DE10206333C1 - Breitnip-Kalander-Anordnung und Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Karrtonbahn - Google Patents

Breitnip-Kalander-Anordnung und Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Karrtonbahn

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Abstract

Es wird eine Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn (2) angegeben mit mindestens einem Breitnip (16, 16'), der zwischen einer Gegendruckfläche (7, 7') und einem umlaufenden Mantel (8, 8'), der durch eine Stützschuhanordnung (9, 9') in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip (19). Es wird ferner ein Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn (2) angegeben, bei dem die Papier- oder Kartonbahn (2) durch einen Breitnip (16, 16') geleitet wird, der zwischen einer Gegendruckfläche und einem umlaufenden Mantel (8, 8'), der durch eine Stützschuhanordnung (9, 9') in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und die Papier- oder Kartonbahn (2) kalibriert wird. DOLLAR A Man möchte die Papier- oder Kartonbahn satinieren, ohne größere Probleme bei der Weiterbehandlung zu schaffen. DOLLAR A Hierzu ist eine Befeuchtungseinrichtung (18, 18') vor dem Einlauf des Breitnips (16, 16') angeordnet und der Kalibrierungsnip (19) ist hinter dem Auslauf des Breitnips (16, 16') angeordnet. Die Papier- oder Kartonbahn wird vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') befeuchtet und nach dem Verlassen des Breitnips (16, 16') kalibriert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn mit minde­ stens einem Breitnip, der zwischen einer Gegendruckflä­ che und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stütz­ schuhanordnung in Richtung auf die Gegendruckfläche be­ lastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sati­ nieren einer Papier- oder Kartonbahn, bei dem die Pa­ pier- oder Kartonbahn durch einen Breitnip geleitet wird, der zwischen einer Gegendruckfläche und einem um­ laufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebil­ det ist, und die Papier- oder Kartonbahn kalibriert wird.
Eine Kalanderanordnung mit einem Kalibriernip ist aus DE 41 24 940 A1 bekannt. Dort wird die Bahn durch meh­ rere Nips geführt, die durch jeweils ein Walzenpaar ge­ bildet sind. Der erste Nip ist der Kalibriernip.
WO 01/83883 A1 zeigt eine Breitnip-Kalander-Anordnung, in der die zu behandelnde Bahn befeuchtet wird, bevor sie den Breitnip durchläuft.
Bei der Herstellung von Papier- oder Kartonbahnen tritt vielfach die Situation auf, daß die Papier- oder Kar­ tonbahn über ihre Breite eine relativ ungleichförmige Dicke aufweist. Die Vergleichmäßigung dieser Dicke be­ reits in der Papiermaschine ist üblicherweise mit einem relativ großen Aufwand verbunden, so daß man bevorzugt, die Dicke in einem Kalibrierungsnip hinter der Papier­ maschine zu vergleichmäßigen. Würde man die Dicke quer zur Laufrichtung der Papier- oder Kartonbahn ungleich­ mäßig lassen, ergäben sich bei der weiteren Handhabung der Papier- oder Kartonbahn Probleme. Dies ist insbe­ sondere beim Aufwickeln der Papier- oder Kartonbahn zu beobachten. Wenn die Papier- oder Kartonbahn an einem Ende (in Breitenrichtung gesehen) dicker als an dem an­ deren Ende ist, dann ergeben sich bei mehreren 100 oder sogar mehreren 1.000 Windungen einer Papier- oder Kar­ tonbahnrolle so deutliche Durchmesserunterschiede, daß diese Papier- oder Kartonbahnrolle nicht mehr gut abge­ rollt und weiterverarbeitet werden kann.
