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Schutzmittel gegen Ultraviolettstrahlung Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Schutzmittel gegen Ultraviolettstrhlung, Es ist bekannt, daß die ultravioletten
Strahlen teils schädigende, teils erwünschte Wirkungen ausüben.
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Unter den schädigenden Wirkungen sind zu nennen z. B. der entzündende
Einfluß auf die Augen und auf die Haut, der bleichende Einfluß auf Farbstoffe, z.
B. in gefärbten Textilien, farbigen Drucken. oder Tapeten usw., die Veränderung
der natürlichen Fäarbung von Hqlzarten, z.E. im Möbelbau, sei es durch Aufwellung
oder Nachdunkeln, die geschmackliche und farbliche Veränderung von Lebensmitteln
unter gleichzeitiger Beschleunigung des Verdlerbs, die Alterung von plastischen
Massen, ILunstfädeln, Nitrozelluloselacküberzügen usw. und die damit verbundene
VerlSürzung der Gebrauchs- oder Lebensdauer, das Brüchigwerden von Kautschukwaren
usw.
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Äillkommen Wirkungen der Ultraviolettstrahlen sind z. B. die Bräunung
der Haut und die Heilwirkung bei chronisch Krankheitsprozessen, wie Rachitis und
Hauttuberkulose.
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Diese kosmetisch bzw. medizinisch erwünschten Wirkungen werden jedoch
nur von dem langwelligen Teil, nämlich der Strahlung mit einer Wellenlänge von etwa
320 mµ und darüber, veranlaßt, während die kurzwelligere Ultraviolettsrahlung die
bekannte, mit Entzündungs- und Verbrennu, ngsers, ch, einungen verbundene Erythembildung
hervorrulft.
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Man hat deshalb schon manche Mittel zur partiellen oder vollständigen
Abschirmung der Ultraviolettstrahlung vorgeschlagen. Als solche verwendet man üblicherweise
Filme oder Folien, die einen in dem erwünschten Wellenlängenbereich absorbierenden
Schutzstoff enthalten. Solche Stoffe müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllen,
wenn sie sich für den genannten Zweck eignen sollen. Sie sollen den damit versehenen
Schutzmitteln, z. B. Folien, Lacken, Filmen, Salben usw., keine störende Eigenfärbung
geben und deshalb farblos sein. Ferner müssen sie in den in Frage kommenden Schutzmitteln
löslich sein und lichtecht bleiben. Außerdem müssen sie so stark absorbieren, daß
nur kleine Mengen derselben erforderlich sind.
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Schließlich sollen sie, wenn sie als Schutzstoff kosmetrischen Salben
und Flüssigkeiten einverleibt werden, ungiftig sein und. die Haut bzw. die Schleimhäute
nicht reizen. Außerdem sollen sie möglichst gut zugänglich und preiswert sein. Bishelr
sind keine Stoffe bekanntgeworden welche völlig befriedigende Resultate auf allen
Gebieten ergeben hätten.
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Es ist nun gefunden worden, daß sich Vanillin, Orthovanillin, Isova,
nill-in und Guajacoldialdehyd als Schutzstolffe in Schutzmitteln gegen Ultraviolettstrahlung
überraschenderweise außerordentlich gut eignen. Gegenstand des vorliegenden Patents
ist so-
mit ein Schutzmittel gegen Ultraviolettstrahlun, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß es Vanillin, Orthovanillin, Isovanillin, guajacolidaldehyd oder ein Gemisch
solcher Verbindungen in einer zur AS sorption eines wesentlichen Teils der abzuschirmenden
Ultraviolettstrahlung ausreichenden Menge enthält.
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Wenn das Schutzmittel die gesamte Ultraviolettstrahlung mit einer
Wellenlänge von weniger als 400 mµ] abschirmen soll, so wird als Schutzstoff zweckmäßig
Orthovanillin oder Guaj acoldi aldehyd oder ein Gemisch dieser beiden Stoffe verwendet.
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Diese beiden Stoffe sind nämlich befähigt, einen großen Teil der Ultraviolettstrahlen
zu absorbieren.
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Ebenso erzielt man einen praktisch vollständigen Schutz vor der gesamten
Ultraviolettsrahlung mit Schutzmitteln, woche ein Gemisch von Orthovanillin, Guajacoldialdehyd
und Isovanillin und/oder Vanillin im ungefähren Gewichtsverhältnis von 70 : 20 :
10 bis 30 : 30 : 40 enthalten.
