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Gegenstand der Erfindung ist ein Mehrzweck-Werkzeugschlüssel gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Erstellung von Schalungen im Hoch- und Tiefbau müssen von den Beteiligten eine Vielzahl von Verschraubungen angezogen und nach Beendigung des Betoniervorganges gelöst werden. Häufig lassen sich solche Verschraubungen in der Vorbereitungsphase ohne weiteres von Hand anziehen ; der Hinterfüllung mit Beton sind die gleichen Verschraubungen dann von Hand nicht mehr lösbar und es müssen dazu Werkzeuge eingesetzt werden. Das auf dem Bau nächstliegende, d. h. verbreitetste Werkzeug ist meist der Hammer, mit dem unter ohrenbetäubendem Lärm beispielsweise Flügelmuttern an Wandschalungen oder die Gewindehülsen an Deckenstützen gelöst werden.
Nebst der gesundheitsschädlichen Lärmbelastung für alle direkt Beteiligten und die Unbeteiligten in der näheren Umgebung der Baustelle ist das Öffnen von Schraubverbindungen mit dem Hammer ineffizient und der Verschleiss an für den Wiedergebrauch bestimmten Verschraubungen sehr hoch.
Aus der DE 3203224 A1 geht ein Kreuzschlüssel hervor, wie er früher zum Montieren von Fahrzeugrädern Verwendung gefunden hat. Einer seiner vier Arme ist verlängerbar bzw. sind in die vier Arme verlängerbare, teleskopische Rohre einsetzbar, um die Hebelwirkung zu erhöhen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Mehrzweck-Werkzeugschlüssels, mit dem die am häufigsten anfallenden mechanischen Löse- oder Anziehvorgänge von Schraubverbindungen auf der Baustelle erledigt werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Mehrzweck-Werkzeugschlüssel gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Werkzeugschlüssels sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Es gelingt, mit einem einfachen Werkzeugschlüssel unterschiedliche Schrauben und Gewindeverbindungen zu lösen oder festzudrehen, ohne dass dabei Lärm entsteht. Der Kraftaufwand für das Lösen festsitzender Muttern ist um Faktoren geringer als mit der Benutzung eines Hammers. Die mit dem erfindungsgemässen Werkzeugschlüssel betätigten Muttern oder Gewindestangen werden mechanisch nur unbedeutend beansprucht, so dass deren Lebensdauer und Wiedergebrauchswert wesentlich erhöht werden kann. Mit dem Werkzeugschlüssel können sowohl Sechskant- als auch kombinierte Sechskant-/Flügelmuttern an WandschalungsVerbindungen gelöst oder angezogen werden als auch schlecht zugängliche Gewindehülsen an Deckenstützen, welche nahe von Mauern oder im Bereich von zwei zusammenstossenden Mauern (Ecken) stehen, gelöst werden.
Es können auch Dividag-Stäbe mit dem gleichen Werkzeug um die eigene Achse gedreht oder festgehalten werden.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Darstellung des Werkzeugschlüssels, Figur 2 eine Aufsicht auf eine Wandschalungs-Verbindungsmutter, Figur 3 eine Seitenansicht der Verbindungsmutter gemäss Figur 2, Figur 4 eine weitere Ausgestaltung des Steckschlüssels mit einer Stecknuss für Flügelmuttern, Figur 5 einen Vertikalschnitt durch eine Deckenschalung mit einer Deckenstütze, Figur 6 einen Querschnitt durch das Mauerwerk längs Linie VI-VI in Figur 5.
Der Mehrzweck-Werkzeugschlüssel, kurz Werkzeugschlüssel 1 genannt, umfasst einen rohrförmigen Stiel 3, dessen Enden vorzugsweise eine manschettenförmige Verstärkung 5 aufweisen und dadurch eine höhere Beanspruchung ohne Ausweitung des Rohrendes ermöglichen.
Am oberen Ende des Stiels 3 ist lotrecht zu diesem ein Querrohr 7, vorzugsweise durch Schweissnähte 9, angebracht. Das Querrohr 7 kann leicht beabstandet, zum Beispiel um den Abstand der Manschette 5, zum oberen Rohrende liegen. An dem dem Betrachter zugewandten kürzer ausgebildeten Ende des Querrohrs 7, das nur wenige Zentimeter lang ist, ist eine Sechs-
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kant-Schlüsselnuss 11befestigt, deren Sechskant derart dimensioniert ist, dass damit die üblicherweise an Befestigungsmuttern 13 angeformten Sechskante 15 erfasst werden können. Die Befestigungsmuttern 13 umfassen meist einen scheibenförmigen Auflageteil 17, auf dem der Sechskant 15 aufgesetzt oder anderweitig mit dem scheibenförmigen Auflageteil 17 verbunden ist.
Am scheibenförmigen Auflageteil 17 sind zudem einander diagonal gegenüberliegend zwei Laschen oder Rippen 19 angeformt, die es ermöglichen, die Befestigungsmutter 13 mit einem Hammer mittels Schlägen zu drehen (Figuren 2 und 3).
Auf dem Querrohr 7 des Werkzeugschlüssels 1 ist weiter ein u-förmiges Profilteil 21 befestigt, dessen beide Schenkel 23 parallel zum Stiel 3 verlaufen. Eine Verbindungsstrebe 25 verbindet das Querrohr 7 mit dem Stiel 3 und erhöht die Festigkeit des Werkzeugschlüssels 1. Sowohl der Stiel 3 als auch das Querrohr 7 sind hohl.