Zur Oberflächenvergütung verwendet man bevorzugt bei einer Papier- oder Kartonbahn gerne eine Breitnip- Presse, in der die Papier- oder Kartonbahn über eine vorbestimmte Strecke hinweg mit niedrigem bis erhöhtem Druck und gegebenenfalls auch mit einer erhöhten Tempe­ ratur mit dem Ziel eines möglichst geringen Volumenver­ lustes beim Verdichten beaufschlagt werden kann. Die Breitnip-Presse bildet einen Breitnip, in dem ein um­ laufender Mantel einer Gegendruckfläche gegenüberliegt. Der Mantel wird durch eine Stützschuhanordnung gegen die Gegendruckfläche gedrückt, so daß ein entsprechend großer oder kleiner Druck auf die zwischen dem Mantel und der Gegendruckfläche liegende Papier- oder Karton­ bahn ausgeübt wird. Der Breitnip hat den Vorteil, daß die Papier- oder Kartonbahn über einen längeren Zeit­ raum mit Druck beaufschlagt wird. Die Druckspannungen im Breitnip sind allerdings vergleichsweise klein, so daß ein volumenschonendes Satinieren möglich wird.
In vielen Fällen läßt sich beobachten, daß die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip eine starke Trocknung er­ fährt. Man hat daher vorgeschlagen, vor dem Breitnip eine Befeuchtungseinrichtung anzuordnen, mit der die Papier- oder Kartonbahn angefeuchtet wird. Wenn die Pa­ pier- oder Kartonbahn feuchter ist, lassen sich ihre Oberflächen auch besser glätten.
Allerdings hat die Befeuchtung den Nachteil, daß man sie nicht mit dem Kalibrierungskalander zusammen ver­ wenden kann, der den Kalibrierungsnip bildet. Wenn die Papier- oder Kartonbahn nach der Kalibrierung, also nach dem Durchlaufen des Kalibrierungsnips, wieder be­ feuchtet wird, dann ergeben sich wiederum ungleichför­ mige Dicken über die Breite der Papier- oder Karton­ bahn. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, daß sich durch Rückschwellung der unterschiedlich stark verdichteten Bereiche wieder die zuvor zu beobachtenden Dickenunterschiede ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papier- oder Kartonbahn zu satinieren, ohne größere Probleme bei der Weiterbearbeitung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Breitnip-Kalander-Anord­ nung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß ei­ ne Befeuchtungseinrichtung vor dem Einlauf des Breit­ nips angeordnet ist und der Kalibrierungsnip hinter dem Auslauf des Breitnips angeordnet ist.
Mit dieser Anordnung, bei der die Papier- oder Karton­ bahn zuerst befeuchtet, dann satiniert und schließlich kalibriert wird, ist es möglich, eine Papier- oder Kar­ tonbahn über ihre Breite mit einer gleichmäßigen oder zumindest nahezu gleichmäßigen Dicke zu versehen. Auf­ grund der normalerweise niedrigeren Flächenspannungen im Breitnip ist dies mit einem Breitnip alleine nicht ohne weiteres möglich. Durch die Befeuchtungseinrich­ tung vor dem Breitnip und vor allem auch vor der Kali­ brierung kann die Papier- oder Kartonbahn mit Feuchtig­ keit versehen werden, ohne daß ihre Dickeneigenschaften nachteilig beeinflußt werden. Die Dicke wird letztend­ lich erst nach der Satinage eingestellt. Hierbei erge­ ben sich zwar sicherlich auch gewisse Nachteile durch das "Nachpressen" einer bereits satinierten Bahn. Diese Nachteile sind aber tolerierbar, weil sie geringer sind als eine Anordnung des Kalibrierungsnips vor dem Breit­ nip, wenn zwischen dem Kalibrierungsnip und dem Breit­ nip noch gefeuchtet wird. Letztendlich beschränken sich die Nachteile der Kalibrierung im Kalibrierungsnip dar­ auf, daß die Papier- oder Kartonbahn an ihrer Oberflä­ che vereinzelt speckige oder stärker glänzende Stellen erhält, als dies alleine nach dem Durchlaufen des Breitnips der Fall ist. Dafür hat die Papier- oder Kar­ tonbahn aber eine höhere Feuchtigkeit als ohne Befeuch­ tung, so daß sie wiederum leichter verarbeitet werden kann.