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Plastische Schutzmassen, insbesondere Folien oder dünne Platten,
welche das genante Gemisch in einer derartigen Konzentration enthalten, daß das
Produkt aus Kon7entration in GewichtsEprozenten und anzuwendlender Schichtdicke
der plastischen Massen in Millimetern vorzugsweise 0,2 und darübr beträgt, bilden
ein unüberwindiches Hindernis für die gesamte Ultraviolettstrahlung von der Grenze
des sichtbaren Lichtes bis zu den kürzesten Wellenlängen.
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Beispiele solcher plastischen Schutzmassen, wie sie zur industriellen
und gewerblichenl Verwendung in Frage kommen, sind die folgenen: Regemerat-Cellulose,
Celluloseäther, Celluloseester, Polyvinylalkohol, Polyvinyläther, Polymethacrylsäureester,
Polyacrylamide, Harnstoffharze, Gelatine usw. Aus diesen plastischen Massen lassen
sich mit den oben angebenen, die Ultraviolettstrahlen absorbierenden Strahlungsschutzstoffen
glasglare, durchsichtige oder
durchscheinende Blätter oder Folien
herstellen. deren Dicke sich von hauchdünn (etwa 0,015 mm) über kartonstark (0,5
mm) bis zur Tafelstärke (2 mm und darüber) variieren kann und welche sich zu Bändern,
Beuteln, Hülsen, Schachteln usw. verarbeiten lassen. Die Herstellung der Folien
oder Blätter kann z. B. so geschehen, daß man Viskoselösung mit der gewünschten
Menge des wirksamen Schutzstoffes vermengt undnach guter Durchmischung durc vrstellbare
Schlitze in Fällbäder ausfließen l. äßt, wobei eine Härtung der Folie stattfindet.
Durch weitere, nachgeschaltete Badbehandlung können die Folien gereingt, auf beheizten
Walzen bis zum gewünschten Feuchtigkeitsgrad heruntergetrocknet und als Bahnen beiliebiger
Länge auf Rollen gewickelt werden, Nach einem anderen Vrfahren kann man die plastische
Masse z. B. in einem geeigneten organischen Lsungsmittel, wie Aceton, unter zusatz
des Strahlungsschutzstoffes lösen, die zähflüssige Masse zu Bahnen ausziehen oder
Platten daraus gießen, wobei gleichzeitig das Lösungsmittel unter Wärmeeinwirkung
verflüchtigt und wiedergewonnen wird. Solceh Blätter oder Folien können zu Verpackungen
aller Art (Lebensmittel, Rauchwaren, Seifen, Bücehr, Textilien, blumen usw.), als
splittersicheres Glas für Brillen und Fenster, als Windschutz u. dgl. Verwendung
finden. Man kann auch Mehrschichtfolien durch Verkeleben mehrerer dünner Folien
gewinnen. wordurch verschiedenen Eigenschalten kombiniert werden können; beispielsweise
kann die Zwischenfolie den 5 trahlungs schutzstoff enthalten. während die beiden.
Deckfolien dem Material wasserabstoßende oder ölfeste Eigenschaften verleihen.
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Ferner kann man derZwischenschicht aus plastischem Material in Verbundgläsern
erfindungsgemäße Strahlungsschutzstoffe zusetzen, um für Ultraviolettstrahlung völlig
undurchlässiges Glas zu erhalten.
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Die Erfindung betrifft auch. Schutzsalben für Ultraviolettstrahlung
mit einer Wellenlänge von weniger als 400 mµ. mämlich Sablen zu Schutze der Haut
avon Personen, welche beruflich ständig der Ultraviolteetinwirkung von k2nstlichen
Strahlenquellen aller Art. Quecksilberbrennern, Gasentladungs- und Sterilisationslampen,
Fotokopiergeräten usw., ausgesetzt sind. Diese industriellen Schutzsalhen enthalten
erflndungsgemäß volrzugsweise ein Gemisch von Guajacoldialdehyd. Orthovanillin und
Isovanillin im ungefähren Gewichtsverhältnis 50 : 30 20 in einer Konzentration von
etwa 8 0/o und darüber in Lösung oder feinster Verteilung. Wen es nur auf eine teilwiese,
etwa 50%ige Abschirmung der langwelligen Ultraviolettstrahlung von einer Wellenlänge
zwischen 400 ung 320 mµ, aber vollständige Abschirmung unterhalb 320 mµ ankommt,
so genügen Schutzsablen, welche Guajacoldialdehyd und Isovanillin und/oder Vanillin
im ungefähren Gewichtsverhältnis 70 : 30 bis 50 : 50 in einer Konzentration von
etwa 50/0 und darüber in Lösung oder feinster Verteilung enthalten.
