und die Nockenwelle proportional zu den
Umdrehungen der Nockenwelle des Motors angetrieben wird. Bei jeder
Betätigung nimmt der Druck im Leitungsraum 15 schrittweise zu, bis
der Druck bei der letzten Betätigung den Öffnungsdruck des
Düsenventils übersteigt, wonach das Einspritzen des Schmieröls in den
Zylinder stattfindet, während der Druck im Leitungsraum schlagartig
auf den Schließdruck Pc abfällt und ein neuer Zyklus mit einem
Druckaufbau beginnt.
In Fig. 5 ist ein Fördervorgang dargestellt, bei dem die Pumpe 6 so
ausgeführt ist, dass ihre Fördermenge im Wesentlichen der
Fördermenge bei jedem Öffnen des Düsenventils 3 entspricht. Der
Druck im Leitungsraum 15 entspricht somit dem Schließdruck Pc
während der meisten Laufzeit des Motors, aber unmittelbar vor dem
Einspritzen des Schmieröls wird die Pumpe 6 betätigt und liefert dann
die Schmierölmenge, durch die der Druck im Leitungsraum den
Öffnungsdruck Po überschreitet, wonach das Schmieröl eingespritzt
wird.
Mit einer kleineren Pumpe 6 ist es möglich, einen geeignet großen
Druckanstieg innerhalb des gleichen Motorzyklus zu erhalten, indem
die Pumpe in schneller Folge mehrmals betätigt wird. Aus Fig. 6 ist der
bei vier Betätigungen in schneller Folge erreichte Druckverlauf gezeigt,
wobei die letzte Betätigung einen Anstieg des Druckes bis zum Über
schreiten des Öffnungsdrucks des Düsenventils bewirkt. Hier ist
deutlich der Vorteil erkennbar, den eine Pumpe 6 mit kleiner Leckfläche
aufgrund der kleinen Pumpenabmessungen bei gleichzeitig ausreichend
großer Fördermenge bei jeder Betätigung bietet.
Der Motor kann z. B. einen höchsten Verdichtungsdruck von 50 bis
140 bar und vorzugsweise im Bereich 75-125 bar aufweisen. Der
Öffnungsdruck des Düsenventils muss für die Einspritzung des
Schmieröls den im Zylinder im Bereich des Ventils vorhandenen Druck
um beispielsweise 15 bis 150 bar und vorzugsweise um 30 bis 70 bar
überschreiten. Dieser Überdruck ist voll und ganz abhängig von den
Eigenschaften der Einspritzung. Wenn beim Einspritzvorgang ein aus
sehr kleinen Schmierölpartikeln bestehender Ölnebel fein verteilt
werden soll, muss der Überdruck relativ hoch sein, damit die feine
Versprühung erzielt wird. Sollen statt dessen bei der Einspritzung
größere Tropfen oder konsistentere Strahlen oder fächerförmige
Strahlen von Schmieröl eingebracht werden, was durch Einspritzen in
die sich in Rotationsbewegung befindliche Luft im Zylinder mit guter
Durchdringung und zuverlässiger Auftragung auf der Lauffläche über
eine relativ große Entfernung vom Düsenventil geschehen kann, muss
der Überdruck nicht so hoch sein. Die Einspritzung von großen Tropfen
oder konsistenteren oder fächerförmigen Strahlen von Schmieröl stellt
mit großer Wahrscheinlichkeit die vorteilhafteste Verteilungsform für
das Zylinder-Schmieröl dar, da große Tropfen infolge ihrer größeren
Masse weniger von den Bewegungen der Zylindergase abhängig und
weniger empfindlich gegen Variationen dieser Bewegungen sind. Die
Düsengeometrie kann so gewählt werden, dass die gewünschte Art der
Einspritzung erzielt wird, da beispielsweise mit einem größeren
Durchmesser der Sprühbohrung oder der Sprühbohrungen größere
Tropfengrößen bei gleichem Überdruck erzielt werden, und die
Richtungen der Bohrungen maßgeblich für die Richtung sind, in die das
Schmieröl eingespritzt wird.
Bei der vorliegenden Erfindung wird die Ausgabe von Schmieröl durch
das Düsenventil bei sehr hohem Druck als Versprühen bezeichnet,
wobei das Zylinder-Schmieröl in Form eines fein verteilten
Partikelnebels, als größere Tropfen oder als düsen- oder fächerförmiger
Strahl oder durch sphärische Einspritzung von Schmieröl eingespritzt
werden kann.
Der Öffnungsdruck Po ist abhängig von der Einbauposition des
Düsenventils in der Höhenrichtung des Zylinders. Dies erklärt sich
dadurch, dass der Verdichtungsdruck im Zylinder während des
Aufwärtshubes des Kolbens ansteigt. Je höher im Zylinder das
Düsenventil angeordnet ist, desto höher muss der Öffnungsdruck des
Ventils sein, um den gleichen Überdruck zur Einspritzung bevor sich
der Kolben bei seinem Aufwärtshub am Düsenventil vorbei bewegt zu
erhalten.
