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Verfahren und Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Holzdraht
(Holzstäbchen), 5 insbesondere bei der Zündholzherstellung Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Flüssigkeitsbehandlung von Holzdraht (Holzstäbchen),
insbesondere bei der Zündholzherstellung. Sie ist beispielsweise anwendbar auf das
Kochen, Reinigen, Imprägnieren oder Färben des Holzdrahtes, wobei diese Vorgänge
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entweder einzeln oder in beliebiger Kombination gleichzeitig miteinander ausgeführt
werden können.
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Bei den bisher bekannten Verfahren solcher Art wurde der zu behandelnde
Holzdraht von Hand oder mechanisch in die betreffende Behandlungsflüssigkeit eingebracht,
innerhalb des. Flüssigkeitsbades mechanisch gefördert und von Hand oder mechanisch
aus dieser ausgetragen. Bei mechanischer Förderung wurden Förderschnecken, Förderbänder,
Förderketten, Trommelförderer oder andere bekannte, aufwärts führende Fördereinrichtungen
verwendet, wobei gegebenenfalls gleichzeitig Sprüh- oder Eintauchvorrichtungen vorgesehen
waren. Diesen Einrichtungen zur Flüssigkeitsbehandlung von Holzdraht waren zumeist
mechanisch bewegte Einrichtungen zur Trocknung und Entstaubung des Holzdrahtes nachgeschaltet.
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Den soeben kurz erwähnten bekannten Verfahren und Vorrichtungen zur
Flüssigkeitsbehandlung von Holzdraht haften verschiedene Nachteile an. So kann z.
B. durch die mechanische Förderung des Holzdrahtes eine Beschädigung der einzelnem
Hölzchen eintreten, ferner kann ein seitliches Einklemmen einzelner Hölzchen einen
erhöhten Ausschuß oder Betriebsstörungen verursachen, weiterhin verursachte die
Bildung einzelner Hölzchenn.ester Unregelmäßigkeiten in der Einwirkung der Behandlungsflüssigkeit
auf die einzelnen Hölzer. Des ferneren bestand die Gefahr, daß sogenannte »abgesoffene«
Hölzer von der Transportvorrichtung überhaupt nicht erfaßt wurden und infolgedessen
einer überbehandlung unterlagen. Die stets gleichmäßige Dauer der Flüssigkeitsbehandlung
ist jedoch bei der Behandlung des Holzdrahtes qualitativ von entscheidender Bedeutung.
Als großer Nachteil erwies sich ferner, daß der bei der mechanischen Förderung des
Holzdrahtes notwendigerweise anfallende und teilweise auch aus dem Herstellungsvorgang
herrührende Holzstaub sowie Splitter im Behandlungsbad verblieben, welches sich
infolgedessen mit der Zeit mit diesen unerwünschten Fremdkörpern anreicherte. Außerdem
war bei dien bekannten Verfahren. und Vorrichtungen die Einwirkungsdauer der Behandlungsflüssigkeit
auf den Holzdraht zum Teil nur in sehr beschränktem Maße regelbar.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung
werden die soeben beschriebenen Mängel in weitem Maße überwunden oder stark vermindert.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht jeweils nur ein einzelner Behandlungsvorgang ausgeführt
werden kann, sondern daß sich verschiedene Behandlungsvorg@in.ge gleichzeitig ausführen
lassen, sei es nun Kochen, Reinigen, Imprägnieren oder Färben des Holzdrahtes.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die auf den Holzdraht jeweils
einwirkende Behandlungsflüssigkeit selbst mittelbar als Fördermittel für den Holzdraht
benutzt. Das wesentlichste Merkmal des erfindungsgamäßen Verfahrens besteht infolgedessen
darin, daß die auf den Holzdraht einwirkende Behandlungsflüssigkeit dauernd in Fluß
gehalten wird, wobei der zu behandelnde Holzdraht in der Behandlungsflüssigkeit
schwimmt und folglich von ihr weitertransportiert wird, wobei die eingangs erwähnten
Mängel nicht auftreten können. Die nachstehend im einzelnen beschriebene besondere
Art dieses Transportes bewirkt, daß die dem Holzdraht von der Herstellung her noch