Vorzugsweise ist der Kalibrierungsnip durch zwei harte Walzen gebildet. Die beiden harten Walzen sind in einem Kalander oder Glättwerk angeordnet, wie dies an sich bekannt ist. Die harten Walzen, also Walzen aus Stahl oder Guß ohne einen elastischen Oberflächenbelag, sind in der Lage, die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite auszugleichen. Wenn sich herausstellt, daß ein Kalibrierungsnip nicht genügt, ist es gegebenen­ falls erforderlich, mehrere Kalibrierungsnips hinter­ einander zu schalten. Diese Kalibrierungsnips können dann durchaus in einem einzigen Walzenstapel angeordnet sein, so daß man mehrere Walzen zweifach ausnutzen kann.
Vorzugsweise ist die Gegendruckfläche durch die Ober­ fläche einer harten Walze gebildet. Da der Mantel um­ läuft, ist es günstig, wenn auch die Gegendruckfläche umlaufen kann. Dies läßt sich am einfachsten dadurch realisieren, daß die Gegendruckfläche durch die Um­ fangsfläche einer Walze gebildet ist. Da sich die Glät­ te dieser Walze in die Papier- oder Kartonbahn ein­ prägt, ist eine besonders glatte Walze hier vorzuzie­ hen. Diese Glätte läßt sich am einfachsten auf einer harten Walze erzeugen, also, wie oben ausgeführt, auf einer Walze aus Stahl oder Guß.
Bevorzugterweise weist der Breitnip eine Heizeinrich­ tung auf. Wenn die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip nicht nur mit einem erhöhten Druck, sondern auch mit einer erhöhten Temperatur beaufschlagt wird, dann las­ sen sich die Satinageergebnisse verbessern. Insbesonde­ re kann die Papier- oder Kartonbahn eine erhöhte Glätte und/oder einen verbesserten Glanz erhalten. Die Zufuhr von Wärme im Breitnip ermöglicht es, die Papier- oder Kartonbahn praktisch während ihres gesamten Durchlaufs mit erhöhter Temperatur zu beaufschlagen. Dies ist gün­ stiger, als wenn man die Papier- oder Kartonbahn ledig­ lich vor dem Einlaufen in den Breitnip beheizt.
Vorzugsweise sind zwei Breitnips hintereinander und vor dem Kalibrierungsnip angeordnet, wobei zunächst die ei­ ne und dann die andere Seite der Papier- oder Karton­ bahn mit einer Gegendruckfläche in Kontakt kommt. Auf diese Weise ist es möglich, beide Seiten der Papier- oder Kartonbahn gleichartig zu satinieren, also beide Seiten der Papier- oder Kartonbahn mit einer Glätte zu versehen, wie sie durch die Gegendruckfläche vorgegeben ist.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß vor jedem Breitnip eine Befeuchtungseinrichtung angeordnet ist. Damit las­ sen sich die Feuchtigkeitsverluste, die in jedem Breit­ nip entstehen, sozusagen im vorhinein kompensieren. Die Papier- oder Kartonbahn bleibt also auch nach dem Durchlaufen der Breitnips gut handhabbar.
Vorzugsweise sind eine von der Befeuchtungseinrichtung abgegebene Feuchtigkeitsmenge und die Heizeinrichtung sowie die Länge des Breitnips so aufeinander abge­ stimmt, daß die Papier- oder Kartonbahn im Kalibrie­ rungsnip zumindest die gleiche Feuchtigkeit wie vor der Befeuchtungseinrichtung aufweist. Die Feuchtigkeitsver­ luste, die die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip er­ fährt, sind bekannt oder können vorher ermittelt oder errechnet werden. Wenn man nun dafür sorgt, daß die Feuchtigkeit, die im Breitnip aus der Papier- oder Kar­ tonbahn verlorengeht, vorher aufgetragen wird, dann er­ hält man nicht nur eine verbesserte Satinage der Pa­ pier- oder Kartonbahn, also eine verbesserte Glätte der Oberfläche, sondern die Papier- oder Kartonbahn trock­ net selbst auch nicht aus, was die weitere Handhabung, insbesondere beim Aufwickeln, erleichtert.
Bevorzugterweise ist im Anschluß an den Kalibrierungs­ nip eine Aufwickeleinrichtung angeordnet. Diese Ausge­ staltung hat den Vorteil, daß eine Papier- oder Karton­ bahn aufgewickelt wird kurz nachdem sie über ihre Brei­ te auf die gleiche Dicke gebracht worden ist. Eine so gebildete Papier- oder Kartonbahnrolle ist von hoher Güte und läßt sich später gut weiterverarbeiten.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge­ nannten Art dadurch gelöst, daß die Papier- oder Kar­ tonbahn vor dem Einlaufen in den Breitnip befeuchtet wird und nach dem Verlassen des Breitnips kalibriert wird.