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Für manche Zwecke ist es erwünscht, Lacke zu benutzen, welche zwar
das sichtbare Licht praktisch ungehindert hindurchlassen. dagegen für Ultraviolettstrahlung
stark verminderte Druchlässigkeit aufweisen. Wenn man solche Lacke z. B. bei der
Fertigstellung von Möbeln anwendet, behalten die damit behandelten Holzteile ihre
natürliche oder künstliche Färbung viel länger bei. Derartige erfindungsgemäße Lacke
mit verminderter Durchlässigkeit für Ultraviolettstrahlung von einer Wellenlänge
von weniger als 400 mµ, insbesdcondere Möbellacke, enthalten vorzugsweise ein Gemisch
von Orthovanillin,
Guajacolidialdehyd und Isovanillin und/oder Vanillin im ungefähren
Gewichstvrhältnis 60 : 20 : 20, gelöst in einer Konzentration von etwa 0,5% und
darüber.
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Diese lacke eingen sich auch zum Bestreichen oder Besprühen der Innenseite
von Glasflächen, wenn man die dahinter befindlichen Räume gegen das Eindringen der
Ultraviolettstrahlung abschirmen will.
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Dies kann z. B. bei Schaufenstern zum Schutz r ausgestellten Waren
oder bei Glasbedachungen Anwendung finden. Vorteilhalft ist hierbei, daß die Wirksamkeit
des Schultzlackes drch mehrmaliges Auftragen beliebig erhöht werden kann und daß
das sichtbare Licht ohne Beeinträchtigung durchgelassen wird.
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Eine andere (lruppe von erflnduiigsgemäßen Schutzmitteln umfaßt diejenigen,
welche zwar denjenigen Teil der ultravioletten Strahlen, der die Bräunung der menschlichen
Haut bewirkt, hindurchlassen, jedoch denjenigen eil, der auf die Haut entzündend
wirkt und Erythembildung veranlaßt, abschirmen.
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Derartige Schutzmittel gengen Ultravioltettstrahlung von einer Wellenlänge
von weniger als etwa 320 mF enthalten zweckmäßig Vanillin oder Isovanillin oder
ein Gemisch von Vanillin und Isovanillin.
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Eine besonders geeignete Form eines solchen Hautschutzmittels ist
z. 13. eine Schutzsalbe gegen den erythemerzeugenden Teil der Ultravi olettstrahlung,
z. B. der Soniie oder von künstlichen Quarzhrennern, welehe Vanillin und/oder lsovanillin
in einr Gesamtkonzentration von etwa 3% und darüber in Lösung oder feinster Verteilung
enthält. Beispiele solcher Salben, wie sie für die Anwendung am Strand, eim Rudern.
Segeln. bei der Garten- und Feldarbeit, im Hochgebirge usw. zur anwendung gelangen
können, sind fette Spoteremes. welche z. b. als Salbengrundlage eine Mischung von
Vaseline + Erdnußöl + Adeps lanaeanhydricum + Bienenvachs + Cholesterin + Cethylalkohol
+ Wasser oder eine Mischung von Lanolin + Paraffinöl + Vaseline + Mandelöl + Bienenwachs
+ Cetylalkohol + Wasser enthalten; halbeftte Cremes, bei welchen die Paraffinkohlenwasserstoffe
und Fettanteile zugunsten des Wasseranteils etwas zurücktreten; nicht fettende Gelees,
bei denen es sich um Aufkochungen sdileimbildender Substanzen, wie Agar-Agar, Tragant.
Karaghen. Alginat, Tylose oder Gelatine, mit Wasser unter nachträglichem Zusatz
von Glycerin oder Glycerinersatzmitteln, wie Sorbitlösung. handelt.