anhaftenden Splitter und Holzfasern sich ablösen können und in der Behandlungsflüssigkeit
verbleiben. Mechanisch bewegte Teile, wie z. B. Ketten, Abstreifer, Rührwerke, Förderbänder
od. dgl., sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht erforderlich, weshalb ein
Einzwängen oder Abbrechen einzelner Hölzchen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ausgeschlossen ist. Ein weiteres wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die Behandlungsflüssigkeit mit denn Holzdraht am Ende des Behandlungsvorganges
nicht kontinuierlich, sondern stoßweise ausgetragen wird, wodurch die Trennung etwa
sich bildender Nester sowie die Säuberung der behandelten Hölzer von Staub,
Splittern,
Fasern wesentlich verbessert und die INIenge der den einzelnen Hölzchen noch anhaftenden
Behandlungsflüssigkeit rasch verringert wird. Erfindungsgemäß kann :der eigentlichen
Behandlungsvorrichtung ein rotierendes Sieb an der Austrittsstelle nachgeschaltet
sein, in welches der Holzdraht infolge der Stoßwirkung bei der Austragung aus der
Trommel jeweils in aufgelockerten Haufen eingebracht wird, so daß :die Behandlungsflüssigkeit
mit dem Holzschlamm und den mitgeführten Fremdkörpern rasch durch das Sieb ablaufen
kann. An Stelle eines solchen Siebes können selbstverständlich auch äquivalente
Mittel, wie z. B. Siebschnecken, Siebrutschen od. dgl., nachgeschaltet sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht in einer ein- oder mehrgängigen Innenschneckentrommel, durch
welche die Behandlungsflüssigkeit hindurchgefördert wird. Die Durchführungsgeschwindigkeit
der Behandlungsflüssigkeit durch die Trommel ist einerseits durch die Schneckensteigung,
andererseits durch die Trommeldrehzahl bestimmt. Die Regelung d2rselben ist folglich
in einfachster Weise durch entsprechende Regelung der Trommeldrehzahl möglich. Der
in die erfindungsgemäße Vorrichtung kontinuierlich oder chargeniveise eintretende
Holzdraht wird an der Eintrittsseite zweckmäßig sofort durch einen massiven Strahl
der Behandlungsflüssigkeit erfaßt und auf diese Weise gleichzeitig verteilt, vorgetränkt
und in die Trommel eingetragen. Die Menge der zugeführten Behandlungsflüssigkeit
muß so groß sein, daß einerseits die einzelnen Hölzchen zum Schwimmen kommen und
somit die Bildung von Nestern vermieden wird und daß andererseits dieser künstlich
gesteuerte Flüssigkeitsbach nicht über die durch die einzelnen Schraubengänge der
Innenschneckentroinmel gebildeten Zwischenwände ansteigt. Bei einer beistimmten
Schneckensteigung der Innenschneckentrommel hängt also die Transportgeschwindigkeit
des Holzdrahtes durch die Trommel in erster Linie von der Trommeldrehzahl und in
zweiter Linie von der unter Berücksichtigung der Trommeldrehzahl geregelten Durchflußgeschwindigkeit
des künstlich geteuerten Baches durch die Trommel ab. Da der zu behandelnde Holzdraht
in der die Behandlungstrommel durchströmenden Behandlungsflüssigkeit schwimmt, mechanische
Transportmittel folglich nicht erforderlich sind, kann eine Beschädigung des zu
behandelnden Holzdrahtes während des Trommeldurchganges nicht stattfinden. Da die
Bildung von Nestern v-ährend des Trommeldurchganges nicht möglich ist. Sondern die
einzelnen Hölzchen dauernd in schwiminendem Fluß gehalten werden, können Unregelmäßigkeiten
in der Einwirkung der Behandlungsflüssigkeit auf die einzelnen Hölzchen praktisch
nicht vorkommen. Um eine gleichmäßige Befeuchtung des zu behandelnden Holzdrahtes
auch von oben während des Trommeldurchganges sicherzustellen und um etwa an den
Trommelwänden klebenbleibende Hölzchen wieder in den schwimmenden Strom zurückzuspulen
sowie um die durch die Flüssigkeitsaufnahme des Holzdrahtes sich verringernde Flüssigkeitsmenge
im Durchgang zu ergänzen, wird weitere Behandlungsflüssigkeit beispielsweise durch
Versprühen mittels im Trommelinnern angeordneter Düsen laufend in das Trommelinnere
zugeführt.