Ist das Düsenventil dagegen in der unteren Hälfte des Zylinders
angeordnet, ist der Öffnungsdruck weitgehend unbeeinflusst vom
Verdichtungsdruck. Wenn, im Gegensatz hierzu, das Düsenventil hoch
oben oder im Zylinderkopf platziert ist, wird der veränderliche
Verdichtungsdruck den Öffnungsdruck des Düsenventils dadurch
beeinflussen, dass der Verdichtungsdruck in die Sprühbohrungen
eindringt und auf die innerhalb des Ventilsitzes liegende Fläche der
Ventilnadel mit einer Kraft wirkt, die in der Öffnungsrichtung gerichtet
ist.
Hierdurch kann der Verdichtungsdruck den Auslösefaktor für die
Einspritzung darstellen, was aus Fig. 7 hervorgeht. Die obere,
gestrichelte Linie zeigt die Veränderungen beim Öffnungsdruck Po
während des Motorzyklusses, und die treppenförmige durchgezogene
Linie entspricht dem Druckanstieg im Leitungsraum 15 infolge der
Zufuhr von Schmieröl durch die Pumpe 6. In der Zeichnung ist
erkennbar, wie der Druck im Leitungsraum 15 schrittweise bis auf ein
Niveau gesteigert wird, das höher ist als der niedrigste Öffnungsdruck
Po, welcher sicherstellt, dass die Einspritzung von Schmieröl
stattfindet, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht.
Die Schmierleitungen 4 lassen sich einfach mit solchem
Rohrdurchmesser ausführen, dass ein geeigneter Leitungsraum 15
entsteht. Wenn kurze Rohre angestrebt sind, besteht natürlich die
Möglichkeit den Rohren einen separaten, ergänzenden Raum
zuzuordnen, der vorzugsweise als feste Kammer ausgeführt ist, die mit
dem Rohr verbunden ist, oder als örtliche Ausweitung des Rohres.
Der Schließdruck Pc des Düsenventils liegt zweckmäßig im Bereich von
50 bis 96 Prozent und vorzugsweise bei 75 bis 95 Prozent des
Öffnungsdrucks Po. Ein niedrigerer Schließdruck ergibt größere
Förderteilmengen mit längeren Zeitabständen zwischen den
Betätigungen des Düsenventils und umgekehrt.
Die Düsenventile gestatten eine wirksame Richtungsvorgabe der
Schmieröleinspritzung, was eine Reihe von Förderungsmöglichkeiten
im Verhältnis zur konventionellen Förderung von Schmieröl in eine
Schmierölnut in der Innenfläche des Zylinders mit geringem
Sickerdruck bietet. Es ist möglich, die Düsenventile auf einer Höhe
unmittelbar oberhalb der Spülluftkanäle 16 anzuordnen und aufwärts
in den Zylinder spritzen zu lassen, wodurch die Einspritzung bei
niedrigem Druck und unabhängig davon erfolgen kann, ob die
Einspritzung erfolgt, bevor oder nachdem sich der Kolben während des
Verdichtungshubes an den Düsenventilen vorbei bewegt hat.
Die Düsenventile 3 können auch auf größerer Höhe im Zylinder
angeordnet werden, zum Beispiel ungefähr in der Mitte der Lauffläche,
und die Strahlen des Schmieröls können dann in der
Zylinderlaufbuchse gegen die Mitte oder aufwärts oder abwärts gegen
einen höher oder tiefer gelegenen Bereich der Lauffläche gerichtet
werden.
Auch besteht die Möglichkeit, die Düsenventile 3 im oberen Teil der
Zylinderlaufbuchse anzuordnen, wo sie das Schmieröl auf die
Lauffläche spritzen können, bevor sich der Kolben an den
Düsenventilen vorbei bewegt.
Dank der Möglichkeit der gerichteten Einspritzung von Zylinder-
Schmieröl besteht Freiheit bei der Anpassung der
Schmierölfördermenge an den gegenwärtigen Bedarf des Zylinders.
Auch wenn in der Zylinderwand Durchgangslöcher für den Einbau der
Düsenventile auf einer bestimmten Höhe angeordnet sind, lässt sich die
Förderung des Schmieröls zur Lauffläche verändern, indem die Ventile
verdreht werden und dadurch das Schmieröl in andere Richtungen, z. B.
mehr auf- oder abwärts, spritzen.
