DE10206890A1 - Druckwerk mit einer Vorrichtung zum Entsorgen von Partikeln und flächige Bedruckstoffe verarbeitende Maschine mit einem solchen Druckwerk - Google Patents
Druckwerk mit einer Vorrichtung zum Entsorgen von Partikeln und flächige Bedruckstoffe verarbeitende Maschine mit einem solchen DruckwerkInfo
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Abstract
Das mit der Erfindung vorgeschlagene Druckwerk (2a, 2b) einer Bogen verarbeitenden Rotationsdruckmaschine umfasst einen Druckzylinder (2.1) und diesem vor- und nachgeordnete Druckwerkszylinder, eine Saugvorrichtung, die dem jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogen (7) zugeordnet ist, und eine Trennvorrichtung, die im Falle einer Haftung von Partikeln an einer der Saugvorrichtung zugewandten Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder (2.1) geführten Bogens (7) die Haftung löst. Um die Bogen (7) ohne Beeinträchtigung von deren Bogenlauf zu entstauben, ist vorgesehen, dass die Saugvorrichtung eine mit einem Sauganschluss (6.4) versehene Haube (6.1) umfasst, ein einerseits vom Druckzylinder (2.1) und den diesem vor- und nachgeordneten Druckwerkzylindern und andererseits von der Haube (6.1) begrenzter Saugraum (6.6) gebildet ist und zwischen der Haube (6.1) einerseits und den dem Druckzylinder (2.1) vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern andererseits in den Saugraum (6.6) mündende Saugschlitze (6.7) vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Druckwerk einer Bogen verarbeitenden
Rotationsdruckmaschine mit einem Druckzylinder und diesem vor- und
nachgeordneten Druckwerkszylindern, einer Saugvorrichtung, die dem jeweiligen
vom Druckzylinder geführten Bogen zugeordnet ist, und mit einer Trennvorrichtung,
die im Falle einer Haftung von Partikeln an einer der Saugvorrichtung zugewandten
Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogens die Haftung löst,
und eine mit wenigstens einem solchen Druckwerk ausgestattete flächige
Bedruckstoffe verarbeitende Maschine.
Zum einwandfreien Bedrucken von Bedruckstoffen, im vorliegenden Falle
insbesondere von Bogen, müssen an der Oberfläche derselben anhaftende Partikel
entfernt werden. Bei den Partikeln handelt es sich insbesondere um Staub,
andererseits um Trennmittel, welche ein Anhaften benachbarter Bogen in einem
Stapel verhindern und beispielsweise bei einem vorausgegangenen Durchlauf der
Bogen durch die Maschine auf die Bogen aufgebracht wurden.
Zum Entsorgen solcher Partikel sind einem Druckspalt eines Druckwerkes
vorgeschaltete Saugbürstenanordnungen bekannt, welche die Partikel mechanisch
von der Oberfläche der Bedruckstoffe lösen und mittels Unterdruck entfernen.
Nachteilig ist hierbei insbesondere eine Beeinträchtigung der Bedruckstoffe in Folge
einer Strukturierung von deren Oberfläche seitens der Saugbürsten. Dies gilt
insbesondere für empfindliche Bedruckstoffe wie auch für einen wiederholten
Durchlauf beim Mehrfachdruck.
Die EP 0 245 526 B1 beschreibt eine berührungsfreie Entstaubungsvorrichtung für
Endlosbahnen von Bedruckstoffen mit einer oberhalb der Bahn angeordneten
Hochspannungselektrode, einer dieser unmittelbar nachgeordneten, entgegen der
Bewegungsrichtung der Bahn gerichteten Blasluftdüse und einem der
Hochspannungselektrode vorgeordneten Absaugkanal für die durch die Blasluftdüse
von der Bahn gelösten Partikel. Die bekannte Entstaubungsvorrichtung ist einerseits
insbesondere aufgrund der Hochspannungselektrode verhältnismäßig aufwendig
und teuer, andererseits nur zum Entstauben von Endlosbahnen geeignet, da die
entgegen der Bewegungsrichtung der Bahn gerichtete Blasluftdüse in Verbindung
mit dem dieser vorgeordneten Absaugkanal bei Einzelbogen zu einem Auftrieb
derselben bzw. zu einem Anklatschen derselben an dem Absaugkanal führen würde.