Durch die Kalibrierung der Papier- oder Kartonbahn nach dem Durchlaufen des Breitnips kann man die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip behandeln und mit Feuchtigkeit versehen, ohne auf die eigentliche Dicke oder die Dic­ kenunterschiede der Papier- oder Kartonbahn Rücksicht nehmen zu müssen. Dies erleichtert die Behandlung im Breitnip. Andererseits sorgt man dafür, daß die Papier- oder Kartonbahn nach dem Verlassen des Breitnips noch einem zusätzlichen Behandlungsschritt unterzogen wird, nämlich der Kalibrierung. Diese Kalibrierung erzeugt eine Papier- oder Kartonbahn mit einer gleichförmigen Dicke in Breitenrichtung, so daß diese Papier- oder Kartonbahn mit einer guten Oberflächenqualität und her­ vorragenden Dickeneigenschaften erzeugt wird.
Vorzugsweise wird die Papier- oder Kartonbahn im Breit­ nip beheizt. Das Beheizen ist eine Möglichkeit, die Sa­ tinageergebnisse weiter zu verbessern. Da vor dem Breitnip Feuchtigkeit aufgetragen wird, kann man dafür sorgen, daß das Austrocknen der Papier- oder Kartonbahn verhindert oder zumindest so weit begrenzt wird, daß keine negativen Folgen daraus erwachsen.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß vor dem Einlaufen in den Breitnip zumindest soviel Feuchtigkeit aufgetra­ gen wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips wieder aus der Papier- oder Kartonbahn entweicht. Damit kann die Papier- oder Kartonbahn mit einem relativ ho­ hen Feuchtigkeitsgehalt kalibriert werden, was die Ka­ librierung erleichtert.
Bevorzugterweise wird die Papier- oder Kartonbahn im Anschluß an die Kalibrierung aufgewickelt. Wenn die Pa­ pier- oder Kartonbahn unmittelbar im Anschluß an die Kalibrierung aufgewickelt wird, steht praktisch keine Zeit zur Verfügung, in der die Papier- oder Kartonbahn unter dem Einfluß von Umweltbedingungen, beispielsweise einer Umweltfeuchtigkeit, wieder zu einer ungleichför­ migen Dickenverteilung umgeformt werden würde. Man er­ hält damit eine sehr gleichmäßige Wickelrolle, die spä­ ter gut weiterverarbeitet werden kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug­ ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich­ nung näher beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur: eine Breitnip-Kalander-Anordnung.
Eine Breitnip-Kalander-Anordnung 1 zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn 2, die aus einer nur schema­ tisch dargestellten Papiermaschine 3 kommt, weist eine erste Breitnip-Presse 4 und eine zweite Breitnip-Presse 5 auf. Die erste Breitnip-Presse 4 weist eine harte Walze 6 mit einer Oberfläche 7 aus Stahl oder Guß auf, die mit einem umlaufenden Mantel 8 zusammenwirkt, der unter Wirkung einer Stützschuhanordnung 9 gegen die Walze 6 gedrückt wird. Die Stützschuhanordnung 9 weist eine konkave Anpreßfläche 10 auf, deren Krümmung an die Krümmung der Oberfläche 7 der Walze 6 angepaßt ist. Der Mantel 8 ist über Stützrollen 11, 12, 13 geführt, von denen die Stützrolle 12 einen Antrieb aufweisen kann, um den Mantel in Richtung eines Pfeiles 15 anzutreiben.
Der Mantel 8 kann dabei eine gewisse Steifigkeit auf­ weisen, so daß er nach Art einer Walze umläuft. Er kann aber auch sehr "weich" und elastisch sein, so daß er praktisch nur ein Band ohne eigene Formfestigkeit bil­ det.