Alternativ zu einer Sechskantnuss 11 kann am kurzen Querrohrende 7 eine Nuss 11' mit einer schlitzförmigen Öffnung 27 befestigt sein. Mit dieser Nuss 11' kann nicht nur der Sechskant 15, sondern es können gleichzeitig auch die beiden Rippen 19 erfasst werden, wenn der Werkzeugschlüssel 1 auf die Mutter 13 aufgesteckt wird. Der Querschnitt der Nuss 11' kann als Gegenform der üblicherweise verwendeten Befestigungsmutter 13 ausgestaltet sein. Die Nuss 11' kann auch am längeren Rohrende befestigt werden und fest oder unter Zwischenschaltung einer Rätsche (keine Abb. ) mit dem Querrohr 7 verbunden sein. Die Nuss 11' kann auch steckund damit auswechselbar befestigt sein.
In den Figuren 5 und 6 ist schematisch eine Deckenstütze 29 dargestellt, wie sie seit Jahrzehnten zum Abstützen von Deckenschalungen 31 eingesetzt wird. Die Deckenstütze 29 umfasst eine Sockelplatte 33, an der ein Sockelrohr 35 mit einem Gewinde 37 befestigt ist. In das Sockelrohr 35 greift eine Schiebestange 39 ein, welche eine Mehrzahl von durchgehenden Bohrungen 41 umfasst, durch die ein Haltestift 43 hindurchschiebbar ist. Der Haltestift 43 wird auf einer Gewindehülse 45 abgestützt, welche mit dem Gewinde 37 am Sockelrohr 35 kämmt. An der Gewindehülse 45 ist auf einem von zwei Laschen 46 getragenen Bolzen 48 ein Betätigungshebel 47 schwenkbar gelagert. Durch Drehen der Gewindehülse 45 am Betätigungshebel 47 kann die Länge der Deckenstütze 29 eingestellt und verstellt werden.
Beim Aufbau der Deckenschalung 31 wird die Deckenstütze 29 auf die Bodenplatte 49 gestellt und die Gewindehülse 45 so lange gedreht, bis das gewünschte Niveau h für die zu betonierende neue Decke 51 erreicht ist. Das Drehen der Gewindehülse 45 kann ohne weiteres am Betätigungshebel 47 und mit geringem Kraftaufwand erfolgen. Nach dem Betonieren, wenn die gesamte Last der Decke 51 auf den darunter stehenden Deckenstützen 29 lastet, ist das Lösen der Gewindehülse 45 von Hand meist nicht mehr möglich und wird, wie bereits eingangs erwähnt, oft mit einem Hammer versucht. Dies ist im Bereich der Mauerecke 53, die in geringem Abstand zur Deckenstütze 29 liegt, verständlicherweise mit einem Hammer nicht gut möglich. Auf einfache Weise gelingt dies aber mit dem erfindungsgemässen Werkzeugschlüssel 1.
Dieser wird von unten mit vertikal liegendem Querrohr 7 über den Betätigungshebel 47 geschoben bis dieser vollständig in das Innere der Nuss 11,11' oder ins Innere des gegenüber liegenden Endes des Querrohrs 7 eindringt. Danach kann am Stiel 3, der nun horizontal verläuft und am Stützrohr 35 der Deckenstütze 39 anliegt, die Gewindehülse 45 um mindestens 90 bis 120 gedreht werden. Anschliessend kann entweder die Gewindehülse 45 von Hand gelöst oder, falls dies noch nicht möglich ist, durch Einschieben des Hebels 47 von oben ins obere Ende des Stiels 3 weitergedreht werden.
Besonders vorteilhaft erweist sich eine abgekröpfte Gestalt des Stiels 3 im Bereich vor der Verbindung mit dem Querrohr 7 (vergl. schematische Darstellung des Stiels 3 in Figur 6).
Sollte beim Aufsetzen und Anziehen der Muttern 13 der die beiden Muttern 13 verbindende Zugstab, z. B. ein Dividag-Eisenstab, mitdrehen, so kann mit einem zweiten gleichen Werkzeugschlüssel 1 der Dividagstab 55 (vgl. Figur 4) mit dem Profilteil 21 erfasst und festgehalten werden.
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Selbstverständlich könnte auch am unteren Stielende oder an dem der Nuss 11gegenüberliegenden Ende des Querstabs 7 eine Nuss mit einem andern Abmass oder einer anderen Querschnittsform aufgesetzt sein, um Muttern anderer Dimensionen oder anderer Gestalt lösen zu können.
Patentansprüche : 1. Mehrzweck-Werkzeugschlüssel zum Anziehen und Lösen von auf Zug oder Druck belaste- ten Mutter-/Schraubenverbindungen, umfassend einen Stiel als Hebel, an dessen einem
Ende eine lotrecht zum Stiel ausgerichtete Aufnahme zum Erfassen einer Schraubenmutter und koaxial dazu, der Aufnahme gegenüberliegend, ein Querrohr (7) mit offenem Ende an- geordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Querrohr (7) ein u-förmiges Profilteil (21) befestigt ist, dessen Schenkel (23) parallel zum Stiel (3) verlaufen.