DE102143C - - Google Patents

Description

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PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 50: Müllerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. April 1898 ab.

In der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Vorrichtung zum Netzen von Getreide werden die Körner auf einen Wasserlauf von ganz geringer Tiefe und in einer noch zu beschreibenden eigenartigen Anordnung gebracht; es wird hierbei beabsichtigt, die groben bezw. schwereren Beimengungen im Getreide, als Steinchen. Erdklumpen und dergl., auf Grund einer Erkenntnifs auszuscheiden, der bis jetzt keine solche Beachtung geschenkt worden ist, dafs man sie bei dem Bau von Netz- oder Waschmaschinen berücksichtigt hätte.

Das Getreidekorn schwimmt bekanntlich längere Zeit auf der Oberfläche des Wassers, wenn es durch Speisevorrichtungen auf diese Oberfläche gewissermafsen aufgetragen wird. Wenn es aber längere Zeit von dem Wasser getragen wird, geht es unter. Von den sogen, schweren Beimengungen sinken andererseits diejenigen nicht sofort, welche, wie poröse oder mit Erdtheilen behaftete Steinchen, Erdklumpen etc., in trockenem Zustande nicht specifisch schwerer oder sogar leichter als die Körner sind, weil sie in der Masse viele kleine Lufträume enthalten.

Es ist nun nach der vorliegenden Erfindung die Aufgabe gestellt, die Erdklumpen, Steinchen etc. sich voll Wasser saugen zu lassen, bevor die Getreidekörner von Wasser durchtränkt sind.

Auf der Zeichnung ist die Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt veranschaulicht.

Das Wasser wird durch die Leitung α unter Druck in einen aufrechten Schacht b gebracht; die Ueberlaufkante c in dem Schacht befindet sich einerseits unterhalb einer geeigneten Speisevorrichtung d, die die Körner in geregelten Mengen zuführt, andererseits ist sie der Scheitel einer gekrümmten Rinne f, deren Krümmung nach der Curve einer Parabel oder mehrerer, eine schwache Neigung ergebender Kreisbögen gewählt worden ist. Die gekrümmte Rinne mündet in ein kleines Bassin g aus, das eine Eintrittsöffnung h, einen Schieber i besitzt und an ein Ablaufrohr k für Getreide und Wasser angeschlossen ist.

In dem Schacht b wird das Wasser derart unter Druck gestellt, dafs über die Kante c nur ein ganz dünner Strahl entlang der ganzen Rinnenbreite laufen kann; es hat in der Rinne_/* eine Tiefe von kaum der Schmalseite eines Getreidekornes.

Die Getreidekörner, die von der Speisevorrichtung d vor die Kante c gebracht werden, werden in der gekrümmten Rinne f von der schwachen Wasserströmung langsam fortgeschwemmt , ohne dafs sie bei der geringen Tiefe Gelegenheit hätten, unterzutauchen und somit viel Wasser aufzusaugen. Anders verhält es sich mit den groben, bereits mehrfach genannten Beimengungen. Für diese genügt die Berührung des,·niedrigen Wassers hinlänglich, um auf dem Wege vom Scheitel c bis zur Oeffnung h Wasser aufzusaugen und hier vollzieht sich die Auflösung der lockeren

Massen in ihre Einzelbestandtheile; sobald daher das Netzgut die Oeffnung h passiren soll, sinken die aufgelösten Steinchen, Sandkörner u. s. w. in das Bassin, während die Körner, weil sie noch nicht viel Nässe in sich aufnehmen konnten, über die erwähnte Oeffnung hinweggetragen werden und schliefslich in. den Auslauf k gelangen, von wo sie ihrer weiteren Verarbeitung entgegengeführt werden können.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Vorrichtung zum Netzen von Getreide unter gleichzeitiger Ausscheidung der schwereren Beimengungen, dadurch gekennzeichnet, dafs, in eine flache Rinne (f) ein tieferes Wassergefäfs (g) eingeschaltet ist, welchem das Getreide in der Rinne von einem Wasserstrom geringer Tiefe zugeführt wird, und zwar in der Weise, dafs das Getreide in der Rinne nur schwach genetzt wird und daher ohne unterzusinken über das Gefä'fs (g) wegschwimmt, während beigemengte poröse Verunreinigungen (Steinchen, Erdklumpen etc.) sich in der Rinne genügend voll Wasser saugen, um in dem Gefa'fs (g) zu Boden zu sinken.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.