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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Anbringen eines Tragegriffes, mittels der auf einer Transportvorrichtung
geförderte
Tragepackungen automatisiert jeweils mit einem selbstklebenden Tragegriff
versehbar sind, wobei eine Appliziervorrichtung mit einem antreibbaren
Rotor vorgesehen ist, der über
der Transportvorrichtung um eine quer zur Transportrichtung liegende
horizontale Drehachse drehbar gelagert ist, und der Führungsmittel,
Fixiermittel und Trennmittel aufweist, so dass ein Endlosband, das
einseitig mit einer in Längsrichtung
abschnittsweise freiliegenden Klebeschicht versehen ist, über jeweils
eine Tragepackung förderbar,
davon ein Tragegriff mit beidendigem Klebeabschnitt abtrennbar,
und der Tragegriff auf die Tragepackung aufdrückbar ist und wobei die Rotorarme
an ihrem radial äußeren Ende
jeweils mit einer Bandführung,
einem Haltewerkzeug, und einem Schneidwerkzeug versehen sind, so
dass das Endlosband zwischen den Enden von mindestens zwei Rotorarmen
haltbar und förderbar
ist, der Tragegriff an dem Ende des nachlaufenden beiden Rotorarme
von dem Endlosband abtrennbar ist, und die beiden Enden des Traggriffes
von den beiden benachbarten Rotorarmen an die Stirnseiten der jeweiligen
Tragepackung andrückbar
sind.
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Vorrichtungen bzw. Maschinen zum
Anbringen. von selbstklebenden Tragegriffen an Tragepackungen, die
nach ihrer Herstellung oder Befüllung auf
einer Fördereinrichtung,
wie z.B. einem Förderband
oder einer Rollentransportvorrichtung, an der betreffenden Vorrichtung
bzw. Maschine vorbeigeführt
werden, sind in unterschiedlicher Ausbildung und Anordnung bekannt.
Bei den Tragepackungen kann es sich um Pappkartons, wie beispielsweise Waschmittelkartons,
um Kunststoffbehälter,
die beispielsweise mit Obst oder Gemüse befällt sein können, oder um in Schrumpffolie
eingebundene Flaschen, wie z.B. in Sixpacks zusammengefasste Getränkeflaschen,
handeln. Derartige Tragepackungen müssen zumindest im Anbringungsbereich
der Tragegriffe eine hinreichend stabile Struktur mit einer beklebbaren
Oberfläche
aufweisen, damit der selbstklebende Tragegriff jeweils dauerhaft
und ausreichend belastbar mit der Tragepackung verbunden werden kann.
Die Tragegriffe werden zumeist aus einem einseitig mit einer Klebeschicht
versehenen Endlosband hergestellt, von dem der Tragegriff abgetrennt
und die Klebeschicht im Bereich der Griffschlaufe abgedeckt wird.
Es ist jedoch auch denkbar, dass ein Endlosband verwendet wird,
bei dem die Klebeschicht nur im Befestigungsbereich, d.h. endseitig
der späteren
Tragegriffe angebracht ist und der Bereich der Griffschlaufe von
der Klebeschicht ausgespart bleibt.
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Prinzipiell ist eine maschinelle
Anbringung der Tragegriffe quer zur Transportrichtung der Tragepackungen,
d.h. das Ankleben an den beiden Außenseiten der Tragepackungen,
oder längs
der Förderrichtung
der Tragepackungen, d.h. das Ankleben an den beiden Stirnseiten
der Tragepackungen, möglich.
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Vorrichtungen zur Queranbringung
der Tragegriffe sind beispielsweise aus der
EP 0 174 015 A1 und der
DE 40 18 291 A1 bekannt.
