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Die Erfindung betrifft einen Mehrzweck-Werkzeugschlüssel zur
Verwendung auf Baustellen.
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Aus der
US 2 549 910 ist ein Radmutternschlüssel für Kraftfahrzeuge
bekannt, bei welchem ein doppelseitiger Steckschlüssel, der
an seinen Enden Mutternaufnahmen unterschiedlicher Größe trägt, die
ihrerseits jeweils von einer Querbohrung durchsetzt sind, quer in
eine Hülse
eingesetzt werden kann, durch die dann noch eine Stange gesteckt
wird, welche einerseits den Steckschlüssel in der Hülse fixiert
und zum anderen mit einem ebenfalls aufsteckbaren Verlängerungsrohr
als Angriffshebel zum Lösen
und Anziehen und der Radmuttern dient.
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Ferner ist aus der
DE 197 15 081 A1 ein Radmutternschlüssel bekannt,
der ebenfalls einen doppelseitigen Steckschlüssel aufweist, auf dessen Schaft
ein längs
verschiebliches Verbindungsstück sitzt,
das von einem diesen Schaft kreuzenden weiteren Schaft durchsetzt
wird und Verschiebungen dieser beiden Schäfte von einer Kreuzform bis
zu einer L-Form des Radmutternschlüssel erlaubt, um den Abstand
der Hände
vom Rad sowie die Länge
des wirksamen Hebelarms nach Wunsch zu verändern. Ein aus dem
DE 78 28 017 U1 bekannter
Radmutternschlüssel
ist einteilig L-förmig
gebogen, wobei am kürzeren
Arm eine Nuss für
die Radmutter sitzt, während
am längeren
Arm ein Winkeleisen angeschweißt
ist, das bei Zuhilfenahme des Wagenhebers zum Lösen festsitzender Radmuttern
ein sicheres Ansetzen des Wagenhebers ermöglicht und ein Abrutschen verhindert.
Schließlich
ist aus der
DE 33 36
636 A1 ein Radmutternschlüssel mit einem bogenförmig gekrümmten Handhebel
bekannt, dessen eines Ende über
ein Gelenk schwenkbar mit einer Nuss verbunden ist. Nach Lockern
der Radmutter lässt
sich der Handhebel aus der zur Nuss rechtwinkligen Position in eine
mit dieser axiale Position schwenken, und seine gebogene Form erlaubt
dann eine Handhabung wie bei einer abgekröpften Bohrwinde.
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Bei der Erstellung von Schalungen
im Hoch- und Tiefbau muss eine Vielzahl von Verschraubungen angezogen
und nach Beendigung des Betoniervorganges gelöst werden. Häufig lassen
sich solche Verschraubungen in der Vorbereitungsphase ohne weiteres
von Hand anziehen; nach der Hinterfüllung mit Beton sind die gleichen
Verschraubungen dann von Hand nicht mehr lösbar und es müssen dazu Werkzeuge
eingesetzt werden. Das auf dem Bau nächstliegende, d.h. verbreiteste
Werkzeug ist meist der Hammer, mit dem unter ohrenbetäubendem Lärm beispielsweise
Flügelmuttern
an Wandschalungen oder die Gewindehülsen an Deckenstützen gelöst werden.
Neben der gesundheitsschädlichen Lärmbelastung
für alle
direkt Beteiligten und die Unbeteiligten in der näheren Umgebung
der Baustelle ist das Öffnen
von Schraubverbindungen mit dem Hammer ineffizient und der Verschleiß an für den Wiedergebrauch
bestimmten Verschraubungen sehr hoch.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Schaffung eines Mehrzweck-Werkzeugschlüssels, mit dem die am häufigsten
anfallenden mechanischen Löse-
oder Anziehvorgänge
von Schraubverbindungen auf der Baustelle erledigt werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch
einen Mehrzweck-Werkzeugschlüssel
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
des Werkzeugschlüssels
sind in den Unteransprüchen definiert.
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Es gelingt, mit einem einfachen Werkzeugschlüssel unterschiedliche
Schrauben und Gewindeverbindungen zu lösen oder festzudrehen, ohne
dass dabei Lärm
entsteht. Der Kraftaufwand für
das Lösen festsitzender
Muttern ist um Faktoren geringer als mit der Benutzung eines Hammers.
