DE10207041B4 - Betätigungseinrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür - Google Patents
Betätigungseinrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür Download PDFInfo
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Abstract
Betätigungsvorrichtung (6) zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür (1), mit einer Antriebseinheit, die ein Abtriebszahnrad (7) antreibt, das ein Zahnstangenglied mit einem zumindest bereichsweise gezahnten Seitenrand kämmt, so dass bei Betrieb der Antriebseinheit das Zahnstangenglied axial bewegt wird, wobei ein Ende des Zahnstangenglieds schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Antriebseinheit und Abtriebszahnrad (7) eine Einrichtung angeordnet ist, die die Kraftübertragung unterbrechen kann, und dass die Einrichtung ein Riementrieb ist, der zumindest aus einer Antriebs- und einer Abtriebsrolle (12 und 13) besteht, die von einem Riemen (15) umgeben sind, wobei eine mit der Antriebsrolle (12) verbundene Viskosekupplung (18) über einen radial abstehenden, schwenkbaren Spannrollenarm (20) mit einer Spannrolle (16) den Riemen (15) nur spannt, wenn die Antriebsrolle (12) angetrieben wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür gemäß des Patentanspruchs 1.
- Aus der
US 46 44 693 A ist eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Tür bekannt. Die Betätigungsvorrichtung weist eine Antriebseinheit auf, die ein Abtriebszahnrad antreibt, das ein Zahnstangenglied mit einem zumindest bereichsweise gezahnten Seitenrand kämmt, wobei ein Ende des Zahnstangenglieds schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied verbunden ist. - Ferner ist aus der
DE 101 14 938 A1 eine Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Tür bekannt. Die Betätigungsvorrichtung weist eine Antriebseinheit auf, die ein Abtriebszahnrad antreibt, das ein Zahnstangenglied mit einem zumindest bereichsweise gezahnten Seitenrand kämmt, so dass bei Betrieb der Antriebseinheit das Zahnstangenglied axial bewegt wird. Ein Ende des Zahnstangenglieds ist schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied verbunden, das an der schwenkbaren Tür angebracht ist. In der Antriebseinheit, die aus einem Elektromotor und einer Geschwindigkeitsreduktionsvorrichtung besteht, kann eine elektromagnetische Kupplung vorgesehen sein, die zwischen dem Elektromotor und der Geschwindigkeitsreduktionsvorrichtung wahlweise eine Verbindung oder eine Trennung herstellt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür weiterzubilden.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Eine Betätigungsvorrichtung mit einer Antriebseinheit treibt zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür ein Abtriebszahnrad an. Dieses Abtriebszahnrad kämmt ein Zahnstangenglied mit einem zumindest bereichsweise gezahnten Seitenrand, so dass bei Betrieb der Antriebseinheit das Zahnstangenglied axial bewegt wird. Ein Ende des Zahnstangenglieds ist dabei schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied verbunden.
- Gemäß Patentanspruch 1 ist bei der Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür zwischen Antriebseinheit und Abtriebszahnrad eine Einrichtung angeordnet, die die Kraftübertragung unterbrechen kann. Die Einrichtung ist dabei ein Riementrieb, der zumindest aus einer Antriebs- und einer Abtriebsrolle besteht, die von einem Riemen umgeben sind. Eine mit der Antriebsrolle verbundene Viskosekupplung spannt über einen radial abstehenden, schwenkbaren Spannrollenarm mit einer Spannrolle den Riemen, wenn die Antriebsrolle angetrieben wird. Als Kraftfahrzeugtür gilt hier auch eine Heck- oder Frontklappe.
- Diese Betätigungsvorrichtung gewährt eine sehr hohe Betriebssicherheit durch den Aufbau aus sehr einfachen und bewährten Bauteilen. Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit und Staub sowie Alterung sind dadurch gut abschätzbar. Es ergibt sich eine gut überschaubare Konstruktion mit geringem Risiko. Der manuelle Betrieb der Kraftfahrzeugtür beim Öffnen oder aber auch beim Schließen wird nie behindert, auch nicht bei einem Stromausfall. Die Kraft der Betätigungsvorrichtung ist ohne eine zusätzliche Regelung dosierbar. Die Dimension der Viskosekupplung bestimmt den Anpressdruck der Spannrolle und damit die übertragbare Kraft. Die Flüssigkeit in der Viskosekupplung ist in verschiedenen Viskositätsstufen erhältlich und kann somit auch zur Einstellung der Antriebskraft herangezogen werden. Damit ist die Betätigungsvorrichtung an jede Kraftfahrzeugtür adaptierbar. Es ist keine elektronische oder elektrische Steuerung nötig, es reicht ein einfacher Taster zur Aktivierung der Betätigungsvorrichtung aus.
- Bei Kraftfahrzeugtüren, die automatisch mittels einer Betätigungsvorrichtung geschlossen werden können, besteht die Gefahr, dass beim Schließen etwas eingeklemmt werden kann. Im schlimmsten Fall könnte dies sogar zu Verletzungen eines Passagiers führen, z. B. wenn eine Hand oder ein Bein eingeklemmt wird. Um dies zu vermeiden, unterbricht die Einheit günstigerweise die Kraftübertragung zwischen der Antriebseinheit und dem Abtriebszahnrad, wenn die zu übertragende Kraft größer als eine maximal zulässige Kraft ist. Dies ist eine einfache und billige Möglichkeit, einen aktiven Einklemmschutz zu realisieren.