Dies gilt insbesondere bei hoher Transportgeschwindigkeit der zugeführten Bogen.
Der DE 197 32 235 A1 ist eine Druckmaschine entnehmbar, die mit einer
berührungsfreien Reinigungsvorrichtung für die zugeführten bogen- oder
bahnförmigen Bedruckstoffe ausgestattet ist. Die Reinigungsvorrichtung weist eine
bezüglich der Förderrichtung der Bedruckstoffe senkrecht angeordnete Schlitzdüse
auf, welche an eine Saugluftquelle angeschlossen ist und zum Entsorgen von an der
Oberfläche der Bedruckstoffe anhaftenden Partikeln dient. Im Bereich der
Schlitzdüse ist eine bezüglich dieser parallel angeordnete Druckluftleitung
vorgesehen, welche mit in Richtung auf den Bedruckstoff ausgerichteten
Luftauslässen ausgestattet ist, um die am Bedruckstoff anhaftenden Partikel zu
lösen. Auch bei dieser Reinigungseinrichtung besteht neben dem Vorteil einer
berührungslosen Entstaubung ein Hauptnachteil darin, dass auf den zu reinigenden
Bereich des Bedruckstoffes mittels der Luftauslässe der Druckluftleitung ein
Überdruck und mittels der Schlitzdüse der Saugluftquelle zugleich ein Unterdruck
bewirkt wird. Hieraus kann ein Anheben des Bogens von der Unterlage resultieren,
so dass es zu einer Störung des Bogenlaufs und mit zunehmender
Fördergeschwindigkeit zu einem Anklatschen der Bogen an der Schlitzdüse und
somit zum Betriebsausfall kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass in diesem verarbeitete Bogen ohne Beeinträchtigung
des Bogenlaufes auf einfache und kostengünstige Weise entstaubt werden. Sie ist
ferner auf eine mit einem solchen Druckwerk ausgestattete Bogen verarbeitende
Maschine gerichtet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Druckwerk der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass die Saugvorrichtung eine mit einem Sauganschluss
versehene Haube umfasst, ein einerseits vom Druckzylinder und den diesem vor-
und nachgeordneten Druckwerkszylindern und andererseits von der Haube
begrenzter Saugraum gebildet ist und zwischen der Haube einerseits und den dem
Druckzylinder vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern andererseits in den
Saugraum mündende Saugschlitze vorgesehen sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird jegliche Beeinträchtigung des
Transports der zugeführten Bogen auch bei hohen Fördergeschwindigkeiten
verhindert und gleichzeitig eine einwandfreie Entsorgung der Partikel über den
Sauganschluss sichergestellt. Die zur erfindungsgemäßen Ausstattung eines
Druckwerkes erforderlichen Bauteile sind aufgrund ihres einfachen Aufbaus auch zur
Nachrüstung von herkömmlichen Druckwerken geeignet.
Wie bereits angedeutet, ist insbesondere ein berührungsfreies Ablösen der Partikel
von der Oberfläche der Bogen vorteilhaft. Aus diesem Grund sieht eine bevorzugte
Ausführung der Erfindung zum Ablösen der Partikel von der Oberfläche der Bogen
eine Trennvorrichtung in Form eines innerhalb des Saugraumes angeordneten
Blasluftrakels mit einem betriebsmäßig ausgestoßenen Blasluftvorhang vor, der auf
die Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogens ausgerichtet
ist. Derart ist es möglich, an den Bogen haftende Partikel sicher und zuverlässig
berührungsfrei von deren jeweiligen Oberfläche zu lösen, in dem Saugraum
aufzufangen und aus diesem abzusaugen, ohne einen Unterdruck an der Oberfläche
eines jeweiligen von dem Druckzylinder geführten Bogens zu bewirken. Die Partikel
werden von dem Blasluftvorhang in den Saugraum hinein aufgewirbelt und
abgeführt, ohne die Führung der Bogen auf dem Druckzylinder zu beeinträchtigen,
da die beim Erfindungsgegenstand vorliegende Plazierung der Saugschlitze ein
Nachströmen abgesaugter Luft über die Oberfläche des jeweiligen vom
Druckzylinder geführten Bogens verhindert.
Der Blasluftvorhang weist bevorzugt eine tendenziell entgegen der Laufrichtung der
vom Druckzylinder geführten Bogen ausgerichtete Blasrichtung auf und erstreckt
sich zweckmäßig im Wesentlichen über die gesamte Breite des Druckzylinders.
