DE4421714A1 - Kraftstoffeinspritzsystem - Google Patents
KraftstoffeinspritzsystemInfo
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Description
Die Erfindung geht von einem Kraftstoffeinspritzsystem gemäß
der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Bei einem solchen,
durch die DE-A-36 44 257 bekannten System ist als Kraft
stoffeinspritzpumpe eine Verteilereinspritzpumpe vorgesehen,
mit einem hin- und hergehend angetriebenen und zugleich
rotierenden Pumpenkolben, der bei seiner Drehbewegung und
seinem Pumpenhub jeweils eine von mehreren Einspritzlei
tungen, die zu je einem Kraftstoffeinspritzventil führen,
mit auf Einspritzdruck gebrachtem Kraftstoff versorgt. In
diesen Spritzleitungen ist jeweils ein Druckventil vorgese
hen, das bei Kraftstoffhochdruckförderung durch die Kraft
stoffeinspritzdüse in Förderrichtung öffnet, bei Beendigung
der Einspritzung schließt und zudem ein Druckhalteventil
aufweist, das geeignet ist, Druckwellen zwischen dem Druck
ventil und dem Kraftstoffeinspritzventil abzubauen und in
diesem Bereich einen angestrebten konstanten Standdruck wäh
rend der Einspritzpausen zu halten. Dies ist eine bekannte
Maßnahme, die regelmäßig dazu dient, daß mit dem konstantge
haltenen Standdruck in den Einspritzpausen immer gleiche Vo
lumina notwendig sind, um in dem Bereich zwischen Druckven
til und Kraftstoffeinspritzventil die dort vorhandene Kraft
stoffmenge zum Beginn der Hochdruckeinspritzung auf das not
wendige Druckniveau anzuheben. Diese Kraftstoffmengen können
bei unterschiedlichen Restdrücken in diesem angesprochenen
Bereich sehr unterschiedlich sein, so daß die dann tatsäch
lich zur Einspritzung gelangende und an der Kraftstoffein
spritzpumpe zugemessene Hochdruckeinspritzmenge unterschied
lich ist und es somit zu Einspritzmengenstreuungen kommt.
Dies wird regelmäßig durch das beschriebene bekannte als
Gleichdruckventil bezeichnete Druckventil vermieden. Ähnli
che Wirkungen können mit sogenannten Gleichraumventilen er
zielt werden, die im Moment des Schließens des Schließglieds
des Druckventils dem Leitungssystem zwischen Druckventil und
Kraftstoffeinspritzventil eine vorgegebene Kraftstoffentla
stungsmenge entziehen. Damit wird auch der Restdruck bzw.
der Standdruck auf einen bestimmten Wert gebracht, der un
terhalb des Einspritzdruckes liegt, so daß zwischen Kraft
stoffeinspritzventil und Druckventil nach Beendigung der
Hochdruckeinspritzung hin- und herlaufende Druckwellen nicht
zu einem Nachspritzen von Kraftstoff in den Brennraum der
Brennkraftmaschine führen kann.
Vorteilhaft ist es ferner auch bei einer unterteilten Kraft
stoffeinspritzung mit einer Voreinspritzung und einer Haupt
einspritzung pro Arbeitstakt des jeweiligen zu versorgenden
Zylinders der Brennkraftmaschine ebenfalls für einen gut ge
steuerten Standdruck in den Einspritzpausen zu sorgen.
Bei einem Kraftstoffeinspritzsystem zur Einbringung von Vor-
und Haupteinspritzmengen, die gemäß Gattung des Patentan
spruchs mittels eines elektrisch gesteuerten Ventils gesteu
ert werden, ergibt sich weiterhin der Nachteil, daß beim
Öffnen und Schließen des elektrisch gesteuerten Ventils er
hebliche Druckstöße im Leitungssystem entstehen. Die elek
trisch gesteuerten Ventile, meist Magnetventile, sind dabei
so ausgelegt, daß sie auch bei hohen Drehzahlen schnell ge
nug kurzzeitig öffnen und schließen mit hoher Stellgeschwin
digkeit, um die für die Voreinspritzung auch bei hohen Dreh
zahlen notwendigen kleinen Kraftstoffeinspritzmengen im de
finierten Abstand zur Haupteinspritzung steuern zu können.