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Weiter bieten flüssige oder emulsionsartige Strahlenschutzmittel,
z. 13. wässerige oder alkoholische oder wasserig/aliohol@sche Mittel, gegen den
erythemerzeugenden Teil der Ultraviolettstralung vollständigen Schutz, wenn sie
erfindungsgemäß z. B. Vanillin oder Isovanillin oder ein Gemisch von Isovanillin
und Vanillin in einer Gesamtkonzentration von etwa 30/0 und darüber gelöst enthalten.
Beispiele solcher flüssiger oder emulsionsartiger Lichtschutzmittel sind nichttettende
Emulstonen oder zur anwendung ais Spray geeignete Flüssigkeiten, welche Wasser Alkohol,
Geruchs- und Farbstoffe, sowie die erfindungsgemäßen Schutzstoffe, erwunschtenfal
ls auch Treibmittel. enthalten.
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Beispiel 1 Man löst ein Gemisch von 3 kg Orthovanillin, 1,5 kg Guajacoldialdehyd
und 0,5 kg Isovanillin in 10 kg Aceton auf. In eine Lösung von Acetylcellulose in
Aceton gibt man nun je 6 kg der acetonischen Strahlungsschutzstofflösung pro 100kg
Folientrockensubstanz zu und verteilt diese gleichmäßig durch
Rühren
in die Viskosemasse. Letztere wird in an sich bekannter Weise unter Verdampfung
des Lösungsmittels zu Folien mit einer Schichtdicke von 0,1 mm verarbeitet. Die
erhaltenen Folien enthalten 2 % des Strahlungsschutzstoffes.
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Abb. 1 stellt die Absorptionskurve der gewonnenen Folie (Kurve 1)
im Vergleich mit derjenigen einer gleichen Folie ohne Strahlungsschutzstoff (KurveII)
dar.
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Wenn der Acetylcellulloselösung pro, 100 kg Folientrockensubstanz
9 kg der acetonischen Strahlungsschutzstofflösung zugesetzt werden, so erhält man
eine Folie von 0,1 mm Schichtdicke mit der in Abb. 2 wiedergegebenen Absorptionskuver
I. Eine solche Folie ist für Strahlung unterhalb 380 mµ praktisch undurchlässig.
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Wenn man der Acethylcelluloselösung für je 100 kg Folientrockensubstanz
6kg einerLösung von 5 kgOrthox vanillin in 10 kg Aceton zusetzt und daraus eine
Folie von 0,1 mm Schichtdicke erstellt, so hat die Absorptionskurve dieser Folie
die in Abb. 2 als Kurve II bezeichnete Form. Eine solche Folie läßt zwar einige
Strahlung im Gebiete von 300 mm hindurch, sie genügt jedoch den meisten praktischen
Zwecken.
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Beispiel 2 380 g Vaseline, 15 g Cholesterin, 15 g Cetylalkohol.
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25 g Bienenwachs, 15 g Adeps lanae anhydricum und 100 g Erdnuß öl
werden auf dem Wasserbad bei etwa 700 C zusammengeschmolzen. Nach Abkühlung auf
etwa 500 C wird eine Lösung von 30g Isovanillin in 415 ccm destilliertes Wasser
von 500 C allmählich und in kleinen Anteilen eingerührt. Sobald alles erkaltet ist,
setzt man noch 2 g Parfümöl zu, worauf die erhaltene fette Sonenhrandcreme mit Hilfe
einer Maschine homogenisiert wird.
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In Abb. 3 stellt Kurve I die Durchlässigkeit der fetten Creme ohne
Strahlunsschutzstoff und Kurve II die Durchlässigkeit der gewonnenen fetten Sonnenbrandcreme
dar, wobei die Strahlungsbsorptionsmessung auf der Annahme der Bildung einer Schichtdicke
der Salbe auf der Haut von 0,01 mm beruht.
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Wenn man statt 30 g Isovanillin 40 g Isovanillin zufügt, so ergibt
die damit gewonen Salbe die Absorptionskurve III.
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Die auf diese Weise hergestellte fette Sonnenbrandcreme läßt dieUltravio
! lettstrahilung mit einer Wellenlänge oberhalb etwa 330 my. d. h. den die Bräunung
der Haut bewirkenden Teil derselben, praktisch ungehindert hindurch, während der
schädigende Teid abgeschirmt wird.
