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Die Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsgerät mit einem Getriebe gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Bodenbearbeitungsgeräte sind bekannt. Zum Beispiel zeigt die deutsche
Offenlegungsschrift DE 36 29 774 ein Bodenbearbeitungsgerät in Form einer
Kreiselegge, bei der zur Erzielung einer Drehrichtungsumkehr ein
Umkehrzahnradsatz eingesetzt wird, das aus zwei Hauptzahnrädern und einem
Umkehrrad besteht.
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Um hier eine Drehrichtungsumkehr zu bewirken, müssen Bauteile ausgetauscht
werden, was aufgrund der zusätzlichen Teile erstens teuer ist und zweitens die
Lebensdauer des Getriebes negativ beeinflusst, da bei jedem Wechsel der
Zahnräder ein Deckel oder eine Abdeckung geöffnet werden muss, wodurch
Schmutz in das Getriebe gelangen kann, was zu einer Verunreinigung des Öls und
damit zu vorzeitigem Verschleiß der Bauteile führt.
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Es ist weiter bekannt, bei einem vergleichbaren Bodenbearbeitungsgerät gemäß der
deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 28 47 785 eine Drehrichtungsumkehr zu
bewirken, in dem das Getriebe zwei nebeneinander angeordnete Eingangswellen
aufweist, die hinsichtlich der Drehrichtung gegenläufig über im Getriebe angeordnete
Zahnräder miteinander verbunden sind. Eine derartige Ausführungsform der
Drehrichtungsumkehr ist zwar einfach, jedoch kann der hohe bauliche Aufwand der
zusätzlichen Getriebeteile nicht in einem wirtschaftlichen Verhältnis mit dem Nutzen
gesetzt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenbearbeitungsgerät wie z. B. eine
Kreiselegge mit Werkzeugkreiseln zu schaffen, bei der die Drehrichtungsumkehr der
Werkzeugkreisel einfach und kostengünstig möglich ist, und zwar ohne zusätzliche
Getriebeteile einsetzen zu müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Patentanspruches 1 gelöst.
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Durch diese erfindungsgemäße Lösung wird durch einfaches Versetzen des
Getriebes in Relation zu den Stirnrädern eine Drehrichtungsumkehr der
Werkzeugkreisel bewirkt. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn z. B. Zinken
eingesetzt werden, die in Drehrichtung mit ihrer Schneide zur Bodenoberfläche einen
stumpfen oder einen spitzen Winkel einschließen.
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Durch den wechselweisen Eingriff des Ritzels mit einem der zuvor beschriebenen
zueinander benachbarten Stirnräder kann auf einfachste Weise eine
Drehrichtungsumkehr erfolgen.
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Die Erfindung sieht weiter vor, dass das Getriebe in einer Kulissenführung geführt
und in die jeweilige Eingriffsstellung verschiebbar ausgebildet ist.
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Die Kulissenführung ist eine einfach herzustellende bauliche Verbindung, die z. B.
auch aus einfachen Langlöchern bestehen kann, die im Getriebeflansch
untergebracht sind.
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Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, dass eine Parallelführung vorgesehen ist,
über die das Getriebe parallel verschiebbar auf dem Räderkasten angeordnet ist.
Durch diese parallele Führung des Getriebes wird bei einer Drehrichtungsumkehr
zwar die seitliche Lage der Eingangswelle verändert, nicht aber ihre Winkellage in
Relation zur Traktorzapfwelle. Die für den vibrationsfreien und verschleißarmen
Betrieb einer Gelenkwelle wichtige parallele Lage der Eingangswelle zur Zapfwelle
des Traktors wird so nicht verändert.
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Die Erfindung sieht weiter vor, dass das Getriebe als Wechselradgetriebe
ausgebildet ist.
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Durch diese Ausführungsform kann auch bei dem erfindungsgemäßen Getriebe eine
einfache und kostengünstige Änderung der Übersetzung zwischen Eingangswelle
und Antriebswelle bewirkt werden. Dazu werden lediglich Zahnräder gewechselt oder
getauscht.
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Die Erfindung sieht weiter vor, dass das Getriebe als Schaltgetriebe mit
veränderbaren Getriebeübersetzungen ausgebildet ist.