Der Blasluftvorhang dient dabei zweckmäßig außer zum Lösen der Partikel von der
Oberfläche der Bogen zugleich zum Anlegen derselben an den Druckzylinder, so
dass ein Abheben der Bogen von dem Druckzylinder, insbesondere ein
Hochschlagen nachlaufender Bogenenden verhindert wird.
In Weiterbildung ist ein betriebsmäßig mit einer Taktfrequenz intermittierend
ausgestoßener Blasluftvorhang vorgesehen, wobei die Taktfrequenz bevorzugt in
einem Bereich von bis zu 100 Hz liegt. Hierzu kann das Blasluftrakel mittels
Blasluftdüsen und diesen vorgeschalteter, beispielsweise piezoaktorisch betätigter
Klappenventile gebildet werden.
Auf diese Weise wird einerseits ein Einspareffekt an Druckluft erzielt, andererseits
entfaltet der getaktete Luftstrom des Blasluftvorhangs im Vergleich mit einem
kontinuierlichen Luftstrom eine erheblich höhere Reinigungswirkung. Ferner ist es
möglich, durch entsprechende Taktung der Blasluft für einen Ausstreicheffekt eines
auf dem Druckzylinder geführten Bogens zu sorgen, um ein Umschlagen von Ecken
und die Bildung von Falten zu verhindern.
Der Blasluftvorhang wird bevorzugt bei einem Vordruck zwischen 1 und 10 bar,
insbesondere zwischen 2 und 6 bar, ausgestoßen.
Alternativ oder zusätzlich zu dem Blasluftrakel sieht eine Weiterbildung der Erfindung
einen Ultraschallgenerator zum berührungsfreien Ablösen der Partikel von der
Oberfläche der Bogen vor. Durch die von den Ultraschallwellen erzeugte Kavitation
werden auf die am Bogen anhaftenden Partikel hohe mechanische Kräfte ausgeübt
und ein zuverlässiges Ablösen der Partikel sichergestellt, ohne dass es zu einer
Ausrichtung der Partikel unter Bildung von Längsstreifen auf dem Bedruckstoff
kommt. Der Ultraschallgenerator beaufschlagt die Bogen mit einer Intensität, die
bevorzugt im Bereich von 10 bis 100 KW/cm2 liegt.
Sofern die Trennvorrichtung sowohl ein Blasluftrakel als auch einen
Ultraschallgenerator aufweist, ist letzterer mit Vorzug bezüglich der
Bogenförderrichtung stromaufwärts gegenüber dem Blasluftrakel angeordnet.
Einem mit dem Sauganschluss der Haube in Verbindung stehenden
Unterdruckerzeuger ist zweckmäßig ein Filter zugeordnet, um die von den Bogen
entfernten Partikel zu sammeln und ein Anreichern derselben in der Umgebungsluft
zu vermeiden.
Im Übrigen betrifft die Erfindung auch eine Bogen verarbeitende Maschine,
insbesondere eine Rotationsdruckmaschine, die mit wenigstens einem Druckwerk
der vorgenannten Art ausgestattet ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Ausführungsform einer Bogen
verarbeitenden Maschine in Form einer nach dem Offset-Verfahren
arbeitenden Rotationsdruckmaschine,
Fig. 2 eine schematische Detailansicht eines Druckwerkes der Maschine gemäß
Fig. 1 mit einer Vorrichtung zum Ablösen von Partikeln von der Oberfläche
der von einem Druckzylinder geführten Bogen und zum Entsorgen der
abgelösten Partikel.
Die in Fig. 1 dargestellte Bogen verarbeitende Maschine umfasst einen
Druckwerksabschnitt 2, eine Papierzuführeinrichtung 3 in Form eines Anlegers,
einen Ausleger 4 mit einem Kettentrieb 4.1 und eine unterhalb des Endbereichs des
Kettentriebs 4.1 angeordnete Stapelstation 5.
