DE10217384C1 - Gradientenspulensystem - Google Patents
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Abstract
Ein Gradientenspulensystem mit wenigstens einem Shimaufnahmeraum (2) für passive Shimelemente umfasst eine Entkopplungsvorrichtung, mit der eine temperaturänderungsbedingte Volumenänderung von Teilen des Gradientenspulensystems derart vom Shimaufnahmeraum (2) mechanisch entkoppelbar ist und die derart im Gradientenspulensystem angeordnet ist, dass der Shimaufnahmeraum (2) bezüglich eines vorgebbaren Punktes (9) eines zu shimmenden Volumens (8) positionsunverändert bleibt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gradientenspulensystem mit wenigs
tens einem Shimaufnahmeraum für passive Shimelemente.
Die Magnetresonanztechnik ist eine bekannte Technik, unter
anderem zum Gewinnen von Bildern eines Körperinneren eines
Untersuchungsobjekts. Dabei werden in einem Magnetresonanzge
rät einem statischen Grundmagnetfeld, das von einem Grund
feldmagneten erzeugt wird, schnell geschaltete Gradientenfel
der überlagert, die von einem Gradientenspulensystem erzeugt
werden. Ferner umfasst das Magnetresonanzgerät ein Hochfre
quenzsystem, das zum Auslösen von Magnetresonanzsignalen
Hochfrequenzsignale in das Untersuchungsobjekt einstrahlt und
die ausgelösten Magnetresonanzsignale aufnimmt, auf deren
Basis Magnetresonanzbilder erstellt werden.
Dabei ist eine hohe Homogenität des Grundmagnetfeldes ein
entscheidender Faktor für die Qualität der Magnetresonanzbil
der. Inhomogenitäten des Grundmagnetfeldes innerhalb eines
Homogenitätsvolumens des Magnetresonanzgeräts verursachen
geometrische Verzerrungen des Magnetresonanzbildes, die den
Inhomogenitäten proportional sind. Zum Verbessern der Grund
magnetfeldhomogenität innerhalb des Homogenitätsvolumens wer
den sogenannte Shimsysteme eingesetzt. Dabei unterscheidet
man passive und aktive Shimsysteme. Bei einem passiven Shim
system wird eine Anzahl von Plättchen aus einem magnetischen
Material, insbesondere einer ferromagnetischen Eisenlegie
rung, im Untersuchungsraum des Magnetresonanzgeräts in einer
geeigneten Anordnung angebracht. Dazu wird das Grundmagnet
feld innerhalb des Homogenitätsvolumens vor dem Anbringen der
Plättchen vermessen. Aus den gemessenen Werten ermittelt ein
Rechenprogramm die geeignete Anzahl und Anordnung der Plätt
chen.
Während des Betriebs einer Gradientenspule des Gradientenspu
lensystems betragen die Amplituden der erforderlichen Ströme
im Leiter der Spule mehrere 100 A. Die Stromanstiegs- und
-abfallraten betragen mehrere 100 kA/s. Die treibende Spannung
für den Spulenstrom beträgt bis zu mehreren kV. Zur Beherr
schung vorgenannter hoher elektrischer Leistungen wird die
Gradientenspule oftmals gekühlt. Dazu ist beispielsweise aus
der DE 197 21 985 A1 und/oder der DE 197 22 211 A1 eine Kühl
einrichtung zur indirekten Kühlung von Leitern der Gradien
tenspule bekannt. Dabei ist in einer zylindermantelförmigen
Ebene eines hohlzylinderförmigen, gießharzvergossenen Gra
dientenspulensystems eine dicht an dicht verlegte flexible
Kühlleitung eingebracht, durch die zum Kühlen der Gradienten
spule ein Kühlmedium geleitet wird.
Aus der DE 100 20 264 C1 ist beispielsweise bekannt, dass für
eine gleichbleibende Genauigkeit einer Shimwirkung eine
gleichbleibende Temperatur eines passiven Shimsystems wichtig
ist. Die Wärmeentwicklung im stromdurchflossenen Leiter der
Gradientenspule führt ohne gegensteuernde Maßnahmen zu einer
Temperaturveränderung und damit zu einer Volumenänderung des
benachbarten, passiven Shimsystems, so dass die Shimwirkung
nicht mehr optimal ist, somit die Homogenität des Grundmag
netfeldes und damit die Qualität von Magnetresonanzbildern
beeinträchtigt wird. Um vorgenannte Temperaturschwankungen
des passiven Shimsystems zu verhindern, ist in vorgenannter
Patentschrift vorgeschlagen, die Leiter der Gradientenspule
kühlbar zu gestalten und gleichzeitig die Leiter gegenüber
einer Trägerstruktur des Gradientenspulensystems mit einer
Wärmedämmung zu versehen, so dass für das, in der Träger
struktur angeordnete passive Shimsystem eine hohe Temperatur
stabilität erzielt wird.