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Da der die Trennwände im Innern der Schneckentrommel bildende Schraubengang
- bzw. bei einer mehrgängigen Innenschneckentrommel die betreffenden Schraubengänge
- am Trommelende aufhört und das Bude jedes Schraubenganges bei jeder Trommeldrehung
nur einmal nach unten kommt, wo sich die Behandlungsflüssigkeit befindet, findet
die Austragung der Behandlungsflüssigkeit mit dem zu behandelnden Cut nicht kontinuierlich,
sondern im Rhythmus der Trommeldrehung stoßweise statt, derart, daß beispielsweise
bei einer eingängigen Trommel jeweils ein Ausstoß je Umdrehung, bei einer dreigängigen
Trommel jeweils drei Ausstöße je Umdrehung erfolgen. Durch diesen trotz des an :ich
kontinuierlichen Durchlaufes durch die Trommel am Trommelende stoßweise erfolgenden
Austritts des künstlich gesteuerten Flüssigkeitsbaches aus der Trommel wird das
Behandlungsgut häufchenweise in die nachgeschaltete Siebtrommel, Schnecke od. dgl.
ausgestoßen, was eine gute Auflockerung der einzelnen Häufchen und somit einen raschen
Flüssigkeitsabfluß durch die Siebmaschen sicherstellt. Die Siebvorrichtung ist erfindungsgemäß
mit einem Gebläse ausgerüstet, durch welches ein kalter oder warmer Luftstrom zugeführt
wird, so daß eine beschleunigte Flüssigkeitsabgabe des Behandlungsgutes erfolgt.
Die Behandlungsflüssigkeit mit den in ihr befindlichen Splittern. Fasern ti. dgl.
tritt durch die Siebmaschen aus und wird einem an sich bekannten Filtersatz zwecks
Reinigung zugeführt, von wo sie mittels einer Druckpumpe dem Irreislauf wieder neu
zugeführt wird. Da das Behandlungsgut die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem
Zustand verläßt, in welchem ein wesentlicher Teil der Behandlungsflüssigkeit sich
vom Behandlungsgut gelöst hat, findet gleichzeitig eine nahezu vollständige l'ückführung
der in das Behandlungsgut nicht eingedrun-enen Behandlungsflüssigkeit in den Kreislauf
statt.
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Es ist bereits eine Vorrichtung zum Behandeln von 1-Iolzdraht u. dgl.
mit Tränkflüssigkeit bekannt, bei welcher eine in einer muldenförmigen Rinne sich
langsam dre ende Förderschnecke für den Holzdraht in Verbindung mit einer Regenvorrichtung
vorgesehen ist, die die Trä nkflüssigkeit zuführt und die Förderschnecke bespült.
derart, daß der Holzdraht während der Tränkung zwangläufig gefördert wird. Bei dieser
bekannten Vorrichtung kann die muldenförmige Rinne geneigt angeordnet sein und unterhalb
dieser geneigten Rinne ein Sammelkanal für die Tränkflüsigkeit vorgesehen sein,
der durch Löcher mit dein Rinnenrati.ni in Verbindung steht. Bei dieser bekannten
Anordnung wird der Holzdraht also durch eine gesonderte Förderschnecke transportiert,während
gemäß der vorliegenden Erfindung der Transport de: Holzdrahtes dadurch erfolgt,
daß durch innere Schraubengänge der Trommel ein sogenannter :>künstlicher Bach«
erzeugt wird, in welchem der Holzdraht in schwebender Dispersion, d. h. schwimmend
untergetaucht in eine Siebtrommel gelangt. Die Schnecke gemäß der bekannten Anordnung
fördert den Holzdraht bergan, d. h. entgegen der Neigung der Rinne. Da der Abstand
-zwischen der Rinne und dem Umfang der Schnecke nur gering ist und infolgedessen
die Flüssigkeit durch Durchtrittsöffnungen in einen Kanal abfließen kann, um der
Schneckenbewegung auszuweichen, ergibt sich bei der bekannten Anordnung in der Praxis
der :Nachteil, daß der Abstand zwischen Schneckenumfang und Rinne nicht so klein
gemacht werden kann, daß nicht die immer in dem Holzdraht mitgeführten Hakel, Splitter