Das bedingt hohe Schaltgeschwindigkeiten der elektrisch ge
steuerten Ventile, was die genannten Druckstöße hervorruft.
Besonders wirken sich solche Druckstöße dann bei niedrigen
Drehzahlen aus und insbesondere im Bereich zwischen der Vor
einspritzung und der Haupteinspritzung, da hier zeitlich ge
sehen wenig Möglichkeit besteht, hin- und herlaufende Druck
wellen zu kompensieren. Diese Druckstöße, die bezüglich ih
rer Höhe zum jeweiligen Einspritzbeginn von Vor- oder Haupt
einspritzung wirksam sind, beeinflussen das Öffnen bzw.
Schließen des Einspritzventils. Besonders kritisch ist dabei
das Öffnen des Einspritzventils, da bei selbstzündenden
Brennkraftmaschinen der effektive Kraftstoffeinspritzbeginn
die Verbrennung in der Brennkraftmaschine steuert und maß
geblich für Leistung, Geräusch der Brennkraftmaschine und
Abgasemission ist. Maßgeblich ist ferner bei Brennkraftma
schinen, die für die Versorgung von Vor- und Haupteinsprit
zung vorgesehen sind, die Einspritzrate und deren Verlauf
bei der Voreinspritzung. Ferner soll die voreingespritzte
Menge zum Beginn der Haupteinspritzung vollständig umgesetzt
sein, so daß auch dem Einspritzbeginn bei der Haupteinsprit
zung zu diesem Zwecke eine wesentliche Bedeutung zukommt.
Diese Zusammenhänge werden wesentlich von dem Öffnungsver
halten der Ventilnadel des Einspritzventils beeinflußt.
Diese druckgesteuerte Ventilnadel reagiert wesentlich auf
die verschiedensten Druckverhältnisse, die aufgrund der
Kraftstoffhochdruckförderung einerseits und aufgrund der
Steuerung dieser Kraftstoffhochdruckförderung durch elek
trisch gesteuerte Ventile eintreten.
Durch die WO 90/08 296 ist weiterhin ein Kraftstoffein
spritzventil bekannt, mit dem ausgelöst durch die Hochdruck
förderung einer Kraftstoffeinspritzpumpe eine Vor- und eine
Haupteinspritzung verwirklicht werden soll. Dabei ist inner
halb des Kraftstoffeinspritzventils ein Ausweichkolben vor
gesehen, der vom zugeführten Kraftstoffhochdruck entgegen
der Kraft einer vorgespannten Feder um einen bestimmten Be
trag ausgelenkt werden kann. Parallel zu diesem Ausweichkol
ben ist die Druckbeaufschlagung der Ventilnadel des Kraft
stoffeinspritzventils vorgesehen, die durch den zugeführten
Kraftstoffdruck entgegen der Kraft einer vorgespannten Ven
tilfeder eine Einspritzöffnung bei Einspritzbeginn freigibt.
Die Ventilfeder ist zugleich auch die Rückstellfeder des
Ausgleichkolbens. Somit erzielt man bei dieser bekannten Lö
sung und bei entsprechender Auslegung der Feder mit Beginn
der Hochdruckförderung der Kraftstoffpumpe zunächst eine
Einspritzung, der dann ein Ausweichen des Ausweichkolbens
folgt. Diese Ausweichbewegung entzieht dem zugeführten
Kraftstoff ein bestimmtes Volumen, so daß der Druck der Ven
tilnadel unter den Öffnungsdruck absinkt, zumal die Vorspan
nung der Feder durch die Bewegung des Ausweichkolbens erhöht
wurde. Bis zu einer weiteren Drucksteigerung durch die wei
tere Förderung der Kraftstoffeinspritzpumpe bleibt die Ven
tilnadel dann in Schließstellung und öffnet dann die Ein
spritzöffnungen zur Durchführung der Haupteinspritzung.