Die mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugschlüssel betätigten Muttern
oder Gewindestangen werden mechanisch nur unbedeutend beansprucht,
so dass deren Lebensdauer und Wiedergebrauchswert wesentlich erhöht werden
kann. Mit dem Werkzeugschlüssel
können sowohl
Sechskant- als auch kombinierte Sechskant-/Flügelmuttern an Wandschalungs-Verbindungen gelöst oder
angezogen werden sowie schlecht zugängliche Gewindehülsen an
Deckenstützen,
welche nahe von Mauern oder im Bereich von zwei zusammenstoßenden Mauern
(Ecken) stehen, gelöst werden.
Es können
auch Baugewindestäbe
(sogenannte Dywidag-Stäbe)
mit dem gleichen Werkzeug um die eigene Achse gedreht oder festgehalten
werden.
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Anhand eines in den Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung des Werkzeugschlüssels;
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2 eine
Aufsicht auf eine Wandschalungs-Verbindungsmutter;
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3 eine
Seitenansicht der Verbindungsmutter gemäß 2;
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4 eine
weitere Ausgestaltung des Steckschlüssels mit einer Stecknuss für Flügelmuttern;
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5 einen
Vertikalschnitt durch eine Deckenschalung mit einer Deckenstütze;
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6 einen
Querschnitt durch das Mauerwerk längs der Linie VI-VI in 5.
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Der Mehrzweck-Werkzeugschlüssel, kurz Werkzeugschlüssel 1 genannt,
umfasst einen rohrförmigen
Stiel 3, dessen Enden vorzugsweise eine manschettenförmige Verstärkung 5 aufweisen
und dadurch eine höhere
Beanspruchung ohne Ausweitung des Rohrendes ermöglichen. Am oberen Ende des
Stiels 3 ist lotrecht zu diesem ein Querrohr 7,
vorzugsweise durch Schweissnähte 9,
angebracht. Das Querrohr 7 kann leicht beabstandet, zum
Beispiel um den Abstand der Manschette 5, zum oberen Rohrende liegen.
An dem dem Betrachter zugewandten kürzer ausgebildeten Ende des
Querrohrs 7, das nur wenige Zentimeter lang ist, ist eine
Sechskant-Schlüsselnuss 11 befestigt,
deren Sechskant derart dimensioniert ist, dass damit die üblicherweise
an Befestigungsmuttern 13 angeformten Sechskante 15 erfasst werden
können.
Die Befestigungsmuttern 13 umfassen meist einen scheibenförmigen Auflageteil 17,
auf dem der Sechskant 15 aufgesetzt oder anderweitig mit
dem scheibenförmigen
Auflageteil 17 verbunden ist. Am scheibenförmigen Auflageteil 17 sind
zudem einander diagonal gegenüberliegend
zwei Laschen oder Rippen 19 angeformt, die es ermöglichen,
die Befestigungsmutter 13 mit einem Hammer mittels Schlägen zu drehen
(2 und 3).
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Auf dem Querrohr 7 des Werkzeugschlüssels 1 ist
weiter ein u-förmiges
Profilteil 21 befestigt, dessen beide Schenkel 23 parallel
zum Stiel 3 verlaufen. Eine Verbindungsstrebe 25 verbindet
das Querrohr 7 mit dem Stiel 3 und erhöht die Festigkeit
des Werkzeugschlüssels 1.
Sowohl der Stiel 3 als auch das Querrohr 7 sind
hohl.
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Alternativ zu einer Sechskantnuss 11 kann am
kurzen Querrohrende 7 eine Nuss 11' mit einer schlitzförmigen Öffnung 27 befestigt
sein. Mit dieser Nuss 11' kann
nicht nur der Sechskant 15, sondern es können gleichzeitig
auch die beiden Rippen 19 erfasst werden, wenn der Werkzeugschlüssel 1 auf
die Mutter 3 aufgesteckt wird. Der Querschnitt der Nuss' kann als Gegenform
der üblicherweise
verwendeten Befestigungsmutter 13 ausgestaltet sein. Die
Nuss 11' kann
auch am längeren
Rohrende befestigt werden und fest oder unter Zwischenschaltung
einer Rätsche
(keine Abb.) mit dem Querrohr 7 verbunden sein. Die Nuss 11' kann auch steck-
und damit auswechselbar befestigt sein.