Die Papierzuführeinrichtung 3 weist einen Hubtisch zur Aufnahme eines aus
Bogen 7 gebildeten, auf eine Stapelunterlage 3.2, insbesondere in Form einer
Palette, abgesetzten Stapels 3.1 auf. Zum schrittweisen Anheben des Stapels 3.1
entsprechend dem Abzug von Bogen 7 vom Stapel 3.1 ist ein mit Hubketten 3.3
arbeitendes Hubwerk vorgesehen. Oberhalb des Stapels 3.1 ist eine
Vereinzelungseinheit 3.4 mit Hub- und Schleppsaugern zum Ergreifen des jeweils
obersten Bogens 7 des Stapels 3.1 und zum Übergeben eines solchen Bogens 7 an
eine einen Saugbandförderer umfassende Transport- und Ausrichteinheit 3.5
vorgesehen, welche die Bogen 7 an eine Ausrichtstation transportiert und an einer
voreilenden sowie einer seitlichen Kante der Bogen zur Weitergabe ausrichtet.
Der Druckwerksabschnitt 2 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei
Druckwerke 2a, 2b auf und ist folglich zum Drucken von zwei Farben ausgelegt. Zum
Drucken weiterer Farben ist für jeweils eine Farbe ein weiteres Druckwerk
vorzusehen.
Das Druckwerk 2a weist einen Druckzylinder 2.1 sowie einen mit diesem
zusammenarbeitenden Gummituchzylinder 2.2 und eine den in dem jeweiligen
Druckwerk zu bedruckenden Bogen an den Druckzylinder 2.1 übergebende
Anlegetrommel 2.3 auf. Es ist ferner mit einer in Fig. 1 nur schematisch und weiter
unten unter Bezugnahme auf die Fig. 2 im einzelnen beschriebenen Vorrichtung 6
ausgestattet, die zum Entsorgen von Partikeln dient, die von der Oberfläche eines
jeweils verarbeiteten Bogen abgelöst werden. Das Druckwerk 2b ist bedarfsweise mit
einer entsprechenden Vorrichtung ausgestattet.
Zwischen der Transport- und Ausrichteinheit 3.5 und der Anlegetrommel 2.3 ist ein
Vorgreifer 2.4 angeordnet, der einen von der Transport- und Ausrichteinheit 3.5 an
die Ausrichtstation angelieferten und dort ausgerichteten Bogen 7 übernimmt und ihn
an die Anlegetrommel 2.3 übergibt, welche ihn dann an den Druckzylinder 2.1 des
ersten Druckwerks 2a übergibt.
Zwischen den Druckwerken 2a und 2b ist eine Bogentransfereinrichtung 2.5
vorgesehen. Falls zwei durch eine solche Bogentransfereinrichtung 2.5 verbundene
Druckwerke die gleiche Seite eines Bogens 7 - mit unterschiedlichen Farben -
bedrucken, so werden die Bogen 7 von ihr ungewendet übergeben; insofern zwei
durch eine solche Bogentransfereinrichtung 2.5 verbundene Druckwerke jeweils eine
andere Seite eines Bogens 7 bedrucken, so ist die entsprechende
Bogentransfereinrichtung 2.5 derart ausgebildet, dass die Bogen 7 gewendet an das
nachfolgende Druckwerk übergeben werden.
Zum Betrieb ist z. B. ein Antrieb mit einem von einem Motor angetriebenen
Riementrieb mit einem Abtriebszahnrad vorgesehen, welches mit einem Zahnrad der
Bogentransfereinrichtung 2.5 in Verbindung steht. Der Kettentrieb 4.1, der
Saugbandförderer und die Vereinzelungseinheit 3.4 stehen je nach Ausstattung mit
dem genannten Antrieb oder mit separaten Antrieben in Wirkverbindung.
Die bedruckten Bogen 7 werden an den Ausleger 4 übergeben. Hierzu ist ein in
einen Zahnräderzug der Druckmaschine eingebundenes Paar von
Antriebskettenrädern 4.2 vorgesehen. Der Kettentrieb 4.1 umfasst zwei endlose
Förderketten 4.5. Die Förderketten 4.5 laufen jeweils entlang einer Seitenwand des
Auslegers 4 und sind beispielsweise von einer Kettenführung (nicht dargestellt)
geführt. Eine jeweilige der Förderketten 4.5 umschlingt eines der beiden
betriebsmäßig synchron drehenden Antriebskettenräder 4.2, deren Drehachsen
fluchten, und ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel über ein gegenüber den
Antriebskettenrädern 4.2 stromabwärts bezüglich der Verarbeitungsrichtung
angeordnetes Umlenkkettenrad 4.4 geführt. Im vorliegenden Beispiel sitzen die
Antriebskettenräder 4.2 auf einer gemeinsamen Kettenradwelle 4.3. Zwischen den
beiden Förderketten 4.5 erstrecken sich von diesen getragene Greifersysteme 4.11
mit Greifern 4.12, welche Lücken zwischen Greifern des Druckzylinders 2.1 des
letzten Druckwerks 2b durchfahren und dabei einen Bogen 7 unter Erfassen eines
Greiferrandes am voreilenden Ende des Bogens 7 unmittelbar vor dem Öffnen der
an diesem Druckzylinder 2.1 angeordneten Greifer von diesem übernehmen.