Die Vorrichtung nach der
EP
0 174 015 A1 weist eine um eine parallel zu der Transportrichtung
der Tragepackungen liegende horizontale Drehachse drehbar gelagerte
antreibbare Trommel auf, mittels der ein einseitig mit einer Klebeschicht
versehenes Endlosband, dessen Klebeschicht abschnittsweise abgedeckt
ist, intermittierend quer zur Transportrichtung auf die Trommel
gefördert
wird, die späteren
Tragegriffe von dem Endlosband abgetrennt, jeweils mittels einer
Saugkammer auf der Trommel gehalten, über die zugeordnete Tragepackung
gefördert,
und mittels eines durch Aussparungen der Trommel senkrecht nach
unten greifenden Andrückwerkzeuges
auf die Tragepackungen aufgebracht werden. Bei dieser Vorrichtung können die
Tragegriffe nachteilig nur bei jeweils ruhender Tragepackung angebracht
werden, so dass neben der Vorrichtung auch die Tragepackungen taktweise
bewegt werden müssen.
Des weiteren ist die Länge
der Tragegriffe durch die Umfangslänge der Trommel bzw. von über den
Umfang verteilten Sektoren festgelegt, so dass eine Anpassung der Tragegriffe
an unterschiedlich große
Tragepackungen ohne größeren Aufwand
nicht möglich
ist. In der Vorrichtung nach der
DE 40 18 291 A1 werden die Tragegriffe aus
einem breiten, einseitig mit einer Klebeschicht versehenen Klebeband
gebildet, auf dem mittig ein schmaleres Abdeckband aufgebracht wird, wobei
das Klebeband im wesentlichen in der Transportrichtung der Tragepackungen
gefördert
wird. Tragegriffzuschnitte werden quer zur Längsachse des Klebebandes abgeschnitten,
mittels einer Bandfördereinrichtung
vereinzelt, und einer Applizierstation zugeführt, in der die Anbringung
der Tragegriffe an die Tragepackungen mittels beidseitig der Fördereinrichtung
angeordneter Mitnehmer und Andrücker
erfolgt. Zur Synchronisierung mit den kontinuierlich bewegten Tragepackungen
sind die Mitnehmer und die Andrücker
schräg
beweglich gelagert. Die Vorrichtung weist nachteilig sehr viele
Bauteile auf und erfordert einen großen Bauraum. Des weiteren ist
ein erheblicher apparativer und steuerungstechnischer Aufwand zur
ordnungsgemäßen Anbringung
der Tragegriffe auf die stetig geförderten Tragepackungen erforderlich.
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Vorrichtungen zur Längsanbringung
der Tragegriffe sind beispielsweise aus der
DE 37 15 445 A1 und der
EP 0 560 699 A1 bekannt.
Die Vorrichtung nach der
DE
37 15 445 A1 ist ähnlich
einer Verpackungsmaschine zum Verschließen von Kartons aufgebaut und
weist mehrere Rollen zum Erfassen der Stirn- und Seitenwände der
Tragepackungen und zum Aufbringen der Tragegriffe an die Stirnseiten
der Tragepackungen auf. Die Vorrichtung ist nachteilig nur für die Bestückung paketförmiger Tragepackungen
mit Tragegriffen geeignet und im übrigen relativ kompliziert
und voluminös
aufgebaut. Dagegen ist die Vorrichtung nach der
EP 0 560 699 A1 , die in
der
FR 2 787 416 A1 und
in der
EP 1 088 761
A1 in Details weitergebildet ist, we sentlich einfacher
und kompakter aufgebaut. Die Vorrichtung weist eine mittig um eine
quer zur Transportrichtung der Tragepackungen liegende horizontale
Drehachse drehbar gelagerte und über
der Transportvorrichtung angeordnete antreibbare Drehplatte auf;
die praktisch einen zweiarmigen Rotor bildet. Die radial äußeren Enden der
Drehplatte sind jeweils abgerundet und mit zwei L-förmigen Hebeln
als Haltemittel zum Festhalten des einseitig mit einer abschnittsweise
abgedeckten Klebeschicht versehenen Endlosbandes sowie mit einer
radial ausfahrbaren gezahnten Schneide als Trennmittel zum Abtrennen
der Tragegriffe von dem Endlosband versehen. Die Platte steht im
Ausgangszustand senkrecht und ragt mit einem ersten Ende über der
Transportvorrichtung in den Transportweg der Tragepackungen, wobei
auf der stromaufseitigen, d.h. den ankommenden Tragepackungen zugewandten
Seite ein der Länge
des späteren
