DE10211783C1

DE10211783C1 - Ansteuerung der Bewegung der Fensterscheiben bei Kraftfahrzeugen

Info

Publication number: DE10211783C1
Application number: DE10211783A
Authority: DE
Inventors: Hans Weiner; Bernhard Ritter
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 2002-03-16
Filing date: 2002-03-16
Publication date: 2003-10-30
Anticipated expiration: 2022-03-17
Also published as: US6867562B2; EP1344670B1; US20040027080A1; DE50308094D1; EP1344670A1

Abstract

Fahrzeugfensterscheiben, bestehend aus einer Türfensterscheibe und einer Fondfensterscheibe, die an einer gemeinsamen Scheibenstoßlinie aneinandergrenzen, wobei bei geschlossener Türfensterscheibe die Fondfensterscheibe sowohl in der Endposition offen oder geschlossen sein kann und wobei bei teilweise oder ganz abgesenkter Türfensterscheibe die Fondfensterscheibe in jedem Fall in einer offenen Position befindlich ist.

Description

Die Erfindung betrifft die Ansteuerung der Fensterscheiben bei Kraftfahrzeugen, bei welchen die Fenster keinen Rahmen aufweisen. Das Problem bei solchen rahmenlosen Fensterscheiben besteht darin, daß die Fensterscheibe im geschlossenen Zustand gut in der Türdichtung sitzen muß und beim Öffnen der Fensterscheiben keine Kanten und Ecken entstehen sollen, an denen eine Verletzungsgefahr besteht.

Aus der DE 42 33 775 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben zweier Antriebe für Fahrzeugscheiben bekannt, wobei eine Fensterscheibe und eine Fondfensterscheibe jeweils separat von einem Antrieb bewegbar sind und die beiden Scheiben ohne zusätzlichen Scheibenrahmen an einer Scheibenstoßlinie aneinandergrenzen. Wenn eine der Scheiben angetrieben wird, soll zur Vermeidung von Reibungsverlusten auch die zweite Scheibe durch eine Aktivierung des zweiten Abtriebes in eine zurückgewichene Stellung gebracht werden.

Aus der DE 43 25 501 A1 ist ein Cabriolet mit einer elektromotorisch höhenverlagerbaren Türfensterscheibe und einer Seitenscheibe bekannt, wobei bei Betätigung des Türgriffs oder beim Entriegeln des Türschlosses die Seitenfensterscheibe aus einem sie teilweise umschließenden Dichtungsprofil herausbewegt wird.

Die Problematik der Scheibenansteuerung bei Cabriolets ist insbesondere bei abgesenktem Verdeck kritisch. Wird die vordere Türfensterscheibe abgesenkt und das unter Umständen vorhandene Fondteil der Seitenscheibe stehengelassen, so kann dieses noch stehengelassene Fensterteil als störend empfunden werden. Es sind Lösungen bekannt, bei welchen diese Fondfensterscheibe direkt mit Öffnen des Cabrioverdeckes in eine entsprechend weggeklappte Position gebracht wird. Jedoch ist es manchmal, insbesondere wenn im Fondbereich Mitfahrer sitzen, wünschenswert, diese Scheibe zur Vermeidung von unnötigen Windbelästigungen stehenzulassen.

Die erfindungsgemäße Anordnung und Ansteuerung der Fondfensterscheibe eines Kraftfahrzeuges Scheiben hat den Vorteil, daß zum einen die Windbelästigung für den Mitfahrer minimiert und zum anderen die Verletzungsgefahr herabgesetzt ist.

Die erfindungsgemäße Ansteuerung bewirkt bei geöffnetem Verdeck ein Absenken der Fondfensterscheibe zwangsgesteuert beim Absenken der vorderen Fensterscheibe des Kraftfahrzeuges. Diese Zwangssteuerung bewirkt, daß das Öffnen und Schließen der Fondfensterscheibe nicht vergessen wird, sondern durch die Koppelung an die Betätigung der vorderen Fensterscheibe immer in die richtige Position gebracht wird.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der weiteren Beschreibung erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 schematisch eine Türfensterscheibe mit Fondfensterscheibe im geschlossenen Zustand,

Fig. 2 eine Türfensterscheibe mit Fondfensterscheibe, wobei die Türfensterscheibe offen und die Fondfensterscheibe in geschlossen ist,

Fig. 3 die Bedingungen für die Positionen der Fondfensterscheibe in Abhängigkeit der Position oder Bewegungsansteuerung der Türfensterscheibe.