Im vorliegenden Beispiel werden die Bogen 7 von den in Fig. 1 unteren
Kettentrumen transportiert. Dem von diesen durchlaufenen Abschnitt der Kettenbahn
folgt eine dieser zugewandte, an einer Bogenleiteinheit 4.6 ausgebildete
Bogenleitfläche 4.7. Zwischen letztgenannter und dem jeweils darüber geführten
Bogen 7 ist bevorzugt ein Tragluftpolster ausgebildet. Hierzu ist die Bogenleiteinheit
4.6 mit in die Bogenleitfläche 4.7 mündenden Blasluftdüsen 4.8 ausgestattet, von
welchen lediglich eine in symbolischer Darstellung wiedergegeben ist.
Um ein gegenseitiges Verkleben der bedruckten Bogen 7 nach Ablage in einem
Stapel zu verhindern, ist auf dem Weg der Bogen 7 von den Antriebskettenrädern
4.2 zu einer Bogenbremse 4.9 ein Trockner 4.10 vorgesehen. Darüber hinaus ist
eine dem Trockner 4.10 nachgeschaltete Bestäubungsvorrichtung 4.13 vorgesehen.
Zur Vermeidung einer übermäßigen Erwärmung der Bogenleitfläche 4.7 ist in die
Bogenleiteinheit 4.6 ferner ein Kühlmittelkreislauf mit einem Einlass-Stutzen 4.14,
einem Auslass-Stutzen 4.15 und einer an der Bogenleitfläche 4.7 angeordneten
Kühlmittelwanne 4.16 integriert. Die Bogenbremse 4.9 umfasst eine Mehrzahl von
Bremsmodulen, die jeweils beispielsweise mittels eines Saugbandförderers gebildet
sind.
Von der Bogenbremse 4.9 werden die Bogen 7 schließlich in der Stapelstation 5
freigegeben, so dass sich in dieser ein Stapel 5.1 von Bogen 7 bildet. Die
Stapelstation 5 weist in ihrem oberen Bereich Vorderkantenanschläge 5.2 und
diesen gegenüberliegende Hinterkantenanschläge 5.3 für die Bogen 7 auf, durch
welche diese ausgerichtet werden. Weiterhin weist die Stapelstation 5 ein Hubwerk
auf, von dem in Fig. 1 lediglich eine den Stapel 5.1 tragende Plattform 5.4 und diese
tragende, strichpunktiert angedeutete Hubketten 5.5 wiedergegeben sind.
Die Bogen verarbeitende Maschine 1 arbeitet folgendermaßen:
Ein zu verarbeitender Bogen 7 wird mittels der Vereinzelungseinheit 3.4 vom Stapel 3.1 abgenommen und an die Transport- und Ausrichteinheit 3.5 übergeben. Diese übergibt, wie bereits erwähnt, den Bogen 7 an den Vorgreifer 2.4, der ihn wiederum der Anlegetrommel 2.3 zuleitet. Der Bogen 7 wird daraufhin durch die Druckwerke 2a, 2b, über die Druckzylinder 2.1 und die Bogentransfereinrichtung 2.5 hindurchgeschleust und dabei bedruckt.
Ein zu verarbeitender Bogen 7 wird mittels der Vereinzelungseinheit 3.4 vom Stapel 3.1 abgenommen und an die Transport- und Ausrichteinheit 3.5 übergeben. Diese übergibt, wie bereits erwähnt, den Bogen 7 an den Vorgreifer 2.4, der ihn wiederum der Anlegetrommel 2.3 zuleitet. Der Bogen 7 wird daraufhin durch die Druckwerke 2a, 2b, über die Druckzylinder 2.1 und die Bogentransfereinrichtung 2.5 hindurchgeschleust und dabei bedruckt.