- Alternativ kann als Einklemmschutz die Antriebseinheit so angesteuert werden, dass er bei einer Leistungsaufnahme, die größer als eine maximal zulässige Leistungsaufnahme ist, abgeschaltet wird. Derartige Ansteuerungen sind beispielsweise von Fensterhebern oder Schiebedächern bei Kraftfahrzeugen bereits bekannt und haben sich bewährt.
- Aufgrund des nur beschränkt zur Verfügung stehenden Bauraums in der Kraftfahrzeugtür kann es von Vorteil sein, die Betätigungsvorrichtung im Feuchtebereich der Kraftfahrzeugtür anzuordnen. Die korrosionsgefährdeten Abschnitte der Betätigungsvorrichtung sind dann idealerweise vor Feuchtigkeit geschützt, z. B. durch ein Gehäuse.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren näher erläutert. Sie zeigen in schematischer Darstellungsweise:
-
1 einen Schnitt durch eine Kraftfahrzeugtür mit einer erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung, -
2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür und -
3 eine Seitenansicht der Betätigungsvorrichtung von2 . - In
1 ist ein Schnitt durch eine hintere Seitentüre1 eines Personenkraftwagens gezeigt, die – in Fahrtrichtung gesehen – vorne über zumindest ein Scharnier2 an einer B-Säule3 angeschlagen ist. Die Seitentüre1 besteht aus einem Innen- und einem Außenblech4 und5 in Schalenbauweise. In dem Hohlraum zwischen Innen- und Außenblech4 und5 der Seitentüre1 ist eine Betätigungsvorrichtung6 angeordnet. Die Betätigungsvorrichtung6 treibt ein Abtriebszahnrad7 an, das ein Zahnstangenglied8 mit einem bereichsweise gezahnten Seitenrand9 kämmt. Bei Betrieb der Betätigungsvorrichtung6 wird so das Zahnstangenglied8 axial bewegt. Das linke Ende des Zahnstangengliedes8 ragt an der vorderen Schmalseite10 aus der Seitentüre1 heraus und ist schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied11 verbunden, das an der B-Säule3 befestigt ist. - Je nach Drehrichtung des Abtriebszahnrads
7 der Betätigungsvorrichtung6 kann so die Seitentüre1 automatisch geschlossen oder auch geöffnet werden. Der von der Betätigungsvorrichtung6 mit Zahnstangenglied8 benötigte Bauraum steht im Innenraum der Seitentüre1 in ausreichendem Maße im Gegensatz zum Innenraum der B-Säule2 zur Verfügung. - Beim automatischen Schließen der Seitentüre
1 durch die Betätigungsvorrichtung6 besteht allerdings die Gefahr, dass irgendetwas eingeklemmt wird. Im Extremfall könnte dies sogar zu Verletzungen eines Passagiers führen, z. B. wenn dieser sich eine Hand einklemmt. Daher weist die Betätigungsvorrichtung6 einen Einklemmschutz auf. - Die Betätigungsvorrichtung
6 besteht dazu – wie in2 und3 gezeigt – aus einem Riementrieb mit einer Antriebs- und einer Abtriebsrolle12 und13 . Die Abtriebsrolle13 ist fest auf einer Welle14 angebracht, auf der auch das Abtriebszahnrad7 fest angebracht ist. Die Antriebsrolle12 wird von einem hier nicht dargestellten Elektromotor mit einer nachgeschalteten Geschwindigkeitsreduktionsvorrichtung angetrieben. Dazu kann beispielsweise die Welle des Elektromotors als Schneckenwelle ausgebildet sein, die ein Schneckenrad kämmt, wie es bereits von Fensterhebern oder Antrieben für Schiebedächern her bekannt ist. Um die Antriebs- und die Abtriebsrolle12 und13 herum verläuft ein Riemen15 . Dieser Riemen15 ist so lose, dass eine kraftschlüssige Kraftübertragung von der Antriebsrolle12 zur Abtriebsrolle13 nur möglich ist, wenn eine Spannrolle16 seitlich auf den Riemen15 drückt. Wenn die Spannrolle16 nicht auf den Riemen15 drückt, kann sich die Abtriebsrolle13 praktisch unabhängig von der Antriebsrolle12 drehen. - Die Antriebsrolle
12 ist unten mit einer oberen Seite17 einer Viskosekupplung18 verbunden. Über eine zähe Flüssigkeit steht die obere Seite17 mit einer unteren Seite19 der Viskosekupplung18 in Kontakt. An der unteren Seite19 der Viskosekupplung18 ist ein axial abstehender Spannrollenarm20 angebracht, an dessen freiem Ende die Spannrolle16 drehbar gelagert ist. - Wenn nun der Elektromotor läuft, wird die Antriebsrolle