Tragegriffes entsprechender Abschnitt des Endlosbandes mit nach
außen
gerichteter Klebeschicht zwischen den beiden Enden der Drehplatte
gehalten wird. Eine ankommende Tragepackungen läuft dann mit ihrer stromabseitigen
vorderen Stirnseite im Bereich des ersten Endes an die Drehplatte
an, wobei das freie Ende des Endlosbandes bzw. des Tragegriffes
an die vordere Stirnseite der Tragepackung angedrückt und angeklebt
wird. Anschließend
führt die
Drehplatte über
der weitertransportierten Tragepackung eine stromauf abwärts gerichtete
Drehung von 180 Grad aus, so dass das zweite Ende der Drehplatte
an die stromaufseitige hintere Stirnseite der Tragepackung anläuft, wobei
das zunächst
gefesselte Ende des Tragegriffes von dem Endlosband abgetrennt und
an die hintere Stirnseite der Tragepackung angedrückt und
angeklebt wird. Nachteilig an dieser Vorrichtung sind die relativ
große
Drehbeschleunigung und das anschließende starke Abbremsen der
Drehplatte, die erforderlich sind, damit das Ankleben des freien
Endes des Tragegriffes, die 180-Grad-Drehung, und das Ankleben des
anderen Endes des Tragegriffes synchron mit dem Weitertransport
der jeweiligen Tragepackung erfolgen kann. Es ist daher ein hoher
apparativer und steuerungstechnischer Aufwand für den Antrieb und die Abbremsung
der Drehplatte erforderlich. Im übrigen
liegt das Endlosband seitlich an der Drehplatte an, so dass die
Länge der
Tragegriffe im wesentlichen durch den Abstand der beiden Enden der
Drehplatte festgelegt und ohne größeren Aufwand, wie durch bei
ruhender Anlage durchzuführende
Verstell- oder Montagearbeiten, nicht veränderbar ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zum Anbringen eines Tragegriffes der eingangs genannten
Art zur Verfügung
zu stellen, die bei einfachem und kompaktem Aufbau eine höhere Flexibilität im Hinblick
auf eine Variation der Länge
des Tragegriffes aufweist und einen geringeren Antriebs- und Steuerungsaufwand erfordert.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung
mit dem Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass der Rotor mindestens
drei an einer Rotornabe starr und über den Umfang gleichverteilt
angeordnete radiale Rotorarme aufweist, und dass jeweils ein Zugmittel
zum Spannen und Nachziehen des Endlosbandes innerhalb des von zwei
Rotorarmen eingeschlossenen Winkels angeordnet ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
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Durch das Applizierwerkzeug bzw.
den Rotor der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das freie Ende des Endlosbandes mit nach außen gerichteter Klebeschicht
an den Enden von zwei Rotorarmen eingeklemmt und durch eine, bezogen
auf die Transportrichtung der Tragepackungen, stromauf abwärts gerichtete
Drehung des Rotors von einer Vorratsrolle oder aus einem Magazin
gezogen. In der Ausgangsstellung steht der das freie Ende des Endlosbandes führende vorlaufende
Rotorarm senkrecht nach unten und ragt mit seinem äußeren Ende über der Transportvorrichtung
in den Transportweg der Tragepackungen hinein, so dass eine ankommende
Tragepackungen mit ihrer stromabseitigen vorderen Stirnseite an
das Ende des Rotorarmes anläuft,
wodurch das dort befindliche freie Ende des Endlosbandes bzw. des
Tragegriffes an die vordere Stirnseite der Tragepackung angedrückt und
angeklebt wird. Anschließend
führt der
Rotor über
der stetig weitertransportierten Tragepackung eine stromauf abwärts gerichtete
Drehung von 120 Grad aus, so dass zunächst die Griffschlaufe des
Tragegriffes ausgebildet wird, bis der nachlaufende Rotorarm mit
seinem äußeren Ende
an die stromaufgerichtete hintere Stirnseite der Tragepackung anläuft, wobei
das zunächst gefesselte
Ende des Tragegriffes von dem Endlosband abgetrennt und an die hintere
Stirnseite der Tragepackung angedrückt und angeklebt wird. Während der
