DE10207372A1 - Verriegelungsvorrichtung für eine Sitzstruktur - Google Patents
Verriegelungsvorrichtung für eine SitzstrukturInfo
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- B60N2/005—Arrangement or mounting of seats in vehicles, e.g. dismountable auxiliary seats
- B60N2/015—Attaching seats directly to vehicle chassis
Abstract
Bei einer Verriegelungsvorrichtung für eine um eine vordere horizontale Klappachse an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs klappbar angelenkte Sitzstruktur ist deren hinterer Bereich mittels eines Rastbolzens fixierbar, der im verrigelten Zustand eine karosseriefeste Öffnung durchsetzt und mittels radial einwärts und auswärts beweglicher Spreizkörper in Verriegelungsstellung den Rand der Öffnung hintergreift. Ein Verdrängungskörper für die Spreizkörper ist mittels eines schwenkbar am hinteren Bereich der Sitzstruktur angelenkten Betätigungshebels derart verlagerbar, daß die Spreizkörper radial einwärts so verschiebbar sind, daß sie in entriegelter Stellung innerhalb der Außenkontur des Rastbolzens liegen. Der Betätigungshebel ist gegen die Kraft einer Sicherungsfeder längsverschieblich gelagert und eine Schwenkbewegung zum Lösen des Rastbolzens ist erst anschließend an eine Längsverschiebung entgegen Fahrtrichtung unter Überwindung der Federkraft möglich.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Bei einer Vorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art (DE 695 01 940 T2) ist ein Rastbolzen vorgesehen, der mittels Spreizkörpern, die von einem Betätigungshebel betätigt werden, in einer karosseriefesten Öffnung verriegelt wird. Der Rastbolzen ist verschwenkbar mit der Sitzstruktur verbunden. Um bei entriegelter Sitzstruktur ein unbeabsichtigtes Verschwenken des Rastbolzens gegenüber der Sitzstruktur zu verhindern, ist ein zusätzlicher, von dem Betätigungshebel angetriebener Raststift vorgesehen, der die Verschwenkachse des Rastbolzens blockiert. Eine Sicherung gegen unbeabsichtigtes Lösen der Verriegelungsvorrichtung ist nicht vorgesehen. Dies könnten beispielsweise frei hinter dem Kraftfahrzeugsitz liegende Gepäckstücke bewirken. Ein unbeabsichtigtes Lösen ist für den Sitzbenutzer gefährlich.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, das sie nicht unbeabsichtigt gelöst werden kann.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Zum Lösen der Sitzverriegelung müssen auf den Betätigungshebel in zwei unterschiedliche Richtungen wirkende Kräfte ausgeübt werden. Gleichzeitig muß die in Fahrtrichtung wirkende Federvorspannung überwunden werden.
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 eine Seitenansicht des lehnenseitigen Bereichs der Sitzstruktur eines Kraftfahrzeugsitzes;
- Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines klapp- und verriegelbaren Längsholms der Sitzstruktur nach Fig. 1;
- Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des Längsholms nach Fig. 2 schräg von hinten gesehen;
- Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Längsholm nach Fig. 2 bei geschlossener Verriegelung;
- Fig. 5 einen Längsschnitt durch den Längsholm gemäß Fig. 4 bei gelöster Verriegelung.
- Von einem Kraftfahrzeugsitz, insbesondere einem Fondsitz, ist in Fig. 1 die Sitzstruktur 2 des rückwärtigen Sitzbereichs dargestellt. In diesem Bereich ist der um eine Klappachse 1b vorklappbar mit einem Lagerbock 1a an einer Karosserie 1 gelagerte Sitz in seiner Gebrauchslage mit der Karosserie 1 verriegelt. Zur Verriegelung dienen vorzugsweise zwei Rastbolzen 3 pro Sitz, die in Öffnungen 1c der Karosserie 1 eingreifen und die die Öffnung 1c mit ihren Spreizkörpern 3a hintergreifen. Die Verriegelungsvorrichtung wird mittels eines Griffteils 5a gelöst, der zu einem Betätigungshebel 5 gehört.
- Die Sitzstruktur 2 weist auf beiden Längsseiten je einen Längsholm 2a auf, an dem jeweils ein Betätigungshebel 5 gelagert ist. Die beiden Betätigungshebel 5 können durch den Griffteil 5a miteinander verbunden sein. Jeder Betätigungshebel 5 trägt an seinem vom Griffteil 5a abgewandten Ende einen Schwenklagerzapfen 5b, der jeweils ein Langloch 2b in den senkrecht aufragenden Wangen des Längsholms 2a durchsetzt. An dem Betätigungshebel 5 ist mit Abstand zum Schwenklagerzapfen 5b ein Mitnehmerzapfen 5c vorgesehen, der sich im verriegelten Zustand der Sitzstruktur 2 ebenfalls in einem horizontal verlaufenden Langloch 2c befindet. An das Langloch des Mitnehmerzapfens 5c schließt sich ein Kulissenbereich 2d an, der etwa senkrecht zum Langloch 2c verläuft und ein Verschwenken des Betätigungshebels 5ermöglicht. Der Betätigungshebel 5 ist in Richtung der Klappachse 1b durch eine Sicherungsfeder 6 vorgespannt.