12 angetrieben. Dadurch dreht sich auch die mit der Antriebsrolle12 verbundene obere Seite17 der Viskosekupplung18 . Diese schleppt über die zähe Flüssigkeit die untere Seite19 der Viskosekupplung18 mit, sodass der Spannrollenarm20 mit der Spannrolle16 verschwenkt, bis die Spannrolle16 am Riemen15 anliegt und diesen spannt. Bei einer weiteren Drehung der Antriebsrolle12 wird nun durch den gespannten Riemen15 die Abtriebsrolle13 angetrieben. Die obere Seite17 der Viskosekupplung18 versucht dabei permanent die untere Seite19 mitzuschleppen. Dies erzeugt einen kontinuierlichen Druck der Spannrolle16 auf den Riemen15 . - Die maximal von diesem Riementrieb übertragbare Kraft lässt sich über den Druck der Spannrolle
16 auf den Riemen15 einstellen. Dieser Druck wiederum wird durch die Viskosekupplung18 festgelegt. Die maximal übertragbare Kraft ist dabei so eingestellt, dass wenn in der Seitentüre1 beim automatischen Schließen etwas eingeklemmt ist, der Riemen15 an der Antriebs- und/oder an der Abtriebsrolle12 und/oder13 durchrutscht, wenn eine maximal zulässige Einklemmkraft erreicht wird. Dadurch besteht praktisch keine Verletzungsgefahr mehr. - Nicht jeder Passagier wird eine derartige automatische Zuziehhilfe einer Seitentüre
1 kennen. Es muss daher damit gerechnet werden, dass manche Passagiere versuchen werden, die Seitentüre1 konventionell von Hand zuziehen. Dies ist bei der beschriebenen Anordnung leicht möglich. Wenn der Elektromotor nicht läuft, wird auch die Spannrolle16 nicht auf den Riemen15 gedrückt. Dadurch wird bei einem manuellen Zuziehen der Seitentür1 nur die Abtriebsrolle13 mitgedreht. Es ist also quasi eine Art Freilauf in der Betätigungsvorrichtung6 integriert. - Da der Riemen
15 durch die Spannrolle16 und die Viskosekupplung18 nicht schlagartig sondern allmählich gespannt wird, wenn der Elektromotor läuft, ist zudem eine „Soft-Start”-Funktion integriert, d. h. die Seitentüre1 setzt sich beim automatischen Schließen nicht abrupt, sondern langsam in Bewegung. - Die gesamte Mechanik der Betätigungsvorrichtung
6 kann sehr einfach zwischen zwei Platten aufgebaut werden. Diese können dann noch dazu alle Befestigungen, Lager, Führungen des Zahnstangengliedes8 und Aufhängungen beinhalten. Es entsteht ein kompaktes Bauteil, das somit einfach zu befestigen ist. Nebenerscheinungen, wie zum Beispiel Geräusche, sind optimal und leicht nachzuvollziehen, da die Komponenten wohlbekannt sind. - Die Betätigungsvorrichtung
6 steht keiner weiteren Automatisierung im Wege. Sie ist als Servounterstützung ansteuerbar oder in eine Fernbedienung integrierbar. Im Gegensatz zu hydraulischen oder pneumatischen Systemen gibt es ein sehr hohes Potential zur Bauteilrationalisierung, das die Kosten senken kann.
Claims (5)
- Betätigungsvorrichtung (
6 ) zum Verstellen einer schwenkbaren Kraftfahrzeugtür (1 ), mit einer Antriebseinheit, die ein Abtriebszahnrad (7 ) antreibt, das ein Zahnstangenglied mit einem zumindest bereichsweise gezahnten Seitenrand kämmt, so dass bei Betrieb der Antriebseinheit das Zahnstangenglied axial bewegt wird, wobei ein Ende des Zahnstangenglieds schwenkbar mit einem Bewegungsübertragungsglied verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Antriebseinheit und Abtriebszahnrad (7 ) eine Einrichtung angeordnet ist, die die Kraftübertragung unterbrechen kann, und dass die Einrichtung ein Riementrieb ist, der zumindest aus einer Antriebs- und einer Abtriebsrolle (12 und13 ) besteht, die von einem Riemen (15 ) umgeben sind, wobei eine mit der Antriebsrolle (12 ) verbundene Viskosekupplung (18 ) über einen radial abstehenden, schwenkbaren Spannrollenarm (20 ) mit einer Spannrolle (16 ) den Riemen (15 ) nur spannt, wenn die Antriebsrolle (12 ) angetrieben wird. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung bei zu übertragenden Kräften, die größer als eine maximal zulässige Kraft sind, die Kraftübertragung zwischen Antriebseinheit und Abtriebszahnrad (
7 ) unterbricht. - Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit so angesteuert wird, dass sie bei einer Leistungsaufnahme, die größer als eine maximal zulässige Leistungsaufnahme ist, abgeschaltet wird.
- Betätigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (
6 ) im Feuchtebereich der Kraftfahrzeugtür (1 ) angeordnet ist. - Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die korrosionsgefährdeten Abschnitte der Betätigungsvorrichtung (
6 ) vor Feuchtigkeit geschützt sind.
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