Nach Passieren des Druckwerks 2b wird der Bogen 7 an eines der genannten
Greifersysteme 4.11 übergeben. Zur Ablage im Stapel 5.1 öffnen sich die
Greifer 4.12 des entsprechenden Greifersystemes 4.11 zur Übergabe des Bogens 7
an die Bogenbremse 4.9, wenn sich ein nachlaufender Abschnitt des Bogens 7 über
der Bogenbremse 4.9 befindet. Die Bogenbremse 4.9 vermittelt dem Bogen 7 eine
gegenüber der Verarbeitungsgeschwindigkeit verringerte Ablagegeschwindigkeit und
gibt ihn nach Erreichen derselben frei, so dass ein entsprechend verlangsamter
Bogen 7 schließlich in der Stapelstation 5 auf die Vorderkantenanschläge 5.2 auftrifft
und unter Ausrichtung an diesen und an den diesen gegenüberliegenden
Hinterkantenanschlägen 5.3 gemeinsam mit vorausgegangenen und/oder
nachfolgenden Bogen 7 den Stapel 5.1 bildet, der mit Anwachsen desselben mittels
der Hubketten 5.5 abgesenkt wird.
Fig. 2 zeigt eine Detailansicht eines Druckwerkes der Maschine gemäß Fig. 1 mit
einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 6 zum Ablösen von an der Oberfläche
der Bogen anhaftenden Partikeln und zum Entsorgen der abgelösten Partikel. Die
Vorrichtung 6 weist eine Haube 6.1 auf, die im vorliegenden Beispiel eine
Saugkammer 6.2 mit einer den vom Druckzylinder 2.1 geführten Bogen 7
zugewandten Einlassöffnung 6.3 ausbildet und im Übrigen einen Sauganschluss 6.4
aufweist, der mit einem Unterdruckerzeuger in Verbindung steht. Der
Sauganschluss 6.4 und die Einlassöffnung 6.3 liegen bevorzugt in einander im
Wesentlichen gegenüberliegenden Bereichen der Saugkammer 6.2. Die Haube 6.1
begrenzt gemeinsam mit dem Druckzylinder 2.1, einem diesem vorgeordneten
Druckwerkszylinder hier in Form der Anlegetrommel 2.3 und einem dem
Druckzylinder 2.1 nachgeordneten Druckwerkszylinder hier in Form des
Gummituchzylinders 2.2, einen Saugraum 6.6. Zwischen der Haube 6.1 einerseits
und den dem Druckzylinder 2.1 vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern sind
in den Saugraum 6.6 mündende Saugschlitze 6.7 vorgesehen. Durch die mit der
Anordnung der Haube 6.1 zur Begrenzung des Saugraumes 6.6 geschaffene
Konstellation ergibt sich jeweils eine vom Druckzylinder 2.1 entfernte Lage der
Saugschlitze 6.7 und damit als eine der wesentlichen Funktionen, dass die durch die
Saugschlitze 6.7 nachströmende Luft keinen örtlichen Unterdruck an der Oberfläche
des jeweiligen vom Druckzylinder 2.1 geführten Bogens 7 erzeugt.
Zum Ablösen der Partikel von der Oberfläche der Bogen 7 ist dem Druckzylinder 2.1
innerhalb des Saugraumes 6.6 ein Blasluftrakel 6.8 zugeordnet. Dieses bildet einen
betriebsmäßig ausgestoßenen Blasluftvorhang 6.9 aus, der auf die Oberfläche eines
jeweiligen vom Druckzylinder 2.1 geführten Bogen 7 ausgerichtet ist, in bevorzugter
Ausgestaltung eine tendenziell entgegen der Laufrichtung 8.1 der vom
Druckzylinder 2.1 geführten Bogens 7 ausgerichtete Blasrichtung aufweist und sich
zweckmäßigerweise über die Länge des Druckzylinders 2.1 erstreckt. Zum
getakteten Ausstoß des Blasluftvorhangs 6.9 ist das Blasluftrakel 6.8
beispielsweise
mit piezoaktorischen Klappenventilen ausgestattet (nicht dargestellt). Alternativ oder
zusätzlich ist zum Ablösen der Partikel von der Oberfläche der Bogen 7 ein
Ultraschallgenerator 6.10 vorgesehen, der die Oberfläche eines jeweiligen vom
Druckzylinder 2.1 geführten Bogens 7 mit Ultraschallwellen beaufschlagt. Für den
Fall einer zusätzlichen Ausstattung mit dem Ultraschallgenerator 6.10 ist eine
derartige Anordnung getroffen, dass ein jeweiliger vom Druckzylinder 2.1 in der
Laufrichtung 8.1 transportierter Bogen 7 zuerst einer Beaufschlagung seitens des
Ultraschallgenerators 6.10 und anschließend einer Beaufschlagung seitens des
Blasluftrakels 6.8 unterliegt.