Drehung des Rotors ist zwischen dem nachlaufenden Rotorarm und dem
nachfolgenden dritten Rotorarm der den nächsten Tragegriff bildende
Abschnitt des Endlosbandes gefördert
worden. Der bezogen auf die letzte Tragepackung nachlaufende Rotorarm
wird nun in der senkrecht nach unten gerichteten Position gehalten
und stellt für
die nächste
ankommende Tragepackung den vorlaufenden Rotorarm dar, so dass die
nächste
Tragepackung im weiteren Verlauf in gleicher Art und Weise mit einem Tragegriff
versehen wird. Augrund des kleineren Drehwinkels von 120 Grad sind
eine weniger schnelle Drehbewegung und entsprechend geringere Beschleunigungs-
und Verzögerungskräfte erforderlich, was
zu einer geringeren installierten Leistung des Antriebes und zu
einem geringeren steuerungstechnischen Aufwand führt. Grundsätzlich ist auch ein kontinuierlicher
Betrieb der Appliziervorrichtung möglich. Durch den insgesamt
harmonischeren Bewegungsablauf werden auch Funktionsstörungen der Vorrichtung,
insbesondere ein Reißen
des Endlosbandes oder ein durch ein Nachlaufen der Vorratsrolle
bewirktes Ausbrechen des Endlosbandes aus einer der Bandführungen,
weitgehend vermieden. Gleichzeitig wird dadurch ein höherer Durchsatz
bzw. eine höhere
Leistung ermöglicht.
Das einseitig mit einer Klebeschicht versehene Endlosband kann fertig konfektioniert
sein, d.h. mit im Bereich der späteren Griffschlaufen
aufgebrachten Abdeckungen oder Aussparungen der Klebeschicht versehen
sein, oder, wie bei anderen Vorrichtungen bekannt, in einer vorgeschalteten
Konfektionierungsstation vorbereitet werden. Im Gegensatz zu der
bekannten Vorrichtung nach der
EP 0 560 699 A1 , bei der das Endlosband an
der Platte anliegt, kann das Endlosband vorliegend in den Winkel
zwischen den beiden Rotorarmen radial nach innen gezogen werden,
so dass die Ausbildung der Griffschlaufe des Tragegriffes erleichtert ist.
Darüber
hinaus ist dadurch eine Variation der Länge der Griffschlaufe und eine
einfache Anpassung des Tragegriffes an unterschiedliche Formate und
Größen von
Tragepackungen möglich.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
bei einfachem und kompaktem Aufbau eine hohe Flexibilität im Hinblick
auf eine Variation der Länge
des Tragegriffes aufweist und einen relativ geringen Antriebs- und
Steuerungsaufwand erfordert.
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Zum Spannen und Nachziehen des Endlosbandes
ist vorteilhaft jeweils innerhalb jedes der von zwei Rotorarmen
eingeschlossenen Winkels ein Zugmittel angeordnet, mittels dem das
Endlosband radial nach innen gezogen werden kann.
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Die drei Rotorarme der Appliziervorrichtung sind
vorteilhaft als ein einteiliger Rotorstern ausgebildet, der mit
der Rotornabe verschraubt ist und zur Anpassung an unterschiedliche
Größen der
Tragepackungen gegen einen Rotorstern mit Rotorarmen anderer radialer
Länge austauschbar
ist. Prinzipiell ist auch eine teleskopartige Verstellbarkeit der
Rotorarme zur Veränderung
ihrer radialen Länge
möglich.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung sind die Rotorarme identisch als starre in der Drehrichtung
möglichst
schlanke Hebel ausgebildet, die über
den Umfang gleichverteilt, d.h. im Abstand von 120 Grad, fest mit
einem Zentralstück
verbunden sind und damit eine schnell von der Rotornabe trennbare
und austauschbare Bauteileinheit bilden. Bei einer wesentlichen Änderung
des Formates oder der Größe der Tragepackungen
kann der vorhandene Rotorstern problemlos, d.h. ohne komplizierte
Montage- und Justierarbeiten, gegen einen anderen Rotorstern mit
an die geänderten
Tragepackungen angepassten Rotorarmen ausgewechselt werden. Zur
Anpassung an unterschiedliche Formate und Größen der Tragepackungen ist
es auch von Vorteil, wenn die horizontale Drehachse der Rotornabe
bzw. des Rotorsterns höhenverstellbar
ausgebildet ist.