In Fig. 1 ist als Überblick die Darstellung der Fensterscheibe und der Fondfensterscheibe jeweils im geschlossenen Zustand dargestellt. Hier ist ganz klar zu erkennen, daß die Fensterscheibe 10 auf der gleichen Höhe angeordnet ist wie die Fondfensterscheibe 11.

Dagegen ist in Fig. 2 zu erkennen, daß die Fensterscheibe 10 abgesenkt ist, während die Fondfensterscheibe 11 noch im geschlossenen Zustand ist. Diese Anordnung ist insbesondere bei geöffnetem Verdeck eines Cabrios nicht gewünscht, da sie aufgrund ihrer Rahmenlosigkeit leicht übersehen werden kann und so ein Verletzungsrisiko darstellt.

Fig. 3 gibt in einer Übersicht zusammengefaßt die Bedingungen für die Positionen der Fondfensterscheibe in Abhängigkeit der Position oder Bewegungsansteuerung der Türfensterscheibe an.

Die Position der Türfensterscheibe wird in drei einnehmbare Stellungen unterteilt. Dies sind Türfensterscheibe geschlossen 30A, Türfensterscheibe in einer Zwischenstellung 30B oder Türfensterscheibe offen 30C. Ausgehend von diesen drei definierten Stellungen sind zwei Positionen für die Fondfensterscheibe zulässig, wobei generell eine Zwischenposition für die Fondfensterscheibe unzulässig ist. Mögliche Positionen sind Fondfensterscheibe geschlossen 31 oder Fondfensterscheibe offen 32.

Es ist zu entnehmen, daß bei den Positionen 30B, Türfensterscheibe in Zwischenstellung und 30C, Türfensterscheibe offen, die Fondfensterscheibe in die Position vollständig geöffnet zu bringen ist, Fondfensterscheibe offen 32. Ist die Türfensterscheibe geschlossen, dann kann die Fondfensterscheibe sowohl zwischen den Endpositionen Fondfensterscheibe offen 32 und Fondfensterscheibe geschlossen 31 sein.

Aufgrund der Definition der Positionen, die die Fondfensterscheibe einnehmen soll, sind verschiedenen Bewegungen zwangsgesteuert.

Wird beispielsweise nach einem Betätigen der Fondfensterscheibe bei völlig geschlossener Türscheibe aus einer der beiden Endlagen heraus betätigt und wird dieser Vorgang vor Erreichen der Endlage unterbrochen, so fährt die Fondscheibe immer automatisch in eine Offen-Position 32. Sind die Türfensterscheiben und die Fondfensterscheiben völlig geschlossen und wird die Türfensterscheibe teilweise abgesenkt, so fährt die Fondfensterscheibe automatisch in die Offen-Position, sobald die Türfensterscheibe die obere Endlage verläßt.

Eine weitere Zwangssteuerung erfolgt, wenn die Fondfensterscheibe geschlossen werden soll und sich die Türfensterscheibe nur in teilweise geschlossener oder offener Position befindet, nach einer Betätigung des Tasters "Fondfensterscheibe schließen" wird erst die Türfensterscheibe in eine Position Geschlossene 30A und anschließend die Fondfensterscheibe in die Geschlossen-Position 31 gefahren.

Bei einem Fahrzeug mit geschlossenem Verdeck kann demgegenüber jede der beiden Scheiben unabhängig voneinander in jede beliebige Position gebracht werden.

Claims

1. Ansteuerung der Bewegung von Fensterscheiben bei Kraftfahrzeugen insbesondere bei Cabriolets, wobei die Fahrzeugfensterscheiben aus einer Türfensterscheibe und einer Fondfensterscheibe bestehen, die an einer gemeinsamen Scheibenstoßlinie aneinandergrenzen und separat bewegbar sind, wobei bei geöffnetem Verdeck und teilweise oder ganz abgesenkter Türfensterscheibe die Fondfensterscheibe sich immer in einer ganz geöffneten Position befindet und wobei bei geschlossener Türfensterscheibe für die Fondfensterscheibe sowohl die Endposition offen als auch die Endposition geschlossen zulässig ist.

2. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von einem geöffneten Fondfenster und einer geöffneten Türfensterscheibe nach einem Betätigen der Fondfensterscheibe zum Schließen zunächst die Türfensterscheibe in eine geschlossene Position und anschließend die Fondfensterscheibe in die geschlossene Position gefahren wird.

3. Ansteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Betätigung der Türfensterscheibe zum Öffnen während einer Bewegung der Fondfensterscheibe in Richtung geschlossene Position die momentane Bewegung der Fondfensterscheibe unterbrochen wird und die Fondfensterscheibe in eine Offenposition gebracht wird.