und Spieße sowie der außerdem stets mitgeförderte Holzstaub sich zwischen die Schnecke
und die Rinne setzen, wodurch sehr unerwünschte Störungen auftreten, die sich in
einer Verstopfung der Öffnungen und somit in einer nicht
mehr kontrollierbaren
Flüss:igkeitsbebandlung und außerdem in einer sehr hohen Ausschußziffer äußern,
da einmal zwischen Schnecke und Rinne eingeklemmte I-lakel. Splitter und, Hölzchen
dazu neigen, weitere, noch gute Hölzchen mit hineinzuziehen, so daß ein nicht unwesentlicher
Teil der geförderten Holzdrahtge noch zusätzlich beschädigt wird und die Be-i
men triebsverhältnisse sich weiter verschlechtern, zumal lici einmal aufgetretenen
Hemmnissen zwischen 1# örderschnecke und Rinnengrund weitere Hakel und Spieße in
die jeweils vom Schneckenumfang be-,#trichenen Öffnungen hineingestoßen werden und
so->>iit eine kontinuierliche Verschlechterung der Betriebsverhältnisse eintritt,
bis ein gewisses Optimum erreicht ist, das praktisch dann eintritt wenn alle Üffnungen
verstopft sind. :eben dem hohen Verschleiß an Holzdraht hat also die bekannte Anordnung
noch den weiteren Nachteil, daß infolge der hleminungen und Sperrungen am Schneckenumfang
tat"ächlich geringfügige Durchbiegungen der Schnekkenwelle eintreten, die zu weiteren
Verklemmungen führen, und daß infolgedessen die für die Bewegung der Schnecke erforderliche
Antriebsenergie unverhältiiianäßig hoch sein muß.
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Wenn auch bei der bekannten Anordnung durch die für diesen Zweck angeordneten
Sprührohre die an den Schneckengängen haftengebliebenen Hölzchen wieder alygespült
und in das Imprägnierbad zurückgebracht werden, so darf doch nicht übersehen werden,
daß an <lein bei der bekannten Anordnung vorgesehenen Überlauf die gesamte- Imprägnierflüssigkeit
abgezogen wird und die Schnecke den letzten Weg vom Überlauf bis zum Auswurf der
Rinne halbtrocken weiterfördert, wodurch gerade in diesem Bezirk ein stärkeres Anhaften
von Hölzchen an den Schneckengängen eintritt, so da,ß auch hier eine unerwünschte
Nesterbildung, die bei den nachgeschalteten Behandlungsstufen weiteren Verschleiß
an Holzdraht zur Folge hat, in erhöhtem Maße eintritt. Nachteilig ist bei der bekannten
Anordnung weiterhin die nicht unerhebliche Menge an Imprägnierflüssigkeit, die durch
die halbtrockene Austragung am Ende der Rinne v erlorengeht, und andererseits der
Umstand, daß das infolgedessen an diesem Austragende in halbnassem Zustand ausgetragene
Gut noch in unkontrollierbarem Maße nachimprägniert wird, so daß nicht nur Verluste
an Imprägnierflüssigkeit, sondern auch unerwünschte Leberimprägnierungen eintreten.
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Ein weiterer großer Nachteil der bekannten. Anordnung liegt darin,
daß die Rinne und der Kanal geneigt sind. Solange nämlich die Öffnungen noch nicht
verstopft sind, gelangen Hakel, Spieße, Splitter und Holzstaub durch die Öffnungen
hindurch in den Kanal. Da aber in diesem Kanal infolge der Neigung keine eigentliche
kontinuierliche Strömung in Richtung des Überlaufes stattfindet, verstopft sich
der schwer zugängliche Kanal allmählich mit diesen Verunreinigungen, so daß sich
im Laufe der Zeit am Grund des Kanals ein regelrechter Sumpf aus Holztaub, Spießen,
Splittern und Hake,ln bildet, der zusätzlich zur Verstopfung der Öffnungen auch
noch eine Flüssigkeitsströmung im Kanal völlig unterbindet. Da dieser Holzsumpf
in Verbindung mit der Imprägnierflüssigkeit allmählich zu faulen beginnt, tritt
auch eine fortschreitende qualitative Verschlechterung des Imprägnierbades ein.