Diese Steuerung von Vor- und Haupteinspritzung ist stark von
der Dynamik und den vorgegebenen bauseitigen Parametern ab
hängig. Es kommt häufig zu Störungen des Einspritzverlaufes.
Manchmal weicht der Ausweichkolben zu spät aus, so daß die
Voreinspritzmenge ungewünscht erhöht wird, manchmal beginnt
die Voreinspritzung zu spät, so daß im Verhältnis zur Haupt
einspritzung eine zu geringe Voreinspritzmenge eingespritzt
wird, und es kann auch vorkommen, daß die Unterbrechung zwi
schen Vor- und Haupteinspritzung nicht ausreichend ausge
prägt ist. Das bekannte Kraftstoffeinspritzventil weist fer
ner noch auf der Rückseite der Ventilnadel einen Dämpfungs
raum auf, der über eine Drosselverbindung mit dem die Feder
aufnehmenden kraftstoffgefüllten Raum verbunden ist. Dieser
Raum steht unter geringem Druck, z. B. dem der Vorförderpum
pe der Kraftstoffeinspritzpumpe bzw. dem Rücklaufdruck. Die
Drosselstelle zwischen dem Dämpfungsraum und dem kraftstoff
gefülltem Raum ist dabei so ausgebildet, daß die Ventilnadel
zunächst einen relativ großen Drosselquerschnitt in ihrer
Ausgangs- bzw. Schließstellung freigibt, dann aber diesen
Drosselquerschnitt im Laufe der Öffnungsbewegung der Ventil
nadel reduziert wird, so daß ein zunehmender Dämpfungseffekt
oder eine zunehmende Rückstellkraft auf die Ventilnadel
wirksam wird. Die dort im Zusammenhang mit der Steuerung der
Voreinspritzung ausgeführte Konstruktion soll eine exakte
Trennung zwischen Vor- und Haupteinspritzung ermöglichen un
ter Berücksichtigung des dynamischen Verhaltens des Aus
weichkolbens, der zugleich auch das Öffnungsverhalten der
Ventilnadel beeinflußt. Durch die Drosselöffnung wird die
Öffnungsbewegung der Ventilnadel gebremst, so daß durch die
Volumenentnahme der Ventilnadel beim Öffnen der Ventilnadel
zum Beginn der Voreinspritzung keine zu große Druckabsen
kungsgeschwindigkeit beim auf die Ventilnadel wirkenden
Kraftstoffdruck auftritt. Dies ist besonders im Bereich der
niedrigen Drehzahl wirksam, wo die Kraftstofförderrate der
Kraftstoffeinspritzpumpe geringer ist und somit nicht
schnell genug ein durch das Öffnen der Ventilnadel hervorge
rufener Druckabfall kompensiert werden kann. Diese Maßnahme
ist insbesondere auch bedeutsam für die Auslösung der Aus
weichbewegung des die Unterbrechung zwischen Vor- und Haupt
einspritzung erzeugenden Ausweichkolbens.