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Gem. einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Zugmittel als eine Saugeinrichtung ausgebildet,
mittels der das Endlosband radial nach innen ziehbar ist.
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Durch die Ausbildung als Saugeinrichtung reduziert
sich der mechanische Aufwand und die Steuerung vereinfacht sich.
Dadurch können
gegebenenfalls auf einfache Weise, d.h. ohne einen Austausch des
Rotorsterns und ohne eine Verstellung der Rotorachse auch kleinere
Veränderungen
der Länge
der Tragegriffe und der Form der Griffschlaufen vorgenommen werden.
Durch die Verwendung der Saugeinrichtung als Zugmittel ist eine
weitgehend berührungslose
und damit besonders materialschonende Manipulation des Endlosbandes
möglich.
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Die an den äußeren Enden der Rotorarme angeordneten
Bandführungen
sind zweckmäßig jeweils
als eine in der Drehrichtung gerundete Gleitkappe mit beidseitigen
Führungsstegen
ausgebildet. Hierdurch wird der Reibungswiderstand des Endlosbandes
beim Gleiten durch die Bandführung
relativ gering gehalten und ein seitliches Ausbrechen und Herausfallen
des Endlosbandes aus der Bandführung
sicher vermieden. Das jeweilige Haltewerkzeug kann als ein seitlich
an dem betreffenden Rotorarm drehbar gelagerter Kipphebel ausgebildet
sein, der durch Hilfsenergie betätigbar
ist, und der im Ruhezustand unter der Wirkung einer Rückstellfeder
geöffnet und
im Betätigungszustand
zur Fixierung des Endlosbandes auf die Bandführung gedrückt ist. Das Schneidwerkzeug
ist vorteilhaft als ein innerhalb des Rotorarmes radial längsbeweglich
gelagertes Messer ausgebildet, das durch Hilfsenergie betätigbar ist, und
das im Ruhezustand unter der Wirkung einer Rückstellfeder eingefahren ist
und zum Abschneiden eines Tragegriffes aus einem Öffnungsschlitz
der Bandführung
radial ausfahrbar ist.
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Der Antrieb des Applizierwerkzeuges
ist vorteilhaft als ein drehmomentgesteuerter Servomotor ausgebildet,
so dass die Drehbewegung der Rotornabe durch das Anlaufen einer
Tragepackung an einen der Rotorarme auslösbar ist, wodurch eine störungsanfällige Steuerung
des Antriebes mittels einer Licht schranke vermieden werden kann.
Es ist aber auch die Verwendung eines leistungsgesteuerten oder
frequenzgeregelten Motors möglich.
Weiter ist es möglich,
einen pneumatischen Antrieb zu verwenden.
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Des weiteren kann die Appliziervorrichtung eine
Bremsvorrichtung aufweisen, mittels der die Rotornabe nach dem Aufbringen
eines Tragegriffes mit dem nachlaufenden Rotorarm bis zum Anlaufen
der nächsten
Tragepackung und dem Ankleben des freien Endes des zugeordneten
Tragegriffes in einer weitgehend senkrecht nach unten gerichteten
Ausgangsstellung haltbar ist, wobei bei Verwendung eines Servomotors
die betreffende Brems- und
Haltefunktion vorteilhaft durch diesen erfolgen kann und eine separate
Bremsvorrichtung eingespart wird.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich
aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen, in denen eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beispielhaft veranschaulicht ist.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1:
Eine axiale Seitenansicht einer Appliziervorrichtung in einer ersten
Phase,
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2:
die Appliziervorrichtung nach 1 in einer
zweiten Phase,
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3:
die Appliziervorrichtung nach 1 und 2 in einer dritten Phase,
und
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4:
eine Ausführung
eines Rotorarmes der Appliziervorrichtung in einer tangentialen
Seitenansicht.