Nachfolgend ist die Wirkungsweise der Vorrichtung 6 bei deren Ausstattung mit dem
Blasluftrakel 6.8 näher erläutert.
Nach Übergeben des Bogens 7 von der rotierenden Anlegetrommel 2.3
(Richtungspfeil 8.2) an den rotierenden Druckzylinder 2.1 (Richtungspfeil 8.3) wird
der Bogen 7 mittels des Blasluftrakels 6.8 mit einem bevorzugt getaktet
ausgestoßenem Blasluftvorhang beaufschlagt, um anhaftende Partikel abzulösen.
Der Blasluftvorhang dient ferner zum Führen des Bogens 7 auf dem Druckzylinder
2.1. Die in den Saugraum 6.6 hinein aufgewirbelten Partikel werden über den mit
i
Abstand von der Einlassöffnung 6.3 der Haube 6.1 angeordneten Sauganschluss 6.4
von dem Unterdruckerzeuger 6.5 diffus abgesaugt, wobei der von diesem an der
Oberfläche des Bogens 7 betriebsmäßig bewirkte Druck im Wesentlichen dem
Umgebungsdruck entspricht. Derart wird der Bogentransport auch bei hohen
Fördergeschwindigkeiten nicht beeinträchtigt, indem die Funktionen des Ablösens
der Partikel durch Blasluft und des Abführens der Partikel durch Unterdruck räumlich
voneinander getrennt sind. Insbesondere wird ein Ablösen der Bogen 7 von dem
Druckzylinder 2.1 infolge eines Ansaugens durch den Unterdruckerzeuger sicher und
zuverlässig vermieden. Der gereinigte Bogen 7 wird dann in den Druckspalt
zwischen dem Druckzylinder 2.1 und dem Gummituchzylinder 2.2 eingeführt.
2
Druckwerksabschnitt
2
a,
2
b Druckwerk
2.1
Druckzylinder
2.2
Gummituchzylinder
2.3
Anlegetrommel
2.4
Vorgreifer
2.5
Bogentransfereinrichtung
2.6
Antrieb
3
Papierzuführeinrichtung
3.1
Stapel
3.2
Stapelunterlage
3.3
Hubkette
3.4
Vereinzelungseinheit
3.5
Transport- und Ausrichteinheit
4
Ausleger
4.1
Kettentrieb
4.2
Antriebskettenrad
4.3
Kettenradwelle
4.4
Umlenkkettenrad
4.5
Förderkette
4.6
Bogenleiteinheit
4.7
Bogenleitfläche
4.8
Blasluftdüse
4.9
Bogenbremse
4.10
Trockner
4.11
Greifersystem
4.12
Greifer
4.13
Bestäubungsvorrichtung
4.14
Einlass-Stutzen
4.15
Auslass-Stutzen
4.16
Kühlmittelwanne
5
Stapelstation
5.1
Stapel
5.2
Vorderkantenanschlag
5.3
Hinterkantenanschlag
5.4
Plattform
5.5
Hubkette
6
Vorrichtung zum Ablösen und Entsorgen von Partikeln
6.1
Haube
6.2
Saugkammer
6.3
Einlassöffnung
6.4
Sauganschluss
6.5
Unterdruckerzeuger
6.6
Saugraum
6.7
Saugschlitz
6.8
Blasluftrakel
6.9
Blasluftvorhang
6.10
Ultraschallgenerator
7
Bogen
8.1
Laufrichtung
8.2
Richtungspfeil
8.3
Richtungspfeil
8.4
Richtungspfeil
8.5
Richtungspfeil
Claims (14)
1. Druckwerk einer Bogen verarbeitenden Rotationsdruckmaschine mit
feinem Druckzylinder und diesem vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern,
einer Saugvorrichtung, die dem jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogen zugeordnet ist, und mit
einer Trennvorrichtung, die im Falle einer Haftung von Partikeln an einer der Saugvorrichtung zugewandten Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogens die Haftung löst,
dadurch gekennzeichnet, dass
1 die Saugvorrichtung eine mit einem Sauganschluss (6.4) versehene Haube (6.1) umfasst,
ein einerseits vom Druckzylinder (2.1) und den diesem vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern und andererseits von der Haube (6.1) begrenzter Saugraum (6.6) gebildet ist und
zwischen der Haube (6.1) einerseits und den dem Druckzylinder (2.1) vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern andererseits in den Saugraum (6.6) mündende Saugschlitze (6.7) vorgesehen sind.