Die Folge ist, daß die Maschine in relativ kurzen Zeitabständen immer wieder erneut
gereinigt und überholt werden muß. Derartige Reinigungs- und Überholungsarbeiten
sind aber gerade im fließenden Betrieb der Zündholzfertigong Störungen höchst unerwünschter
Art, ganz ab-C;es.ehen von den durch solche Betriebsstillstände bedingten hohen
Kosten.
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Demgegenüber bringt die erfindungsgemäße Anordnung eine ganze Anzahl
keineswegs von vornherein zu erwartender Vorteile.
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Während bei der bekannten Anordnung der zu imprägnierende Holzdraht
unmittelbar durch die Schnecke gefördert wird, erfolgt erfindungsgemäß die Förderung
des Holzdrahtes durch den künstlichen Bach, wobei am Trommelende eine stoßweise
Auswerfung des Fördergutes vor sich geht, Erfindungsgemäß kann infolgedessen die
Trommel horizontal gelagert werden, so daß durch entsprechende Wahl der Höhe der
Wandungen der inneren Schraubengänge der Trommel und durch entsprechende Wahl der
Trommeldrehzahl die Höbe des Flüssigkeitsspiegels in der Trommel bestimmt wird.
Dadurch ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, das über den an sich
bekannten Aufgabetrichter in das Trommelinnere eingeführte Gut zunächst von einem
massiven Flüssigkeitsstrahl zu erfassen und in den Raum zwischen der Trommelstirnwand
und der Wandung des ersten Schraubenganges einzutragen. Die Tromineldrehung und
die durch die erfindungsgemäße, Ausbildung der Trommelinnenseite erzielte dauernde
Bewegung der Flüssigkeit längs der jeweils das Bett des künstlichen Baches bildenden
Trommelwand bzw. Schraubenwand bedingen eine störungsfreie Förderung des Imprägniergutes
im Trommelinnern. Das Wesen der Erfindung besteht also in dem im Trommelinnern erzeugten
künstlichen Bach, und die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens hängt einzig
und allein mit der Steuerung dieses künstlichen Baches im Trommelinnern zusammen.
Der Umstand, daß der Holzdraht innerhalb dieses künstlichen Bacheis sozusagen in
schwebend schwimmender Dispersion gehalten wird, bewirkt nämlich, daß derselbe entsprechend
der Trommeldrehung zusammen mit dem im Trommelinnern längs der durch die Schraubengänge
gebildeten Betten strömenden Imprägnierflüssigkeit zum Austragende gefördert wird.
Durch die Strömung .dieses künstlichen Baches wird ein Haftenbleiben von Hölzchen,
Splittern, Spießen oder Hakeln an, den Trommelwandungen im wesentlichen verhindert.
Selbst wenn jedoch in geringem Maße derartige Teilchen an den aus der Flüssigkeit
tierauswandernden Trommelwandungen oder Schraubengangwandungen haftenbleiben, so
ist ein derartiges Haftenbleiben weiter ohne Bedeutung, da keine relativ zueinander
beweglichen mechanischen Teile im Trommelinnern vorhanden sind und infolgedessen
kein Verklemmen, Verstopfen, Aufspießen oder eine Nesterbildung eintreten kann.
Der durch die Trommeldrehung kontinuierlich gesteuerte künstliche Bach hält das
Fördergut in dauernder gegenseitiger Bewegung, so daß ein Höchstmaß an gleichmäßiger
Imprägnierung erreicht wird. Im Gegensatz zu bekannten Anordnungen werden nämlich
keine Holzdrahth.aufen durch :die Schraubengänge vor diesen hergeschoben, sondern
das Fördergut fließt, schwebt und strömt gleichermaßen als Bestandteil des künstlichen
Baches im Trommelinnern von der Aufgabeseite zur Austragseite.
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Die stoßartige Austragung des künstlichen Baches am Trommelende ist
ebenfalls von großer technischer Bedeutung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
Würde nämlich der künstliche Bach am Trommelende mit dem darin strömenden Gut kontinuierlich
austreten, so wäre infolge des Abflusses der Imprägnierflüssigkeit
und
der Verunreinigungen durch die Maschen des Siebes hindurch eine Haufenbildung bzw.