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Ein weiteres Beispiel einer vollfetten Sonnenschutzcreme erhält man
durch Zusammenschmelzen von 25 g Lanolin, 15 g Paraffinöl, 13 g Vaseline, 5 g Mandelöl,
4 g Bienenwachs. 3 g Cetylalkohol und durch Einarbeiten bei 500 C einer Lösung von
3 g Vanillin in 35 ccm 300/oigem Alkohol, worauf nach dem Abkühlen die Creme parfümiert
und homogenisiert wird.
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Die für eine Schichtdicke von 0,01 mm gemessenen Absorptionskurven
der Salbe ohne Vanillin (Kurve I) und mit Vanillin (KurveII) sind in Abb. 4 wiedergegeben.
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Beispiel 3 Zur Herstellung einer halbfesten Sonnenschutzcreme werden
100 g Stearin, 60 g Paraffinöl, 50 g Erdnuß öl, 40 g Diglycolstearat, 20 g weißes
Bienenwachs, 10 g Isopropylpalmitat, 10 g Cetylalkohol, 10 g Adeps lanae anhydricum
bei 750 C im Wasserbad zusammengeschmolzen. In diese Fettschmelze wird eine auf
750
C vorgewärmte Mischung von 700 g destilliertem Wasser, 30g Isovanillin, 6 g Triäthanolamin
und 1 g Borax in dünnem Strahl eingerührt. Sobald die Crelme auf etwa 400 C abgekühlt
ist, setzt man noch 3 Teile Lavendelextrakt zu und homogenisiert.
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In Abb. 5 sind die Absorptionskurve der halbfetten Sonnenschlutzcreme
ohne Isovanillin (Kurve 1) und diejenige derselben Sonnenschutzcreme mit Isovanillin
(Kurve II) abgebildet. Wenn 50 g Isovanillin eingearbeitet werden, erhält man eine
halb fette Sonnenschutzcremen mit der Absorptionskurve III.
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Beispiel 4 Man stellt ein nicht fettendes Scnnenschtzgelee her, indem
man 500g destilliertes Wasser mit 50g Saraghen. im Wasserbad auf 900 C erwärmt und
3 Stunden unter häufigem Umrühren auf dieser Tem peratur beläßt. Der auf diese Weise
erhaltene Schleim wird heiß durch ein engmaschiges Gewebe gedrückt.
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In das Filtrat werden 50 g einer Sorbitlösung vom spezifischen Gewicht
1,32 und eine Lösung von 30 g Isovanillin in 450 g auf 500 C erwärmtem destilliertem
Wasser eingerührt. Nach dem Abkühlen werden noch 2 g essence absolue de fleurs de
lavende und 0, 2 g Fechelöl unter gründlichem Verrühren eingearbeitet. Das gewonnene
Gelee wird in warmem, flüssigem Zustand in Tuben eingefüllt.
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Abb. 6 zeigt die Absorptionskurve des Gelees ohne Isovanillin (Kurve
I) und diejenige des Gelees mit Isovanillin (Kurve II). Aus diesen Kurven ist ersichtlich,
daß die Geleegrundlage für Ultraviolettstrahlung praktisch völlig durchlässig ist,
während des erfindungsgemäße Gelee mit Isovanillin Strahlung mit einer Wellenlänge
von weiger als 330 mµ praktisch vollständig absorbiert. Die bei 250 mF vorhandene
Absorptionslücke ist für ein Sonnenbrandgelee ohne besondere Bedeutun, g, weil die
Ultraviolettstrahlng der Sonne mit dieser Wellenlänge ohnebin von der Ozonschicht
der Atmosphäre völlig abgeschirmt wird und nicht bis auf die Erdoberfläche gelangt.
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Beispiel 5 Zur Herstellung einer nicht fetten den Sonnenbrandemulsion
werden 50 g Stearin, 10 g weißes Bienenwachs, 5 g gelbes Bienenwachs, 8 g eines
üblichen Emulgators, 2 g eines im wesentlichen aus Cetyl-und Stearylalkohol bestehenden
Gemisches höherer Fettalkohole und 200 g Weiß öl (säure-, geruch-und geschmacklos)
auf dem Wasserbad bei etwa 700 C zusammengeschmolzen, Eine Mischung von 25 g Propanolamin
und 75 g destilliertem Wasser wird erwärmt und heiß in die obige Schmelze eingerührt.