Details der genannten Ausführungsformen können mit anderen
Ausführungsformen kombiniert werden, ohne den Schutzbereich der
nachstehenden Patentansprüche zu verlassen. Auch kann eine größere
Anzahl von Einspritzfolgen des Zylinder-Schmieröls in einen Zylinder
während eines Arbeitstakts des Motors stattfinden. Darüber hinaus
lassen sich die Einspritzfolgen in Abhängigkeit von den
Betriebsverhältnissen des Motors variieren, was zum Beispiel von einer
Variation der geförderten Schmierölmengen entsprechend der
Motorbelastungen her oder davon, dass bei Lastwechseln
vorübergehend ein höherer Schmierbedarf vorliegt, bekannt ist.
Claims (14)
1. Verfahren zur Einspritzung von Schmieröl in einen Zylinder (1)
eines Verbrennungsmotors, insbesondere eines Zweitakt-
Kreuzkopfmotors, bei dem eine Pumpe (6) in regelmäßigen
Zeitabständen zur Förderung einer dosierten Teilmenge von
Schmieröl in eine Schmierleitung (4) betätigt wird und die
Schmierleitung einen Ausgang der Pumpe mit einem an einer
Schmierstelle angeordneten Düsenventil (3) verbindet, wobei das
Düsenventil zum Einsprühen des Schmieröls in den Zylinder
öffnet, wenn der Druck in der Schmierleitung einen vorgegebenen
Öffnungsdruck übersteigt, dadurch gekennzeichnet, dass das
Düsenventil (3) bei einem Druck schließt, der niedriger ist als sein
Öffnungsdruck, dass das Schmieröl von der Pumpe (6) über ein
Rückschlagventil (5) in einen Raum (15) zwischen dem
Rückschlagventil und dem Düsenventil gefördert und hierin
während der Förderung der Pumpe (6) in diesen Raum (15) unter
fortschreitendem Druckaufbau vorübergehend gespeichert wird
und dass die gespeicherte Menge Schmieröl freigegeben wird,
indem sie durch das Düsenventil (3) versprüht wird, sobald der
Schmieröldruck im Raum (15) den Öffnungsdruck des
Düsenventils übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schmieröl von der Pumpe (6) in mehreren dosierten Teilmengen
über das Rückschlagventil (5) in den Raum (15) gefördert wird, in
welchem Leitungsraum der Druck mit zunehmender Anzahl ge
förderter Teilmengen schrittweise ansteigt, und dass das
Schmieröl durch das Düsenventil (3) versprüht wird, wenn die
zuletzt geförderte Teilmenge bewirkt, dass der Schmieröldruck im
Raum (15) den Öffnungsdruck des Düsenventils übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpe (6) im Verhältnis zur Kurbelwellendrehzahl des
Verbrennungsmotors betätigt wird, zum Beispiel eine vorgegebene
Anzahl mal während einer vorgegebenen Anzahl von
Kurbelwellenumdrehungen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pumpe (6) von 2 bis 30 mal je Schmieröl-
Versprühvorgang, vorzugsweise höchstens 10 mal, betätigt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die einzelne Teilmenge Schmieröl von der
Pumpe (6) im Raum (15) zwischen dem Rückschlagventil (5) und
dem Düsenventil (3) einen Druckanstieg um 1 bis 10 bar,
vorzugsweise um 2 bis 5 bar, bewirkt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass zur Überwindung des Öffnungsdrucks die
Pumpe (6) öfter betätigt werden muss, wenn der
Verbrennungsmotor im Teillastbetrieb arbeitet, als bei Vollast.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einer Teillast von P Prozent der Vollast
des Verbrennungsmotors eine größere Menge Schmieröl je kWh
gefördert wird als P Prozent × Schmierölmenge je kWh bei Vollast.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Düsenventil bei einem Druck öffnet,
der um 15 bis 40 bar über dem Zylinderdruck zu dem Zeitpunkt
des Maschinentakts liegt, zu dem das Schmieröl in den Zylinder
(1) versprüht wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass das Düsenventil (3) zu einem Zeitpunkt
öffnet, zu dem der Zylinderdruck um mehr als 40 Prozent höher
ist als der höchste Verdichtungsdruck des Verbrennungsmotor.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass die von der Schmierölpumpe (6) gelieferte
Teilmenge einstellbar ist und entsprechend erhöht wird, wenn der
Motor im Teillastbetrieb arbeitet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einer Teillast von P Prozent der Vollast
des Verbrennungsmotors eine geringere Menge Schmieröl in den
Zylinder (1) versprüht wird als P Prozent × Schmierölmenge, die
im Durchschnitt je Kurbelwellenumdrehung bei Vollast in den
Zylinder eingespritzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass bei einer Teillast von P Prozent der Vollast
des Verbrennungsmotors die Pumpe eine größere Teilmenge
Schmieröl je kWh liefert als P Prozent × Schmierölmenge je kWh
bei Vollast.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Öffnungsdruck des Düsenventils (3)
einstellbar ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, dass der Schließdruck des Düsenventils (3)
einstellbar ist.
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