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In den 1 bis 3 werden Tragepackungen (1),
die vorliegend beispielhaft als Sixpack (2) von jeweils
sechs mittels einer Schrumpffolie (3) zusammengefassten
Getränkeflaschen.(4)
ausgebildet sind, auf einer nicht näher ausgeführten und bekann ten Transportvorrichtung
(5) weitgehend kontinuierlich entsprechend der angegebenen
Transportrichtung (6) von links nach rechts, z.B. von einer
Abfüllstation
zu einer Versandstation, transportiert. Über der Transportvorrichtung
(5) und dem Transportweg der Tragepackungen (1)
ist eine Appliziervorrichtung (7) angeordnet, mittels der
die Tragepackungen (1) automatisiert jeweils mit einem
selbstklebenden Tragegriff (8) versehen werden.
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Die Appliziervorrichtung (7)
weist drei an einer Rotornabe (9) starr und über den
Umfang gleichverteilt angeordnete radiale Rotorarme (10)
auf, die an ihrem radial äußeren Ende
(11) jeweils eine hier nicht näher ausgeführte Bandführung (12), ein Haltewerkzeug
(13), und ein Schneidwerkzeug (14) aufweisen und
um eine quer zur Transportrichtung (6) liegende horizontale
Drehachse (15) mittels eines Antriebes drehbar sind. Durch
eine, bezogen auf die Transportrichtung (6) der Tragepackungen
(1), stromauf abwärts
gerichteten Drehung (16) der Rotornabe (9) bzw.
der Rotorarme (10) wird ein Endlosband (17), das
radial außen
abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehen ist, mittels der
Haltewerkzeuge (13) von einer nicht dargestellten, stromabwärts befindlichen
Vorratsrolle gezogen. Zum Spannen und Nachziehen des Endlosbandes
(17) ist jeweils innerhalb jedes der von zwei Rotorarmen
(10) eingeschlossenen Winkels ein als Saugeinrichtung (18) ausgebildetes
Zugmittel (19) angeordnet, mittels dem das Endlosband (17)
radial nach innen gezogen und somit zwischen den Enden (11)
von zwei Rotorarmen (10) jeweils eine für die Tragepackungen (1)
erforderliche Länge
eines Tragegriffes (8) eingestellt werden kann.
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In der Abbildung von 1 befindet sich ein das freie Ende (20)
des Endlosbandes (17) bzw. des davon abzutrennenden ersten
Tragegriffes (8a) haltender erster Rotorarm (10a)
in seiner senkrecht nach unten gerichteten Ausgangsstellung (21),
in der die Rotornabe (9) gebremst bzw. arretiert ist. Eine erste
Tragepackung (1a) ist gerade dabei, mit ihrer stromabseitigen
vorderen Stirnseite (22) an den Rotorarm (10a)
und den davor befindlichen Tragegriff (8a) anzulaufen,
wodurch zunächst
das freie Ende (20) des Endlosbandes (17) bzw.
des Tragegriffes (8a) mittels der dortigen Klebeschicht
an der Tragepackung (1a) befestigt bzw. angeklebt wird.