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Die so gebildete Emulsion gibt man heiß unter intensivem Rühren in
eine Lösung von 30 g Vanillin in 625 g destilliertem Wasser von 750 C. Die Emulsion
wird so lange gerührt, bis sie auf etwa 400 C abgekühh ist, worauf man noch 1 g
Parfümöl zugibt.
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Dann wird die Emulsion homogenisiert.
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In Abb. 7 zeigt Kurve I die Absorption der Emulsion ohne Vanillin.
während Kurve II die Absorption der erfindungsgemäßen Emulsion mit Vanillin wiedergiht.
Dabei beruht die Messung der Absorption auf der Annahme der Bildung einer Schichtdicke
von 0,01 mm beim Auftragen auf die Haut.
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Da die erfindungsgemäßen, Strahlungsschutzstoffe in wässerig-alkoholischem
Medium leicht löslch sind, kann man derartige Lösungen nach geeigneter Parfümierung
leicht als Schutzmittel gegen Somenbrand verwenden. indem nach dem Auftragen auf
die Haut
das Lösungsmittel verdampft und dabei angenehm kühlt, während
der Strahlungsschutzstoff als dünner abschirmender Film auf der Haut zurückbleibt.
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Solche Schutzlösungen eignen sich. besonders zur Verwendung als Spray.
Zu diesem Zwecke kann man beispielsweise 5 g Isovanillin in 100 g 300/oigem Äthylalkohol
lösen, ein Parfüm0l und ein in der Aerosoltechnik übliches Treibmittel zusetzen
und die Lösung in sprübehälter abfüllen. Neben der sauberen Anwendungsweise hat
diese Art der Applikation den Vorteil, kühlend zu wirken, was im Sommer besonders
angenehm empfunden wird. Wenn bloß eine teilweise Absorption der ultravioletten
Strahlung gewünscht wird, kannman die Menge Isovanillin bis auf etwa 1 g reduzieren.
An Stelle von Isovanillin kann man auch die entsprechende Menge Vanillin oder ein
Gemisch von Vanillin und Isovanillin zumischen.
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Der Wirkungsgrad der vorgeschlagenen Sonnenschutzmittel läßt sich.
dem Verwendungszweck weitgehend anpassen, einerseits durch Wahl der Salben-, Gelee-
und Emulsionsgrundlagen, andererseits durch Veränderung der Konzentration und der
Art der eingearbeiteten Strahlungsschutzstoffe. So wird bei hautempfindlichen Personen
oder in der Alpinistik der Strahlungsschutzstoff dem Sonnenschutzmittel für totalen
Erythemschutz in einer höheren Konzentration, beispielsweise 5 %, zugesetzt, um
den gefahrlosen Aufenthalt im Freien gewährleisten zu können.
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Hat der Schutzsuchende indessen bereits eine gewisse Gewöhnung mit
beginnender Pigmentierung der Haut erreicht, so genügt für das weitere Sonnenbad
ein Sonnenschutzmittel mit 1 bis 20/o des Strahlungsschutzstoffes, da erfindungsgemäß
dann die erwünschte Bräunung der Haut durch eine geringe Strahlungsdosis aus dem
kurzwelligeren Ultraviolettebiet intensiviert werden kann.
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Beispiel 6 Für spezielle Zwecke, z. B. in Industrieanlagen oder bei
besonderer Lichtempfindlichkeit der Haut und zur Ermöglichung eines längeren Aufenthaltes
in großen Höhen, kann es wünschenswert sein, die Haut gegen die gesamte Ultraviolettstrahlung
abzuschirmen. Hierfür eingen sich vorzugswieise Strahlungsschutzsalben, welche die
erfindungsgemäßen Strahlungsschutzstoffe in Gemischen mit den folgenen Mischungsverhältnissen
enthalten: A. Guajacoldialdehyd + Orthovanillin + Isovanillin =50 : 30 : 20.
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B. Guajacolialdehyd + Vanillin t Orthovanillin =50 : 30 : 20.
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C. Guajacoldialdehyd + Isovanillin = 70 : 30.