Der Mantel 8 und die Walze 6 bilden zusammen einen Breitnip 16. Der Breitnip 16 hat dabei eine Länge im Bereich von 50 bis 250 mm. Dementsprechend wird die durch den Breitnip 16 durchlaufende Papier- oder Kar­ tonbahn 2 beim Durchlaufen über einen vorbestimmten Zeitraum mit erhöhtem Druck beaufschlagt. Der Zeitraum ist wesentlich länger als beim Durchlaufen eines Nips, der zwischen zwei Walzen gebildet ist.
Die Walze 6 ist mit einer Heizeinrichtung 17 versehen, die hier lediglich schematisch dargestellt ist. Die Heizeinrichtung 17 kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß sie der Walze 6 einen Wärmeträger in Gestalt von heißem Wasser, heißem Öl oder heißem Dampf zuführt. Es ist aber auch möglich, daß die Heizeinrichtung 17 lediglich die Oberfläche der Walze 6 beheizt, bei­ spielsweise durch Infrarot-Strahlung oder durch Wirbel­ ströme.
Vor dem Einlauf in den Breitnip 16 ist eine Befeuch­ tungseinrichtung 18 angeordnet, die Feuchtigkeit auf diejenige Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die im Breitnip 16 an der Oberfläche 7 der Walze 6 an­ liegt. Man kann nun den Feuchtigkeitsauftrag durch die Befeuchtungseinrichtung 18 so steuern, daß die Papier- oder Kartonbahn nach dem Verlassen des Breitnips 16 mindestens die gleiche Feuchtigkeit hat wie vor der Be­ feuchtung an der Befeuchtungseinrichtung 18, d. h. man kann die im Breitnip 16 auftretenden Feuchtigkeitsver­ luste vorkompensieren. Diese Vorkompensierung hat dar­ über hinaus den Vorteil, daß die Oberfläche der Papier- oder Kartonbahn 2 besser geglättet werden kann, weil sie feuchter ist.
Die zweite Breitnip-Presse 5 ist im Prinzip genauso aufgebaut wie die erste Breitnip-Presse 4. Ihre Elemen­ te sind daher mit den gleichen, aber gestrichenen Be­ zugszeichen versehen. Der einzige Unterschied ist darin zu sehen, daß die Anordnung von Walze 6' und Mantel 8' vertauscht ist, so daß nun die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 an der Walze 6' anliegt, während die zuvor an der Oberfläche 7 der Walze 6 anliegende Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 am Mantel 8' anliegt.
Auch hier ist wieder eine Befeuchtungseinrichtung 18' vor dem Einlauf in den Breitnip 16' vorgesehen, wobei diese Befeuchtungseinrichtung 18' Feuchtigkeit wieder auf die Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die später an der Walze 6' anliegt.
Die zweite Breitnip-Presse 5 kann auch weggelassen wer­ den, wenn man lediglich eine Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 mit einer erhöhten Glätte versehen will. In diesem Fall wird die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 nur durch den Mantel 8 geglättet, was in vielen Fällen ausreicht.
In allen Fällen ist hinter dem Breitnip 16 bzw. hinter dem Breitnip 16' der zweiten Breitnip-Presse 5 ein Ka­ librierungsnip 19 angeordnet, der gebildet ist durch zwei harte Walzen 20, 21, von denen jede einen Antrieb 22, 23 aufweist. Die beiden Walzen 20, 21 sind hierbei in der Stuhlung eines nicht näher dargestellten Kalan­ ders angeordnet. Sie sind vorzugsweise als Durchbie­ gungseinstellwalzen ausgebildet, deren umlaufende Män­ tel ebenfalls hart sind, d. h. aus Stahl gebildet sind. Nach dem Durchlaufen des Kalibrierungsnips 19 hat die Papier- oder Kartonbahn eine Dicke, die über die Breite der Papier- oder Kartonbahn (in der Figur senkrecht zur Zeichenebene) weitgehend gleichförmig ist.
Im Anschluß an den Kalibrierungsnip 19 ist eine Aufwic­ kelvorrichtung 24 angeordnet, in der die Papier- oder Kartonbahn 2 zu einer Papier- oder Kartonbahnrolle 25 aufgewickelt wird. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann dabei auf zwei Tragwalzen 26, 27 ruhen, die ange­ trieben sein können. Es ist aber auch möglich, die Pa­ pier- oder Kartonbahnrolle 25 zentrisch zu halten.