In der US 5,786,695 A ist ein Magnetresonanzgerät mit einem im
Wesentlichen hohlzylinderförmigen Gradientenspulensystem be
schrieben. Dabei weist das Gradientenspulensystem zwischen
den Gradientenspulen auf der einen Seite und den zugehörigen
Abschirmspulen auf der anderen Seite einen im Wesentlichen
hohlzylinderförmigen Aufnahmeraum für mit Shimelementen
bestückbare Trägervorrichtungen auf. Die Trägervorrichtungen
weisen in etwa eine Längsausdehnung des Gradientenspulensys
tems auf und sind in Umfangsrichtung des Gradientenspulensys
tems gleichverteilt am abschirmspulenseitigen Teil des Gra
dientenspulensystems befestigt. Die Trägervorrichtungen wei
sen zum abschirmspulenseitigen Teil der Gradientenspule hin
zwei in Längsrichtung durchlaufende Stege auf, so dass, be
grenzt durch die Stege, den abschirmspulenseitigen Teil des
Gradientenspulensystems und der eigentlichen Trägervorrich
tung, sich in Längsrichtung erstreckend, zylinderförmige
Hohlräume ergeben. Durch diese Hohlräume kann für Kühlzwecke
Luft geblasen werden.
Schließlich ist in der DE 195 19 933 A1 ein Vergussverfahren
für eine Gradientenspule eines Magnetresonanzgeräts beschrie
ben, bei dem der Aufbau der Gradientenspule unter anderem
Spannbänder aus Polyamid bzw. Polyester und eine Außenbandage
aus mehrlagig überlappend gewickeltem Glasseidengewebe um
fasst.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbes
sertes Gradientenspulensystem zu schaffen, das unabhängig von
einem Betriebszustand des Gradientenspulensystems für ein im
Gradientenspulensystem anordenbares passives Shimsystem eine
gleichbleibend gute Shimwirkung gewährleistet.
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Gemäß Anspruch 1 umfasst ein Gradientenspulensystem mit we
nigstens einem Shimaufnahmeraum für passive Shimelemente,
eine Entkopplungsvorrichtung, mit der eine temperaturände
rungsbedingte Volumenänderung von Teilen des Gradientenspu
lensystems derart vom Shimaufnahmeraum mechanisch entkoppel
bar ist und die derart im Gradientenspulensystem angeordnet
ist, dass der Shimaufnahmeraum bezüglich eines vorgebbaren
Punktes eines zu shimmenden Volumens positionsunverändert
bleibt.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass eine
Positionsveränderung eines im Gradientenspulensystem angeord
neten passiven Shimsystems bezüglich eines vorgebbaren Punk
tes eines zu shimmenden Volumens infolge einer Temperaturver
änderung und einer damit einhergehender Volumenänderung von
Teilen des Gradientenspulensystems ebenso zu einer Beein
trächtigung der Shimwirkung führt, wie bekanntlich auch eine
Temperaturveränderung des passiven Shimsystems selbst dazu
führt. Dabei vermag auch eine Kühlung von Gradienten-
und/oder Abschirmspulen des Gradientenspulensystems vorge
nannte Volumenänderung nicht vollends zu verhindern, da sich
Volumenänderungen über mechanisch Spannungen über Bereiche
von Kühleinrichtungen hinweg im Trägermaterial des Gradien
tenspulensystems ausbreiten, so dass sich das gesamte Gra
dientenspulensystem beispielsweise dehnt. Dadurch, dass die
Entkopplungsvorrichtung temperaturänderungsbedingte Dehnungs-
und Stauchungsbestrebungen von Teilen des Gradientenspulen
systems, insbesondere von Bereichen, in denen Leiter von Gra
dienten- und/oder Abschirmspulen verlaufen, von Shimaufnahme
räumen des Gradientenspulensystems mechanisch entkoppelt,
wird vorgenannte Positionsveränderung des in den Shimaufnah
meräumen angeordneten passiven Shimsystems verhindert.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgend erläuterten Ausführungsbei
spielen der Erfindung anhand der Figur.