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D. Guajacoldialdehyd + Isovanillin = 50 : 50.
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Zweckmäßig werden diese Schutzstoffgemische den Salben in Mengen
von 5 bis 10 Ole einverleibt.
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Zum Beispiel wird eine Mischung von 100 g Stearin, 60g Paraffinöl,
50g Erdnußöl, 40g Diglycolstearat, 20 g weißes Bienenwachs, 10 g Isopropylpalmitat,
10 g Cetylalkohol, 10 g Adeps lanae anhydricum bei 750 C im Wasserbad zusammengeschmolzen
und in diese Mischung eine Lösung von 100 g eines der obengenannten Schutzstoffgemische
A, B, C oder D, 6 g Triäthanolamin und 1 g Borax in 700 ccm 300/oigem Alkohol in
dünnem Strahl eingerührt, worauf die Schutzsalbe homogenisiert wird.
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Abb. 8 stellt in Kurve I das Absorptionsspektrum der Schutzsalbe
ohne Schutzstoffgemisch, Kurve II das Absorptionsspektrum mit Schutzstoffgemisch
A,
während die Kurven III, IV and V entsprechend hergestellte Salben mit den Schutzstoffgemischen
B, C und D darstellen. Diese Kurven zeigen, daß mit der 100/oigen Salbe die einstrahlende
Ultraviolettstrahlung im Bereich zwischen 400 und 380 mµ zu etwa 5O0/o absorbiert
und im Bereich unterhalb 360 my praktisch völlig abgeschirmt wird. Wenn an Stelle
der oben beschriebenen 100/oigen Salbe eine nur 5°/oige Salbe angewendet wird, so
wird eine vollständige Abschirmung der Ultraviolettstrahlung erst unterhalb einer
Wellenlänge von 320 mµ erzielt, während oherhalb dieser Wellenlänge bis 400 mµ die
Durchlässigkeit stetig ansteigt.
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Weun an Stelle der Grundlage für die bolzen beschriebene Schutzsalbe,
welche relativ dünnilüssig ist, eine zähflüssige Salbengrundlage verwendet wird,
so beträgt erfahrungsgemäß die Schichtdicke auf der Haut etwa 0,02 mm. Um die in
Abb. 8 dargestellten Absorptionskurven zu erhalten, kommt man in kdiesen fµllen
mit 5%igen Salben aus, Beispiel 7 Die meisten farblosen Möbel- und. Überzugslacke
enthalten ein organisches Lösungsmittel, z. B. Aceton, Benzin, Essigester usw..
in einer Menge von 30°/o und mehr. In diesen Lösungsmitteln sind die erfindungsgemäßen
Strahlungsschutzstoffe gut löslich.
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Um einen solchen Lack nun erfindungsgemäß ultraviolettstrahlungsundurchläs
sig zu machen, kann man ihm die Strahlungsschutzsotffe direlit in der gewünschten
Isonzentration zusetzen. AIan kann aber auch die Strahlungsschutzstoffe in einem
Teil des Lacklösungsmittels auflösen und den Lack anschließend fertigstellen. Kurve
1 in Abb. 10 stellt das Absorptionsspektrum eines Dekorationslackes ohe Strahlungsschutzstoffzusatz
dar, wähgrend Kurve II das Absorptionsspektrum des gleichen Dekorationslackes mit
Zusatz von 1 % eines Gemisches voii Orthovanillin und Isovanillin in Verhältnis
9 : 1 und Kurve III das Absorptionsspektrum des gleichen Dekoration lackes mit Zusatz
eines Gemisches von Orthovanillin + Guajacoldialdehyd + Isovanillin im Verhältnis
60 : 20 : 20 darstellen. Die Kurven beruhen auf der Annahme einer Schichtdicke von
0,1 mm, was durch zweimaligen Lackanstrich zu erreichen ist. Die Kurven zeigen.
daß bei Verwendung eines Lackes. welcher pro 100 kg Lacktrockensubstanz 1 kg des
Strahlungsschutzstoffgemisches enthält, bei zweimaligem Anstrich vollkommene Abschirmung
der Ultraviolettstrahlung unterhalb 370 mit und etwa 50%iger Abschirmung der Strahlungsanteile
mit Wellenlänge zwischen 400 und 370 mµ erreicht wird.