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Mit dieser Ausbildung des Getriebes kann das robuste und kostengünstige Getriebe
mit Drehrichtungsumkehr schnell und komfortabel den jeweils vorliegenden
Einsatzbedingungen angepasst werden, z. B. eine hohe Werkzeugkreiseldrehzahl in
schwierigen Bodenverhältnissen oder eine niedrige Werkzeugkreiseldrehzahl in
leichten bis mittelschweren Bodenverhältnissen.
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Die Erfindung sieht weiter vor, dass das Getriebe in seiner jeweiligen
Eingriffsstellung arretierbar oder fixierbar ausgebildet ist.
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Mit einfachen Anschlägen, Spannteilen oder Arretierungen kann das Getriebe in der
jeweiligen Eingriffsstellung arretiert werden, und zwar so, dass auch das
Zahnflankenspiel zwischen dem Ritzel der Antriebswelle und dem jeweils im Einsatz
befindlichen Stirnrad berücksichtigt und optimiert werden kann.
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Insgesamt ist so ein Bodenbearbeitungsgerät mit Werkzeugkreiseln und daran
befestigten Zinken geschaffen, bei denen die in Drehrichtung der Werkzeugkreisel
jeweils schräg angeordneten Zinken je nach Bedarf schleppend oder bei einer
Drehrichtungsumkehr der Werkzeugkreisel den Boden aufbrechend auf Griff stehend
angeordnet sind. Das robust konzipierte Bodenbearbeitungsgerät kann so in
kürzester Zeit optimal auf die jeweils vorliegenden Verhältnisse angepasst werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung und den zugehörigen Zeichnungen, in denen die
notwendigen Einzelheiten dargestellt sind.
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Es zeigen:
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Fig. 1 ein Bodenbearbeitungsgerät als Kreiselegge in Seitenansicht,
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Fig. 2 einen Schnitt durch den Räderkasten,
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Fig. 3 einen Ausschnitt des Räderkastens mit Getriebe,
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Fig. 4 eine Detailansicht im Schnitt direkt oberhalb der Flanschkonsole,
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Fig. 5 eine Funktionsskizze des Räderkastens und
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Fig. 6 eine weitere Funktionsskizze des Räderkastens.
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Fig. 1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät (1), und zwar eine Kreiselegge (2), mit
einem Räderkasten (3). Auf dem Räderkasten ist ein Dreipunktturm (30) angeordnet
mit Oberlenkeranlenkpunkt (32) und Unteranlenkpunkten (31), die für die Verbindung
mit einem nicht dargestellten Traktordreipunktgestänge dienen. Unterhalb des
Räderkastens (3) sind Werkzeugkreisel (6) vorgesehen, die drehbar im Räderkasten
gelagert sind. An den Werkzeugkreiseln sind Zinken (4) mittels Schrauben befestigt.
Oberhalb der Getriebewanne ist ein Getriebe (10) vorgesehen. Hinten an der
Kreiselegge ist eine Nachlaufwalze (33) angeordnet, die über Träger (35) und quer
liegende Achsen (38) schwenkbar mit der Kreiselegge verbunden ist. Die
Schwenkbarkeit der Träger und damit der Nachlaufwalze wird über eine
Tiefeneinstellvorrichtung (36) mit Steckstiften (37) einstellbar begrenzt. Die
Nachlaufwalze (33) weist einen Rahmen auf, in dem der Walzenkörper (40) drehbar
gelagert ist.
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Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch den Räderkasten (3). Auf dem Räderkasten (3) ist
das Getriebe (10) angeordnet, das mit seinem Flansch (20) über Schrauben (23) mit
der Flanschkonsole (19) des Räderkastens verschraubt ist. Das Getriebe weist eine
Eingangswelle (21) und einen Ausgangswelle (22) auf, die vorzugsweise eine Einheit
bilden. Die Flanschkonsole (19) ist Bestandteil des Räderkastens (3). Das Getriebe
weist eine senkrechte Antriebswelle (11) mit einem endseitig angeordneten Ritzel
(12) auf. Die senkrecht angeordnete Antriebswelle (11) mit dem Ritzel (12) steht in
Eingriff mit einem Stirnrad (9, 13). Die in den Räderkasten hineinragende
Antriebswelle (11) ist direkt oberhalb des Ritzels in der Lagerung (15) gelagert. Diese
Lagerung (15) ist Bestandteil des Getriebes (10) bzw. mit dem Getriebe verbunden.