feinem Druckzylinder und diesem vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern,
einer Saugvorrichtung, die dem jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogen zugeordnet ist, und mit
einer Trennvorrichtung, die im Falle einer Haftung von Partikeln an einer der Saugvorrichtung zugewandten Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder geführten Bogens die Haftung löst,
dadurch gekennzeichnet, dass
1 die Saugvorrichtung eine mit einem Sauganschluss (6.4) versehene Haube (6.1) umfasst,
ein einerseits vom Druckzylinder (2.1) und den diesem vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern und andererseits von der Haube (6.1) begrenzter Saugraum (6.6) gebildet ist und
zwischen der Haube (6.1) einerseits und den dem Druckzylinder (2.1) vor- und nachgeordneten Druckwerkszylindern andererseits in den Saugraum (6.6) mündende Saugschlitze (6.7) vorgesehen sind.
2. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennvorrichtung ein Blasluftrakel (6.8) mit einem betriebsmäßig
ausgestoßenen Blasluftvorhang (6.9) ausbildet, der auf die Oberfläche eines
jeweiligen vom Druckzylinder (2.1) geführten Bogens (7) ausgerichtet ist.
3. Druckwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Blasluftvorhang (6.9) eine tendenziell entgegen der Laufrichtung der
vom Druckzylinder (2.1) geführten Bogen (7) ausgerichtete Blasrichtung
aufweist.
4. Druckwerk nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
einen betriebsmäßig mit einer Taktfrequenz intermittierend ausgestoßenen
Blasluftvorhang (6.9).
5. Druckwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Taktfrequenz im Bereich von 10 bis 100 Hz liegt.
6. Druckwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennvorrichtung den Blasluftvorhang (6.9) betriebsmäßig bei einem
Vordruck bis zu 10 bar ausstößt.
7. Druckwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vordruck einen Wert im Bereich von 2 bis 6 bar aufweist.
8. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennvorrichtung mittels eines Ultraschallgenerators (6.10) gebildet
ist, der die Oberfläche eines jeweiligen vom Druckzylinder (2.1) geführten
Bogens 7 mit Ultraschallwellen beaufschlagt.
9. Druckwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ultraschallgenerator (6.10) die Bogen (7) mit einer Intensität im
Bereich von 10 bis 100 KW/cm2 beaufschlagt.
10. Druckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennvorrichtung mittels eines Blasluftrakels (6.8) nach wenigstens
einem der Ansprüche 2 bis 7 und mittels eines Ultraschallgenerators (6.10)
nach wenigstens einem der Ansprüche 8 bis 9 gebildet ist.
11. Druckwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliger vom Druckzylinder (2.1) in einer Laufrichtung
transportierter Bogen (7) zuerst einer Beaufschlagung seitens des
Ultraschallgenerators (6.10) und anschließend einer Beaufschlagung seitens
des Blasluftrakels (6.8) unterliegt.
12. Druckwerk nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Haube (6.1) eine Saugkammer (6.2) mit einer den vom
Druckzylinder (2.1) geführten Bogen (7) zugewandten Einlassöffnung (6.3)
ausbildet.
13. Druckwerk nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlassöffnung (6.3) und der Sauganschluss (6.4) in einander im
Wesentlichen gegenüberliegenden Bereichen der Saugkammer (6.2) liegen.
14. Bogen verarbeitende Maschine (1), insbesondere eine
Rotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Druckwerk (2a, 2b) nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 13.
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