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In den 5 und 6 ist schematisch eine Deckenstütze 29 dargestellt,
wie sie seit Jahrzehnten zum Abstützen von Deckenschalungen 31 eingesetzt wird.
Die Deckenstütze 29 umfasst
eine Sockelplatte 33, an der ein Sockelrohr 35 mit
einem Gewinde 37 befestigt ist. In das Sockelrohr 35 greift
eine Schiebestange 39 ein, welche eine Mehrzahl von durchgehenden
Bohrungen 41 umfasst, durch die ein Haltestift 43 hindurchschiebbar
ist. Der Haltestift 43 wird auf einer Gewindehülse 45 abgestützt, welche
mit dem Gewinde 37 am Sockelrohr 35 kämmt. An
der Gewindehülse 45 ist
auf einem von zwei Laschen 46 getragenen Bolzen 48 ein
Betätigungshebel 47 schwenkbar
gelagert. Durch Drehen der Gewindehülse 45 am Betätigungshebel 47 kann
die Länge
der Deckenstütze 29 eingestellt
und verstellt werden. Beim Aufbau der Deckenschalung 31 wird
die Deckenstütze 29 auf
die Bodenplatte 49 gestellt und die Gewindehülse 45 so
lange gedreht, bis das gewünschte
Niveau h für
die zu betonierende neue Decke 51 erreicht ist. Das Drehen
der Gewindehülse 45 kann
ohne weiteres am Betätigungshebel 47 und
mit geringem Kraftaufwand erfolgen. Nach dem Betonieren, wenn die
gesamte Last der Decke 51 auf den darunter stehenden Deckenstützen 29 lastet,
ist das Lösen
der Gewindehülse 45 von
Hand meist nicht mehr möglich
und wird, wie bereits eingangs erwähnt, oft mit einem Hammer versucht.
Dies ist im Bereich der Mauerecke 53, die in geringem Abstand zur
Deckenstütze 29 liegt,
verständlicherweise
mit einem Hammer nicht gut möglich.
Auf einfache Weise gelingt dies aber mit dem erfindungsgemässen Werkzeugschlüssel 1.
Dieser wird von unten mit vertikal liegendem Querrohr 7 über den
Betätigungshebel 47 geschoben
bis dieser vollständig
in das Innere der Nuss 11, 11' oder ins Innere des gegenüber liegenden
Endes des Querrohrs 7 eindringt. Danach kann am Stiel 3,
der nun horizontal verläuft
und am Stützrohr 35 der
Deckenstütze 39 anliegt,
die Gewindehülse
45 um mindestens 90 bis 120° gedreht
werden. Anschliessend kann entweder die Gewindehülse 45 von Hand gelöst oder,
falls dies noch nicht möglich ist,
durch Einschieben des Hebels 47 von oben ins obere Ende
des Stiels 3 weitergedreht werden.
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Besonders vorteilhaft erweist sich
eine abgekröpfte
Gestalt des Stiels 3 im Bereich vor der Verbindung mit
dem Querrohr 7 (vergl. schematische Darstellung des Stiels 3 in 6).
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Sollte beim Aufsetzen und Anziehen
der Muttern 13 der die beiden Muttern 13 verbindende
Zugstab, z.B. ein Baugewinde Eisenstab, mitdrehen, so kann mit einem
zweiten gleichen Werkzeugschlüssel 1 der
Baugewindesstab 55 (vgl. 4)
mit dem Profilteil 21 erfasst und festgehalten werden.
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Selbstverständlich könnte auch am unteren Stielende 5 oder
an dem der Nuss 11 gegenüberliegenden Ende des Querstabs 7 eine
Nuss mit einem andern Abmass oder einer anderen Querschnittsform
aufgesetzt sein, um Muttern anderer Dimensionen oder anderer Gestalt
lösen zu
können.