Der Räderkasten (3) weist oben die Lager (7) und unten die Lager (8) auf, in denen
die Werkzeugkreisel drehbar gelagert sind. Unterhalb der Lager (8) ist einen
Dichteinheit (18) vorgesehen. An den Werkzeugkreiseln sind die Zinken (4) mittels
Schrauben (16) und Muttern (17) angebracht.
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Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt des Räderkastens (3) mit Getriebe (10). In dem
Räderkasten befinden sich nebeneinander angeordnet die Stirnräder (9) und (13).
Über diese Stirnräder werden die nicht dargestellten Werkzeugkreisel (6)
angetrieben, die im Räderkasten gelagert sind. Die Deckel (24) verhindern, dass
Schmutz in die Lagergehäuse der Werkzeugkreisel gelangen kann. An dem
Räderkasten sind Konsolen (29) angeordnet, die für die Aufnahme eines nicht
dargestellten Dreipunktturmes (30) dienen. Der Räderkasten weist weitere
Befestigungskonsolen (34) auf, an denen diverse Zubehörteile und
Schutzvorrichtungen angeschraubt werden können. Die mit dem Räderkasten
verschweißte Flanschkonsole (19) weist Gewindebohrungen (42) auf, mit denen das
Getriebe (10) über den Flansch (20) mit Hilfe der Schrauben (23) befestigt ist. Der
Flansch (20) weist Langlöcher (25) auf.
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Das Getriebe (10) kann in den Langlöchern seitlich verschoben werden, so dass das
Ritzel (12) der Antriebswelle (11) wechselweise mit Stirnrädern (9, 13) in Eingriff
gebracht werden kann, die unmittelbar zueinander benachbart sind. Über eine
Stelleinrichtung (28) kann das Getriebe (10) einfach verschoben und in der
jeweiligen Eingriffsstellung fixiert werden. Die Stelleinrichtung (28) weist dazu einen
Augenschraube (26) und Muttern (27) auf.
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Fig. 4 zeigt eine Detailansicht der Flanschkonsole (19). Sie verdeutlicht auch wie
die Getriebekulisse (43) in der Kulissenführung (41) geführt ist und das Getriebe so
insgesamt parallel zum Räderkasten (3) geführt ist.
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Fig. 5 zeigt eine Detailskizze des Räderkastens (3). Sie verdeutlicht insbesondere,
dass alle Stirnräder (9, 13) unmittelbar miteinander in Eingriff stehen und um ihre
Achsen (14) drehbar gelagert sind, und zwar wechselweise im Uhrzeigersinn oder
entgegen dem Uhrzeigersinn. Die im Uhrzeigersinn drehende Antriebswelle (11) mit
Ritzel (12) treibt hier das Stirnrad (9) an, das entgegen dem Uhrzeigersinn
angetrieben wird.
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Fig. 6 zeigt eine vergleichbare Figur wie Fig. 5, jedoch steht hier das Ritzel (12)
mit dem zum zuvor beschriebenen Stirnrad (9) benachbarten Stirnrad (13) in Eingriff.
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Alle im Räderkasten befindlichen Stirnräder weisen nun einen entgegengesetzten
Drehsinn auf, als in Fig. 5 dargestellt.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmen sind,
werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
Bezugszeichenliste
1 Bodenbearbeitungsgerät
2 Kreiselegge
3 Räderkasten
4 Zinken
6 Werkzeugkreisel
7 Lager, oben
8 Lager, unten
9 Stirnrad
10 Getriebe
11 Antriebswelle
12 Ritzel
13 Stirnrad
14 Achse, Werkzeugkreisel
15 Lagerung (Ritzel)
16 Schrauben (Zinken)
17 Muttern (Zinkenschrauben)
18 Dichteinheit
19 Flanschkonsole
20 Flansch des Getriebes
21 Eingangswelle
22 Ausgangswelle
23 Schrauben (Flansch)
24 Deckel
25 Langloch
26 Augenschraube
27 Mutter
28 Stelleinrichtung
29 Konsolen
30 Dreipunktturm
31 Unterlenkeranlenkpunkt
32 Oberlenkeranlenkpunkt
33 Nachlaufwalze
34 Befestigungskonsole
35 Träger
36 Tiefeneinstellvorrichtung
37 Steckstifte
38 Drehpunkt der Träger
40 Walzenkörper
41 Kulissenführung
42 Gewindebohrungen
43 Getriebekulisse
53 Spurlockerer