Bei der gattungsgemäßen Kraftstoffeinspritzpumpe wird im Ge
gensatz dazu die Unterteilung zwischen Vor- und Hauptein
spritzung allein durch das Magnetventil zu gezielten Zeit
punkten gesteuert. Hier treten andere, bereits eingangs be
schriebene Nachteile aufgrund der schnellen Schaltbewegungen
des elektrischen Steuerventils mit starken Druckstößen auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen
Kraftstoffeinspritzpumpe diese Nachteile mit ihrer Aus
wirkung auf die Einspritzgenauigkeit zu vermeiden. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzei
chens des Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung werden Druckstöße, die auf
die Schaltbewegungen des elektrisch gesteuerten Ventils zu
rückzuführen sind, und die die Dynamik der Ventilnadel des
Kraftstoffeinspritzventils beeinflussen würden, dadurch ge
mindert, daß die Ventilnadel zwar schnell auf eine Erhöhung
des Druckes bzw. auf die Steuerung des Einspritzbeginns
durch Schließen der Entlastung des Pumpenarbeitsraumes mit
tels des elektrisch gesteuerten Ventils anspricht, daß aber
in der Folge die Bewegung der Ventilnadel in vorteilhafter
Weise kontrolliert wird. Durch die zunehmende Verringerung
des Querschnitts der Drosselöffnung bei Auslenkung der
Ventilnadel wird deren Bewegung im wesentlichen unabhängig
von unterschiedlichen Druckaufbaugeschwindigkeiten bzw.
Druckstößen. Die Ventilnadel führt eine gleichmäßige Hubbe
wegung durch, die durch die Drosselöffnung bzw. durch den an
dieser ausströmenden Kraftstoff gesteuert wird. Umgekehrt,
wenn zur Beendigung der Voreinspritzung der Pumpenarbeits
raum über das elektrisch gesteuert Ventil schnell entlastet
wird und daraus resultierenden Druckwellen zwischen Kraft
stoffeinspritzpumpe und Kraftstoffeinspritzventil auftreten,
wird ab Beginn der Umkehrung der Bewegung der Ventilnadel in
Richtung Schließstellung infolge Hohlraumbildung im Dämp
fungsraum praktisch keine Drosselung wirksam sein, so daß
die erwünschte schnelle Schließbewegung der Ventilnadel er
reicht wird. Im Zusammenhang mit dem schnellschaltenden
elektrisch gesteuerten Ventil ergeben sich somit neue Vor
teile und positive Auswirkungen auf das Steuerergebnis des
erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzsystems. In den Unter
ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Lösung angegeben, denen vorteilhafte Anpassun
gen an die Gegebenheiten des jeweiligen Einspritzsystems und
dessen Dynamik möglich sind.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer
Kraftstoffeinspritzpumpe, die von einem Magnetventil gesteu
ert wird, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den mittleren
Teil eines ersten Ausführungsbeispiels eines Kraftstoffein
spritzventils als Teil des erfindungsgemäßen Kraftstoffein
spritzsystems, Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel des
erfindungswesentlichen Teils des Kraftstoffeinspritzventils
gemäß Fig. 2 und Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungswesentlichen Teils am Kraftstoffeinspritzven
til.
Die erfindungsgemäße Lösung ist anhand einer Verteilerein
spritzpumpe realisierbar, wie sie schematisch in der Fig. 1
dargestellt ist. Es handelt sich dort um eine Verteilerein
spritzpumpe der Axialkolbenbauart, wenn auch der Gegenstand
der Erfindung auch bei anderen Kraftstoffeinspritzpumpen
verwendbar ist, wie z. B. Verteilereinspritzpumpen der Ra
dialkolbenpumpenbauart oder Einzelpumpen mit nur einem Pum
penkolben zur Versorgung eines einzelnen Zylinders einer
Brennkraftmaschine oder Reihenpumpen. Bei der Verteilerein
spritzpumpe der in Fig. 1 gezeigten Art ist ein Pumpenkol
ben 1 vorgesehen, der in einer Zylinderbohrung 2 verschieb-
und verdrehbar angeordnet ist und dort stirnseitig einen
Pumpenarbeitsraum 10 einschließt. Der Pumpenkolben ist dabei
mit einer Nockenscheibe 6, die axial nach unten weisende
Nocken aufweist, z. B. über eine nicht weiter gezeigte Feder
gekoppelt. Die Nockenscheibe wird rotierend von einer nicht
weiter gezeigten Antriebswelle in bekannter Weise angetrie
ben, wobei die Nockenscheibe unter Einfluß der Feder auf ei
nem bekannten axial feststehenden Rollenring abläuft und in
der Folge den Pumpenkolben in eine hin- und hergehende Pum
pen- und ansaugende Bewegung versetzt. Bei seiner Drehbewe
gung in Zuordnung zu einem Pumpenförderhub, bei dem aus dem
Pumpenarbeitsraum 10 Kraftstoff unter Hochdruck verdrängt
wird, kommt der Pumpenkolben mit einer von mehreren Ein
spritzleitungen 7 über eine Verteilernut 8 in der Mantelflä
che des Pumpenkolbens in Verbindung. Die Verteilernut ist
dabei über einen Längskanal 9 ständig mit dem Pumpenarbeits
raum verbunden. Die Einspritzleitung führt über ein Druck
ventil 12 zu einem Kraftstoffeinspritzventil 3, das dem je
weiligen Zylinder einer Brennkraftmaschine zugeordnet ist.