Nesterbildung am Austragende die Folge. Dadurch, daß der künstliche Bach bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend der Trommeldrehzahl und der Anordnung der
Schraubengangenden an der Stirnseite intermittierend herausschwappt, werden die
ausgetragenen Holzdrahtmengen in die Siebtrommel eingeworfen, und es bleibt bis
zur Austragung des jeweils nächsten Holzdrahtwurfes genügend Zeit für die Imprägnierflüssigkeit,
um in den darunter befindlichen Bottich abzufließen, und es bleibt außerdem auch
genügend Zeit für den nun ordentlich abgetropften Holzdrahthaufen, durcheinanderzufallen
und sodann in sich selbst bildendem kontinuierlichem Fluß infolge der erfindungsgemäß
vorgesehenen Schräge der Siebtrommel zur endgültigen Auswurfseite abzuwandern.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren, welches in der gegenüber dem
Stand der Technik neuartigen erfindungsgemäßen Anordnung seinen ',hTiederschlag
findet, sind mechanische Beschädigungen des Holzdrahtes völlig ausgeschlossen. Weiterhin
wird eine hohe Wirtschaftlichkeit hinsichtlich des Verbrauches an Imprägnierflüssigkeit
erzielt, da die Imprägnierflüssigkeit zusammen mit allen in ihr enthaltenen Verunreinigungen
durch die Maschen der Siebtrommel in den Bottich abfließen kann und erst im Bottich
eine Separi.erung des in der Flüssigkeit enthaltenen Holzschlammes, Holzstaubes,
der etwa noch vorhandenen Häkel, Splitter und Spieße von der Imprägnierflüssigkeit
erfolgt. In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß die in den Bottich gelangende
Imprägnierflüssigkeit nur einen kleinen Prozentsatz von Hakeln, Spießen und Splittern
aufweist, da, wie oben erwähnt, mechanische Beschädigungen des Imprägniergutes in
der Trommel nicht vorkommen können.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Qualität des, am Auswurfende
der Siebtrommel ausgetragenen Holzdrahtes groß, da dieser Holzdraht in bisher unerreichtem
Maße gleichmäßig imprägniert ist, praktisch keine mechanisch beschädigten Hölzchen
mehr enthält und außerdem keine überschüssige Imprägnierflüssigkeit mehr aufweist,
da diese in ausreichendem Maße in den genannten Bottich abströmen kann.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es also nicht nur möglich,
ein im Vergleich zu den bekannten Verfahren wesentlich hochwertigeres Erzeugnis
zu erzielen, sondern es ist auch möglich, wesentliche Ersparnisse infolge wirtschaftlicher
Verwendung der Imprägnierflüssigkeit und geringerer Maschinenwartung zu erzielen.
Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung keinerlei Teile vorgesehen sind, die sich
verklemmen oder verstopfen könnten, sind Maschinenüberholungen praktisch überhaupt
nicht erforderlich.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist an Hand einer beispielsweise beschriebenen
erfindungsgemäßen. Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens im einzelnen dargelegt.
In der Zeichnung stellen dar: Fig. 1 ein Schema der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 2 eine Stirnansicht der
in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Behandlungstrommel, in der Zeichnung von
rechts gesehen, mit einem Schema zur Erläuterung des stoßweisen Behandlungsflüssigkeitsaustrittes
an dieser Stirnseite.
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DieBezugsziffer 1 bezeichnet eine erfindungsgemäße Innenschneckentrommel,
welche aus einem um eine waagerechte Achse drehbaren, an den Stirnseiten offenen
zylindrischen Gehäuse l besteht, in welchem eine beim gezeigten Beispiel dreigängige
Schnecke 2, 2', 2" angeordnet ist. Die Fördermenge der Trommel 1 in der Zeiteinheit
ist durch die Trommeldrehzahl und die Schneckensteigung bestimmt. Die in der Zeiteinheit
durch die Innen:schneckentrommel zu fördernde Flüssigkeitsmenge bestimmt sich nach
der Trommeldrehzahl und der Steghöhe 3 des die Trennwand bildenden Schneckenganges.
