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Mikroskop Die Erfindung betrifft ein Mikroskop, bei dem Okular und
Objektiv unter Zwischenschaltung von optischen Umlenkmitteln axial seitlich zueinander
versetzt sind, und hat sich zum Ziel gesetzt, ein Mikroskop kleinster Bauart mit
erheblicher optischer Vergrößerung zu schaffen., welches als handliches, in Form
und Größe einem Taschenfeuerzeug ähnliches Taschengerät und als Aufsteckgerät an
photographischen Kameras verwendet werden kann.
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Es ist bei Mikroskopen bekannt, zur Verkürzung der benötigten Baulänge
das Okular und Objektiv unter Zwischenschaltung von optischen Umlenkmitteln axial
seitlich zueinander versetzt anzuordnen. Bei den bekannten Mikroskopen dieser Art
führt jedoch die Verkürzung der Baulänge zu einer beträchtlichen Vergrößerung des
Raumbedarfes in der Breitenrichtung, so daß die Gesamtabmessungen und das Gewicht
des Mikroskops nicht wesentlich geringer sind als bei den üblichen Mikroskopen mit
geradlinigem Strahlengang.
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Erfindungsgemäß wird eine Beschränkung des Mikroskops auf kleinste
Abmessungen mit möglichst geringem baulichem Aufwand dadurch erreicht, daß Akular
und Objektiv diagonal entgegengesetzt an den Stirnseiten eines flachen, kastenförmigen
Gehäuses angeordnet sind und daß der Strahlengang lediglich über zwei Umlenkspiegel
oder Umlenkprismen über die andere Diagonale des Gehäusequerschnittes geführt ist.
Diese Anordnung gestattet es, die Optik des Mikroskops in einem kastenförmigen,
zweckmäßig rechteckigen Gehäuse kleinster Abmessungen unterzubringen, das in Form
und Größe einem Taschenfeuerzeug ähnlich ist und eine Größe von etwa 50X26X12mm
aufweisen kann. Infolge seiner handlichen Form und seines geringen Gewichtes stellt
das erfindungsgemäß ausgebildete Mikroskop ein vielseitig verwendbares Taschengerät
dar, welches mittels eines an dem Gehäuse vorgesehenen Aufstecktubus in einfacher
Weise unmittelbar an photographischen Kameras angebracht werden kann. Hierdurch
erübrigt sich die bei mikroskopischen Lichtbildaufnahmen bisher übliche Verwendung
besonderer Stative oder Halter zur Anbringung der Kamera auf dem Mikroskop, wobei
die Gefahr besteht, daß durch Erschütterungen gegenseitige Verlagerungen zwischen
Kameraobjektiv und Mikroskopokular auftreten, die die Bildschärfe beeinträchtigen.
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An Hand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig.1 ist ein Schnitt durch das Mikroskop in Richtung der Breitseite
des kastenförmigen Gehjäuses.; Fig. 2 ist eine Ansicht der einen Schmalseite des
Gehäuses; Fig. 3 ist ein Querschnitt durch einen schwenkbaren Objektivträger; Fig.
4 ist ein Längsschnitt des Objektivträgers. Das in den Fig. 1 und 2 in etwa zweifacher
natürlicher Größe, d. h. in einem Maßstab von 2 : 1, dargestellte Kleinmikroskop
besitzt ein rechteckiges Gehäuse 1, in welchem an der einen Stirnseite ein Okular
2 und an der anderen Stirnseite Objektiv 3 üblicher Ausführung diagonal entgegengesetzt
angeordnet sind. Neben dem Okular 2 und Objektiv 3 ist an den Stirnwänden des Gehäuses
je ein Prisma 4 bzw. 5 so befestigt, daß die durch das Objektiv 3 gehenden Lichtstrahlen
durch das Prisma 4 über die andere Diagonale des Gehäusequerschnittes auf das Prisma
5 und durch dieses in das Okular 2 umgelenkt werden, so daß sich ein zweifach gebrochener
Strahlengang ergibt.
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An der unteren Stirnwand des Gehäuses 1, die eine in Achsrichtung
des Objektivs 3 liegende Öffnung 6 aufweist, ist ein durch zwei U-förmige Führungsleisten
7 gebildeter Objektträger 7 angebracht, in den die üblichen Glasscheiben mit dein
zu prüfenden Objekt eingeschoben werden. Um eine Einstellung des Objekts in die
Achsrichtung des Objektivs 3 in jeder Richtung zu ermöglichen, ist der Objektträger
7 an dem Gehäuse 1 um eine zur Ohjektivachse parallele Achse schwenkbar angebracht.
Bei der dargestellten Ausführungsforen ist zu diesem Zweck an der unteren Gehäusestirnwand
eine kreisförmige Platte 8 mit einem schräg nach unten und innen gerichteten Rand
angebracht, die über den entsprechend gestalteten Rand eines drehbaren Ringes 9
greift, der mit den Führungsleisten des Objektträgers 7 verbunden ist. Der Objektträger
7 kann infolgedessen um die Mittelachse der Teile 8, 9 geschwenkt und somit das
Objekt
in der Ouerrichtung des Objektträgers in die richtige Lage
eingestellt werden.
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Die Einstellung des Objektivs 3 in Richtung der Objektivachse erfolgt
in bekannter Weise mittels eines durch einen Schlitz des Gehäuses l ragenden Stellhebels
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Zwecks Anbringung des Mikroskops an einer photographischen Kamera
ist an der das Okular 2 tragenden Schmalseite des Gehäuses 1 ein zweckmäßig geschlitzter
Aufstecktubus 11 vorgesehen.
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Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt ist, sondern an diesem im Rahmen des Erfindungsgedankens verschiedenartige
bauliche Abänderungen vorgenommen werden können. Beispielsweise können an Stelle
von Prismen auch andere optische Ablenkmittel, z. B. Planspiegel, vorgesehen werden.
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Die durch das erfindungsgemäß ausgebildete Kleinmikroskop erzielten
Vergrößerungen liegen im Bereich von 1 : 100 bis 1 : 500. Im Bedarfsfall sind Erweiterungen
der Vergrößerung nach unten und oben möglich.