Die Gleichmäßigkeit der Dicke der Papier- oder Karton­ bahn 2 nach dem Durchlaufen des Kalibrierungsnips 19 ist groß genug, um beim Aufwickeln zur Papier- oder Kartonbahnrolle 25 keine Störungen zu verursachen. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann sich daher sehr gleichmäßig ausbilden. Sie erhält die gewünschte Kreis­ zylinderform.
Beim Durchlaufen des Kalibrierungsnips 19 können zwar unter Umständen geringfügige Verschlechterungen in der Oberflächenqualität der Papier- oder Kartonbahn auftre­ ten. Diese geringfügigen Verschlechterungen können je­ doch in Kauf genommen werden, weil dafür die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite sehr gleichmä­ ßig ist.
Durch die oben erwähnte Befeuchtung der Papier- oder Kartonbahn durch die Befeuchtungseinrichtung 18 oder die Befeuchtungseinrichtungen 18, 18' ist es möglich, daß man die Papier- oder Kartonbahn mit mindestens der gleichen Feuchtigkeit aufwickelt, die sie vor dem Be­ feuchten an der Befeuchtungseinrichtung 18 hat. Damit wird der Nachteil beseitigt, daß eine zu trockene Pa­ pier- oder Kartonbahn nur schlecht aufzuwickeln ist.
Dargestellt wurde, daß die Papier- oder Kartonbahn 2 direkt aus der Papiermaschine 3 stammt. Sie kann aber auch aus einer anderen vorgeschalteten Quelle stammen, beispielsweise einer Abwicklung. Als Gegendruckfläche kommt auch ein umlaufendes hartes Band in Betracht, das auf der dem Mantel gegenüberliegenden Seite durch eine Stützschuhanordnung abgestützt ist.

Claims (12)

1. Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn mit mindestens einem Breit­ nip, der zwischen einer Gegendruckfläche und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanord­ nung in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip, da­ durch gekennzeichnet, daß eine Befeuchtungseinrich­ tung (18, 18') vor dem Einlauf des Breitnips (16, 16') angeordnet ist und der Kalibrierungsnip (19) hinter dem Auslauf des Breitnips (16, 16') angeord­ net ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalibrierungsnip (19) durch zwei harte Wal­ zen (20, 21) gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gegendruckfläche durch die Ober­ fläche (7, 7') einer harten Walze (6, 6') gebildet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Breitnip (16, 16') eine Heizeinrichtung (17, 17') aufweist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Breitnips (16, 16') hin­ tereinander und vor dem Kalibrierungsnip (19) ange­ ordnet sind, wobei zunächst die eine und dann die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn (2) mit einer Gegendruckfläche (7, 7') in Kontakt kommt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Breitnip (16, 16') eine Befeuchtungs­ einrichtung (18, 18') angeordnet ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Befeuchtungsein­ richtung (18, 18') abgegebene Feuchtigkeitsmenge und die Heizeinrichtung (17, 17') sowie die Länge des Breitnips (16, 16') so aufeinander abgestimmt sind, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Kali­ brierungsnip (19) zumindest die gleiche Feuchtig­ keit wie vor der Befeuchtungseinrichtung (18) auf­ weist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an den Kalibrie­ rungsnip (19) eine Aufwickeleinrichtung (24) ange­ ordnet ist.
9. Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Karton­ bahn, bei dem die Papier- oder Kartonbahn durch ei­ nen Breitnip geleitet wird, der zwischen einer Ge­ gendruckfläche und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und die Papier- oder Kartonbahn kalibriert wird, da­ durch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Karton­ bahn (2) vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') befeuchtet wird und nach dem Verlassen des Breitnips (16, 16') kalibriert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Breitnip (16, 16') beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn­ zeichnet, daß vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') zumindest soviel Feuchtigkeit aufgetragen wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips (19) wieder aus der Papier- oder Kartonbahn (2) entweicht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da­ durch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Karton­ bahn (2) im Anschluß an die Kalibrierung aufgewic­ kelt wird.
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