Die Figur zeigt als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ausschnittsweise einen Querschnitt durch ein Gradientenspu
lensystem, das in etwa entsprechend einem Hohlzylinder ges
taltet ist. Dabei ist das hohlzylinderförmige Gradientenspu
lensystem in zueinander konzentrische, hohlzylinderförmige
Teilbereiche 10 bis 52 untergliedert. In einem zentralen,
ersten der Teilbereiche 10 sind in einem temperierten Spulen
körper in axialer Richtung durchlaufende Shimaufnahmeräume 2
mit einem kreisringsegmentartigen Querschnitt angeordnet.
Dabei können zum Shimmen eines Abbildungsvolumens 8 mit einem
Mittelpunkt 9 in die Shimaufnahmeräume 2 Elemente magneti
schen Materials, beispielsweise in einem entsprechend ausge
bildeten Shimkasten angeordnet, eingebracht werden.
An den ersten Teilbereich 10 unmittelbar angrenzend schließen
sich zweite Teilbereiche 21 und 22 an, in denen als Bestand
teil einer Entkopplungsvorrichtung eine Stützeinheit angeord
net ist, die eine Vielzahl ringförmiger Glasfaserbänder 6
umfasst. Dabei sind die Glasfaserbänder 6 in axialer Richtung
verteilt angeordnet, wobei jedes der Glasfaserbänder 6 in
radialer Richtung umlaufend ausgebildet ist. Die Glasfaser
bänder 6 weisen dabei einen größeren Elastizitätsmodul als
das übrige Gradientenspulensystem auf.
An die zweiten Teilbereiche 21 und 22 unmittelbar angrenzend
sind zwei dritte Teilbereiche 31 und 32 angeordnet, die als
weiteren Bestandteil der Entkopplungsvorrichtung eine Aus
gleichseinheit umfassen, die mit einem vergleichsweise gerin
gen Elastizitätsmodul ausgebildet ist. An den dritten Teilbe
reich 32 schließen sich weitere Teilbereiche 41 bis 43 an,
wobei in dem Teilbereich 43 eine longitudinale Gradientenspu
le, in dem Teilbereich 41 zwei transversale Gradientenspulen
und in dem Teilbereich 42 Kühlkanäle 4 einer Kühleinheit zum
Kühlen der Gradientenspulen angeordnet sind. An den dritten
Teilbereich 31 angrenzend sind weitere Teilbereiche 52 und 51
angeordnet, wobei in dem Teilbereich 51 zu den Gradientenspu
len zugehörige Abschirmspulen angeordnet sind und in dem
Teilbereich 52 zum Kühlen der Abschirmspulen Kühlkanäle 4
einer weiteren Kühleinrichtung angeordnet sind.
Ein Stromfluss in Leitern der Gradienten- und/oder Abschirm
spulen bedingt bei Betrieb des Gradientenspulensystems insbe
sondere eine Erwärmung der weiteren Teilbereiche 41 bis 52,
so dass vorgenannte Bereiche sich insbesondere radial nach
außen dehnen. Dabei wird die Dehnung der Teilbereiche 41 bis
43 durch die Teilbereiche 22 und 32 derart kompensiert, dass
die Ausgleichseinheit des Teilbereichs 32 eine gewisse Deh
nung ermöglicht und gleichzeitig die Stützeinheit des Teilbe
reichs 22 die Dehnung in umfangsgerichtete Zug- und Druck
spannungen umwandelt, die von den Glasfaserbändern 6 entspre
chend aufgenommen werden, so dass die Shimaufnahmeräume 2
bezüglich dem Mittelpunkt 9 positionsunverändert bleiben und
damit eine Shimwirkung von in den Shimaufnahmeräume 2 einge
brachten Shimelementen unverändert bleibt. Beim Abkühlen der
Leiter läuft vorausgehend Beschriebenes in entsprechend umge
kehrter Richtung ab, so dass auch dabei die Shimaufnahmeräume
2 bezüglich dem Mittelpunkt 9 positionsunverändert bleiben.
Die Wirkungsweise der Teilbereiche 21 und 31 entspricht denen
der Teilbereiche 22 und 32, wobei die Teilbereiche 21 und 31
eine Positionsbeibehaltung der Shimaufnahmeräume 2 hinsicht
lich einer temperaturveränderungsbedingten Volumenänderung
der weiteren Teilbereiche 51 und 52 bewerkstelligen.