Das Anlaufen der Tragepackung (1a) an den Rotorarm (10a) wird
sensiert, was z.B. mittels eines drehmomentgesteuerten Servoantriebes
der Rotornabe (9) oder mittels einer Lichtschranke erfolgen
kann, und daraufhin das Haltewerkzeug (13) des Rotorarmes
(10a) geöffnet
und die Rotornabe (9) durch den Antrieb entsprechend der
Drehrichtung (16) in Drehung versetzt. In der Abbildung
von 2 ist die Rotornabe
(9) um circa 85 Grad weitergedreht und die Tragepackungen (1)
entsprechend weiter transportiert worden. Die Drehgeschwindigkeit
der Rotornabe (9) ist dabei derart auf die Transportgeschwindigkeit
der Tragepackungen (1) abgestimmt, dass der zweite Rotorarm (10b)
in etwa mit Erreichen seiner senkrecht nach unten gerichteten Endstellung
(23) an die stromaufseitige hintere Stirnseite (24)
der Tragepackung (1a) anläuft, wobei der Tragegriff (8a)
mit seinem zunächst noch
gefesselten Ende (25), wie in der Abbildung von 3 dargestellt, an der Tragepackung
(1a) angeklebt und im nächsten
Moment mittels des dortigen Schneidwerkzeuges (14) von
dem Endlosband (17) abgetrennt wird. Die Endstellung (23)
des zweiten Rotorarmes (10b). stellt bezogen auf die nächste Tragepackung
(1b) und den dieser zugeordneten nächsten Tragegriff (8b)
die neue Ausgangsstellung (21) dar.
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Augrund des relativ kleinen Drehwinkels
der Rotornabe (9) von jeweils 120 Grad sind geringe Beschleunigungs-
und Verzögerungskräfte erforderlich, was
zu einem geringen. Aufwand für
den Antrieb und die Steuerung der Appliziervorrichtung (7)
führt. Durch
den relativ gleichmäßigen Bewegungsablauf werden
mögliche
Funktionsstörungen
weitgehend vermieden. Mit Hilfe der Saugeinrichtung (18) können die
Ausbildung der Griffschlaufen und die Länge der Tragegriffe (8)
auf einfache Weise durch eine Veränderung des Vakuumdruckes variiert
werden und somit problemlos an unterschiedliche Formate und Größen der
Tragepackungen (1) angepasst werden.
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In 4 ist
ein Ausführungsbeispiel
eines Rotorarmes (10) in einer tangentialen Seitenansicht im
Detail dargestellt. Am radial äußeren Ende
(11) des Rotorarmes (10) sind eine Bandführung (12),
ein Haltewerkzeug (13) und ein Schneidwerkzeug (14) angeordnet.
Die Bandführung
(12) ist als eine in der Drehrichtung (Blickrichtung) gerundete
Gleitkappe (26) mit beidseitigen Führungsstegen (27)
ausgebildet, auf bzw. zwischen denen das Endlosband (17) widerstandsarm
und sicher geführt
werden kann. Das Haltewerkzeug (13) ist als ein seitlich
an dem Rotorarm (10) drehbar gelagerter Kipphebel (28) ausgebildet,
der in seinem geöffneten
Ruhezustand (29) mit strichpunktierten Linien und in seinem
geschlossenen Betätigungszustand
(30), in dem das Endlosband (17) zwischen der
Spitze (31) des Kipphebels (28) und der Gleitkappe
(26) eingeklemmt und somit auf dem Rotorarm (10)
festgehalten wird, mit durchgezogenen Linien dargestellt ist. An
seinem äußeren Ende
(32) steht der Kipphebel (28) gelenkig mit der
Stoßstange
(33) eines druckmittelbetätigten Stellzylinders (34)
in Verbindung. Sowohl der Kipphebel (28) als auch der Stellzylinder
(34) sind drehbar an einem Anlenkstück (35) gelagert,
das seitlich an dem Rotorarm (10) befestigt ist. Im Ruhezustand
(29) ist der Kipphebel (28) unter der Wirkung
einer nicht abgebildeten Rückstellfeder
geöffnet
und im Betätigungszustand
(30) zur Erzeugung einer definierten Haltekraft unter der
Wirkung des in dem Stellzylinder (34) eingestellten Arbeitsdruckes
geschlossen. Das Schneidwerkzeug (14) ist als ein innerhalb
des Rotorarmes (10) radial längsbeweglich (36) gelagertes gezacktes
Messer (37) ausgebildet, das mittels eines druckmittelbetätigten Stellzylinders
(38) zum Abtrennen eines Tragegriffes (8) von
dem Endlosband (17) radial ausfahrbar und im abgebildeten
Ruhezustand (39) unter der Wirkung einer nicht abgebildeten Rückstellfeder
eingefahren ist.