Die Versorgung des Pumpenarbeitsraumes 10 mit Kraftstoff er
folgt über eine Saugleitung 15, die von einem Saugraum 17,
der im wesentlichen nur noch gestrichelt dargestellt ist,
und innerhalb des Gehäuses der Kraftstoffeinspritzpumpe ein
geschlossen ist, versorgt. Der Saugraum erhält Kraftstoff
von einer Kraftstofförderpumpe 18, die synchron zur Kraft
stoffeinspritzpumpe, z. B. von der Antriebswelle her, ange
trieben wird und somit Kraftstoff in drehzahlabhängigen Men
gen in den Saugraum fördert. Mit Hilfe eines zusätzlichen
Drucksteuerventils 19 wird der Druck im Saugraum üblicher
weise drehzahlabhängig gesteuert, wenn mit Hilfe dieses
Drucks Zusatzfunktionen der Kraftstoffeinspritzpumpe gesteu
ert werden sollen. Über eine Überlaufdrossel 22 fließt be
ständig Kraftstoff zum Vorratsbehälter 23 zurück, so daß für
eine dadurch erzielte Kühlung der Einspritzpumpe bzw. Entga
sung des Saugraumes gesorgt ist. Die Saugleitung 15 führt
über ein Rückschlagventil 16 in den Pumpenarbeitsraum, wobei
das Rückschlagventil in Richtung Pumpenarbeitsraum öffnet.
Parallel zu diesem Rückschlagventil ist ein elektrisch ge
steuertes Ventil 24 vorgesehen, das eine Bypassleitung 21
zum Druckventil 16 steuert und mit dessen Hilfe beim Öffnen
des Ventils eine Verbindung zwischen Pumpenarbeitsraum 10
und Saugraum 17 hergestellt ist und beim Schließen des Ven
tils der Pumpenarbeitsraum 10 verschlossen ist. Das als Ma
gnetventil symbolisierte elektrisch gesteuerte Ventil 24
wird von einer Steuereinrichtung 25 entsprechend Betriebspa
rametern in an sich bekannter Weise gesteuert.
Mit Hilfe dieses elektrisch gesteuerten Ventils, das z. B.
beim Saughub des Pumpenkolbens zusätzlich zum Rückschlagven
til 16 Kraftstoff dem Pumpenarbeitsraum zuleitet, wird der
Beginn der Hochdruckförderung des Pumpenkolbens derart ge
steuert, daß mit Hilfe dieses Ventils auch der Spritzbeginn
gesteuert wird. Beim Verschließen baut sich im Pumpenar
beitsraum 10 Einspritzdruck auf, der über Längskanal 9 und
die Verteilernut 8 einer der Einspritzleitungen 7 zugeführt
wird. Mit dem Wiederöffnen des elektrisch gesteuerten Ven
tils wird diese Hochdruckförderung unterbrochen, so daß die
Schließzeit des Ventils den Einspritzzeitpunkt und die Ein
spritzmenge bestimmt. Weiterhin kann durch dieses Ventil
auch eine Voreinspritzung realisiert werden, indem es zu Be
ginn der Voreinspritzung geschlossen, nach Zumessung der
Voreinspritzmenge wieder geöffnet, nach einer Pause über den
Förderbeginn der Haupteinspritzmenge wieder geschlossen und
zur Beendigung der Haupteinspritzung wieder geöffnet wird.