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Das Austragen des Behandlungsgutes am Trommelende erfolgt jeweils
dann, wenn das Ende eines Schneckenganges 2, 2' oder 2" im Zuge der Trommeluindrehung
nach unten gelangt, wodurch der Flüssigkeitsstrom frei wird. Infolgedessen treten
beim gezeigten Ausführungsbeispiel je Umdrehung drei Ausstöße auf, wie im Schema
in Fig. 2 gezeigt. Dieser stoßweise Austrag gewährleistet, wie bereits eingangs
erwähnt, eine weitgehende Absonderung des Holzstaubes, der Spieße und Splitter durch
das weitmaschige Netz einer nachgeschalteten, später beschriebenen, beispielsweise
konischen Austragsiebtromrnel, wobei die erwähnten Fremdkörper mit der Behandlungsflüssigkeit
durch die weiten Siebmaschen leicht abfließen können. Wesentlich ist dabei, daß
durch diesen stoßweisen Austritt die Behandlungsflüssigkeit weitgehend von dem Behandlungsgut
getrennt wird.
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Die Behandlungsflüssigkeit wird durch eine Pumpe 4 aus der im Kreislauf
geführten Leitung 5 einem Zuflußrohr 5 a zugeführt, durch welches sie in massivem
Strahl auf die durch einen Aufgabetrichter 6 kontinuierlich oder chargenweise zugeführten
Holzdralitbündel auftrifft und so eine Voranfeuchtung und eine gleichmäßige Einführung
am Ende des Trichters 6 sicherstellt. Die Leitung 5 speist außerdem ein Verteilerrohr
mit Düsen 7, welches in das Innere der Trommel 1 hineinragt. Die zeitliche Durchflußmenge
durch die erfindungsgemäße Behandlungstrommel ist regelbar und wird so eingestellt,
daß die durch die Einfüllöffnung 6 eingebrachten Hölzchen in dem sich bei 3a, bildenden,
künstlich gesteuerten Bach schwimmen können, ohne daß die Flüssigkeit über die Schraubengänge
übertritt.
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Nenn die Trommeldrehzahl und damit die Durchflußmenge der Behandlungsflüssigkeit
richtig aufeinander abgestimmt sind, so muß der Flüssigkeitsspiegel des künstlich
gesteuerten Baches stets unter der Höhe 3 des Innenschneckengangsteges bleiben.
Die Regelung der Bachhöhe kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in Abhängigkeit
von dem Flüssigkeitsstand am Trommelende erfolgen. Zu diesem Zweck kann in der Nähe
des Trommelendes ein (in der Zeichnung nicht dargestelltes) Meßglied, beispielsweise
ein Schwimmer, angeordnet sein, mit welchem ein Regelventil für den Flüssigkeitsumlauf
und/ oder ein Regelorgan zur Beeinflussung der Trommeldrehzahl zusammenwirkt. Da
diese Elemente an sich bekannt sind, sind sie in der Zeichnung nicht dargestellt
und hier nicht weiter beschrieben.
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Am Abgabeende der erfindungsgemäßen Behandlungstrommel kann, wie oben
erwähnt, beispielsweise eine zylindrische oder konische Siebtrommel 10 angeordnet
sein. in welcher sich die Trennung der Behandlungsflüssigkeit von dem behandelten
Gut in der oben bereits beschriebenen Weise beschleunigt vollzieht. Ein Gebläse
8 erzeugt einen an der Stelle 9 auf die Siebtrommel auftretenden Luftstrom, der
gegebenenfalls erwärmt sein kann, wodurch die Auflockerung der Holzdrahthäufchen,
die am Übergang von
der Trommel t zur Siebtrommel 10 in länglichen
Haufen anfallen, erleichtert und beschleunigt wird und wodurch die nachfolgende
Trocknung ebenfalls erleichtert wird. Der Austritt der Behandlungsflüssigkeit, die
mit Holzstaub, Holzsplittern, od. dgl. angereichert ist, erfolgt in den Behälter
11, von wo aus die Flüssigkeit 15 über eine an sich bekannte Siebtrommelvorrichtung
13 gereinigt und durch die Pumpe 4 wieder dem Kreislauf 5 zugeführt werden kann.
An .der Siebvorrichtung 13 kann eine an sich bekannte Abstreichvorrichtung 12 angebracht
sein.
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In dem Kreislauf wird also praktisch die von dem behandelten Gut nicht
aufgenommene Behandlungsflüssigkeit fast gänzlich zurückgewonnen und dem Kreislauf
ohne weitere Verluste wieder zugeführt.