- Die Langlöcher 2b und 2c erlauben eine begrenzte Längsverschiebung des Betätigungshebels 5 gegenüber der Sitzstruktur 2. Ein Verschwenken des Betätigungshebels 5 ist erst möglich, wenn der Schwenklagerzapfen 5b in Fig. 3 seine rechte Endstellung erreicht hat. Diese Längsführung des Betätigungshebels 5 wird durch Kulissenflächen 2e an dem Längsholm 2a unterstützt, an denen der Griffteil 5a entlanggeführt wird.
- Im verriegelten Zustand, der in Fig. 4 dargestellt ist, hält die Feder 6 den Betätigungshebel 5 in der nach links verschobenen Position, in der der Mitnehmerzapfen 5c sich im Langloch 2c befindet. Der Betätigungshebel 5 kann daher nicht verschwenkt werden. Der Mitnehmerzapfen 5c befindet sich dabei gleichzeitig über einer durch eine umgebogene Platte gebildeten Längsführung 4, die mit einem an sich bekannten Verdrängungskörper 3b für die Spreizkörper 3a fest verbunden ist. Der Verdrängungskörper 3b kann daher auch infolge von Erschütterungen oder Vibrationen nicht aus seiner Verriegelungslage, in der er die Spreizkörper 3a über den Radius der Öffnung 1c hinaus verdrängt, bewegt werden. Ein horizontal verlaufender Bereich des Griffteils 5a liegt zusätzlich unterhalb eines horizontal verlaufenden Teils einer Kulissenfläche 2e. Auch dadurch wird bereits ein Verschwenken des Betätigungshebels 5 verhindert.
- Wenn der Betätigungshebel 5 gegen die Kraft der Feder 6 ausgezogen wird, wandert der Mitnehmerzapfen 5c in das an den Kulissenbereich 2d anschließende Ende des Langlochs 2c. Dabei gelangt der Mitnehmerzapfen 5c in den geschlossenen Bereich der Längsführung 4. Der Betätigungshebel 5 kann nun, wie Fig. 5 zeigt, verschwenkt werden, wobei der Mitnehmerzapfen 5c in dem Kulissenbereich 2d nach oben wandert, den Verdrängungskörper 3b über die Längsführung 4 mitnimmt und der horizontale Griffteil 5a an dem vertikalen Bereich der Kulissenfläche 2e entlang gleitet. Die Spreizkörper 3a werden dadurch freigegeben und können beim Anheben durch den Öffnungsrand in den Rastbolzen 3 nach innen verdrängt werden. Damit kann der Rastbolzen 3 aus der Öffnung 1c zum Verschwenken der Sitzstruktur 2 um die Klappachse 1b ausgehoben werden.
- Ein versehentliches Verlagern des Betätigungshebels 5 gegen die Kraft der Sicherungsfeder 6 und anschließendes Verschwenken ist auch im Crashfall ausgeschlossen. Ein unbeabsichtigtes Lösen eines ordnungsgemäß verriegelten Kraftfahrzeugsitzes wird damit sicher verhindert.
Claims (8)
1. Verriegelungsvorrichtung für eine um eine vordere
horizontale Klappachse (1b) an der Karosserie (1) eines
Kraftfahrzeugs klappbar angelenkte Sitzstruktur (2),
deren hinterer Bereich mittels eines Rastbolzens (3)
fixierbar ist, der im verriegelten Zustand eine
karosseriefeste Öffnung (1c) durchsetzt und mittels radial
einwärts und auswärts beweglicher Spreizkörper (3a) in
Verriegelungsstellung den Rand der Öffnung (1c)
hintergreift, wobei ein Verdrängungskörper (3b) für die
Spreizkörper (3a) mittels eines schwenkbar am hinteren
Bereich der Sitzstruktur (2) angelenkten
Betätigungshebels (5) derart verlagerbar ist, daß die Spreizkörper
(3a) radial einwärts so verschiebbar sind, daß sie in
entriegelter Stellung innerhalb der Außenkontur des
Rastbolzens (3) liegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5) gegen die Kraft einer
Sicherungsfeder (6) längsverschieblich gelagert ist und
eine Schwenkbewegung zum Lösen des Rastbolzens (3) erst
anschließend an eine Längsverschiebung entgegen
Fahrtrichtung unter Überwindung der Federkraft möglich ist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängungskörper (3b) über eine Längsführung
(4) mit dem Betätigungshebel (5) verbunden ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungshebel (5) einen Schwenklagerzapfen
(5b) und einen Mitnehmerzapfen (5c) aufweist, die beide
in Langlöcher (2b; 2c) der Sitzstruktur (2) eingreifen,
wobei sich an das Langloch (2c) des Mitnehmerzapfens
(5c) ein Kulissenbereich (2d) anschließt, der die
Schwenkbarkeit des Betätigungshebels (5) zum Lösen der
Verriegelung ermöglicht.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kulissenbereich (2d) quer zur Längserstreckung
des Langlochs (2c) verläuft.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsführung (4) durch eine quer zur Hubrichtung
verlaufende Platte gebildet ist, die am rückwärtigen
Ende über lediglich einen Teilbereich der Längsführung (4)
in Fahrtrichtung umgebogen ist.
6. Verriegelungsvorrichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei Betätigungshebel (5) für zwei
nebeneinander angeordnete Rastbolzen (3) mit einem quer zur
Fahrtrichtung verlaufenden, gemeinsamen Griffteil (5a)
verbunden sind.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gemeinsame Griffteil (5a) zum Ablauf an
Kulissenflächen (2e) der Sitzstruktur (2) ausgebildet ist.
8. Verriegelungsvorrichtung nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Langlöcher (2b; 2c) horizontal verlaufen.
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