In Fig. 2 ist das in Fig. 1 nur angedeutete Kraftstoffein
spritzventil in Teilen im Schnitt dargestellt. Im Kraft
stoffventil wird über eine Zuführbohrung 27 im Gehäuse 26
des Kraftstoffeinspritzventils Kraftstoff zugeführt, der da
nach über einen Druckkanal 28 einem Druckraum 29 zugeführt
wird. In diesen Druckraum ragt eine Ventilnadel 31 mit einer
dem Druckraum zugewandten Druckschulter 32, von der sich die
Ventilnadel mit verjüngtem Durchmesser fortsetzt und in eine
Kegelspitze 33 übergeht, mit der in einem Ventilsitz 34 mün
dende Einspritzbohrungen 36 verschlossen werden, solange
sich die Ventilnadel mit ihrer Kegelspitze in Anlage am Ven
tilsitz befindet. Die Ventilnadel ist in einer Längsbohrung
37 geführt und ragt mit ihrer Rückseite 38 in einen Dämp
fungsraum 39, dessen der Rückseite 38 gegenüberliegende Be
grenzungswand einen Anschlag 40 für die Ventilnadel bildet.
Koaxial zur Achse der Ventilnadel führt aus dem Dämpfungs
raum 40 eine Verbindungsöffnung 42 in ein innerhalb des
Kraftstoffeinspritzventils angeordneten kraftstoffgefüllten
Raum 43. In diesem kraftstoffgefüllten Raum 43 ist eine
Druckfeder 45 angeordnet, die sich gehäusefest abstützt und
andererseits an einem Federteller 46 anliegt, der durch die
vorgespannte Druckfeder auf einen Druckzapfen 48 gepreßt
wird, der durch die Verbindungsöffnung 41 vom kraftstoffge
füllten Raum in den Dämpfungsraum 39 ragt und die Kraft der
Druckfeder 45 auf die Ventilnadel 31 überträgt.
Wie in den Fig. 3 und 4 größer dargestellt, weist der
Druckzapfen 48 eine Ausnehmung 50 auf, die in Fig. 3 in ei
ner Ebene längs der Achse 51 der Ventilnadel einen trapez
förmigen Verlauf hat. In Fig. 3 ist dabei die Ventilnadel
in ihrer Ausgangsstellung entsprechend verschlossenen Ein
spritzbohrungen gezeigt. Die Ausnehmung 50 verbindet dabei
durch ihre Form den Dämpfungsraum 39 mit dem kraftstoffge
füllten Raum 43. Die Verbindungsöffnung ist in diesem Aus
führungsbeispiel zudem so ausgeführt, daß sie vom kraft
stoffgefüllten Raum 43 sich trichterartig verengt und somit
am Übergang zum Dämpfungsraum eine Drossellippe 53 bildet,
die zusammen mit der Ausnehmung 50 den Querschnitt einer
Drosselöffnung 54 bildet. Für diese Ausbildung einer Dros
sellippe ist es günstig, wenn die Verbindungsöffnung eine
Bohrung ist, diese Bohrung zwischen druckgefülltem Raum 43
und Dämpfungsraum dämpfungsraumseitig als Stufenbohrung aus
zuführen, so daß der Drossellippe 53 zunächst noch ein Ab
satz folgt und dann erst der Übergang zum Anschlag 40 er
folgt.