In einer anderen Ausführungsform ist das Gradientenspulensys
tem ohne die Teilbereiche 31 und 32 ausgebildet, so dass die
temperaturänderungsbedingten Volumenänderungen der weiteren
Teilbereiche 41 bis 52 ausschließlich von den Teilbereichen
21 und 22 in entsprechende Zug- und Druckspannungen umgesetzt
werden. Dies ist insbesondere bei Gradientenspulensystemen
mit mäßiger elektrischer Leistung und damit einhergehend mit
einer mäßigen temperaturänderungsbedingten Volumenänderung
der Teilbereiche 41 bis 52 von Vorteil.
In einer anderen Ausführungsform kann das Gradientenspulen
system der Figur auch als ein ungeschirmtes Gradientenspulen
system ausgebildet sein, bei dem die Teilbereiche 21, 31, 52
und 51 nicht vorhanden sind.
In wiederum einer anderen Ausführungsform können bei dem Gra
dientenspulensystem der Figur anstelle der Teilbereiche 42
und 52 die Leiter der Gradienten- und/oder Abschirmspulen
entsprechend der eingangs genannten DE 100 20 264 C1 kühlbar
ausgebildet sein.
Claims (12)
1. Gradientenspulensystem mit wenigstens einem Shimaufnahme
raum (2) für passive Shimelemente, wobei das Gradienten
spulensystem eine Entkopplungsvorrichtung umfasst, mit der
eine temperaturänderungsbedingte Volumenänderung von Teilen
des Gradientenspulensystems derart vom Shimaufnahmeraum (2)
mechanisch entkoppelbar ist und die derart im Gradientenspu
lensystem angeordnet ist, dass der Shimaufnahmeraum (2) be
züglich eines vorgebbaren Punktes (9) eines zu shimmenden
Volumens (8) positionsunverändert bleibt.
2. Gradientenspulensystem nach Anspruch 1, wobei die Ent
kopplungsvorrichtung zum Umwandeln der Volumenänderung in
mechanischen Spannungen eine Stützeinheit umfasst.
3. Gradientenspulensystem nach Anspruch 2, wobei die
Stützeinheit einen größeren Elastizitätsmodul als das übrige
Gradientenspulensystem aufweist.
4. Gradientenspulensystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
wobei die Stützeinheit wenigstens ein Glasfaserband (6)
umfasst.
5. Gradientenspulensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Entkopplungsvorrichtung zum Ausgleichen der Vo
lumenänderung von Teilen des Gradientenspulensystems eine
Ausgleichseinheit umfasst.
6. Gradientenspulensystem nach Anspruch 5, wobei die Aus
gleichseinheit einen geringeren Elastizitätsmodul als das
übrige Gradientenspulensystem aufweist.
7. Gradientenspulensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei das Gradientenspulensystem in etwa entsprechend ei
nem Hohlzylinder gestaltet ist, der in zueinander konzentri
sche, hohlzylinderförmige Teilbereiche (10 bis 52) unterglie
dert ist.
8. Gradientenspulensystem nach Anspruch 7, wobei ein ers
ter der Teilbereiche (10) den Shimaufnahmeraum (2) umfasst.
9. Gradientenspulensystem nach Anspruch 8, wobei in we
nigstens einem zweiten der Teilbereiche (21, 22), der an den
Ersten unmittelbar angrenzt, die Stützeinheit angeordnet ist.
10. Gradientenspulensystem nach Anspruch 9, wobei in we
nigstens einem dritten der Teilbereiche (31, 32), der an den
Zweiten unmittelbar angrenzt, die Ausgleichseinheit angeord
net ist.
11. Gradientenspulensystem nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
wobei die ersten bis dritten Teilbereiche (10 bis 32) zwi
schen zwei weiteren der Teilbereiche (41 bis 52) angeordnet
sind, von denen ein erster der weiteren Teilbereiche (41, 43)
wenigstens eine Gradientenspule und ein zweiter der weiteren
Teilbereiche (51) wenigstens eine zur Gradientenspule zugehö
rige Abschirmspule umfasst.
12. Gradientenspulensystem nach Anspruch 11, wobei wenigs
tens einer der weiteren Teilbereiche (42, 52) eine Kühlein
heit zum Kühlen einer der Spulen umfasst.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111101 |