In der gezeigten Stellung ist der Querschnitt der Drossel
öffnung 54 am größten und wird dann infolge der Aufwärtsbewe
gung der Ventilnadel mit der die Trapezform bildenden ge
neigten seitlichen Begrenzungswand der Ausnehmung 50 zuneh
mend reduziert.
Eine zweite Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Hier
ist die Ausnehmung 150 zur Seite des kraftstoffgefüllten
Raums 43 hin mit in einer Radialebene zur Achse 51 der Ven
tilnadel liegenden Begrenzungswand 56 versehen, während die
zum Dämpfungsraum 39 weisende Begrenzungswand 57 der Ausneh
mung im schrägen Winkel zur Achse 51 verläuft. Die Verbin
dungsöffnung ist wiederum als Stufenbohrung ausgeführt und
hat im vorliegenden Falle keine Drossellippe. Die zum Dämp
fungsraum weisende Kante 58 bildet hier zusammen mit der
Ausnehmung 151 den sich mit dem Hub der Ventilnadel laufend
ändernden Drosselquerschnitt.
Neben der in den Fig. 3 und 4 realisierten kontinuierli
chen Änderung des Drosselquerschnitts kann durch entspre
chende Ausgestaltung der Ausnehmung 50 bzw. 150 auch eine
gestufte Reduzierung des Drosselquerschnitts erzielt werden.
Wesentlich ist, daß bei Hubbeginn der Ventilnadel ein größ
ter Querschnitt als Überströmquerschnitt zwischen Dämpfungs
raum 39 und Raum 43 vorhanden ist, der über eine Entla
stungsbohrung 59 entlastbar ist und auch über diese Bohrung
mit unter geringem Druck stehenden Kraftstoff versorgt wer
den kann. Dieser Kraftstoff kann dem Rücklauf der
Kraftstoffeinspritzpumpe, dem Saugraum oder einer Lecklei
tung entnommen werden. Leckkraftstofftritt auch vom Druck
raum 59 über die Führung der Ventilnadel in den Dämpfungs
raum 39 ein, so daß dieser stets mit Kraftstoff gefüllt ist.
Die anfänglich nur geringe Drosselung der Entlastung des
Dämpfungsraumes 39 bewirkt grundsätzlich ein kontrolliertes
Abheben der Ventilnadel bei Druckbeaufschlagung durch Ein
spritzdruck auf ihre Druckschulter 32, so daß es zu keinem
unkontrollierten Druckabfall im Druckraum 29 kommt. Bei Wei
terbewegung der Ventilnadel erhöht sich mit abnehmendem
Drosselquerschnitt die Dämpfung, so daß die Ventilnadel bis
Erreichen ihres Hubanschlages eine kontrollierte, gleichmä
ßige Öffnungsbewegung durchführt. Der Massenstrom nimmt mit
der Quadratwurzel des Einspritzdruckes, also degressiv zu.
Damit wird die Abhängigkeit von Druckstößen bei der Öff
nungsbewegung der Ventilnadel verringert und das Einspritz
ergebnis in hohem Maße unabhängig von unkontrollierbaren dy
namischen Hubschwankungen im Einspritzsystem, die durch
schlagartige Belastung und Entlastung des Systems über das
elektrisch gesteuerte Ventil entstehen. Es wird die Ein
spritzgenauigkeit wesentlich erhöht in Verbindung mit der
Möglichkeit, Menge und Zeit der Voreinspritzung in Abhängig
keit von vielen Parametern zu steuern.
Wird die Änderung des Drosselquerschnitts im Laufe der Öff
nungsbewegung der Ventilnadel bis zu ihrem höchsten Öff
nungshub bei Erreichen eines Öffnungsanschlages derart durch
geeignete Ausgestaltung der Ausnehmung am Zapfen gestaltet,
daß der Drosselquerschnitt zum Öffnungshubbeginn der Ventil
nadel groß, dann insbesondere zunehmend verringert wird und
schließlich danach wieder vergrößert wird, so erhält man zum
Ende der Einspritzphase eine schnellere Öffnungsbewegung der
Ventilnadel. Diese Erhöhung der Öffnungsgeschwindigkeit der
Ventilnadel bewirkt dabei eine größere Einspritzrate zum En
de der Einspritzphase hin, und dies führt insgesamt zu einer
Verkürzung der Einspritzdauer. Dabei kann der Drosselquer
schnitt bzw. der Verbindungsquerschnitt zwischen Dämpfungs
raum und kraftstoffgefülltem Raum zum Ende des Ventilnadel
hubes durchaus größer sein als der Drosselquerschnitt zu
Hubbeginn der Ventilnadel. In einfacher Weise sind solche
Querschnitte durch Anschliffe an dem Druckzapfen verwirk
lichbar, die mit den beiden Begrenzungskanten einer zylin
drisch ausgebildeten Verbindungsöffnung 41 zusammenwirken.
Die Schließbewegung der Ventilnadel ist wegen des sich
schnell vergrößernden Drosselquerschnitts und dem Wegfall
der Dämpfungswirkung des Dämpfungsraumes 39 kaum behindert,
so daß die Ventilnadel nach Spritzende schnell schließt und
die Voreinspritzperiode bzw. die Haupteinspritzung exakt be
endet werden.
Claims (2)
1. Kraftstoffeinspritzsystem mit einer Kraftstoffeinspritz
pumpe mit einem Pumpenarbeitsraum (10) und einem aus dem
Pumpenarbeitsraum mit auf Einspritzdruck gebrachtem Kraft
stoff versorgten Kraftstoffeinspritzventil (13), sowie mit
einem elektrisch gesteuerten Ventil (24), über das der Pum
penarbeitsraum (10) der Kraftstoffeinspritzpumpe zur Steue
rung von Einspritzmenge und Einspritzdauer und zur Unterbre
chung der Einspritzung zwischen Vor- und Haupteinspritzung
mit einem Entlastungsraum (17), verbunden oder geschlossen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzventil (13)
zur Steuerung von wenigstens einer Einspritzöffnung (36) ei
ne Ventilnadel (31) aufweist, die in Öffnungsrichtung vom
vom Pumpenarbeitsraum (10) her zugeführten Kraftstoff beauf
schlagt und in Schließrichtung durch eine Feder (45) bela
stet ist, die in einem kraftstoffgefüllten, von Hochdruck
entlasteten Raum (43) angeordnet ist und die Ventilnadel
(31) auf ihrer der Einspritzöffnung (36) abgewandten Seite
einen Dämpfungsraum (39) begrenzt, dessen axiale Begren
zungswand einen Anschlag (40) zur Hubbewegungsbegrenzung der
Ventilnadel (31) bildet und der über eine Drosselöffnung
(54) mit dem kraftstoffgefüllten Raum (43) verbunden ist,
wobei die Drosselöffnung durch eine Verbindungsöffnung (42)
zwischen Dämpfungsraum und kraftstoffgefülltem Raum und ei
ner Ausnehmung (50) an einem durch diese Verbindungsöffnung
in den kraftstoffgefüllten Raum ragenden, von der Ventilna
del bewegten, von der Feder belasteten Druckzapfen (48) ge
bildet wird, wobei durch die zusammen mit dem Druckzapfen
bewegte Ausnehmung der Querschnitt der Drosselöffnung (54)
bei Hubbeginn der Ventilnadel in Öffnungsrichtung groß ist
und im Laufe der Hubbewegung der Ventilnadel reduziert wird.
2. Kraftstoffeinspritzsystem nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querschnitt der Drosselöffnung nach
einer Hubphase mit reduziertem Querschnitt zum Ende der Hub
bewegung der Ventilnadel wieder vergrößert wird.
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